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Kategorie: Verkehr/ÖPNV/Autobahnen

Digitale Verkehrsministerkonferenz gestartet

Schwerin – Am Donnerstag ist die zweitägige Verkehrsministerkonferenz aller Bundesländer mit dem Bund gestartet. Vorsitzland der Konferenz ist Bremen. Aufgrund der Corona-Pandemie findet das Treffen der Verkehrsminister digital statt.

Auf Initiative des Landes Mecklenburg-Vorpommern setzen sich auch Baden-Württemberg und Brandenburg in einem gemeinsamen Antrag für die dringende Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen für die Umsetzung des Deutschlandtaktes ein.

„Für uns ist die Sicherstellung eines verlässlichen Fernverkehrsangebots als unverzichtbarer Bestandteil des Deutschlandtaktes unabdingbar. Hierzu zählen verbindliche Vorgaben für die zu realisierenden Fernverkehrsangebote und -halte je Strecke sowie die gegenseitige Anerkennung von Fahrscheinen durch die Wettbewerber am Markt – derzeit DB Fernverkehr und FlixTrain. Wir brauchen ein verbindliches und verlässliches Fernverkehrsangebot sowie praktikable Tariflösungen, die sich an der Nachfrage, das heißt: am Kunden orientieren. Das sorgt auch für mehr Vertrauen und Verlässlichkeit der Reisenden in die Verkehrsunternehmen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer. Der Minister verantwortet auch den Bereich Verkehr.

Aus Sicht der Länder müssen hierzu durch den Bund entsprechende Instrumente entwickelt werden.

Mit dem Fahrplanwechsel 2021 am 13. Dezember 2020 startete der Halbstundentakt zwischen Hamburg und Berlin. Das Bundesverkehrsministerium nennt diese Strecke „die erste Strecke des Deutschlandtakts“. „Diese wird den Anforderungen des Deutschlandtaktes jedoch in einigen Punkten nicht gerecht“, sagte Meyer.

Verkehrsminister Meyer ging im Rahmen der Konferenz konkret auf ein Problem für Pendler in Mecklenburg-Vorpommern ein. Bei der Trassenvergabe für das kommende Fahrplanjahr hat FlixTrain erstmals eine bisher stets von DB Fernverkehr besetzte, für Pendler enorm wichtige Trasse erhalten, die Halteoptionen zur Erschließung der Regionen zwischen Berlin und Hamburg zulässt.

Nach Intervention der Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hat FlixTrain der Bedienung der wichtigen regionalen Unterwegshalte in Schleswig-Holstein (Büchen), Mecklenburg-Vorpommern (Ludwigslust) und Brandenburg (Wittenberge) auch zugestimmt. „Es ergibt sich dadurch im kommenden Fahrplanjahr somit keine Verschlechterung bezüglich der Anzahl der Fahrten und Halte des Schienenpersonenfernverkehrs im für Mecklenburg-Vorpommern besonderes relevanten Bahnhof Ludwigslust in/aus Richtung Hamburg und Berlin. Aufgrund der jedoch nur für jeweils ein Jahr vergebenen Trassen und dem zunehmenden Wettbewerb können zukünftige Angebotsverschlechterungen für die Fahrgäste ´in der Fläche´ allerdings nicht ausgeschlossen werden“, so Meyer weiter.

Faktisch treten bereits im kommenden Fahrplanjahr durch die Übernahme der wichtigen Trasse am Nachmittag von FlixTrain gravierende Nachteil für Pendler ein. „Da DB Fernverkehr und FlixTrain gegenseitig die jeweiligen Tickets des anderen nicht anerkennen, sind die Streckenzeitkarten der DB kaum noch attraktiv, weil diese im wichtigsten Pendlerzug am Nachmittag aus Richtung Hamburg Hauptbahnhof nicht genutzt werden können. Konkret bedeutet dies, dass die Pendler auf einen früheren oder späteren Zug ausweichen müssen oder sich ihre Fahrkosten enorm erhöhen“, machte Meyer weiter deutlich. „Das Problem darf nicht auf dem Rücken der Kunden ausgetragen werden. Wir brauchen daher passende Lösungen, wie die Verpflichtung zur Anerkennung von Fernverkehrszeitkarten, unabhängig vom Verkehrsunternehmen welches die Fernverkehrstrasse bedient und in einem zweiten Schritt einen übergeordneten, einheitlichen Fernverkehrstarif für Deutschland. Hier ist jetzt der Bund gefordert“.

Hinzukommt für Mecklenburg-Vorpommern, dass auch der am 01. Januar 2022 startende Übergangstarif zum HVV, der an die Streckenzeitkarten der DB anknüpft, für viele Pendler weniger attraktiv sein dürfte als geplant.

„Neben der fehlenden Anerkennung von Fernverkehrstickets zwischen den Wettbewerbern beziehungsweise dem Fehlen eines bundesweit einheitlichen übergeordneten Fernverkehrstarifs müssen sich die Kunden aufgrund der derzeit jährlichen Neuvergabe der Trassen und der fehlenden Vorgabe von Haltekonzeptionen jedes Jahr erneut auf neue Gegebenheiten einstellen. Das ist gerade für Pendler eine enorme Belastung. Kunden erfahren nur schrittweise und zu kurzfristig über geplante Änderungen“, betonte Meyer. Als Beispiel nannte er die Veröffentlichung der Fahrplanleistungen DB am 13. Oktober 2021 und von Flixtrain am 17. November 2021.

Tiefstwert bei Unfalltoten

Schwerin – Nach elf Monaten im Jahr 2021 kündigt sich an, dass auch in diesem Jahr die Zahl der Unfalltoten auf Mecklenburg-Vorpommerns Straßen weiter sinkt.

„Laut vorläufiger Verkehrsunfallstatistik der Landespolizei verunglückten von Januar bis Ende November dieses Jahres 60 Menschen tödlich. Das sind fünf weniger als im Vorjahreszeitraum“, sagt Innenminister Christian Pegel und führt weiter aus: „Das weckt in mir einen vorsichtigen Optimismus, dass wir in diesem Jahr einen neuen Tiefstwert bei den Unfalltoten erreichen können. Dieser lag bislang bei 70 Todesfällen im gesamten Jahr 2020.“

Der Innenminister sagt aber auch: „Jeder einzelne Tote auf unseren Straßen ist einer zu viel. Wir wollen diese Zahl weiter deutlich absenken. Um dieses Ziel zu erreichen, sind erhebliche weitere Anstrengungen aller erforderlich, die sich in der Verkehrssicherheitsarbeit engagieren.“

Christian Pegel, der in der vergangenen Legislatur bereits als Verkehrsminister das Thema Verkehrssicherheit im Blick hatte, bedankt sich zugleich bei allen, die sich dieses Themas annehmen. Und: „Mein besonderer Dank gilt unseren Polizeikolleginnen und -kollegen sowie den Kräften der Rettungsdienste und Feuerwehren in unserem gesamten Bundesland. Sie, liebe Helferinnen und Helfer, müssen bei den Unfällen auf unseren Straßen, die leider immer noch viel zu oft passieren, zu jeder Tages- und Nachtzeit und bei Wind und Wetter ausrücken, um Hilfe zu leisten. Sie erfüllen diese Aufgabe hervorragend und sind insbesondere den Unfallopfern und ihren Angehörigen eine große Unterstützung.“

Auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden sowie der Verunglückten insgesamt sind rückläufig, während die Zahl der Schwerverletzten von Januar bis November 2021 um 33 Menschen höher lag als im Vorjahreszeitraum.

Barrierefreie Bushaltestelle

Stralsund – In der Hansestadt Stralsund soll die Bushaltestelle Voigdehäger Weg barrierefrei umgestaltet werden. „Eine ansprechende Gestaltung von Bushaltestellen ist wichtig. Fahrgäste sollen sich sicher fühlen, vor Wetterwidrigkeiten geschützt sein und vor allem muss es auch bewegungseingeschränkten Personen möglich sein, den öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen. Deshalb unterstützen wir den umfangreichen barrierefreien Umbau am Voigdehäger Weg“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Bushaltestelle liegt an der Hauptverkehrsstraße Greifswalder Chaussee und wird durch die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen mbH mit den Stadtbuslinien 3 und 9, einer Nachtexpresslinie sowie den Regionalbuslinien 303 und 310 angefahren. Jetzt ist durch die Hansestadt Stralsund der Komplettausbau der gesamten Haltestellenanlage vorgesehen. Neben dem Ausbau der Zuwegung zur Haltestelle, dem Ausbau des Wartebereichs für die Fahrgäste, einer Mittelinsel als Querungsanlage wird auch der Aufstellbereich für die Busse ausgebaut. Der Fahrgastunterstand wird mit Sitzmöglichkeit, Papierkorb, Aushangkasten und Beleuchtung ausgestattet. Zur Umsetzung der Barrierefreiheit werden unter anderem taktile Leitelemente im Einstiegsbereich eingesetzt. Die Maßnahme ist im Jahr 2022 geplant.

„Die Bushaltestelle entspricht derzeit nicht den heutigen Anforderungen. Mit dem Umbau erhöhen wir die Attraktivität und damit auch die Wirtschaftlichkeit im öffentlichen Personennahverkehr“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 132.000 Euro. Das Verkehrsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von knapp 106.000 Euro.

Bei der Maßnahme handelt es sich um ein Vorhaben im Rahmen des Sonderprogramms „Barrierefreie Haltestellen in Mecklenburg-Vorpommern“. Gefördert wird daraus der Neu- und Umbau von barrierefreien Haltestellen und Verkehrsstationen mit bis zu 80 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben.

Voraussetzung ist, dass das Vorhaben dem Barrierefreiheitsprogramm für den ÖPNV entspricht. Insgesamt stehen in dem Sonderprogramm 15 Millionen Euro bis 2023 zur Verfügung. Davon wurden seit 2015 bereits 10,8 Millionen Euro an Förderung bewilligt. Zudem liegen derzeit Anträge mit einem Fördervolumen von knapp sieben Millionen Euro vor.

Digitalisierung im ÖPNV

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer hat im Rahmen einer digitalen Veranstaltung für den Ausbau von Angeboten im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) geworben.

„Verkehr und Tourismus müssen zusammen gedacht werden. Der Wandel in der Mobilitätsbranche schreitet voran. Er ist notwendig, damit auch der Verkehr seinen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität leisten kann. Der ÖPNV ist dabei für die Bevölkerung in unserem Flächenland und zur Entlastung des Verkehrs in den Tourismusregionen ein wichtiger Baustein zukünftiger Mobilität, die klimafreundlich, sicher, bequem und bezahlbar für alle gestaltet werden soll“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Mittwoch.

An der digitalen Veranstaltung haben Vertreter der Verkehrsunternehmen, die Aufgabenträger für den ÖPNV sowie Vertreter des Tourismusverbandes MV teilgenommen. Auf der Tagesordnung stand das Thema Digitalisierung im ÖPNV, mit dem Ziel des Aufbaus einer landesweit nutzbaren digitalen Mobilitätsplattform und die Einführung einer umlagefinanzierten Gästekarte für Übernachtungsgäste in MV.

Verkehrsminister Reinhard Meyer hat sich im Rahmen der Veranstaltung für den Ausbau der Angebote des ÖPNV auf mehreren Ebenen ausgesprochen. „Eines der wichtigsten Ziele für die bessere Erreichbarkeit und Anbindung der ländlichen Räume ist die landesweite Einführung eines fahrplanbasierten Rufbussystems mit einheitlichen Mindeststandards gemeinsam mit den Landkreisen“, so Meyer weiter. Nach der Einführung des landesweit gültigen „AzubiTicket MV“ für jährlich 365 Euro soll zukünftig auch ein „Seniorenticket“ eingeführt werden. Darüber hinaus wird das Land an regionalen Verkehrsverbünden mit seinen Verkehrsangeboten und besseren Tarifangeboten in Nachbarregionen mitwirken.

„Wichtig ist eine bessere tarifliche Anbindung an den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg und den Hamburger Verkehrsverbund durch entsprechende Übergangstarife“, erläuterte Verkehrsminister Meyer.

Unter dem Slogan „Mit einem digitalen Ticket durch das Land“ wird die Landesregierung den Aufbau einer für alle Verkehrsunternehmen zugänglichen digitalen Mobilitätsplattform voranbringen und die Grundlagen für eine durchgängige digitale Auskunft, Tarifierung, Buchung und Abrechnung von ÖPNV aber auch ergänzender Mobilitätsleistungen schaffen.

„Dabei unterstützen wir als Land den Aufbau einer branchennahen Plattformlösung. Hier wird es als Nächstes darum gehen, einen gemeinsamen Fahrplan und Finanzierungsweg für den Aufbau der Plattform und der daran anzuschließenden Vertriebs- und Kontrollinfrastruktur abzustimmen“, sagte Meyer. Die Mobilitätsplattform soll durch die Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern betreut werden.

Die Verbesserung des Angebotes im ÖPNV soll nicht nur den Einwohnern in Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch den Gästen zugutekommen. „Mit der geplanten Einführung einer umlagefinanzierten Gästekarte wird die Nutzung des ÖPNV auch für Touristen einfacher. Die Gästekarte wird für mehr Nachhaltigkeit und zu einer starken Qualitätsverbesserung des touristischen Angebots sorgen, da die Gästekarte neben dem Ticket für den ÖPNV weitere attraktive regionale Zusatzleistungen enthalten wird. In einem ersten Schritt sollen in den touristischen Regionen die lokalen und regionalen Busverkehre mit der Gästekarte genutzt werden können“, betonte Wirtschafts- und Verkehrsminister Meyer weiter. „Die Gästekarte bedeutet keine zusätzliche Belastung der Gäste, sondern schafft auf der Basis vorhandener Instrumente, zum Beispiel der Kurkarte, zusätzliche Angebote für den Gast.“

2019 wurden 8,36 Millionen Gästeankünfte mit insgesamt 34,18 Millionen gewerblichen Übernachtungen statistisch erfasst. 82 Prozent der Übernachtungsgäste reisten mit dem Auto an – neun Prozent mit der Bahn (Quelle: GfK Destination Monitor). „Wir starten in den ausgewählten touristischen Regionen und wollen Gästekarten dann schrittweise in allen Regionen des Landes anbieten. Wenn die Fahrten mit Bus oder Bahn in der Gästekarte enthalten sind, lässt der Tourist das Auto in der Regel stehen und nutzt den ÖPNV“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer abschließend.

Mehr Schulbusse gefordert

Kreistagsfraktion BVR/FW fordert corona-bedingt mehr Schulbusse in Vorpommern-Rügen für die Schüler

Stralsund – „Im Landkreis Vorpommern-Rügen müssen dringend Verstärkerbusse für den Schülerverkehr durch den VVR eingesetzt werden, damit die corona-bedingten Regelungen in den stark frequentierten Schulbussen eingehalten werden können. Schon seit langer Zeit fordert unsere Fraktion vom Landrat mehr Busse für den Schülerverkehr. Es muss grade in unserem Flächenkreis Vorpommern-Rügen möglich sein, den Schülerverkehr für die Schülerinnen und Schüle unter Pandemiebedingungen sicherer zu gestalten“, verdeutlicht Mathias Löttge, Vorsitzender der Fraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler im Kreistag von Vorpommern-Rügen.

Als Träger der Schülerbeförderung ist der Landkreis Vorpommern-Rügen in der Pflicht, hier unverzüglich zu handeln.

„Der Landkreis Vorpommern-Rügen muss sich grade in dieser schwierigen Situation seiner Verantwortung gegenüber den Schülern stellen, die mit zu den Schutzbedürftigsten in unserer Gesellschaft gehören und deren Bedürfnisse wieder einmal nicht gesehen werden. Was nützen stringente Regeln und Vorgaben in den Schulen, wenn die Rahmenbedingungen drum herum beim Schülerverkehr nicht stimmen, weil es nicht ausreichend Schulbusse gibt. Die Zeit drängt“, so Mathias Löttge weiter. Notfalls muss der Landkreis zur Erfüllung dieser Aufgabe einen Teil des Schülerverkehrs an andere Busunternehmen übertragen.

Winterdienst ist vorbereitet

Consrade – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer hat sich am Mittwoch in der Straßenmeisterei Consrade (Landkreis Ludwigslust-Parchim) über die Vorbereitungen des Winterdienstes für die anstehende Jahreszeit informiert.

„Der Winterdienst ist für die anstehende kalte Jahreszeit im gesamten Land gewappnet. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort sind einsatzbereit. Die Lager der Straßenmeistereien sind mit Streusalz gut aufgefüllt. Der Winterdienst wird in bewährter Weise tätig werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Verkehr Reinhard Meyer am Mittwoch vor Ort.

Die gesamte Lagerkapazität für Streugut in den 25 Straßenmeistereien der Straßenbauämter Neustrelitz, Schwerin und Stralsund beträgt rund 24.470 Tonnen. Fast 120 Kilometer Schneezäune stehen bereit, um Straßen und Radwege vor Schneeverwehungen zu schützen.

„Im Laufe des Winterbetriebes kann bei entsprechendem Bedarf Streugut jederzeit nachbestellt werden“, so Meyer weiter. In der Saison 2020/21 gab es für den Winterdienst der Straßenbauverwaltung Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 78 Einsatztage, in denen die Straßen gestreut bzw. ebenso geräumt wurden. Dabei sind rund 32.700 Tonnen Salz auf Bundes-, Landes- und anteilig auf Kreisstraßen eingesetzt worden.

Insgesamt stehen 352 Fahrzeuge für den Winterdienst zur Verfügung. Die Straßenbauverwaltung M-V ist für mehr als 1.900 Kilometer Bundesstraße und etwa 3.300 Kilometer Landesstraße zuständig. Dazu übernimmt sie aufgrund einer Verwaltungsvereinbarung weitere 1.250 Kilometer Kreisstraße. Mehr als 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden für den Winterdienst eingesetzt. Sie halten knapp 6.500 Kilometer Straße frei.

„Mein Dank gilt insbesondere den Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführern, die bei winterlicher Wetterlage rund um die Uhr im Einsatz sind und für freie Straßen sorgen“, sagte Meyer.

Verkehrsminister Meyer appellierte an die Verkehrsteilnehmer, dass gerade auch in der dunklen Jahreszeit vorausschauendes und angepasstes Fahren wichtig sei.

„Neben richtig eingestellten Scheinwerfern gehören auch wintergerechte Reifen zur kalten Jahreszeit. Darüber hinaus ist eine an die Witterungsverhältnisse angepasste Fahrweise geboten. Gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr ist der beste Weg, um Unfälle zu vermeiden“, mahnte Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer in Consrade abschließend.

Gestaltung der Innenstadt

Greifswald – Greifswald will seine Innenstadt als Wirtschaft-, Arbeits-, Wohn- und Tourismusstandort mit hoher Aufenthaltsqualität weiterentwickeln. Die Grundlage hierfür bildet ein neues integriertes Verkehrskonzept, das ab dieser Woche in den bürgerschaftlichen Gremien vorgestellt wird.

Es war in den vergangenen Monaten unter breiter Beteiligung der Öffentlichkeit durch das beauftragte Ingenieurbüro IKS Mobilitätsplanung aus Kassel erarbeitet worden. Im Fokus steht dabei eine umfassende Verkehrsberuhigung mit Vorrang für den öffentlichen Personennahverkehr sowie den Fußgänger- und Radverkehr und eine barrierefreie Gestaltung für alle Nutzergruppen. „Hierbei wird der Straßenraum nicht mehr nur als reine Verkehrsfläche betrachtet, sondern als öffentlicher Raum verstanden, der den verschiedenen Anforderungen entsprechend gestaltet werden soll.“, sagt Bausenatorin Jeannette von Busse. „Damit ist das Verkehrskonzept Innenstadt mehr als ein reines Konzept, welches Empfehlungen gibt, wie und wo der Verkehr in der Innenstadt gelenkt werden soll. Es ist vielmehr als Konzept für Aufenthaltsqualität und Mobilität in einem größeren Kontext zu verstehen.“

So sollen beispielsweise die Straßen in der Innenstadt verstärkt als öffentlicher Raum entwickelt werden, mit dem Ziel, nicht nur die Flächen rund um die Geschäfte attraktiver zu gestalten, sondern auch gesundes Wohnen mit einer hohen Lebensqualität zu fördern. Hierfür müsste vor allem der Kfz-Durchgangsverkehr – insbesondere in der Friedrich-Loeffler-Straße und der Domstraße – reduziert werden. Stattdessen könnte dort ein zusammenhängender Fahrradstraßenring rund um die Fußgängerzone entlangführen.

„Damit können wir die Radinfrastruktur auf den Hauptradrouten weiterentwickeln und die Fahrradstraße qualitativ verbessern. Radfahrende kämen so schneller und bequemer von A nach B, das würde letztlich wiederum den Fußgängern in der Fußgängerzone zugutekommen.“, betonte die Verkehrsplanerin beim Stadtbauamt, Saskia Rösch.

Für die Käthe-Kollwitz-Grundschule solle am Parkplatz Schießwall eine Hol- und Bringezone für die Kinder und Eltern eingerichtet werden. Auf diese Weise würden die „Elterntaxis“ direkt vor der Schule entfallen, die immer wieder zu Konflikten führen. An dem Parkplatz würden zudem eine neue Bushaltestelle und eine Mobilitätsstation eingerichtet.

Gleichzeitig sollen öffentliche Bereiche zeitlich befristet flexibler, unter anderem für Gastronomie- oder Kulturangebote, genutzt werden können „Dies haben wir im Herbst bereits erfolgreich entlang der Brüggstraße getestet.“, erinnert Jeannette von Busse. „Der Versuch stieß durchweg auf positive Resonanz.“ So hatte die Fischereigenossenschaft „Greifswalder Bodden“ auf der frei werdenden Fläche einen Außensitz gestaltet und so ein attraktives Angebot für ihre Gäste geschaffen; die Inhaberin von „Wohnen und Schenken“ konnte mit zusätzlichen Bänken und Pflanzen für ihr Geschäft werben.

Im Zusammenhang mit der Reduzierung des Kfz-Durchgangsverkehrs sieht das Konzept weiterhin vor, die Bewohnerparkbereiche 1 und 2 zu einem Bereich zusammenzulegen, um eine größtmögliche Flexibilität für die Anwohnerinnen und Anwohner zu erreichen. An zentralen Stellen könnten zudem Fahrradabstellanlagen errichtet werden.

„Die im Rahmen der Konzepterarbeitung entwickelten Maßnahmen sind fachliche Empfehlungen, die einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten und einen Baustein hin zu einer Mobilitätswende darstellen.“, betont die Bausenatorin. „Ich hoffe, dass die Politik die Vorschläge mitträgt.“ Sollte die Bürgerschaft dem Verkehrskonzept zustimmen, könnte die Verwaltung zu Jahresbeginn eine entsprechende Prioritätenliste von Maßnahmen erstellen, welche sich zügig und finanzierbar umsetzen lassen. Auch hier werde wieder die Öffentlichkeit beteiligt, versicherte sie.

Bahnhof des Jahres

Kühlungsborn – Verkehrsminister Christian Pegel gratuliert der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli mit ihrem Bahnhof in Kühlungsborn-West zum Sonderpreis beim alljährlichen Wettbewerb „Bahnhof des Jahres“. Das Bahnverkehrsbündnis „Allianz pro Schiene“ zeichnete den Bahnhof neben dem Sieger Cottbus mit einem Sonderpreis für seinen außergewöhnlichen touristischen Reiz aus.

„Das ist erneut ein Ritterschlag für Mecklenburg-Vorpommern, nachdem bereits 2008 Schwerin und 2016 Stralsund zu den schönsten Bahnhöfen Deutschlands gekürt wurden“, sagte der Minister und schließt sich der Begründung der Jury an: „Der Molli und seine Bahnhöfe verzaubern mit Dampfzug-Romantik alle Eisenbahn-Liebhaber. Der Bahnhof in Kühlungsborn-West ist für viele Urlauber nicht nur Start oder Ziel einer Eisenbahnfahrt, sondern verlockt viele mit Café und Eisenbahnmuseum zu einem längeren Aufenthalt auf dem liebevoll restaurierten Bahnhof.“

Die Jury würdigte dies als „außergewöhnlichen touristischen Reiz“. Die Dampflokbahn Molli mit ihren Bahnhöfen sei längst ein eigenes touristisches Ziel für einen schönen Ausflug mit jeder Menge Eisenbahn-Romantik geworden. Dazu ergänzt Christian Pegel: „Darüber hinaus gerät gelegentlich in Vergessenheit, dass der Molli nach wie vor eine Funktion für die Einheimischen hat, die regelmäßig oder gelegentlich mit der Bahn zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn fahren.“

Seit 2004 kürt die „Allianz pro Schiene“ jährlich den besten deutschen Bahnhof aus Kundensicht, der dem Reisenden Komfort in jeder Hinsicht bietet. Dazu gehören umfangreiche Serviceleistungen, ein übersichtliches Kundeninformationssystem, eine gute Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr sowie ein einladendes Ambiente, das zum Verweilen einlädt. In diesem Jahr ging der Preis an den Hauptbahnhof Cottbus und der Sonderpreis an Kühlungsborn-West.