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Kategorie: Veranstaltungen/Termine

Premiere des Kurzfilms „Aquakultur in M-V“

Wismar – Was bedeutet Aquakultur? Diese Frage und viele andere rund um das Thema Aquakultur in Mecklenburg-Vorpommern haben Kinder und Jugendliche über drei Jahre mit unterschiedlichen medialen Mitteln und Methoden beantwortet. Der Abschluss: eine 12-minütige Dokumentation, die die Bedeutung der Aquakultur für M-V aufzeigt. Am Donnerstagabend (2. Juni 2022, ab 18 Uhr) feiert der Kurzfilm eine interne Premiere im Filmbüro MV in Wismar. Mit dabei ist der für die Fischwirtschaft zuständige Minister Dr. Till Backhaus.

„Seit über 20 Jahren begleitet und fördert die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern die Aquakultur sehr intensiv, weil wir davon überzeugt sind, dass dieser Wirtschaftszweig eine Zukunft hat.  Der Fischkonsum steigt weltweit seit Jahrzehnten – auch in Deutschland. Leider werden weit über 80 Prozent des in Deutschland verzehrten Fischs – 2010 waren es rund 1,3 Millionen Tonnen – importiert. Während Frischfisch vor allem aus Tansania, Südafrika, Sri Lanka oder Island eingeflogen wird, kommt der Frostfisch ausschließlich über den Seeweg nach Deutschland. Damit verbunden sind große Menge an CO2-Emissionen, die es künftig zu vermeiden gilt.

Mit unseren Fördermöglichkeiten ergänzen wir die Förderangebote der Europäischen Kommission und haben erreicht, dass sich hierzulande in den vergangenen Jahren bereits eine vielversprechende Infrastruktur aus Produzenten, Verarbeitern und Forschungseinrichtungen entwickelt hat, die erfolgreich zusammenarbeiten“, sagte der Minister im Vorfeld der Veranstaltung.

Backhaus betonte, dass in den geschlossenen Kreislaufanlagen Fische weitgehend ohne Einfluss auf die Umwelt erzeugt werden. Das Wasser in einer Kreislaufanlage könne durch eine Kreislaufführung über Biofiltersysteme mehrfach genutzt werden. Die benötigte Wärmeenergie werde in einigen Anlagen durch die sonst ungenutzte Abwärme von Biogasanlagen zur Verfügung gestellt. Außerdem könnten dadurch Temperatur und auch Licht so gesteuert werden, dass ein ganzjähriges Wachstum möglich ist.

Das Filmteam hat im Zuge seiner Recherche verschiedene Aquakulturbetriebe in MV aufgesucht und konnte tiefe Einblicke über die tatsächliche Durchführung von Aquakultur gewinnen. Besucht wurde außerdem die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern in Born, die die Grundlagen einer nachhaltigen Aquakultur erforscht und entwickelt. „Ich finde es großartig, dass sich die Kinder und Jugendlichen mit diesen unter jungen Leuten sicherlich eher unpopulären Themen beschäftigen. Denn schließlich sind sie die Verbraucher von morgen und ihr Konsumverhalten entscheidet maßgeblich, wie es mit unserem Planeten weitergeht“, so Backhaus. Das Filmprojekt wurde mit ca. 12.000 Euro aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds vom Land unterstützt.

Seit 2000 wurden investive Aquakultur und Forschungsprojekte in Mecklenburg-Vorpommern mit rund 54.700 Euro aus EU- und Landesmitteln gefördert. Über 46 Tausend Euro flossen davon in die Forschung. Rund 13.600 Euro betrug der Anteil der Landesgelder.

 Aktuell gibt es in Mecklenburg-Vorpommern 9 Kreislaufanlagen, sechs Teichwirtschaften und zwei Durchlaufanlagen. Prädestinierte Standorte für neue Anlagen seien laut Landgesellschaft M-V und Wirtschaftsfördergesellschaft Invest in MV zum Beispiel Gewerbeareale in Grevesmühlen, Maliß. Güstrow, Dummerstorf, Malchow oder Stavenhagen.

Universitäres Notfallzentrum eingeweiht

Rostock – Finanzminister Dr. Heiko Geue und Wissenschaftsstaatssekretärin Susanne Bowen, stellvertretend für Wissenschaftsministerin Bettina Martin, haben heute gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Universitätsmedizin Rostock und des Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamtes (SBL) Rostock den fertiggestellten Neubau „Universitäres Notfallzentrum“ feierlich eingeweiht.

Das „Universitäre Notfallzentrum“ ist der entscheidende Baustein in der Gesamtkonzeption der Universitätsmedizin Rostock und nimmt auf dem Campus einen städtebaulich bedeutsamen Platz ein. Ob zu Fuß, mit dem Taxi oder dem Bus, mit dem Krankentransport oder mit dem Rettungshubschrauber – die erste Aufnahme der Patientinnen und Patienten und die Sofortbehandlung beginnt in diesem Gebäude.

„Das Land hat über 185 Millionen Euro in das bisher größte und komplexeste Bauprojekt Mecklenburg-Vorpommerns investiert. Davon hat auch die regionale Wirtschaft profitiert. Ich freue mich, dass viele Aufträge an mittelständische Firmen aus unserem Bundesland gegangen sind. Und wir bringen den Klimaschutz voran: Der hochtechnisierte Gebäudekomplex bezieht einen Teil seiner Energie aus Erdwärme. So leisten 53 Geothermiesonden einen Beitrag zum Klimaschutz“, erläutert der für den Landesbau zuständige Finanzminister Dr. Heiko Geue.

Mit dem Neubau werden medizinische Funktionen auf dem gesamten Campus konzentriert und bestehende Kliniken vernetzt. Damit wird das „Universitäre Notfallzentrum“ die medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten, aber auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden der Universitätsmedizin erheblich verbessern.

Das klar gegliederte Gebäude besteht aus fünf Geschossen, vier Lichthöfen und einer in Mecklenburg-Vorpommern einzigartigen Hubschrauber-Landeplattform auf dem Dachgeschoss. Verantwortlich für den Bau ist das SBL Rostock aus dem Geschäftsbereich des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern.

Das Notfallzentrum ist ein wichtiger Schritt bei der strategischen Ausrichtung der Universitätsmedizin Rostock. „Wir stärken die Universitätsmedizin Rostock und damit die Spitzenmedizin in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Das hochmoderne Gebäude konzentriert sensible medizinische Bereiche unter einem Dach. Davon profitieren Patientinnen und Patienten sowie die Mitarbeitenden gleichermaßen“, erklärte Wissenschaftsstaatssekretärin Susanne Bowen in Vertretung für Wissenschaftsministerin Bettina Martin. „Ich gehe davon aus, dass mit diesem neuen Gebäude auch ein Anziehungspunkt für medizinisches Fachpersonal entsteht.“

Der Neubau fördert den am Standort Schillingallee notwendigen Konzentrations- und Modernisierungsprozess.

Jahresempfang der Rostocker Touristiker

Neue Chancen für Rostock – Hanse- und Universitätsstadt ist jetzt auch Tourismusort

Rostock – Gute Nachrichten für die Hanse- und Universitätsstadt Rostock: Auf dem Jahresempfang der Rostocker Touristiker im Hotel NEPTUN in Warnemünde hat Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer der Stadt die Anerkennung als „Tourismusort“ verliehen. Dadurch ergeben sich zahlreiche neue Möglichkeiten in der Finanzierung der touristischen Infrastruktur, zukunftsweisender Angebote und des Modellregionen-Projektes.

„Rostock ist ein Motor der touristischen Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern und gehört zu den ersten Kommunen im Land, die die neuen Perspektiven durch das geänderte Kurabgabengesetz schnell erkannt und umgehend die Initiative ergriffen haben“, betont der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer. „Die Akteure der Hanse- und Universitätsstadt setzen hier neue Maßstäbe, die die Branche im Land prägen und motivieren wird. Mit der Auszeichnung als Tourismusort legen wir die Grundlage für eine verlässliche Finanzierung der touristischen Infrastruktur. Das Angebot und der Service für den Gast kann noch attraktiver gestaltet werden. Darüber hinaus wird auch die kommunale Zusammenarbeit dadurch gestärkt.“

Das Wirtschafts- und Tourismusministerium MV kann Gemeinden auf der Grundlage des Kurortgesetzes Mecklenburg-Vorpommern seit Ende vergangenen Jahres die Anerkennung zum Tourismusort verleihen. Die Voraussetzungen dafür sind unter anderem eine landschaftlich bevorzugte Lage oder das Vorhandensein bedeutender kultureller Einrichtungen, insbesondere Museen oder Theater, internationale Veranstaltungen oder sonstige bedeutende Freizeiteinrichtungen von überörtlicher Bedeutung.

Die Einführung der neuen Prädikate und die damit verbundenen neuen Finanzierungsmöglichkeiten sollen das touristische Angebot nachhaltig verbessern. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung von Infrastruktur, Mobilität und Qualität. Sie sind ein wesentlicher Baustein dafür, dass Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern zukunfts- und wettbewerbsfähig bleiben kann.

„Für die Rostocker Touristiker wird damit ein neues Kapitel aufgeschlagen“, freute sich Tourismusdirektor Matthias Fromm. Nun sei der Weg frei für die Erhebung einer Kurabgabe in ganz Rostock. Die zusätzlichen Einnahmen sollen in die touristische Infrastruktur und attraktive Angebote fließen. „Das wird dem Rostocker Tourismus Rückenwind verschaffen“, ist Fromm überzeugt. An der entsprechenden Satzung werde bereits gearbeitet. Diese müsse durch die Bürgerschaft beschlossen werden. Ziel sei, dass die Änderung 2023 in Kraft treten soll.

„Das streben wir nicht nur für Rostock, sondern auch für unsere gemeinsame Tourismusregion mit Schwaan, Güstrow und Teterow an“, unterstreicht Fromm. Mit den Partnerstädten wolle man den Tourismus als Modellregion zukunftsweisend aufstellen – mit einer digitalen Gästekarte und einem Marktforschungscockpit zur Auswertung und besseren Steuerung von Gästeströmen. Die Prädikatisierung als Tourismusort ist einer der wegweisenden Bausteine für das Projekt, dessen Ergebnisse in ein Tourismusgesetz einfließen sollen, in dem erstmals die freiwilligen Leistungen in der Branche definiert werden und einen gesetzlichen Rahmen erhalten. „Damit wären wir Vorreiter in ganz Deutschland“, so Fromm.

Gerade in Anbetracht der Auswirkungen, die die Pandemie auf den Rostocker Tourismus hatte, sei es geboten, den Tourismus nachhaltig zu stärken. In Rostock verzeichneten die Hotel- und Beherbergungsbetreibenden im vergangenen Jahr 1.433.896 Übernachtungen. Das entspricht einem Minus von 5,8 Prozent zu 2020 und 37,3 Prozent zu 2019. Die Zahl der Gästeankünfte fiel 2021 ebenfalls um 3,9 Prozent auf 466.228. Im Verhältnis zu 2019 sogar um 43,7 Prozent. „Die Auswirkungen der beiden Pandemiejahre werden wir noch länger spüren. Dennoch ist die Lage relativ stabil und wir schauen zuversichtlich in die Zukunft“, sagte Frank Martens, Direktor vom Hotel Warnemünder Hof und Vorsitzender des Tourismusvereins Rostock & Warnemünde e.V. „Der Vorbuchungsstand ist sehr vielversprechend. Wir glauben daran, dass wir in einigen Monaten an das Rekord-Niveau von 2019 anknüpfen können.“

Der Jahresempfang der Rostocker Touristiker 2022 ist eine Veranstaltung der Rostocker Gesellschaft für Tourismus und Marketing mbH (Rostock Marketing) zusammen mit dem Tourismusverein Rostock & Warnemünde e.V., dem Familiengeführte Privathotels & Pensionen in Rostock, Warnemünde und Umgebung e.V. und der Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde.

Internationaler Kindertag 2022

Schwesig: Kindern eine friedliche und intakte Welt übergeben

Schwerin – „Von Anfang an müssen Kinder gleiche Chancen und Rechte haben – egal, wo sie herkommen und wo sie aufwachsen. Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass Kinderrechte ins Grundgesetz aufgenommen werden. Es ist für mich einer der wichtigsten Aufgaben der Politik, Kindern eine friedliche und intakte Welt mit auf ihren Weg zu geben, denn Kinder sind unsere Zukunft“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig anlässlich des Internationalen Kindertages.

Das Land habe in den vergangenen Jahren viel für Kinder und Familien erreicht. „Die beitragsfreie Kinderbetreuung in Kita, Tagespflege und Hort entlastet Eltern und verbessert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Und wir machen weiter: Ab dem Sommer können Kinder bis zu zehn Stunden beitragsfrei den Ferienhort nutzen. Das ist einmalig in Deutschland.“

Weiter sagte die Regierungschefin: „Kinder von heute sind die Gestaltenden von morgen. Die Landesregierung hat deshalb einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, mit dem wir das aktive Wahlalter bei Landtagswahlen auf 16 Jahre herabsenken wollen. Wer heute zwölf Jahre alt ist, kann dann bei der Wahl zum nächsten Landtag 2026 die Zukunft unseres Landes mitbestimmen.“

Am Internationalen Kindertag gehe der Blick auch in die Ukraine. Der brutale Angriffskrieg Wladimir Putins habe den Frieden in Europa zerstört. „Millionen Menschen aus der Ukraine sind geflüchtet, darunter viele Kinder. Wir tun alles dafür, ihnen hier bei uns zu helfen. Mittlerweile besuchen mehr als 2.700 ukrainische Schülerinnen und Schüler bei uns im Land eine Schule.“

Schwesig erinnerte zum Kindertag auch an die vergangenen zwei Jahre, in denen Familien und Kinder wegen der Corona-Pandemie besonders belastet waren. „Mein Dank gilt allen Müttern und Vätern, allen Kindern für ihr Durchhaltevermögen. Als Landesregierung haben wir immer gesagt, dass Kinder in der Corona-Pandemie Priorität haben. Das haben wir umgesetzt.“

Die Ministerpräsidentin besucht am Internationalen Kindertag um 15 Uhr das Kinderfest auf dem Bauspielplatz Schwerin, Marie-Curie-Straße 5d. Der pädagogisch betreute Bauspielplatz besteht seit 1999 und ist im Schweriner Stadtteil Mueßer Holz als Abenteuerspielplatz ein Anziehungspunkt für Kinder und Jugendliche.

LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis M-V

Auszeichnung für kosten- und ressourcensparenden Elektrolyseur

Wismar – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat am Dienstag gemeinsam mit Matthias Belke, geschäftsführender Präsident der Industrie- und Handelskammern in MV, den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“ an die Hoeller Electrolyzer GmbH aus Wismar verliehen.

„Der Ludwig-Bölkow-Technologiepreis soll vor allem Unternehmen ermutigen, ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu intensivieren. Hochwertige Produkte und Dienstleistungen, die auch im internationalen Wettbewerb standhalten, helfen Firmen, ihre Existenz zu sichern, ihren wirtschaftlichen Erfolg auszubauen und gut bezahlte zukunftsorientierte Arbeitsplätze zu schaffen. Die Hoeller Electrolyzer GmbH ist ein Paradebeispiel für zielgerichtete wirtschaftsnahe Forschung und Entwicklung. Im modern ausgestatteten Technologiezentrum in Wismar entwickelt das Unternehmen wettbewerbsfähige Produkte für den Weltmarkt. Von den insgesamt neun Beschäftigten sind derzeit sieben im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Mit der Ausweitung der Produktion können in den nächsten Jahren weitere Arbeitsplätze entstehen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.

Das Unternehmen wurde 2016 neu gegründet. Wesentlicher Geschäftsgegenstand sind die Entwicklung und Produktion von Geräten und Anlagen auf dem Gebiet der Wasserstofftechnologie sowie deren Vermarktung. Bei dem für den Preis eingereichten Projekt „Prometheus-IT-PEM Stack“ handelt es sich um die Entwicklung eines innovativen Elektrolyseurs, welcher aus Wasser und Elektroenergie Wasserstoff generieren kann. Der aus Wind- und Sonnenenergie generierte Wasserstoff kann zwischengespeichert und dann dazu genutzt werden, die stark schwankende Einspeisung mit dem Verbrauch in Einklang zu bringen.

„Dem Unternehmen ist es gelungen, den Einsatz von Edelmetallen in den relevanten Bauteilen des Produktes zu reduzieren und gleichzeitig die technischen und wirtschaftlichen Eigenschaften des Produktes zu verbessern. Das ist kostensparend und ressourcenschonend. Zugleich wurden weitere technische Spezifikationen entwickelt, um eine Senkung der Herstellkosten in der industriellen Fertigung zu erreichen“, sagte Meyer.

„Die langjährige Forschungs- und Entwicklungsarbeit der Hoeller Electrolyzer GmbH hat sich ausgezahlt! Wir freuen uns sehr, dass sich das innovative Unternehmen in der Hansestadt Wismar mit seinem hocheffizienten Elektrolyse-Stack bei der Jury durchsetzen konnte und gratulieren herzlich zu dieser Auszeichnung. Dieses Produkt wird nicht nur in Deutschland zum notwendigen Strukturwandel beitragen, sondern auch international die Märkte erobern können. In einem Elektrolyzer wird unter Nutzung von regenerativer Energie an einer Kunststoffmembran Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Genau diese Technologie profiliert das Land Mecklenburg-Vorpommern als Standort für erneuerbare Energien und die Wasserstoffwirtschaft. Der diesjährige Preis geht deshalb verdientermaßen an dieses hoch innovative Unternehmen“, so Matthias Belke, geschäftsführender Präsident für die Industrie- und Handelskammern in MV.

Seit 2003 vergeben das Wirtschaftsministerium und die drei Industrie- und Handelskammern des Landes jährlich den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“. Unter Schirmherrschaft des Wirtschaftsministers des Landes werden Unternehmen und Wissenschaftler für neuartige Innovationen in Form von Produkten, Verfahren und technologischen Dienstleistungen ausgezeichnet. Ein Ziel ist es, Innovationen und wissenschaftliche Erkenntnisse intensiver in die Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern einzubringen. Insgesamt sind 2022 elf Bewerbungen zum Landestechnologiepreis eingegangen. Der Preisträger erhält ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.

Der Namensgeber Dr. Dr. hc. mult. Ludwig Bölkow war ein gebürtiger Schweriner und Mitbegründer des Konzerns Messerschmidt-Bölkow-Blohm (MBB), aus dem die DASA (heute EADS) entstand. Alle Informationen zum Preis unter: www.boelkowpreis.de.

UN-Behindertenrechtskonvention

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese appelliert anlässlich des Deutschen Diversity-Tages am 31. Mai für die Umsetzung inklusiver Maßnahmen: „Der Weg zu einer inklusiven Gesellschaft ist anspruchsvoll und kann steinig sein. Umso wichtiger ist es, Schwerpunkte zu setzen und konkrete Maßnahmen zu entwickeln. Genau das haben wir mit der Fortschreibung des Maßnahmenplans der Landesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention getan“, so Drese.

Das Sozialministerium hat aktuell die weiterentwickelte Fassung des Maßnahmenplans 2.0 veröffentlicht. Die Broschüre liegt in einer Langfassung und einer Fassung in leichter Sprache vor. In digitaler Form kann der Katalog ebenso als barrierefreies PDF abgerufen werden.

Die Ministerin sieht bei der Inklusion das Land und die einzelnen Ministerien in besonderer Verantwortung.

„Unser Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen gesellschaftliche und gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebenslagen zu ermöglichen“, sagte Drese.

Die UN-Behindertenrechtskonvention habe sieben Leitlinien festgelegt, an denen die Landesregierung sich orientiert. Drese: „Der Maßnahmenplan 2.0 beschreibt ausführlich die für die Umsetzung notwendigen inklusiven Schritte in insgesamt 13 Handlungsfeldern. Dazu zählen unter anderem Bereiche wie Bildung, Gesundheit, Mobilität und Kultur.“

Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention durch die Bundesrepublik Deutschland trat diese am 26. März 2009 in allen Bundesländern in Kraft.

Aufgabe der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern ist in diesem Zuge die konsequente Umsetzung einer menschenrechtsorientierten Teilhabepolitik entsprechend der Leitlinien der UN-BRK.

Bereits im August 2013 verabschiedete die damalige Landesregierung einen Maßnahmenplan zur Umsetzung der UN-BRK. Die neue Fassung entspricht der Maßgabe, den Plan zu evaluieren und darauf basierend in der jetzigen Legislatur weiterzuentwickeln und fortzuschreiben.

In Mecklenburg-Vorpommern lebten Ende 2020 fast 200.000 Menschen mit Schwerbehindertenausweis. Als schwerbehindert gelten Personen, denen ein Grad der Behinderung von 50 und mehr zuerkannt wurde. Für das Jahr 2020 entspricht das 12,4 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Jahresempfang der Ministerpräsidentin

Schwesig: Dreiklang aus Wirtschaft, Zusammenhalt und Nachhaltigkeit für MV

Parchim – Wirtschaftliche Stärke, sozialer Zusammenhalt und der Schutz der Umwelt – mit diesen drei zentralen Zielen geht die Landesregierung von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in die neue Wahlperiode. Auf ihrem Jahresempfang warb Schwesig für diesen Kurs.

„Alle drei Ziele gehören zusammen. Wir brauchen eine starke Wirtschaft mit guten Arbeitsplätzen ebenso wie einen festen sozialen Zusammenhalt und den Schutz von Umwelt und Klima. Das ist die Voraussetzung für einen Aufbruch unseres Landes ins Jahr 2030. Ich bin optimistisch, dass uns das gelingt. Weil wir die Menschen dafür in Mecklenburg-Vorpommern haben: die Unternehmerinnen und Unternehmer, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kommunen und im sozialen Bereich und die vielen Ehrenamtlichen“, erklärte die Ministerpräsidentin auf ihrem Jahresempfang in Parchim.

Zu Beginn ihrer Rede ging die Ministerpräsidentin auf die Corona-Pandemie ein. „Unser Land hat zusammengestanden in der Pandemie. Und dafür möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken“, sagte die Ministerpräsidentin an die rund 250 Gäste aus allen Bereichen der Gesellschaft gewandt. „Wir haben unsere Corona-Maßnahmen immer wieder diskutiert: im Landtag, mit den Landtagsfraktionen, mit den Kommunen, mit der Wirtschaft und den Gewerkschaften, mit den Sozialverbänden, mit der Wissenschaft. Wir haben Sie beteiligt und damit auch in die Verantwortung genommen. Sie haben sich eingebracht und Mitverantwortung übernommen. Ich möchte mich auch ganz herzlich bei den Mitgliedern der alten Landesregierung und den Mitgliedern der neuen Landesregierung bedanken, die uns durch die Coronazeit gesteuert haben. Das war harte Arbeit, und das waren oft auch harte Entscheidungen in unsicheren Situationen. Zusammenarbeit und Zusammenhalt haben uns ganz maßgeblich geholfen, durch die Pandemie zu kommen.“

Ein weiterer Schwerpunkt der Rede waren der Ukraine-Krieg und seine Auswirkungen auf Mecklenburg-Vorpommern „Am 24. Februar hat sich die Welt verändert. Es herrscht wieder Krieg in Europa. Es sterben Menschen, es werden Dörfer und Städte zerstört, Menschen verschleppt und vertrieben. Die Verantwortung dafür trägt Wladimir Putin. Wir stehen als Demokraten und Europäer solidarisch an der Seite der angegriffenen Ukraine“, erklärte die Ministerpräsidentin. Fast 14.000 Menschen aus der Ukraine seien nach Mecklenburg-Vorpommern geflohen.

„Ich bin allen Menschen dankbar, die für die Ukraine Geld oder Sachen spenden oder sogar Gäste aus der Ukraine in ihre Wohnung aufnehmen“, sagte die Ministerpräsidentin. Das Land unterstütze die Kommunen bei der Aufnahme von Flüchtlingen und übernehme als eines der wenigen Bundesländer die Kosten vollständig. Schwesig hatte zu ihrem Jahresempfang auch einige in Mecklenburg-Vorpommern lebende Ukrainerinnen und Ukrainer eingeladen, die von der Ministerpräsidentin in Landessprache mit einem „Láskawo próssemo“ herzlich willkommen geheißen wurden.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine erfordere Änderungen in der Landes- wie auch in der Bundespolitik. Das Land habe seine Beziehungen nach Russland, die in bester Absicht aufgebaut worden seien, eingestellt. Die wichtigste gemeinsame Aufgabe sei es nun, den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzubringen und kurzfristig alternative Lieferanten für sichere und bezahlbare Energie zu gewinnen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern sei bereit, seinen Beitrag dazu zu leisten. „Wir reden mit dem Bund über den Bau von Flüssiggasterminals in Rostock und Lubmin, um den möglichen Ausfall russischer Gaslieferungen auszugleichen. Und wir wollen vom Rostocker Hafen aus Öl in die Raffinerie nach Schwedt transportieren, die bis jetzt noch mit russischem Öl arbeitet“, sagte die Ministerpräsidentin.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien, die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft und die Ansiedlung sauberer Industrien seien zugleich eine große wirtschaftliche Chance für Mecklenburg-Vorpommern. „Das ist das Ziel unseres Industriekonzepts, das wir gemeinsam mit der Wirtschaft und den Gewerkschaften im Zukunftsbündnis beschlossen haben. Mehr Industrie heißt: Betriebe mit hoher Wertschöpfung und sicheren Arbeitsplätzen. Dafür schaffen wir Raum. Und wir engagieren uns für Unternehmensansiedlungen. Wir wollen für Investoren weiter das Land der kurzen Wege, der schnellen Genehmigungsverfahren und der Betreuung aus einer Hand sein“, so die Ministerpräsidentin.

Im sozialen Bereich habe die Landesregierung die beitragsfreie Kita fortgeführt. Als nächster Schritt folge ab Sommer der kostenlose Ferienhort mit einem Umfang von bis zu 10 Stunden.

„Politik für sozialen Zusammenhalt heißt in diesen Zeiten ganz klar: Wir müssen vor allem die Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen bei den Energiekosten entlasten. Der Bund hat zwei große Entlastungspakete beschlossen, die wir aus dem Landeshaushalt mitfinanzieren“, sagte die Ministerpräsidentin weiter.

„Ich unterstützte den Vorschlag meines niedersächsischen Amtskollegen Stephan Weil, dass auch Rentnerinnen und Rentner ein Energiegeld erhalten. Ebenso richtig ist der Vorstoß von Bundesarbeitsminister Heil, ein soziales Klimageld in Deutschland einzuführen. Die steigenden Energiepreise sind vor allem für Menschen mit kleinem und mittleren Einkommen eine Belastung. Deshalb brauchen wir ein langfristiges Konzept wie das soziale Klimageld. Der Klimaschutz wird nur gelingen, wenn nicht nur der Gutverdiener mit Altbauwohnung aus Berlin Mitte, sondern auch die Rentnerin aus Pasewalk und der Arbeiter aus Wismar daran mitwirken können.“

Eine scharfe Absage erteilte Schwesig Überlegungen, das Rentenalter in Deutschland anzuheben. „Wer länger arbeiten will, soll das gerne tun. Aber gerade wer sein Leben lang körperlich gearbeitet hat, kann das mit 67 nicht mehr. Deshalb sollte es – wie von den Regierungsparteien auf Bundesebene vereinbart – beim bisherigen Renteneintrittsalter bleiben.“

Beim Umwelt- und Klimaschutz verfolge die neue Landesregierung ein ehrgeiziges Ziel. „Wir wollen bis 2035 unseren Energiebedarf im Land vollständig aus erneuerbaren Energien erzeugen.“ Wichtig sei, dass die Anwohner und Kommunen in der Nähe von Windparks stärker von diesen profitieren können. „Wir erwarten nun vom Bund, dass er den Weg einer bundesweiten Umsetzung unserer MV-Lösung geht“, so Schwesig.

Außerdem müssten die Kosten für Stromnetze gerechter verteilt werden. Regionen, die einen besonders großen Beitrag zur Energiewende leisten wie Mecklenburg-Vorpommern dürften nicht durch höhere Strompreise benachteiligt werden. Im Lande werde die Regierung in einem breiten Dialogprozess ein Klimaschutzgesetz erarbeiten. Außerdem arbeite die Landesregierung an einem Förderprogramm für private Haushalte, mit dem Photovoltaikanlagen und die Umrüstung von Öl- und Gasheizungen unterstützt werden sollen.

Zeugnisse an den ersten Jahrgang Tierwirte

Banzkow – Auf dem Banzkower Hof der Lewitz Naturprodukte Goldenstädt e.G. übergab Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute Abschlussurkunden an die sieben ersten Tierwirte, die diese Qualifizierungsmaßnahme in Mecklenburg-Vorpommern absolvierten und sich einer externen Prüfung stellten. Die Ausbildung von Fachwirten der Tierhaltung passe hervorragend zum Land, betonte der Minister.

„Die Einheit von Natur, Technik, Pflanze und Tier macht gerade den Beruf des Tierwirts so attraktiv, bürgt aber auch viel Verantwortung. Produzieren und Gestalten darf niemals auf Kosten der Naturressourcen gehen. Die gesellschaftlichen Diskussionen zum Thema Tierwohl machen das deutlich. Dem müssen wir uns stellen. Und dabei dürfen das Klima, die Umwelt, das Wasser und den Boden nicht vergessen“, so der Minister

Der Minister zeigte sich beeindruckt von der unterschiedlichen Zusammensetzung des Jahrgangs. So ist der älteste Absolvent über 60 Jahre alt, der jüngste ist 30. Für manche der Teilnehmenden war es der erste anerkannte Berufsabschluss. Andere haben zuvor ein Handwerk erlernt oder hatten bereits Berufserfahrung in der Landwirtschaft.

„Die Absolventinnen und Absolventen haben nicht den klassischen Weg der Ausbildung gewählt, sondern sich als sogenannte „Externe“ den Herausforderungen der Lehre und des Prüfungsverfahrens gestellt. Umso mehr freut es mich, dass dieser Jahrgang nun seine Zukunft in der Landwirtschaft sieht und sich speziell dem Wohl von Tieren verschrieben hat“, so Dr. Backhaus.

Der Bildungsträger „ibu Institut für Berufsbildung und Umschulung GmbH“ in Neustadt/Glewe wird über das Land MV nach den Weiterbildungsrichtlinien des LM aus Mitteln des ELER unterstützt. Insgesamt 19 Maßnahmen des Instituts wurden in der aktuellen Förderperiode mit Zuwendungen in Höhe von insgesamt über 125.000,- EUR gefördert. In der klassischen Berufsausbildung Tierwirt mit Fachrichtung Rinderhaltung machen in Mecklenburg-Vorpommern jährlich durchschnittlich 23 Auszubildende ihren Abschluss.