30 Jahren Finanzverwaltung M-V

Schwerin – Mit einem Jahr Verspätung ist heute auf einer Festveranstaltung der 30. Jahrestag der Errichtung der Finanzämter in Mecklenburg-Vorpommern begangen worden. Neben zahlreichen Vertretern von Verbänden und der Wirtschaft gratulierte auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

„Ich freue mich, dass viele Bürgerinnen und Bürger in unserem Land zufrieden mit den Finanzämtern sind. In einer Online-Befragung vor zwei Jahren haben mehr als zwei Drittel die Note Zwei oder besser vergeben. Die Beschäftigten im Finanzamt werden als höflich, hilfsbereit, gewissenhaft und kompetent erlebt. Diese Bewertung ist deshalb beeindruckend, weil die meisten Menschen erfahrungsgemäß nicht unbedingt gern Steuern zahlen. Aber die Bürgerinnen und Bürger im Land wissen auch: Finanzämter sorgen dafür, dass der Staat Geld für das hat, was uns allen wichtig ist: ob für gute Straßen oder die beitragsfreie Kita“, sagte die Ministerpräsidentin, die von 2000 bis 2002 Mitarbeiterin im Finanzamt Schwerin war.

„Mecklenburg-Vorpommern hat eine leistungsstarke Finanzverwaltung. Das zeigt sich auch jetzt in der Corona-Krise, bei der in kürzester Zeit viele Veränderungen auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zukamen. Dass die Finanzämter unseres Landes heute einen exzellenten Ruf genießen – nicht nur in Krisenzeiten –, ist vor allem den Beschäftigten zu verdanken. Sie geben der Behörde überhaupt erst ein Gesicht“, erklärte Finanzminister Reinhard Meyer.

Eigentlich sollte das Jubiläum bereits im vergangenen Jahr gefeiert werden, fiel dann aber wie so viele Feierlichkeiten der Corona-Pandemie zum Opfer. Das Besondere an dem Jahrestag ist nämlich, dass die heutige Finanzamts-Struktur ihren Ursprung noch in DDR-Zeiten hatte. Denn es war der vorletzte Finanzminister der DDR, der gebürtige Mecklenburger Walter Romberg, der die Errichtung von 16 Finanzämtern zum 1. Juli 1990 anordnete: Bergen, Greifswald, Güstrow, Hagenow, Ludwigslust, Malchin, Neubrandenburg, Parchim, Rostock I, Rostock II (später Ribnitz-Damgarten), Schwerin, Stralsund, Pasewalk, Waren, Wismar und Wolgast. Innerhalb kürzester Zeit wurde eine funktionierende Steuerverwaltung aufgebaut.

Die Entwicklung der Bevölkerungszahlen, Gesetzesänderungen und das Ziel, leistungsfähige Finanzamtsstrukturen zu erhalten, führten in der Folge zu zahlreichen Anpassungen in der Finanzamtsstruktur. Aber auch Aufgabenzuwächse waren zu verzeichnen: So ist seit 2009 das Finanzamt Neubrandenburg stellvertretend für alle anderen Bundesländer für die Besteuerung der Rentenempfänger im Ausland zuständig. Das sogenannte „RiA-Finanzamt“ beschäftigt mittlerweile fast 300 Kolleginnen und Kollegen an sechs Standorten im Land. Insgesamt sind 2.200 Frauen und Männer in der Finanzverwaltung für Menschen, Unternehmen und Vereine im Einsatz.

Auf dem heutigen Festakt war auch Premiere eines Films, der die wechselvolle Geschichte der Finanzverwaltung aufarbeitet und dabei viele wichtige Wegbegleiter und Wegbegleiterinnen zu Wort kommen lässt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert