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Kategorie: MeckPomm

Geriatrieplan des Landes wird überarbeitet

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese will die gesundheitliche Versorgung älterer Menschen verbessern und zukunftsfest aufstellen. Dazu soll der Geriatrieplan für Mecklenburg-Vorpommern überarbeitet werden. Eine Werkstattsitzung bei der die bisherigen Ergebnisse der verschiedenen Arbeitsgruppen vorgestellt wurden, fand in dieser Woche in Schwerin statt. „So ermöglichen wir eine breite Diskussion zu den verschiedenen Themen“, sagte Drese zum Auftakt des Treffens.

Der Geriatrieplan umfasst Eckpfeiler der Behandlungs- und Versorgungsstrukturen in der Altersmedizin. Der Plan soll die Folgen des demografischen Wandels professionell begleiten und die geriatrischen Versorgungsangebote vernetzen. „Dazu gehören neben Prävention und Gesundheitsförderung, der gesamte ambulante Bereich, die Akutkrankenhäuser, aber auch unsere Reha- und Pflegeeinrichtungen sowie die Palliativversorgung“, verdeutlichte Drese.

Die Ministerin wies darauf hin, dass die Versorgung älterer Menschen gerade für Mecklenburg-Vorpommern ein zentrales Thema ist. „Neben Sachsen-Anhalt haben wir bundesweit das höchste Durchschnittsalter und prozentual den höchsten Anteil von Seniorinnen und Senioren an der Gesamtbevölkerung“, so Drese.

Für die Erarbeitung des neuen Geriatrieplans sind alle Akteure, die entweder Mitglieder der Expertenkommission zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in MV (Gesundheitskommission MV) sind oder sich thematisch mit Geriatrie beschäftigen, eingebunden. “Dieser breite Partizipationsprozess wurde von allen Beteiligten bereits beim Zielbild „Geburtshilfe & Pädiatrie 2030“ als sehr gut und befruchtend wahrgenommen“, sagte Drese. Damit können unterschiedliche Perspektiven zusammengeführt und innovative Lösungsansätze entwickelt werden, so die Ministerin.

Drese: „Gemeinsam wollen wir dafür sorgen, dass der überarbeitete Geriatrieplan zu einem verlässlichen Wegweiser wird – für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität und Versorgung unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger und mit Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der geriatrischen Versorgung.“

Start des Erweiterungsbaus für Lagerung und Logistik des IOW

Rostock – Mit dem traditionellen ersten Spatenstich begann heute im Rostocker Fischereihafen der Bau einer neuen Lagerhalle des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW). Der Neubau dient der Erweiterung der Logistik- und Lagerkapazitäten für Geräte- und klimatisierte Sedimentkernlagerung sowie für zusätzliche Werkstätten. Die Fertigstellung ist für Sommer 2026 vorgesehen.

Die neue Halle mit rund 889 Quadratmetern Nutzfläche und über 4.000 Kubikmetern Bruttorauminhalt entsteht als Anbau an das bereits bestehende IOW-Lager am Standort Rostock-Marienehe, der aufgrund der Nähe zum Liegeplatz des Forschungsschiffes „Elisabeth Mann Borgese“ ein zentrales Element der logistischen Infrastruktur des IOW ist. Hier werden bereits heute meerestechnische Ausrüstung für Schiffsexpeditionen, Forschungstauchen und 550 bis zu 20 Meter lange Sedimentkerne sowie mehrere tausend Einzelproben gelagert, die vom Meeresgrund der Ostsee und anderer Küstenmeeren stammen.

Die neue Halle schafft jetzt zusätzlichen Raum für Lagerung und Werkstattflächen. Eine moderne Kühlzelle wird sicherstellen, dass auch im Erweiterungsbau die speziellen Anforderungen an die Archivierung meeresgeologischer Proben und biologischer Materialien unter kontrollierten Umweltbedingungen gegeben sind. Durch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Erweiterungsbaus werden die Energieverbräuche zukünftig deutlich gesenkt.

„Mecklenburg-Vorpommern ist für seine Leistungen in der Meeresforschung international hoch anerkannt. Das verdanken wir der exzellenten Forschungsarbeit am IOW in guter Zusammenarbeit mit den Hochschulen und anderen Forschungsinstituten. Die Landesregierung unterstützt diese Arbeit und legt hier einen Schwerpunkt in seiner Forschungspolitik“, hob Mecklenburg-Vorpommerns Wissenschaftsministerin Bettina Martin anlässlich der Spatenstichzeremonie hervor.

„Für den Erfolg der Forschungsarbeit am IOW sind eine hervorragende Ausstattung und moderne Rahmenbedingungen unerlässlich. Deshalb unterstützen wir gemeinsam mit dem Bund das IOW mit diesem Neubau. Diese Halle mit genügend Raum für das Sedimentkernlager ist unerlässlich für den Forschungsstandort und zahlt direkt auf die Arbeit der deutschen Forschungsflotte und der Deutschen Allianz Meeresforschung ein. Es freut mich sehr, dass auch die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag einen Schwerpunkt auf die Meeresforschung gelegt hat und sie voranbringen will. Dazu leistet Mecklenburg-Vorpommern gern seinen Beitrag“, so die Ministerin.

„Mit dem Neubau in Rostock-Marienehe schaffen wir nicht einfach nur Lagerfläche – wir schaffen Raum für die Zukunft exzellenter Meeresforschung“, zeigte sich auch MV-Finanzminister Dr. Heiko Geue überzeugt. „Die Kolleginnen und Kollegen vom Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt Rostock aus dem Geschäftsbereich des Finanzministeriums begleiten das Projekt von der Planung bis zur Fertigstellung mit großer Sorgfalt und Fachkompetenz. Wichtig ist, dass auch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach vorgesehen ist. So entsteht hier nicht nur ein funktionaler Technikhallenbau, sondern ein zukunftsweisendes Beispiel dafür, wie wir als Land Verantwortung für Forschung und Nachhaltigkeit gleichermaßen übernehmen“, so Dr. Geue weiter.

„Wir sind sehr froh darüber, dass Bund und Land die Mittel für die dringend benötigten zusätzlichen Kapazitäten zur Verfügung stellen“, betont IOW-Direktor Oliver Zielinski anlässlich des Baubeginns in Marienehe. „Die neue Halle schafft nicht nur Raum für eine umfangreichere Lagerung wertvoller Proben unter modernsten Bedingungen. Sie stärkt auch die logistische Infrastruktur im Heimathafen unserer Forschungsschiffe ‚Elisabeth Mann Borgese‘ und ‚Maria S. Merian‘ – ein wichtiger Schritt, von dem nicht nur das IOW profitiert, sondern auch alle unsere Forschungspartner“, so der Meeresphysiker.

Die Mittel in Höhe von ca. 2,44 Mio. EUR werden zu gleichen Teilen von Bund und Land getragen, vertreten durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt und das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern. Umgesetzt wird der Bau vom Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt Rostock im Bereich des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern.

Waldbrandgefahr in MV weiterhin hoch

Schwerin – Auch wenn die große Hitze vorerst vorüber ist, bleibt es trocken und windig und die Gefahr von Waldbränden bestehen. Im Süd-Westen des Landes ist für die kommenden Tage die zweit höchste Waldbrandgefahrenstufe ausgerufen.

Im Laufe der Woche kann es zu Gewittern mit örtlich starken Winden kommen, welche die Gefahr von Waldbränden noch einmal erhöhen.

Der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Dr. Till Backhaus, bittet Bürger und Gäste des Landes ausdrücklich darum, alles zu unterlassen, was zu einem Brand in der Wald- und Feldflur führen könnte und gibt folgende Hinweise:

  • Kein offenes Feuer oder Grillen im und am Wald
  • Keine Zigarettenreste in der Natur wegwerfen
  • Parken Sie nicht auf trockenem Gras – heiße Fahrzeugteile können Brände entfachen
  • Melden Sie Rauchentwicklungen sofort über den Notruf 112

Weitere Informationen zur Waldbrandgefahr und allgemeine Hinweise zum Waldbrandschutz in Mecklenburg-Vorpommern gibt es unter diesem Link: Waldbrandschutz – Wald-MV.

Gewaltprävention in der Pflege wird neu gedacht

Neubrandenburg – Innenstaatssekretär Wolfgang Schmülling und Sozialministerin Stefanie Drese haben heute in Neubrandenburg den 13. Landespräventionstag unter dem Motto „Augen auf! Gewaltprävention in der Pflege“ eröffnet.  Außerdem wurde der Landespräventionspreis an drei Preisträger aus Mecklenburg-Vorpommern verliehen.

„Die Pflege – ob in der eigenen Häuslichkeit oder stationär – ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die nicht nur physische, sondern auch emotionale Herausforderungen mit sich bringt“, so Wolfgang Schmülling. „In diesem Kontext ist es von großer Bedeutung, dass wir uns als Gesellschaft gemeinsam für eine gewaltfreie Pflege einsetzen“, erklärte er vor den rund 180 Teilnehmenden aus den Bereichen der Pflege, Selbsthilfe, der Medizin, Justiz und Polizei.

Sozialministerin Drese betonte: „Gewalt in der Pflege ist oft noch ein Tabuthema und kann von beiden Seiten ausgeübt werden. Sowohl Pflegebedürftige als auch Pflegende können Opfer, aber auch Täter sein. Gewalt findet dabei oft nicht körperlich statt. Sie wird, anders als man oft denkt, also gar nicht aggressiv ausgeübt, sondern häufig ganz subtil. Das führt dazu, dass sie zunächst gar nicht so wahrgenommen wird.

Gewalt in der Pflege kann bereits im absichtlichen Überhören von Wünschen oder Bedürfnissen liegen oder in der Verwendung abwertender Formulierungen. Deshalb ist es so wichtig, frühzeitig gegenzusteuern und präventive Maßnahmen zu entwickeln. Wie das gelingen kann, welche Strategien und Schutzmaßnahmen es gibt und welche sich besonders bewährt haben, zeigen der Landespräventionstag mit seinen Fachvorträgen und Workshops, aber auch die diesjährigen Preisträger“, betonte Drese.

So hätten erneut unterschiedlichste Organisationen, Vereine und Projekte den Gewaltschutz in der Pflege neu gedacht und sich für den „Oscar der Prävention“ beworben.  „Auf den Punkt gebracht: Die Projekte der Preisträger sind beeindruckend in ihrer Vielfalt, in ihrer Schwerpunktsetzung, im intensiven Auseinandersetzen mit dem Thema Gewalt in der Pflege“, unterstrich Schmülling und auch Drese lobte die diesjährige Schwerpunktsetzung: „Der Landespräventionstag ist eine große Hilfe, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf dieses oft verschwiegene Thema zu lenken und Sichtbarkeit zu erzeugen. Ich begrüße sehr, dass hier Best-Practice-Beispiele gesammelt, vorgestellt und sogar prämiert werden.“

Durchgesetzt haben sich letztlich der Pommersche Diakonieverein e.V, die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsmedizin Rostock sowie die Landesfachstelle Demenz Mecklenburg-Vorpommern. Sie erhalten einen Pokal und ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

„Der Pommersche Diakonieverein verfolgt mit seinem Projekt „Gewaltschutz neu denken“ einen ganzheitlichen Ansatz, um Gewalt durch Prävention und Bewusstseinsbildung in den Einrichtungen des Pommerschen Diakonievereins nachhaltig zu reduzieren. Damit geht er weit über das heraus, was gefordert ist“, erklärte Pegel zum Siegerprojekt. „Die UMR setzt hingegen auf ein eigenes Konzept mir präventivem Deeskalationstraining, gezielter Kompetenzförderung und professioneller notfallpsychologischer Nachsorge und setzt so vorbildliche Standards für Kliniken im ganzen Land“, lobte Drese die Zweitplatzierten.

Als Vernetzer versteht sich unterdessen die Landesfachstelle Demenz, die für ihren sozialraumbezogenen Ansatz ausgezeichnet wurde. Indem Kommunen, Quartiere und Nachbarschaften enger zusammengebracht werden, soll Prävention schon in der Lebenswelt beginnen, insbesondere bei Gewalt, die auf Grund von geistigen Erkrankungen wie der Demenz entstehen kann.

Über eine Anerkennungsurkunde und Preisgelder in Höhe von 250 Euro können sich zudem die Wohlfahrtseinrichtungen der Hansestadt Stralsund gemeinnützige GmbH (WFE) für einen besonders partizipativen Ansatz und die AWO Sozialdienste Uecker-Randow gGmbH mit einem durch eine Ursachenanalyse gespeisten Konzept freuen.

Ermittelt wurden sie von einer Jury bestehend aus Vertreter*innen des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Sport M-V, dem Landeskriminalamt, der Hochschule Neubrandenburg, dem bpa Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., dem Landesseniorenbeirat M-V und dem Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung. Entscheidend waren hierbei unter anderem die Aspekte der Innovation, Wirksamkeit, Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit.

Zeugnisübergabe für 52 neue Volljuristinnen und Volljuristen

Schwerin – „Die ersten von insgesamt 127 Referendarinnen und Referendaren haben in diesem Jahr die Zweite juristische Staatsprüfung abgelegt. Wir können heute 52 Zeugnisse übergeben. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Die Durchschnittsnote liegt bei 7,59 Punkten. Das ist eine Steigerung im Vergleich zum Prüfungstermin vor einem Jahr. Wir konnten einmal die Note ‚Gut‘ vergeben. Eigentlich müsste dieses Ergebnis ‚hervorragend‘ oder ‚super‘ genannt werden, das wissen alle, die jemals Jura studiert haben.

Der beste Absolvent hat die Zweite juristische Staatsprüfung mit hervorragenden 12,56 Punkten bestanden. Daneben haben wir zwölf Mal ein ‚Vollbefriedigend‘ und 23 Mal ein ‚Befriedigend‘ vergeben. Fast alle Absolventinnen und Absolventen haben sich nach der mündlichen Prüfung verbessert. Das ist ein gutes Zeichen. Die Ergebnisse verdienen Respekt, allen gilt mein herzlicher Glückwunsch“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt zur Übergabe der Zeugnisse zum Abschluss der Zweiten juristischen Staatsprüfung im Goldenen Saal des Neustädtischen Palais‘ in Schwerin.

„Jede Volljuristin und jeder Volljurist werden gebraucht. Denn der demografische Wandel trifft auch die Justiz. Allein in diesem Jahr werden in Mecklenburg-Vorpommern mindestens 30 Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte den Dienst in Richtung Ruhestand verlassen. Diese Ausgangslage wird in den nächsten Jahren nicht besser. Daher stellen wir für unsere Verhältnisse rekordverdächtig viele Proberichterinnen und Proberichter ein.

Seit 2021 waren es über 100 Proberichterinnen und Proberichter. Jetzt im Juli startet die nächste Einstellungsrunde. Wir müssen die Justiz darüber hinaus modern und sicher aufstellen. Das ist unsere Herausforderung und Chance zugleich. Das sind beste Voraussetzungen für den Start ins Berufslebens. Auch die Anwaltschaft, Notariate, Behörden und Unternehmen benötigen Nachwuchs, um dem demografischen Wandel zu begegnen“, so Justizministerin Jacqueline Bernhardt.

Zwei Schulen setzen ein starkes Zeichen für Bildungsgerechtigkeit

Präsidentin der Bildungsministerkonferenz Simone Oldenburg und Kultusministerin Anna Stolz zu Besuch auf dem Bildungscampus Freiham

München – Gemeinsam mit Bayerns Kultusministerin Anna Stolz besuchte die aktuelle Präsidentin der Bildungsministerkonferenz (Bildungs-MK), Ministerin Simone Oldenburg aus Mecklenburg-Vorpommern, zwei beispielgebende Bildungseinrichtungen in München auf dem Bildungscampus Freiham: das Sonderpädagogische Förderzentrum (SFZ) München-West sowie das benachbarte Gymnasium Freiham. Im Zentrum der Schulbesuche standen die Themen Bildungsgerechtigkeit, Bildungsübergänge, Demokratiebildung und die Initiative der Verfassungsviertelstunde.

Kultusministerin Anna Stolz betont dazu: „Diese beiden Schulen sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Bildungsgerechtigkeit, Inklusion und Demokratiebildung konkret umgesetzt werden können. Es ist beeindruckend zu sehen, mit wie viel Herzblut hier gearbeitet wird – und wie viel Mitgestaltung die Schülerinnen und Schüler auf diese Weise erfahren. Die enge Kooperation zwischen dem SFZ und dem Gymnasium Freiham zeigt, wie inklusives Lernen gelingen kann – und zwar in einem großen Miteinander auf einem Bildungscampus für alle.“

Ministerin Simone Oldenburg, Präsidentin der Bildungsministerkonferenz, unterstreicht: „Der Besuch des Bildungscampus Freiham hat mich beeindruckt: Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte haben uns Einblicke in ihre Projektarbeit gewährt und gezeigt, wie inklusive, gerechte und demokratische Bildung gelingen kann – beispielsweise mit der Verfassungsviertelstunde. Ich setze mich dafür ein, dass wir noch stärker voneinander lernen und die besten Ideen und Projekte in Deutschland sammeln. Unser Ziel muss es sein, die Bildungschancen für alle Schülerinnen und Schüler nachhaltig zu verbessern.“

Der Besuch begann am SFZ München-West mit einem musikalischen Auftakt und einem „Blitzlicht-Rundgang“ durch das Schulhaus. An verschiedenen Stationen stellten Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie Kooperationspartner vielfältige Projekte vor, die zeigten, wie Übergänge im Bildungssystem erfolgreich gestaltet, Teilhabe ermöglicht und Demokratie praktisch erfahrbar gemacht werden können.

Im Anschluss gab das Gymnasium Freiham Einblicke in sein vielfältiges Engagement für eine inklusive, gerechte und demokratische Bildung. In Form von Kurzstatements, Projektvorstellungen und einer Verfassungsviertelstunde erlebten die Ministerinnen das Spektrum schulischer Partizipation und Vielfalt. Die schulartübergreifende Zusammenarbeit der beiden Bildungseinrichtungen mündete in einem gemeinsamen Abschluss in der gemeinsam genutzten Bibliothek.

Der Besuch der Bildungs-MK-Präsidentin im Freistaat Bayern ist Teil des bundesweiten Engagements, Bildungseinrichtungen mit innovativen Konzepten persönlich kennenzulernen und im Austausch mit Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften vor Ort wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Bildungssystems zu gewinnen.

Methusalem-Eiche von Ivenack wird 50. Nationalerbe-Baum Deutschlands

Ivenack – Eine Ehrung, auf die viele Baumfreunde wie Fachleute lange gewartet haben. Auf Initiative des Kuratoriums Nationalerbe-Bäume innerhalb der Deutsche Dendrologischen Gesellschaft (DDG) sollen 100 „Nationalerbe-Bäume“ in Deutschland mit über 400 cm Stammumfang und möglichst über 400 Jahren Alter benannt und geschützt werden. Die Nationalerbe-Bäume sind wertvoll für den Artenschutz als Habitatbäume (Vögel, Fledermäuse, Insekten, Moose, Flechten etc.), für den Denkmalschutz als Relikte der Parkgeschichte oder vormaliger Baumgenerationen, für Umweltbildung als Demonstrations­objekte sowie für Erholung und Wohlbefinden als mentale Ankerpunkte. Anlässlich der Ehrung erklärt Klimaschutz- und Umweltminister Till Backhaus:

„Diese fast tausendjährige Eiche zählt nicht nur zu den berühm­testen Bäumen Deutschlands und Europas sie ist auch ein Symbol für Standhaftigkeit, für Verwurzelung und für das große Erbe unserer Natur.

Unter anderem diesem Baum zu Ehren hat das Bundesfinanz­ministerium 2023, vor fast exakt 2 Jahren – nämlich am 6. Juli 20223 – das Sonderpostwertzeichens „Ivenacker Eichen – Erstes Nationales Naturmonument“ herausgegeben. Und wenn wir noch etwas weiter zurückschauen – etwa 50 Jahre, so hat auch die Deutsche Post der DDR am 24. Februar 1977 eine Briefmarke Naturdenkmäler „Ivenacker Eichen“ herausgegeben. Dort war auch die Methusalem-Eiche abgebildet.

Die Methusalem-Eiche ist damit der dritte Nationalerbe-Baum in Mecklenburg-Vorpommern, neben der Kroneiche bei Röbel und der Polchower Linde im Landkreis Rostock. Dass mit Ivenack nun auch unsere wohl bekannteste und eindrucksvollste Eiche in diesen erlesenen Kreis aufgenommen wurde, ist eine große Auszeichnung für unser Land.

Diese Ehrung ist nicht zufällig, sondern lange vorbereitet und bewusst auf diesen besonderen Moment gelegt: das Jubiläum des 50. Nationalerbe-Baums im Jahr 2025. Mit geschätzten 850 Jahren, einer Höhe von rund 30 Metern und einem Stammumfang von fast 12 Metern ist sie die älteste Eiche Mecklenburg-Vorpommerns auf dieser Liste.

Und das Herzstück eines einzigartigen Waldes, der von vielen als das „grüne Gedächtnis“ unseres Landes empfunden wird. Im Nationalen Naturmonument Ivenacker Eichen – dem ersten seiner Art in ganz Deutschland – finden sich insgesamt fünf uralte Eichen, viele von ihnen über 600 Jahre alt.

Die Methusalem-Eiche aber ist die mächtigste, vitalste und wohl eindrucksvollste unter ihnen – perfekt in Szene gesetzt gleich am Eingang, mit einem würdevoll abgegrenzten Bereich, informa­tiven Tafeln und idealer Wegeführung. Die Geschichte dieses besonderen Waldes reicht über 1.000 Jahre zurück: Bereits die Slawen nutzten ihn zur Viehweide.

Später, im Mittelalter, ließen die Nonnen des Zisterzien­serinnenklosters und später die Grafen von Ivenack ihre Tiere hier weiden. So entstand ein typischer Hutewald – licht, park­artig, mit uralten Eichen von ausladender Krone.

Diese Form der Bewirtschaftung hat den Charakter dieses Ortes bis heute geprägt – und ihn zu einem Ort gemacht, an dem die Vergangenheit nicht verblasst, sondern weiterlebt.

Die Methusalem-Eiche ist aber nicht nur alt – sie ist auch Gegenstand moderner Forschung. Im Jahr 2020/21 wurden in ihrer Krone spannende Entdeckungen gemacht von Professor Roloff gemacht:

In einem Teil wachsen Stieleichen-, in einem anderen Teil Traubeneichen-Blätter. Dies stützt die These, dass es sich bei beiden Arten um Ökotypen derselben Eichenart handelt – eine Erkenntnis, die derzeit in der Fachwelt intensiv diskutiert wird. Übrigens, wer wissen möchte, wie ein solcher Eichenhybrid aussieht: Schauen Sie mal in Ihr Portemonnaie, auf den kupfernen 1, 2 und 5 Cent-Münzen ist er zu sehen.

Es ist also nicht übertrieben zu sagen: Die Methusalem-Eiche gibt nicht nur Rätsel auf – sie beantwortet auch viele. All dies wäre nicht möglich ohne das engagierte und fachkundige Team des Forstamtes Stavenhagen, das diesen Wald seit Jahrzehnten mit großer Verantwortung betreut.

Hier wird nachhaltige Waldwirtschaft mit Öffentlichkeitsarbeit, Umweltbildung und Naturschutz vorbildlich verbunden – ein Modell, das zeigt, wie sich wirtschaftliche Nutzung und sinnvoll ergänzen.

Dank dieser Arbeit ist der Ivenacker Tiergarten heute nicht nur ein geschützter Naturraum, sondern auch ein beliebtes Ausflugs­ziel mit hoher Aufenthaltsqualität: Baumkronenpfad, Natur­lehrpfad, Barockpavillon mit Ausstellung, Spielplatz und Café – all das ermöglicht es den Menschen, Natur mit allen Sinnen zu erleben.

Die Auszeichnung der Methusalem-Eiche als Nationalerbe-Baum ist nicht nur ein Geschenk an diesen Ort – sie ist auch eine Mahnung an uns, zu schützen, was uns schützt. Bäume sind mehr als Sauerstoffproduzenten und Schattenspender – sie sind stille Lehrer, Träger von Geschichten und Zeugen der Zeit.“

Heißester Tag des Jahres: Tipps für Hitzeschutzmaßnahmen

Hitze belastet das Herz-Kreislaufsystem in besonderer Weise und kann zu spürbaren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

Schwerin – Der (morgige) Mittwoch wird der bisher heißeste Tag des Jahres. Gesundheitsministerin Stefanie Drese ruft dazu auf, sich bestmöglich auf die Hitze vorzubereiten und am morgigen Tag geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

„Wir sollten bei diesem Wetter besonders gut aufeinander achten, vor allem auf ältere und pflegebedürftige Menschen sowie Kleinkinder und Schwangere“, betonte Drese am Dienstag in Schwerin.

Zusätzlich zur hohen Temperatur können weitere Faktoren wie erhöhtes bodennahes Ozon, Pollenflug, Feinstaubbelastung und intensive UV-Strahlung die Gesundheit beeinträchtigen.

Die Ministerin wies darauf hin, dass Hitze das Herz-Kreislaufsystem des Menschen in besonderer Weise belaste und zu spürbaren gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wie Schwindel, Verwirrtheit, Hitzeerschöpfung und Hitzschlag führen kann. „Überhitzung, Wasser- und Elektrolytverlust belasten vor allem das Gehirn, den Kreislauf und die Nieren. Bestehende Erkrankungen von Herz, Lunge und Nieren können sich bei Hitzewellen verschlimmern“, verdeutlichte Drese.

„Deshalb ist es essentiell wichtig, über den Tag ausreichend trinken. Der Tagesrichtwert für gesunde Erwachsene beträgt hierbei 2 bis 3 Liter Wasser, nicht eiskalt, sondern leicht gekühlt bis lauwarm“, so Drese. Zu empfehlen sei weiterhin der Verzehr von Obst und Gemüse mit hohem Wasseranteil.

Auf reichhaltige und schwere Mahlzeiten sollte verzichtet, stattdessen leichte und kalte Gerichte (Suppen, Salat) gegessen werden. „Und natürlich ist Alkohol und Hitze keine gute Kombination, da Alkohol den Körper austrocknet und die Temperaturregulation stört. Dies kann zu Hitzeschäden, Kreislaufproblemen und sogar Bewusstlosigkeit führen, besonders beim Baden“, warnte Drese. An heißen Tagen sollte man daher besser generell auf alkoholische Getränke verzichten.

Zudem rät die Ministerin, Aktivitäten in die Morgen- oder Abendstunden zu verlagern, atmungsaktive und leichte Bekleidung zu tragen sowie im Freien eine Kopfbedeckung. Zum Abkühlen könne kurz kaltes Wasser über Hände und Handgelenke laufen gelassen werden.

„Hitze und intensive Sonne können schnell gefährlich werden – besonders für Babys und Kleinkinder“, so Drese. Im Vergleich zu Erwachsenen sind kleine Kinder weniger in der Lage ihre Körpertemperatur zu regulieren. Die Schweißproduktion ist beispielsweise bei Säuglingen noch nicht so ausgeprägt, um den Körper zu kühlen.

„Kindern soll an heißen Tagen vorrangig leichte Kost angeboten werden. Zudem ist darauf zu achten, dass Kinder regelmäßig und ausreichend viel trinken. Babys sollten nach Möglichkeit gestillt werden. Stillende Mütter müssen dabei auch selbst viel trinken“, sagte Drese. Während der heißen Stunden sollten Kinder anstrengendes Spielen und Toben vermeiden. Kurze Aufenthalte im Freien seien möglich, aber immer mit umfassendem Schutz durch Kleidung, Kopfbedeckung und Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor 50, rät die Ministerin.

Drese wies darauf hin, dass das Gesundheitsministerium gestern erstmalig einen gesundheitsbezogenen Hitzeschutzplan des Landes veröffentlicht hat. Er enthält Maßnahmen und Handlungsempfehlungen für Kommunen, Gesundheitsämter, Träger von Einrichtungen, in denen sich besonders gefährdete Menschen regelmäßig aufhalten, aber auch für die interessierte Öffentlichkeit. Der gesundheitsbezogene Hitzeschutzplan ist auf der Startseite des Ministeriums (www.sozial-mv.de) zu finden. Direktlink (auch mit weiteren Tipps bei Hitze und Verweis auf weiteres externes Material zum Hitzeschutz):  https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/sm/gesundheit/Hitzeschutz/