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Kategorie: Städte und Gemeinden

Sicherheit für die Kommunen

Schwerin – Der Landtag hat der Neufassung des Finanzausgleichsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern (FAG M-V) zugestimmt. Damit kann das neue FAG zum 1. Januar 2024 in Kraft treten.

„Ich bedanke mich bei dem Parlament für die intensive Befassung der Novelle in den Ausschüssen und der heutigen Zustimmung. Somit kann das Gesetz planmäßig zum 1. Januar 2024 rechtsverbindlich werden und wir geben den Kommunen finanzielle Planungssicherheit für die kommenden Jahre“, sagte Landesinnenminister Christian Pegel heute in Schwerin.

Die FAG-Änderung sei ein starkes Paket, das die Handlungsfähigkeit der Kommunen in diesen herausfordernden Zeiten sichert. Es werde vor allem in die Bildungsinfrastruktur investiert, verdeutlich Pegel: „Grundlage dafür ist die neue ,Gemeinsame Infrastrukturpauschale Schulbau‘. Der bisher festgestellte Bedarf an Schulneubauinvestitionen und -sanierungen beträgt mindestens 430 Millionen Euro. Nun werden über vier Jahre insgesamt 200 Millionen Euro bereitgestellt. Hinzu kommt die obligatorische Kofinanzierung der Schulträger in Höhe von mindestens 50 Prozent. Somit werden wir in den kommenden Jahren in unsere Schulen im Land mehr als 400 Millionen Euro investieren.“

Großer Investitionsbedarf besteht zudem bei der Feuerwehrinfrastruktur in den Kommunen unseres Landes: „Mit einem neuen 50-Millionen-Euro-Paket für die Feuerwehrgerätehäuser unterstützen wir die kommunale Ebene. Die Mittel sollen über Sonderbedarfszuweisungen verteilt werden. Das Geld dafür kommt ausschließlich vom Land“, erklärt Christian Pegel.

Damit auch Kommunen, die sich in der Haushaltskonsolidierung befinden, ihren Eigenanteil aufbringen können, werden diese Kommunen in den Jahren 2024 bis 2027 zusätzlich zu den bereits bisher gewährten Hilfen eine Sonderzuweisung für investive Zwecke erhalten. Dafür stehen jährlich rund 7,5 Millionen Euro zur Verfügung. Hinzu kommen haushaltsrechtliche Erleichterungen in der Gemeindehaushaltsverordnung-Doppik.

Damit wird vielen Städten und Gemeinden deutlich leichter gemacht, ihre in den zurückliegenden Jahren erzielten Haushaltsüberschüsse für Investitionen in ihren Kommunen einzusetzen. Die Gemeindehaushaltsverordnung-Doppik setzte für den Einsatz dieser Haushaltsüberschüsse bislang erhebliche Hürden. Dadurch werde in zahlreichen Kommunen eine erhebliche Eigeninvestitionskraft von insgesamt bis zu 600 Millionen Euro erschlossen.

Weitere positive Änderungen für die Kommunen sind unter anderem die Beteiligungsquote – also dem in Prozent ausgedrückten Anteil der Kommunen an den Steuereinnahmen des Landes – und der Erstattung der kommunalen Ausgaben für den übertragenen Wirkungskreis. Bei letzterem komme das Land den Kommunen deutlich entgegen, so Christian Pegel. Darüber hinaus erhalten die Kommunen Unterstützung für höhere Aufwände der Kommunen für die Wohngeldreform oder den Energiekostensteigerungen.

Mit dem FAG MV wird die Finanzverteilung in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro sowohl zwischen Land und Kommunen als auch innerhalb der kommunalen Ebene geregelt. Mit der umfangreichen FAG-Novelle 2020 war insbesondere auch der interkommunale Finanzausgleich bedarfsgerechter ausgestaltet worden, um so der unterschiedlichen Gemeindestruktur und der Ungleichheit im Land zwischen großen Städten mit übergemeindlichen Aufgaben, kleineren Städten und Gemeinden in wirtschaftlich prosperierenden Regionen und Gemeinden in ländlichen Regionen besser gerecht zu werden.

Starke Regiobuslinien im Land starten

Jesse: Regiobusse stärken die Mobilität im ganzen Land – bestehende Buslinien in der Fläche verbessern und neue durchgehende Linien schaffen

Schwerin – Am Sonntag startete die Regiobuslinie der Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim (VLP). An der offiziellen Inbetriebnahme der Regiobuslinie nahmen die Verkehrsstaatssekretärin Ines Jesse, der Geschäftsführer der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern Daniel Bischof und der Geschäftsführer der VLP Stefan Lösel am Schweriner Hauptbahnhof teil. „Die neuen Regiobusse sind ein wichtiger Teil der Mobilitätsoffensive für Mecklenburg-Vorpommern. Gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen und den kommunalen Aufgabenträgern wollen wir die Mobilität im ganzen Land verbessern.

Unter anderem werden hierfür Regiobuslinien auf wichtigen Verkehrsachsen mit einheitlichen Qualitätsstandards eingeführt. Die ersten Regiobuslinien gehen mit dem heutigen Fahrplanwechsel an den Start. Ziel ist es, das Angebot bestehender Buslinien in der Fläche zu verbessern und neue durchgehende Linien zu schaffen. So können mehr Fahrgäste den öffentlichen Personennahverkehr nutzen. Damit stärken wir auch die Mobilität im ländlichen Bereich unseres Landes“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt alle Regiobuslinien mit jährlichen Zuschüssen über die VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH. Für das Vorhaben Linie 170 Sternberg – Schwerin erhält der zuständige Landkreis Ludwigslust-Parchim im Jahr 2024 Regionalisierungsmittel in Höhe von rund 670.000 Euro. Für das Jahr 2023 erhält der Landkreis rund 40.000 Euro.

Die geplanten Regiobuslinien werden mit regelmäßigen Fahrten stündlich oder zweistündlich unabhängig von Schul- und Ferienzeiten verkehren. Besonders an den Wochenenden und außerhalb der klassischen Hauptverkehrszeiten wird das Angebot der Regiobuslinien erweitert. Die Busse fahren in der Regel von Montag bis Samstag zwischen 5 und 22 Uhr und an Sonn- und Feiertagen zwischen 8 und 20 Uhr. Zudem sind die Regiobuslinien mit dem Bahnverkehr verknüpft, um ein engmaschiges Verkehrsnetz für ganz Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen.

Stefan Sternberg, Landrat Ludwigslust-Parchim: „Mit der Einführung der Regiobuslinien wird dauerhaft ein fest verkehrendes Verkehrsangebot geschaffen, das für planbare und verlässliche Verbindungen zwischen den Zentren im Landkreis und der Landeshauptstadt Schwerin als Oberzentrum sorgt. Diese Taktlinien sind das Rückgrat des im Landkreis erfolgreich etablieren Rufbussystems und sichern die Durchlässigkeit der Verkehre über das Grundzentrum hinaus. Dies gilt insbesondere für die Anbindung der Stadt Sternberg, die jetzt über den straßengebundenen ÖPNV und die zubringenden Rufbuslinien auf hohem Standard gesichert und dank der gewährten Zuwendungen auch für den Landkreis dauerhaft finanzierbar ist.“

„Das neue Angebot geht weit über die bisherige Verkehrsleistung auf der Relation Schwerin – Sternberg hinaus, insbesondere an Wochenenden und in Tagesrandlagen“, erläutert Stefan Lösel, Geschäftsführer der VLP. „Wir haben zusätzliche Fahrpersonale eingestellt und Busse aus anderen Betriebsteilen der VLP verlegt. Die Qualitätskriterien des Landes stellen hohe Anforderungen an die Verkehrsunternehmen. Ich bin davon überzeugt, dass das damit verbundene verlässliche Angebot von den Kunden wahrgenommen werden wird.“

Dr. Rico Badenschier, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Schwerin ergänzt: „Schwerin, die benachbarten Landkreise und das Land Mecklenburg-Vorpommern haben in den letzten Jahren bereits sehr konstruktiv zusammengearbeitet, um den zukünftigen gemeinsamen Verkehrsverbund vorzubereiten. Mit der Schaffung eines attraktiv getakteten Busverkehrs zwischen Schwerin und Sternberg wird jetzt ein weiterer wichtiger Schritt getan, um das ÖPNV-Angebot zwischen der Landeshauptstadt und seinem Umland deutlich zu verbessern und somit eine konkurrenzfähige und umweltfreundliche Alternative gegenüber dem privaten Pkw auf dieser Strecke zu etablieren.“

Die ersten Fahrgäste, die die neuen Regiobuslinien nutzen können, sind die Fahrgäste der Linie 170 der Verkehrsgesell-schaft Ludwigslust-Parchim (VLP) von Schwerin nach Sternberg über Cambs und Brüel. Die Regiobusse fahren montags bis freitags im Stundentakt. An den Wochenenden, an denen bislang Rufbusse angeboten wurden, gibt es erstmals ein zweistündliches Angebot, das durch zusätzliche Rufbusfahrten verstärkt wird.

„Für ein flächendeckendes und klimafreundliches ÖPNV-Angebot benötigen wir eine deutliche Ausweitung der kreisübergreifenden Mobilitätsangebote, die die Lücke zwischen Schienenpersonennahverkehr und lokalen Angeboten schließen. Gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen und den Landkreisen investieren wir in qualitativ hochwertige Regiobuslinien, um die ländlichen Regionen in unserem Flächenland besser und in hoher Qualität anbinden zu können“, so Daniel Bischof, Geschäftsführer der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH.

Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember nehmen in zwei weiteren Landkreisen erste weitere Regiobuslinien den Betrieb auf:

  • zwischen Neubrandenburg und Waren (Linie 012 MVVG)
  • zwischen Wismar und Grevesmühlen (Linie 330 NAHBUS)

Im Frühjahr 2024 sollen die nächsten beiden Regiobuslinien in den Landkreisen Vorpommern-Greifswald, Vorpommern- Rügen und Rostock folgen:

  • Sanitz – Marlow – Tribsees – Grimmen – Greifswald (VVR)
  • (Königstuhl -) Sassnitz – Klein Zicker (VVR)

Die Regiobuslinie Sanitz-Greifswald wird dann erstmals drei Landkreise mit einem regelmäßigen durchgängigen Nahverkehrsangebot auf der Straße miteinander verbinden.

Die landesweite Fahrplanauskunft „MV FÄHRT GUT“ für Mecklenburg-Vorpommern berücksichtigt alle Änderungen des neuen Fahrplans. Die kostenlose App des Landes enthält alle Fahrplandaten des ÖPNV in M-V und steht für Android und iOS zur Verfügung (www.fahrplanauskunft-mv.de).

M-V kürt „Seniorenfreundliche Kommunen“

1. Plätze gehen an Ludwigslust, Ueckermünde, Plate und Hohenkirchen

Schwerin – Heute verlieh das Sozialministerium zusammen mit dem Landesseniorenbeirat zum fünften Mal die Auszeichnung „Seniorenfreundliche Kommune“. Insgesamt sieben Städte und Gemeinden erhielten Preise in drei Kategorien sowie einen Sonderpreis. Der Wettbewerb fand nach coronabedingter Unterbrechung das erste Mal seit 2017 statt.

Ausgezeichnet wurde in den Kategorien bis 3.000, bis 10.000 und über 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner (EW). Sozialministerin Drese bedankte sich zu Beginn der Veranstaltung für die Beiträge aus den Kommunen: „Die Bandbreite und Kreativität der Konzepte hat mich wirklich beeindruckt. Die Städte und Gemeinden zeigen, wie sich die baulichen und sozialen Möglichkeiten an die demografischen Entwicklungen in unserem Land anpassen können.“

Den 1. Platz in der Kategorie ab 10.000 EW belegte die Stadt Ludwigslust mit einem umfassenden seniorenpolitischen Gesamtkonzept. Dazu zählen der barrierearme Umbau des Stadtbildes, ein Bus-Shuttle und Aktionen wie eine Seniorensportwoche.

In der Kategorie 3.000 bis 10.000 EW gab es zwei erste Plätze. Neben dem Seebad Ueckermünde konnte die Gemeinde Plate die Jury überzeugen. Ueckermünde setzt unter anderem auf einen eigenen Seniorenbeauftragten und fördert intensiv die Nachbarschaftshilfe. Plate initiiert zahlreiche Veranstaltungen im Dorfzentrum für ältere Menschen und fördert den gemeindeeigenen Seniorenbeirat. Platz 3 ging an Karlshagen. Dort bemühen sich die Verantwortlichen vor allem um mehr altersgerechten Wohnraum und die Zusammenführung von Generationen.

In der Kategorie bis 3.000 EW erhielten Hohenkirchen auf Platz 1 und die Gemeinde Warsow auf Platz 2 die Auszeichnung „Seniorenfreundliche Kommune“. Während Hohenkirchen unter anderem altersgerechten Tourismus fördert und Seniorinnen und Senioren in die Gemeindearbeit aktiv einbindet, setzt Warsow mit seiner Bürgermeisterin Renate Lambrecht in Personalunion auch auf eine Seniorenbeauftragte.

Der Sonderpreis wurde für besonderes Engagement des Seniorenbeirates für die Stadt Gadebusch ausgelobt.

Drese betonte, dass Seniorinnen und Senioren mit über 35 Prozent der größte Personenkreis in Mecklenburg-Vorpommern seien. „Umso wichtiger ist es, ältere Menschen genau in den Blick und ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen“, betonte die Ministerin. Die demografische Entwicklung müsse sich laut Drese landesweit in den Stadtbildern und Gegebenheiten sowie in den Angeboten in ländlicheren Regionen widerspiegeln. „Die heute ausgezeichneten Kommunen sind hierbei echte Vorbilder“, so Drese.

Bewertet wurde von einer breiten Jury bestehend aus haupt- und ehrenamtlichen Vertreterinnen und Vertretern aus Landessozial- und Seniorenpolitik sowie aus Kommunen und der Hochschule Neubrandenburg. Neben Urkunden erhielten die Gewinner-Kommunen Preisgelder im Gesamtwert von 10.000 Euro.

Alle Gewinner im Überblick:

Kategorie I (bis 3.000 EW)

  • 1. Platz Gemeinde Hohenkirchen
  • 2. Platz Gemeinde Warsow         

Kategorie II (bis 10.000 EW)

  • 1. Platz Stadt Ueckermünde
  • 1. Platz Gemeinde Plate
  • 3. Platz Gemeinde Karlshagen

Kategorie III (über 10.000 EW)

  • 1.Platz Ludwigslust

Sonderpreis

  • Gadebusch

DRK punktet bei Berufsmesse

Gingster Schüler wählten das Unternehmen zum „Besten Messestand 2023“

Insel Rügen – Eine Premiere bei der 17. Berufsmesse an der Gingster Schule. Über 280 Schüler wählten den DRK-Kreisverband Rügen-Stralsund zum ersten Mal als den „Besten Messestand“. Dessen Mitarbeiter konnten sich in allen Kriterien souverän gegen die anderen 30 Unternehmen in der Schülergunst durchsetzen.

„Wir dachten, dass es den teilnehmenden Firmen gut tun würde, wenn sie auf diese Art ein Feedback der Schüler bekämen“, meint Schulleiter André Farin und lobt ausdrücklich die Idee seines Lehrerteams. Die Wahl verlief denkbar einfach.

Die Jungen und Mädchen aus den Klassenstufen 5 bis 10 bekamen Stimmzettel mit den Kriterien und entschieden sich nach dem Rundgang für ihren Favoriten. Neben Ausstattung und Anschaulichkeit des Standes begutachteten die Messebesucher mitgebrachte Materialien, Verständlichkeit und die Qualität in der Beantwortung ihrer Fragen.

Standchef und DRK-Personalleiter Jens Witschel freute sich mit seinen Kollegen über den Preis, denn erstmals kamen sie mit einem größeren Team in den Westen der Insel, um sich vorzustellen. Die Ausbildungsmöglichkeiten in dem Unternehmen seien enorm und sollten jungen Menschen interessant und anschaulich vorgestellt werden.

„Wir sind immer wieder gern hier und präsentieren das DRK, denn wir brauchen viele junge Menschen aus der Region für unsere Einrichtungen auf der Insel“, sagt er in der Auswertungsrunde des Messetages.

Die beste Messebesucherin Alina Krukow aus der 9a (3. v. l.) mit dem DRK-Siegerstand auf der Berufsmesse in Gingst. Foto: Martina Zabel
Die beste Messebesucherin Alina Krukow aus der 9a (3. v. l.) mit dem DRK-Siegerstand auf der Berufsmesse in Gingst. Foto: Martina Zabel

Mit einem zweiten Novum motivierten die Messemacher um Chef-Organisator Goswin Schreck die Schüler. „Die Unternehmen gaben ihr Votum für den besten Messebesucher ab“, erklärt er und ist froh, dass auch dieser Baustein funktionierte.

Alina Krukow aus der 9a gewann erstmals den Titel, weil sie mehrere Stände mit voller Punktzahl absolvierte. Sie zeigte dabei großes Interesse und ein freundliches Verhalten, machte sich Notizen und probierte auch Dinge aus.

Das pädagogische Konzept der Messe ging auf, denn die Teilnehmer konnten in der hauseigenen Veranstaltung so viele verschiedene Berufsbilder erfragen und hinterfragen wie noch nie. Mit gezielten Vorbereitungen der Messemappen fiel es nicht mehr so schwer, ins Gespräch zu kommen.

Die ältesten Schüler halfen den jüngsten bei ihrem ersten Kontakt zu dem „BO-Highlight des Novembers“. Auf einen Rekord sei die Schule besonders stolz, meint Schulleiter André Farin. „Ein Drittel der Stände betreuten ehemalige Schüler aus Gingst und sie zeigten ihren Nachfolgern, was aus einem alles werden kann.“

Trendwende in der Tourismusentwicklung

Zehn Forderungen der Einwohnerinnen und Einwohner aus MV an die Politik

Schwerin – Nach einem breit angelegten und extern begleiteten Beteiligungsprozess mit insgesamt mehr als 450 mitwirkenden Bewohnerinnen und Bewohnern Mecklenburg-Vorpommerns wurden die zentralen Ergebnisse in einem Papier mit dem Titel „Handlungsempfehlungen für eine einwohnerorientierte Tourismusentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern“ zusammengefasst.

Darin enthalten sind zehn Forderungen der Einwohnerinnen und Einwohner an die Tourismuspolitik, die sich aus neun im Land verteilt abgehaltenen Bürgerdialogen und acht Ideenwerkstätten ergeben haben. Zudem werden im Papier Handlungsempfehlungen für die Politik, die Landkreise, die Reiseregionen, die Städte und Gemeinden sowie für die Branche in zehn Gestaltungsfeldern im Sinne von Lösungsansätzen für eine zukunftsfähige Tourismusentwicklung aufgezeigt. Das Papier wurde heute im Rahmen der MV-Tourismustage an Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit übergeben.

Es liefert ein neues Narrativ für die nachhaltige Tourismusentwicklung, wonach die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern stärker in die touristische Entwicklung einbezogen werden sollten, und das in einer Kernbotschaft zusammengefasst werden kann: Wenn es der Bevölkerung gut geht, dann kann es auch den Gästen gut gehen, denn eine hohe Lebensqualität für die Bevölkerung schafft auch eine hohe Besuchs- und Erlebnisqualität für Gäste. Der Tourismus kann und soll seinen Betrag zur Lebensqualität im Land leisten.

Noch nie zuvor wurde die Bevölkerung zum Thema Tourismus so umfangreich angehört und ihre Wünsche so kompakt auf den Punkt gebracht. Dazu Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern: „Die fachliche Beschäftigung mit dem Thema Tourismusakzeptanz hat eines gezeigt: Wir müssen um- oder besser weiterdenken. Tourismus funktioniert nur mit der Akzeptanz und dem Verständnis der Einwohnerinnen und Einwohner.

Am Ende wollen wir alle von und mit dem Tourismus gut leben. Es ist unsere Aufgabe, Wünsche anzuhören, zu verdichten und sie mit den richtigen Empfehlungen an die richtigen Empfänger zu adressieren. Letztlich müssen wir aber gemeinsam und übergreifend daran arbeiten, den Tourismus im Land zu stärken, insbesondere auch, weil er ein Treiber für mehr Lebensqualität ist.“

Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer, der das Papier von drei Teilnehmenden am Beteiligungsprozess entgegennahm, sagte: „Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in unserem Bundesland. Dieser Erfolg ist aber nicht selbstverständlich und setzt voraus, dass Einwohnerinnen und Einwohner auch mitgenommen und beteiligt werden.

Letztlich sind sie es, die als Gastgeber für eine Atmosphäre sorgen, in der die Touristen sich wohl fühlen und immer wieder gerne zu Besuch kommen. Auch deshalb war es mir wichtig, dass wir gemeinsam nach Wegen suchen, wie die Interessen der Tourismusbranche und der Einheimischen gleichermaßen berücksichtigt werden. Die Handlungsempfehlungen sind eine gute Grundlage für diesen Prozess.“

Die zehn (Heraus-)Forderungen aus Sicht der Einwohnerinnen und Einwohner in MV:

  1. Der Tourismus soll gleichermaßen zur Zufriedenheit von Einwohnerinnen und Einwohnern, Natur und Gästen weiterentwickelt werden.
  2. Im Tourismus sollen sich Akteure und Orte besser vernetzen und besser zusammenarbeiten, um Probleme schneller zu lösen.
  3. Die Tourismusentwicklung soll für alle transparent sein und die Mitgestaltung durch Einwohnerinnen und Einwohner ermöglichen.
  4. Der Tourismus soll Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gute Arbeit mit fairen Bedingungen und Perspektiven bieten.
  5. Der Tourismus soll die Mobilität für Einwohnerinnen und Einwohnern und Gäste verbessern und ausbauen.
  6. Der Tourismus soll Rücksicht auf die Natur und Umwelt nehmen, sie besser schützen und pflegen.
  7. Der Tourismus soll die Lebensgrundlagen schützen, Infrastruktur ausbauen und die Orte attraktiver machen.
  8. Der Tourismus soll Menschen miteinander verbinden und das Engagement der Einwohnerinnen und Einwohner stärken.
  9. Der Tourismus soll verstärkt auf regionale Produkte setzen und damit die regionalen Unternehmen und Anbieter stärken.
  10. Der Tourismus soll besser über Freizeit, Kultur und Gastronomie informieren und die Angebote ganzjährig bereichern.

B 111 Ortsumgehung Wolgast

Ausführungsplanung für Bau der Peenestrombrücke vergeben

Wolgast – Die Ausführungsplanung für den Bau der Peenestrombrücke an der Bundesstraße 111 ist an das Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä und Partner vergeben worden. „Damit nehmen wir den nächsten Meilenstein, um den Zeitplan für den Neubau der Ortsumgehung Wolgast einzuhalten“, sagt der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer. Die Auftragssumme für die Ausführungsplanung beläuft sich auf 4,8 Millionen Euro. Der Baubeginn ist für das Jahr 2025 geplant.

Auch die Bauleistung für die Überführung der Kreisstraße VG 27 über die künftige Ortsumgehung zwischen Wolgast-Mahlzow und Neeberg ist vergeben worden. Den Zuschlag hat die ARGE Meyer Tiefbau/Fritz Spieker erhalten. Die Auftragssumme beträgt 7,7 Millionen Euro. Mit dem Beginn des Baus der örtlichen Umfahrung an der K 27 sind die ersten Arbeiten in dieser Woche gestartet.

Bereits weit fortgeschritten ist der Bau der Überführung der Kreisstraße VG 26 über die künftige Umgehungsstraße im Bereich der Gemeinde Sauzin auf der Insel Usedom. Nach derzeitigem Planungsstand soll das neue Bauwerk – vorbehaltlich der Witterung – noch in diesem Jahr einspurig in Betrieb genommen werden.

Für den Neubau der Ziesebrücke auf der Festlandseite sind zuletzt rund 746 Mörtelstopfsäulen mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern für die Standsicherheit der Straßendämme beidseitig der Ziese in den Boden gebracht worden. Nun werden die Spundwandkästen für die neue Brückengründung eingebaut und der zweite Trockendurchlass errichtet. Im kommenden Jahr wird dann mit der Bohrpfahlgründung der Bau der neuen Ziesebrücke fortgesetzt.

Die Ortsumgehung Wolgast soll künftig auf 6,8 Kilometern Länge den Verkehr auf der Bundesstraße 111 südöstlich um die Stadt Wolgast herumführen. Die neue Trasse soll die Verbindung zwischen der A 20 und der Insel Usedom sowie dem Hafen- und Industriestandort Wolgast verbessern.

Im Zuge der Ortsumgehung wird eine Zügelgurtbrücke über die Peene gebaut. Mit einer Gesamtlänge von 1,4 Kilometern, einer lichten Höhe über dem Peenestrom von 42 Metern und 70 Meter hohen Pylonen wird es die größte Brücke ihrer Art in Europa sein.

Daneben werden kleinere Bauwerke errichtet wie die Ziesebrücke, eine Radwegestützwand, eine Lärmschutzwand, eine Sedimentationsanlage, ein Regenrückhaltebecken sowie eine Uferwand am Peenestrom. Auch der Bau der „Neuen Bahnhofstraße“ in der Stadt Wolgast und ein neuer Radweg an der Kreisstraße 26 auf der Insel ist Teil der Gesamtmaßnahme.

Die Kreisstraße 26 und der Radweg werden mit einer Brücke über die künftige Ortsumgehung geführt, genauso wie die Kreisstraße 27 und der Wirtschaftsweg an der Kompostieranlage. Als Ausgleichmaßnahme entsteht zudem eine Brücke über den Mellengraben im Zuge der B 111 bei Loddin.

Ortsumgehung Dargun

Dargun – Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr hat den Planfeststellungsbeschluss für die Ortsumgehung Dargun (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) fertiggestellt. Verkehrsminister Reinhard Meyer erwartet durch die Ortsumgehung positive Effekte für Wirtschaft und Einwohner vor Ort.

Geplant ist ein 3,2 Kilometer langer Streckenabschnitt mit beidseitigen Baumreihen und drei Knotenpunkten.

Ziel der neuen Umfahrung ist es, die Verbindung zwischen Demmin und Rostock sowie über die Bundesautobahn A 20 in Richtung Westen zu verbessern. Weiter werden die Verkehrssicherheit in der Ortslage erhöht, der Schwerlastverkehr in Dargun minimiert sowie die Lärm- und Luftschadstoffimmissionen gesenkt.

Die Ortsumgehung soll nördlich der Stadt Dargun verlaufen. Sie beginnt kurz hinter der Einmündung der Landesstraße 231 nach Alt Kalen, umgeht die ehemalige Mülldeponie und schließt in Höhe Neubauhof an die Bundesstraße 110 in Richtung Demmin an.

Verkehrsminister Reinhard Meyer begrüßt die Ortsumgehung: „Als Land wollen wir gut 14 Millionen Euro in die Ortsumfahrung investieren. Das ist gut angelegtes Geld, denn zum einen entlasten wir die Einwohnerinnen und Einwohner.

Zum anderen verbessert sich durch kürzere Wege und schnellere Verbindungen zur Autobahn auch der Waren- und Güterverkehr für die Wirtschaft. Der jetzt erstellte Planfeststellungsbeschluss ist deshalb ein wichtiger Schritt in Richtung Baubeginn.“

Die öffentliche Auslegung des Planfeststellungsbeschlusses erfolgt in der Zeit vom 20. November 2023 bis einschließlich 03. Dezember 2023 in der Stadt Dargun, dem Amt Stavenhagen und kann auf der Internetseite des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr Mecklenburg-Vorpommern (https://www.strassen-mv.de/de/planfeststellung/beschluesse/) eingesehen werden.

Fördermittel für „Mauerpark“ in Rechlin

Schulte: Tourismusinfrastruktur wird qualitativ hochwertig ausgebaut

Rechlin – In der Gemeinde Rechlin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) soll zwischen der Siedlung Rechlin und dem sogenannten „Russensektor“ die Kurparkanlage „Mauerpark“ entstehen.

„Die Gemeinde Rechlin ist als staatlich anerkannter Erholungsort ein beliebtes Ziel vieler Gäste. Ein Hauptaugenmerk der Akteure vor Ort liegt vor allem auf dem Ausbau einer qualitativ hochwertigen Tourismusinfrastruktur. Dafür wurden beispielsweise das Ortszentrum mit Tourist-Information und Marktplatz, die Uferpromenade mit Seebrücke und Restaurants sowie der Bootsanleger neu gestaltet.

Jetzt soll ein Teil der wechselhaften militärischen Historie im Ort aufgearbeitet werden“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Vorgesehen ist, zwischen der Mittelstraße, dem Robinienweg und der Müritzstraße in Rechlin einen „Mauerpark“ als Kurparkanlage zu errichten. Die derzeit brachliegende Fläche gehört zu den von der Westgruppe der russischen Truppen genutzten militärischen Liegenschaften.

Inmitten des Ortes Rechlin verlief hier eine Mauer, die teilweise noch erhalten ist. Jetzt soll deren Verlauf über eine Bepflanzung nachgestaltet werden sowie Informationstafeln zur Historie aufgestellt werden. Ausgestattet mit Fitnessgeräten und Sitzgelegenheiten ist die Kurparkanlage als historisch-kulturelle Erholungs- und Begegnungsstätte angedacht. Im Jahr 2022 wurde bereits eine durchgehende Wegeverbindung durch den Mauerpark realisiert.

Die Gesamtinvestition für den jetzt geplanten Bauabschnitt betragen rund 282.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von knapp 212.000 Euro.