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Kategorie: Vermischtes

UNESCO-Welterbe „Buchenwälder“

Schwerin – Europas Wildnis präsentiert sich ab 1. Februar 2021 auf einer neuen Website. Mit brillanten Fotos, liebevollen Grafiken, detaillierten Karten, Filmen und kurzweiligen Texten können Naturfreunde in urige Wälder eintauchen, die einst Europa in großen Teilen bedeckten und jetzt nur noch in Resten vorhanden sind.

Zum diesjährigen zehnjährigen Jubiläum der Einschreibung der deutschen Wälder in die Liste der Welterbestätten startet der Internetauftritt der UNESCO-Welterbestätte „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas” unter

https://www.weltnaturerbe-buchenwaelder.de/

im neuen Design und mit erweitertem Inhalt.

Die neue Website lädt jetzt zu einem virtuellen Besuch aller 78 Welterbeteilgebiete in 12 europäischen Ländern ein und erklärt, was jedes Gebiet einzigartig macht. Sie gibt Informationen über das UNESCO-Welterbe, den besonderen weltweiten Wert der Buchenwälder und ihre außergewöhnliche Ausbreitungsgeschichte im Verlaufe der Nacheiszeit.

Die fünf deutschen Gebiete Grumsin, Hainich, Jasmund, Kellerwald und Serrahn werden besonders detailliert vorgestellt. Besucher können erfahren, welche Lebensräume und Arten dort vorkommen, was sie außergewöhnlich macht und welche touristischen Angebote existieren. Für eigene Exkursionen in den deutschen UNESCO-Welterbe-Wäldern stehen auf der Website Karten mit Wanderrouten sowie ein Link zu einer GPS-geführten Wander-App (http://www.weltnaturerbe-buchenwaelder.eu/landingpage/)  bereit.

Die Website unterstützt die Ziele der UNESCO und leistet einen Beitrag zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Völkern in Bildung, Wissenschaft und Kultur. 12 europäische Nationen setzen innerhalb dieser Welterbestätte ein Zeichen guter Zusammenarbeit. Gemeinsam managen sie diese Stätte, sichern ihren Schutz, führen eine Überwachung und eine Besucherinformation durch. Mindestens einmal im Jahr treffen sich die Vertreter aller beteiligten Nationen, um aktuelle Problem zu besprechen und zukünftige Entwicklungen abzustimmen.

Die neue Website wurde federführend von Deutschland entwickelt und finanziert. Alle anderen Nationen können diese in ihrer Landessprache nutzen und für ihre Teilgebiete weiter ergänzen. Die englische Version der Website wird in einigen Wochen erscheinen und dann als gemeinsamer Rahmen allen beteiligten Nationen dienen.

Buchenwälder sind Europas ursprüngliche Wildnis. Von Natur aus würden sie die zentralen Bereiche unseres Kontinents bedecken. Deutschland und besonders Mecklenburg-Vorpommern liegen im Zentrum der weltweiten Buchenwaldverbreitung. Leider sind Buchen-Urwälder in Europa bis auf kleinste Reste in den Karpaten verschwunden. Uralte, naturnahe Buchenwälder gibt es heute ebenfalls nur noch selten. Die wertvollsten von ihnen in allen biogeographischen Regionen Europas gehören deshalb zum Welterbe der UNESCO.

Mecklenburg-Vorpommern verfügt als einziges deutsches Bundesland über zwei Teilgebiete dieser Welterbestätte, eines in Serrahn im Müritz-Nationalpark sowie ein zweites im Nationalpark Jasmund.  „Dies ist Ausdruck einer langfristig erfolgreichen Umweltpolitik in Mecklenburg-Vorpommern und die Anerkennung als Weltkulturerbe erfüllt mich mit Stolz“, so Umweltminister Dr. Till Backhaus. „Ganz besonders freut mich, dass wir in diesem Jahr mit vielen zusätzlichen Veranstaltungen in den Nationalparken Müritz und Jasmund auf das 10-jähriges Jubiläum der UNESCO-Einschreibung hinweisen werden. Unter http://www.nationalpark-jasmund.de/und https://www.koenigsstuhl.com/finden Sie das ganze Jahr über Informationen wo und wann besondere Veranstaltungen angeboten werden.“

Im Juni 2011 wurden die fünf deutsche Buchenwälder Grumsin, Hainich, Jasmund, Kellerwald und Serrahn als Erweiterung der seit 2007 bestehenden Welterbestätte „Buchenurwälder der Karpaten“ in die Welterbeliste eingeschrieben. Im Jahr 2017 wurde die Welterbestätte auf insgesamt 78 Teilgebiete in 12 Staaten erweitert und ist damit die derzeit größte serielle Welterbestätte weltweit. Eine nochmalige Erweiterung unter Federführung der Schweiz ist in Vorbereitung.

Frohe Weihnachten

Schwesig: Ich wünsche allen frohe Weihnachten. Und bleiben Sie gesund!

Schwerin – „Weihnachten bleibt Weihnachten, trotz Corona. Das Fest der Liebe, das Fest der Familie. Auch wenn wir in diesem Jahr nicht mit allen zusammenkommen können. Dieses Jahr tut es besonders gut, an Weihnachten ein bisschen zur Ruhe zu kommen, denn es war ein Jahr, das uns in Atem gehalten hat wie kaum ein anderes. Eine Epidemie wie Corona haben wir in Deutschland seit 100 Jahren nicht mehr erlebt. Die ganze Welt und auch wir in Mecklenburg-Vorpommern kämpfen gegen das Coronavirus“, betonte Ministerpräsidentin Manuela in ihrer diesjährigen Weihnachtsansprache.

Mit harten Einschränkungen im Frühjahr sei das Land gut durch den Sommer gekommen. „Aber seit November haben wir wieder Einschränkungen im Alltag und im öffentlichen Leben, die wir vor Weihnachten noch einmal verschärfen mussten. Ich weiß, dass das allen viel abverlangt. Vor allem denen, die zurzeit ihren Beruf nicht ausüben können und sich um ihr Unternehmen oder ihren Arbeitsplatz Sorgen machen. Diese Maßnahmen fallen uns nicht leicht. Aber sie sind notwendig. Sie können sich darauf verlassen, dass wir weiter alles tun, um die Gesundheit der Menschen zu schützen, um die Wirtschaft zu unterstützen und Arbeitsplätze zu sichern“, so die Regierungschefin weiter. Allen, die Weihnachten krank sind, wünschte sie gute Besserung. „Und ich bin in Gedanken bei denen, die einen lieben Menschen verloren haben.“

Pflegerinnen und Pfleger, Ärztinnen und Ärzte hatten in diesem Jahr einen besonders harten Job, hob Schwesig hervor. „Auch andere Berufe haben wir neu wertgeschätzt: von den Verkäuferinnen und Verkäufer im Einzelhandel bis zu den Beschäftigten im Gesundheitsamt. Ehrenamtliche haben spontan Hilfe für Nachbarn in Quarantäne organisiert. Ich danke allen, die mit ihrem Einsatz dazu beigetragen haben, dass wir trotz allem gut durch dieses Jahr gekommen sind und allen Bürgerinnen und Bürgern für ihr Mitmachen und ihre Geduld. Und ich bitte Sie: Treffen Sie in der Weihnachtszeit möglichst wenige Menschen, auch wenn es schwerfällt. Helfen Sie mit, dass wir alle gesund bleiben! Nur gemeinsam besiegen wir das Coronavirus. Ich bin zuversichtlich, dass das gelingt. Der Impfstoff wird dabei helfen. Wir können damit Schritt für Schritt aus der Pandemie kommen“, führte die Ministerpräsidentin weiter aus.

Die Ministerpräsidentin erinnerte in ihrer Weihnachtsansprache an die gute Entwicklung des Landes: „Mecklenburg-Vorpommern ist in diesem Jahr 30 Jahre alt geworden. Wir haben gute Zeiten zusammen erlebt und schwierige Zeiten zusammen durchgestanden. Unser Land ist seit 1990 enorm vorangekommen. Darauf können wir gemeinsam stolz sein.“

So gebe es auch gute Nachrichten. „Seit dem 1. Januar ist die Kita für Eltern beitragsfrei, und das wird auch so bleiben. Ab dem 1. Januar nächsten Jahres tritt die Grundrente in Kraft, eine Anerkennung der Lebensleistung fleißiger Menschen, die für niedrige Löhne lange gearbeitet haben, gerade in Ostdeutschland. Und ab 1. Februar können Azubis für einen Euro am Tag den gesamten Öffentlichen Nahverkehr nutzen“.

Weihnachten bleibe Weihnachten, trotz Corona, „das Fest der Liebe und der Familie, auch wenn der Kreis der Lieben in diesem Jahr kleiner ist als sonst. Der Abend, auf den sich die Kinder freuen, die Tage an denen wir uns darauf besinnen, was wirklich wichtig ist im Leben: Hoffnung, Dankbarkeit, Freundschaft, Zusammenhalt. Und natürlich Gesundheit. Ich wünsche Ihnen allen frohe Weihnachten. Bleiben Sie gesund!“

3. Landeskonvent Baukultur M-V

Dettmannsdorf – Die Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern veranstaltet unter dem Motto „Weichen stellen!“ am 3. November 2020 ab 10.00 Uhr den 3. Landeskonvent Baukultur M-V in den Räumen des mehrfach prämierten Schulneubaus der Evangelischen Schule Dettmannsdorf.

In Vorausschau auf die Landtagswahlen 2021 in Mecklenburg-Vorpommern sind Expertinnen und Experten aus den Handlungsfeldern Bau und Architektur aus dem Land und darüber hinaus nach Dettmannsdorf eingeladen. Denn Ziel des Landeskonventes Baukultur M-V ist der fachübergreifende Austausch zur Lage der Baukultur in Mecklenburg-Vorpommern.

Der Präsident der Architektenkammer Christoph Meyn wird den Landeskonvent Baukultur M-V eröffnen und den rund 100 Gästen die Bedeutung einer regionalen Baukultur in Mecklenburg-Vorpommern skizzieren. „Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist in einem weitreichenden Wandel begriffen: Demografische Entwicklung, Wohnungsbau, Entwicklung des ländlichen Raumes, Mobilität und Infrastruktur, Stärkung der Wirtschaft, Energiewende sowie die Digitalisierung sind wichtige Handlungsfelder, welche bereits vor der Corona-Pandemie besondere Herausforderungen an Politik und Gesellschaft gestellt haben“, sagt der Kammerpräsident und führt weiter aus: „Das baukulturelle Erbe, die einzigartigen Landschaftsräume und natürlich unser aktuelles Baugeschehen in Mecklenburg-Vorpommern heute und in Zukunft sind mehr denn je von Bedeutung für die positive Identifikation und Verortung der Bürgerinnen und Bürger in ihrer Heimatregion. Das Bewusstsein für Qualität und Nachhaltigkeit in unseren Planungen und Bauvorhaben – kurz unsere regionale Baukultur – ist daher weiter zu stärken.“

Der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schule Dettmannsdorf Stefan Schmidt ist anlässlich der bevorstehenden Veranstaltung erfreut über die positive Resonanz des im Jahr 2017 fertiggestellten Erweiterungsneubaus, in dem neben den Klassenräumen für die Grundschule, ein Veranstaltungssaal, die Schulkantine und weitere Werkstatträume untergebracht sind. „Für uns als Schule im ländlichen Raum des Landkreises Vorpommern-Rügen ist diese besondere Aufmerksamkeit eine wertschätzende Anerkennung für die tägliche Leistung aller Beteiligten. Denn die Evangelische Schule Dettmannsdorf ist nicht nur in ihrer überzeugenden Architektursprache mit ihrem innovativen Raumkonzept ein architektonisches Vorzeigeprojekt, sondern auch, was die pädagogische Arbeit anbetrifft, trägt das Engagement der Pädagogen, Schülerschaft und der Eltern zu einem gelungenen Gesamtkonzept bei.“

In acht parallel moderierten Gesprächsrunden werden die Bereiche Wohnungsbau, Schul- und Bildungsbauten, Bauen im ländlichen Raum, Baukultur und Tourismus, Baukulturförderung, Nachwuchsförderung planender Berufe, nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen sowie Städtebau und urbane Entwicklung mit geladenen Expertinnen und Experten diskutiert.

Ergebnis des 3. Landeskonventes Baukultur M-V 2020 ist die Formulierung der „Politischen Positionen der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern“ in Vorausschau auf die kommende Legislaturperiode 2021 – 2026 des Landtages Mecklenburg-Vorpommern. Anliegen ist es, in acht Themenfeldern die Forderungen der Architektenschaft Mecklenburg-Vorpommerns zu diskutieren und als Empfehlung an die Politik weiterzugeben.

Flughafen Rostock-Laage

Studie: Flughafen Rostock-Laage als Weltraumflughafen geeignet

Schwerin – In einer wissenschaftlichen Studie im Auftrag von Infrastruktur- und Bildungsministerium hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Eignung des Flughafens Rostock-Laage als „Spaceport“ untersucht und bewertet. Die Autoren stellten die Studie am Mittwoch im Energieausschuss des Landtags und anschließend bei der Landespressekonferenz in Schwerin vor.

„Der Flughafen hat die Grundvoraussetzungen für einen Weltraumflughafen, der als Startbasis für Trägerflugzeuge dienen kann, die Raketen oder Raumschiffe auf eine geeignete Höhe über der Ost- oder Nordsee bringen und von dort als fliegende Startrampe ihre Fracht per Luftstart – englisch Airlaunch – ins Weltall schießen. Ebenso können wiederverwendbare flugzeugartige Shuttles auf der Piste horizontal starten und landen. Wir empfehlen, den Flughafen für eine solche Nutzung auszubauen“, fasste Sven Kaltenhäuser vom DLR-Institut für Flugführung und Leiter der Studie deren Kern zusammen.

Weltraumflughäfen als Basis für solche Fluggeräte würde in der Zukunft eine größere wirtschaftliche Bedeutung zugemessen. Und die Einrichtung eines Spaceport allgemein habe sich als stimulierend für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region erwiesen.

Zu den Vorteilen des Flughafens Rostock-Laage führt Kaltenhäuser aus: „Er liegt in einer Wissenschafts- und High-Tech-Region und bietet infrastrukturelle Rahmenbedingungen, die eine Weiterentwicklung über einen Verkehrsflughafen hinaus ermöglichen, etwa zur Handhabung der Raumfahrzeugsysteme am Boden und den Umgang mit Treibstoffen. Er verfügt über erschlossene Flächen für einen Ausbau als Industrie- und Gewerbestandort für Luft- und Raumfahrtfirmen und hohe Sicherheitsstandards aufgrund der bereits vorhandenen militärisch-zivilen Nutzung. Darüber hinaus sind geeignete Lufträume vorhanden, in denen die Raumfahrzeugsysteme sicher fliegen können.“

Für die Umsetzung empfiehlt die Studie unter anderem, Start-Ups zur Bildung eines New-Space Clusters anzusiedeln, die Randbedingungen für den Betrieb von Raumfahrzeugsystemen mit den zivilen und militärischen Nutzern abzugleichen und besondere Anforderungen der Bundeswehr zu berücksichtigen sowie internationale Partnerschaften voranzutreiben und sich an entsprechenden Netzwerken zu beteiligen.

„Insbesondere raten wir zu einem Betriebsverbund mit weiteren Standorten, um die Leistungsfähigkeit eines solchen Weltraumbahnhofs zu steigern Besonders erfolgversprechend erscheint der Airlaunch von Kleinsatelliten in polare Umlaufbahnen. Dabei könnten die fliegenden Startplattformen von Rostock-Laage aus operieren und den Luftstart über der Nordsee durchführen. Solche Systeme könnten bereits zeitnah verfügbar sein“, so Kaltenhäuser.

„Die Landesregierung versteht die Ergebnisse der Studie als Ermutigung, die Überlegungen für eine Ergänzung der Nutzungsmöglichkeiten in Rostock-Laage um die Funktion eines Weltraumflughafen unter Beteiligung der Ressorts Energie, Bildung und Wirtschaft fortzuführen. Die Studie zeigt zugleich auf, dass und welcher bundesrechtlichen Rahmenbedingungen es noch bedarf, bevor Weltraumstarts von deutschem Boden denkbar werden. Wir werden uns für die Schaffung solcher gesicherter Rahmenbedingungen einsetzen“, sagte Ina-Maria Ulbrich, Staatssekretärin im Landesverkehrsministerium. Sie stellte aber klar: „Es geht nicht um ein deutsches Cape Canaveral, sondern primär um unbemannte kleine Raketen, die von sicheren Gebieten über dem Meer aus mit Satelliten ins All starten.“

„Der Bundesverband der Deutschen Industrie hat kürzlich die Notwendigkeit eines Space Ports in Deutschland bekräftigt. Unser Standort in Rostock-Laage bietet alle Voraussetzungen für die Etablierung einer Basis für horizontale Starts und Landungen. Wir führen deshalb bereits Gespräche zu Kooperationen mit anderen Spaceports“, sagte Dörte Hausmann, Geschäftsführerin des Flughafens Rostock-Laage. Wichtig und zu begrüßen sei, dass der Bund seine Arbeiten zu einem nationalen Weltraumgesetz aufgenommen hat und den erforderlichen Rechtsrahmen schaffen will. „Von besonderer Bedeutung ist, dass die speziellen Anforderungen des Airlaunch und die internationale Nutzung durch weltweit agierende Unternehmen berücksichtigt werden, um ein marktgerechtes Angebot zu schaffen“, so die Flughafen-Chefin.

Abseits der traditionellen Raumfahrt entwickelt sich ein Markt für Satelliten- und Raketentechnik, insbesondere innovative Trägersysteme sowie Konstellationen auf Kleinsatellitenbasis, für deren Transport in den Weltraum flexibel und individuell verfügbare Start- und Landemöglichkeiten erforderlich sind. Der Flughafen Rostock-Laage könnte für dieses Geschäftsfeld ein Standort sein. Aus diesen Gründen und aufgrund der am Verkehrsflughafen in Rostock-Laage vorhandenen zivilmilitärischen Zusammenarbeit sowie der guten flugbetrieblichen Rahmenbedingungen und weiterer Standortvorteile haben die Koalitionspartner der Landesregierung beschlossen, den Standort Rostock-Laage als Luft- und Raumfahrtstandort weiter zu entwickeln (siehe Nummer 128 der Koalitionsvereinbarung 2016-2021).

Das Energieministerium hat mit dem Bildungsministerium im Frühsommer 2019 die Studie in Auftrag gegeben, mit der die Potenziale des Flughafens Rostock-Laage in dieser Hinsicht ermittelt werden sollen. Die Kosten für die Studie in Höhe von 80.000 Euro teilen sich Bildungs- und Infrastrukturministerium.

Mecklenburg-Vorpommern kann auf eine lange Luftfahrttradition zurückblicken. Beispielsweise ist der deutsche Luftfahrtpionier Otto Lilienthal ein Sohn des Landes und 1939 startete in Rostock der weltweit erste Flug eines düsengetriebenen Flugzeugs. Anknüpfend an diese Tradition hat sich das Land nach der Wende wieder zu einem attraktiven Standort für die Luft- und Raumfahrtbranche entwickelt.

Zurzeit sind im Land etwa 30 Unternehmen mit rund 800 Mitarbeitern in der Fertigung von Zulieferteilen und im ingenieurtechnischen Bereich, hauptsächlich für den Flugzeughersteller Airbus, tätig. Zu den Produkten gehören unter anderem die Beschichtung von Einzelteilen, Brandgassensoren, Spezialschläuche und Spezialvorrichtungen für die Montage bis hin zu speziellen Forschungs- und Entwicklungsaufgaben. Ausgehend von der günstigen regionalen Lage zum Luftfahrtzentrum Hamburg und unterstützt durch gezielte Ansiedlungsbegleitung in Kontakt mit Airbus haben sich in den vergangenen Jahren mittelständische Zulieferer direkt oder als Tochterfirmen in Mecklenburg-Vorpommern angesiedelt wie z.B. die Flamm Aerotec GmbH in Schwerin, die Amas Anlagenbau & Engineering GmbH aus Neu Kalliß und auch die RST Rostock System-Technik GmbH. Die Branche profitiert zudem von Kooperationen mit den maschinen- und ingenieurtechnischen Bereichen der Universität Rostock sowie der Hochschulen Wismar und Stralsund.

Die oben beispielhaft genannten Firmen haben sich mit aktuell 19 weiteren luftfahrtorientierten Entwicklungs-, Produktions- und Dienstleistungsunternehmen aus M-V zu einem Branchennetzwerk Luft- und Raumfahrt zusammengeschlossen. Dieses bündelt die unternehmerischen Aktivitäten, um regional und international den Anschluss an die europäischen Entwicklungen zu halten. Mit der Einbindung der Unternehmen in den größten deutschen Verband von klein- und mittelständischen Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie „Hanse-Aerospace“ hat das Netzwerk einen international renommierten Partner, von dem die Unternehmen aus dem Nordosten in dieser komplexen Branche profitieren.“

Das DLR ist das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Seine umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr, Sicherheit und Digitalisierung sind in nationale und internationale Kooperationen eingebunden. Über die eigene Forschung hinaus ist das im DLR angesiedelte Raumfahrtmanagement im Auftrag der Bundesregierung für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten zuständig.

In Mecklenburg-Vorpommern betreibt das DLR seit 1992 am Standort Neustrelitz Spitzenforschung in den Bereichen Satellitenempfang, Fernerkundung, Kommunikation und Navigation sowie Solarterrestrische Physik und Weltraumwetter; es baut den eigenen Standort seit Jahren auf der Basis eines langfristigen Masterplans kontinuierlich aus.

70 Jahre Charta der Heimatvertriebenen

Schwerin – Der Minister für Inneres und Europa Lorenz Caffier hat für heute, 5. August 2020 Beflaggung angeordnet. An diesem Tag sollen in Mecklenburg-Vorpommern die Flaggen an allen Dienstgebäuden der Landes- und Kommunalverwaltungen und den Dienstgebäuden der sonstigen Träger öffentlicher Verwaltung des Landes Mecklenburg-Vorpommern auf Vollmast gesetzt werden.

Anlass ist der 70. Jahrestag der Unterzeichnung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen. Die Charta wurde am 5. August 1950 von den Sprechern der Vertriebenenverbände und ostdeutschen Landsmannschaften unterzeichnet. Sie benennt vor allem die Rechte und Pflichten der Flüchtlinge und Vertriebenen, darunter der Verzicht auf Rache und Vergeltung sowie der Einsatz für ein geeintes Europa und den Wiederaufbau Deutschlands.