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Tag: 9. Oktober 2025

Informatikunterricht in Mecklenburg-Vorpommern

Oldenburg: Informatikunterricht ab Klasse 5 schafft das Fundament für den Umgang mit der digitalen Welt

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern erwerben Schülerinnen und Schüler im Fach „Informatik und Medienbildung” grundlegende Kenntnisse über Mediennutzung, Mediengestaltung und Medienkritik.

Sie entwickeln ein Verständnis für die Funktionsweise von Informations- und Kommunikationstechniken und erwerben erste Kenntnisse in der Softwareentwicklung. Bildungsministerin Simone Oldenburg sagt dazu: „Das Fach Informatik wird seit dem Schuljahr 2019/2020 durchgängig ab Klasse 5 in Mecklenburg-Vorpommern unterrichtet. Damit wird bei allen Schülerinnen und Schülern das Fundament geschaffen, um sich souverän in der digitalen Welt zu bewegen.”

Die Rahmenpläne für das Fach Informatik greifen die Dynamik dieses Fachgebiets bewusst auf. So sind darin Themen formuliert, die auch aktuelle Inhalte wie Künstliche Intelligenz oder Quantencomputing altersgerecht behandeln. Gleichzeitig sieht der fächerübergreifende Rahmenplan „Digitale Kompetenzen” die Vermittlung digitaler Kompetenzen in allen Fächern vor.

Der im Jahr 2019 veröffentlichte Rahmenplan „Informatik und Medienbildung“ ist kompetenzorientiert und sieht unter anderem die Erstellung von Medienprodukten wie die Gestaltung einer adressatengerechten Präsentation oder eines interaktiven Computerspiels vor. „Durch praktische Erprobung und reflektierte Nutzung moderner Werkzeuge – bis hin zu KI-gestützten Hilfsmitteln – erwerben die Schülerinnen und Schüler Problemlösekompetenz, Kreativität und Systemverständnis“, so Simone Oldenburg.

„Die Einbindung von KI erfolgt dabei gezielt, ersetzt aber nicht das eigene Denken.“ Schülerin Lysann Hempel hat 2025 ihr Abitur in Ribnitz-Damgarten absolviert und sagt rückblickend über ihren Informatikunterricht: „In der Ausbildung haben wir ganz neue Software und nutzen auch KI. Mir helfen meine Erfahrungen aus den acht Jahren Informatik jetzt im Studium weiter und komme schnell damit zurecht.“

Mit dem Handlungsleitfaden „Gemeinsam die Welt der generativen KI-Systeme erkunden“ bietet Mecklenburg-Vorpommern den Lehrkräften eine Orientierungshilfe für den Einsatz von KI-Systemen im Unterricht. In regelmäßigen Workshops und Fortbildungen haben Lehrkräfte die Möglichkeit, ihr Wissen über aktuelle informatische Themen aufzufrischen.

Das Medienpädagogische Zentrum (MPZ) und das Institut für Qualitätsentwicklung des Ministeriums für Bildung und Kindertagesförderung unterstützen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern bei allen pädagogischen Fragen rund um den Einsatz von Medien im Unterricht, die Digitalisierung und den Umgang mit Künstlicher Intelligenz.

Bereits seit Frühjahr 2020 steht Lehrkräften in Mecklenburg-Vorpommern mit der bundesweiten Fortbildungsplattform fobizz ein umfassendes, fächerübergreifendes und kostenfreies Fortbildungsangebot zur Verfügung. Seit Beginn der Kooperation haben Lehrkräfte des Landes M-V rund 152.000 Online-Fortbildungen auf der fobizz-Plattform absolviert.

Weitere Informationen zum Informatikunterricht in Mecklenburg-Vorpommern sowie zu aktuellen Fortbildungen finden Sie unter: www.bildung-mv.de

Backhaus: Deutliche Steigerung der Wolfsrudel im Land

Schwerin – Ende September wurden bei einem deutschlandweiten Großraubtier-Monitoringtreffen beim Bundesamt für Naturschutz die Daten aus dem abgeschlossenen Monitoringjahr 2024/25 (01.05.2024-30.04.2025) abgestimmt. Demnach habe sich die Zahl der Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht, erklärt Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus:

„In Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Besiedelungsdichte erhöht. So rechnen wir zurzeit mit 28 Rudeln (neun mehr als im Vorjahr), fünf Paaren und einem territorialen Einzelwolf“, so Backhaus, der ergänzt:

„In wenigen Vorkommen ist der Status unklar. Neben neuen Rudeln sind einige frühere Rudel hingegen nicht mehr existent. In 24 der 28 Rudel gab es Reproduktion, in denen insgesamt 93 Welpen bestätigt wurden. Die reale Welpenanzahl kann minimal höher liegen, da in einigen Rudeln vermutlich nur eine Mindest­anzahl ermittelt werden konnte.

Neun Vorkommen, die in MV gezählt werden, sind grenzübergreifend (1 SH, 8 BB). Weitere drei Vorkommen aus anderen Bundesländern halten sich teilweise auch in MV auf (Amt Neuhaus NI, Wittstocker Heide BB, Steinförde BB). Daraus ergeben sich 37 Vorkommen gesamt in MV – 34 in MV gezählt und 3 in anderen Bundesländern). Für das aktuell laufende Monitoringjahr 2025/26 liegen auch bereits wieder Reproduktionsnachweise aus einigen Rudeln vor.

Dieser Zuwachs macht für mich deutlich, dass die Art Wolf auch in MV einen günstigen Erhaltungszustand erreicht hat. Damit wächst der Druck auf die Weidetierhalter und ich appelliere erneut an den Bund, nun endlich dafür zu sorgen, dass wir die Art rechtssicher bewirtschaften und auffällige Tiere entnehmen können. Spätestens Ende November – zur Umweltminister­konferenz in Saarbrücken – erwarte ich von der Bundesregierung, dass sie die Rechtsgrundlagen entsprechend der FFH-Richtlinie der EU umsetzt. Es besteht die Berichtspflicht innerhalb von 18 Monaten. Die Zeit drängt.“

Antisemitismusprävention

Gemeinsames Portal zu jüdischem Leben und Antisemitismusprävention gestartet

Schwerin –  Die Kultusministerkonferenz (KMK) und der Zentralrat der Juden in Deutschland haben ihr gemeinsames Online-Portal www.kmk-zentralratderjuden.de mit Materialien zur Vermittlung jüdischen Lebens und zur Prävention von Antisemitismus in Schulen neu gestartet. Die Webseite bietet Lehrkräften, Multiplikatoren und Interessierten eine umfangreiche Materialsammlung, Empfehlungen und Hintergrundinformationen – von didaktisch aufbereiteten Unterrichtsmaterialien über Studien und Links bis hin zu gemeinsamen Erklärungen und Projekten.

Ziel des Portals ist es, jüdisches Leben in Deutschland sichtbar zu machen, historisches Bewusstsein zu stärken und schulische Strukturen gegen Antisemitismus zu sensibilisieren. Die Inhalte sind thematisch gegliedert und für den Einsatz in verschiedenen Schulformen und Fächern geeignet.

Simone Oldenburg, Präsidentin der Bildungsministerkonferenz und Bildungsministerin von Mecklenburg-Vorpommern: „Das neue Portal ist ein starkes Zeichen für gelebte Verantwortung. Es zeigt, wie Bildung zur Verständigung beitragen kann – durch Wissen, Begegnung und Haltung. Wir wollen Schülerinnen und Schüler ermutigen, jüdisches Leben als selbstverständlichen Teil unserer Gesellschaft zu begreifen und sich aktiv gegen Antisemitismus zu positionieren.“

Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland: „Die nachhaltige Kooperation mit der Kultusministerkonferenz stärkt die Vermittlung von Inhalten zu jüdischem Leben in Deutschland – sowohl im historischen Kontext als auch mit Blick auf die Gegenwart. Das neu gestaltete Portal bietet hier sowohl für Lehrkräfte als auch für weitere Multiplikatoren eine wertvolle Ressource. Angesichts der zunehmenden antisemitischen Vorfälle ist es umso wichtiger, dass Schulen ihrer Aufgabe gerecht werden können – nicht nur, indem sie auf Antisemitismus reagieren, sondern auch, indem sie ihm durch eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Judentum entgegentreten.“

Das Portal ist ab sofort unter www.kmk-zentralratderjuden.de erreichbar. Hinweise zu neuen Materialien oder Rückmeldungen können an schulen@kmk.org oder info@zentralratderjuden.de gesendet werden.

Stärkung der Gesundheitsversorgung

Drese bringt Gesetzentwurf zur Stärkung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum in den Landtag ein

Schwerin –  Mit dem immer höher werdenden Altersdurchschnitt im Land wächst auch der Bedarf an medizinischer Versorgung. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels und der in weiten Teilen dünnen Besiedlung stellt das Mecklenburg-Vorpommern für die Zukunft vor große Herausforderungen. Die Landesregierung will hier aktiv gegensteuern.

Gesundheitsministerin Stefanie Drese brachte am Mittwochabend eine entsprechende Gesetzesinitiative in den Landtag ein. „Mit ganz konkreten Maßnahmen wollen wir die Gesundheitsversorgung in ländlichen oder strukturschwachen Regionen im Land stärken“, betonte Drese im Landtag.

„Wir modernisieren und erweitern damit grundlegend unser Landarztgesetz, das sich bewährt hat, nun aber an die Bedarfe der nächsten Jahre angepasst und weiterentwickelt werden muss“, sagte Drese. Das Land vergibt seit 2020 Jahren anteilig Medizinstudienplätze an Studentinnen und Studenten, die sich verpflichten, nach Ende ihrer Ausbildung in MV zu arbeiten.

Das Hauptziel der Gesetzesinitiative ist nach Angaben von Drese, zukünftig neben den Studienplätzen in Humanmedizin auch solche in Zahnmedizin und Pharmazie an Personen zu vergeben, die langfristig die Versorgung in MV sichern. Zudem sollen anteilig Plätze für den Öffentlichen Gesundheitsdienst bereitgehalten werden. „Ein Teil der Studierenden kann außerdem, anders als bisher, nach der Approbation in unterbesetzte Bereiche der fachärztlichen Versorgung wechseln. Damit stärken wir die Facharztgebiete im Bereich der Augen-, HNO- und Frauenheilkunde sowie Dermatologie, Urologie und Neurologie im ländlichen Raum“, verdeutlichte die Ministerin.

„Für das Auswahlverfahren bedeutet das, dass wir künftig noch stärker auf die persönliche Eignung für die Arbeit in den ländlicheren Regionen unseres Bundeslandes achten werden“, so Drese. Weiterhin bleibe die Orientierung an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten wichtig, indem Empathie und Sozialkompetenz neben der nicht alleinig entscheidenden Abiturnote Schlüsselfaktoren seien.

„Auch wenn die Sicherstellung der ärztlichen und zahnärztlichen Versorgung bundesrechtlich bei der Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Vereinigung liegt, so leisten wir aus meiner Sicht mit dem neuen Gesundheitsversorgungsunterstützungsgesetz, das in dieser Form übrigens in Deutschland einmalig ist, eine wirksame Unterstützung – für eine gute Versorgung im ganzen Land, auch in Zukunft“, sagte Drese im Landtag.

Der Gesetzentwurf geht nun in die Fachausschüsse zur Beratung.