Insel Rügen – Wirtschaftsminister Harry Glawe hat heute ein Förderschreiben für die Regionale Schule mit Grundschule Gingst (Insel Rügen) übergeben.
„Die Regionale Schule in Gingst ist auf der Insel Rügen die einzige Bildungsstätte, in der alle Schüler der Klassen 1 bis 10 unter einem Dach lernen. Aber: Die derzeit vorherrschenden räumlichen Gegebenheiten hier vor Ort reichen nicht mehr aus, um die Konzepte der vollen Halbtagsschule, der Ganztagsschule und der Inklusiven Schule umzusetzen. Eine Erweiterung der Raumkapazitäten ist notwendig, um den Schülern angemessene Bedingungen für erfolgreiches Lernen zu gewährleisten. Mit der Unterstützung aus dem Schulbaupaket können jetzt neue Gebäude errichtet werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.
Rund 375 Schüler lernen in Gingst nach dem pädagogischen Leitsatz „Miteinander lernen, miteinander leben – auf das Leben vorbereiten“. Seit dem Schuljahr 2010/2011 wird von der 1. bis zur 10. Klasse der inklusive Schulgedanke im Rügener Modellvorhaben Präventive und Integrative Schule auf Rügen (PISaR) umgesetzt. Kinder und Jugendliche ohne und mit pädagogischem und/oder sonderpädagogischem Förderbedarf lernen gemeinsam in einem Klassenverband.
In der Regionalen Schule können die Schüler die Schulabschlüsse der Berufsreife nach neun sowie die Mittlere Reife nach zehn Schuljahren erwerben. Alle Schulabgänger erhalten die Möglichkeit, in einem Kooperations- oder Praktikumsbetrieb, an einem der Gymnasien oder am Fachgymnasium Stralsund einen Berufs- oder weiterführenden Schulabschluss zu erhalten. Das derzeitige dreigeschossige Schulgebäude stammt aus dem Jahr 1971 und wurde als einzügige Polytechnische Oberschule (POS) errichtet. Jetzt ist vorgesehen, einen Neubau für die Regionale Schule in zwei Gebäudeteilen zu errichten.
Im 1. Gebäudeteil sollen Klassen- und Nebenräume und im 2. Gebäudeteil sollen Fachkabinette mit Nebenräumen entstehen. Der Baubeginn ist im Dezember 2021 geplant. „Mit den Fördermitteln kann ein erster Baustein des zukunftsgerichteten Konzeptes der Schule umgesetzt werden. Langfristig ist in Gingst geplant, noch weitere Modernisierungsmaßnahmen anzugehen, etwa der Neubau einer 2-Feldsporthalle und der Umbau der vorhandenen Sporthalle zu Aula“, sagte Glawe.
Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf mehr als sieben Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus dem Programm „Schulbaupaket“ voraussichtlich mit rund 4,2 Millionen Euro.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern fördert Schulträger außerhalb der Mittel- und Oberzentren zur Verbesserung der Schulinfrastruktur im Bereich der öffentlichen allgemein bildenden Schulen des Landes. Die landeseigenen Mittel werden zur Projektförderung als nicht rückzahlbare Zuschüsse zur Deckung der Gesamtausgaben im Wege der Anteilfinanzierung für Vorhaben eingesetzt, die im Rahmen der bislang verfügbaren Förderprogramme nicht oder nicht hinreichend unterstützt werden können.
Der Fördersatz richtet sich nach der Leistungsfähigkeit des Schulträgers und die maximale Förderhöhe beträgt fünf Millionen Euro. Für die Projektaufrufe in 2020 und 2021 stand jeweils ein Bewilligungsvolumen in Höhe von 20 Millionen Euro zur Verfügung. Von insgesamt 23 eingereichten Vorhaben wurden in diesem Jahr sechs Projekte ausgewählt. Im vergangenen Jahr erhielten fünf Schulen eine Unterstützung.
Besondere Bewegungs-Challenge an der Regionalen Schule mit Grundschule Gingst
Insel Rügen – Zur Zeit des Lockdowns im April und Mai stellten die Sportlehrer der Gingster Schule die Frage an alle Schüler und auch Lehrer: Wie fit ist eigentlich unsere Schule! Sie erdachten eine Challenge, um das herauszufinden. Dabei sollten die Schüler während der Homeschooling-Zeit die Laufschuhe schnüren und in den Disziplinen Laufen, Joggen, Walken oder Spazieren beweisen, wie weit sie gemeinsam kommen, wenn alle erreichten Kilometer zusammengezählt werden.
Das erste Ziel war mit Rom doch weit gesteckt und alle waren gespannt, ob die Schüler die Challenge annehmen. Und wie das die Schüler taten. Regelmäßig kamen die Werte vieler Schüler bei Sportlehrerin Birgit Eicke an und wurden registriert. Es nahmen alle Schüler von der 1. bis zur 9. Klasse teil, manche mehr, manche weniger, aber alle bemühten sich. Nach zwei Wochen waren die 3.000 Kilometer bis Rom wirklich geschafft und alle waren doch sehr erstaunt, welche Leistung man gemeinsam erbringen kann.
In der Fachschaft Sport wurde alles ausgewertet und dort kam gleich von Schulleiter Eckhard Mostek der Gedanke auf, dass wir doch bis zum Schuljahresende weiter machen sollten. Das Schülerinteresse war sehr groß: Einige Jungen hatten zum Ende der ersten Challenge bereits gefragt, ob es nicht auch etwas für Fahrrad oder Inliner geben könnte. So wurde der nächste Aufruf gestartet: Olympia ruft – auf geht’s! Wir wollten also bis zum Schuljahresende in dreieinhalb Wochen die restlichen Kilometer für die Entfernung von Gingst über Rom bis nach Tokio zu den Olympischen Spielen erlaufen und mit dem Rad erfahren.
Alle Schüler reichten ihre erzielten Werte über Lauf-, Rad- oder Gesundheits-Apps ein. Die jüngeren Schüler führten ein Trainingstagebuch. Die Resonanz war überwältigend: Viele Schüler, insbesondere einige Mädchen und Jungen der 9. Klassen, reichten fast jeden Tag Werte ein. Eine Schülerin schrieb sogar, dass sie abends nochmal losgeht und Kilometer sammelt. Ein Schüler der 8. Klasse radelte und lief ganz regelmäßig und fragte oft, wieviel er bereits geschafft hat. Andere Schüler sendeten tolle Fotos ein, auf denen man den Spaß an der Challenge sah. Eine Mutter einer Schülerin der 3. Klasse schrieb, dass Sie die Challenge ganz toll findet und mit ihrer Tochter regelmäßig Inliner fuhr. Selbst die kleine Schwester kam mit und alle hatten gemeinsam Spaß an der Bewegung. Und darum ging es doch – Bewegung an der frischen Luft und Spaß dabei!
Am letzten Schultag wurde alles ausgewertet. Die Schüler waren alle gespannt, wer war der oder die Beste, wer waren die besten Lehrer, haben wir es bis nach Tokio geschafft? Die Jury ermittelte die besten Schüler:
Florentina Raben (1a),
Finn Koch (2. Klasse),
Sarah Briesemeister (3a)
und Matheo Reimers (4b)
Fiene Schulz (6b)
Laura Holtz (7a)
Collin Casten (8a)
Artur Ohl, Emilie Goehl und Josi Schulz (alle aus der 9a).
Bei den Lehrern waren die besten beim Laufen Christian Berkenkamp und Lisa Josatis sowie beim Radfahren Tino Tittel und Martina Zabel. Die besten Klassen waren die Klasse 3a in der Grundschule und die Klasse 9a in der Regionalen Schule. Zum Schluss stellten wir noch die Frage an alle Schüler, ob wir es wirklich bis Tokio geschafft hätten. Wie aus einem Mund kam ein lautes Ja. Insgesamt erzielten alle Teilnehmer gemeinsam die sagenhafte Summe von 10.567,44 Kilometern. Eine beachtliche Leistung! Das Ziel wurde erreicht! Und im nächsten Jahr gibt es bestimmt eine neue Challenge! Welche, das bleibt noch geheim!
Insel Rügen – Die Gemeinde Mönchgut im Landkreis Vorpommern-Rügen erhält für die Ortsteile Gager und Groß Zicker vom Energieministerium Zuwendungen in Höhe von 78.000 Euro. Damit soll die Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umgerüstet werden. Die Fördermittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dienen zur Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Kommunen. Die Gesamtkosten betragen rund 195.000 Euro.
Vorgesehen ist, 200 LED-Leuchten aufzustellen. Dabei werden bei 189 der vorhandenen 199 Leuchten neue Leuchtenköpfe eingesetzt. Bei den restlichen zehn werden zusätzlich die Masten ersetzt, eine Leuchte wird komplett neu errichtet. Insgesamt werden rund 60 Meter Kabel für das Vorhaben neu verlegt.
Dank der Umrüstung auf LED-Technik können der jährliche Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung um rund 52.000 Kilowattstunden sowie die Betriebskosten um rund 13.000 Euro gesenkt und rund 28 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden.
Insel Rügen – Die erste kurabgabefinanzierte Elektrofähre Deutschlands nimmt am kommenden Montag den Verkehr auf. Die Fähre Sünje – norddeutsch für Sonne – wird nach einem festen Fahrplan mehrmals täglich auf dem Rügenschen Bodden zwischen den Seebädern Sellin und Baabe als Zubringer für den Zielverkehr nach Gager, Thiessow und Lauterbach verkehren.
An der ersten Fahrt nehmen neben Energieminister Christian Pegel und dem Geschäftsführer der Weißen Flotte, Knut Schäfer, auch Vorpommern-Rügens Landrat Stefan Kerth und die Bürgermeister von Sellin, Baabe, Göhren und Mönchgut Reinhard Liedtke, Hartwig Diwisch, Torsten Döring und Detlef Besch teil.
„Diese Fährlinie setzt neue Maßstäbe dank klimaneutralem Antrieb auf Solarbasis“, zeigt sich Energieminister Christian Pegel überzeugt. „Wir bieten damit unseren Gästen, die bewusst das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern wegen der einzigartigen Natur besuchen, die Möglichkeit, sich auch klimagerecht und umweltfreundlich bei der Nutzung des Schiffes zu verhalten – ein großartiger Beitrag, Anspruch und Wirklichkeit in Sachen klimagerechter Urlaub zusammenzubringen.“
Die Fährverbindung auf dem Bodden haben die Gemeinden Baabe, Sellin, Göhren und Mönchgut im Rahmen ihrer Zusammenarbeit beauftragt, um Urlauberverkehr von der Straße zu holen. Sie ist komplett kurabgabefinanziert und damit deutschlandweit Vorreiter in Sachen touristischer Mobilität. Die knapp 20 Meter lange Fähre, die zwischen Sellin und Baabe pendeln wird, ist ursprünglich für die Autostadt Wolfsburg gebaut worden. Sie ist mit einer 60-Qudratmeter-Solaranlage ausgerüstet und bietet 60 Passagieren Platz.
Insel Rügen – Rauf aufs Wasser, aber nicht rein ins Naturschutzgebiet – beim Befahren des Greifswalder Boddens hilft ab jetzt die neue Seekarten-App des WWF. Die kostenlose App integriert Schutzzonen, Hinweise zu Schonzeiten und geschützten Arten in eine elektronische Seekarte. So lassen sich Routen auf dem Wasser einfach planen und die Grenzen zu geschützten Bereichen vom Boot aus leicht erkennen.
„Die App WWF Seekarten wird den Bootsführern die Orientierung in Bezug auf sensible und geschützten Gebiete erleichtern. Darüber hinaus gibt sie viele Informationen zur Naturausstattung. Die App ist ein Meilenstein bei der Umsetzung der freiwilligen Vereinbarung zwischen dem Naturschutz und den Nutzerverbänden im Strelasund und Greifswalder Bodden. Ich hoffe, dass sie eine weite Verbreitung und Anwendung findet“, sagt Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus anlässlich der Vorstellung der App in Seedorf auf Rügen.
Die Wasserflächen des Greifswalder Boddens und Strelasundes, einem Natura-2000-Gebiet, sind für Seeadler, Gänse und viele Arten von Watvögeln ein wichtiger Ort zum Rasten und Brüten. Gleichzeitig befindet sich hier ein beliebtes Angel- und Wassersportrevier. Damit das funktioniert, regeln eine Vielzahl an Vorschriften wie sich der Mensch dort bewegen darf. „Es ist gar nicht so einfach, die unterschiedlichen Regelungen zu überblicken und vor allem vom Boot aus zu berücksichtigen. Auf dem Wasser gibt es beispielsweise keine Seezeichen, die die Grenzen der Schutzgebiete markieren. Dieses Problem haben wir jetzt gelöst“, erklärt Florian Hoffmann, Schutzgebietsbetreuer beim WWF.
Um die Navigation durch die Gesetzgebung und den Bodden zu erleichtern, hat der WWF in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern eine neue App entwickelt. „Mit unserer WWF Seekarte können Angler:innen und Wassersportler:innen ihre Routen planen und werden gewarnt, sobald sie ein geschütztes Gebiet durchfahren. Zusätzlich liefert die App wichtige Informationen über den Bereich, in dem sie sich gerade befinden. Auf diese Weise wollen wir Störungen von Tieren in den geschützten Buchten vermeiden und die Nutzung der Boddengewässer im Einklang mit der Natur vereinfachen“, so Florian Hoffmann.
Mit einem Klick auf die farbigen Flächen der insgesamt 23 Teilgebiete des Greifswalder Boddens hält die App zusätzlich interessante Informationen zur Natur, zum Angeln sowie zu den rechtlichen Grundlagen parat. So können beispielsweise Angler:innen auf einen Blick die Mindestmaße und Schonzeiten verschiedener Fischarten nachschlagen. Ein durchgestrichener Angelhaken neben einem Fisch signalisiert, wenn für diese Art gerade eine Schonzeit gilt. Um die App nicht mit Infos zu überfrachten, werden temporäre Schutzgebiete wie Laichschonbezirke oder Winterlager nur zu den entsprechenden Zeiten in der Karte angezeigt.
Die kostenlose App steht, je nach Spracheinstellung des Smartphones, auf Deutsch, Englisch und Polnisch für iOS und Android zur Verfügung.
Insel Rügen – Die alte Matrosenbaracke an den Leuchttürmen auf Kap Arkona wurde in der Vergangenheit militärisch genutzt, jetzt dient das Gebäude als Veranstaltungs- und Ausstellungshaus und zur Unterbringung von saisonal anreisenden Künstlern sowie Mitarbeitern des Grabungsteams.
Die Gemeinde Putgarten will nach einer Sanierung das Gebäude vielseitig nutzen. Es soll mittig durch einen Flur getrennt werden. Linksseitig im Gebäude werden die Schlafräume neu hergerichtet und an die heutigen Anforderungen angepasst. Die rechte Seite des Gebäudes wird auch zukünftig öffentlich als Ausstellungs- und Veranstaltungshaus genutzt (u.a. zum Thema Seenotrettung). Teeküche, behindertengerechte öffentliche Toiletten, technische Räume sowie die Grünanlagen rings um das Gebäude runden das Gesamtkonzept ab.
Bei Gesamtkosten von rund 526.000 EUR unterstützt das Wirtschafsministerium aus Mitteln der Infrastrukturrichtlinie mit einer Zuwendung in Höhe von rund 331.000 EUR das Vorhaben als Hauptzuwendungsgeber. Den restlichen Betrag muss die Gemeinde als Eigenanteil selbst aufbringen. Da sie sich dazu nicht in der Lage sah, hatte sie einen Antrag auf Kofinanzierungshilfe beim Ministerium für Inneres und Europa gestellt. Der Vergaberat hat positiv über diesen Antrag entschieden und das Innenministerium stellt Kofinanzierungshilfen in Höhe von 90.000 EUR zur Verfügung. Ein entsprechender Zuwendungsbescheid wurde der Gemeinde Putgarten im Landkreis Vorpommern-Rügen jetzt zugesandt. Damit wird der bei der Gemeinde verbleibende Eigenanteil weiter reduziert.
Innenminister Torsten Renz: „Seit der Wende gehören die militärischen Einrichtungen der Vergangenheit an. Nicht nur Natur-, sondern auch Kultur- und Geschichtsinteressierte zieht es in den nördlichsten Teil der Insel Rügen. Für sie kann die Gemeinde mit Unterstützung des Landes ihr Angebot verbessern.“