Menü Schließen

Tag: 11. Oktober 2025

35 Jahre Multiple Sklerose Gesellschaft

Drese gratuliert Deutscher Multiple Sklerose Gesellschaft zum 35-jährigen Bestehen in MV

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese gratulierte am (heutigen) Sonnabend der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) Mecklenburg-Vorpommern e.V. zum 35-jährigen Bestehen. „Mit großem Engagement ist der Landesverband stets für Betroffene und deren Angehörige da“, sprach Drese, die langjährige Schirmherrin der DMSG M-V ist, ihren Dank für die vor allem ehrenamtlich geleistete Arbeit aus.

Die DMSG ist mit über 43.000 Mitgliedern in 16 Landesverbänden die größte deutsche Selbsthilfeorganisation für an Multipler Sklerose erkrankte Menschen. Dazu zählt auch der Landesverband in Mecklenburg-Vorpommern mit seinen über 600 Mitgliedern.

Eine Multiple Sklerose, abgekürzt MS, ist eine Autoimmunkrankheit, das heißt das fehlgesteuerte Immunsystem bildet Antikörper gegen körpereigenes Gewebe und greift dieses an. Die Krankheit lässt noch viele Fragen unbeantwortet und ist in Verlauf, Beschwerdebild und Therapieerfolg individuell sehr unterschiedlich. Aus diesem Grund ist MS auch als „Krankheit mit den 1.000 Gesichtern“ bekannt.

„MS-Betroffene und ihre Angehörigen in Mecklenburg-Vorpommern erhalten durch die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter der DMSG umfassende Unterstützung“, betonte Drese in ihrem Grußwort anlässlich des Jubiläums-Symposium in Greifswald. Als Beispiele benannte Drese sozialmedizinische, rechtliche, berufliche oder psychologische Beratungen. „Das erfolgt bei Bedarf sogar in der Häuslichkeit. Wie wertvoll diese Unterstützung für die Betroffenen ist, kann ich nur erahnen“, betonte Drese.

Die DMSG liefere zudem regelmäßig und zuverlässig die neuesten Informationen rund um das Thema Multiple Sklerose. „Sie klären auf und verbreiten Hoffnung indem sie vermitteln, dass Betroffene nicht allein bei der Bewältigung ihres Alltags und der Neuorientierung im beruflichen und privaten Bereich sind“, betonte Drese.

Die Ministerin hob insbesondere das Projekt „MS-Lotse“ hervor. Dadurch konnten 15 engagierte Ehrenamtliche gewonnen werden, die nach einer Weiterbildung Beratungen rund um das Thema MS anbieten und Betroffene und ihre Angehörigen etwa beim Ausfüllen von Anträgen unterstützen. „Die MS-Lotsen kommen in Seniorenheime, Reha-Einrichtungen, Kliniken oder das eigene Zuhause und haben für alle die es brauchen, stets ein offenes Ohr“, sagte Drese.

„Für von chronischen Erkrankungen betroffene Menschen ist das Wissen über die Krankheit von unschätzbarem Wert“, so die Ministerin weiter. „Umso wichtiger ist es, dass die DMSG M-V ihr Wissen in unzähligen Seminaren und Veranstaltungen teilt und so allen hilft, die Krankheit MS besser zu verstehen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und so nichts Geringeres als Lebensqualität zu gewinnen“, würdigte Drese die Arbeit der DMSG in Mecklenburg-Vorpommern.

Backhaus: MV wird Klimaziele bis 2045 erreichen

Schwerin – Anlässlich der Debatte im Landtag erklärt Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus, dem Plenum noch in diesem Jahr ein Klimaschutzgesetz vorlegen zu wollen: „Die Erarbeitung eines Klimaschutzgesetzes ist ein Prozess, der weit über die reine Formulierung von Paragrafen hinausgeht.

Dieser Prozess verlangt nicht nur wissenschaftliche Fundierung, sondern auch politische Verantwortung und gesellschaftliche Akzeptanz. Denn: Klimaschutz bedeutet, dass wir ökologische, ökonomische und soziale Fragen untrennbar zusammendenken müssen.

Das Klima hat sich bereits erheblich geändert: Die mittlere Jahrestemperatur in MV ist zwischen 1881 und 2023 um plus 1,7 Grad gestiegen, wir verzeichnen 28 weniger Frosttage und plus 21 Sommertage pro Jahr. Die Wahrscheinlichkeit, dass die 3-Grad-Grenze schon deutlich früher als 2100 erreicht wird, ist inzwischen deutlich höher. Daher ist Klimaschutz volkswirt­schaftlich die beste Investition: So ergeben sich für Deutschland jährliche Einsparungen von 18 bis 25 Milliarden Euro bei Energieimporten und acht bis zwölf Milliarden Euro bei Gesundheitskosten durch geringere Luftverschmutzungen.

Von 2000 bis 2021 entstanden in Deutschland mindestens 145 Milliarden Euro Schäden durch die Folgen des Klimawandels. Allein 80 Milliarden Euro Schadkosten entstanden seit 2018. Hitzewellen waren die tödlichsten Extremwetterereignisse in der EU der ver-gangenen Jahre. Mehr als 85 % aller durch Extremwetterereignisse verursachten Todesfälle lassen sich auf Hitzewellen zurückführen.

Und MV leistet bereits seit langem seinen Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung: Neben der Landesenergie- und Klimaschutzagentur, die Beratungen zum Bürgerbe-teiligungsgesetz sowie zur Akzeptanz für erneuerbare Energien und für Energieeffizi-enz in Unternehmen anbietet, werden mit Hilfe von EFRE-VI-Mitteln auch weitere Informationsprojekte in gemeinnützigen Organisationen unterstützt, z.B. zu den Themen Förderberatung, nachhaltiges Bauen oder Sektorkopplung. Insbesondere der Bedarf für eine zielgerichtete Förderberatung ist hoch (Leea, BUND, LEE).

Über EFRE-VI-Mittel (82 Mio. €) werden Unternehmen und Kommunen bei Energieeffizienzprojekten und Investitionen in regenerativ versorgte Quartiere sowie intelligente Netze gefördert. Die Klimaverträglichkeitsprüfung wurde mit einem online-Tool integriert. Die Förderung von steckerfertigen PV-Anlagen läuft noch bis Ende 2027 und ist wei-terhin offen für Mieterinnen und Mieter.

Stichwort Moorschutz: Anfang Januar 2025 wurde die Strategie zum Schutz und zur Nutzung der Moore in Mecklenburg-Vorpommern veröffentlicht. Die MoorAgentur MV ist bei der Landgesellschaft MV mbH als Schnittstelle zwischen Praxis, Verwaltung und Wissenschaft für Moorschutzfragen mit Fördermitteln des Bundes aus dem ANK ein-gerichtet worden. Sie informiert über zentrale Frage­stellungen, berät, vernetzt und steht den verschiedenen Akteuren beratend mit Fachexpertise zur Seite.

Ergänzend werden sechs Moorschutzbeauftragte bei den Wasser- und Bodenverbände in MV (WBV) mit 3,6 Mio. € gefördert, um diese für Moorschutzvorhaben im Rahmen der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen im Zeitraum 2024 bis 2028 zu unterstützen. Sie bereiten Moorschutzprojekte vor und erfassen die Staubauwerke in den Verbandsgebieten, die erneuert und angepasst werden müssen.

Für die finanzielle Unterstützung wurde die „Moorschonende Stauhaltung“ eingeführt, sie gleicht geringere Erträge aufgrund von höheren Wasserständen finanziell aus. So werden 450 Euro für die Einstellung eines durchschnittlichen Zielwasserstandes von 10 cm unter Flur gewährt. Für 30 cm unter Flur gibt es 150 Euro pro Jahr.

 Und das Land unterstützt weitere bedeutende Moorschutz­projekte:

  • Moorklimaschutz an der Ostseeküste (Fokus auf Küstenmoore, 2024-2034, 31 Mio. €. ANK-Finanzierung);
  • Wiederansiedlung von Seegraswiesen an der Ostseeküste (2025-2032, 12 Mio. €. ANK-Finanzierung);
  • Ausbildung von MoorspezialistInnen: Qualifizierungs- und Praxisprogramm von jährlich ca. 20 bis 25 AbsolventInnen (2025-2032, ANK-Finanzierung, 34 Mio. €);
  • Das ANK-Regionalbüro MV ist eingerichtet und hat die Arbeit aufgenommen.

Nicht zuletzt hat mein Haus das Akzeptanzprojekt „MV tut was“ angeschoben: Ein Projekt mit einer Laufzeit von zwei Jahren zur Förderung der Akzeptanz von Klimaschutzprojekten und Nutzung von erneuerbaren Energien im ländlichen Raum.

Niemand kann also sagen, wir würden das Thema nicht vorantreiben. Doch der Landtag hat dazu klare Leitplanken benannt: Klimaschutz muss auf einem breiten gesellschaftlichen Konsens beruhen. Er muss für alle finanzierbar sein und darf keine sozialen Härten verursachen. Angebote sollen Vorrang vor pauschalen Verboten und Verpflichtungen haben“, so Backhaus, der ergänzt:

„Die Landesregierung ist nach intensiven Beratungen zu dem Ergebnis gekommen, dass es sachgerecht ist, landesrechtliche Regelungen vorzulegen, die das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 aufnehmen. Damit schließen wir uns dem Bund an und leisten unseren Beitrag zum Pariser Klimaabkommen.

Gerade in Mecklenburg-Vorpommern stellt uns dies vor besondere Aufgaben. Unsere großen Moorflächen sind dabei ebenso wie die Nutzung erneuerbarer Energien ein Schlüssel für den Klimaschutz. Die Renaturierung der Moore soll diese CO₂-Quelle in dauerhafte Senken verwandeln. Ebenso gilt es, die Energieeffizienz zu verbessern, die Potenziale der erneuerbaren Energien zu nutzen – und dabei sicherzustellen, dass nicht einzelne Regionen überlastet, sondern alle fair beteiligt werden. Dies ist ein Prozess, der Zeit, Investitionen und gesellschaftliche Unterstützung erfordert.

Wir müssen sicherstellen, dass ländliche Räume mit ihrer oft schwächeren Infrastruktur nicht benachteiligt werden, sondern von den Investitionen in die Energiewende und in den Klimaschutz profitieren. Und wir müssen Generationengerechtigkeit wahren, indem wir den jungen Menschen eine lebenswerte Zukunft bieten, ohne den Älteren unverhältnismäßige Lasten aufzubürden.

Klimaschutz muss machbar, finanzierbar und für alle gerecht sein. Die bisherigen Beteiligungsprozesse haben gezeigt, wie wichtig Transparenz und Mitgestaltung sind. Online-Beteiligungen wurden breit angenommen, regionale Foren haben Stimmen aus allen Teilen des Landes eingefangen. Gerade in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern ist diese Breite entscheidend, um die Akzeptanz für notwendige Veränderungen zu sichern.

Die Landesregierung wird nun, auf Grundlage der Verbände- und Öffentlichkeitsbeteiligung, den Gesetzentwurf überarbeiten und ihn noch in diesem Jahr dem Landtag vorlegen. Die eingegangenen Stellungnahmen sind unterschiedlich. Dabei findet das Zieljahr 2045 überwiegend Zustimmung, natürlich sind aber auch einige Verbände für ein ambitionierteres Ziel.

Klimaschutz ist aber nicht nur eine ökologische, sondern ebenso eine soziale und gesellschaftliche Aufgabe. Nicht zu vergessen ist dabei, dass wir neben dem Klimaschutz ebenso die Klimaanpassung verbessern müssen, um robuste Systeme in unserem Land aufzubauen und zu erhalten – sowohl in der Natur als auch bei Gebäuden, im sozialen Bereich, zum Schutz der Infrastruktur und auch zur Anpassung in der Land- und Forstwirtschaft.

Fest steht aber auch, dass präventiver Klimaschutz ein volkswirtschaftlicher Vorteil ist. Der Gesetzentwurf ist also in der Abstimmung und wird kurzfristig im Kabinett behandelt werden. Wir werden am Zieljahr 2045 festhalten.“

21. Wildwochen Usedom

Kulinarische Höhepunkte und Programm für die ganze Familie

Insel Usedom – Gestern eröffnete Forstminister Dr. Till Backhaus die 21. Usedomer Wildwochen im Forstamt Neu Pudagla im Seebad Ückeritz. Bis 9. November bieten unter anderem 24 Restaurants sowie zahlreiche Unternehmen und Institutionen ein umfangreiches Programm rund um die Themen Wald, Forstwirtschaft, Naturschutz, Jagd und Wildbret. Begleitet wird die Eröffnung von einem „Wilden Markt“, zu dem rund 1.000 Besucher aller Altersklassen erwartet werden. Zu den morgigen Höhepunkten gehören eine Jagdhunde-Vorführung (Pfostenschau), Bogenschießen, Hirschrufer und ein „wildes Quiz“.

Schon im Vorfeld bricht der Minister eine Lanze für das Naturprodukt Wildfleisch. „Es ist eine ausgesprochene Delikatesse. Die Wildtiere wachsen artgerecht auf und ernähren sich gesund am reich gedeckten Tisch von Mutter Natur. Im intakten Naturkreislauf gelangen auch keine schädlichen Fremdstoffe, zum Beispiel Medikamente, in das Fleisch. Wildtiere haben überwiegend Muskelfleisch. Aufgrund ihrer vielen Bewegung und ihrer eisenhaltigen Ernährung hat das Fleisch eine dunklere Farbe als das von Nutztieren. Wildbret ist deshalb von Natur aus mager und eiweißreich, leicht verdaulich sowie cholesterin- und kalorienarm. Es ist reich an Mineralstoffen und Spurenelementen. Es liefert die lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren. Kurze Wege zu den Bezugsquellen in der Region machen lange Lagerzeiten und Transportwege überflüssig. Das Fleisch kommt frisch beim Kunden an.

Wenn man bedenkt, dass jeder Bundesbürger im Jahr durchschnittlich rund 90 Kilogramm Fleisch und knapp 14 Kilogramm Fisch verbraucht, dann muten die jährlich rund ein Kilogramm Wildfleischverzehr pro Person doch bescheiden an. Es ist also noch deutlich Luft nach oben, was die Vermarktung von Wildbret angeht. Nicht zuletzt mit Veranstaltungen wie der 21. Usedomer Wildwoche wollen wir die Verbraucherinnen und Verbraucher davon überzeugen, mehr heimisches Wild und Fisch zu konsumieren.“

Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 15.300 Jägerinnen und Jäger aktiv. Sie bejagen eine Fläche von rund 2,3 Millionen Hektar. „Bevor das Wild auf den Tisch gelangt, bedarf es der ordnungsgemäßen Hege der Wildbestände und der damit verbundenen Biotoppflege. Das Erlegen von Wild ist nur eine von vielen Aufgaben im Jagdrevier. Es krönt jedoch das Weidwerk“, bemerkt Dr. Backhaus.

In ganz Mecklenburg-Vorpommern wurden im Jagdjahr 2024/25 rund 3.311 Tonnen Wildbret erzeugt. Zum Großteil handelt es sich mit rund 1.800 Tonnen um Schwarzwild, gefolgt von Reh- (747,6 Tonnen), Rot- (443,5 Tonnen) und Damwild (305,2 Tonnen). „Dieses Wildbret hat einen Wert von knapp sechs Millionen Euro. Das ist bereits ein nicht zu vernachlässigender Wert für die Wertschöpfung im ländlichen Raum“, sagt der Minister.

Die Wildwochen werden von der Interessengemeinschaft „Wildwochen auf Usedom“ organisiert. Dazu gehören u.a. Dr. Friedhelm Acksteiner, das Forstamt Neu Pudagla, der Jagdverband Ostvorpommern sowie Kurverwaltungen, Restaurants und Hotels auf Usedom.

Während der Wildwochen gibt es zahlreiche Veranstaltungen wie Kräuterwanderungen, Wald-Yoga und Outdoor-Nachmittage für die ganze Familie. Die teilnehmenden Restaurants locken mit einer speziellen Wildkarte. Zu den Höhepunkten gehören das Wild Fashion Dinner am 25. Oktober, ab 18 Uhr im Forsthaus Damerow in Koserow sowie zum Abschluss die Wildgala am 8. November im Restaurant Alexander im Seebad Kölpinsee.

Woche der seelischen Gesundheit: Aktiv gegen Einsamkeit

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese ruft anlässlich der Woche der Seelischen Gesundheit dazu auf, Begegnungen zu schaffen und dadurch Zugehörigkeit, Wohlbefinden und Teilhabemöglichkeiten zu stärken. Die Ministerin hat die Schirmherrschaft über die diesjährige Aktionswoche in der Landeshauptstadt Schwerin übernommen, die vom 10. bis 18. Oktober unter dem Motto „Aktiv gegen Einsamkeit“ stehen.

„Ich freue mich sehr, dass in Schwerin, wie auch in anderen Orten in unserem Land, zahlreiche Mitmachaktionen, niedrigschwellige Begegnungs- und Austauschformate dazu einladen, Betroffenen zuzuhören, Gemeinschaft zu erleben und Wege aus der Einsamkeit aufzuzeigen“, hob Drese in ihrem Grußwort zur Auftaktveranstaltung hervor.

Drese betonte, dass das diesjährige Schwerpunktthema „Aktiv gegen Einsamkeit“ äußerst passend gewählt sei. „Einsamkeit ist ein Gefühl, das wir alle kennen, doch für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen ist es häufig noch schwerer. Denn oft sorgen Stigmatisierung und Scham für einen Rückzug in die Isolation und erschweren den Weg zurück in soziale Kontakte oder ein selbstbestimmtes Leben. Dabei wissen wir, dass Teilhabe, Verständnis, echte Begegnungen und Freundschaften effektive Schutzfaktoren für die seelische Gesundheit sind“, so Drese.

Die Landesregierung sei sich der Bedeutung von Einsamkeit, insbesondere auch in einer älter werdenden Gesellschaft, bewusst. „Einsamkeit hat signifikanten Einfluss auf die Gesundheit, sodass Prävention und Gesundheitsförderung auch dort ansetzen müssen“, betonte die Ministerin.

Drese: „Aus diesem Grund wurde durch mein Ministerium auch 2023 der Runde Tisch gegen Einsamkeit im Alter ins Leben gerufen, der in diesem Jahr seinen Abschlussbericht vorgelegt hat. Dabei wurde erneut deutlich in wie viele Lebensbereiche Einsamkeit wirken kann, aber auch welche kleinen Schritte helfen können, um Einsamkeit zu reduzieren.“

Jugendcamp in Prora macht Demokratie lebendig

Schülercamp der Bildungsministerkonferenz vermittelt Werte, Wissen und Verantwortung

Insel Rügen Unter dem Motto „Demokratie leben – Mitbestimmen. Mitgestalten. Mitreißen!“ startete am 10. Oktober 2025 das Jugendcamp der Bildungsministerkonferenz in Prora. An der Veranstaltung nehmen 20 Jugendliche aus der Bundesschülerkonferenz und von der Europaschule Rövershagen teil. „Demokratie ist kein Automatismus – sie lebt von uns allen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Im Jugendcamp werden die Jugendlichen nicht nur darüber reden, wie Demokratie funktioniert, sondern auch ausprobieren, wie sie gelebt wird. Sie werden mitbestimmen können, Verantwortung übernehmen und mitgestalten können.“

Bis zum 12. Oktober haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Camps die Möglichkeit, herauszufinden, wie ein demokratisches Miteinander für sie aussieht. Was heißt Respekt? Wie geht man mit Widerspruch um? Wie mit dem Hass, der im Netz umhergeistert? Wie können wir demokratische Werte wie Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit spürbar machen – auch im Alltag, in der Schule, beim Sport, zu Hause oder in den sozialen Medien? Diesen Fragen werden die Jugendlichen des Schülercamps auf den Grund gehen.

In den kommenden Tagen besuchen die Schülerinnen und Schüler das Dokumentationszentrum Prora. In Rundgängen und Vorträgen vertiefen sie ihr Wissen und dokumentieren zeitgleich die Tagesabläufe mit einer Kamera, um ihre Eindrücke in einem Filmprojekt festzuhalten. „Ich freue mich, dass sich die Jugendlichen einbringen, Fragen stellen und Mut haben – zum Mitmachen, zum Andersdenken und zum Hinterfragen. Durch das Jugendcamp lernen die Jugendlichen, wie wichtig es ist, zuzuhören, zu diskutieren und sich auch mal zu streiten, ohne dabei jedoch jemanden auszuschließen“, so Simone Oldenburg. „Ich hoffe, dass die Jugendlichen diese Fähigkeiten für ihr weiteres Handeln und Leben nutzen.“

Backhaus: Landgestüt Redefin wird nicht verkauft!

Schwerin – Minister Dr. Till Backhaus stellte heute im Rahmen der Landtagssitzungen von Mecklenburg-Vorpommern klar: Das Landgestüt Redefin wird nicht verkauft. Niemand stellt die Bedeutung dieses kulturhistorisch einzigartigen Ensembles infrage. Das Land bleibt Eigentümer und steht fest zu seiner Verantwortung für den Standort, der auf vier zentralen Säulen ruht:

Hengsthaltung , Reit- und Fahrschule, Ausbildung und kulturelle Veranstaltungen. Sie machen Redefin zu einem lebendigen Zentrum der Pferdezucht, des Sports, der Bildung und der Kultur in Mecklenburg-Vorpommern.

„Ich habe Verständnis, wenn sich die Menschen um den Weiterbestand des Gestüts sorgen. Aber ich finde es verwerflich, wenn bewusst auf Fehlinterpretationen aufgesprungen wird, um politisch Stimmung zu machen“, sagte Backhaus. „Noch einmal ganz deutlich: Das Landgestüt Redefin wird nicht verkauft.“

Tradition bewahren, Zukunft gestalten

Das Landgestüt Redefin zählt zu den bedeutendsten historischen Anlagen Mecklenburg-Vorpommerns und zieht jährlich rund 100.000 Gäste an. Große Publikumserfolge wie die LebensArt-Ausstellung (20.000 Besucherinnen und Besucher), das Picknick-Pferde-Sinfoniekonzert, der Redefiner Kindertag, die Landesmeisterschaften und die traditionellen Hengstparaden zeigen, wie fest das Gestüt in der Gesellschaft verankert ist und welche Strahlkraft es über die Landesgrenzen hinaus besitzt.

Am Standort arbeiten derzeit 30 Beschäftigte und 12 Auszubildende. Mit einem jährlichen Umsatz von rund 1,2 Millionen Euro an eigenen Einnahmen leistet das Gestüt bereits heute einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung seiner Aufgaben.

Für den Doppelhaushalt 2026/2027 sind darüber hinaus 3,7 Millionen Euro Landesmittel vorgesehen, um die Infrastruktur, den Ausbildungsbetrieb und den Erhalt des denkmalgeschützten Ensembles weiter zu sichern.

„Das Land bekennt sich klar zu Redefin“, sagte Backhaus. „Aber ein ‚Weiter so‘ kann es nicht geben. Wir alle – parteiübergreifend – wissen, dass es tragfähige Lösungen braucht, um die Zukunft des Gestüts langfristig zu sichern. Es geht nicht darum, etwas zu beenden, sondern etwas zu erhalten und weiterzuentwickeln – mit wirtschaftlicher Vernunft und Verantwortungsbewusstsein.“

Interessenbekundungsverfahren dient als Marktanalyse

Um die besten Ideen für eine nachhaltige Zukunft zu finden, hat das Land ein öffentliches Interessenbekundungsverfahren gestartet. Dieses Verfahren ist keine Privatisierung, sondern als Marktanalyse zu verstehen: Es soll aufzeigen, welche innovativen Konzepte und Partnerschaften geeignet sind, die Wirtschaftlichkeit zu verbessern und gleichzeitig die öffentlichen Aufgaben des Gestüts zu sichern. Dazu gehören die Fortführung der Hengsthaltung, der Reit- und Fahrausbildung, die Lehrlingsausbildung  und der Ausbau kultureller sowie touristischer Angebote.

„Redefin ist ein lebendiger Ort der Begegnung für Züchter, Sportler, Familien und Kulturinteressierte. Wir wollen das touristische Angebot weiterentwickeln, neue Zielgruppen gewinnen und die Verweildauer der Gäste erhöhen“, so Backhaus weiter. „Das ist aktive Zukunftsgestaltung – kein Ausverkauf.“

AfD-Antrag trägt nichts zur Lösung bei

Der von der AfD eingebrachte Antrag „Tradition mit Zukunft – Landgestüt Redefin erhalten“ greift zu kurz. Alle darin erhobenen Forderungen – vom Erhalt über die Kernaufgaben bis zur Finanzierung – sind längst Bestandteil des bestehenden Zukunftskonzepts. Der Antrag dient daher nicht der Sache, sondern schürt unbegründete Ängste.

„Wer behauptet, das Land wolle Redefin verkaufen, sagt bewusst die Unwahrheit“, stellte Backhaus abschließend klar. „Unser Ziel ist klar: Redefin soll ein Ort bleiben, an dem Pferdezucht, Ausbildung, Kultur, Tourismus und Tradition in die Zukunft geführt werden.“