Lesekompetenz der Kinder wird gestärkt

Oldenburg: IGLU-Studie zur Lesekompetenz bestätigt neuen Weg – MV erhöht die Lesezeit in der Grundschule

Schwerin – Die Ergebnisse der IGLU-Studie bestätigen die Notwendigkeit der Maßnahmen zur Stärkung der Lesekompetenz der Grundschulkinder, die in Mecklenburg-Vorpommern eingeleitet werden.

Die IGLU-Studie der OECD untersucht die Lesekompetenz bei Schülerinnen und Schülern der vierten Klassen im internationalen Vergleich. Die Erhebung zeigt eindeutig, dass sich die Ergebnisse in allen Ländern verschlechtert haben. Das heißt, dass in allen Ländern die Kinder schlechter lesen können. Im EU-Durchschnitt verringerten sich die Lesekompetenzen der Grundschulkinder um 11 Punkte. Deutschland liegt mit einem Verlust von 13 Punkten im Mittelfeld.

Aus der IGLU-Studie geht hervor, dass Kinder immer weniger in der Schule lesen. Im Ländervergleich sind es durchschnittlich 45 Minuten. Die Kinder in der Bundesrepublik kommen laut Studie auf 25 bis 30 Minuten.

„Alle Kinder müssen endlich die gleiche Chance haben, eine erfolgreiche Schulzeit zu haben – ganz unabhängig von ihrem sozialen Umfeld“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Nur, wenn wir frühzeitig, also bereits im Kindergarten, die Sprachfähigkeiten verbessern, stärken wir ihre Startbedingungen. Künftig wird bereits in den Kindergärten der Spracherwerb gestärkt, das ist die grundlegende Voraussetzung, um überhaupt eine Lesekompetenz zu entwickeln.

Wir stärken das Fundament für erfolgreiches Lernen in der frühen Kindheit. Es wurde nachgewiesen, dass unsere Kinder eine hohe Lesemotivation haben. Diese müssen wir nutzen, damit die Kinder mehr Lesen und damit einhergehend auch ihre Voraussetzungen für ein erfolgreiches Lernen verbessern“, so Oldenburg.

„Lesen, schreiben, rechnen sind die Voraussetzungen für den Wissenserwerb. Sie müssen so frühzeitig wie möglich gelegt und gestärkt werden. Deshalb führen wir in allen Jahrgangsstufen der Grundschule zum Schuljahr 2024/2025 eine verpflichtende 20-minütige Lesezeit ein“, betonte die Ministerin. „An drei bis fünf Tagen der Woche werden alle Kinder täglich eine feste Lesezeit haben, ob im Deutsch-, Mathematik- oder im Sachunterricht. Lesen lernen muss unabhängig vom Fach gestärkt werden.“

Darüber hinaus werden ebenfalls die Unterrichtsstunden für die Fächer Deutsch und Mathematik – auch in der Grundschule – erhöht.

„Hierzu befragen wir die Grundschullehrkräfte über ihre Ideen und Vorstellungen, in welcher Form künftig die Stundentafel in der Grundschule gestaltet werden muss, um die grundlegenden Fähigkeiten der Kinder zu stärken“, erläuterte die Bildungsministerin. „Bereits jetzt bietet die flexible Verweildauer in der Schuleingangsphase die Möglichkeit, auch ungünstige Voraussetzungen in der Sprachentwicklung der Kinder auszugleichen.“

Die IGLU-Studie der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) zur Lesekompetenz von Grundschülerinnen und Grundschülern im internationalen Vergleich der Länder wird alle fünf Jahre erhoben. Die IGLU-Studie 2023 beschreibt den Stand der Lesekompetenz von Kindern der vierten Klassen im Jahr 2021. Weltweit beteiligen sich etwa 60 Länder an der Studie unter Leitung der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA).

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