Biosphärenreservat Schaalsee

Schwerin – Am Mittwoch hat Umweltminister Dr. Till Backhaus gemein­sam mit dem Schweriner Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier und dem Leiter des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe Klaus Jarmatz in Schwerin eine Outdoorausstellung über das UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee eröffnet. Die 31 großformatigen Bildtafeln mit brillanten Natur- und Landschaftsaufnahmen wurden gemeinsam vom Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe, der Stiftung Biosphäre Schaalsee und der GDT – Gesellschaft für Naturfotografie erstellt. Sie wird bis zum 30. Oktober 2020 an der Fußgängerpromenade am Bertha-Klingberg-Platz in Schwerin gezeigt.

„Ganz sicher wird so mancher Besucher der Ausstellung hier in Schwerin überrascht sein, welche Naturschätze es quasi gleich vor der Haustür zu erkunden gibt“, sagte Backhaus. „Ich bin überzeugt, dass unser Biosphärenreservat mit dieser Ausstellung noch bekannter gemacht wird und zu einem Besuch der faszinierenden Schaalsee-Region einlädt.“

Backhaus erinnerte daran, dass das heutige Biosphären­reservat zu den fünf großflächigen Naturlandschaften gehört, die Mecklenburg-Vorpommern 1990 aus dem Nationalpark­programm der DDR übernahm. „Das war die Geburtsstunde unserer heutigen Nationalen Naturlandschaften. Auch daran soll diese Ausstellung erinnern.“ Damals hatte die Schaalsee-Region noch den Status eines Naturparks. Im Juli 1998 wurde sie als Biosphärenreservat ausgewiesen und das Biosphärenreservatsamt Schaalsee gebildet. Im Januar 2000 folgte dann die Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee.

„Wir wissen um den unermesslichen Wert unserer Natur­ausstattung und haben frühzeitig erkannt, wie wichtig es ist, unsere Natur zu schützen und so für die kommenden Generationen zu erhalten“, sagte Backhaus. Die Nationalen Naturlandschaften Mecklenburg-Vorpommern, also die drei Nationalparks, drei UNESCO-Biosphärenreservate und sieben Naturparks des Landes, machen mit 545.700 ha fast 18 Prozent der Landesfläche aus. Zusammen mit den Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten komme das Land insgesamt auf fast 1 Mio. ha Schutzgebietsfläche, das sind 32,1 Prozent der Landesfläche.

Die wunderbare Naturausstattung zu schützen, sei die zentrale Aufgabe eines Biosphärenreservates. Doch gingen dessen Aufgaben darüber hinaus. Es gehe darum, den Naturschutz mit wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Aspekten der Region, insbesondere den Tourismus, zu verknüpfen. „Es ist den Akteuren im Biosphärenreservat Schaalsee auf beeindruckende Weise gelungen, die Region vom touristischen Niemandsland in eine gefragte Urlaubsregion zu entwickeln, ohne dabei die Belange des Naturschutzes aus den Augen zu verlieren“, würdigte Backhaus die Arbeit des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe, das auch für das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern zuständig ist.

Bereits 100 Partner des Biosphärenreservats werben für ihre Angebote mit der Regionalmarke „Biosphärenreservat Schaalsee – Für Leib und Seele“. Mehr als 150 km aus­geschilderte Wander- und Radwege führen durch das Biosphärenreservat. Drei Aussichtstürme und ein Steg durch das Zarrentiner Kalkflachmoor ermöglichen es dem Besucher, die Schaalseelandschaft auch aus einer anderen Perspektive zu erleben. Das Informationszentrum PAHLHUUS hat im vergangenen Jahr insgesamt 35.000 Besucher gezählt.

Für die Fotoausstellung waren die Mitglieder der Regional­gruppe der GDT ein Jahr lang in der Region unterwegs. „Es ist ihnen auf beeindruckende Weise gelungen, die ganze Vielfalt und Schönheit einer durch den Menschen gestalteten Kulturlandschaft einzufangen.“, sagte Backhaus nach dem Rundgang. Zu den Motiven gehören blühende Obstbäume, Weidelandschaften und natürlich die Seen der Region. Zahlreiche Tiere wurden porträtiert – nicht nur Adler und Kranich, sondern auch „Alltagstiere“ wie Wildschwein und Fuchs. In der Ausstellung wird natürlich auch der Aspekt der Wildnis thematisiert. Sechs Prozent der Fläche im Biosphärenreservat sind als sogenannte Kernzonen ausgewiesen. Dort ist der Mensch nur Beobachter und die Natur kann sich frei entfalten.

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