Drese sieht in geplanter Gesetzesreform Verbesserungen zur Stabilisierung der Apotheken vor Ort
Schwerin – Anlässlich des heutigen bundesweiten Aktionstages unter dem Motto „Versorgungsblackout“ hat Gesundheitsministerin Stefanie Drese den Apotheken im Land ihre weitere Unterstützung zugesichert und mahnt eine zügige Apothekenreform an.
„Die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln durch die Vor-Ort-Apotheken ist ein Grundpfeiler unseres Gesundheitswesens. Zwar liegt Mecklenburg-Vorpommern mit 22,6 Apotheken pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern leicht über dem Bundesdurchschnitt mit 21 Apotheken auf 100.000 Einwohnern. Diesen Versorgungsauftrag umzusetzen, wird für die engagierten Apothekenteams aber immer schwieriger“, betonte Drese am Mittwoch in Schwerin.
Der heute vom Bundeskabinett beschlossene Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung der Apothekenversorgung bringe einige Verbesserungen insbesondere für Apotheken in ländlichen Regionen. Dazu gehört laut Drese die geplante zusätzliche Vergütung ländlicher Apotheken über eine signifikante Anhebung der Nacht- und Notdienstpauschale.
„Auch die beabsichtigte Zahlung von Zuschüssen für Teildienste bei der Durchführung der Nacht- und Notdienstbereitschaft und die Ausweitung von pharmazeutischen Dienstleistungen bewerte ich positiv für den Erhalt eines flächendeckenden Apothekennetzes“, sagte Drese. Zudem sei die vorgesehene Entlastung von Bürokratie und Dokumentationspflichten überfällig.
Ausdrücklich sprach Drese sich für eine angemessene Erhöhung des Honorars für Apothekerinnen und Apotheker aus. „Die Vergütungen müssen an die allgemeinen Preissteigerungen angepasst werden, um die Wirtschaftlichkeit der Apotheken zu sichern“, erklärte Drese. Es sei ein Schritt in die richtige Richtung, dass mit der Gesetzesreform jährliche Vergütungsverhandlungen zwischen den Vertragspartnern der Selbstverwaltung ermöglicht werden. Zusammen mit der geplanten Aufhebung des Skonti-Verbots würde dies die wirtschaftliche Situation vieler Apotheken verbessern, verdeutlichte die Ministerin.
Drese hob die gute Zusammenarbeit mit der Apothekerschaft auf Landesebene hervor. „Wir haben uns gemeinsam in den Gesetzgebungsprozess eingebracht und Maßnahmen angestoßen, um die Versorgung im Land zu stabilisieren und zukunftsfähig zu gestalten“, so die Ministerin. Dazu gehöre die Flexibilisierung der Apothekenöffnungszeiten, um die Personalressourcen und Bedürfnisse der Versorgung individuell besser vor Ort anpassen zu können.
Ab dem Jahr 2026 werde darüber hinaus die Einteilung der Apotheken zum Nacht- und Notdienst auf eine geodatenbasierte Grundlage umgestellt. „Dies soll die Notdienstbelastung der einzelnen Apotheken reduzieren und gleichzeitig die Versorgung der Bevölkerung im notwendigen Maß sicherstellen“, sagte Drese. Mit der Ausweitung der Landarztquote auch auf Absolventen der Pharmazie werde ein Beitrag zur Fachkräftesicherung geleistet.
Drese: „Mit diesem Bündel an Maßnahmen können die Apotheken vor Ort gestärkt und damit die fachkundige und sichere Arzneimittel- und Gesundheitsversorgung der Bevölkerung gesichert werden.“