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Kategorie: Gesellschaft / Ehrenamt

Gesundheitswirtschaft in M-V wächst

Rostock – Bei der Eröffnung der 19. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft im Radisson Blu-Hotel in Rostock hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig die positive Entwicklung der Gesundheitswirtschaft hervorgehoben.

„Die Gesundheitswirtschaft hat ein enormes ökonomisches Potential für Mecklenburg-Vorpommern und ganz Deutschland. Sie hat sich gerade bei uns in Mecklenburg-Vorpommern gut entwickelt. Die Zahl der Beschäftigten ist nochmals um 3,4 Prozent gewachsen. Mit mehr als 170.000 Beschäftigten und einer Bruttowertschöpfung von 6,8 Milliarden Euro ist Mecklenburg-Vorpommern deutschlandweiter Spitzenreiter.

In keinem anderen Bundesland hat die Gesundheitswirtschaft einen so hohen Anteil an der Zahl der Beschäftigten insgesamt.“ Seit 2013 wurden in der Gesundheitswirtschaft MV über zwei Milliarden Euro mehr Bruttowertschöpfung generiert und über 36.000 Erwerbstätige mehr beschäftigt.

Die Landesregierung bekenne sich klar zur Entwicklung der Gesundheitswirtschaft als einem der Schwerpunkte der Landespolitik. „Unser Ziel ist klar: Wir wollen die Gesundheitswirtschaft im Land weiter ausbauen, MV als DAS Gesundheitsland mit dem Masterplan Gesundheitswirtschaft 2030 als strategischer Grundlage weiter profilieren. Ein Mecklenburg-Vorpommern, in dem man gesund leben kann, mit einem verlässlichen, gut ausgebauten Gesundheitswesen. Auch in der Fläche“, so Schwesig.

Partnerland in diesem Jahr ist Litauen mit einer starken Exportquote und beeindruckenden Wachstumsraten, insbesondere im Bereich Life Science. Organisiert wird die zweitägige Konferenz mit über 600 Gästen aus über zehn Nationen von der BioCon Valley® GmbH, dem Netzwerk der Gesundheitswirtschaft für MV.

Verlässlichkeit bei der Rente

Schwerin – Das Bundeskabinett hat heute das so genannte Rentenpaket II auf den Weg gebracht. Demnach soll das Rentenniveau bis 2039 bei mindestens 48 Prozent bleiben. Die Renten sollen weiter im Gleichklang mit den Löhnen steigen. Um die Rente langfristig zu stabilisieren, wird bis Mitte der 30er Jahre ein Kapitalstock aufgebaut. Aus den Erträgen an der Börse sollen später Zuschüsse an die Rentenkasse fließen. Keine Änderungen gibt es beim Renteneintrittsalter.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig begrüßte die Entscheidung der Bundesregierung. „Wir brauchen Verlässlichkeit bei der Rente. Deshalb ist es gut, dass das Rentenniveau für weitere 15 Jahre bei 48 Prozent bleibt. Steigen die Löhne, steigen auch die Renten. Das ist gerade für uns in Ostdeutschland wichtig. Bei uns haben die meisten Menschen als einziges Alterseinkommen die gesetzliche Rente. Auch die Rentnerinnen und Rentner müssen ein auskömmliches Einkommen haben“, sagte die Ministerpräsidentin.

Kritik daran, dass es beim gesetzlichen Renteneintrittsalter und der Möglichkeit zum vorzeitigen Renteneintritt für besonders langjährige Versicherte bleibt, wies Schwesig zurück. „Wer länger arbeiten will, hat die Möglichkeit dazu. Aber wer nach einem langen Arbeitsleben in den Ruhestand geht, sollte das mit spätestens 67 Jahren tun können.

Das Rentenalter wird aufgrund der demografischen Entwicklung bereits in mehreren Stufen auf 67 Jahre bzw. 65 Jahre für besonders langjährig Versicherte angehoben. Die Forderungen nach einem höheren Renteneintrittsalter sind inakzeptabel. Auch in dieser Hinsicht muss die Rente verlässlich bleiben.“

Gelebte Inklusion

Rostock – Unter dem Motto „Tempo machen für mehr Inklusion“ eröffnete Sozialministerin Stefanie Drese heute beim 32. Rostocker Citylauf die Disziplin der inklusiven 3km-Staffel. „Gleich sieben Teams gingen in Rostock an den Start um sichtbar zu machen, dass Handicaps und Sport kein Widerspruch sind“, betonte die Ministerin, die selbst in einem Staffelteam mitlief.

Sie sei der Hansestadt dankbar, dass das Traditionsevent erstmalig um einen eigenen inklusiven Wettbewerb ergänzt wurde. „Damit überwinden wir Barrieren, bauen Brücken und schaffen Verständnis dafür, dass auch gängige Sportarten mit kleineren Kniffen inklusiv gestaltet werden können“, so Drese. „So starten die Läuferinnen und Läufer bei der inklusiven Staffel zum Beispiel mit einem Laufbegleiter, können auf der drei Kilometer langen Strecke frei entscheiden, an welcher Stelle der Staffelwechsel durchgeführt werden soll und können jeglichen Gegenstand als Staffelstab nutzen“, erklärte die Ministerin.

Angesichts der Tatsache, dass beinahe jeder vierte Mensch in Mecklenburg-Vorpommern mit einer Behinderung lebe, sei die zunehmende Inklusion im Sport und auch das vermehrte Engagement der Kommunen und Vereine eine willkommene Entwicklung, hob Drese hervor. „Hierzu tragen auch sportliche Highlight-Veranstaltungen wie die PARA GAMES und die Inklusive Segel-WM bei, die inklusiven Sport zum Anfassen zu uns nach MV gebracht haben“, so die Ministerin.

Dennoch müsse nach Ansicht Dreses weiter darauf hingewirkt werden, etwaige Berührungsängste abzubauen. So treiben etwa 55 Prozent der Menschen mit Behinderungen keinen Breitensport, das zeige der Teilhabebericht der Bundesregierung. „Das Ziel muss es sein, dass jeder ohne Hemmungen in einem Verein aktiv werden kann. Das bedeutet aber auch, dass die Vereine weiter darin sensibilisiert werden müssen, wie bestehende Angebote auch inklusionsgerecht angepasst werden könnten, denn der Sport ist für jede und jeden da. Und wo wir Hemmungen durch Begegnung minimieren, da kommen wir als Gesellschaft voran und fördern den gemeinsamen Spaß an der Bewegung“, hob Drese hervor.

Anlaufstelle zu den Wahlen

Schwerin – Die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern hat ihre Schutz- und Unterstützungskonzepte für die Begleitung von Wahlhelferinnen und -helfern sowie ehrenamtlichen Kandidatinnen und Kandidaten während der Kommunal- und Europawahl noch einmal verstärkt. Sie hat den Landesparteien in Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen einer Videokonferenz am 23. Mai die bereits bisherigen Vorgehensweisen dargelegt, zudem aber für die Landesverbände, die einen Rat oder eine Beratung für eine ihrer örtlichen ehrenamtlichen Gliederungen benötigen oder die Informationen zu Wahlkampfgeschehnissen weiterreichen möchten, zentrale telefonische Anlaufstelle der Landespolizei angeboten.

„Wahlkämpfende und in unserem Gemeinwesen ehren- oder hauptamtlich Aktive, die einen Ansprechpartner suchen, um Hinweise bei Straftaten oder Sachverhalten im Zusammenhang mit den kommenden Wahlen in MV abzugeben, können sich damit über ihren Landesverband oder ihre Landesgeschäftsstelle vermittelt gern an die dort hinterlegte zentrale Rufnummer wenden“, so Innenminister Christian Pegel.

Die zentrale Anlaufstelle ist ein Zusatz-Angebot der Landespolizei zu den Wahlen und richtet sich vor allem an die kommunalen Amts- und Mandatsträgerinnen und -träger, die in unklaren Sachverhalten eine Ansprechperson benötigen.

Aufgrund des Risikos von Straftaten insbesondere zum Nachteil von Kandidatinnen und Kandidaten wurde seitens der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern und des Innenministeriums bereits eine Handreichung entwickelt. Zielsetzung ist es, den Kandidatinnen und Kandidaten der Wahlen ein Kommunikationsangebot auf Ebene der Polizeiinspektionsleitungen sowie außerhalb der Dienstzeiten auf Ebene der Polizeiführer/innen vom Dienst der Polizeipräsidien anzubieten.

Für allgemeine Anfragen der Prävention wurden zusätzlich die Rufnummern der örtlich zuständigen polizeilichen Präventionsberatung abgebildet, die auch weiter Gültigkeit haben. „Auch bleibt es natürlich so, dass eine Person, die sich unmittelbar bedroht fühlt, sich auf alle Fälle an den polizeilichen Notruf 110 muss“, ergänzt Minister Pegel weiter. Für vorgelagerte Zweifelsfälle ist die neu geschaffene zentrale telefonische Anlaufstelle vorgesehen.

„Die Versammlungsbehörden und die Ordnungsämter in Mecklenburg-Vorpommern sind gehalten, alle öffentlichen Termine mit einem Wahlbezug den örtlichen Polizeibehörden mitzuteilen, damit diese vorbereitet sind und ein wachsames Auge auf die Veranstaltungen werfen können und den Wahlkämpfenden Sicherheit vermitteln“, so Pegel. Ergänzende Hinweise hierzu nimmt nun auch die zentrale Anlaufstelle entgegen.

Bisher wurden in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 319 Straftaten im Zusammenhang mit der Europa- und der Kommunalwahl festgestellt. 78 dieser Fälle sind aus dem Bereich der Politisch motivierten Kriminalität (PMK) -links-, 62 Straftaten aus dem Bereich der PMK -rechts- sowie 175 Straftaten aus dem Bereich der PMK -sonstige Zuordnung.

Gingster Schüler gegen Rassismus

Fünftklässler finden Paten für ihre Idee einer couragierten Schule gegen Diskriminierung

Insel Rügen – „Ich bin überwältigt von unseren Fünftklässlern“, meint Rascha El Sheakh nach dem Anti-Rassismus-Tag in beiden 5. Klassen der Gingster Schule. Man müsse mehr als nur einen Tag zu dem Thema organisieren, war die Botschaft aus dem Workshop, den sie als Klassenleiterin mit über 50 Jungen und Mädchen bestritten hatte.

Dabei stellte sie ihnen den bundesweiten Gedanken einer „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ vor. Sie sprach über das Schulnetzwerk, dessen Idee bereits vor mehr als 30 Jahren in Belgien entwickelt worden war. Im täglichen Kampf gegen Diskriminierung von Mitmenschen, vor allem gegen Alltagsrassismus, sei das Projekt ein geeignetes Mittel.

Der Funke sprang über und beschäftigt die Schüler nun mehr als einen Unterrichtstag. In den Sozialtrainingsstunden feilen sie an ihrer Idee, die sie in der Schülerschaft verbreiten möchten. Mit Podcast und Flyer haben sie zwei Medien gefunden, mit denen sie auf die Chancen der Initiative aufmerksam machen wollen. Mehrere Schüler brachten ihre Erfahrungen aus dem NDR-Vorhaben „Kindernachrichten“ ein. Wie etwa Philipp Strutz, der mit der Radio-Moderatorin Janet Lindemann über Rassismus sprach und anschließend überall im Land gehört worden ist.

Engagiert gegen Rassismus. Lennart Wolffert, Isabella Neumann, Mara Bantow und Arthur Bauder (v.l.n.r.) sprechen mit Klassenleiterin Rascha El Sheakh (2.v.l.) und den Projektpaten Danny Boyom (3.v.r.) und Asif Butt (1.v.r.) über das Schulprojekt „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“.Foto: André Farin
Engagiert gegen Rassismus. Lennart Wolffert, Isabella Neumann, Mara Bantow und Arthur Bauder (v.l.n.r.) sprechen mit Klassenleiterin Rascha El Sheakh (2.v.l.) und den Projektpaten Danny Boyom (3.v.r.) und Asif Butt (1.v.r.) über das Schulprojekt „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“. Foto: André Farin

Das Klasse-5-Team wünscht sich, dass die Schule Gingst in das Netzwerk von über 3.500 deutschen Schulen aufgenommen wird. Der Weg dahin ist den Mitstreitern klar: Sie müssen eine Mehrheit der Schüler- und Lehrerschaft zur Teilnahme überzeugen, Paten und Kooperationspartner für die Aktion finden und regelmäßig im Schuljahr Veranstaltungen zu dem Schwerpunktthema organisieren. Die ersten zwei Paten haben sie bereits gewonnen, denn zu dem Interview-Baustein des Vormittags kamen Danny Boyom und Asif Butt.

„Ich unterstütze alles, was die Gingster Schüler gegen Rassismus unternehmen wollen“, sagt Danny Boyom in der Auswertungsrunde. Der gebürtige Kameruner engagiert sich gern an der Schule, in der seine beiden Söhne lernen. Der aus Pakistan stammende Asif Butt betreibt im Ort einen Imbiss und findet das Vorhaben zeitgemäß, weil die alltägliche Diskriminierung auch in kleinen Landschulen vorkomme.

„Unsere präventive Arbeit zahlt sich aus“, erklärt Schulleiter André Farin. Denn wenn sich Schüler und Lehrer so engagiert und bewusst gegen Angst und Gewalt einsetzen, fördere das ein Wohlfühl-Klima an der Schule und einen Lernzuwachs für das spätere Leben.

Zum Geburtstag des Grundgesetzes

Christian Pegel: „Unsere Demokratie wehrt sich gegen ihre Feinde“

Schwerin – Zum 75-jährigen Bestehen des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland unterstreicht Mecklenburg-Vorpommerns Landesinnenminister Christian Pegel die Wehrhaftigkeit unserer Demokratie.

„Unsere Sicherheitsbehörden – sowohl die Polizei als auch der Verfassungsschutz – stehen tagtäglich in vorderster Reihe, um unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung mit all‘ ihren Rechten zu verteidigen und zu schützen. Wie wehrhaft unsere Demokratie gegen deren Feinde sein kann, konnten wir allein im vergangenen Jahr mit zwei Vereinsverboten von rechtsextremistischen Gruppierungen oder auch dem gerichtlich verfügten Finanzierungsverbot der ehemaligen Partei NPD/HEIMAT unter Beweis stellen.

Auch das erst kürzlich vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster bestätigte Vorgehen der Sicherheitsbehörden gegen die AfD zeigt, dass die Kontrollmechanismen, die uns die Väter des Grundgesetzes zum Schutze unserer Demokratie 1949 geschrieben haben, funktionieren und wirken. Und wir werden uns weiterhin wehrhaft gegen Demokratiefeinde stellen – und sie mit allen uns rechtlich zur Verfügung stehenden Mitteln entlarven“, sagt Innenminister Christian Pegel und richtet einen Appell:

„Jeder einzelne Bürger, jede Bürgerin kann dies tun, indem sie alle unser Grundgesetz mit Leben erfüllen. Stehen Sie ein für Versammlungs- und Meinungsfreiheit, für die Vielfalt und die Gleichheit vor dem Gesetz. Und leben Sie das größte Gebot, das für uns alle gelten sollte, dass die Würde eines jeden Menschen unantastbar ist.“

Schwesig: Demokratie muss aktiv gestaltet werden

Heute vor 75 Jahren ist das Grundgesetz in Kraft getreten. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig nahm heute als Bundesratspräsidentin am Festakt des Bundespräsidenten zum Verfassungsjubiläum teil. Von Freitag bis Sonntag wird das 75-jährige Bestehen der Bundesrepublik Deutschland mit zwei Demokratiefesten in Berlin und Bonn gefeiert. Schwesig wird beide Feste besuchen und sich an beiden Orten in Dialogforen den Fragen der Bürgerinnen und Bürger stellen.

„Wir haben allen Grund, 75 Jahre Bundesrepublik Deutschland zu feiern. Seit 1990 gehören auch die ostdeutschen Länder dazu. Es ist ein Grund zur Freude, dass wir heute in einem vereinten Deutschland in Frieden, Freiheit und Demokratie leben“, erklärte die Ministerpräsidentin heute in Berlin.

Als das Grundgesetz 1949 beschlossen wurde, sei Deutschland noch ganz vom 2. Weltkrieg gezeichnet gewesen. Das Grundgesetz habe erheblichen Anteil daran, dass Deutschland nach der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu einer stabilen Demokratie geworden ist. „Am Anfang des Grundgesetzes stehen Grundrechte wie die Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und Demonstrationsfreiheit. Hinzu kommt das Recht auf freie und geheime Wahlen.

Genau dafür sind die Bürgerinnen und Bürger in den ostdeutschen Ländern im Herbst 1989 auf die Straße gegangen“, erinnerte Schwesig. Auch das habe zum Wunsch nach einer schnellen Deutschen Einheit beigetragen. „Die Werte des Grundgesetzes hatten große Anziehungskraft.“

„Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte die Ministerpräsidentin. „Sie muss aktiv gestaltet und gegen ihre Feinde verteidigt werden. Ich bin deshalb sehr dankbar, dass viele Bürgerinnen und Bürger in den letzten Monaten ein klares Signal für die Demokratie gesetzt haben. Die Bundesrepublik steht im Jahr 2024 vor großen Herausforderungen. Ich bin davon überzeugt, dass sie am besten nach den Werten und Regeln des Grundgesetzes bewältigt werden können. Das Grundgesetz ist auf Zusammenarbeit und Ausgleich angelegt. Das brauchen wir auch in Zukunft“, so die Ministerpräsidentin.

75 Jahre GG: Demokratiebildung im Fokus

Oldenburg: Politische Bildung in den Schulen weiter stärken

Schwerin – Deutschland feiert heute, am 23. Mai, 75 Jahre Grundgesetz. Anlässlich dieses bedeutenden Geburtstages erklärt Ministerin Simone Oldenburg: „Demokratie ist ein wertvolles Gut. Demokratie wird durch Menschen gemacht und sie wird durch Menschen erhalten. Deshalb braucht es auch das Engagement der Heranwachsenden, um die Rechte und Freiheiten, die das Grundgesetz ermöglicht, weiter mit Leben zu erfüllen und für Vielfalt und Toleranz einzustehen.“

Die Ministerin macht deutlich, dass der Demokratiebildung in Schulen dabei eine bedeutende Rolle zukommt. In den letzten beiden Jahren wurden Maßnahmen ergriffen, um die Rahmenbedingungen für die politische Bildung weiter zu stärken. Mit der neuen Stundentafel wird beispielsweise ein ganzheitlicher Ansatz der Demokratiebildung an Schulen verankert.

„Für das Fach Sozialkunde – künftig Politische Bildung/Sozialkunde – wurde ein neuer, moderner Rahmenplan erarbeitet, der das politische Lernen viel stärker in den Mittelpunkt rückt. Die neue Fachbezeichnung ist Ausdruck dieser inhaltlichen Profilschärfung und gleichzeitig auch ein Signal zur Stärkung der politischen Bildung an Schulen“, so die Bildungsministerin.

Das Fach wird in der Jahrgangsstufe 7 beginnen, statt wie bislang erst ab der 8. Klasse. Der Geschichtsunterricht erfolgt ab dem Schuljahr 2025/26 bereits in Klasse 5, welches bisher in Jahrgangsstufe 6 startete.

Ministerin Oldenburg: „Darüber hinaus haben wir die Mittel für Gedenkstättenfahrten von Schulklassen in die ehemaligen NS-Vernichtungslager in Polen z. B. nach Auschwitz aufgrund der großen Nachfrage deutlich aufgestockt. Die Auseinandersetzung mit dem Gegensatz von Demokratie und Diktatur ist eine wichtige Quelle der Demokratiebildung.“

Neben der fachlichen politischen Bildung ist der Ansatz der Demokratiepädagogik, also die Weiterentwicklung zu einer demokratischen Schulkultur, bedeutsam. Hierfür werden verstärkt Fortbildungen für Lehrkräfte, u. a. in Kooperation mit der Universität Rostock, angeboten.

Die Möglichkeiten der Schülermitwirkung werden aktuell in der Novelle des Schulgesetzes ausgebaut. Zukünftig kann eine Grundschülerin oder ein Grundschüler der Jahrgangsstufe 3 und 4 mit beratender Stimme an der Schulkonferenz teilnehmen. Zudem wird in Bezug auf die Schulkonferenz die Teilnahme von der Jahrgangsstufe 7 auf 5 herabgesetzt. Daneben werden im Rahmen der aktuellen Erarbeitung des „Masterplans Bildung für nachhaltige Entwicklung“ konkrete Maßnahmen der Demokratiebildung an Kita, Schule und beruflichen Schulen entwickelt. „Diese Neuerungen vermitteln auch unseren Kleinsten einen Eindruck, wie man mitsprechen und mitbestimmen kann. Denn auf diesen Prozessen fußt unsere Demokratie“, sagt die Ministerin.

In Mecklenburg-Vorpommern werden gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung eine Vielzahl von Projekten zur Demokratiebildung an Schulen gefördert und umgesetzt. Dazu zählen als bekanntestes Projekt die Juniorwahl, die aktuell zu den Europawahlen an den Schulen in hoher Zahl durchgeführt wird.

Präventionsarbeit für Senioren gewürdigt

Güstrow – Landesinnenminister Christian Pegel hat heute die Arbeit der Seniorensicherheitsberaterinnen und –berater anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Projektes feierlich in Güstrow geehrt.

„Zehn Jahre, das ist ein großartiges Zeugnis für ein so spezielles Projekt. Das Angebot der Seniorensicherheitsberater (SSB) hat die Landespolizei MV mit dem Landesseniorenbeirat MV 2014 ins Leben gerufen, um für die Altersklasse 60+ in unserem Land eine besondere Komponente in die polizeiliche Präventionsarbeit einfließen zu lassen.

Dabei erklären pensionierte Polizeibeamtinnen und pensionierte Polizeibeamte bei Vorträgen und Gesprächen über Kriminalitätsrisiken, Gefahren im Straßenverkehr und Schutzmöglichkeiten auf und geben entsprechende Handlungsempfehlungen weiter. Aktuell gibt es landesweit 18 Seniorensicherheitsberaterinnen und -berater“, erklärt Innenminister Christian Pegel.

Mehr als 570.000 Menschen über 60 Jahren leben in Mecklenburg-Vorpommern (Stand: Ende 2022). Im Zuge des demographischen Wandels wird die Gruppe der älteren Generation wachsen und auch für die Arbeit der Polizei weiter an Bedeutung gewinnen. Bislang haben die SSB des Landes auf insgesamt 1.000 Beratungsveranstaltungen bereits über 25.000 Seniorinnen und Senioren unterstützt und beraten.

In den zurückliegenden Jahren mussten die SSB ihre Arbeit aufgrund der Corona-Pandemie erheblich einschränken und konnten erst wieder 2023 starten. Seitdem konnten insgesamt 185 Veranstaltungen mit etwa 4.885 Seniorinnen und Senioren durchgeführt werden. Über den Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung (LfK) erhält der Landesseniorenbeirat als Projektträger jährlich für das landesweite Projekt 9.000 Euro.

„Präventionsarbeit ist generell eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe von vielen haupt- und ehrenamtlichen Stellen im Land. Die Besonderheit dieses Projekts besteht aber darin, dass die Seniorensicherheitsberater nicht nur ehrenamtlich tätig, sondern darüber hinaus auch pensionierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landespolizei sind und somit insbesondere in Bezug auf Alter und Erfahrung ganz spezielle Voraussetzungen an den Start bringen.

Sie können sich aus ihrer eigenen Lebenswelt gut in die Probleme, Sorgen und Ängste der Seniorinnen und Senioren hineinversetzen und gleichzeitig mit ihrer Fachexpertise die richtigen Antworten und Hinweise geben. Die Seniorensicherheitsberaterinnen und –berater sind ein absoluter Gewinn für unsere Kriminalitätsvorbeugung“, sagt der Minister.

Schock-Anrufe, der sogenannte Enkeltrick oder falsche Polizisten – aktuell gibt es viele Betrugsmaschen und –straftaten zum Nachteil älterer Menschen. „Dank der Arbeit unserer Seniorensicherheitsberaterinnen und -berater wurden bereits viele Seniorinnen und Senioren, aber auch deren Angehörige, zu möglichen Gefahren im Alltag sensibilisiert, gleichzeitig wurde ihr Selbstbewusstsein gestärkt.

Um dies weiter zu stärken und zu verbessern, haben wir nun gemeinsam mit den Präventionsmitarbeitenden im Landeskriminalamt den neuen Flyer ,Durchschaut – ein Anruf reicht‘ entwickelt. Gut 10.000 Stück geben wir zunächst ins Land, um vor allem vor Schockanrufen zu warnen und über diese noch intensiver aufzuklären“, so Christian Pegel weiter. Im Jahr 2023 belief sich der Gesamtschaden in Mecklenburg-Vorpommern auf rund 7,5 Millionen Euro, im Vorjahr waren es gut 3,8 Millionen Euro.