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Tag: 3. Oktober 2025

Informationen zur aktuellen EHEC-Lage

Schwerin – Nach der Meldung des Landesamtes für Gesund und Soziales (LAGuS) vom 2. Oktober sind in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 126 Menschen an einer EHEC-Infektion erkrankt (darunter 65 bestätigte Fälle und 61 Verdachtsfälle). Im Vergleich zum Vortag wurden damit keine neue Verdachtsfälle in MV gemeldet. Bei 13 Fällen, die am 1. Oktober noch als Verdachtsfall galten, ist die Spezialdiagnostik abgeschlossen. Sie gelten jetzt als bestätigte Fälle von EHEC des Serotyps O45:H2.

Insgesamt gehen die Expertinnen und Experten von Bund, Ländern und Kommunen nach der wöchentlichen Lagebesprechung am Donnerstag nicht mehr von einem akuten Ausbruchsgeschehen in MV aus. Die Dynamik des Gesamtgeschehens hat sich innerhalb der letzten drei Wochen von Mecklenburg-Vorpommern nach Nordrhein-Westfalen geografisch verlagert. Nach der Analyse des Robert Koch Instituts (RKI) hat sich der Verdacht bestätigt, dass die dortigen Erkrankungen auf den gleichen Erregerstamm zurückgehen, der auch in MV grassiert. Durch die Vergrößerung des Ausbruchsgebiets werden auch mehr Erkrankte als mögliche Fälle definiert. Diese Definitionsänderung hat die bundesweiten Gesamtfallzahlen inklusive möglicher Fälle am 30.9.2025 deutlich erhöht.

„Zu betonen ist dabei, dass die Fälle in NRW nicht mit einem Aufenthalt oder eine Ansteckung in Mecklenburg-Vorpommern in Verbindung stehen. Es gibt also keine sogenannte Reiseanamnese“, so Drese. Die akribische Arbeit der Behörden habe zudem ergeben, dass Übertragungen durch Tierkontakte, Kontakte mit Gewässern oder Trinkwasser als Ausbruchsursache sehr unwahrscheinlich sind.

„Da im Gesamtbild der Untersuchungen bisher kein einzelnes konkretes Lebensmittel aufgefallen ist, gehen die Expertinnen und Experten davon aus, dass die Ursache des EHEC-Ausbruchs Folge einer Kontamination am Anfang von Lebensmittelproduktionsketten sein könnte“, verdeutlichte die Ministerin. Die Länge des Ausbruchs weise auf eine zeitlich anhaltende Ursache und keine Punktquelle hin.

Damit stünden nun die Lieferketten ganz besonders im Fokus der Nachverfolgung, an der die Behörden unter Hochdruck arbeiten. Dazu gehörten weiterhin das Sammeln von Proben, fortlaufende Fall-Befragungen und Labortypisierungen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und das Bundesinstitut für Risikobewertung sind zentral mit eingebunden. Auch darüber hinaus gebe es nach Angabe der Ministerin einen engen Austausch und ein koordiniertes Vorgehen der Fachbehörden auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene.