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Kategorie: KiTa/Bildung/Schule/Uni

Klimaschutz: 45 Schulen ausgezeichnet

Rostock – Heute wurden von Dr. Thorsten Permien, Leiter des Referats für Moore, Ökosystemleistungen, Kompetenzzentrum Ökowertpapiere und Bildung für nachhaltige Entwicklung des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV 45 Schulen des Landes in Rostock als „Internationale Nachhaltigkeitsschule/ Umweltschule in Europa“ ausgezeichnet.

Hierzu beglückwünscht Minister Dr. Backhaus, der durch die Landtagssitzung nicht persönlich anwesend sein konnte, die jungen Leute. „Mich beeindruckt sehr, dass ihr euch dem großen und allgegenwärtigen Thema Klimaschutz gestellt habt. Dass ihr euch nicht nur theoretisch damit befasst, sondern gemeinsam mit den Lehrkräften und außerschulischen Partnern zahlreiche Projekte mit Herz und Hand umgesetzt habt.

Ihr beweist, dass man über ein Thema nicht nur reden und sich informieren, sondern das Erlernte auch in die Tat umsetzen muss. Hier verweise ich auf das Klimaschutzgesetz. Es hat das Ziel, MV bis 2040 klimaneutral zu machen. Der Beteiligungsprozess wurde erfolgreich beendet und der Gesetzesentwurf liegt in weiten Teilen vor. Aber es sind noch weitere Hürden zu bewältigen. Ein Bremsklotz sind etwa die mitumzusetzenden Bundesgesetze, die uns noch nicht abschließend vorliegen.

Denn gerade in der aktuellen Situation ist es schwierig, Akzeptanz für so wichtige und komplexe Themen wie den Klimaschutz einzuwerben. Ich wünsche mir, dass die Menschen ihn als Chance und nicht als Bürde betrachten. Ihr zeigt mit euren Projekten, dass das möglich ist und seid damit ein Vorbild für uns alle. Hierfür danke ich allen Beteiligten.“

Seit September 2022 läuft ein weiterer Durchgang des 2001 gestarteten Projektes „Umweltschule in Europa/ Internationale Schule der Nachhaltigkeit“. Das LM unterstützt den Ausrichterverein, die Deutsche Gesellschaft für Umweltbildung e. V., mit rund 8.800 Euro. Minister Dr. Backhaus ist seit 2007 Schirmherr dieses Wettbewerbs.

Das zweijährige Projekt steht unter dem Motto „Klimaschutz in Schulen – Was können wir tun?“. 2013 erfolgte eine Neuausrichtung und intensivere Beteiligung des Bildungsressorts, insbesondere die Betreuung der Schulen wird durch die vier Regionalberater für Bildung und nachhaltige Entwicklung (BNE) in den Schulamtsbereichen sichergestellt. Die von den Schulen vorgestellten Projekte wurden in einer ersten Jurysitzung im Januar 2023 zugelassen. Im April 2024 fand die abschließende Bewertungsrunde statt.

Dabei ging es darum, ob die selbstgesteckten Aufgaben erledigt und die Ziele gemäß den Kriterien des Landes erreicht wurden. Das Ziel dieser Auszeichnung besteht in der Weiterentwicklung von Schulen, die sich den Herausforderungen der Bildung für nachhaltige Entwicklung stellen. Das Netzwerk aller Umweltschulen in Europa ist ein anerkannter Akteur im UNESCO-Weltaktionsprogramm BNE und Bestandteil im Nationalen Aktionsplan BNE.

Deutsch-Polnische Naturforscher in Gingst

40 Jugendliche experimentieren eine Woche lang in Schule, Wissenswelt und Ozeaneum

Insel Rügen – Gelungen! 40 deutsche und polnische Schüler trafen sich in der letzten Maiwoche auf Ummanz und engagierten sich eine Woche lang als junge Naturforscher. „Wir haben ein neues Projekt auflegt“, erklärt Projektleiterin Martina Zabel den Ansatz für den Jugendaustausch dieses Jahres. Mit ihrem Lehrerteam organisierte sie spannende, naturwissenschaftlich orientierte Tage an verschiedenen Orten der Insel. Überall zeigten die Rüganer ihre Heimat und brachten ihren Gästen zudem Land und Leute näher.

„Ein Knaller war der Workshop, in dem Raketen gebaut wurden“, findet Frida Fritzsche aus der 7a und blickt auf eine erfolgreiche Konstruktion und einen perfekten Start zurück. In einem gemischten Team aus deutschen und polnischen Schülerinnen stellte sie unter Anleitung von Physiklehrer Tino Tittel eine Mini-Rakete her. Aus einer Plastikflasche mit passend angebauten Flügeln und mit Wasser gefüllt wurde ein Flugobjekt. Das der Mädchengruppe hinterließ beim Versuch auf Ummanz den besten Eindruck: Start, Flughöhe und Flugbahn überzeugten alle anderen Konstrukteure der restlichen 19 Raketen.

Erfolgreiche Naturforscher probierten sich im Bau, Starten und Begutachten von Modell-Raketen und bekamen von ihren Projektleiterin Magda Czarnogorska (links) und Martina Zabel (3.v.r.) tatkräftige Unterstützung. Foto: André Farin
Erfolgreiche Naturforscher probierten sich im Bau, Starten und Begutachten von Modell-Raketen und bekamen von ihren Projektleiterin Magda Czarnogorska (links) und Martina Zabel (3.v.r.) tatkräftige Unterstützung. Foto: André Farin

An anderen Tagen und Stationen stellten die Teilnehmer Seife her, sprachen über beste Zusammensetzungen, Formen und Farben. In der Galileo Wissenswelt in Prora erlebten sie coole Experimente und lernten mehr über wissenschaftliche Zusammenhänge. Im Ozeaneum in Stralsund tauchten sie gemeinsam in das Reich der Ozeane ein. „Überall organisierten wir gemischte Teams mit passenden Forschungsaufgaben“, sagt Biologielehrer Ulf Todenhagen. Er begleitet die Treffen seit Jahren und bereichert das Vorhaben der beiden Schule mit seinen Ideen.

Mittlerweile schauen die Schulen in Gingst und Sztutowo auf 15 gemeinsame Jahre einer spannenden Kooperation zurück. Immer wieder setze man Schwerpunkte, die auch von den Kindern und Jugendlichen gewünscht werden. „Themen aus der Lebenswelt der Schüler sind uns wichtig“, meint Magda Czanogorska, die Deutschlehrerin an der polnischen Schule. Die Angebote der letzten Jahre seien vielfältig und reichen vom Umgang mit Nationalsozialismus und Demokratie bis zu Einblicken in Berufsorientierung, gesunde Ernährung und Sport.

„Dieser Austausch ist ein Erfolgsprojekt der Schule“, sagt Schulleiter André Farin. Der Baustein im Schulprogramm sei nicht mehr wegzudenken. Die Bewerberliste für die jährlichen Treffen sei immer lang und belege, wie positiv der Kontakt in der Schülerschaft angenommen werde. Zu den dauerhaften Förderern der Begegnungen gehören von Anbeginn das Deutsch-Polnische Jugendwerk, der Landkreis Vorpommern-Rügen und der Förderverein der Schule Gingst.

Berufliche Orientierung an Schulen

Oldenburg: Schülerinnen und Schüler sollen noch gezielter die Berufswahl treffen können

Schwerin – Junge Menschen mit hoher Schulbildung vermissen bei der Beruflichen Orientierung und der Suche nach einem Ausbildungsplatz häufiger Unterstützung als Gleichaltrige mit niedriger oder mittlerer Schulbildung. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten repräsentativen Befragung junger Menschen im Alter von 14 bis 25 Jahren im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.

„Vielen jungen Menschen fällt es oft nicht leicht, sich von Anfang an für den richtigen Ausbildungsberuf oder den richtigen Studienplatz zu entscheiden, zu groß ist oftmals das Angebot“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

„Deshalb ist es wichtig, dass die Schulen die Jugendlichen beim Übergang in den Beruf intensiv unterstützen. Die Berufliche Orientierung ist an den Schulen mit vielen Angeboten fest verankert. Dazu zählen auch die Berufs- und Studienorientierung am Gymnasium und das Fach Berufliche Orientierung. Aber es kann noch besser werden. Deshalb wollen wir Schülerinnen und Schüler künftig noch stärker begleiten.

Mit dem neuen Konzept für Berufliche Orientierung, das ab dem Schuljahr 2025/2026 verbindlich eingeführt wird, stärken wir die Berufswahlkompetenzen der Kinder und Jugendlichen. Die Berufliche Orientierung beginnt künftig in der Kita und wird bis zum Ende der Sekundarstufe II umgesetzt. An Grundschulen wird es verbindliche Projekttage geben. Regionale Schulen bieten in der Jahrgangsstufe 9 wöchentlich einen Praxislerntag im Umfang von vier Stunden an.

Für benachteiligte Schülerinnen und Schüler soll es bereits ab der Jahrgangsstufe 8 Berufswegekonferenzen mit außerschulischen Partnern geben. Auch an Gymnasien wird die Berufliche Orientierung ausgeweitet und an den beruflichen Schulen ausgebaut. Zusätzlich zum 25-tägigen Schülerbetriebspraktikum soll es weitere fünf Tage in den Jahrgangsstufen 8 bis 11 geben, die für Projekte mit externen Partnern zur Verfügung stehen. Unser Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler durch diese Angebote noch gezielter den Beruf anstreben, der am besten ihren Neigungen entspricht“, betonte Oldenburg.

Grundsatzprogramm des Landesschülerrates

Oldenburg: Leitfaden für einen respektvollen und toleranten Umgang miteinander

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg begrüßt das Grundsatzprogramm des Landesschülerrates. Der Landesschülerrat vertritt die Interessen von über 196.000 Schülerinnen und Schülern an allgemein bildenden und beruflichen Schulen.

„Mit dem Grundsatzprogramm zeigt der Landesschülerrat, welche Themen ihm wichtig sind“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Differenzierter Unterricht, der Schülerinnen und Schüler individuell fördert, und ein ansprechendes Lernumfeld in modernen Schulgebäuden stehen auch bei der Landesregierung besonders im Fokus. Die Schülerinnen und Schüler fordern darüber hinaus eine Stärkung der Medienkompetenz, um sicherer im Faktenchecken zu werden.

Mecklenburg-Vorpommern ist eines der wenigen Länder, das mit dem Fach Informatik und Medienbildung ab Jahrgangsstufe 5 die digitalen Kompetenzen von Jugendlichen durchgehend fördert. Die Anregung, Lehrkräfte im Umgang mit innovativen Unterrichtsmethoden und digitalen Medien fortzubilden, nehme ich gerne auf. Weil das eine Daueraufgabe ist, bieten wir in jedem Jahr viele Fortbildungen dazu an. Erfreulich ist, dass unsere Lehrkräfte ein großes Interesse haben, daran teilzunehmen.

Das Grundsatzprogramm ist ein Leitfaden für einen respektvollen und toleranten Umgang miteinander. Dies verdient große Anerkennung. Ich begrüße, das der Landesschülerrat jegliche Formen von Extremismus ablehnt und eine aktive Prävention und Aufklärung über extremistische Ideologien einfordert. Mit unserer Präventionsstrategie und Programmen wie ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‛ gibt es entsprechende Angebote.

Mit der neuen Stundetafel stärken wir das Fach Politische Bildung/Sozialkunde, das künftig nicht erst ab der Jahrgangsstufe 8, sondern schon ab der Jahrgangsstufe 7 beginnen soll. Da der Landesschülerrat auch Mitglied im Bildungsrat ist, erfahren wir regelmäßig von den Anliegen der Schülerinnen und Schüler. Bei meinen Besuchen in den Staatlichen Schulämtern treffe ich mehrmals im Jahr Kreisschülerräte und Kreiselternräte, um zu erfahren, wo vor Ort der Schuh drückt.“

Nachfolge von Schulleitungen

Oldenburg: Wir beugen Wissensverlusten vor und erleichtern den neuen Schulleitungen den Start

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern ermöglicht bei der Nachbesetzung von Stellen für Schulleitungen und stellvertretenden Schulleitungen einen Wissenstransfer. Geht ein Mitglied der Schulleitung in den Ruhestand, kann die Nachfolgerin oder der Nachfolger bereits drei Monate vor der Übergabe der Amtsgeschäfte eingestellt werden. Die Amtsinhaberin bzw. der Amtsinhaber kann somit seine Nachfolge über einen längeren Zeitraum einarbeiten. Die Regelungen auf Basis eines Erlasses gelten für allgemein bildende und berufliche Schulen.

„Wenn Mitglieder von Schulleitungen in den Ruhestand gehen, verlassen uns nicht nur Kolleginnen und Kollegen. Mit ihnen geht auch ein ganz besonderes Wissen, das sie durch ihre langjährige Tätigkeit erworben haben“, erläuterte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Eine Schule kann man nicht nur mit theoretischen Kenntnissen im Schulrecht führen, sondern auch mit einer hohen Praxiserfahrung. Somit beugen wir Wissensverlusten vor und erleichtern ihnen den Start in ihre neuen Funktion. Damit gehen wir einen neuen Weg“, so Oldenburg.

Im öffentlichen Schuldienst können Funktionsstellen in der Regel erst wieder besetzt werden, wenn sie frei sind. Mit dem neuen Erlass schafft das Land zunächst für die Jahre 2024 und 2025 eine Ausnahmemöglichkeit. Bei allen nachzubesetzenden Stellen von Schulleitungen und stellvertretenden Schulleitungen ist hierdurch vor Eintritt in den endgültigen Ruhestand ein Wissenstransfer möglich“, sagte die Ministerin.

Beteiligung am Anne-Frank-Tag

Oldenburg: Schülerinnen und Schüler erfahren, wohin Hass und Intoleranz führen können

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern beteiligen sich in diesem Jahr 18 Schulen am Anne-Frank-Tag. Der bundesweite Schulaktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus wird seit 2017 vom Anne Frank Zentrum organisiert und findet jedes Jahr rund um Anne Franks Geburtstag, dem 12. Juni, statt. Er erinnert an die Lebensgeschichte des jüdischen Mädchens und an die Verbrechen der NS-Zeit. Anne Frank (1929-1945) ist Opfer des Holocaust. In diesem Jahr wäre sie 95 Jahre alt geworden.

„Das Schicksal von Anne Frank wurde durch die Veröffentlichung ihres Tagebuchs weltweit bekannt. Schülerinnen und Schüler erfahren anhand ihrer Lebensgeschichte und anderer Schicksale, wohin die Gräueltaten der Nationalsozialisten sowie Hass und Intoleranz führen können. Ich halte in Zeiten des aufkeimenden Antisemitismus für besonders wichtig, dass sich Kinder und Jugendliche mit der Geschichte beschäftigen. Ich begrüße, dass die Schulen bei uns im Land neben der Behandlung des Themas im Unterricht der Empfehlung der Kultusministerkonferenz gefolgt sind, Projekte am Anne-Frank-Tag zu machen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Das diesjährige Motto des Anne-Frank-Tages lautet „Der Geschichte auf der Spur“. Zahlreiche der teilnehmenden Schulen forschen zur nationalsozialistischen Geschichte ihres eigenen Schulorts: Schülerinnen und Schüler recherchieren zum Teil eigenständig lokalhistorische Projekte, entwerfen eigene Materialien zum Anne- Frank-Tag oder beschäftigen sich mit Stolpersteinen an ihrem Ort.

Allen Schulen, die sich beteiligen, stellt das Anne Frank Zentrum Lernmaterialien zur Biografie von Anne Frank und zur Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust in Print und digital kostenfrei zur Verfügung. In der Plakatausstellung wird die Geschichte von Anne Frank anhand unterschiedlicher Quellenarten rekonstruiert. Die Anne-Frank-Zeitung beschäftigt sich mit Tagebüchern und Briefen aus der NS-Zeit und zeigt, wie wichtig die Dokumentation von Geschichte ist. Im Interview berichtet die Holocaust-Überlebende Ruth Winkelmann von der Bedeutung des Erzählens und Verarbeitens ihrer Erfahrung der Judenverfolgung in Berlin.

Der Anne-Frank-Tag 2024 ist ein Projekt des Anne Frank Zentrums in Kooperation mit dem Anne Frank Haus Amsterdam, dem Anne Frank Fonds Basel, der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main, der Bundeskoordination Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, der Gedenkstätte Bergen-Belsen und dem Projekt „Meet a Jew“ des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Das Anne Frank Zentrum hat online eine Deutschlandkarte veröffentlicht, auf der die Schulen aufgeführt sind, die sich am Anne-Frank-Tag beteiligen.

Weitere Informationen: www.annefranktag.de

Startchancen-Schulen im Land stehen fest

Landesregierung und Schulträger verständigen sich auf die Umsetzung des Bund-Länder-Programms

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern profitieren 70 Schulen vom Startchancen-Programm. Bildungsministerin Simone Oldenburg, der Städte- und Gemeindetag und der Landkreistag haben heute die ausgewählten Schulen bekanntgegeben. Demnach wird das Bund-Länder-Programm an 42 Grundschulen, 19 Regionalen Schulen und 11 beruflichen Schulen umgesetzt. Die Zahl der Schulstandorte ist niedriger, weil es sich auch um Mehrfachstandorte handelt. Die Schulen erhalten zusätzliche Finanzhilfen, mit denen sie ihre Ausstattung verbessern, Projekte und Programme umsetzen können. Das Startchancen-Programm beginnt mit dem Schuljahr 2024/2025 und hat eine Laufzeit von 10 Jahren.

„Mit dem Startchancen-Programm fördern wir Schülerinnen und Schüler, die schwierige Startbedingungen haben. Noch immer hängt in Deutschland der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen stark vom sozioökonomischen Hintergrund ab. Das kann und darf nicht so bleiben. Mit dem Startchancen-Programm setzen wir hier an und verbessern die Chancengerechtigkeit. Wir stärken die Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in den Fächern Deutsch und Mathematik und im sozial-emotionalen Bereich. Ziel ist es, dass sie so früh wie möglich Erfolg haben“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

„Der Städte- und Gemeindetag begrüßt die Möglichkeiten, die durch das Startchancen-Programm entstehen. Wir freuen uns sehr darüber, dass in Mecklenburg-Vorpommern nun 70 Schulen davon profitieren können“, erklärte Arp Fittschen vom Städte- und Gemeindetag Mecklenburg-Vorpommern.

„Der Landkreistag Mecklenburg-Vorpommern begrüßt die Bundesinitiative zur Stärkung von Schulen mit besonders vulnerablen Schülergruppen. Die Landkreise werden als Schulträger insbesondere für die Umsetzung des Investitionsprogrammes als verlässliche Umsetzungspartner zur Verfügung stehen. Im Sinne einer wirklich nachhaltigen Schulentwicklung, wäre die dauerhafte Verankerung von Fördermitteln in den kommunalen Haushalten der Schulträger jedoch der bessere Weg. Über den Bund-Länder-Finanzausgleich könnte der Bund hier ebenfalls zusätzliches Geld für die Schulen zur Verfügung stellen und dabei eine dauerhafte Wirkung erzielen“, betonte Landrat Heiko Kärger, Vorsitzender des Landkreistages Mecklenburg-Vorpommern.

Mit dem Startchancen-Programm werden 4.000 allgemein bildende und berufliche Schulen in Deutschland unterstützt, an denen ein hoher Anteil sozioökonomisch benachteiligter Schülerinnen und Schüler lernt. Die Auswahl der Schulen erfolgte im Einvernehmen mit dem Bund auf Grundlage wissenschaftsgeleiteter Kriterien. Der Bund hatte dabei die Dimensionen „Armut“ und „Migrationshintergrund“ vorgegeben, da sie stark mit den Faktoren „Bildungsteilhabe“ und „Bildungserfolg“ zusammenhängen.

Zu weiteren Schulauswahlkriterien in Mecklenburg-Vorpommern zählen besondere bzw. inklusive Lerngruppen, der Anteil an Schülerinnen und Schüler mit pädagogischem und sonderpädagogischem Förderbedarf sowie der Anteil an Wiederholerinnen und Wiederholern. Für berufliche Schulen hat das Land keine schülerbezogenen oder regionalbezogenen Indikatoren genutzt. Im Sinne des Programms, vorrangig Bildungsgänge der Berufs- und Ausbildungsvorbereitung zu berücksichtigen, sind berufliche Schulen ausgewählt worden, die Schülerinnen und Schüler im Berufsvorbereitungsjahr beschulen.

Das Startchancen-Programm fußt auf drei Programmsäulen: 

  •  Säule I: Investitionsprogramm für eine zeitgemäße und förderliche Lernumgebung 

Mit dem Investitionsprogramm können Neubau-, Umbau-, Erweiterungs- und Modernisierungsvorhaben gefördert werden. Dies umfasst auch Investitionen in eine hochwertige Ausstattung und moderne Infrastruktur.

  •  Säule II: Chancenbudget für bedarfsgerechte Lösungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 

Mit dem Chancenbudget wird das Potenzial von Schülerinnen und Schülern gefördert, die individuelle Förderung, Kompetenzentwicklung und die Berufliche Orientierung werden gestärkt. Auf institutioneller Ebene kann es zur Unterrichtsentwicklung, für Fortbildungszwecke, zur Gestaltung von Übergängen genutzt werden und dient der Öffnung der Schule in den Sozialraum.

  •  Säule III: Personal zur Stärkung multiprofessioneller Teams 

Schulen erhalten zusätzliche personelle Ressourcen, um die individuelle Förderung, Beratung und Unterstützung der Lernenden zu verbessern. Außerdem können die Mittel für eine lernförderliche Elternarbeit und zur Entwicklung einer positiven Schulkultur eingesetzt werden.

Für das Startchancen-Programm stellt der Bund bis zu einer Milliarde Euro jährlich zur Verfügung. Die Länder engagieren sich in gleichem Umfang. Dabei können schon bestehende Programme angerechnet werden. Mecklenburg-Vorpommern erhält über das Startchancen-Programm jährlich 17 Millionen Euro Bundesmittel. Der Landesanteil wird je nach Zuständigkeit für die einzelnen Vorhaben, Programme und Projekte durch das Land oder die Schulträger erbracht.

Internationaler Kindertag

Oldenburg: Landesregierung unternimmt viel, um die Chancengerechtigkeit zu erhöhen

Schwerin – „Wir wünschen allen kleinen und großen Kindern einen tollen Kindertag mit vielen schönen Erlebnissen mit ihren Freundinnen und Freunden sowie mit ihren Familien“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. Gleichzeitig erklärte sie, dass zum Internationalen Kindertag auch die Forderung gehört, dass jedes Kind gleiche Chancen für ein gutes Aufwachsen und eine gute Bildung haben sollte.

„Der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen darf nicht vom Bildungshintergrund oder Einkommen der Eltern abhängen. Gerade deshalb unternimmt die Landesregierung viel, um die Chancengerechtigkeit zu erhöhen. Mit der beitragsfreien Kita und dem beitragsfreien Ferienhort für alle Kinder schaffen wir von Anfang an die Voraussetzungen. Durch zusätzliche Erzieherinnen und Erzieher, durch kleinere Gruppen, die Alltagshilfen und durch den Erhalt der Sprach-Kitas investieren wir auch künftig in die Qualität der Bildung, Betreuung und Förderung in die Kindertagesförderung“, sagte Oldenburg.

In der jüngsten Studie des ifo-Instituts zur Chancengerechtigkeit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland hatten die Forscherinnen und Forscher für Mecklenburg-Vorpommern eine spätere Aufteilung der Schülerinnen und Schüler in verschiedene Bildungsgänge als besonders positiv herausgestellt.

„Mit dem längeren gemeinsamen Lernen und der Entscheidung für die weitere Schullaufbahn nach Klasse 6 verfolgen wir genau diesen Weg. Wichtig ist, dass wir weiter daran arbeiten müssen, die Chancengerechtigkeit zu verbessern. Mit der Stärkung der Kernfächer Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache schaffen wir hierfür die Voraussetzungen. Schülerinnen und Schüler in allen Schularten erhalten damit mehr Zeit zum Üben und Festigen.

Mit dem Leseband in der Grundschule erhöhen wir ab dem kommenden Schuljahr die Lesezeit. Lesen, Schreiben und Rechnen sind die Grundqualifikationen für den Bildungserfolg. Mit dem Startchancen-Programm von Bund und Ländern gehen wir einen weiteren Schritt und fördern ab dem kommenden Schuljahr besonders die Kinder und Jugendlichen, die schwierige Startbedingungen haben. Als Bildungsministerin setze ich mich weiter dafür ein, dass die Kinder in Mecklenburg-Vorpommern gleiche Chancen haben und von Anfang an bestmöglich gefördert werden“, so Oldenburg.