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Mehr Zeit für guten Unterricht: Land entlastet Lehrkräfte

Oldenburg: Wir schaffen Freiraum, damit sich Lehrkräfte mehr auf ihre pädagogischen Aufgaben konzentrieren können

Schwerin – Das Land hat zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um Lehrkräfte und Schulleitungen spürbar von Aufgaben zu entlasten. Schwerpunkte bilden dabei die Entlastung von Verwaltungstätigkeiten, die personelle Unterstützung und ein Abbau der Bürokratie. „Wir schaffen Freiräume, damit sich Lehrkräfte mehr auf ihre pädagogischen Aufgaben konzentrieren können“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Hierzu haben wir Lehrkräfte befragt und setzen ihre Hinweise auch um.“ Zur Ehrlichkeit gehöre jedoch dazu, dass der Lehrerberuf nicht gänzlich ohne Verwaltungstätigkeiten auskomme.

An allgemein bildenden Schulen mit besonderen Lagen und an beruflichen Schulen mit mehr als 500 Schülerinnen und Schülern entlasten Verwaltungsfachkräfte durch ihre Tätigkeit die Schulleitungen. Das Land hat 240 Stellen für Alltagshilfen geschaffen, die Lehrerinnen und Lehrer bei organisatorischen Aufgaben unterstützen. An ausgewählten Schulen gibt es unterstützende pädagogische Fachkräfte, die für die unmittelbare unterrichtsbegleitende pädagogische Arbeit zuständig sind. Für die Unterrichtsvorbereitung stellt das Land Lehrkräften über das Lernmanagementsystem „itslearning“ digitale Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Dort gibt es einen Fundus von fast 20.000 Übungsmaterialien für den Einsatz am Smartboard, auf mobilen Geräten oder zum Ausrucken. Die Materialien sind für die Jahrgangsstufen 1 bis 12 vorgesehen.

Erlasse und Verordnungen werden für Lehrkräfte in sogenannten One-Pagern kompakt aufbereitet. Neu ist, dass das Bildungsministerium ab Januar 2026 plant, Lehrkräfte und Schulleitungen von jährlich wiederkehrender Konzeptarbeit zu befreien. „Wir schaffen ab, dass Konzepte immer wieder überarbeitet werden müssen – unabhängig davon, ob es Veränderungen gibt oder nicht. In den meisten Fällen ist es unsinnig, die Laufzeit von Konzepten zu begrenzen. Sinnvoller ist es, eine Überarbeitung vorzunehmen, wenn die Entwicklungen es inhaltlich erfordern“, erläuterte die Bildungsministerin.

Auch bei Abschlussprüfungen gibt es Entlastungen: Für die Korrekturtätigkeit der Lehrkräfte steht ihnen gesonderte Zeit zur Verfügung. „Wir wollen den Entlastungserlass überarbeiten und schauen, wo es Erweiterungs- und Verbesserungsmöglichkeiten gibt“, sagte Oldenburg.

Für ältere Lehrkräfte sind bis zu vier Altersanrechnungsstunden vorgesehen. Lehrkräfte ab 57 Jahren erhalten eine, ab 60 Jahren zwei und ab 63 Jahren insgesamt vier Anrechnungsstunden. Das heißt, dass eine 63-jährige Lehrkraft 23 Stunden statt 27 Stunden unterrichtet. Im April 2025 haben 3.660 ältere Lehrkräfte insgesamt 7.100 Altersanrechnungsstunden erhalten. Davon waren 1.445 Lehrkräfte älter als 57 Jahre, 3.175 Lehrkräfte über 60 Jahre sowie 619 Lehrkräfte, die älter als 67 Jahre alt waren.

Mit Blick auf den vielfach geäußerten Wunsch nach einer Senkung der Pflichtstundenzahl erklärte Bildungsministerin Oldenburg: „Eine Senkung des Regelstundenmaßes um eine Lehrerwochenstunde würde bei rund 12.000 Lehrkräften die Neubesetzung von rund 500 zusätzlichen Stellen erfordern. Dieses Personal gibt es in Zeiten des bundesweiten Lehrkräftemangels einfach nicht. Würden wir dieses Vorhaben derzeit umsetzen, würde es zu mehr Unterrichtsausfall kommen und dazu, dass einige Fächer überhaupt nicht mehr unterrichtet werden könnten. Das kann niemand wollen. Wie mit den Partnerinnen und Partnern des Bildungspaktes verabredet, prüfen wir selbstverständlich, in welchem Zeitraum Entlastungen möglich sein können.“

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