Menü Schließen

Monat: Oktober 2025

21. Wildwochen Usedom

Kulinarische Höhepunkte und Programm für die ganze Familie

Insel Usedom – Gestern eröffnete Forstminister Dr. Till Backhaus die 21. Usedomer Wildwochen im Forstamt Neu Pudagla im Seebad Ückeritz. Bis 9. November bieten unter anderem 24 Restaurants sowie zahlreiche Unternehmen und Institutionen ein umfangreiches Programm rund um die Themen Wald, Forstwirtschaft, Naturschutz, Jagd und Wildbret. Begleitet wird die Eröffnung von einem „Wilden Markt“, zu dem rund 1.000 Besucher aller Altersklassen erwartet werden. Zu den morgigen Höhepunkten gehören eine Jagdhunde-Vorführung (Pfostenschau), Bogenschießen, Hirschrufer und ein „wildes Quiz“.

Schon im Vorfeld bricht der Minister eine Lanze für das Naturprodukt Wildfleisch. „Es ist eine ausgesprochene Delikatesse. Die Wildtiere wachsen artgerecht auf und ernähren sich gesund am reich gedeckten Tisch von Mutter Natur. Im intakten Naturkreislauf gelangen auch keine schädlichen Fremdstoffe, zum Beispiel Medikamente, in das Fleisch. Wildtiere haben überwiegend Muskelfleisch. Aufgrund ihrer vielen Bewegung und ihrer eisenhaltigen Ernährung hat das Fleisch eine dunklere Farbe als das von Nutztieren. Wildbret ist deshalb von Natur aus mager und eiweißreich, leicht verdaulich sowie cholesterin- und kalorienarm. Es ist reich an Mineralstoffen und Spurenelementen. Es liefert die lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren. Kurze Wege zu den Bezugsquellen in der Region machen lange Lagerzeiten und Transportwege überflüssig. Das Fleisch kommt frisch beim Kunden an.

Wenn man bedenkt, dass jeder Bundesbürger im Jahr durchschnittlich rund 90 Kilogramm Fleisch und knapp 14 Kilogramm Fisch verbraucht, dann muten die jährlich rund ein Kilogramm Wildfleischverzehr pro Person doch bescheiden an. Es ist also noch deutlich Luft nach oben, was die Vermarktung von Wildbret angeht. Nicht zuletzt mit Veranstaltungen wie der 21. Usedomer Wildwoche wollen wir die Verbraucherinnen und Verbraucher davon überzeugen, mehr heimisches Wild und Fisch zu konsumieren.“

Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 15.300 Jägerinnen und Jäger aktiv. Sie bejagen eine Fläche von rund 2,3 Millionen Hektar. „Bevor das Wild auf den Tisch gelangt, bedarf es der ordnungsgemäßen Hege der Wildbestände und der damit verbundenen Biotoppflege. Das Erlegen von Wild ist nur eine von vielen Aufgaben im Jagdrevier. Es krönt jedoch das Weidwerk“, bemerkt Dr. Backhaus.

In ganz Mecklenburg-Vorpommern wurden im Jagdjahr 2024/25 rund 3.311 Tonnen Wildbret erzeugt. Zum Großteil handelt es sich mit rund 1.800 Tonnen um Schwarzwild, gefolgt von Reh- (747,6 Tonnen), Rot- (443,5 Tonnen) und Damwild (305,2 Tonnen). „Dieses Wildbret hat einen Wert von knapp sechs Millionen Euro. Das ist bereits ein nicht zu vernachlässigender Wert für die Wertschöpfung im ländlichen Raum“, sagt der Minister.

Die Wildwochen werden von der Interessengemeinschaft „Wildwochen auf Usedom“ organisiert. Dazu gehören u.a. Dr. Friedhelm Acksteiner, das Forstamt Neu Pudagla, der Jagdverband Ostvorpommern sowie Kurverwaltungen, Restaurants und Hotels auf Usedom.

Während der Wildwochen gibt es zahlreiche Veranstaltungen wie Kräuterwanderungen, Wald-Yoga und Outdoor-Nachmittage für die ganze Familie. Die teilnehmenden Restaurants locken mit einer speziellen Wildkarte. Zu den Höhepunkten gehören das Wild Fashion Dinner am 25. Oktober, ab 18 Uhr im Forsthaus Damerow in Koserow sowie zum Abschluss die Wildgala am 8. November im Restaurant Alexander im Seebad Kölpinsee.

Woche der seelischen Gesundheit: Aktiv gegen Einsamkeit

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese ruft anlässlich der Woche der Seelischen Gesundheit dazu auf, Begegnungen zu schaffen und dadurch Zugehörigkeit, Wohlbefinden und Teilhabemöglichkeiten zu stärken. Die Ministerin hat die Schirmherrschaft über die diesjährige Aktionswoche in der Landeshauptstadt Schwerin übernommen, die vom 10. bis 18. Oktober unter dem Motto „Aktiv gegen Einsamkeit“ stehen.

„Ich freue mich sehr, dass in Schwerin, wie auch in anderen Orten in unserem Land, zahlreiche Mitmachaktionen, niedrigschwellige Begegnungs- und Austauschformate dazu einladen, Betroffenen zuzuhören, Gemeinschaft zu erleben und Wege aus der Einsamkeit aufzuzeigen“, hob Drese in ihrem Grußwort zur Auftaktveranstaltung hervor.

Drese betonte, dass das diesjährige Schwerpunktthema „Aktiv gegen Einsamkeit“ äußerst passend gewählt sei. „Einsamkeit ist ein Gefühl, das wir alle kennen, doch für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen ist es häufig noch schwerer. Denn oft sorgen Stigmatisierung und Scham für einen Rückzug in die Isolation und erschweren den Weg zurück in soziale Kontakte oder ein selbstbestimmtes Leben. Dabei wissen wir, dass Teilhabe, Verständnis, echte Begegnungen und Freundschaften effektive Schutzfaktoren für die seelische Gesundheit sind“, so Drese.

Die Landesregierung sei sich der Bedeutung von Einsamkeit, insbesondere auch in einer älter werdenden Gesellschaft, bewusst. „Einsamkeit hat signifikanten Einfluss auf die Gesundheit, sodass Prävention und Gesundheitsförderung auch dort ansetzen müssen“, betonte die Ministerin.

Drese: „Aus diesem Grund wurde durch mein Ministerium auch 2023 der Runde Tisch gegen Einsamkeit im Alter ins Leben gerufen, der in diesem Jahr seinen Abschlussbericht vorgelegt hat. Dabei wurde erneut deutlich in wie viele Lebensbereiche Einsamkeit wirken kann, aber auch welche kleinen Schritte helfen können, um Einsamkeit zu reduzieren.“

Jugendcamp in Prora macht Demokratie lebendig

Schülercamp der Bildungsministerkonferenz vermittelt Werte, Wissen und Verantwortung

Insel Rügen Unter dem Motto „Demokratie leben – Mitbestimmen. Mitgestalten. Mitreißen!“ startete am 10. Oktober 2025 das Jugendcamp der Bildungsministerkonferenz in Prora. An der Veranstaltung nehmen 20 Jugendliche aus der Bundesschülerkonferenz und von der Europaschule Rövershagen teil. „Demokratie ist kein Automatismus – sie lebt von uns allen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Im Jugendcamp werden die Jugendlichen nicht nur darüber reden, wie Demokratie funktioniert, sondern auch ausprobieren, wie sie gelebt wird. Sie werden mitbestimmen können, Verantwortung übernehmen und mitgestalten können.“

Bis zum 12. Oktober haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Camps die Möglichkeit, herauszufinden, wie ein demokratisches Miteinander für sie aussieht. Was heißt Respekt? Wie geht man mit Widerspruch um? Wie mit dem Hass, der im Netz umhergeistert? Wie können wir demokratische Werte wie Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit spürbar machen – auch im Alltag, in der Schule, beim Sport, zu Hause oder in den sozialen Medien? Diesen Fragen werden die Jugendlichen des Schülercamps auf den Grund gehen.

In den kommenden Tagen besuchen die Schülerinnen und Schüler das Dokumentationszentrum Prora. In Rundgängen und Vorträgen vertiefen sie ihr Wissen und dokumentieren zeitgleich die Tagesabläufe mit einer Kamera, um ihre Eindrücke in einem Filmprojekt festzuhalten. „Ich freue mich, dass sich die Jugendlichen einbringen, Fragen stellen und Mut haben – zum Mitmachen, zum Andersdenken und zum Hinterfragen. Durch das Jugendcamp lernen die Jugendlichen, wie wichtig es ist, zuzuhören, zu diskutieren und sich auch mal zu streiten, ohne dabei jedoch jemanden auszuschließen“, so Simone Oldenburg. „Ich hoffe, dass die Jugendlichen diese Fähigkeiten für ihr weiteres Handeln und Leben nutzen.“

Backhaus: Landgestüt Redefin wird nicht verkauft!

Schwerin – Minister Dr. Till Backhaus stellte heute im Rahmen der Landtagssitzungen von Mecklenburg-Vorpommern klar: Das Landgestüt Redefin wird nicht verkauft. Niemand stellt die Bedeutung dieses kulturhistorisch einzigartigen Ensembles infrage. Das Land bleibt Eigentümer und steht fest zu seiner Verantwortung für den Standort, der auf vier zentralen Säulen ruht:

Hengsthaltung , Reit- und Fahrschule, Ausbildung und kulturelle Veranstaltungen. Sie machen Redefin zu einem lebendigen Zentrum der Pferdezucht, des Sports, der Bildung und der Kultur in Mecklenburg-Vorpommern.

„Ich habe Verständnis, wenn sich die Menschen um den Weiterbestand des Gestüts sorgen. Aber ich finde es verwerflich, wenn bewusst auf Fehlinterpretationen aufgesprungen wird, um politisch Stimmung zu machen“, sagte Backhaus. „Noch einmal ganz deutlich: Das Landgestüt Redefin wird nicht verkauft.“

Tradition bewahren, Zukunft gestalten

Das Landgestüt Redefin zählt zu den bedeutendsten historischen Anlagen Mecklenburg-Vorpommerns und zieht jährlich rund 100.000 Gäste an. Große Publikumserfolge wie die LebensArt-Ausstellung (20.000 Besucherinnen und Besucher), das Picknick-Pferde-Sinfoniekonzert, der Redefiner Kindertag, die Landesmeisterschaften und die traditionellen Hengstparaden zeigen, wie fest das Gestüt in der Gesellschaft verankert ist und welche Strahlkraft es über die Landesgrenzen hinaus besitzt.

Am Standort arbeiten derzeit 30 Beschäftigte und 12 Auszubildende. Mit einem jährlichen Umsatz von rund 1,2 Millionen Euro an eigenen Einnahmen leistet das Gestüt bereits heute einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung seiner Aufgaben.

Für den Doppelhaushalt 2026/2027 sind darüber hinaus 3,7 Millionen Euro Landesmittel vorgesehen, um die Infrastruktur, den Ausbildungsbetrieb und den Erhalt des denkmalgeschützten Ensembles weiter zu sichern.

„Das Land bekennt sich klar zu Redefin“, sagte Backhaus. „Aber ein ‚Weiter so‘ kann es nicht geben. Wir alle – parteiübergreifend – wissen, dass es tragfähige Lösungen braucht, um die Zukunft des Gestüts langfristig zu sichern. Es geht nicht darum, etwas zu beenden, sondern etwas zu erhalten und weiterzuentwickeln – mit wirtschaftlicher Vernunft und Verantwortungsbewusstsein.“

Interessenbekundungsverfahren dient als Marktanalyse

Um die besten Ideen für eine nachhaltige Zukunft zu finden, hat das Land ein öffentliches Interessenbekundungsverfahren gestartet. Dieses Verfahren ist keine Privatisierung, sondern als Marktanalyse zu verstehen: Es soll aufzeigen, welche innovativen Konzepte und Partnerschaften geeignet sind, die Wirtschaftlichkeit zu verbessern und gleichzeitig die öffentlichen Aufgaben des Gestüts zu sichern. Dazu gehören die Fortführung der Hengsthaltung, der Reit- und Fahrausbildung, die Lehrlingsausbildung  und der Ausbau kultureller sowie touristischer Angebote.

„Redefin ist ein lebendiger Ort der Begegnung für Züchter, Sportler, Familien und Kulturinteressierte. Wir wollen das touristische Angebot weiterentwickeln, neue Zielgruppen gewinnen und die Verweildauer der Gäste erhöhen“, so Backhaus weiter. „Das ist aktive Zukunftsgestaltung – kein Ausverkauf.“

AfD-Antrag trägt nichts zur Lösung bei

Der von der AfD eingebrachte Antrag „Tradition mit Zukunft – Landgestüt Redefin erhalten“ greift zu kurz. Alle darin erhobenen Forderungen – vom Erhalt über die Kernaufgaben bis zur Finanzierung – sind längst Bestandteil des bestehenden Zukunftskonzepts. Der Antrag dient daher nicht der Sache, sondern schürt unbegründete Ängste.

„Wer behauptet, das Land wolle Redefin verkaufen, sagt bewusst die Unwahrheit“, stellte Backhaus abschließend klar. „Unser Ziel ist klar: Redefin soll ein Ort bleiben, an dem Pferdezucht, Ausbildung, Kultur, Tourismus und Tradition in die Zukunft geführt werden.“

Informatikunterricht in Mecklenburg-Vorpommern

Oldenburg: Informatikunterricht ab Klasse 5 schafft das Fundament für den Umgang mit der digitalen Welt

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern erwerben Schülerinnen und Schüler im Fach „Informatik und Medienbildung” grundlegende Kenntnisse über Mediennutzung, Mediengestaltung und Medienkritik.

Sie entwickeln ein Verständnis für die Funktionsweise von Informations- und Kommunikationstechniken und erwerben erste Kenntnisse in der Softwareentwicklung. Bildungsministerin Simone Oldenburg sagt dazu: „Das Fach Informatik wird seit dem Schuljahr 2019/2020 durchgängig ab Klasse 5 in Mecklenburg-Vorpommern unterrichtet. Damit wird bei allen Schülerinnen und Schülern das Fundament geschaffen, um sich souverän in der digitalen Welt zu bewegen.”

Die Rahmenpläne für das Fach Informatik greifen die Dynamik dieses Fachgebiets bewusst auf. So sind darin Themen formuliert, die auch aktuelle Inhalte wie Künstliche Intelligenz oder Quantencomputing altersgerecht behandeln. Gleichzeitig sieht der fächerübergreifende Rahmenplan „Digitale Kompetenzen” die Vermittlung digitaler Kompetenzen in allen Fächern vor.

Der im Jahr 2019 veröffentlichte Rahmenplan „Informatik und Medienbildung“ ist kompetenzorientiert und sieht unter anderem die Erstellung von Medienprodukten wie die Gestaltung einer adressatengerechten Präsentation oder eines interaktiven Computerspiels vor. „Durch praktische Erprobung und reflektierte Nutzung moderner Werkzeuge – bis hin zu KI-gestützten Hilfsmitteln – erwerben die Schülerinnen und Schüler Problemlösekompetenz, Kreativität und Systemverständnis“, so Simone Oldenburg.

„Die Einbindung von KI erfolgt dabei gezielt, ersetzt aber nicht das eigene Denken.“ Schülerin Lysann Hempel hat 2025 ihr Abitur in Ribnitz-Damgarten absolviert und sagt rückblickend über ihren Informatikunterricht: „In der Ausbildung haben wir ganz neue Software und nutzen auch KI. Mir helfen meine Erfahrungen aus den acht Jahren Informatik jetzt im Studium weiter und komme schnell damit zurecht.“

Mit dem Handlungsleitfaden „Gemeinsam die Welt der generativen KI-Systeme erkunden“ bietet Mecklenburg-Vorpommern den Lehrkräften eine Orientierungshilfe für den Einsatz von KI-Systemen im Unterricht. In regelmäßigen Workshops und Fortbildungen haben Lehrkräfte die Möglichkeit, ihr Wissen über aktuelle informatische Themen aufzufrischen.

Das Medienpädagogische Zentrum (MPZ) und das Institut für Qualitätsentwicklung des Ministeriums für Bildung und Kindertagesförderung unterstützen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern bei allen pädagogischen Fragen rund um den Einsatz von Medien im Unterricht, die Digitalisierung und den Umgang mit Künstlicher Intelligenz.

Bereits seit Frühjahr 2020 steht Lehrkräften in Mecklenburg-Vorpommern mit der bundesweiten Fortbildungsplattform fobizz ein umfassendes, fächerübergreifendes und kostenfreies Fortbildungsangebot zur Verfügung. Seit Beginn der Kooperation haben Lehrkräfte des Landes M-V rund 152.000 Online-Fortbildungen auf der fobizz-Plattform absolviert.

Weitere Informationen zum Informatikunterricht in Mecklenburg-Vorpommern sowie zu aktuellen Fortbildungen finden Sie unter: www.bildung-mv.de

Backhaus: Deutliche Steigerung der Wolfsrudel im Land

Schwerin – Ende September wurden bei einem deutschlandweiten Großraubtier-Monitoringtreffen beim Bundesamt für Naturschutz die Daten aus dem abgeschlossenen Monitoringjahr 2024/25 (01.05.2024-30.04.2025) abgestimmt. Demnach habe sich die Zahl der Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht, erklärt Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus:

„In Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Besiedelungsdichte erhöht. So rechnen wir zurzeit mit 28 Rudeln (neun mehr als im Vorjahr), fünf Paaren und einem territorialen Einzelwolf“, so Backhaus, der ergänzt:

„In wenigen Vorkommen ist der Status unklar. Neben neuen Rudeln sind einige frühere Rudel hingegen nicht mehr existent. In 24 der 28 Rudel gab es Reproduktion, in denen insgesamt 93 Welpen bestätigt wurden. Die reale Welpenanzahl kann minimal höher liegen, da in einigen Rudeln vermutlich nur eine Mindest­anzahl ermittelt werden konnte.

Neun Vorkommen, die in MV gezählt werden, sind grenzübergreifend (1 SH, 8 BB). Weitere drei Vorkommen aus anderen Bundesländern halten sich teilweise auch in MV auf (Amt Neuhaus NI, Wittstocker Heide BB, Steinförde BB). Daraus ergeben sich 37 Vorkommen gesamt in MV – 34 in MV gezählt und 3 in anderen Bundesländern). Für das aktuell laufende Monitoringjahr 2025/26 liegen auch bereits wieder Reproduktionsnachweise aus einigen Rudeln vor.

Dieser Zuwachs macht für mich deutlich, dass die Art Wolf auch in MV einen günstigen Erhaltungszustand erreicht hat. Damit wächst der Druck auf die Weidetierhalter und ich appelliere erneut an den Bund, nun endlich dafür zu sorgen, dass wir die Art rechtssicher bewirtschaften und auffällige Tiere entnehmen können. Spätestens Ende November – zur Umweltminister­konferenz in Saarbrücken – erwarte ich von der Bundesregierung, dass sie die Rechtsgrundlagen entsprechend der FFH-Richtlinie der EU umsetzt. Es besteht die Berichtspflicht innerhalb von 18 Monaten. Die Zeit drängt.“

Antisemitismusprävention

Gemeinsames Portal zu jüdischem Leben und Antisemitismusprävention gestartet

Schwerin –  Die Kultusministerkonferenz (KMK) und der Zentralrat der Juden in Deutschland haben ihr gemeinsames Online-Portal www.kmk-zentralratderjuden.de mit Materialien zur Vermittlung jüdischen Lebens und zur Prävention von Antisemitismus in Schulen neu gestartet. Die Webseite bietet Lehrkräften, Multiplikatoren und Interessierten eine umfangreiche Materialsammlung, Empfehlungen und Hintergrundinformationen – von didaktisch aufbereiteten Unterrichtsmaterialien über Studien und Links bis hin zu gemeinsamen Erklärungen und Projekten.

Ziel des Portals ist es, jüdisches Leben in Deutschland sichtbar zu machen, historisches Bewusstsein zu stärken und schulische Strukturen gegen Antisemitismus zu sensibilisieren. Die Inhalte sind thematisch gegliedert und für den Einsatz in verschiedenen Schulformen und Fächern geeignet.

Simone Oldenburg, Präsidentin der Bildungsministerkonferenz und Bildungsministerin von Mecklenburg-Vorpommern: „Das neue Portal ist ein starkes Zeichen für gelebte Verantwortung. Es zeigt, wie Bildung zur Verständigung beitragen kann – durch Wissen, Begegnung und Haltung. Wir wollen Schülerinnen und Schüler ermutigen, jüdisches Leben als selbstverständlichen Teil unserer Gesellschaft zu begreifen und sich aktiv gegen Antisemitismus zu positionieren.“

Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland: „Die nachhaltige Kooperation mit der Kultusministerkonferenz stärkt die Vermittlung von Inhalten zu jüdischem Leben in Deutschland – sowohl im historischen Kontext als auch mit Blick auf die Gegenwart. Das neu gestaltete Portal bietet hier sowohl für Lehrkräfte als auch für weitere Multiplikatoren eine wertvolle Ressource. Angesichts der zunehmenden antisemitischen Vorfälle ist es umso wichtiger, dass Schulen ihrer Aufgabe gerecht werden können – nicht nur, indem sie auf Antisemitismus reagieren, sondern auch, indem sie ihm durch eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Judentum entgegentreten.“

Das Portal ist ab sofort unter www.kmk-zentralratderjuden.de erreichbar. Hinweise zu neuen Materialien oder Rückmeldungen können an schulen@kmk.org oder info@zentralratderjuden.de gesendet werden.

Stärkung der Gesundheitsversorgung

Drese bringt Gesetzentwurf zur Stärkung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum in den Landtag ein

Schwerin –  Mit dem immer höher werdenden Altersdurchschnitt im Land wächst auch der Bedarf an medizinischer Versorgung. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels und der in weiten Teilen dünnen Besiedlung stellt das Mecklenburg-Vorpommern für die Zukunft vor große Herausforderungen. Die Landesregierung will hier aktiv gegensteuern.

Gesundheitsministerin Stefanie Drese brachte am Mittwochabend eine entsprechende Gesetzesinitiative in den Landtag ein. „Mit ganz konkreten Maßnahmen wollen wir die Gesundheitsversorgung in ländlichen oder strukturschwachen Regionen im Land stärken“, betonte Drese im Landtag.

„Wir modernisieren und erweitern damit grundlegend unser Landarztgesetz, das sich bewährt hat, nun aber an die Bedarfe der nächsten Jahre angepasst und weiterentwickelt werden muss“, sagte Drese. Das Land vergibt seit 2020 Jahren anteilig Medizinstudienplätze an Studentinnen und Studenten, die sich verpflichten, nach Ende ihrer Ausbildung in MV zu arbeiten.

Das Hauptziel der Gesetzesinitiative ist nach Angaben von Drese, zukünftig neben den Studienplätzen in Humanmedizin auch solche in Zahnmedizin und Pharmazie an Personen zu vergeben, die langfristig die Versorgung in MV sichern. Zudem sollen anteilig Plätze für den Öffentlichen Gesundheitsdienst bereitgehalten werden. „Ein Teil der Studierenden kann außerdem, anders als bisher, nach der Approbation in unterbesetzte Bereiche der fachärztlichen Versorgung wechseln. Damit stärken wir die Facharztgebiete im Bereich der Augen-, HNO- und Frauenheilkunde sowie Dermatologie, Urologie und Neurologie im ländlichen Raum“, verdeutlichte die Ministerin.

„Für das Auswahlverfahren bedeutet das, dass wir künftig noch stärker auf die persönliche Eignung für die Arbeit in den ländlicheren Regionen unseres Bundeslandes achten werden“, so Drese. Weiterhin bleibe die Orientierung an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten wichtig, indem Empathie und Sozialkompetenz neben der nicht alleinig entscheidenden Abiturnote Schlüsselfaktoren seien.

„Auch wenn die Sicherstellung der ärztlichen und zahnärztlichen Versorgung bundesrechtlich bei der Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Vereinigung liegt, so leisten wir aus meiner Sicht mit dem neuen Gesundheitsversorgungsunterstützungsgesetz, das in dieser Form übrigens in Deutschland einmalig ist, eine wirksame Unterstützung – für eine gute Versorgung im ganzen Land, auch in Zukunft“, sagte Drese im Landtag.

Der Gesetzentwurf geht nun in die Fachausschüsse zur Beratung.