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Kategorie: Natur und Umwelt

Weltbienentag

Backhaus zum Weltbienentag: Es zählt jede kleine Wiese

Schwerin – Mit der derzeitigen Abblüte des Raps verschwindet die wichtigste Nektarquelle für die Honigbienen in Mecklenburg-Vorpommern. „Damit ist der heutige Weltbienentag genau der richtige Zeitpunkt, um auf die Bedeutung der Bienen und die für ihren Erhalt notwendige Sicherung weiterer Nahrungsquellen aufmerksam zu machen. Immerhin sind 75 Prozent auch unserer heimischen Flora von der Bestäubungsleistung der Bienen abhängig“, erinnert Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Auf Anregung des slowenischen Imkerverbandes hat die UNO den 20. Mai zum Weltbienentag erklärt, der 2018 zum ersten Mal begangen wurde. Damit wird die wirtschaftliche und naturerhaltende Bedeutung der Bienen unterstrichen. Angesichts des Bienensterbens richtet sich der Blick dabei immer stärker auf die davon betroffenen Wildbienen. Rund 300 der etwa 580 Wildbienenarten und Hummeln in Deutschland stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Insbesondere geht es darum, die Nahrungsgrundlage, aber auch die Nistmöglichkeiten für diese Insekten zu sichern.

„Da 58 Prozent der Fläche unseres Landes landwirt­schaftlich genutzt wird, kommt den Bauern eine große Verantwortung bei der Erhaltung der Bienen zu“, sagt Backhaus. „Ich freue mich deshalb, dass unser Förderprogramm für das Anlegen von Blühstreifen bzw. Blühflächen sehr gut angenommen wird. Seit 2018 haben 890 Landwirte auf 7.800 Hektar heimische Blühpflanzen stehen und so das Nahrungsangebot für Bienen nachhaltig verlängert. Ein wesentliches Element des Förderprogramms ist die Kooperation mit den lokalen Imkern.“

Backhaus betont, dass aber nicht nur auf die Landwirte geschaut werden sollte. Auch öffentliches Grün und private Gärten sind für die Verbesserung der Nahrungssituation der Bienen von Bedeutung. „Und da zählt jede noch so kleine Wiese oder jedes begrünte Dach. Nicht umsonst haben wir 2018 und 2019 den Landeswettbewerb „Bienenfreundliche Gemeinde“ durchgeführt. Auch freue ich mich, dass unser Bienenweide-Katalog stark nachgefragt wurde und wird. Zeigt es doch das gewachsene Interesse, die Gärten bienenfreundlich zu gestalten.“ Mit Sorge beobachte er jedoch auch den gegenteiligen Trend zu Schottergärten.

In Mecklenburg halten etwa 2.900 Imker etwa 28.000 Bienenvölker. Seit Jahren kämpfen die Imkereien immer wieder mit hohen Winterverlusten sowie Verluste durch Krankheiten und die Varroamilbe. „Wir unterstützen deshalb den Landesimkerverband und die Imker in ihrem Kampf um die Bienengesundheit“, versichert Backhaus. Erfreulich sei die Zunahme an Jungimkern. Inzwischen werden 20 Schüler-AGs gefördert, merkt der Minister an.

Jährlich produzieren die Imker des Landes etwa 700 Tonnen Honig. Bienenhonig ist nicht nur ein köstliches Nahrungsmittel, von dem jeder Deutsche durchschnittlich etwa 1,1 kg verbraucht. Die entzündungshemmende Wirkung von Honig wird auch in Heilmitteln verwendet. Der Honigbedarf in Deutschland wird nur zu etwa 20 Prozent aus heimischer Produktion gedeckt. Durch die Bestäubungsleistung wird der wirtschaftliche Wert der Honigbiene auf mindestens das 10- bis 15-Fache des Honigertrages geschätzt.

Das Land fördert die Imkerei jährlich mit insgesamt knapp 370.00 Euro. Auf Grundlage der „Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Erzeugung und Vermarktung von Honig“ (Honigrichtlinie) werden jährlich 176.000 Euro bereitgestellt, je zur Hälfte durch die EU und das Land.

Zuwendungsfähig sind:

Schulungen von Imkern und BienensachverständigenMedikamente zur Behandlung der Bienenvölker gegen Varroose
Varroamonitoring und Varroatoleranzzuchtprogramme
Honiganalysen
Bienenlehr- und Schaugärten, Bienenlehrpfade
Imkerliche Ausrüstungsgüter (Ausgaben für die Beschaffung von technischen Hilfsmitteln zur Honiggewinnung, Aufbereitung und Konfektionierung
Das Bienenzuchtzentrum Bantin wird institutionell gefördert.

Des Weiteren stehen für die Unterhaltung der Beleg- und Besamungsstellen und andere Zuchtaufgaben 11.900 Euro aus Tierzuchtfördermitteln zur Verfügung.

Waldbrandschutzkonzept zugestimmt

Schwerin – Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass durch den Klimawandels und längere Trockenperioden die Waldbrandgefahr steigt. In Mecklenburg-Vorpommern sind rund 24 % der Gesamtfläche (558.000 ha) bewaldet, ca. 60.000 ha Waldfläche sind in MV kampfmittelbelastet.

Die Landesregierung hatte im August 2019 beschlossen, eine Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) Waldbrandschutz unter Federführung der Staatskanzlei einzurichten. Der Auftrag war, ein Konzept zum Waldbrandschutz mit Fokus auf kampfmittelbelastete Waldflächen zu erstellen. Das Kabinett hat heute diesem Konzept nach der Ressort- und Verbandsanhörung zugestimmt.

„Es wurde analysiert: Wo stehen wir heute? Und darauf aufbauend: welche Maßnahmen sollen angepasst werden? Welche weiteren Schritte können eingeleitet und umgesetzt werden?“, erläuterte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Lorenz Caffier nach der Kabinettsitzung. „Dabei wurden Waldbrandprävention und Waldbrandbekämpfung gleichermaßen betrachtet.“

Dr. Heiko Geue, Chef der Staatskanzlei: „Der Klimawandel erhöht die schon immer vorhandene Gefahr von Waldbränden in Mecklenburg-Vorpommern gefährlich weiter. Darauf reagieren wir mit dem Waldbrandkonzept. Wir geben deutlich mehr Geld für die Waldbrandprävention aus. Die Zugänge in die mit alter Munition belasteten Wälder werden deutlich erleichtert. Und wir verbessern die Ausstattung unserer Feuerwehren. Damit lösen wir unsere Zusagen aus dem vergangenen Jahr nach dem Waldbrand bei Lübtheen ein.“

So sollen im Bereich des Landwirtschaftsministeriums die Ausgaben für präventive Waldschutzmaßnahmen, z.B. für den Rettungswegebau, von 960.000 Euro im Jahr 2018 auf 3,05 Mio. Euro bzw. auf 3,24 Mio. Euro in den Jahren 2020 bzw. 2021 aufgestockt werden. Da es bei der Waldbrandprävention auch darum geht, Waldbrände schnell zu erkennen und zu verorten, plant das Land nach einer Bedarfsfeststellung weitere zusätzlicher Kamerastandorte. Die für Anschaffung und laufenden Betrieb erforderlichen Gelder sollen aus EU-Mitteln bereitgestellt.

Bisher wurden rund 1,3 Millionen Euro jährlich für die Herstellung der Kampfmittelfreiheit zur Verfügung gestellt. Dieser Betrag wird ab dem Jahr 2021 auf 1,5 Millionen Euro jährlich angehoben. Insgesamt wurden im Jahr 2019 Aufträge zur Kampfmittelberäumung für die nächsten Jahre in Höhe von 3,6 Millionen Euro durch das Ministerium für Inneres und Europa ausgelöst. Minister Caffier wies auch darauf hin, dass es zunehmend schwieriger werde, geeignete Fachfirmen zu finden.

Zusätzlich erhält Mecklenburg-Vorpommern auf Grundlage einer Kooperationsvereinbarung mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) für die Erkundung und Räumung von Kampfmitteln auf Bundesflächen im Land insgesamt 146 Millionen Euro, davon 27 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre. Dieses Geld soll vor allem für die Beräumung von bundeseigenen Waldflächen in unmittelbarer Nähe zu Siedlungen eingesetzt werden.

Wie wichtig die Technik bei der Waldbrandbekämpfung ist, haben wir auch im letzten Jahr erlebt. Deshalb wurden bereits im Rahmen der Waldbrandnachsorge des Großbrandes in Lübtheen zwei Löschfahrzeuge LF 20 für einen Gesamtbetrag von 655.000 Euro angeschafft und Drohnen für insgesamt 80.000 Euro wurden erworben.

Darüber hinaus werden zwei Hochleistungspumpen inklusive Schlauchleitungen für rund 2 Mio. Euro angeschafft, um Wasser an die Brandstellen zuzuführen.

„Wenn ich die bisher genannten Maßnahmen zusammenfasse, kann ich feststellen: Wurden im Jahr 2018 circa drei Mio. Euro und im Jahr 2019 etwa 5,4 Mio. Euro für die oben beschriebenen Maßnahmen ausgegeben, sind in den Jahren 2020 und 2021 ungefähr 6,7 Mio. Euro jährlich erforderlich. Dabei sind die die Aufwendungen für die Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz Mecklenburg-Vorpommern (LSBK), die bei ihren Schulungsmaßnahmen auch einen Schwerpunkt Waldbrandschutz und Waldbrandbekämpfung legen wird, sowie die zusätzlichen Bundesmittel für die Kampfmittelberäumung noch nicht berücksichtigt“, so der Minister.

Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Landkreise und kreisfreien Städte 11 geländegängige Tanklöschfahrzeuge des Typs Brandenburg erhalten sollen. Dafür sollen Mittel in Höhe von rund 4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Und es wurde gerade mit den Beschaffungsmaßnahmen für 262 Fahrzeuge (Tragkraftspritzenfahrzeug Wasser) für kleinere Feuerwehren begonnen. Außerdem werden Feuerwehren mit besonderen Aufgaben bei der Beschaffung größerer Modelle an Löschfahrzeugen unterstützt. Auch wenn diese Fahrzeuge nicht primär für den Waldbrandschutz angeschafft werden, so können sie doch im Falle eines Waldbrandes vor Ort unterstützend eingesetzt werden.

Forschungsschiff auf dem Weg in die Arktis

Warnemünde – Mecklenburg-Vorpommern ist Teil der bislang größten Arktisexpedition. Am Montag ist das Forschungsschiff „Maria S. Merian“, das sich im Besitz des Landes Mecklenburg-Vorpommern befindet, von Bremerhaven aus aufgebrochen, um neue Besatzung, Material und Versorgungsgüter an Bord des Forschungsschiffes „Polarstern“ zu bringen. Im Rahmen der MOSAiC-Expedition (Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate) driftet die „Polarstern“ seit dem 6. Oktober 2019 im Eismeer.

Gemeinsam mit dem Forschungsschiff „Sonne“ wird die „Maria S. Merian“ nach bisheriger Planung die „Polarstern“ am 24. Mai im Isfjord bei Svalbard auf Spitzbergen treffen. Auf beiden Schiffen sind insgesamt 104 Männer und Frauen. Alle Passagiere an Bord der „Maria S. Merian“ und der „Sonne“ befanden sich vor der Abfahrt in Quarantäne.

Wissenschaftsministerin Bettina Martin sieht in dem Einsatz der „Maria S. Merian“ einen Beleg für die Qualität des Wissenschaftsstandortes Mecklenburg-Vorpommern. „Wir freuen uns, einen Beitrag zu der internationalen Arktis-Expedition leisten zu können“, sagte Martin. „Das Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde genießt weltweit einen exzellenten Ruf und ist ein wissenschaftliches Aushängeschild für Mecklenburg-Vorpommern.“

Die Coronakrise hat auch Auswirkungen auf die Versorgung der Männer und Frauen auf der „Polarstern“. Der ursprünglich geplante Austausch der Besatzung per Flugzeug konnte wegen der bestehenden Schutz- und Quarantäneregeln nicht stattfinden. Auch Eisbrecher, die die „Polarstern“ auf ihrer jetzigen Position erreicht hätten, dürfen derzeit keine Passagiere befördern. So wurde innerhalb kürzester Zeit vom Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI)  ein Alternativplan entwickelt: Die „Polarstern“ muss über See versorgt werden und hierfür ihre Drift verlassen. Zunächst geht es 200 nautische Meilen mit einer Geschwindigkeit von ein bis zwei Knoten vier bis acht Tage durch das Eis, ehe dann das offene Meer erreicht wird und die Reise bis Svalbard fortgesetzt wird. Dort treffen sich die Schiffe und der Austausch von Besatzung und Material kann erfolgen. In der ersten Juniwoche wird die „Maria S. Merian“ in Bremerhaven zurückerwartet.

Hauptziel der MOSAiC-Expedition ist es, die Auswirkungen des Klimawandels in der Arktis zu untersuchen. Dazu werden Messungen in der Atmosphäre, im Meerwasser und im Eis vorgenommen. Dadurch, dass sich die „Polarstern“ seit Oktober mit abgeschalteten Maschinen nur durch die Meeres- und Eisströmungen bewegt, können genaue Daten über Strömungsverhältnisse in der zentralen Arktis gewonnen werden.

Heimathafen der 2004 vom Stapel gelaufenen „Maria S. Merian“ ist Rostock. Das Schiff wird vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde betreut und hat sich schon auf zahlreichen Fahrten auf den Weltmeeren bewährt. Das Schiff ist nach der Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian (1647-1717) benannt, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts wegweisende Forschungsergebnisse zu Insekten publizierte.

Sicherheit und Gesundheit gehen vor

AOK AKTIV STRAND ON TOUR an der Ostsee erst wieder im kommenden Jahr

Rostock – Die weltweite Corona-Pandemie zwingt nun die AOK Nordost, die vierte Auflage der AOK AKTIV STRAND ON TOUR in Mecklenburg-Vorpommern abzusagen. Diese sollte eigentlich am 24. Juni 2020 in Kühlungsborn starten. Geplant waren weitere fünf Sommerstationen an der Ostseeküste in Binz auf Rügen, Zingst, Graal-Müritz, Boltenhagen und Ahlbeck auf Usedom.

Seit 2017 lädt die Tour am Strand zu Bewegung und Spaß direkt am Ostseestrand ein. Geleitet wird der AOK AKTIV STRAND vom ehemaligen Bundesligatrainer des F.C. Hansa Rostock, Andreas Zachhuber. Zusätzlich zu Angeboten wie die klassischen Strandsportarten Beachsoccer, Beachhandball oder Beachvolleyball wurde in Zusammenarbeit mit regionalen Sportvereinen ein vielfältiges Rahmenprogramm für die ganze Familie vor Ort auf die Beine gestellt.

In diesem Jahr wird es keine AOK AKTIV STRAND ON TOUR an der Ostseeküste von MV geben. Foto: Joachim Kloock
In diesem Jahr wird es keine AOK AKTIV STRAND ON TOUR an der Ostseeküste von MV geben. Foto: Joachim Kloock

„Zu ungewiss sind jedoch der weitere Verlauf der Corona-Krise und die Entwicklung des Infektionsgeschehens in Deutschland. Als Gesundheitskasse möchten wir keine unnötigen Risiken eingehen, selbst, wenn möglicherweise seitens der Behörden keine Einwände für Freiluftsportevents mehr bestehen sollten“, sagte Juri Schlünz, Mitarbeiter im Bereich Gesundheitsmanagement der AOK. „Wir befürchten, dass die Bedingungen für ein unbeschwertes Miteinander in diesem Jahr nicht im erwünschten Umfang gegeben sind. Natürlich hoffen wir, im nächsten Jahr wieder eine AOK AKTIV STRAND ON TOUR für Familien, Urlauber, Freunde und Firmenteams anbieten zu können“, so Schlünz.

Umweltminister fordern nachhaltige Corona-Krisenbewältigung

Schwerin – Die Umweltministerkonferenz (UMK) traf heute im Rahmen einer Videokonferenz zusammen. Im Mittelpunkt der Beratungen standen dabei die Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie und daraus abzuleitende Maßnahmen der Klima- und Umweltpolitik.

„In Zeiten von Corona haben die Menschen Sorge um ihre Gesundheit und die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie – das ist völlig verständlich. Dennoch dürfen die Herausforderungen des Klimawandels im aktuellen Krisenmodus nicht ins Hintertreffen geraten“, mahnte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt. Zwar werde Deutschland nach Einschätzung von Experten sein Klimaziel für das Jahr 2020 voraussichtlich erreichen.

Es sei aber davon auszugehen, dass die Corona-bedingten Klimaeffekte nur kurzfristig anhalten und nach dem Wiederanfahren von Wirtschaft und öffentlichem Leben ein schneller Anstieg der Treibhausgasemissionen auf das vorherige Niveau oder darüber hinaus zu erwarten stehe. Die UMK sprach sich daher einvernehmlich dafür aus, die Klimaschutzziele für das Jahr 2030 sowohl national als auch auf EU- und internationaler Ebene mit aller gebotenen Kraftanstrengung weiterzuverfolgen.

„Was wir jetzt dringender denn je brauchen, ist eine nachhaltige Wachstumsstrategie, mit der es uns gelingt, Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch zu entkoppeln. Dazu bedarf es entsprechender Strukturreformen in allen Wirtschafts- und Lebensbereichen von der Industrieproduktion, der Energiewirtschaft und der Bauindustrie über den Verkehrssektor bis hin zur Landwirtschaft“, machte Backhaus deutlich. Aus diesem Grund halte er eine zügige und ambitionierte Weiterverfolgung des Green Deal auch in der Corona-Krise weiterhin für erforderlich.

„Der Green Deal ist keine Umweltspinnerei – er ist die europäische Chance für nachhaltiges Wachstum, Wohlstand, Beschäftigungssicherung sowie eine langfristig lebenswerte Umwelt“, so der Minister. „Diese Chance gilt es gerade jetzt zu ergreifen.“ Bei allen Maßnahmen zur Krisenbewältigung und Konjunkturbelebung müsse daher immer auch der Mehrwert für Umwelt und Klima im Blick behalten werden. Neue umwelt- und klimaschädliche Subventionen gelte es unbedingt zu vermeiden. „Wir fordern daher, dass in den zeitnah zu erwartenden bundesweiten Konjunkturprogrammen die Transformation hin zu einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Wirtschaft maßgeblich unterstützt wird“, bekräftigte Backhaus.

Aus diesem Grund sprach sich die UMK erneut dafür aus, den Kohleausstieg und den Ausbau erneuerbarer Energien weiter voranzutreiben und damit den Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch bis zum Jahr 2030 auf mindestens 65 Prozent zu erhöhen. Die Politik habe deshalb die vordringliche Aufgabe, verlässliche Rahmenbedingungen und damit Planungssicherheit für die Branche zu schaffen. Zudem seien alle Länder gleichermaßen gefordert, in deutlich größerem Umfang als bisher Flächen für den Zubau von Windenergieanlagen bereitzustellen.

„Die Last darf nicht bei den Nordländern abgeladen werden – sie muss auf alle Schultern verteilt werden“, bekräftigte Backhaus. Ebenso wichtig sei die bessere Einbindung der Menschen vor Ort sowie eine stärkere Beteiligung der betroffenen Kommunen an der regionalen Wertschöpfung durch Windenergie. „Nur so schaffen wir in der Bevölkerung die nötige Akzeptanz für die Energiewende.“

Auch das Thema Wolf wurde erneut beraten. „Angesichts der wachsenden Wolfsbestände ist auch hier die Akzeptanzsteigerung in der Bevölkerung von zentraler Bedeutung für die erfolgreiche Naturschutzpolitik“, betonte der Minister und forderte daher vom Bund nochmals mit Nachdruck, endlich klare Kriterien für den guten Erhaltungszustand der Wolfspopulation festzulegen und gemeinsam mit den Ländern einen entsprechenden Handlungsrahmen zu erarbeiten.

„Keine Frage: wir wollen den Wolfsbestand in Deutschland nachhaltig schützen. Dabei müssen wir jedoch gleichermaßen dem Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung und den Erfordernissen der Weidetierhaltung und Landschaftspflege gerecht werden“, sagte der Minister. Dazu brauche es dringend eine bundeseinheitliche und mit der EU-Kommission abgestimmte Vorgehensweise.

Glasarche ankert zum Jubiläum in M-V

Insel Rügen – Zum diesjährigen Jubiläum „30 Jahre Nationale Natur­landschaften Mecklenburg-Vorpommern“ erwartet die Besucher der Großschutzgebiete des Landes ein ganz besonderes Highlight: an drei Standorten soll das Kunst­projekt GlasArche3 vor Anker gehen. Auf seiner Reise durch das Land erreicht es Dienstag, den 12. Mai, als Erstes den Wiecker Hafen im Nationalpark Vorpommer­sche Boddenlandschaft.

Die GlasArche3 ist ein Holz-Glas-Ensemble. Ein gläser­nes Boot ruht in einer fünf Meter großen Hand aus Eichenholz. Das Kunstprojekt wurde 2015/2016 vom Landschaftspflegeverein Mittleres Elstertal (Zeitz, Sachsen-Anhalt) ins Leben gerufen, um auf die Zerbrechlichkeit der Natur und die Verantwortung eines jeden Menschen für die Bewahrung der Schöpfung aufmerksam zu machen. Die beiden ideengebenden Vorgänger befinden sich im Bayerischen Wald auf dem Lusen und vor dem Glasmuseum in Frauenau.

„Die Nationalen Naturlandschaften dienen der nach­haltigen Bewahrung unserer einzigartigen Naturaus­stattung. Deshalb passt die Skulptur wirklich ausgenom­men gut dort hin. Wir wollen mit diesem wunderbaren Kunstobjekt zum Nachdenken über die Nachhaltigkeit der eigenen Lebensweise anregen“, wirbt Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus für das Kunst­erlebnis. Es ginge ihm dabei vor allem darum, die Natur­landschaft aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und neu zu entdecken.

In Wieck muss gemäß der Corona-Schutz-Verordnung MV auf die geplante Auftaktveranstaltung verzichtet werden. Bürgerinnen und Bürger des Landes sind jedoch herzlich eingeladen, die Glasarche an Ort und Stelle auf sich wirken zu lassen. Der Förderverein Nationalpark Boddenlandschaft e.V. wird die Glasarche mit wöchentlich wechselnden Themen in den Sozialen Medien und in der Presse begleiten.

Nach sieben Wochen wird die Arche den Standort wechseln. Am 28. Juni reist sie nach Boizenburg ins Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe und am 16. August nach Waren in den Müritz-Nationalpark. Die Reise der Arche durch Mecklenburg-Vorpommern endet am 4. Oktober 2020 und wird wie in Wieck durch vielfältige Aktionen der beteiligten Nationalpark- und Biosphärenreservatsämter sowie der Schutzgebiets-Fördervereine begleitet – soweit dies unter den Einschränkungen aufgrund der Corona Pandemie möglich ist.

Am 12. September 1990 beschloss die damalige DDR-Regierung das Nationalparkprogramm. In den Kernzonen der großflächigen Schutzgebiete sollte die Natur der Natur überlassen werden. Damit wurde das Fundament für die heutigen Nationalparks und Biosphärenreservate in Mecklenburg-Vorpommern gelegt.

Bereits im Oktober 1990 übernahm Mecklenburg-Vor­pommern aus dem Nationalparkprogramm der DDR fünf von insgesamt 14 Großschutzgebieten, darunter drei von insgesamt fünf Nationalparks. Heute bilden drei Nationalparks, drei Biosphärenreservate und sieben Naturparks die Nationalen Naturlandschaften (NNL) unseres Landes. Sie nehmen mit insgesamt 545.700 Hektar fast 18 Prozent der Landesfläche ein.

Es folgten weitere wichtige Etappenziele wie die Anerkennung der Serrahner und der Jasmunder Buchenwälder als Teil des UNESCO-Weltnaturerbe „Buchenurwälder der Karpaten und alte Buchenwälder Deutschlands“ im Jahr 2011 und die Ausweisung der Ivenacker Eichen als erstes Nationales Naturmonument in Deutschland im Jahr 2016.

Agrarförderung aus 2. Säule

Schwerin – Die Auszahlung der Förderung der Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen, der Förderung der Sommerweidehaltung sowie der Förderung des ökologischen Landbaus aus der s.g. 2. Säule wird fristgerecht bis Ende Juni 2020 für das abgelaufene Verpflichtungsjahr 2019 abgeschlossen werden. Das teilt Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus mit.

„Dies trägt zur weiteren Liquiditätssicherung der Betriebe, insbesondere aufgrund der Folgen der schwierigen Witterungssituation in den vergangenen Jahren sowie der aktuellen Situation bedingt durch das Corona-Virus bei,“ so der Minister.

Bis zum 15.05.2020 werden Fördermittel für mehr als die Hälfte der gestellten Anträge ausgereicht. Insgesamt werden bis Ende Juni 2020 Fördermittel für ca.3600 Anträge mit einem finanziellen Gesamtvolumen von 57 Mio. € an über 2400 Landwirte ausgezahlt.

Der Landwirtschaftsminister weist auch noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass die digitalen Antrags-unterlagen im Rahmen der Agrarförderung für das Antragsjahr 2020 rechtzeitig eigereicht werden müssen.

Letzter Einreichungstermin ist der 15. Mai 2020. 

Danach können Anträge nur noch bis 09. Juni 2020 unter Beachtung entsprechender Kürzungen der Beihilfen eingereicht werden.

Eine Verlängerung der Antragsfrist wurde seitens der EU-Kommission zwar den Mitgliedstaaten eröffnet, die Bundesländer haben sich aber gemeinsam trotz der im Zusammenhang mit dem Corona-Virus stehenden Einschränkungen und Schutzmaßnahmen gegen eine Verlängerung der Antragsfrist ausgesprochen, um die Auszahlung der Fördergelder der ersten Säule am Ende des Jahres nicht zu gefährden.

Ausbaggerung Nothafen Darßer Ort

Darßer Ort – Die Frühjahrs-Ausbaggerung der Zufahrt zum Nothafen Darßer Ort ist abgeschlossen. Damit ist die erforderliche Tiefe des Fahrwassers für den Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), für heimische Fischerboote sowie die Sportboote, die im Nothafen Schutz suchen, wieder hergestellt.

„Trotz der Verschiebung des Baggerbeginns, nachdem die Baggerschiff-Besatzung coronabedingt in Quarantäne musste, wurde die Maßnahme pünktlich im genehmigten Zeitraum bis Ende April umgesetzt. Es wurden knapp 12.000 Kubikmeter Sediment ausgehoben, die komplett innerhalb des Hafenbeckens umgelagert werden konnten“, sagt Infrastrukturminister Christian Pegel. Die Kosten für die diesjährige Frühjahrsbaggerung in Höhe von rund 150.000 Euro, die je nach Witterung und Strömung in der Regel zweimal pro Jahr erforderlich ist, trägt das Land.

Der ausgebaggerte Sand wird sukzessive in einem temporären „Unterwasserdepot“ zwischengelagert, das nach der Fertigstellung des Inselhafens Prerow und Schließung des Nothafens für die Renaturierung des Hafens genutzt wird.

Bei der Einrichtung des Depots wird der Platzbedarf der Boote, die die Fahrrinne nutzen, berücksichtigt. „Auch wenn es zunächst etwas enger im Hafen wird, freue ich mich, dass die Nutzung des Nothafens am Darßer Ort bis zur Inbetriebnahme des Inselhafens Prerow sichergestellt ist“, so Pegel.

Im Rahmen des Anhörungsverfahrens zum Planfeststellungsverfahren „Inselhafen Prerow“ sind im Infrastrukturministerium als Planfeststellungsbehörde 31 Stellungnahmen, Einwendungen und Hinweise eingegangen. Die meisten beziehen sich auf naturschutzfachliche Fragen. Die nichtöffentliche Erörterung dieser Rückmeldungen ist für Anfang Juni geplant. Das weitere Verfahren hängt jedoch maßgeblich von der Auswertung der eingegangenen Stellungnahmen und Einwendungen wie auch von den Verhaltensregeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie ab.