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Tag: 6. Oktober 2025

Förderbescheid für nachhaltige Fischerei in der Lewitz übergeben

Neustadt-Glewe – Am Nachmittag übergibt Klimaschutz- und Agrarminister Dr. Till Backhaus am Fischereihof in Neustadt-Glewe einen Förder­bescheid in Höhe von rund 50.000 Euro an den Geschäftsführer des Unternehmens LEWITEP. Beantragt wurden Gelder für die Schaffung eines Verarbeitungs- und Verkaufsraumes zur Direktvermarktung eigener fischereilicher Produkte. Gefördert wurde dieses Vorhaben im Rahmen des EMFAF-Maßnahmen­bereiches „Stärkung wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltiger Fischereitätigkeiten“ (34.637,19 EUR EMFAF-Mittel (70%) und 14.844,52 EUR Landesmittel (30%)).

„Die Lewitz ist eine der größten zusammenhängenden Niedermoorgebiete Norddeutschlands. Sie ist durch jahrhundertelange Landnutzung und intensive Meliorations­maßnahmen geprägt. Im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) gab es bereits erste Gespräche zwischen dem Bund und meinem Haus, die Lewitz als Leuchtturmprojekt im Rahmen des ANK auszuweisen, um hier eine sozioökologische Umgestaltung im Sinne des natürlichen Klimaschutzes als Beispielprojekt zu etablieren“, erklärt Minister Backhaus.

„Mit Aufgabe der Fischerei durch den ehemaligen Pächter stellt sich seit längerer Zeit die Frage der nachhaltigen Nachnutzung der Fischteiche unter Einhaltung der naturschutzfachlichen Ziele (NSG; NATURA2000). Herausfordernd sind u.a. die maroden Wasserregulierungssysteme und der hohe Investitionsstau des Fischereihofes, der sich im Ressortvermögen des LM befindet, das fehlende Wasserrecht, die hohe Anzahl relevanter Akteure inklusive des Bundes durch die Elde-Müritz-Wasserstraße (Bundeswasserstraße) und die hohe Anzahl EU-relevanter Naturschutzgebietskategorien.

Der Bund hatte auf der Sitzung der Taskforce Moorschutz selbst die Lewitz als mögliches Leuchtturmvorhaben vorgeschlagen und sich auch vor Ort angeschaut. Eine Arbeitsgruppe hat seitdem mit Mitteln der MoorAgentur eine Projektskizze erarbeitet, die der Öffentlichkeit bereits auf zwei Veranstaltung vorgestellt worden ist. Sie ist Grundlage zur Interessensbekundung des Landes beim Bund. Leider wartet M-V seit beinahe einem Jahr nach dem Beginn der Öffentlichkeitsbeteiligung noch immer auf den Förderaufruf des Bundes.

In der Zwischenzeit hat mein Haus eine Arbeitsgruppe zur „Bewirtschaftung der Lewitz“ gemeinsam mit der unteren Naturschutzbehörde LUP, dem StALU WM und weiteren Gästen wie Hannes Wagner als Eigentümer von LEWITEP,  der Rohrdach­deckerinnung und anderen eingerichtet. LEWITEP übernimmt bis auf Weiteres die für die naturschutzfachlichen Zielstellungen notwendigen Pflegemaßnahmen. Ziel ist, dass diese Arbeits­gruppe die Weiterentwicklung der Lewitz voranbringt, bis eine Bundesförderung vorliegt und damit ein Vorhabenträger diese Aufgabe übernehmen kann. Hier wurde gemeinsam mit LEWITEP erreicht, dass ein Wasserrecht für die Neuhöfer Teiche 1 für eine sanfte Fischerei vorliegt und wir damit heute den Förderbescheid übergeben können und die Vorbereitung einer Rohrmahd in ausgewählten Spornitzer Teichen erfolgen kann.“

Das Unternehmen LEWITEP wurde am 27.9.2024 gegründet und schloss am 1.12.2024 mit der Landgesellschaft M-V einen Landschaftspflegevertrag für die Lewitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Der Pflegevertrag umfasst breit gefächerte Aufgaben, darunter Gebietskontrolle, Holzungsarbeiten, Wasserstandsregulierung, Gebäudepflege, Verkehrssicherungspflichten sowie Pflege und Instandhaltung der Teiche und Dämme.

Ein besonderer Punkt im Wirken des Unternehmens ist die Aktivierung von 160 ha Teichflächen der ehemaligen Teichwirtschaft und deren fischereiliche Nutzung. In diesem Zusammenhang wurden auch Mitarbeiter der ehemaligen Lewitz Fischerei übernommen und wurde mit dem ehemalige Geschäftsführer Herrn Hermann Stahl ein Beratervertrag geschlossen.

Ziel des Projektes ist es, die Fischerei und die damit einhergehende Tradition und Geschichte innerhalb der Lewitz weiterzuführen. Mit der Förderung wird eine Grundlage zur selbstständigen Verarbeitung und Vermarktung der fischereilichen Produkte geschaffen.

Kitas für Nachhaltigkeit und Engagement ausgezeichnet

Oldenburg: Kindertageseinrichtungen sind besondere Bildungsorte

Schwerin – In Schwerin wurden zwölf Kindertageseinrichtungen aus ganz Mecklenburg-Vorpommern für ihr Engagement und ihre fachliche Arbeit als „nun-Kita M-V“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung steht für „norddeutsch und nachhaltig“ und wird an Organisationen vergeben, die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mit Ideen für eine gerechte und ökologisch tragfähige Zukunft in ihre Arbeit aufnehmen.

„Kindertageseinrichtungen kommen als Bildungsorte eine besondere Bedeutung zu. Hier werden gemeinsam mit den Kindern, den pädagogischen und hauswirtschaftlichen Fachkräften, den Familien sowie den Netzwerken Nachhaltigkeitskompetenzen entwickelt“, betonte Bildungsministerin Simone Oldenburg in ihrem Grußwort in Schwerin.

Dem Tag gingen intensive Vorbereitungen und Umsetzungen durch die Kitas und einen multiprofessionellen Beirat voraus. In dem vom Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung geförderten Projekt „Kita der Zukunft“ wurde ein Qualitätsrahmen zur Entwicklung eines ganzheitlichen BNE-Ansatzes (Whole Institution Approach) entwickelt. Außerdem wurde ein Zertifizierungsverfahren erarbeitet und erprobt, das sich am etablierten Verfahren der nun-Zertifizierung orientiert.

Zur Vorbereitung auf die Zertifizierung nahmen die Teams aus den Kitas seit April 2024 an fünf Tagen an Workshops teil. Sie arbeiteten bewährte Kernkompetenzen heraus und entwickelten sich in den sieben Qualitätsbereichen des Qualitätsrahmens individuell weiter. Im Frühjahr 2025 wurden die Kitas dann von einem dreiköpfigen Gutachten-Team besucht und in eingehenden Gesprächen „auf Herz und Nieren” geprüft.

„Den Erzieherinnen und Erziehern ist es wunderbar gelungen, den kleinen Menschen die großen Zusammenhänge zu erklären und sie dadurch zu einem zukunftsfähigen Handeln zu befähigen“, so Simone Oldenburg. „Wir waren beeindruckt von den enormen Entwicklungsschritten, die jede Kita gemacht hat“, beschreibt Dr. Anja Kofahl ihre Eindrücke bei den Gutachtenbesuchen in den Kitas. Sie hat das Projekt zusammen mit Ulrike Gisbier und Kathleen Lichtweiß von der Über.Morgen gGmbH durchgeführt.

Für ihr Engagement wurden diese Kitas als „Nun-Kita M-V“ ausgezeichnet:

  • Kita Rappelkiste in Rostock
  • Hort Jenaplanschule in Rostock
  • Kindergarten der Werkstattschule in Rostock
  • Kita Zwergenparadies in Leezen
  • Kita Sternberger Kinnings in Sternberg
  • Hort Paulo Freire Schule in Parchim
  • Kita Peermoor ín Herrnburg
  • Kita Stadtspatzen in Wismar
  • Kita Neumühler Strolche in Schwerin
  • Kita Uns Darßer Kinnerstuw in Prerow
  • Kita SpielZeit in Neustrelitz
  • Montessori Kinderhaus in Hinrichshagen (HGW)

Der Qualitätsrahmen, der im Rahmen des BNE-Masterplans für Kita und Schule in M-V veröffentlicht wird, steht allen Kitas im Land nach Projektende als Orientierung zur Verfügung. Besonders engagierte Kitas haben dann auch zukünftig die Möglichkeit, sich als „nun-Kita M-V“ auszeichnen zu lassen.

Am Projekt „Kita der Zukunft“ sind der Projektträger Über.Morgen gGmbH und die Landesarbeitsgruppe BNE als Kooperationspartner beteiligt. Das Modellvorhaben wird für den Zeitraum vom 1. August 2023 bis zum 31. März 2026 mit rund 130.670 Euro gemäß § 26a Absatz 6 KiföG M-V finanziert.