Menü Schließen

Kategorie: Gesellschaft / Gesundheit / Pflege / Ehrenamt

Einsamkeit an Weihnachten

Drese bedankt sich für Aktionen gegen Einsamkeit an Weihnachten

Schwerin – Sowohl vor Ort in mehreren Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern als auch digital finden in diesem Jahr Veranstaltungen gegen Einsamkeit an Weihnachten statt. Sozialministerin Stefanie Drese bedankte sich kurz vor den Feiertagen bei den Initiatoren: „Vor allem über die Weihnachtstage kann die Einsamkeit eine schwere Last sein. Ich bin sehr dankbar, dass mehrere Aktionen stattfinden, an denen Menschen, die nicht mit der Familie oder Bekannten feiern, teilnehmen können.“

Zu einem Beisammensein vor Ort rufen unter anderem die Volkssolidarität in Ludwigslust, die Johanniter in Leezen und Engagierte in Parchim auf. Die Angebote reichen von Kaffee und Kuchen am Mittag bis hin zum traditionellen Weihnachtsessen. „Wer sich allein fühlt oder einfach mal einen Tapetenwechsel braucht, kann dank der Veranstalter eine schöne Zeit mit anderen genießen.“

Auch wenn Einsamkeit laut Drese keine Frage des Alters sei, nehme sie im Alter oft zu. „Psychische Probleme, die daraus resultieren, können einen negativen Einfluss auf den allgemeinen Gesundheitszustand und das gesamte Wohlbefinden haben“, betont Drese. Im Rahmen des vom Sozialministerium organisierten Runden Tisches gegen Einsamkeit befasse sich ein Bündnis vieler Akteure in MV mit Strategien gegen Einsamkeit im Alter.

Für die Weihnachtstage rät Drese, sich über Aktionen in der Nähe zu informieren: „Scheuen Sie sich nicht, in Einrichtungen in Ihrer Nähe nachzufragen, ob etwas an Weihnachten geplant ist. Vielleicht erhalten Sie auch einen Tipp aus der Nachbarschaft.“ Für alle Menschen, die sich von zuhause aus mit anderen vernetzen wollen, gebe es darüber hinaus digitale Weihnachtstreffen, Aktionen in den sozialen Netzwerken und das Feiertagstelefon.

Auswahl an Angeboten für einsame Menschen:

Angebote vor Ort

Heiligabend für Alleinstehende

  • Gemütliches Zusammensein und gemeinsames Essen in Parchim am 24.12. von 17 bis 20 Uhr in der Stadthalle (es gibt auch einen Fahrdienst)

Fröhliches Beisammensein

  • Am 24.12. und 26.12. von 10 bis 12:30 Uhr in der Johanniter-Unfall-Hilfe in Leezen (tel. Anmeldung unter 0162 1392 031)

Weihnachtsfeier für Alleinstehende

  • Am 24. Dezember 2023 ab 14:30 Uhr im CampHus Ludwigslust, organisiert von der Volkssolidarität MV

Digitale Angebote

Digitale Weihnachtsfeier des Vereins „Wege aus der Einsamkeit“

  • Zusammensein über Zoom am 25.12. ab 15 Uhr; Zugangsdaten gibt es auf Anfrage beim Verein

Netzwerk #KeinerBleibtAllein  

  • Über Facebook und Instagram vermittelt @KeinerBleibtAllein zwischen denen, die Gesellschaft wünschen und jenen, die Gesellschaft anbieten.

Silbernetz Feiertagstelefon

  • Anonym, vertraulich und kostenfrei steht die Hotline vom 24.12., 08:00 Uhr bis zum 01.01. um 22:00 Uhr unter 0800 4 70 80 90 zur Verfügung

Schüler:innen ohne Berufsreife

Oldenburg: Die Berufsreife ist die Voraussetzung für einen erfolgreichen Start ins Erwerbsleben

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern ist in diesem Jahr der Anteil von Schülerinnen und Schülern ohne Schulabschluss leicht gesunken. Die Quote der Mädchen und Jungen, die die Schule ohne Berufsreife verlassen haben, lag im Jahr 2023 bei 9,9 Prozent. In absoluten Zahlen waren das 1.401 Schülerinnen und Schüler. Im Jahr 2022 lag die Quote bei 10,6 Prozent.

„Die Berufsreife ist die Voraussetzung für einen erfolgreichen Start ins Erwerbsleben“, betonte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Die Zahlen weisen eine gute Tendenz auf. Wir müssen jedoch weitere Maßnahmen ergreifen, um die Zahl der Abgängerinnen und Abgänger ohne Schulabschluss weiter zu senken“, sagte Oldenburg.

Seit dem laufenden Schuljahr gibt es das Freiwillige 10. Schuljahr an Regionalen Schulen und Gesamtschulen, um Schülerinnen und Schülern, die mehr Zeit zum Lernen brauchen, diese Möglichkeit zu eröffnen. Die Angebote Produktives Lernen und Berufsreife dual in der flexiblen Schulausgangsphase richten sich an Schülerinnen und Schüler, deren Abschluss gefährdet ist.

Die Jugendlichen lernen mit starker Praxisorientierung. Außerdem hat das Land an den Regionalen Schulen und Gesamtschulen ein neues Frühwarnsystem etabliert, sodass Eltern, Schülerinnen und Schüler rechtzeitig auf die verschiedenen Wege, die zu einem Schulabschluss führen, hingewiesen werden.

Auch an den beruflichen Schulen ist der Anteil an Schülerinnen und Schülern, die das jeweilige Ziel des vollständig durchlaufenen Bildungsganges nicht erreicht haben, gesunken. Der Anteil an allen Absolventinnen und Absolventen lag im Jahr 2023 bei 15,8 Prozent. Im Jahr 2022 waren es 17,8 Prozent. Mecklenburg-Vorpommern weist seit 2018 eine sinkende Tendenz und somit positive Entwicklung auf. Im Jahr 2018 lag der Anteil noch bei 21,2 Prozent.

„Wir werden auch hier weitere Anstrengungen unternehmen, um die Zahl der Absolventinnen und Absolvenetn an den beruflichen Schulen ohne einen Abschluss zu senken. Die Landesregierung plant, zusätzlich 150 Lehrkräfte an den beruflichen Schulen einzustellen“, erläuterte Oldenburg.

Teilzeitregelung für Lehrkräfte

Oldenburg: Teilzeit muss trotz angespannter Personallage weiterhin möglich sein

Schwerin – Für Lehrerinnen und Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern soll Teilzeit im öffentlichen Schuldienst auch weiterhin möglich sein. Das Land hält trotz der sehr angespannten Personallage an den bestehenden Regelungen fest. Bildungsministerin Simone Oldenburg hatte bereits vor rund einem Jahr einer Einschränkung der Teilzeitbeschäftigung wie in anderen Bundesländern eine Absage erteilt.

„Wir werden die Möglichkeiten nicht beschränken“, bekräftigte Bildungsministerin Oldenburg. „Lehrerinnen und Lehrer haben individuelle Gründe, in bestimmten Phasen ihres Lebens Teilzeit zu arbeiten: sei es der Wunsch nach sehr angespannten Arbeitsjahren, die Belastung zu reduzieren, sei es um Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren oder aber um Angehörige zu pflegen. Alles muss trotz der angespannten Personallage möglich sein. Teilzeit zu beschränken wie andere Bundesländer, kommt daher nicht in Frage. Ich sehe die Gefahr, dass durch eine Beschränkung der Teilzeit Lehrkräfte ihrem Beruf gänzlich den Rücken kehren – das wollen wir verhindern“, betonte Oldenburg.

Außerdem entlastet das Land seit dem laufenden Schuljahr Lehrkräfte stärker, die bereits seit vielen Jahren im Schuldienst tätig sind: Lehrerinnen und Lehrer erhalten Anrechnungsstunden bereits ab dem Schulhalbjahr, das auf die Vollendung ihres 57., 60. oder 63. Lebensjahres folgt. Zuvor wurden die Altersanrechnungsstunden erst zum Beginn des jeweils nächsten Schuljahres gewährt. Lehrkräfte ab 57 Jahren erhalten eine, ab 60 Jahren zwei und ab 63 Jahren insgesamt vier Altersanrechnungsstunden nach Vollendung des jeweiligen Lebensjahres im darauffolgenden Schulhalbjahr. Das heißt, dass eine 63-jährige Lehrkraft 23 statt 27 Stunden unterrichtet.

Im Schuljahr 2023/2024 arbeiten von den 12.597 hauptberuflichen Lehrkräften an allgemein bildenden Schulen in öffentlicher Trägerschaft 4.356 Lehrkräfte in Teilzeit. Das sind 34,6 Prozent. Der Umfang der Wochenstunden bei teilzeitbeschäftigten Lehrkräften ist allerdings höchst unterschiedlich. So unterrichten 108 Lehrkräfte 26 Stunden, das ist eine Reduzierung von einer Stunde. 992 Lehrkräfte unterrichten 23 bis 25 Stunden, 707 Lehrkräfte unterrichten 20 bis 22 Stunden und 1.177 Lehrkräfte haben einen Stundenumfang von unter 18 Stunden.

Telefonische Krankschreibung

Schwerin – Wer sein krankes Kind betreuen muss, kann ab sofort eine entsprechende ärztliche Bescheinigung auch ohne Praxisbesuch telefonisch beantragen. Familien- und Gesundheitsministerin Drese begrüßt diesen Schritt ausdrücklich. „Eine telefonische Krankschreibung entlastet Mütter und Väter und reduziert zusätzlich Ansteckungsrisiken in der Erkältungszeit“, erklärte Drese.

Eine telefonische Krankschreibung zur Betreuung des Kindes ist seit dem 18. Dezember möglich, sofern das Kind der Kinderarztpraxis bekannt ist und die Ärztin oder der Arzt eine Bescheinigung als vertretbar ansieht. Die Bescheinigung zur Arbeitsunfähigkeit und für den Bezug des Kinderkrankengeldes kann dabei für maximal fünf Tage ausgestellt werden. Für eine Verlängerung muss das Kind in der Praxis vorstellig werden.

„Eltern müssen so für einfache Erkrankungen nicht mehr den Weg in die Praxis auf sich nehmen und können sich unkomplizierter auf der Arbeit krankmelden. Damit bleibt mehr Zeit für die Betreuung des Kindes“, so Drese.

Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen ARE-Zahlen (Akute Respiratorische Erkrankungen) sei dies ein richtiger Schritt. „So ist momentan ein allgemeiner Anstieg der Arztkonsultationen aufgrund von ARE bei Kindern bis 14 Jahren zu verzeichnen“, erklärte Drese. Damit entlaste die neue Regelung auch die Praxen im Land, so die Ministerin.

Bei einer eigenen Erkrankung ist ebenfalls seit dem 07. Dezember eine telefonische Krankschreibung möglich. Es gelten die gleichen Regelungen wie bei der Arbeitsunfähigkeit zur Betreuung erkrankter Kinder.

Menschen für Zivilcourage geehrt

Stralsund – Zum mittlerweile sechsten Mal werden in der Hansestadt Stralsund Bürgerinnen und Bürger für ihr couragiertes Handeln ausgezeichnet. Der Leiter der Polizeiinspektion Stralsund überreicht heute gemeinsam mit dem kommunalen Präventionsrat des Landkreises Vorpommern-Rügen und dem Verein zur Förderung der Kriminalitätsprävention die Urkunden an Personen aus Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg.

„Es ist ein tolles Signal in die Gesellschaft, dass es für viele Menschen nach wie vor selbstverständlich ist, aufeinander zu achten und in der Not zu helfen. Mitmenschlichkeit und Zivilcourage sind heutzutage leider nicht für jeden selbstverständlich. Die heute Geehrten haben sich nicht nur in den jeweiligen Situationen beispielhaft verhalten und so schlimmeres verhindert, sondern sind für uns alle echte Vorbilder. Ich danke Ihnen für Ihre Achtsamkeit und Ihren Einsatz“, sagt Innenminister Christian Pegel.

Im Mai dieses Jahres haben zwei Männer aus Demmin und Heidelberg den Fahrer eines verunfallten Autos bergen können, bevor das Fahrzeug komplett ausbrannte. Ebenso couragiert handelte ein Mann in Stralsund, als er einen Garagenbrand an einem Wohnhaus bemerkte und die vierköpfige Familie rechtzeitig aus dem Haus holte. Aber auch die Rettung eines 84-Jährigen vor dem Ertrinken, die zwei Frauen aus Rostock im September selbstlos bewältigten, gehörte zu den beeindruckenden Fällen gelebter Zivilcourage.

„Diese Ereignisse sind herausragend. Gerade in solchen Extremsituationen Menschen in der Nähe zu wissen, die schnell, umsichtig und selbstlos handeln, ist unschätzbar. Aber auch vermeintlich alltägliche Achtsamkeit ist unheimlich wichtig. Daher wird heute auch eine Frau geehrt, die eine Trunkenheitsfahrt anzeigte. Solche Achtsamkeit hat nichts mit Denunziantentum zu tun, sondern kann Menschenleben retten“, so Christian Pegel und:

„Aber auch jene, die heute nicht geehrt werden und durch ihr beherztes Eingreifen ebenfalls unsere Gesellschaft beschützen, sind unbekannte Helden! Ihnen allen gilt mein größter Respekt und tiefer Dank.“

Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese hat in der heutigen Sitzung des Kabinetts über den Start des Landesprogramms „Inklusive Ausbildung und Arbeit“ ab dem 1. Januar 2024 informiert.

„Wir wollen damit die Teilhabe von schwerbehinderten Menschen am Arbeitsleben gezielt weiter voranbringen“, verdeutliche Drese am Dienstag in Schwerin. „Dafür stehen Mittel in Höhe von insgesamt elf Millionen Euro aus dem Sondervermögen Ausgleichsabgabe zur Verfügung“, so die Ministerin.

Das Landesprogramm zur Förderung von sozialversicherungspflichtigen Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt wurde vom Sozialministerium und dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) erarbeitet.

Drese verwies darauf, dass die Erwerbsbeteiligung schwerbehinderter Menschen auch in Mecklenburg-Vorpommern niedriger als bei der nicht-schwerbehinderten Bevölkerung sei. Ihnen gelinge es seltener eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt aufzunehmen. „Und dass, obwohl arbeitslos gemeldete Menschen mit Behinderung im Durchschnitt besser ausgebildet sind als Vergleichsgruppen“, so die Ministerin.

Drese: „Genau hier setzen wir mit dem neuen Landesprogramm an und unterstützen Arbeitgeber bei der Schaffung von betrieblichen Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für schwerbehinderte Menschen. Durch Prämien sollen Unternehmen für die Einstellung und Beschäftigung schwerbehinderter Menschen motiviert und für die Förderung der betrieblichen Inklusion gewonnen werden.“

Ab dem 1. Januar 2024 können Arbeitergeber Anträge beim Inklusionsamt des Landesamtes für Gesundheit und Soziales stellen. Für die Umsetzung des Landesprogramms „Inklusive Ausbildung und Arbeit“ steht auch die Bundesagentur für Arbeit als Kooperationspartner zur Verfügung.

Drese: „Ich appelliere dringend an alle Unternehmen im Land, die Menschen mit Behinderung viel stärker als bisher in den Blick zu nehmen. Es passt nicht zusammen, dass vielfach über einen Arbeitskräftemangel geklagt wird und gleichzeitig von gut 3.300 privaten und öffentlichen Arbeitgebern in Mecklenburg-Vorpommern mit 20 und mehr Beschäftigten rund die Hälfte eine Ausgleichsabgabe zahlt, da sie gar keinen oder zu wenige schwerbehinderte Menschen angestellt haben.

Menschen mit Behinderungen haben große Potenziale, die Arbeitgeber viel stärker als bisher erkennen und nutzen müssen. Viele von ihnen sind motiviert, gut ausgebildet und stellen eine Bereicherung im Betrieb dar. Hierfür stehen vielfältige Förderangebote und Eingliederungshilfen auf Landesebene und auf Ebene der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung.“

Was ist die Ausgleichsabgabe?

In Deutschland sind private und öffentliche Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit mindestens 20 Arbeitsplätzen gesetzlich verpflichtet, mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit schwerbehinderten oder anderen anrechnungsfähigen Menschen zu besetzen. Erfüllen sie diese Quote nicht, zahlen sie eine sogenannte Ausgleichsabgabe, die je nach Erfüllungsquote gestaffelt ist.

Bilanz der Corona-Pandemie

Schwerin – Gesundheitsministerin Drese zog in der Landtagssitzung am 15.12.2023 eine Bilanz der Corona-Pandemie. „Der Blick zurück zeigt, wie gut wir mittlerweile die Situation im Griff haben. Wo die Vorweihnachtszeit 2019 noch von Unwissenheit und der Januar 2020 von ersten furchtbaren Bildern aus Italien geprägt war, können wir heute auf eine beherrschbare und endemische Lage blicken“, erklärte Drese.

Dass Mecklenburg-Vorpommern vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen ist, sei einer gesamtgesellschaftlichen Anstrengung zu verdanken, so die Ministerin. „Mein Dank gilt hierbei nicht nur unserem medizinischen Personal, den Mitarbeitenden unserer Gesundheitsämter und den Mitgliedern des eigens gegründeten Expertenrates, sondern auch den Bürgerinnen und Bürgern, die die Maßnahmen zu weiten Teilen mitgetragen haben.“

„Dennoch: Solche Zeiten wünsche ich uns nicht wieder. Als Land haben wir deshalb die Pandemiejahre kritisch aufgearbeitet und Lehren hieraus gezogen um unsere Krisenresilienz zu stärken“, hob sie hervor. Einen entsprechenden Bericht habe die Landesregierung bereits im April dieses Jahres vorgelegt. Er sei danach um einen Herbst-Winter-Plan ergänzt worden.

Bewährt habe sich in der Auswertung unter anderem der Ausbau des landeseigenen Infektionsmonitorings. Die ARE-Surveillance, die Abwasseruntersuchungen und der epidemiologische Wochenbericht des Landesamtes für Gesundheit und Soziales trügen dazu bei, grassierende Erreger und die Häufigkeit von Erkrankungen frühzeitig abschätzen zu können.

„Ganz klar ist aber auch, dass Impfungen schützen und Leben retten. Angesichts der neusten ARE-Zahlen, in denen SARS-CoV-2 momentan erneut den größten Anteil ausmacht, appelliere ich deshalb, den eigenen Impfschutz zu prüfen. Insbesondere bei der Altersgruppe 60 plus, die momentan besonders häufig erkrankt“, so Drese.

Unabhängig davon empfiehlt Drese, weiterhin die Hygiene-Maßnahmen zu beachten.  „Diese schützen nicht nur vor einer Coronainfektion, sondern auch vor Influenza und anderen Infektionskrankheiten. So kommen wir alle möglichst gesund durch den Winter.“

Krankenhausreform

Sachorientierte Zusammenarbeit, statt parteipolitischer Spielchen

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat Bund und Länder aufgefordert, bei der Krankenhausreform zur sachorientierten Zusammenarbeit zurückzukehren. „Wir brauchen keine beleidigten Alphatiere, Schuldzuweisungen und parteipolitischen Spielchen, sondern im Interesse der Krankenhäuser und der Patientinnen und Patienten Lösungen“, sagte Drese anlässlich einer Debatte zur Zukunft der Krankenhausversorgung heute im Landtag.

Drese betonte, dass die Bund-Länder-Gespräche sich in einer schwierigen Phase befinden. Bemühungen im Vermittlungsausschuss des Bundesrates zum Krankenhaustransparenzgesetz, ein Gesamtpaket zu schnüren, seien vorerst gescheitert. Dies sei ein Rückschritt, da es Zusagen des Bundes für Anpassungen beim Landesbasisfallwert, einen Krankenhaus-Transformationsfonds und bei der Auszahlung der Energiehilfen gegeben habe.

„Dem derzeitigen Stillstand im Gesetzgebungsprozess müssen wir schnellstmöglich überwinden“, rief Drese alle verantwortlichen Akteure zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.

Die Ministerin hob hervor, dass aus ihrer Sicht kein Weg an einer grundlegenden Reform der Krankenhäuser vorbei geht. Damit die Krankenhausversorgung und die Wirtschaftlichkeit der Kliniken auch künftig gewährleistet werden kann, müssten sich die Strukturen weiterentwickeln. „Es geht um mehr Spezialisierungen und Kooperationen etwa im Bereich der Aus- und Weiterbildung, um den Ausbau der sektorenübergreifenden Versorgung und um einen Sicherstellungszuschlag für dünn besiedelte Flächenländer“, so Drese.

Als elementaren Baustein für die künftige Krankenhausplanung bezeichnete die Ministerin die Einführung einer Vorhaltevergütung. Drese: „Das ist gerade für Mecklenburg-Vorpommern von enormer Bedeutung. Es darf nicht ausschließlich nach der Anzahl der behandelten Fälle bezahlt werden. Für die Bevölkerung notwendige medizinische Leistungen vorzuhalten, muss entsprechend honoriert werden. Als federführendes Ost-Land werden wir in den Verhandlungen nicht müde, diesen Punkt immer wieder zu betonen.“