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Kategorie: LK Vorpommern-Rügen

Technik- und Geschichtsbewusstsein

Ribnitz-Damgarten – Der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern Patrick Dahlemann hat heute zwei Zuwendungsbescheide für Projekte übergeben, die mit Mitteln aus dem Vorpommern-Fonds gefördert werden. 9.000 Euro erhält das Bernsteinmuseum Ribnitz-Damgarten für die Dauerausstellung „Grenzland – Ribnitz-Damgarten zwischen Mecklenburg und Pommern“ und 25.000 Euro für den Verein der Freunde und Förderer des Technischen Museums Flugplatz Pütnitz e.V.

„Ribnitz-Damgarten verkörpert wie keine andere Stadt die Landesgeschichte zwischen Mecklenburg und Vorpommern. Die Grenzlandausstellung greift das in besonderer Weise auf. Das stärkt Geschichtsbewusstsein und regionale Identität für Einheimische und Gäste gleichermaßen. Dank an das gesamte Museumsteam für die Initiative und Umsetzung“, sagte Dahlemann bei der Übergabe im Museum.

Die Verbindung von Luft und Wasser zeichne das Flugplatzgelände Pütnitz aus. Dahlemann: „Mit großer Hingabe und der Liebe zur Technik bestreiten die Vereinsmitglieder diese ehrenamtliche Arbeit. Schon mehrfach konnte ich mir davon ein Bild vor Ort machen und bin deshalb fest überzeugt, dass diese Förderung für das Projekt „See-Fliegerei“ gut angelegtes Geld ist. Ohne die Vereinsmitglieder hätte das gesamte Areal niemals erhalten werden können. Dafür herzlichen Dank.“

Neben der Übergabe dieser Zuwendungsbescheide besuchte Dahlemann auch die Marlower Möbel GmbH und den Vogelpark Marlow, für den aus dem Vorpommern-Fonds 118.000 Euro für verschiedenste Maßnahmen wie die Beseitigung der Schäden aus der Schneekatastrophe, eine Besuchertribüne und die Sanierung des Sanitärbereichs bereitgestellt wurden. Der Tag klingt mit einem Besuch bei der Freiwilligen Feuerwehr Breesen aus.

Herzlichen Glückwunsch Theater Putbus

Insel Rügen – „Herzlichen Glückwunsch zum 200-jährigen Bestehen des Theaters Putbus! Seit der Gründung durch den Fürsten zu Putbus ist dieses Theater das älteste durchgängig bespielte Theater in Mecklenburg-Vorpommern. In den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts fuhr sogar ein eigener Theaterzug von Bergen nach Putbus. Auch zu DDR-Zeiten wurde anspruchsvolles Theater gespielt – ausgezeichnet mit Preisen und gelegentlich im Fernsehen übertragen. Nach der Wende haben Landkreis und Kommunen viel Kraft und Geld in den Erhalt eines spielfähigen Theaters gesteckt. Das war eine mutige Entscheidung. Hier ist ein Traum Wirklichkeit geworden“, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig auf der Veranstaltung „200 Jahre Theater Putbus“.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig foto@gerhard reese

Die vergangenen Monate seien eine schwere Zeit für die Kultur gewesen. „Ich möchte mich bei allen Kulturschaffenden für ihre Geduld, ihr Verständnis und ihr Mitmachen bedanken. Die Landesregierung war mit dem MV-Schutzfonds Kultur und insgesamt 20 Millionen Euro an der Seite der Kultureinrichtungen. Dass wir Corona zurückgedrängt haben und jetzt wieder Theater und Musik erleben können, verdanken wir den vielen Menschen, die sich an die Schutzmaßnahmen gehalten haben“, sagte Schwesig weiter.

Auch wenn in dieser Zeit neue, digitale Formate entwickelt worden seien, ginge nichts über die persönliche Begegnung, „das unmittelbare Erleben von Theater“. Mit dem Theaterpakt habe die Landesregierung die Finanzierung der Theater auf eine solide Grundlage gestellt und eine jahrelange Debatte beendet.

Der Traum von Schönheit und Kultur sei in Putbus auch außerhalb des Theaters weiter lebendig: „Putbus ist ein wahres Schmuckstück mit Theater, Architektur und Rosen. Heute gibt es im Ortskern etwa 800 Rosen. Ehrenamtliche kümmern sich um die Pflege, besonders Gerhard Prill, der im Frühjahr für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland geehrt wurde.“

Wegen der Pandemie konnte es dazu keine feierliche Veranstaltung für die Ordensübergabe geben. So wurden die Auszeichnungen an alle Geehrten zunächst übersandt. Die Ministerpräsidentin nutzte deshalb den würdigen Rahmen der Festveranstaltung und übergab dem „Rosendoktor“ – wie Gerhard Prill in seiner Wahlheimat respektvoll genannt wird – seine hohe Auszeichnung.

„Rosendoktor“ Gerhard Prill foto@gerhard reese

Außerdem verabschiedete sie den langjährigen Intendanten Dirk Löscher: „Ich danke ihm für seine fast 10-jährige Arbeit als Intendant des Theaters Vorpommern mit seinen Standorten in Greifswald, Stralsund und Putbus und wünsche für die nächste Station als Intendant in Plauen-Zwickau viel Glück. Viel Glück wünsche ich auch den Nachfolgern Ralf Dörner und Peter van Slooten, die ab dem 1. August gemeinsam die Leitung des Theaters Vorpommern übernehmen.“

Intendant und künstlerischer Geschäftsführer Dirk Löschner foto@gerhard reese
Leiter Theater Putbus Peter Gestwa foto@gerhard reese

200 Jahre Theater Putbus

Insel Rügen – Am 06. Juli startete das Theater Putbus mit einem Jahr Verzögerung seine 200-Jahrfeier. Dazu erklärt Nadine Julitz, kunst- und kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern: „Herzlichen Glückwunsch, liebes Theater Putbus! Es ist wahrlich an der Zeit, auf diese 200 Jahre voller Höhen und Tiefen anzustoßen. Für mich sind Kunst und Kultur geistiges Elixier und wesentlich für die Bildung von klein bis groß. Kunst und Kultur beleben unsere Innenstädte, erhalten in Vereinen die soziale Dorfgemeinschaft.

Kunst und Kultur sind eben weitaus mehr, als nur schön sie zu haben. Sie sind wesentlich für unser Zusammenleben, unsere Gesellschaft und damit auch wichtig für unsere Demokratie. Kunst und Kultur kann sehr viel sein. Hier in Mecklenburg-Vorpommern allemal – denn unser Land ist reich an Kunstvollem und Kulturgütern. Darum standen wir auch in der schweren Zeit der Pandemie fest an der Seite unserer Kulturschaffenden und haben mit dem Schutzfonds Kultur 20 Millionen Euro zur Unterstützung bereitgestellt.

Theater Putbus Foto: Gerhard Reese

Es gibt viele Orte, die Sehnsuchtsorte sind. Beispielsweise auf Rügen. Dazu gehört für mich auf jeden Fall das Theater Putbus – zumal es das einzige Theater überhaupt auf Rügen ist. Darüber hinaus ist es das älteste durchgängig bespielte Theater in Mecklenburg-Vorpommern. Eine tolle Leistung. Denn schwierige Zeiten gab es seit der Fertigstellung 1821 als Sommerspielstätte für Badegäste immer wieder. Uns allen stecken die zurückliegenden Monate noch heftig in den Gliedern. Um Kunst und Kultur war es mächtig still.

Aber viele Kunst- und Kulturschaffende waren keineswegs untätig. Ich erinnere mich an Livestreams, Autokinokonzerte und andere Formate. Das war für uns alle eine neue Erfahrung und sicher hier und da eine gute Ergänzung. Jedoch ist das Erlebnis vor Ort im Theater, mit Freunden gemeinsam im Theatersaal zu sitzen, ein ganz anderes. Darum freue ich mich, dass die neue Saison jetzt wieder so gut gestartet ist und dass jetzt auch das Theater Putbus auf der schönen Insel Rügen seine 200-Jahrfeier etwas nachholen kann.

Diese Pandemie hat uns auch gezeigt, wie zerbrechlich die Kunst- und Kulturszene ist, wie wichtig es ist, dass wir als Landtag gemeinsam mit der Landesregierung niemanden im Stich gelassen haben.

Auch davor hatten wir als Land schon einige Weichen in den zurückliegenden fünf Jahren gestellt: Mit dem Theaterpakt haben wir unsere Theater und Orchester im Land bis 2028 gesichert. Konkret heißt das, als Landtag haben wir beschlossen, der Gesamtzuschuss an die Mehrspartentheater wird seit 2019 jährlich um jeweils 2,5 Prozent erhöht. Die Mehrkosten tragen das Land zu 55 Prozent und die kommunalen Träger zu 45 Prozent. Zudem können Tarifsteigerungen gegebenenfalls schrittweise bis zum Flächentarifvertrag anteilig über das Land finanziert werden.

Damit haben wir es nicht bei Lippenbekenntnissen belassen, dass wir die Kunst und Kultur in MV unterstützen wollen. Vielmehr haben wir unseren Willen und unsere Überzeugung auch als SPD-Fraktion bekräftigt, dass Kunst und Kultur für uns ein Muss sind.“

100.000 Klicks für Justizvollzug M-V

Justizministerin Katy Hoffmeister: „Wir erreichen online die Interessenten von morgen.“ JVA Stralsund und die Online-Plattform JOBBOX drehten Ausbildungsfilm

Stralsund – Der Justizvollzug Mecklenburg-Vorpommern wirbt derzeit erfolgreich auf mehreren Plattformen. Neben dem eigenen Imagefilm für eine Ausbildung im Justizvollzug, zu sehen auf der Karriereseite des Justizministeriums und bei Social Media, hat auch die das Online-Team der Jobbox in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Stralsund und der JVA Stralsund einen Film produziert. Dieser Clip ist auf YouTube mittlerweile über 100.000 Mal geklickt worden.

Justizministerin Katy Hoffmeister: „Gerade das vergangene Pandemie-Jahr hat die Suche nach Nachwuchs ins Internet verlagert, da Präsenzveranstaltungen weggefallen sind. Wir werden nicht müde, im Wettstreit mit den Bundesländern auch neue Wege in den digitalen Medien zu gehen. Hier erreichen wir heute die Interessenten von morgen. Der Dienst im Justizvollzug ist verantwortungsvoll und auch abwechslungsreich. Auch wenn das Einstiegsalter bei 18 Jahren liegt, entscheiden sich die meisten für die Arbeit mit Menschen im Vollzug nach einer bereits abgeschlossenen Ausbildung oder wenn sie ihren Beruf einfach wechseln wollen. Das macht unseren Justizvollzug sehr alltagsnah.“

Dr. Jürgen Radloff, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stralsund: „Es gibt viele gute Argumente für eine Ausbildung in diesem Bereich und wie dieses Beispiel zeigt, auch ein sehr guter Weg für die Bewerbergewinnung. Vielfach sind diese Vorteile bei dem potentiellen Bewerber gar nicht bekannt. Ich empfehle daher allen Unternehmen, verstärkt auch die sozialen Netzwerke für die Bewerbergewinnung zu nutzen. Viele Unternehmen und Organisationen sind bereits heute auf Social-Meda-Plattformen vertreten. Doch gerade kleinere Firmen scheuen den Aufwand. Dabei können sie doch über einen Auftritt in diesen Netzwerken zusätzliches Potential für ihre Ausbildungs- und auch Arbeitsstellen erschließen.“

Kurpark in Bad Sülze wird erweitert

Bad Sülze – Wirtschaftsminister Harry Glawe hat heute einen Fördermittelbescheid an die Stadt Bad Sülze (Landkreis Vorpommern-Rügen) für den 1824 angelegten und nach der Wende unter Denkmalschutz gestellten 13 Hektar großen Kurpark übergeben.

„Der Kurpark in Bad Sülze besticht durch seinen historischen Baumbestand, weitläufige Rhododendronhaine und beeindruckende Blumenrabatten. Jetzt wird die Anlage umfangreich erweitert. Unter dem Motto ´Natur mit allen Sinnen genießen´ soll der Kurpark für Touristen, Natur- und Kulturinteressierte entwickelt werden. Der Park wird für Anwohner und Besucher noch attraktiver“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Die Stadt Bad Sülze liegt etwa 35 Kilometer östlich von Rostock am westlichen Rand der Recknitztal-Niederung. Die Stadtgeschichte ist eng mit dem Vorkommen salzhaltigen Wassers in den Mooren verbunden. Den unterirdischen Solequellen verdankt die Stadt ihren Namen und ihre historische Bedeutung mit einem Salzwerk samt Gradierwerken, das bis 1907 bestanden hat. Es gilt als ältestes Sole- und Moorbad Norddeutschlands.

„In der Stadt Bad Sülze soll künftig die Salz-Tradition noch stärker mit dem nahen Recknitztal eingebunden werden. Das ist eine kluge Entscheidung und stärkt die touristische Infrastruktur der Region. Insbesondere die zahlreichen Fahrradfahrer des Recknitztal-Rundweges und des östlichen Backstein-Rundweges werden dann animiert, einen Abstecher zum Kurpark zu machen“, so Glawe weiter.

Die Veränderungsmaßnahmen im Kurpark umfassen unter anderem die Erneuerung von Wegen und Platzflächen. Die Besonderheiten der Salinen (Reste des ehemaligen Gradierwerkes, Salzpflanzen, Torflorenbahn) und der Parkgeschichte sollen erhalten bleiben. Kunstobjekte, Wassertretbecken, Gehschule und Barfußpfade werden künftig den Park bereichern. Zudem entstehen Pavillons und Laubengänge sowie senioren- und behindertengerechte Bänke. Vorgesehen ist, dass die Maßnahmen im Spätsommer fertiggestellt sind.

Die Gesamtinvestition des Vorhabens beträgt rund 653.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 588.000 Euro.

Wirtschaftsminister Glawe besuchte im Anschluss an die Fördermittelübergabe die Eröffnung der Sonderausstellung „Jüdisches Leben in MV. Levy. Eine Familie aus Bad Sülze“. Im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ stand die Ausstellung zur Erinnerung an die Familie Levy. Im vergangenen Jahr übergaben Enkel und Urenkel den Nachlass der Familie dem Salzmuseum Mecklenburg in Bad Sülze. Dr. Hansjörg Schmutzler, Beauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus Mecklenburg-Vorpommern, eröffnete die Sonderausstellung. „Die Ausstellung zeigt einen wichtigen Teil der Zeitgeschichte aus Mecklenburg-Vorpommern. Die Geschichte der Familie Levy mahnt uns alle zugleich, diese Entwicklungen nie wieder zuzulassen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Schiffstaufe bei den MV WERFTEN

Stralsund – In Stralsund ist am Sonnabend auf dem Gelände der MV WERFTEN die Expeditionsyacht „Crystal Endeavor“ getauft worden. Vor Ort waren Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sowie der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe. Gastgeber waren unternehmensseitig Genting Hong Kongs Group President Colin Au sowie die MV WERFTEN-Geschäftsführer Peter Fetten und Carsten J. Haake.

„Das ist ein positives Signal, welches die MV WERFTEN in Zeiten der Corona-Pandemie senden. Es werden auch in global schwierigen Zeiten für den Schiffbau neue Schiffe zu Ende gebaut. Die MV WERFTEN haben die Herausforderungen mit dem Bau einer neuen Expeditionsyacht gemeistert. Ein weiterer Meilenstein der MV WERFTEN ´Made in Germany´ kann nun auf Reisen gehen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe anlässlich der Taufe.

Die MV WERFTEN Stralsund GmbH hatte die nach Unternehmensangaben weltgrößte Luxus-Expeditionsyacht mit Eisklasse für die Reederei Crystal Cruises gebaut. Das 164,5 Meter lange und 23,4 Meter breite Schiff bietet 100 Suiten zwischen 28 und 105 Quadratmeter für maximal 200 Passagiere. An Bord befinden sich sechs Restaurants, ein Spa-Bereich und ein Fitnessstudio. Zudem sind bordeigene Mini-U-Boote sowie ein Helikopter auf dem Schiff. Die Crew soll 206 Personen umfassen. Auf Grund der höchsten Eisklasse (PC 6) für Passagierschiffe kann die Expeditionsyacht im Sommer und Herbst durch mittleres, einjähriges Eis fahren und ist somit für die weltweite Fahrt geeignet.

„Das Know-how vor Ort ist in einem sehr komplexen Marktsegment erfolgreich umgesetzt worden. Das ist der Erfolg der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MV WERFTEN sowie der Zulieferer. Es ist ein Schmuckstück entstanden, welches das Portfolio der MV WERFTEN in besonderer Weise erweitert“, so Glawe weiter.

Die MV WERFTEN Stralsund GmbH hat für die Entwicklung des innovativen Schiffstyps das Projekt „Innovatives Luxus Expeditions-Kreuzfahrtschiff“ aufgelegt und ist dafür im Rahmen des Programms „Innovativer Schiffbau sichert wettbewerbsfähige Arbeitsplätze“ (Innovationsförderung) gefördert worden. Der Bund unterstützt das Projekt in Höhe von knapp sieben Millionen Euro, das Land Mecklenburg-Vorpommern in Höhe von rund 3,54 Millionen Euro.

Wirtschaftsminister Glawe dankte dem Bund für die Unterstützung der MV WERFTEN beispielsweise im Rahmen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds. „Der Erhalt einer zukunftsfähigen Schiffbauindustrie in Deutschland ist nicht nur ein norddeutsches Thema sondern in gesamtdeutschem Interesse. Wir werden auch weiter Unterstützung benötigen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Die maritime Industrie/der maritime Anlagenbau mit den Bereichen Schiff- und Bootsbau sowie maritime Zulieferer und Dienstleister einschließlich der Meeres- und Offshore-Technik sind ein wesentlicher industrieller Kern in Mecklenburg-Vorpommern mit besonderer wirtschafts- und beschäftigungspolitischer Bedeutung für das Land. In den rund 500 Unternehmen erwirtschaften etwa 13.700 Beschäftigte einen Umsatz von rund zwei Milliarden Euro.

Zum hiesigen Schiff- und Bootsbau zählen 85 Unternehmen mit rund 5.300 Mitarbeitern. In den vier größeren Unternehmen, den MV WERFTEN in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund, der zur Meyer-Gruppe gehörenden NEPTUN WERFT in Rostock-Warnemünde, der Peene-Werft in Wolgast und TAMSEN MARITIM in Rostock sind mit Stand 31.03.2021 insgesamt 3.515 Mitarbeiter beschäftigt.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, die die Taufe des Kreuzfahrtschiffes Crystal Endeavor vornahm sagte, die Taufe sei ein „Zeichen des Aufbruchs für den Schiffbaustandort Deutschland“.

„Unsere Werften sind innovativ und leistungsstark, mit hochmotivierten Fachkräften und Jahrzehnte langem Know-how. Die MV-Werften haben mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den vergangenen Jahren den Wandel vom Containerschiffbau über Spezialschiffbau zum Kreuzfahrtschiffbau erfolgreich vorangetrieben. Sie haben gezeigt, dass sie auch unter schwierigen Bedingungen Höchstleistungen vollbringen können, so wie auch in den letzten Monaten“, lobte die Ministerpräsidentin die Arbeiten auf der Werft.

Wie viele andere Betriebe seien auch die MV-Werften hart von der Corona-Pandemie getroffen. „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, die Werften nach langen und nicht immer einfachen Gesprächen zwischen Bund, Land und Eigner unter den Wirtschaftsrettungsschirm des Bundes zu stellen. Es ist gut, dass Bund und Land hier an einem Strang ziehen“, sagte die Ministerpräsidentin. „Es geht darum, die Standorte und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten.“

Das neue Schiff sei „eine wahre Pracht“, so die Ministerpräsidentin. „Sie haben hier ganz beeindruckende Arbeit geleistet“, sagte die Ministerpräsidentin an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werft gewandt. „Gemeinsam haben sie dieses ganz besondere Schiff fertiggestellt: mit innovativen Technologien, gerade auch was den Umweltschutz angeht. Das ist Ingenieurs- und Handwerkskunst der höchsten Klasse.“

Offener Frauenvollzug

Stralsund – Seit zwei Monaten sind auf dem Gelände des offenen Vollzugs der JVA Stralsund erstmals weibliche Gefangene untergebracht. Fünf Frauen sind es aktuell. Ein bisher leerstehendes Gebäude war als Hafthaus grundsaniert worden, in dem nun Frauen und Männer voneinander getrennt untergebracht sind. Die Gesamtbaukosten haben ca. 2,9 Millionen Euro betragen. Bauzeit waren 18 Monate.

Justizministerin Katy Hoffmeister: „Der offene Vollzug ist bei der Resozialisierungsarbeit ein wichtiger Bestandteil. Gefangene müssen sich hier in Verantwortung beweisen. Perspektivisch können hier bis zu zehn Frauen im offenen Vollzug untergebracht werden. Auch die Unterbringung von Müttern mit Kindern ist möglich. Die Errichtung eines offenen Vollzuges für erwachsene Frauen war ein letzter wichtiger Meilenstein unseres Organisationskonzepts Justizvollzug 2020. Im Zuge der Grundsanierung eines Hafthauses im offenen Vollzug der JVA Stralsund ist hier nun auch die Unterbringung von Frauen ermöglicht worden“, sagt Justizministerin Hoffmeister.

Finanzstaatssekretär Heiko Miraß: „Im staatlichen Hochbau gibt es immer wieder außergewöhnliche Projekte. Das Hafthaus in Stralsund ist so ein Bau mit besonderen Anforderungen. Es ist die erste Einrichtung in Mecklenburg-Vorpommern, die speziell für den offenen Vollzug von Frauen errichtet wurde. So konnten wir erstmals mit der Landesbauverwaltung die gesellschaftliche Wiedereingliederung von Straftäterinnen unterstützen.“

Neue Gebäude für Regionale Schule Gingst

Insel Rügen – Wirtschaftsminister Harry Glawe hat heute ein Förderschreiben für die Regionale Schule mit Grundschule Gingst (Insel Rügen) übergeben.

„Die Regionale Schule in Gingst ist auf der Insel Rügen die einzige Bildungsstätte, in der alle Schüler der Klassen 1 bis 10 unter einem Dach lernen. Aber: Die derzeit vorherrschenden räumlichen Gegebenheiten hier vor Ort reichen nicht mehr aus, um die Konzepte der vollen Halbtagsschule, der Ganztagsschule und der Inklusiven Schule umzusetzen. Eine Erweiterung der Raumkapazitäten ist notwendig, um den Schülern angemessene Bedingungen für erfolgreiches Lernen zu gewährleisten. Mit der Unterstützung aus dem Schulbaupaket können jetzt neue Gebäude errichtet werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Rund 375 Schüler lernen in Gingst nach dem pädagogischen Leitsatz „Miteinander lernen, miteinander leben – auf das Leben vorbereiten“. Seit dem Schuljahr 2010/2011 wird von der 1. bis zur 10. Klasse der inklusive Schulgedanke im Rügener Modellvorhaben Präventive und Integrative Schule auf Rügen (PISaR) umgesetzt. Kinder und Jugendliche ohne und mit pädagogischem und/oder sonderpädagogischem Förderbedarf lernen gemeinsam in einem Klassenverband.

In der Regionalen Schule können die Schüler die Schulabschlüsse der Berufsreife nach neun sowie die Mittlere Reife nach zehn Schuljahren erwerben. Alle Schulabgänger erhalten die Möglichkeit, in einem Kooperations- oder Praktikumsbetrieb, an einem der Gymnasien oder am Fachgymnasium Stralsund einen Berufs- oder weiterführenden Schulabschluss zu erhalten. Das derzeitige dreigeschossige Schulgebäude stammt aus dem Jahr 1971 und wurde als einzügige Polytechnische Oberschule (POS) errichtet. Jetzt ist vorgesehen, einen Neubau für die Regionale Schule in zwei Gebäudeteilen zu errichten.

Im 1. Gebäudeteil sollen Klassen- und Nebenräume und im 2. Gebäudeteil sollen Fachkabinette mit Nebenräumen entstehen. Der Baubeginn ist im Dezember 2021 geplant. „Mit den Fördermitteln kann ein erster Baustein des zukunftsgerichteten Konzeptes der Schule umgesetzt werden. Langfristig ist in Gingst geplant, noch weitere Modernisierungsmaßnahmen anzugehen, etwa der Neubau einer 2-Feldsporthalle und der Umbau der vorhandenen Sporthalle zu Aula“, sagte Glawe.

Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf mehr als sieben Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus dem Programm „Schulbaupaket“ voraussichtlich mit rund 4,2 Millionen Euro.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern fördert Schulträger außerhalb der Mittel- und Oberzentren zur Verbesserung der Schulinfrastruktur im Bereich der öffentlichen allgemein bildenden Schulen des Landes. Die landeseigenen Mittel werden zur Projektförderung als nicht rückzahlbare Zuschüsse zur Deckung der Gesamtausgaben im Wege der Anteilfinanzierung für Vorhaben eingesetzt, die im Rahmen der bislang verfügbaren Förderprogramme nicht oder nicht hinreichend unterstützt werden können.

Der Fördersatz richtet sich nach der Leistungsfähigkeit des Schulträgers und die maximale Förderhöhe beträgt fünf Millionen Euro. Für die Projektaufrufe in 2020 und 2021 stand jeweils ein Bewilligungsvolumen in Höhe von 20 Millionen Euro zur Verfügung. Von insgesamt 23 eingereichten Vorhaben wurden in diesem Jahr sechs Projekte ausgewählt. Im vergangenen Jahr erhielten fünf Schulen eine Unterstützung.