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Kategorie: LK Vorpommern-Rügen

Trainingszentrum der Polizei eingeweiht

Der umgebaute Gebäudekomplex ermöglicht ein modernes Einsatzbezogenes Training der Polizei

Stralsund – Finanzminister Dr. Heiko Geue und Innenminister Christian Pegel haben heute mit einer symbolischen Schlüsselübergabe das neue Zentrum für das Einsatzbezogene Training (ETR) der Polizei in Stralsund offiziell eingeweiht. An der Veranstaltung nahmen auch MdL Thomas Würdisch, Polizeipräsident Thomas Dabel und Stephan Aufdermauer, Leiter des für die Baumaßnahme zuständigen Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamtes (SBL) Greifswald, teil.

Nach einer Bauzeit von knapp drei Jahren und mit einer Gesamtinvestition von rund 2,95 Millionen Euro bietet das Zentrum auf einer Nutzfläche von ca. 582 Quadratmetern hochmoderne Trainingsmöglichkeiten. Die Baumaßnahme wurde in zwei Bauabschnitten durchgeführt und umfasste unter anderem die Herrichtung der Trainingshalle sowie die Sanierung und den Umbau des Hauptgebäudes inklusive Dachgeschossausbau. Etwa 85 % der beauftragten Firmen stammen aus Mecklenburg-Vorpommern.

Der Gebäudekomplex gliedert sich in das Haupthaus, den Verbinder und die Trainingshalle. Die Trainingshalle wurde durch bauliche Anpassungen auf die speziellen Bedürfnisse der Polizeiausbildung zugeschnitten. Im Haupthaus wurden realitätsnahe Trainingswohnungen eingerichtet, die mit modernster Technik ausgestattet sind, darunter Kameras, Beschallungsanlagen und besondere Lichttechnik. Diese Anpassungen ermöglichen ein realitätsnahes Training, das optimal auf die Anforderungen des Polizeialltags zugeschnitten ist.

Für die Be- und Entlüftung einzelner Bereiche wurde ein kombiniertes Zu- und Abluftgerät mit Wärmerückgewinnung ausgeführt. Auf dem Hallendach wurde eine PV-Anlage mit 78 Modulen und einer Gesamtnennleistung von rund 32,0 kWp errichtet. Die Photovoltaikanlage erzeugt einen voraussichtlichen jährlichen Ertrag von 32.200 kWh, der vollständig zur Eigenversorgung genutzt wird.

Finanzministers Dr. Heiko Geue: „Für unsere Polizei sind gute Trainingsmöglichkeiten wichtig. Ich freue mich, dass diese nun auf dem neuesten Stand sind und wir dabei auch nachhaltige Akzente gesetzt haben. Mit der Installation der Photovoltaikanlage und den Maßnahmen zur Energieeffizienz leisten wir einen weiteren Beitrag zum nachhaltigen Bauen in unserem Land.“

Innenminister Christian Pegel: „Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem modernen Zentrum Trainingsmodule der Schutz-, Kriminal-, Wasserschutzpolizei für gut 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern pro Halbjahr werden anbieten können. Das Einsatztraining ist für unsere Polizistinnen und Polizisten ein elementarer Bestandteil der Aus- und Fortbildung, da dadurch realitätsnahe Übungen von Einsätzen und Taktiken, wie das Eindringen in Räume, das Verhalten bei Vernehmungen, der Abwehr von Messerangriffen sowie weiteren lebensbedrohlichen Einsatzlagen geprobt werden können. Dafür benötigt die Landespolizei entsprechend den realen Bedingungen auch eine moderne Ausstattung.“

Polizeipräsident Thomas Dabel: „Zu den stetig neuen Herausforderungen, die der Polizei gegenüberstehen, gehören auch regelmäßig neue Gefahrensituationen im polizeilichen Alltag. Um unseren eigenen und den Erwartungen der Bevölkerung nach professionellem polizeilichem Handeln in solchen Situationen gerecht zu werden, ist ein moderner, anpassungsfähiger Trainingsbereich eine wichtige Grundvoraussetzung. Das neue ETR-Zentrum bietet der Polizei nun eine Trainingsmöglichkeit auf dem aktuellen Stand der Technik.“

Petra Saal bekommt Holger-Kliewe-Preis 2024

Besondere Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement an der Schule Gingst

Insel Rügen – Petra Saal aus Kartzitz erhielt in diesen Tagen den Holger-Kliewe-Preis 2024. „Die ehemalige Lehrerin für Kunst und Mathematik kann ohne Schule nicht leben“, erklärt Schulleiter André Farin in seiner Laudatio. Sie genieße zwar den Ruhestand mit allen Vorzügen, halte aber immer regelmäßig Kontakt zu Schülern und Lehrern ihrer alten Wirkungsstätte. Dieser reiche über das normale Maß hinaus und war für die Jury der Grund für die Vergabe des Ehrenamtspreises.

Holger Kliewe (2.v.r) überreicht zusammen mit André Farin (1.v.r.) und Martina Zabel (1.v.l.) den diesjährigen Ehrenamtspreis persönlich an die ehemalige Lehrerin Petra Saal (2.v.l.). Foto: Lisa Wurzler
Holger Kliewe (2.v.r) überreicht zusammen mit André Farin (1.v.r.) und Martina Zabel (1.v.l.) den diesjährigen Ehrenamtspreis persönlich an die ehemalige Lehrerin Petra Saal (2.v.l.). Foto: Lisa Wurzler

„In vielen schulischen Bereichen engagiert sich die 69-Jährige und bringt das Schulleben immer wieder mit voran“, lobt André Farin die Arbeit seiner Kollegin. Sie unterstützt die Schüler in den Sport- und Themenwochen und bietet für die Abschlussklassen erfolgreich Nachhilfe in Mathematik an. Zusammen mit ihrem Mann besorgte sie in den zurückliegenden Jahren kostenlos Möbel für mehrere Klassenzimmer und hilft auch immer dann, wenn Not am Mann oder an der Frau ist.

Petra Saal strahlt, als sie von über 300 Schülern und Lehrern mit einem gewaltigen Applaus beglückwünscht wird. Sie wissen meist aus eigener Erfahrung in Inselvereinen, wie wertvoll das Ehrenamt gerade in den Bereichen Bildung, Soziales und Kultur ist. „Ich bin gern an dieser Schule, wo sehr wertvolle pädagogische Arbeit geleistet wird“, meint die Preisträgerin und verspricht, ihren Einsatz in Schule und Förderverein fortzusetzen.

Zu den ersten Gratulanten gehört Holger Kliewe persönlich. „Ich freue mich, dass in diesem Jahr eine Lehrerin ausgezeichnet wird“, sagt der Ummanzer Bürgermeister, der den besonderen Preis der Schule Gingst in jedem Jahr stiftet. Pädagogen wie die Ausgezeichnete hätten schon immer mit Leib und Seele für ihre Schule gebrannt. Er sprach aus eigener Erfahrung, denn er war selbst Schüler in Gingst und bleibt der Bildungseinrichtung unter anderem deswegen sehr verbunden.

Mit dem Audioguide durch Putbus

Kurverwaltung veröffentlicht einen modernen Führer durch Stadt und Park

Insel Rügen – Das gab es bisher noch nicht. Die Kurverwaltung Putbus gab pünktlich zum Fürstengeburtstag am 1. August einen neuen Audioguide für Stadt und Park heraus. „Wir haben uns dazu entschieden, den Bewohnern und Besuchern dieses moderne Angebot zu machen“, erklärt Kurchefin Birgit Lahann die Idee. „Die Neuheit ist eine willkommene Alternative zu den herkömmlichen analogen Führungen und kann jederzeit genutzt werden.“

Die Marketingabteilung knüpft damit an die Ortsgeschichte an, denn Fürst Wilhelm Malte zu Putbus (1783-1854) war Fan der modernen Technik. Er interessierte sich für die neuen Dampfschiffe vor seiner Küste oder die Eisenbahnen in England. Selbst spielte er mit ersten eigenen Fabrikideen im Südosten seiner Insel. Er hätte heutzutage schon längst einen Audioguide unter die Leute gebracht, denn er war äußerst stolz auf die wachsende fürstliche Residenz und den englischen Landschaftsgarten.

Der Putbusser Lehrer und Autor André Farin hat für 30 Stationen geschichtliche und aktuelle Informationen über die Rosenstadt gesammelt und aufgeschrieben. Dabei schaut er auf die Historie der Fürstenresidenz und deren Schlosspark, erzählt mehr über Gebäude, Denkmale und Einmaligkeiten.

Wie etwa das einzige Theater der Insel am Markt, die Romantikerinsel Vilm oder die besonders gelungene Stadtanlage mit dem Circus. „Mit dem einzigen, derart schönen englischen Landschaftsgarten auf Rügen müssen wir noch mehr werben“, meint der Rüganer, der sich seit Jahrzehnten für die Geschichte von Putbus und Rügen interessiert und engagiert.

Die Anwendung des Guides ist denkbar einfach. Die Nutzer scannen mit ihrem Handy nur den QR-Code auf der Kartenrückseite und die Wanderung kann beginnen. Mit individueller Zeiteinteilung, dem vorgeschlagenen oder einen eigenen Weg. Allein, zu zweit oder in gemütlicher Runde und natürlich so oft man möchte. An den in einer Karte gekennzeichneten Standorten hört man sich die gut zwei bis drei Minuten langen Informationen an.

Diese wurden professionell von einem Sprecher eingelesen. Der Inhalt wird ergänzt mit einem Startvideo und passenden Bildern zu den Stationen. Alles wird nur im Browser gespeichert und verbraucht kein Datenvolumen. Nach einer dreimonatigen Produktionszeit der Berliner Firma nubart GmbH ist der digitale Führer eine gelungene Bereicherung im Kurgeschäft.

„Wir sind stolz darauf, den Audioguide einer breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können“, sagt Bürgermeisterin Beatrix Wilke. Man wolle mit dieser Form der Stadt- und Parkführung zeitgemäß, kurzweilig und informativ das architektonische und gärtnerische Erbe würdigen und bewahren.

Zugleich mache man auf sich und aktuelle Entwicklungen oder Vorhaben aufmerksam, werbe für die junge Stadt und deren Vorzüge als Ort zum Leben. Weitere Informationen zum Audioguide gibt die Kurverwaltung unter 03 83 01 – 431.

50-Millionen-Euro-Feuerwehrprogramm

Erste Tanklöschfahrzeuge überreicht

Schwerin – Innen-Staatssekretär Wolfgang Schmülling hat auf dem Gelände der Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz MV (LSBK MV) die ersten zwei von insgesamt 17 Tanklöschgruppenfahrzeugen 3000 (TLF 3000), die im Rahmen des Landesprogramms „Zukunftsfähige Feuerwehr“ beschafft werden, an die Freiwillige Feuerwehren der Gemeinden Lubmin (Landkreis Vorpommern-Greifswald) und Göhren (Landkreis Vorpommern-Rügen) übergeben.

„Wir sind beim Programm ‚Zukunftsfähige Feuerwehr‘ weiterhin auf Kurs. In diesem zweiten Programmteil werden insbesondere Feuerwehren, die auch überörtliche Aufgaben wahrnehmen, unterstützt. Mit der neuen und modernen Technik stärken wir die Kameradinnen und Kameraden unserer Feuerwehren bei ihrer täglichen Arbeit“, sagte Wolfgang Schmülling.

Heute, am 7. August 2024, erhalten zwei weitere Gemeinden je ein TLF 3000 – Hohen Demzin aus dem Landkreis Rostock und Glasin aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg. Es ist geplant, in diesem Jahr noch 14 weitere TLF 3000 zu übergeben.

Die Zuschläge für die Herstellung und Lieferung wurden für die LF 20 an „Rosenbauer Deutschland“ und für die TLF 3000 an die Firma Schmitz Feuerwehrtechnik aus Sachsen-Anhalt vergeben. Die Gemeinden können eine Förderung pro Fahrzeug von 70 bis 80 Prozent erhalten.

Mit dem Programm „Zukunftsfähige Feuerwehr“ stellt das Land Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 50 Millionen Euro zur Verbesserung des flächendeckenden Brandschutzes bereit. Mit dem Geld wird insbesondere die Beschaffung moderner Feuerwehrfahrzeuge durch die Gemeinden als Träger des gemeindlichen Brandschutzes gefördert. Dafür stehen zwei Vorhaben im Fokus, bei denen die vom Land organisierte Zentralbeschaffung zu höherer Wirtschaftlichkeit führen soll.

Im bereits abgeschlossenen ersten Projektteil wurden insbesondere für kleine Feuerwehren 265 Tragkraftspritzenfahrzeuge Wasser (TSF-W) beschafft. Der zweite Teil mit der Auslieferung der LF 20 und TLF 3000 wird 2024 fortgeführt.

Auch die Landkreise und kreisfreien Städte haben bereits von dem Förderprogramm profitiert und – basierend auf den Lehren aus dem Großfeuer bei Lübtheen im Sommer 2019 – insgesamt elf geländegängige Tanklöschfahrzeuge speziell für den Waldbrandschutz erhalten.

Nachhaltiges Wirtschaften

Betriebe auf Rügen für nachhaltiges Wirtschaften ausgezeichnet

Insel Rügen – Heute hat Minister Dr. Till Backhaus in Rambin auf Rügen im Rahmen einer feierlichen Urkunden-Übergabe drei neue Partnerbetriebe des Biosphärenreservates Südost-Rügen ausgezeichnet: die Alte Pommernkate Rambin, die Natur-Landbau Zirkow und die Genusslandschaft Rügen.

„Die ausgezeichneten Unternehmen stammen aus unterschiedlichen Branchen wie Beherbergung, Produktion und Naturerlebnis. Sie eint das Ziel, einen minimalen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen und die Region zu einer Modellregion nachhaltigen Wirtschaftens zu entwickeln. Als Botschafter und Multiplikatoren tragen sie die Idee des Biosphärenreservates nach außen. Seit 2011 besteht die Partnerinitiative des Biosphärenreservates Südost-Rügen, die sich für nachhaltiges Wirtschaften in der Region einsetzt.

Mit den drei neuen Mitgliedern wächst die Partnerinitiative im Biosphärenreservat auf nun 29 Mitglieder an. Vor der Auszeichnung der Unternehmen stand ein Zertifizierungsprozess, bei dem die neuen Partner einem Interview und einer Vor-Ort-Kontrolle durch einen Vergaberat unterzogen worden sind. Mit ihrem Engagement leisten alle beteiligten Unternehmen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Hierfür kann man ihnen nicht genug danken“, sagte der Minister.

Während des Treffens informierte die Amtsleiterin des Biosphärenreservates, Cathrin Münster, über die neusten Entwicklungen im Schutzgebiet. Besondere Erwähnung fand das Interreg-Projekt
„Supported by Nature“ (2023 – 2026), in dessen Rahmen neun Ostsee-Biosphärenreservate aus Finnland, Estland, Polen, Dänemark, Schweden und Deutschland Lernorte schaffen. Das Thema lautet „Naturbasierte Lösungen am Beispiel von Feuchtgebieten, Wasserläufen und Riffstrukturen“.

Im Biosphärenreservat Südost-Rügen stehen die Schaffung eines Kleingewässers und einer Riffstruktur im Vordergrund. Die Zusammenarbeit mit Landwirten und weiteren Akteuren bei der Umsetzung spielt hierbei eine wichtige Rolle. Das Projektvolumen des Biosphärenreservates liegt bei rund 698.500 Euro, insgesamt bei rund 4,4 Millionen Euro.

Das neue Partnerunternehmen Natur-Landbau Zirkow ist ein Mutterkuh-Biobetrieb mit rund 500 Angus-Rindern. Die Schlachtung und Verarbeitung erfolgt standortnah in Stahlbrode, bevor die hochwertigen Erzeugnisse zumeist in den Gaststätten und Hotels der Insel Rügen auf den Tellern der Gäste landen. Futtermittel werden selbst angebaut und müssen nicht extern bezogen werden.

Auch die 2019 gegründete Genusslandschaft Rügen widmet sich der ökologischen Landwirtschaft. Neben dem Anbau von Feldfrüchten wie Lein, Dinkel und Weizen steht auch die Vermarktung der eigenen Produkte wie Bio-Mehle, Öle oder Streuobst-Cider im Vordergrund. Gleichzeitig wird großes Augenmerk auf landschaftsästhetische Aspekte sowie den Schutz von Wildtieren- und Pflanzen gelegt. Die Flächen der Genusslandschaft Rügen befinden sich vorrangig im Raum Putbus.

Schon seit 20 Jahren setzt sich die Alte Pommernkate in Rambin für die Herstellung und den Vertrieb regionaler Produkte ein. Das Unternehmen dient als Bindeglied zwischen örtlichen Produzenten und Konsumenten, es engagiert sich im Rügen Produkte Verein. Über die Jahre sind immer mehr eigene Manufakturen wie etwa eine Nudelmanufaktur, eine Schokoladerie oder eine Fischräucherei hinzugekommen.

Gingster Schüler spenden für Rehkitz und Co.

Grundschule übergibt Spendengelder an den Satower Verein für Wildtierrettung

Insel Rügen – Das ist ein Rekord. Die Gingster Grundschüler erliefen in ihrem diesjährigen Spendenlauf die einmalige Summe von über 7.500 Euro. „Wir sind überwältigt“, kommentiert Koordinatorin Silke Luther das Ergebnis ihrer Schützlinge. „Die Kinder sind so hoch motiviert, dass sie viele kleine und große Spenden zusammengetragen haben.“ Der Lauf sei immer ein Baustein des Sportfestes und bringe den über 170 Mädchen und Jungen besonders viel Spaß. Die ehrgeizigen Kinder gehen allein auf Spendersuche und werden dabei von ihren Eltern, Großeltern oder Bekannten unterstützt.

Mattes Fromm vom Satower Verein für Wildtierrettung (links) mit den Gingster Grundschülern, die am meisten Spenden erlaufen haben. Mit dabei Tom Krüger aus der 4a (rechts). Foto: Martina Zabel
Mattes Fromm vom Satower Verein für Wildtierrettung (links) mit den Gingster Grundschülern, die am meisten Spenden erlaufen haben. Mit dabei Tom Krüger aus der 4a (rechts). Foto: Martina Zabel

Einen Anteil der Einnahmen spenden die Kleinen regelmäßig an eine gemeinnützige Vereinigung. In diesem Jahr entschieden sie sich für den Satower Verein für Wildtierrettung. Beim Schulhof-Sommerfest übergaben sie dem Vereinsvorsitzenden Mattes Fromm einen Spendenscheck in Höhe von 1.500 Euro. „Wir freuen uns über eure Unterstützung und können die Finanzen für unsere Aufgaben sehr gut gebrauchen“, erklärt Mattes Fromm den strahlenden Kindern. Er beschrieb den Kindern das Anliegen des Vereins, der in dem 2019 gründeten deutschlandweit agierenden Netzwerk deutscher Wildtierretter engagiert ist.

Die jungen Wildtiere leben gefährlich. Um frisches Heu zu gewinnen, beginnen die Landwirte meist schon im Mai oder Anfang Juni mit der Wiesenmahd. Nach Schätzungen fallen jedes Jahr ca. 500.000 Wildtiere der Grünlandmahd zum Opfer. Darunter sind geschätzt 90.000 Rehkitze. Aber auch Gelege von seltenen Bodenbrütern wie der Uferschnepfe, dem Kiebitz oder der Wiesenweihe werden vermäht. Der Verein kümmere sich um die Rettung von Wildtieren in der Umgebung. Mit Drohnen spüre man zum Beispiel Rehkitze auf einem Feld auf und bringe sie in Sicherheit.

Schulleiter André Farin (links) übergibt den Schülern mit den höchsten Spendenergebnissen ein symbolisches Rehkitz als Dank für ihren Einsatz. Foto: Martina Zabel
Schulleiter André Farin (links) übergibt den Schülern mit den höchsten Spendenergebnissen ein symbolisches Rehkitz als Dank für ihren Einsatz. Foto: Martina Zabel

Die Kinder mit den höchsten Spendensummen erhielten für ihren Einsatz symbolisch ein Rehkitz und eine Urkunde überreicht. Zu ihnen gehört Tom Krüger aus der 4a, der von allen Teilnehmern am meisten Geld erlaufen hat. „Wir danken dir und deinen Mitstreitern für so einen großartigen Einsatz“, sagt Schulleiter André Farin, „unsere Schulgemeinschaft lebe von und mit Spenden. Und gerade deswegen unterstützen wir andere Vereine, die sich für einen guten Zweck einsetzen.“ Die Klasse 4a kann sich außerdem auf einen Wandertag freuen, bei dem ihnen Wildtierretter Mattes Fromm seine Arbeit vor Ort vorstellen wird.

Großes Renaturierungsprojekt im Ostseeraum

Sundische Wiese: Größtes Renaturierungsprojekt im Ostseeraum gestartet

Stralsund – Im Juli haben die Bauarbeiten zum Renaturierungsprojekt „Sundische Wiese Ostzingst, Südfläche“ begonnen. „Das Renaturierungsgebiet umfasst insgesamt eine Fläche von ca. 1.400 Hektar und zählt somit zu einem der größten Renaturierungsvorhaben im gesamten Ostseeraum. Dieses Bauvorhaben ist das letzte Teilprojekt des Komplexvorhabens zum Schutz der Gemeinde Zingst vor Sturmfluten“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus, der auch für den Küsten- und Hochwasserschutz im Land zuständig ist, heute in Schwerin.

Nach dem im Jahr 2003 erlangten Planfeststellungsbeschluss, konnte 2005 konnte mit dem ersten Spatenstich begonnen werden, erinnerte der Minister. In den folgenden Jahren wurde das neue Sturmflutschutzsystem aus Seedeich, Riegeldeich und Schöpfwerk errichtet, sodass im September 2013 die Deichbaumaßnahmen beendet werden konnten.

Die neu gebaute Mittelrippe teilt das Renaturierungsgebiet in eine Nord- und Südfläche. In der ca. 600 ha großen nördlichen Fläche sind die Arbeiten bereits 2018 durchgeführt worden. Hier wurde der alte Seedeich, der nach dem Bau der neuen Mittelrippe seine Funktion verloren hat, an fünf Stellen geschlitzt. Durch die jeweils 50 m breiten Schlitze kann das Ostseewasser nun in die Nordfläche einlaufen und die ursprünglichen hydrologischen Verhältnisse wieder herstellen.

Ein vielfältiges natürliches System aus Strandseen, Mooren, Röhrichten und Mischwaldformen entwickelt sich. Diese Versumpfungs- und Vermoorungsprozesse gehen einher mit dem Absterben des bisherigen Waldbestandes im renaturiertem Gebiet, auf dem eine neue standortangepasste Vegetation ihren Platz findet.

Die ca. 800 ha große Südfläche ist das letzte Teilvorhaben des gesamten Komplexvorhabens. Durch die geschichtliche Nutzung der Flächen in der Vergangenheit und der großen naturschutzfachlichen Bedeutung, wurde dieses Vorhaben vor einige Herausforderungen gestellt:

Der Baubereich der Südfläche befindet sich einerseits im Nationalpark „Vorpommersche Boddenlandschaft“. Zudem liegen die Bereiche im FFH-Gebiet „Recknitz-Ästuar und Halbinsel Zingst“ sowie im Europäisches Vogelschutzgebiet „Vorpommersche Boddenlandschaft und nördlicher Strelasund“. Andererseits wurde der Ostzingst intensiv militärisch als Bombenabwurf- und Schießgelände und Flak-Schießplatz genutzt. Dadurch ist eine baubegleitende Sondierung/Aufspüren und Beräumung der Kampfmittel unerlässlich.

Schon in der ersten Bauphase werden zwei der insgesamt fünf Boddendeichschlitzungen hergestellt. An den zwei Standorten werden die alten Schöpfwerke zurückgebaut und durch 100 bis 150 m breite Schlitze ersetzt. So kann ein natürliches Ein-und Ausströmen in die Sundische Wiese ermöglicht werden.

Bedingt durch eine Vielzahl an verschiedenen Maßnahmen zur Herstellung des natürlichen Wasserregimes, die Ertüchtigung vorhandener Weideinfrastruktur sowie Abbruch- und Entsorgungarbeiten, ist eine Bauzeit von mehreren Jahren für die Renaturierung der gesamten Südfläche vorgesehen.

„Durch die Zusammenarbeit von Naturschutz und angepasster landwirtschaftlicher Nutzung soll gemeinsam ein Renaturierungsraum geschaffen werden, der Lebensraum für viel Pflanzen- und Tierarten bietet. Die Veränderungsprozesse werden nach Durchführung der Gesamtmaßnahme durch ein Monitoring begleitet“, sagte Backhaus abschließend.

Die gesamten Kosten für die Baumaßnahme belaufen sich auf voraussichtlich 11 Millionen Euro.

Wiedereröffnung des Meereskundemuseums

Schwesig: Meeresmuseum wird nach Modernisierung Publikumsmagnet bleiben

Stralsund – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute in Stralsund die Gäste bei der Wiedereröffnung des Meereskundemuseums begrüßt: „Ich freue mich sehr, dass wir gleich gemeinsam das Deutsche Meeresmuseum wiedereröffnen. Rund drei Jahre wurde hier geplant und gebaut: neue Aquarien, neue Ausstellungen und viele Angebote für Kinder und Familien rund um die Weltmeere und ihre Bewohner.

Das Meeresmuseum war schon immer ein Highlight für Stralsunderinnen und Stralsunder genauso wie für die vielen Gäste, die jedes Jahr hier zu Besuch sind. Es gibt hier unglaublich viel zu entdecken. Es wird auch in Zukunft ein Publikumsmagnet sein.“

Das Land Mecklenburg-Vorpommern und der Bund haben mehr als 51 Millionen Euro zu gleichen Teilen für die Modernisierung des Museums bereitgestellt. Die Ausstellungsbereiche im Katharinenkloster sind bereits zugänglich, die Aquarien folgen noch.

„Ich freue mich, dass das Museum rechtzeitig zum Ferienbeginn zumindest in großen Teilen wieder öffnen kann. Und dass wir Sie heute als erste Gäste begrüßen zu können.

Auf den Herbst freue ich mich auch schon, wenn wir das gesamte Museum dann feierlich eröffnen können. Auch für die ersten Besucher von heute ein schöner Grund, noch einmal wiederzukommen. Ich wünsche uns viel Spaß beim Rundgang“, sagte die Ministerpräsidentin.