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Monat: Juli 2025

Rentenalter: Staatskanzlei weist Bericht der Ostsee-Zeitung zurück

Schwerin – Regierungssprecher Andreas Timm hat heute einen OZ-Online-Artikel „Höheres Rentenalter: Schwesig zeigt Verständnis für diese Debatte“ als falsch zurückgewiesen.

„Frau Schwesig hat mit keinem Wort Verständnis für eine Erhöhung des Renteneintrittsalters geäußert, wie die Ostsee-Zeitung heute auch in ihrem Newsletter nahelegt. Sie hat lediglich Verständnis dafür gezeigt, dass Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas in der von ihr berufenen Rentenkommission keine Debatten von vorn herein ausschließt.

Die Ministerpräsidentin lehnt eine Anhebung des Renteneintrittsalters ab. Das hat sie in den letzten Monaten bei verschiedenen Anlässen klar formuliert, zuletzt am 13. Juni im Bundesrat, nachlesbar in der Pressemitteilung 118/2025. An dieser Position hat sich nichts geändert. Sie entspricht im Übrigen auch dem Koalitionsvertrag des Bundes.

Außerdem hat sie deutlich gemacht, dass viele ein höheres Rentenalter gar nicht schaffen würden. Sie unterstützt die Planungen der Bundesregierung, für diejenigen, die länger arbeiten wollen, auf freiwilliger Basis die Aktivrente einzuführen“, stellte der Regierungssprecher klar.

Erinnerungsarbeit der Grundschule Wöbbelin ausgezeichnet

Oldenburg: Herausragendes und beispielhaftes Engagement in der historisch-politischen Bildung

Wöbbelin – Bildungsministerin Simone Oldenburg hat die Grundschule „Theodor Körner“ in Wöbbelin für ihre Erinnerungsarbeit mit den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin ausgezeichnet. An der Grundschule im Landkreis Ludwigslust-Parchim werden die Schülerinnen und Schüler altersgemäß an den Holocaust herangeführt. „Die Projektarbeit ist ein herausragendes und beispielhaftes Engagement in der historisch-politischen Bildung“, lobte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Lehrkräfte, die jüngeren Kindern die Zeit des Nationalsozialismus näherbringen, benötigen ein besonderes Fingerspitzengefühl. Die Arbeit, die an der Schule geleistet wird, stärkt unsere Demokratie.“ Die Ehrung ist mit einer Anerkennung von 500 Euro an den Schulförderverein verbunden.

Seit 2013 kooperiert die Grundschule „Theodor Körner“ mit den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin. Die Projektarbeit besteht aus drei Bausteinen. Die ersten beiden Projektphasen dienen dazu, einen Besuch in den Mahn- und Gedenkstätten vorzubereiten.

  • Baustein 1 – „Vielfalt ist toll“

Die Grundschülerinnen und Grundschüler beschäftigen sich mit dem Buch „Der überaus starke Willibald“ von Willi Fährmann. Das mehrfach ausgezeichnete Kinderbuch ist eine Parabel, die politische Themen wie Macht, Diktatur, Ausgrenzung und Widerstand auf kindgerechte Weise thematisiert. Die Geschichte handelt von einer Mäusefamilie, in der Willibald, ein starker und selbsternannter Anführer, die anderen Mäuse mit Angst vor einer Katze manipuliert und sich selbst zum Herrscher ernennt.

  • Baustein 2 – „Auf den Spuren der Vergangenheit“

Die Schülerinnen und Schüler erkunden die Stolpersteine in Hagenow. Mit dem gleichnamigen Projekt des Künstlers Gunter Demnig wird an das Schicksal der Menschen erinnert, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert oder vertrieben wurden. Die Grundschülerinnen und Grundschüler beschäftigen sich auf diese Weise mit Gedenkorten. Sie erhalten kindgerechte Einblicke in das jüdische Leben in Hagenow und lernen die Traditionen der jüdischen Kultur kennen.

  • Baustein 3 – „Wir können nur mit dem Blick der Vergangenheit in die Zukunft gehen.“

Der Projekttag „Denk´ mal“ in den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin ist als dritter Baustein und Abschluss in das Schuljahresprojekt „Geschichte erfahren – Demokratie gestalten“ eingebettet. Die Schülerinnen und Schüler erkunden den Ort, entweder in Begleitung in einem „Erzählspaziergang“ oder selbsterschließend. Sie beschäftigen sich mit dem Schicksal der Inhaftierten und Gedenken der Opfer. Außerdem werden sie für das geschehene Unrecht im Nationalsozialismus und für demokratische Grundwerte sensibilisiert und über Formen von Intoleranz, Diskriminierungen, Menschenrechtsverletzungen und Antisemitismus aufgeklärt.

Landesweiter Gedenk- und Projekttag am 27. Januar geplant

Bei der Ehrungsveranstaltung in der Grundschule Wöbbelin hat Bildungsministerin Simone Oldenburg auch über den neuen landesweiten Gedenk- und Projekttag am 27. Januar informiert. Ab dem Schuljahr 2026/2027 widmen sich alle weiterführenden Schulen ab Jahrgangsstufe 5 am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust der Erinnerungsarbeit. Die Verpflichtung zum Gedenk- und Projekttag bedeutet jedoch nicht, dass alle Aktivitäten zur Auseinandersetzung mit der NS-Gewaltherrschaft an diesem Tag stattfinden müssen. Ziel ist es vielmehr, den 27. Januar in bestehende Unterrichtskonzepte einzubinden. Grundschulen werden ermutigt, sich zu beteiligen.

„Mit dem landesweiten Gedenk- und Projekttag wollen wir ein deutliches Zeichen für die Menschenrechtsbildung setzen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Der Gedenk- und Projekttag dient dazu, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten und die Beschäftigung mit den Grundwerten unserer Demokratie nachhaltig im Schulalltag zu verankern. Wenn sich Schülerinnen und Schüler mit persönlichen Schicksalen oder mit den Geschehnissen vor Ort beschäftigen, fällt es ihnen leichter, Geschichte nachzuvollziehen. Hierzu bietet der Gedenk- und Projekttag eine gute Gelegenheit“, so Oldenburg.

Schulprojekte mit Außenwirkung zum Gedenk- und Projekttag können zudem auf der Webseite der Landeszentrale für politische Bildung veröffentlicht werden. Außerdem ist geplant, jährlich einen landesweiten Schülerwettbewerb „Gegen das Vergessen – Erinnerungskultur an Schulen“ einzurichten und Projekte auszuzeichnen. Über die Gewinnerinnen und Gewinner entscheidet eine Fachjury, der Vertreterinnen und Vertreter des Bildungsministeriums, der Landeszentrale für politische Bildung, des Landesschülerrates, der Landesbeauftragte für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus sowie Schulleitungen mit langjähriger Erfahrung in der Projektarbeit zum historisch-politischen Lernen angehören.

Das Konzept und konkrete Umsetzungsvorschläge zum Gedenk- und Projekttag sollen in der neuen Verwaltungsvorschrift „Demokratiebildung“ verankert werden. Die Veröffentlichung ist für Anfang 2026 geplant. Das Schuljahr 2025/2026 dient dazu, den Gedenk- und Projekttag konzeptionell vorzubereiten und erste Erfahrungen zu sammeln.

Mehr Vielfalt, weniger Bürokratie – MV stärkt den Ökolandbau

Insel Rügen – Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus nimmt heute  an der Sommerreise der Arbeitsgemeinschaft der ökologischen Anbauverbände MV teil. Im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung steht das Thema „Öko-Ackerbau in MV“. Gastgeber ist der biozertifizierte Betrieb „Alter Pfarrhof Elmenhorst“ im Landkreis Vorpommern-Rügen.

„Der ökologische Ackerbau ist ein tragender Pfeiler der nachhaltigen Landbewirtschaftung in Mecklenburg-Vorpommern“, betont Minister Backhaus im Vorfeld der Veranstaltung. „Gerade angesichts herausfordernder Marktbedingungen und klimatischer Risiken ist es unser Ziel, den Öko-Ackerbau zu stabilisieren, weiterzuentwickeln und die Wertschöpfung im Land zu halten.“

Die Sommerreise bietet eine Plattform für den fachlichen Austausch zwischen Praxis, Forschung, Verwaltung und Verbänden. Diskutiert werden unter anderem:

  • ein Konzept für eine neue Fördermaßnahme „artenreiches Ackerland“,
  • die aktuelle Vermarktungssituation von Öko-Marktfrüchten,
  • Fragen der Lagerung und Aufbereitung,
  • sowie Maßnahmen zum Bürokratieabbau im Öko-Bereich.

Minister Backhaus wird bei der Veranstaltung zudem das Landesprogramm „Ökokompetenz Mecklenburg-Vorpommern 2030“ vorstellen. Dieses bündelt bestehende und neue Maßnahmen zur Förderung des ökologischen Landbaus und soll landesweit für mehr Sichtbarkeit und Verlässlichkeit sorgen.

Ein weiterer Höhepunkt ist die Bekanntgabe des vorzeitigen Maßnahmebeginns für das Netzwerk „Bioregionale Wertschöpfung“, das bis 2029 mit rund 422.500 Euro gefördert wird. Ziel des Netzwerkes ist es, Akteurinnen und Akteure entlang der gesamten Versorgungskette – von der Erzeugung bis zur Außer-Haus-Verpflegung – besser zu vernetzen und gemeinsam regionale Lösungen zu entwickeln.

Zum Stichtag 31. Dezember 2024 wurden in Mecklenburg-Vorpommern 207.795 Hektar landwirtschaftliche Fläche ökologisch bewirtschaftet – das entspricht rund 16 Prozent der gesamten Agrarfläche des Landes.

Im Bundesländervergleich liegt Mecklenburg-Vorpommern beim Anteil der Öko-Fläche bundesweit auf Rang 4 (15,3 % im Jahr 2023), hinter dem Saarland, Brandenburg und Hessen. Beim Anteil der biozertifizierten Betriebe liegt MV mit 25,4 % auf Platz 2 – nur Baden-Württemberg hat mit 25,8 % einen minimal höheren Anteil. Besonders erfreulich: Während andere Länder Rückgänge verzeichnen, konnte MV im Jahr 2024 unter herausfordernden Marktbedingungen netto 2.421 Hektar zusätzliche Ökofläche gewinnen. Brutto lag der Zuwachs sogar bei über 5.000 Hektar.

Diese Entwicklung ist Ausdruck der Stabilität des Ökolandbaus in MV. Auch im ersten Quartal 2025 setzte sich der Trend fort: Mit einem weiteren Zuwachs um 1.241 Hektar wurden zum 31. März 2025 bereits 209.036 Hektar ökologisch bewirtschaftet. Zudem wurden 66 neue Umstellungsbetriebe registriert. Insgesamt verfügen nun 1.548 Unternehmen über eine Bio-Zertifizierung, darunter 1.247 Landwirtschaftsbetriebe – das entspricht 26,5 % aller Landwirtschaftsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern.

Für die Förderung der ökologischen Wirtschaftsweise stehen in der aktuellen Förderperiode rund 230 Millionen Euro zur Verfügung. Alle fristgerecht eingereichten Anträge für das Verpflichtungsjahr 2024 wurden bis zum 30. Juni 2025 vollständig ausgezahlt. Das Land Mecklenburg-Vorpommern setzt sich zudem für spürbaren Bürokratieabbau im ökologischen Landbau ein. Dazu zählt unter anderem die Beleihung privater Kontrollstellen mit hoheitlichen Aufgaben wie der Genehmigung von nichtökologischem Pflanzenvermehrungsmaterial, sowie der geplante Datenzugriff auf das InVeKoS-System, um Kontrollprozesse effizienter zu gestalten. „Diese Maßnahmen reduzieren Aufwand auf allen Seiten und schaffen wieder mehr Raum für das Wesentliche – nämlich gute landwirtschaftliche Praxis“, so Minister Backhaus.

Der Veranstaltungsort der Sommerreise – der „Alte Pfarrhof Elmenhorst“ – steht exemplarisch für Vielfalt und Innovationskraft im ökologischen Landbau. Seit 1996 bewirtschaftet Claudia Resthöft den Betrieb nach ökologischen Richtlinien. Im Rahmen der Sommerreise werden Ackerschläge mit artenreichen Ackerwildkräutern besichtigt – ein praktisches Beispiel für Biodiversität im Feld.

Die Sommerreise findet jährlich auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft der Öko-Anbauverbände MV statt. Neben Vertreterinnen und Vertretern der Ökoverbände und des Ministeriums werden auch Fachbehörden, Landwirte, Forschungseinrichtungen und Verbände erwartet.

Zeugnisausgabe und Ferienstart rücken näher

Oldenburg: Ich wünsche allen Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften und Familien schöne und erholsame Sommerferien

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern starten am Freitag, 25. Juli 2025, 163.000 Schülerinnen und Schüler an den allgemein bildenden Schulen in die Sommerferien. Zuvor erhalten sie ihre Zeugnisse. Für die 36.000 Schülerinnen und Schüler an den beruflichen Schulen haben die Sommerferien bereits am Montag, 14. Juli 2025, begonnen. Erster Schultag im neuen Schuljahr an den beruflichen Schulen ist Montag, 1. September 2025. An den allgemein bildenden Schulen beginnt der Unterricht am Montag, 8. September 2025, wieder.

„Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern einen gelungenen Abschluss des Schuljahres und erholsame Sommerferien“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Wer mit Freude auf sein Zeugnis blickt, kann stolz auf sich sein. Und auch, wenn nicht alles so gelaufen ist, wie erhofft – die Ferien sind eine gute Zeit, um neue Kraft zu schöpfen und mit frischem Mut ins neue Schuljahr zu starten. Mein herzlicher Dank gilt den Lehrerinnen und Lehrern, die mit großem Engagement dafür sorgen, dass das Lernen gelingt – Tag für Tag und oft unter herausfordernden Bedingungen. Ihnen und allen weiteren Beschäftigten an den Schulen und ihren Familien wünsche ich tolle Sommerferien“, so Oldenburg.

Rund 4.600 Schülerinnen und Schüler an Gymnasien, Gesamtschulen, Fach- und Abendgymnasien haben in diesem Schuljahr das Abitur bestanden. Der vorläufige landesweite Abiturdurchschnitt liegt nach einer ersten Schnellauswertung bei 2,3. Für 150 Abiturientinnen und Abiturienten gab es die fantastische Durchschnittsnote von 1,0. Sie erhalten als besondere Würdigung eine Urkunde der Ministerin.

5.500 Schülerinnen und Schüler haben die Mittlere-Reife-Prüfung abgelegt. Der vorläufige landesweite Durchschnitt bei der Mittleren Reife liegt laut erster Schnellauswertung bei 2,5. Über 100 Schülerinnen und Schüler haben das Prädikat „sehr gut – mit Auszeichnung“ erreicht und erhalten als besondere Würdigung eine Urkunde der Ministerin. Unter ihnen sind 35 Schülerinnen und Schüler mit dem herausragenden Prädikat von 1,0.

Für einige Kinder und Jugendliche ist der letzte Schultag aber auch mit großen Enttäuschungen verbunden, weil ihre Noten nicht so ausgefallen sind, wie sie es sich erhofft haben. Das Bildungsministerium bietet in dieser Woche und in der ersten Ferienwoche ein landesweites Zeugnissorgentelefon an. Schülerinnen, Schüler und Erziehungsberechtigte erhalten am Telefon Unterstützung, Rat und Hilfe. Das Zeugnissorgentelefon ist bis 1. August 2025 (montags bis freitags und in der Zeugniswoche bis Samstag) unter der Rufnummer 0385 588 7987, jeweils in der Zeit von 8:00 bis 18:00 Uhr, erreichbar.

„Nicht jede Zeugnisnote entspricht den Erwartungen. Das kann Schülerinnen und Schüler belasten“, so Oldenburg weiter. „Deshalb ist es wichtig, dass niemand mit seinen Sorgen allein bleibt. Mit dem Zeugnissorgentelefon stehen wir Schülerinnen, Schülern und Eltern unterstützend zur Seite. Es ist ein Angebot zum Zuhören, Beraten und Mut machen.“

Schwesig: Tourismuszentrale ist wichtiger Schritt auf Weg zum Ikareum

Anklam – Das neue Regionale Informations- und Tourismuszentrum der Hansestadt Anklam ist heute gemeinsam von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Landrat Michael Sack und Bürgermeister Michael Galander eröffnet worden. Der Neubau neben der Nikolaikirche dient nicht nur als Tourismusinformation. Er soll auch als Funktionsgebäude für das geplante Ikareum in der Nikolaikirche sein und später den Eingangsbereich mit Kassen, Garderobe, Toiletten, Gastronomie, Museumsshop und Seminarräumen beherbergen.

„Die Spannung zwischen Altem und Modernem wird die Faszination dieses Museums ausmachen. Die Geschichte der modernen Luftfahrt, präsentiert mitten in der mittelalterlichen Nikolaikirche“, sagte Schwesig. Erst einmal erhalte Anklam eine gut gelegene neue Tourismuszentrale. Das Ikareum nehme aber bereits Formen an.

„Die Landesregierung steht hinter dem Projekt Ikareum“, betonte Schwesig. Deshalb habe die Landesregierung die Förderung für das Gebäude der Tourismusinformation auf 7,4 Millionen Euro erhöht. „Und ich kann Ihnen heute schon sagen, dass das Land die Kofinanzierung der geplanten neuen Dauerausstellung übernehmen wird: das Herzstück des Ikareums.“

Die Anklamerinnen und Anklamer und ihre Gäste können das neue Gebäude am Sonnabend bei einem Tag der Offenen Tür kennenlernen.

Stiftungssommer bei St. Georgen zu Wismar gestartet

Justizministerin Jacqueline Bernhardt startet die Sommertour bei der Orgelstiftung: „Von Kultur bis Pflege leisten Stiftungen großartiges.“

Wismar – „Das Welterbe der Hansestadt Wismar ist ein sehr ehrwürdiges Gut, das es zu pflegen gilt. Einen großartigen Beitrag dazu leistet die Orgelstiftung St. Georgen zu Wismar. Sie wurde 2010 gegründet und fördert seitdem kirchliche Kunst und Kultur in der Hansestadt. Durch die Kapitalzustiftung wird die Reparatur eines Orgelwerks finanziert. In Wismar gibt es ein großes Ziel: Das ist das 800-jährige Stadtjubiläum im Jahr 2029. Bis dahin soll die Planung für die Orgel in St. Georgen abgeschlossen sein.

Das Engagement, das ich hier erlebt habe, der ehrenamtliche Einsatz und die Liebe der Beteiligten zum Projekt ist herzerwärmend. Hier in St. Georgen ist sichtbar und hörbar, wie nachhaltig Stiftungsarbeit in Mecklenburg-Vorpommern ist“, sagte die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt zum Auftakt ihres Stiftungssommers. Auf ihrer Tour wird sie insgesamt zehn Stiftungen in Mecklenburg-Vorpommern besuchen.

„Ich freue mich sehr auf die weiteren Termine. Mecklenburg-Vorpommern ist ein Land mit einer vergleichsweise geringen Stiftungsdichte. Dennoch sind allein in den vergangenen zehn Jahren rund 40 Stiftungen hinzugekommen. Heute unterstützen insgesamt 195 Stiftungen Projekte in den Bereichen Kinder-, Jugend- und auch Bildungsarbeit, Denkmalschutz, Umweltschutz, Kultur oder auch Sport. Viele Stiftungen setzen sich auch für Tiere ein.

Auf den Besuch der Stiftung Tiernothilfe in Vellahn bin ich daher schon sehr gespannt. Seit 2022 unterstützt sie das Wohlbefinden von Ziegen, Schweinen, Schafen, Hunden, Katzen, Hühnern, Puten, Kaninchen oder auch Meerschweinchen und Schildkröten. Die Tiere, die in Vellahn leben, sind aus Notsituationen heraus gerettet worden. Anschaulich können Kinder hier lernen, was gelebter Tierschutz bedeutet“, so Ministerin Jacqueline Bernhardt.

„Hervorheben möchte auch einen wirklich ehrwürdigen Zweck, den wie viele andere Stiftungen die Rostocker Heimstiftung erfüllt. Unterstützt wird die Pflege hilfebedürftiger Menschen. Die Rostocker Heimstiftung erhält und verbessert getreu des Leitmotivs ‚umsorgt und gut betreut leben‘ die Lebensqualität der pflege- und hilfebedürftigen Menschen. Gerade in einer Zeit des demografischen Wandels, in der unsere Gesellschaft immer älter wird, sind diese Angebote immer wichtiger.

Hier werden auch Konzerte, Hausfeste, Ausflüge, Handarbeit, Kochen, Backen, Gedächtnistraining, Seniorensport, Lesungen und Gottesdienste angeboten. Die sechs Einrichtungen in und um Rostock sind ein Beweis für die Liebe und Fürsorge im Wirken der Stiftungen“, so Justizministerin Jacqueline Bernhardt. Das Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz ist auch zuständig für die Stiftungsaufsicht.

Die Termine des Stiftungssommers von Ministerin Bernhardt:

24.07. Stiftung Pommersches Landesmuseum in Greifswald

25.07. Stiftung Wald und Wild in Schildfeld/Vellahn

29.07. Stiftung Tiernothilfe in Vellahn

30.07. Jost-Reinhold-Stiftung in Ulrichshof/Müritz-Nationalpark

31.07. KulturStiftung Rügen in Putbus

19.08. Zepelin Stiftung Appelhagen in Teterow

20.08. Lippold Stiftung in Schossin

21.08. Rostocker Heimstiftung in Rostock

22.08. Stiftung Schloss Bernstorf

Die genauen Zeiten finden Sie aktuell im Terminkalender auf der Seite des ->Ministeriums für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz.

Drese würdigt Produktionsschulen

Wichtiges Angebot für sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte junge Menschen

Schwerin – Um junge Menschen mit mehrfachen Vermittlungshemmnissen an die Aufnahme einer Ausbildung bzw. Erwerbstätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt heranzuführen, werden durch das Land fünf Produktionsschulen an acht Standorten in Mecklenburg-Vorpommern aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF+) gefördert. Für Sozialministerin Stefanie Drese übernehmen die Produktionsschulen „eine wichtige und wachsende Rolle bei der Berufsvorbereitung und Integration junger Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“.

„Die Produktionsschulen unterstützen junge, nicht mehr schulpflichtige Menschen ohne berufliche Perspektive, die zuvor durch Lernmüdigkeit, fehlende Basiskompetenzen oder psychische Beeinträchtigungen aus dem Bildungsprozess ausgeschieden sind. Diese Jugendlichen haben unsere solidarische Unterstützung verdient“, betonte Drese anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Hanse Produktionsschule Rostock, das am Mittwoch mit einem Tag der offenen Tür gefeiert wurde.

„Produktionsschulen geben jungen Menschen Struktur und Perspektive, indem sie sozial stabilisiert werden und dadurch schrittweise ihre Ausbildungs- und Beschäftigungsfähigkeit erhöht wird“, so die Ministerin. In diesen Schulen können sich die jungen Menschen auf den Schulabschluss „Berufsreife“ vorbereiten und zugleich an ausbildungsverbessernden und fachpraktischen Bildungsmodulen teilnehmen.

Das Land fördert insgesamt 320 Plätze für junge Menschen im Alter von 15 – 25 Jahren. Die Verweildauer in der Produktionsschule beträgt in der Regel zwischen 3 und 24 Monaten. In der aktuellen ESF-Förderperiode (2022-2028) stehen dafür 27,7 Millionen Euro zur Verfügung, teilte Sozialministerin Stefanie Drese mit.

Die Erfolgsbilanz der Produktionsschulen als Angebot der Jugendberufshilfe ist nach Aussage von Drese beachtlich. „Seit 2021 haben 271 Teilnehmende die Berufsreife erlangt. Weitere 599 Teilnehmende haben ein Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme und persönliche Kompetenzentwicklung erhalten. Das ist für viele sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte junge Menschen der erste Schritt, im Leben Fuß zu fassen und in den regulären Ausbildungs- und Beschäftigungsmarkt“, verdeutlichte Drese.

Drese: Große Pflegereform ist dringend notwendig

Schwerin – Angesichts erneut stark gestiegener Eigenanteile für Pflegebedürftige in stationären Pflegeeinrichtungen mahnt Sozialministerin Stefanie Drese eine umfassende Pflegereform mit tiefgreifenden, strukturellen Veränderungen an. Das derzeitige Pflegesystem ist nach Ansicht von Drese nicht zukunftsfähig.

„Die finanzielle Belastungsgrenze ist für viele Betroffene längst überschritten. Wir brauchen eine wirksame Begrenzung der Eigenanteile nicht nur in Pflegeheimen, sondern auch für die Pflege zu Hause. Gleichzeitig müssen die Lösungen nachhaltig und generationengerecht sein“ so Drese.

Eine am Dienstag veröffentlichte Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab, dass die Pflege im Heim für Bewohnerinnen und Bewohner bundesweit und in Mecklenburg-Vorpommern erneut erheblich teurer geworden ist. Während die Kosten für Pflegeheimbewohner bundesweit mit Stand 1. Juli 2025 inzwischen durchschnittlich 3.108 Euro betragen, sind sie in Mecklenburg-Vorpommern um über zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf nunmehr durchschnittlich 2.752 Euro im Monat gestiegen. In den Beträgen ist der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung ebenso enthalten wie die Kosten für Unterkunft und Verpflegung, Investitionen und Ausbildung.

Wichtig für Drese ist, die über 80 Prozent der Pflegebedürftigen, die in der Häuslichkeit versorgt werden, ebenfalls in den Blick zu nehmen. Auch hier seien die Kosten für Pflegeleistungen erheblich gestiegen, ohne dass dies adäquat durch die Pflegeversicherung abgedeckt wird. In der Folge würden oftmals weniger Leistungen wie z.B. die Tagespflege in Anspruch genommen bzw. die notwendige pflegerische Versorgung müsse durch eine Eigenbeteiligung finanziert werden.

„Der Handlungsbedarf ist riesig“, verdeutlichte die Ministerin. Die gerade eingesetzte Bund-Länder-Arbeitsgruppe müsse daher bis Ende des Jahres Eckpunkte vorlegen für eine anschließende große Pflegereform“, sagte Drese. Anfang Juli hatten sich die Bundesministerin für Gesundheit und die für die Pflege zuständigen Ministerinnen und Ministern sowie Senatorinnen und Senatoren der Länder auf einen „Zukunftspakt Pflege“ verständigt, um den Herausforderungen in der Pflege und für die Pflegeversicherung zu begegnen.

Drese verwies darauf, dass die Bundesländer in der Vergangenheit bereits konkrete Vorschläge zur nachhaltigen Finanzierung unterbreitet hätten. „So haben wir etwa die kostendeckende Refinanzierung der Aufwendungen für die Leistungen der medizinischen Behandlungspflege in Pflegeheimen durch die gesetzliche Krankenversicherung angeregt. Weitere Vorschläge sind die Herausnahme der Ausbildungsumlage aus der Vergütung der allgemeinen Pflegeleistungen und ein finanzieller Zuschuss aus dem Bundeshaushalt für die von der Pflegeversicherung geleisteten versicherungsfremden Leistungen“, betonte Drese.

Die Ministerin sprach sich für ein gemeinsames, solidarisch finanziertes Pflegesystem aus, das allen Menschen eine sichere Versorgung bietet, stabile Beiträge gewährleistet und vor finanzieller Überforderung im Pflegefall schützt. „Wir sollten so schnell wie möglich die privaten Pflegeversicherungen in den Risikostrukturausgleich zwischen allen Pflegekassen und damit in eine faire und leistungsgerechte Finanzierung einbeziehen. Darüber hinaus müssen wir Effizienzreserven im Pflegesystem identifizieren“, so Drese.