Menü Schließen

Tag: 27. Oktober 2025

Backhaus: Fleischerhandwerk steht vor großen Herausforderungen

Schwerin – Anlässlich der Herbsttagung des Landesinnungsverbandes des Fleischerhandwerks betont Agrarminister Dr. Till Backhaus die Bedeutung der Branche für das Land Mecklenburg-Vorpommern. Es gehöre zur DNA unseres Landes, verbinde Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung, Genusskultur und regionale Identität.

„Die aktuellen Zahlen zeigen: In MV wurden im Mai 2025 rund 584.500 Schweine gehalten, eine leichte Steigerung (1,6%) gegenüber dem Vorjahr. Das klingt zunächst positiv, aber wir alle wissen, dass sich hinter dieser Zahl ein jahrzehntelanger Strukturwandel verbirgt. Nach Corona, der Afrikanischen Schweinepest und massiven Preisverwerfungen sind unsere Bestände um rund 30 % zurückgegangen. Wir liegen heute wieder auf dem Niveau von Mitte der 1990er-Jahre. Ein Wirtschaftszweig, der unser Land geprägt hat, kämpft um seine Existenz“, so Minister Backhaus.

Und das bleibe nicht ohne Folgen für die Fleischereien, die Schlacht- und Zerlegebetriebe, die täglich mit Leidenschaft hochwertige Produkte herstellen: „Denn wenn der Rohstoff fehlt, wird es auch für die abnehmende Hand schwer. Ich weiß, viele der Betriebe spüren das im Alltag: steigende Beschaffungskosten, sinkende Margen, ein enormer bürokratischer Aufwand und die Herausforderung, Fachkräfte zu finden“, so Backhaus, der ergänzt:

„Die aktuelle Marktlage ist volatil. Laut Agrarmarkt-Informationsgesellschaft liegt der Gewinn in der Schweinemast derzeit bei unter 5 Euro pro Tier und das bei Vollkostendeckung gerade so, d.h. die Rentabilität der Schweinemast sinkt wieder. Auf den europäischen Märkten erleben wir gleichzeitig ein Überangebot. Die Preise sinken, weil die Nachfrage schwächelt, in Deutschland, aber auch international. Das zeigt: Wir stehen mitten in einem europäischen Strukturwandel, der nur mit Qualität, Regionalität und Innovation zu bewältigen ist.

Anders beim Rindfleisch: Hier sehen wir stark steigende Preise, teilweise über 7 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht. Grund sind der Rückgang der Rinderbestände, steigende Futter- und Energiekosten sowie wachsende Nachhaltigkeitsanforderungen. Für unsere Landwirte kann das Chance und Risiko zugleich sein. Für das Fleischerhandwerk bedeutet es vor allem eines: noch mehr Preisdruck auf der Theke.

Ende 2024 gab es bundesweit rund 10.100 Meisterbetriebe, die über 130.000 Beschäftigte hatten. Das ist beeindruckend aber die Tendenz ist rückläufig. Der Strukturwandel geht weiter, und viele Betriebe stehen vor der Frage: Wie geht es weiter?

Ich bin überzeugt: Das Fleischerhandwerk hat Zukunft, wenn es sich weiterentwickelt, wenn es auf Regionalität, Transparenz, Qualität und neue Geschäftsfelder setzt. Erfolgreiche Betriebe kombinieren heute handwerkliche Perfektion mit modernen Konzepten: Dry-Aged-Spezialitäten, Wurstsorten mit neuen Gewürzideen, Catering, heiße Theke, Online-Vertrieb. Kurz gesagt: Die Metzgerei der Zukunft ist entweder hoch spezialisiert oder gar nicht mehr da. Das ist eine unbequeme Wahrheit, aber auch eine große Chance.

Die Landesregierung unterstützt die Branche beim Bürokratieabbau, bei der Fachkräftegewinnung, bei Investitionen in regionale Strukturen und wir werden dafür sorgen, dass Ihre Anliegen in Berlin und Brüssel gehört werden. Denn eines ist klar: Ohne das Fleischerhandwerk verliert unser Land ein Stück Identität. Und das werden wir nicht zulassen.“

Weitere Entlastungen für Schulleitungen und Lehrkräfte

Neuer Leitfaden vereinfacht Schulentwicklung und Umsetzung pädagogischer Konzepte

Schwerin – Das Bildungsministerium unterstützt Schulen in Mecklenburg-Vorpommern mit bedeutenden Erleichterungen bei der Erstellung von pädagogischen Konzepten. „Ziel der Änderungen ist es, Schulleitungen und Lehrkräfte spürbar zu entlasten und die Schulentwicklung noch praxisnaher zu gestalten“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Kurze und prägnante pädagogische Konzepte

Zur Entlastung von Schulleitungen und Lehrkräften können die gesetzlich geregelten pädagogischen Konzepte (z. B. zur Beruflichen Orientierung, internen Evaluation, Demokratiebildung) im Schulprogramm zukünftig so kurz und prägnant wie möglich dargestellt werden, idealerweise auf einer DIN-A4-Seite. Ausnahmen bilden aktuell nur das Medienbildungskonzept und das Fortbildungsrahmenprogramm. Die Neuregelung wird zudem Thema der ersten Schulleiterberatung im Schuljahr 2025/2026 sein.

Flexible Laufzeiten

Ein weiterer wichtiger Schritt zur Entlastung der Schulen ist die geplante Aufhebung der bisher dreijährigen Laufzeit des Schulprogramms und pädagogischen Konzepte. Mit dem Inkrafttreten der Zweiten Verordnung zur Änderung der Schulqualitätsverordnung zum 1. Januar 2026 werden flexible Laufzeiten eingeführt, die sich gezielt am Bedarf der einzelnen Schulen orientieren.

Dies ermöglicht eine noch bessere Anpassung an die jeweiligen Entwicklungsprozesse und Bedürfnisse der Schulen. Ausnahmen bilden hier lediglich das Fortbildungsrahmenprogramm (3 Jahre) und das pädagogische Konzept zur Rezertifizierung der Europaschulen (4 Jahre) in Mecklenburg-Vorpommern.

Unterstützung durch einen umfassenden Leitfaden

Für die Schulprogrammarbeit und die damit einhergehende Erarbeitung und Weiterentwicklung pädagogischer Konzepte steht den Schulen der neue Leitfaden „Schulentwicklung mittels Schulprogrammarbeit“ zur Verfügung. „Der praxisnahe Leitfaden richtet sich in erster Linie an Schulleitungen der allgemein bildenden und beruflichen Schulen“, so Simone Oldenburg.

„Zudem bietet er den Lehrkräften Anregungen und Orientierung für die konzeptionelle Arbeit der Schule. Der Leitfaden fasst alle Informationen, die für die Umsetzung einer strukturierten und qualitätsorientierten Konzeptarbeit an Schulen relevant sind, in kompakter und übersichtlicher Art und Weise zusammen. Egal, ob Schulen ein neues Projekt ins Leben rufen oder bestehende Konzepte überarbeiten – dieser Leitfaden bietet ihnen die nötigen Werkzeuge, um ihre Visionen in die Tat umzusetzen.“

Der Leitfaden ist abrufbar unter: www.bildung-mv.de

InnoTour 2025: Unternehmensbesuche im Großraum Rostock

Dr. Wolfgang Blank: „Diese Unternehmen zeigen, wie viel Zukunftskraft in unserer regionalen Wirtschaft steckt.“

Rostock – Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank hat heute im Rahmen der InnoTour 2025 Unternehmen in Rostock und Bentwisch besucht, die auf unterschiedliche Weise zur wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern beitragen. Stationen der Tour waren die Innovations- und Trendcenter GmbH, die ATFO GmbH, die SkenData GmbH sowie die Subsea Europe Services GmbH.

„Diese Unternehmen zeigen, wie viel Zukunftskraft in unserer regionalen Wirtschaft steckt. Innovation entsteht hier vor Ort – durch Menschen, die ihre Ideen mit starkem Engagement, tragfähigen Netzwerken und großem Fachwissen voranbringen“, sagte Minister Dr. Blank. „Unsere Beteiligungsinstrumente leisten hier einen wichtigen Beitrag, indem sie Unternehmen bei Wachstum, Markteintritt und Entwicklungsphasen verlässlich unterstützen.“

Das Land Mecklenburg-Vorpommern und die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (MBG) begleiten seit vielen Jahren Unternehmen in allen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns bei Wachstumsschritten und Innovationsvorhaben. Seit März 2024 steht hierfür der Fonds „MV innoSTARTvc“ mit einem Volumen von rund 44 Millionen Euro bereit.

Er ermöglicht stille und offene Beteiligungen insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Die seit 2020 bestehende InnoTour dient dazu, diese Unternehmen vor Ort zu besuchen und Entwicklungen sowie Herausforderungen direkt mit den Verantwortlichen zu erörtern.

Die Innovations- und Trendcenter GmbH stellt jungen innovativen Unternehmen Produktions-, Gewerbe- und Büroflächen zur Verfügung. Darüber hinaus fungiert es als zentrale Anlaufstelle für Gründungsberatung, Vernetzung und Entwicklungsperspektiven. Rund 40 Unternehmen können hier Flächen für einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren nutzen.

Die Advanced Technology for Organics GmbH entwickelt Prozessleittechnik zur Optimierung von Biomethan-Anlagen. Das Kernprodukt „OASU“ befindet sich nach erfolgreichen Pilotphasen vor der Markteinführung. Das Unternehmen wird seit 2025 mit einer offenen Beteiligung aus dem MV innoSTARTvc unterstützt.

Die SkenData GmbH wurde 2014 gegründet und seit 2016 durch die MBG begleitet. Das Unternehmen entwickelt Software zur Gebäude-, Risiko- und Energiewertermittlung und greift hierfür auf Daten von über 61 Millionen Gebäuden zurück.

Die Subsea Europe Services GmbH entwickelt autonome Über- und Unterwasserfahrzeuge sowie Sensorsysteme für maritime Anwendungen. Das Unternehmen plant den Ausbau der Fertigungs- und Entwicklungskapazitäten und den Aufbau weiterer hochqualifizierter Arbeitsplätze.

„Die heute besuchten Unternehmen zeigen, wie breit und leistungsfähig unsere Innovationslandschaft ist“, so Minister Dr. Blank abschließend. „Wir werden diesen Weg weiter konsequent begleiten – mit verlässlichen Rahmenbedingungen, mit Beteiligungsprogrammen und mit starken regionalen Netzwerken.“

Vogelgrippe: Nationalparkamt schließt Sundische Wiese für Besucher

Zingst – Seit dem Wochenende zeigt sich auch im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ein ansteigendes Seuchengeschehen aufgrund des aktuellen Geflügelpest­geschehens. Bei den Wildvögeln sind derzeit besonders Kraniche betroffen.

„Bereits am Sonnabend wurden von Rangern des Nationalparks offensichtlich erkrankte, aber noch keine verendeten Kraniche gesichtet“, teilt Umweltschutzminister Dr. Till Backhaus mit.

„Unterstützt durch die Freiwillige Feuerwehr Zingst, wurden am Sonntag schwer zugängliche Gebiete mit Drohnen beflogen, um ein vollständiges Lagebild zu erhalten. Auf der Gesamtfläche der Sundischen Wiese konnten 50 – 100 Tiere festgestellt werden, die offensichtlich Krankheitserscheinungen hatten, erste tote Tiere wurden ebenfalls entdeckt.

Die Sundische Wiese wurde unmittelbar für Besucher gesperrt, um ein Verschleppen des Virus und eine Beunruhigung der Vögel zu vermeiden. Eine Seuchenschutzmatte wird installiert. Hinweisschilder weisen auf die Beschränkungen hin. Derzeit liegt die Zahl der verendeten Tiere unter 100. Die Kadaver werden aktuell geborgen. Alle Maßnahmen werden eng mit dem Landkreis und der zuständigen Veterinärbehörde abgestimmt.

Nach derzeitigem Stand befinden sich noch ca. 2.500 bis 3.000 Tiere im Gebiet. Die starken Südwestwinde hatten den Vogelzug verzögert“ so Backhaus.

Land investiert in Entlastung für pflegende Angehörige

4,4 Millionen Euro für die Kurzzeitpflege

Schwerin – Fast neun von zehn Pflegebedürftigen in Mecklenburg-Vorpommern werden im familiären Umfeld gepflegt, oftmals sogar ohne Unterstützung von ambulanten Diensten. „Dabei leisten die pflegenden Angehörigen Herausragendes, allzu häufig auch über die eigenen Kraftreserven hinaus“, betonte Drese. „Um sie künftig noch besser zu entlasten, hat das Land ein Investitionsprogramm für die Kurzzeitpflege mit Mitteln in Höhe von 4,4 Millionen Euro aufgelegt, die von Pflegeeinrichtungen ab sofort beantragt werden können“, sagte die Ministerin am Montag in Schwerin.

Kurzzeitpflegeplätze seien insbesondere dann wichtig, wenn Menschen, die regulär zu Hause gepflegt werden, für eine begrenzte Zeit professionell versorgt werden müssen. „Das kann bei der Überbrückung nach einem Krankenhausaufenthalt der Fall sein, wenn die Wohnung barrierefrei umgebaut werden muss, aber eben auch, wenn pflegende Angehörige eine Auszeit brauchen“, erklärte Drese.

Letzteres sei für die Angehörigen unglaublich wichtig. „Denn der eigene Akku ist begrenzt und die Pflege der eigenen Angehörigen körperlich, seelisch und mental außerordentlich fordernd“, so die Ministerin weiter. Auch für die Pflegebedürftigen kann die Kurzzeitpflege eine gute Möglichkeit sein, von einem anderen Umfeld, neuen sozialen Kontakten mit Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern oder von professionellen Therapien zu profitieren.

„Bisher sind solche Plätze aber noch nicht überall im Land ausreichend vorhanden. Genau hier setzt das Investitionsprogramm jetzt an“, unterstrich Drese. Gefördert werden Neubau-, Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen für Kurzzeitpflegeplätze – sowohl in bestehenden Einrichtungen als auch in Pflegeheimen mit eingestreuten Kurzzeitpflegeplätzen. Besonders profitieren sollen dabei Landkreise und kreisfreie Städte, in denen bislang eine Unterversorgung besteht.

Drese: „Wir wollen mit dem Investitionsprogramm die Voraussetzungen dafür schaffen, dass pflegende Angehörige überall im Land die Unterstützung und Entlastung bekommen, die sie verdienen.“

Der Förderzeitraum läuft bis zum 31. Dezember 2026. Weitere Informationen zum Programm sowie die Antragsunterlagen finden interessierte Träger auf den Seiten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) unter https://www.lagus.mv-regierung.de/Foerderungen/MV/ unter dem Menüpunkt „Förderung von Bauinvestitionen“.

Schwesig: Schulcampus Grevesmühlen ist Leuchtturmprojekt

Grevesmühlen – In Grevesmühlen ist heute die neue MOSAIK-Schule feierlich übergeben worden. In der von der Diakonie Nord Nord Ost betriebenen Schule werden Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung unterrichtet. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat den Neubau mit rund 840.000 Euro unterstützt. Insgesamt sind 14 Millionen Euro investiert worden.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig lobte die Schule als „hell, freundlich, barrierefrei und genau auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler zugeschnitten.“ Mit dem Neubau der MOSAIK-Schule wachse der neue Schulcampus in Grevesmühlen. Die neue Regionale Schule sei bereits fertiggestellt. Eine neue Grundschule soll noch entstehen. „So entsteht ein Campus, der Kinder vom Schulanfang bis zum Abschluss begleitet – ohne Ausgrenzung. Das ist ein Leuchtturmprojekt“, sagte die Ministerpräsidentin.

Die Landesregierung werde die Sanierung und den Neubau von Schulen weiter vorantreiben. „Seit 2016 hat das Land die Schulträger mit Fördermitteln von rund 1 Milliarden. Euro bei mehr als 500 Schulbaumaßnahmen unterstützt.“

Aktuell laufe das gemeinsame 400-Millionen-Euro-Programm von Land und Kommunen. „Und auch bei der Umsetzung des Sondervermögens Investitionen setzen wir einen Schwerpunkt bei der Modernisierung unserer Schulen. Wir werden 600 Millionen aus den Mitteln für Mecklenburg-Vorpommern für die Sanierung und den Neubau von Schulen einsetzen, damit alle Schulen im Land auf dem neuesten Stand sind.“