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Tag: 7. Oktober 2025

Kinder- und Jugendmedienschutztagung

Tagung setzt Impulse für einen zeitgemäßen Kinder- und Jugendmedienschutz

Greifswald – Wie können Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte Kinder und Jugendliche im Umgang mit digitalen Grenzerfahrungen stärken und begleiten? Mit dieser Leitfrage beschäftigte sich die Kinder- und Jugendmedienschutztagung an der Universität Greifswald. Unter dem Titel „Pornografie begegnet Resilienz – digitale Jugendwelten positiv begleiten“ setzte die Tagung aktuelle Impulse für einen zeitgemäßen Kinder- und Jugendmedienschutz.

„Kinder und Jugendliche wachsen heute mit digitalen Bildern und Inhalten auf, die oft mehr Fragen als Antworten aufwerfen. Daher ist es wichtig, sie frühzeitig über den richtigen Umgang mit digitalen Medien aufzuklären“, so Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Lehrkräfte spielen dabei eine Schlüsselrolle. Praxisnahe Methoden sind unabdingbar, um den Schülerinnen und Schülern Orientierung in der digitalen Welt bieten zu können.“

Das vielfältige Tagungsprogramm bot fundierte Einblicke in Theorie und Praxis: Kulturwissenschaftlerin und Autorin Madita Oeming warb in ihrem Impulsvortrag für eine offene und kompetente Auseinandersetzung mit Pornografie. Eric Giesel, Experte für mentale Stärke, beleuchtete, wie Resilienz junge Menschen im digitalen Alltag stärken kann.

In über zwanzig Workshops erhielten die Teilnehmenden praxisnahe Handlungsempfehlungen zu Themen wie:

  • Schutzkonzepte für Schulen
  • Umgang mit strafbaren Inhalten auf Schülergeräten
  • Digitale Selbstverteidigung
  • Sexualpädagogik mit Social Media
  • Kinderrechte im Netz
  • Datenschutz im Schulalltag
  • Resilienzförderung im Unterricht

Auch Fragen „Wie kann Medienkompetenz altersgerecht vermittelt werden?“ oder „Wie beeinflusst Social Media das Selbstbild von Jugendlichen?“ wurden intensiv diskutiert.

Veranstaltet wurde die Tagung vom Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern, dem Medienpädagogischen Zentrum (MPZ) und dem Lehrstuhl für Medienpädagogik und Medienbildung der Universität Greifswald.

Die Kinder- und Jugendmedienschutztagung findet zweimal jährlich statt. Die nächste Tagung ist für den 24. Februar 2026 geplant und steht unter dem Motto „Analog. Digital. Sicher. Schutzkonzepte für eine starke Schulkultur“. Im Mittelpunkt werden neue Ansätze und konkrete Empfehlungen für schulische Präventionsarbeit stehen.

Europol: Schlag gegen die Glasaal-Mafia

Schwerin – Behörden aus ganz Europa und darüber hinaus haben sich mit Europol zusammengetan, um gegen organisierte kriminelle Gruppen vorzugehen, die hinter dem illegalen Handel mit gefährdeten Glasaalen stehen.

Europol deckte in einer Operation, die von Oktober 2024 bis Juni 2025 lief, groß angelegte Schmuggelnetzwerke zwischen Europa und Asien auf. Die Schmuggler fälschten Fangaufzeichnungen und Empfänger für Lieferungen, um Kontrollen zu umgehen und jedes Jahr Tonnen von lebenden Aalen zu transportieren. Dieser Schwarzmarkt bedroht eine stark gefährdete Spezies.

Die Europäische Union schenkt dem Aal mit einer eigenen Verordnung zu seinem Schutz große Aufmerksamkeit.

Auch Mecklenburg-Vorpommern engagiert sich seit vielen Jahren für den Aal. Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus begrüßt den Einsatz und Erfolg der europäischen Kontrollbehörden: Seit 2009 erfolgt ein systematischer Besatz der für eine spätere Abwanderung geeigneten Gewässer in MV, der ebenso wie das Glasaal- und Blankaalmonitoring in ausgewählten Fließgewässern sowie das Gelbaal-Monitoring im Küstenmeer wesentlicher Bestandteil des Aalmanagements im Land ist.

Alle diese Maßnahmen werden aus dem jeweiligen Fischereifonds und unter Kofinanzierung mit Landesmitteln finanziert sowie in Bezug auf Maßnahmen privatrechtlicher Partner höchstmöglich unterstützt. Damit erfüllt Mecklenburg-Vorpommern die Anforderungen auch im Rahmen des gesamtdeutschen als auch des paneuropäischen Aalmanagements.

„Rechnen wir 2025, das Jahr des Aals, mit hinzu, werden hierzulande seit 2009 bis zum Jahresende insgesamt mehr als 100 Tonnen Besatzaale in Binnengewässern ausgebracht worden sein. Dass sind dann etwa 30 Millionen Individuen, davon knapp 14 Millionen vorgestreckte Aale und mehr als 16 Millionen Glasaale. Bis letztes Jahr hat das Land die Gesamtausgaben von 5,16 Millionen Euro mit knapp drei Millionen Euro aus dem EU-Fischereifonds und 937 000 Euro Landesmitteln unterstützt.

Fast 1,3 Millionen Euro haben Angler und Fischer als Eigenmittel aufgebracht. Hinzu kommt der Besatz in den Küstengewässern, den das Land, seit 2014 finanziert mit rund 225 000 Euro aus den Einnahmen für die Küstenangelerlaubnisse, selbst unternimmt. Das sind nochmals 2,1 Millionen Glasaale“, erläuterte Backhaus

Im Rahmen des landesspezifischen Managements gibt es deutlich sichtbare Zeichen einer Verbesserung. Basierend auf voneinander unabhängigen Erfassungsmethoden kann für den Gelbaalbestand im Küstenbereich eine positive Entwicklung der Bestandsdichte innerhalb der letzten Jahre gezeigt werden. Im Binnenbereich zeigen sich ähnlich positive Tendenzen. Im Vergleich zu den Vorjahren wurden im Jahr 2024 deutlich mehr in den Binnenbereich einwandernde Jungaale an den Monitoringstationen des Landes beobachtet.

Ebenso deutet die gestiegene Abwanderung beim Blankaalmonitoring im Jahr 2024 auf eine positive Entwicklung des Aalbestands hin. Eine nachhaltige Steigerung der Blankaalabwanderung wird aufgrund der langen Wachstumsphase der Aale von 10-20 Jahren bis zur Abwanderung aus dem Binnenbereich nach Prognosen der Landesforschung etwa ab dem Ende dieser Dekade erreicht. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Wirksamkeit der in Mecklenburg-Vorpommern getroffenen Managementmaßnahmen.

Aktualisierte Auflage: „Auf dem Weg zu guten Gewässern“

Schwerin – Das vorliegende Heft ist eine Fortsetzung der Broschüre aus 2020. Außerdem informiert die neue Publikation über die bisherigen und bis 2027 geplanten Maßnahmen zur Entwicklung von Gewässerstrukturen, Durchwanderbarkeit, Reduzierung der Nährstoffe und über konzeptionelle Maßnahmen.

„Wasser ist Grundlage unseres Lebens. Wasser ist Leben. Es ist unsere Aufgabe, das wertvolle Gut zu schützen. Um das Wasser für uns Menschen nutzbar zu machen, hatten wir in den vergangenen Jahrzehnten unsere Gewässer begradigt, ausgebaut und verunreinigt. Hier haben wir eine ganze Menge wiedergutzumachen. Mit Einführung der EG-Wasserrahmenrichtlinie sind anspruchsvolle Ziele vereinbart worden: Flüsse, Seen und das Grundwasser sollen einen guten Zustand erreichen.

Insbesondere die ökologische Funktionsfähigkeit steht bei den Oberflächengewässern im Vordergrund. Für die Berichterstattung zur Wasserrahmenrichtlinie wurden in MV 835 Fließgewässer, 51 Grundwasserkörper, 22 Küsten- und Hoheitsgewässer sowie 202 Seen betrachtet. Für die Zielerreichung wurde bereits Einiges getan: So wurden 783 Maßnahmen zur Durchgängigkeit und an ca. 1.400 Fließgewässerkilometern Maßnahmen zur Strukturverbesserung durchgeführt“, sagt Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Die Broschüre thematisiert anschaulich mit Vorher- Nachbildern und mit Infoboxen, welche Maßnahmen umgesetzt wurden, um unsere Gewässer wieder lebendig werden zu lassen. Dabei stehen folgende drei Aufgabenfelder im Fokus: Verbesserung der Gewässerstruktur, Verbesserung der Durchwanderbarkeit und Reduzierung der Nährstoffeinträge.

„So kann man sehen, wo wir stehen und was wir noch tun müssen. Ich möchte mich bei allen an der Umsetzung der WRRL Beteiligten für ihr Engagement bedanken. Intakte und naturnahe Gewässer sind eine lohnende Investition in die Zukunft. Deshalb bitte ich alle, sich auch weiterhin aktiv im Gewässerschutz einzubringen. Denn Wasser soll auch zukünftig in bester Qualität verfügbar und bezahlbar sein – für uns, unsere Kinder und die nachfolgenden Generationen. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich jeder widmen muss“, so Backhaus.