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Kategorie: Wirtschaft

Arbeitsmarkt März 2022 in M-V

Meyer: Frühjahrsbelebung stützt den Arbeitsmarkt – Integration ukrainischer Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt

Schwerin – Die Zahl der Arbeitslosen ist in Mecklenburg-Vorpommern im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9.600 Arbeitslose gesunken (-13,8 Prozent). Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der Arbeitslosen um 2.000 (-3,1 Prozent) gesunken. Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,3 Prozent. Insgesamt sind aktuell 60.100 Menschen arbeitslos.

„Die Frühjahrsbelebung ist deutlich spürbar. Unternehmen bieten mehr Stellen an und versuchen, weiter Personal zu halten. Sorgen bereitet uns aber weiterhin der mögliche Abbau von Arbeitsplätzen bei größeren Industrieunternehmen, die von den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine betroffen sind. Dies betrifft den wirtschaftlichen Kern des Landes. Die Fachkräfte werden dringend benötigt, auch für die Bewältigung des anstehenden Strukturwandels im Land. Das Land unterstützt die Findung von Lösungen für die betroffenen Beschäftigten und die Unternehmen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Donnerstag.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – aktuellste Daten aus dem Januar 2022 – im Vorjahresvergleich um 6.200 (+1,1 Prozent) gestiegen. Die Zahl der Beschäftigten liegt aktuell bei 574.900.

„Der Anstieg in der Wintersaison ist erfreulich und verdeutlicht die große Nachfrage nach Fachkräften im Land“, so Meyer. Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen (+2.500), im Gastgewerbe (+1.100) und im Handel (+800) sind neue Arbeitsplätze entstanden.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten übersteigt auch den Wert aus dem Januar 2020, dem Vor-Corona-Vergleichsmonat.

Vor dem Hintergrund der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine hat das Kabinett in seiner Sitzung am 30. März 2022 ein 9-Punkte-Programm zur Unterstützung ukrainischer Kriegsflüchtlinge und zur Entlastung bei den Energiepreisen beschlossen. Dabei geht es auch um die Integration geflüchteter Personen in den Arbeitsmarkt.

Zur Unterstützung von Schutz und Integration über Beschäftigung will das Land über die Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit hinaus fünf Millionen Euro zur Verfügung stellen. Finanziert wird daraus ein Paket zur fairen Arbeitsmarktintegration, insbesondere durch gezielte Beratung, Sensibilisierung und Information von Unternehmen und Geflüchteten.

Überall im Land sind Fachkräfte gefragt und viele der geflüchteten Frauen wollen arbeiten. Die Möglichkeiten für eine gelingende Arbeitsmarktintegration sind gut, wenn Arbeitsmarkt, Schule und Kita integriert organisiert werden. Gleichzeitig ist es ein wichtiges Anliegen der Landesregierung, eine Erwerbstätigkeit entsprechend des jeweiligen Bildungs- und Berufsabschlusses zu ermöglichen und von vornherein präventiv Ausbeutung und unterwertiger Beschäftigung entgegenzuwirken.

Arbeitsmarkt im März weiter günstig

Nürnberg – „Der Arbeitsmarkt erholt sich weiter. Durch die Lockerungen und die beginnende Frühjahrsbelebung sinkt die Arbeitslosigkeit und steigt die Beschäftigung. Folgen des Krieges in der Ukraine zeigen sich in den Arbeitsmarktdaten momentan nur vereinzelt. Die Gefahren, die von einer weiteren Eskalation und beispielsweise Lieferstopps fossiler Rohstoffe ausgehen, belasten jedoch die weitere wirtschaftliche Entwicklung“, sagte der Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit (BA), Daniel Terzenbach, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im März: -66.000 auf 2.362.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -465.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: -0,2 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent

Die Zahl der Arbeitslosen ist im März 2022 im Zuge der einsetzenden Frühjahrsbelebung gegenüber dem Vormonat gesunken, und zwar um 66.000 auf 2.362.000. Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit um 18.000 abgenommen. Verglichen mit dem März des vorigen Jahres ist sie um 465.000 geringer. Im Vergleich zum März 2020 liegt sie nur noch um 27.000 höher. Die Arbeitslosenquote sank von Februar auf März um 0,2 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent und liegt damit 1,1 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Februar auf 3,0 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 23.000 gesunken. Sie lag im März 2022 bei 3.110.000 Personen. Das waren 479.000 weniger als vor einem Jahr und 138.000 weniger als im März 2020.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 27. März für 113.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Allerdings sind diese Daten aufgrund des kurzfristigen Inkrafttretens der gesetzlichen Sonderregelungen erheblich untererfasst.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Januar 2022 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 654.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigen weiter an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Februar 2022 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 34.000 gestiegen. Mit 45,10 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 678.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von Dezember auf Januar 2022 um 71.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im Januar nach Hochrechnungen der BA um 656.000 auf 34,17 Millionen Beschäftigte gestiegen. 7,12 Millionen Personen hatten im Januar 2022 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 235.000 mehr als im Vorjahresmonat. Darunter waren 4,05 Millionen ausschließlich und 3,07 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt. Das Plus gegenüber dem Vorjahr geht weit überwiegend auf die im Nebenjob geringfügig entlohnt Beschäftigten zurück.

Die Nachfrage nach neuem Personal bewegt sich im März weiter auf hohem Niveau. So waren 839.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 229.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 4.000 erhöht. Die neu gemeldeten Stellen haben dagegen saisonbereinigt um 12.000 abgenommen. Dies könnte wirtschaftliche Unsicherheiten vor allem in Folge des Ukraine-Kriegs widerspiegeln. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – sank im März 2022 um 1 Punkt auf 135 Punkte.

744.000 Personen erhielten im März 2022 Arbeitslosengeld, 282.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im März bei 3.579.000. Gegenüber März 2021 war dies ein Rückgang von 355.000 Personen. 6,6 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Von Oktober 2021 bis März 2022 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 313.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 9.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von ihnen hatten im März noch 188.000 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden. Gleichzeitig waren 443.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 28.000 mehr als vor einem Jahr. 298.000 waren von diesen noch unbesetzt. Der Ausbildungsmarkt ist im März aber noch stark in Bewegung. Deshalb erlauben diese Zahlen nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung im aktuellen Berichtsjahr.

Werften: Verlängerung der Transfergesellschaft

Schwerin – Die zum Genting-Konzern gehörende Unternehmensgruppe MV Werften mit den drei Werftstandorten in Wismar, Rostock und Stralsund hatte im Januar 2022 Insolvenz angemeldet. Alle Beschäftigten der MV-Werften, die Ende Februar 2022 noch an den drei Werftstandorten und bei der Fertigmodule GmbH beschäftigt waren, konnten dank eines Darlehens des Landes ab dem 01. März 2022 für bis zu vier Monate in die Transfergesellschaft wechseln. Das Angebot haben bislang 1.664 Beschäftigte angenommen.

Bereits zuvor wechselten ab Juni 2021 aufgrund der coronabedingten Betriebseinschränkungen auf Basis des ausgehandelten Transfer- und Sozialtarifvertrages 611 Beschäftigte zeitlich gestuft in die „Transfergesellschaft Küste mbH – Betriebsstätte MV Werften“. Für insgesamt 376 Beschäftigte, die bereits in 2021 in die Transfergesellschaft wechselten und noch dort verblieben sind, würde der Arbeitsvertrag nun am 31. März 2022 auslaufen. Das betrifft 200 Personen am Standort Stralsund, 121 in Rostock und 55 in Wismar.

Um diese Personen vor Arbeitslosigkeit zu bewahren, sollen die Transfer-Arbeitsverträge nun um vier Monate verlängert werden. Das Land will dazu der Transfergesellschaft bis zu 2,8 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Darüber hinaus soll ein Darlehen zur Vorfinanzierung des Transfer-Kurzarbeitergeldes für die 376 Beschäftigten in Höhe von bis zu 560.000 Euro aus dem bereits im Februar 2022 vom Kabinett beschlossenen Kreditrahmen bereitgestellt werden, da die Transfergesellschaft selbst nicht über die finanziellen Mittel verfügt. Das hat das Kabinett heute in Schwerin beschlossen. „Das ermöglicht den Beschäftigten, die schon letztes Jahr in die Transfergesellschaft wechseln mussten, sich bis längstens Ende Juli 2022 umzuorientieren, weiter zu qualifizieren und eine andere Stelle zu finden. Trotz inzwischen aussichtsreicher Perspektiven für den Fortbestand und die Weiterentwicklung aller drei Werftstandorte hätte es zum 01. April 2022 noch keine nahtlose Weiterbeschäftigung geben können“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Beschlossen hat das Kabinett zudem die Bereitstellung von Geldern, um einen insolvenzbedingten Ausbildungsabbruch der insgesamt 78 Auszubildenden und dual Studierenden an den drei Standorten der MV Werften zu vermeiden. Für die Finanzierung der Ausbildungsvergütungen bis maximal zum 28. Februar 2023 will die Landesregierung dem Insolvenzverwalter zusätzlich bis zu 1,3 Millionen Euro aus dem „MV-Schutzfonds“ bereitstellen. Bis spätestens Ende Februar 2023 werden drei Viertel der Azubis und dual Studierenden – insgesamt 59 junge Menschen – ihre Ausbildung planmäßig beendet haben. Für die übrigen Azubis werden Möglichkeiten zur Ausbildungsfortsetzung bei anderen Unternehmen gesucht.

Ohne die Finanzierung durch das Land bis Ende Februar müsste den Auszubildenden und dual Studierenden umgehend gekündigt werden. „Von unserer Unterstützung profitieren 36 junge Nachwuchsfachkräfte in Wismar, 24 in Stralsund und 18 in Rostock. Das ist eine Zukunftsinvestition in unsere Fach- und Führungskräfte der maritimen Industrie von morgen“, so Minister Meyer.

Ausreichend Fachkräfte, Spezialisten und Experten sind die Voraussetzung dafür, dass die maritimen Standorte in Mecklenburg-Vorpommern durch neue Unternehmensansiedlungen und eine Umorientierung hin zu einer zukunftsfähigen maritimen Wirtschaft sich weiter entwickeln. Die Verlängerung der Transfer-Tarifverträge und die Sicherung der Ausbildungsverhältnisse der MV Werften bis Ende Februar 2023 tragen dazu bei, zukunftsfähige Standorte maritimer Wirtschaft in MV zu erhalten und zu schaffen. Die vom Kabinett beschlossenen Maßnahmen stehen noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch den Finanzausschuss des Landtages, der am kommenden Donnerstag dazu beraten wird.

Gewachsene Tradition bei Naturfreunden

WEMAG lädt am 2. April zur Baumpflanzaktion nach Dömitz ein

Schwerin –  Baumpflanzaktionen besitzen bei der WEMAG eine gewachsene Tradition. In diesem Jahr wird sie bereits zum elften Mal durchgeführt. Nachdem wir in den vergangenen Jahren überwiegend in der Nähe von Malchow mit unseren Kunden und Partnern Bäume gepflanzt haben, kehren wir jetzt wieder nach Westmecklenburg zurück. Unterstützt werden wir dieses Mal durch die Stadt Dömitz und das Forstamt Kaliß.

Wir laden Sie herzlich dazu ein, ebenfalls mit dabei zu sein, wenn am 2. April 2022 bei der 11. Baumpflanzaktion der WEMAG von 11 bis 13 Uhr im „WEMAG Zukunftswald“ bei Dömitz hunderte kleine Setzlinge in den Boden gebracht werden.

Die Pflanzfläche befindet sich östlich von Dömitz an der LWL46, 19303 Dömitz (GPS-Koordinaten: 53.129178, 11.317456). Auf unserer Internetseite ist eine Landkarte mit der eingezeichneten Stelle abrufbar. Bitte denken Sie an wetterfeste Kleidung und entsprechendes Schuhwerk. Auch der eigene Spaten kann mitgebracht werden.

Aufgrund der Corona-Situation informieren Sie sich bitte zwei Tage vor dem Veranstaltungstermin  unter:

www.wemag.com/baumpflanzaktion

ob die Veranstaltung stattfinden kann.

Tag der Erneuerbaren Energien in M-V

Meyer: Alle Unternehmen, Projektinitiatoren und Initiativen im Land können mitmachen

Schwerin – Der „Tag der Erneuerbaren Energien“ findet in diesem Jahr als Aktionswochenende vom 29. April bis 01. Mai statt. Unternehmen und Initiativen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien sind eingeladen, sich interessierten Besuchern vorzustellen.

„Der ´Tag der Erneuerbaren Energien´ zeigt ein ganzes Wochenende lang spannende, informative und unterhaltsame Aktionen rund um das Thema. Verteilt über das ganze Land sind in den vergangenen Jahren in vielen Gemeinden und Regionen interessante Projekte entstanden, haben sich engagierte Firmen angesiedelt, wurden neue Wissenschaftsgebiete eröffnet. Viele öffnen ihre Türen und stellen Anlagen, Projekte, Initiativen und Ideen vor. Wir wollen die gesamte Vielfalt des Landes zeigen und laden alle Akteure herzlich ein, sich an dem Wochenende zu beteiligen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Das Ministerium koordiniert die Aktivitäten der einzelnen Teilnehmer und unterstützt sie in der Öffentlichkeitsarbeit. Anmeldungen sind bis zum 01. April 2022 per mail unter energietag-mv@wm.mv-regierung.de möglich.

Informationen zu allen Veranstaltungen am Aktionswochenende unter www.energietag-mv.de.

LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis M-V

Meyer: Bis zum 1. April bewerben – eigene Innovationen im Land bekannt machen

Schwerin – Die Bewerbungsphase für den LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern endet am 1. April 2022. „Wir wollen innovative Ideen prämieren, die konkret in der Praxis umgesetzt werden. Hierzu zählt beispielsweise ein neuartiges Produkt oder Verfahren sowie eine technologische Dienstleistung. Die innovativen Ergebnisse wollen wir bekannter machen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Das Wirtschaftsministerium und die Industrie- und Handelskammern loben in diesem Jahr zum neunzehnten Mal den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“ aus. Schirmherr ist Wirtschaftsminister Reinhard Meyer. „Der erfolgreiche Transfer von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in die wirtschaftliche Nutzung trägt dazu bei, zukunftsorientierte und hochwertige Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen und auch zu sichern. Erfindergeist und Innovationsfreude treiben den Fortschritt in unserem Land weiter voran“, betonte Wirtschaftsminister Meyer weiter.

Mit dem „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis“ werden Unternehmen und wissenschaftlich ausgebildete Einzelpersonen oder auch Personengruppen gewürdigt, die sich um die erfolgreiche Umsetzung von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen aus MV in ein konkretes wirtschaftliches Produkt, ein Verfahren oder eine technologische Dienstleistung besonders verdient gemacht haben.

Eine Jury bewertet die Einreichungen nach den folgenden Kriterien: Technische bzw. wirtschaftliche Vorteile und Umsetzbarkeit; Neuheitsgrad, Aktualität, Anwendungsbreite; Nutzung des Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft; unternehmerische Leistung, Risikobereitschaft, persönlicher Einsatz, wirtschaftlicher Erfolg mit dem Produkt/Verfahren, nachgewiesene Marktfähigkeit, geschaffene sowie zukünftige Arbeitsplätze. Die Jury besteht aus Vertretern des Wirtschaftsministeriums, den Industrie- und Handelskammern des Landes, den Universitäten und Hochschulen sowie Vertretern der Medien und der Finanzwirtschaft. Für den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis MV 2022“ stehen insgesamt 10.000 Euro Preisgeld zur Verfügung.

Die Bewerbungsunterlagen für den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“ sind bis zum 01. April 2022 bei der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin einzureichen.

Europäische Offshore-Energiewende

Das fehlende Puzzlestück? Deutsche Werften als Erfolgsfaktor der deutschen und europäischen Offshore-Energiewende

Rostock – Das Schweißen tausende Tonnen schwerer Konverterplattformen. Die Montage hundert Meter langer Installationsschiffe für den Bau von 300 Meter hohen Windenergieanlagen und schwimmenden Hotels für Techniker und Ingenieure. Ist das die Zukunft der MV Werften und weiterer Standorte in Deutschland? Darüber diskutierten am heutigen Freitag über 40 hochkarätige VertreterInnen aus Politik, Gewerkschaft, Wirtschaft und Wissenschaft auf dem Gelände der MV Werften in Rostock-Warnemünde.

„Das heutige Treffen war ein starkes Zukunftssignal der maritimen Wirtschaft in Deutschland zum richtigen Zeitpunkt. Die Offshore-Windindustrie als Schlüsselfaktor der Energiewende und die traditionsreichen deutschen Werften zusammenzubringen, ist eine enorme Chance, an der wir gemeinsam arbeiten wollen“, so Claudia Müller, Koordinatorin der Bundesregierung für maritime Wirtschaft und Tourismus.

Frau Müller war der Einladung von IG Metall Küste und der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE ebenso nachgekommen wie Reinhard Meyer, Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit. Meyer: „Die Nachricht der Insolvenz der heimischen Werften hat uns alle schockiert. Gleichzeitig zeigt der russische Krieg in der Ukraine in aller Deutlichkeit auf, dass die Energiewende in Deutschland auch ein geopolitisches Gebot der Stunde ist. Energiewende bedeutet Energiesicherheit für Deutschland. Der Offshore-Windkraft-Ausbau wird hierbei eine ganz zentrale Rolle spielen. Hier kann sich das hohe Potenzial der hochtechnisierten Werftstandorte in Mecklenburg-Vorpommern als Schlüsselfaktor der gesamtdeutschen Energiewende erweisen. Wir haben hier die einmalige Chance, diese Synergien gemeinsam zu heben,“ so Meyer optimistisch.

Neben einer Vielzahl an Unternehmens- und VerbandsvertreterInnen der für Nachfrage und Bedarf nach Schiffbau, Ausrüstung, Einzelkomponenten und Konverterstationen relevanten Wirtschaftszweige hatten sich auch der für das Insolvenzverfahren zuständige Verwalter, Dr. Christoph Morgen, Rostocks Oberbürgermeister, Claus Ruhe Madsen, sowie für die Regierungsfraktionen im Bundestag, Hagen Reinhold (FDP) und Katrin Zschau (SPD), angekündigt. Durch letztere wurde – neben der Präsenz von Frau Müller – die Bedeutung unterstrichen, die dem Treffen auch auf bundespolitischer Ebene beigemessen wird.

Mit den neuen Ausbauzielen der Bundesregierung für die Offshore-Windenergie (mind. 30 GW bis 2030, mind. 40 GW bis 2040, mind. 70 GW bis 2045) befindet sich Deutschland in ausgezeichneter Gesellschaft: alle EU-Nachbarn, aber auch internationale Schwergewichte wie die USA, Australien, China, Japan und Taiwan haben sich massive Offshore-Wind-Zubauziele gesetzt. Hier wächst ein milliardenschwerer Markt mit einem enormen Bedarf der Industrie an Spezialschiffen für Installation, Bau, Betrieb und Wartung von Windparks, Komponenten für Windenergieanlagen sowie Konverterplattformen für den Abtransport der auf dem Meer produzierten Energie. Allein im Bereich von Installationsschiffen könnte sich der Bedarf nach gegenwärtigen Prognosen bis Ende der 2040er weltweit verzehnfachen; im Bereich von Spezialschiffen für die jährlichen Wartungskampagnen wird der Bedarf nach Expertenschätzungen bis 2040 um mindestens 200 Einheiten ansteigen. Dadurch steigt auch der Bedarf an Produktions- und Fertigungsstätten.

„Die Kapazitäten der deutschen Werften werden bei den ambitionierten Offshore-Wind-Ausbauplänen dringend gebraucht. Sie sind für die Energiewende systemrelevant“, zeigt sich Karina Würtz, Geschäftsführerin der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE, überzeugt. „Dabei befinden wir uns auch in einem immer dynamischer-werdenden internationalen Wettbewerb um Produktionsfaktoren. China beispielsweise wird bedingt durch seine eigenen Zubauziele im Offshore-Windbereich seinen Zugriff auf die asiatischen Werften weiter intensivieren. Konverterplattformen – wie in der Vergangenheit geschehen – mit deutschem Stahl in Dubai zu schweißen und diese dann in die Nordsee zu schleppen, kann weder klima- noch industriepolitisch gewollt sein. Insbesondere dann nicht, wenn es heimische Möglichkeiten gibt“, so Würtz weiter.

„Um die Klimaschutzziele und mehr Unabhängigkeit bei der Energieversorgung zu erreichen, brauchen wir die Offshore-Windindustrie mit Unternehmen über die gesamte Wertschöpfungskette. Deutschland muss die Chance nutzen, Standort für den Bau von Offshore-Plattformen und Spezialschiffen zu werden. Die MV Werften mit ihrer hochqualifizierten Belegschaft stehen dafür auch mit ihrer Erfahrung auf früheren Projekten bereit“, ergänzt Heiko Messerschmidt, Bezirkssekretär der IG Metall Küste. „Bundes- und Landesregierung sind gefordert bei der Suche nach neuen Investoren zu helfen und mit Finanzierungen – wie im Großanlagenbau auch sonst üblich – zu unterstützen. Denkbar ist auch eine Beteiligung oder die mehrheitliche Übernahme durch eine Landes- oder Bundesgesellschaft bzw. ein Treuhänder-Modell, zumindest vorübergehend bis ein strategischer Investor mit langfristigem, zukunftsfähigen Konzept gefunden worden ist.“

Das Treffen stellte laut den beiden einladenden Organisationen einen Auftakt dar, um mit relevanten Stakeholdern den Status quo zu eruieren, Einschätzungen abzugleichen und die Faktoren für eine Roadmap und Umsetzungsstrategie für eine „Offshore-Readiness“ der Werften zu erarbeiten. Nach einer Auswertung der Diskussionsinhalte, sollen die nächsten Schritte kommuniziert werden. Einig war man sich, dass diese sehr zügig notwendig sind, um die Chance für die Offshore-Windenergie zu erhalten und den Beschäftigten vor Ort schnellstmöglich eine Perspektive zu bieten.

Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE wurde 2005 zur Förderung des Umwelt- und Klimaschutzes durch eine verbesserte Erforschung und Entwicklung der Windenergie auf See gegründet. Sie hat sich als eine überparteiliche, überregionale und unabhängige Einrichtung zur Unterstützung der OFFSHORE-WINDENERGIE in Deutschland und Europa etabliert. Die Stiftung ist Kommunikationsplattform für Akteure aus Politik, Wirtschaft und Forschung, dient dem Wissensaustausch und versteht sich als Ideengeber. Im Stiftungskuratorium sind sowohl wichtige Bundes- und Landministerien für den Offshore-Wind-Bereich wie auch Betreiber, Hersteller, Übertragungsnetzbetreiber, Zulieferer, Banken und Versicherungen vertreten.

Die IG Metall Küste vertritt mit ihren Geschäftsstellen in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Bremen und dem nordwestlichen Niedersachsen die Interessen der Beschäftigten aus den Bereichen Metall- und Elektroindustrie, Handwerk, Textil und Bekleidung sowie Holz und Kunststoff. Ihre größten Branchen sind der Schiffbau mit den Werften und Zulieferbetrieben, die Luft- und Raumfahrtindustrie mit den Werken von Airbus und Premium Aerotec, die Automobilindustrie mit den Daimler-Werken in Bremen und Hamburg sowie VW in Emden, der Maschinenbau und die Windkraftindustrie. Aktuell zählen die 16 Geschäftsstellen im Bezirk 177.350 Mitglieder.

Solidarität mit der Ukraine – jeder Beitrag zählt

WEMAG füllt Spendentopf und unterstützt Crowd-Projekte

Schwerin –  Viele Menschen wollen sich angesichts des Ukraine-Krieges engagieren und Betroffenen helfen. Auch die WEMAG zeigt ihre Solidarität. So stellt das Energieunternehmen seine Crowdfunding-Plattform zur Verfügung, über die schnell und unbürokratisch Spendengelder gesammelt werden können. Über die Crowd-Seite im Internet (https://crowd.wemag.com/) können Initiatoren unkompliziert eine Projektseite erstellen, um ihr Vorhaben öffentlich zu machen und Unterstützer zu finden. Die Beratung und Hilfe bei der Umsetzung geben die Crowdfunding-Experten bei der WEMAG und der Fairplaid GmbH kostenfrei.

Die Crowd-Projekte werden von der WEMAG finanziell unterstützt: „Für Initiativen in Mecklenburg-Vorpommern, die sich für Betroffene des Ukraine-Krieges einsetzen, stellen wir einen zusätzlichen Fördertopf in Höhe von insgesamt 2.000 Euro zur Verfügung, erklärte Caspar Baumgart, kaufmännischer Vorstand der WEMAG.

Vor wenigen Tagen hat auf der WEMAG-Crowd das in Schwerin ansässige Ukrainisch-Deutsche Kulturzentrum SIČ e.V. ein humanitäres Hilfsprojekt gestartet. „Wir möchten nicht nur unser Mitgefühl zeigen, sondern wirksame und notwendige Hilfe leisten. Bei unserem humanitären Projekt geht es uns vor allem darum, die leidtragenden Menschen der Ukraine mit dem zu unterstützen, was sie dringend brauchen.

Ein wichtiger Part ist auch die anschließende Betreuung der Geflüchteten“, sagte der Initiator Maxim Golik, der ehrenamtlich beim SIČ e.V. tätig ist. Dazu gehören hauptsächlich Sachspenden für Menschen in der Ukraine, Transporte für Flüchtende aus der Ukraine, die Versorgung von Geflüchteten in Deutschland sowie die Vermittlung von Unterkünften. Das Kulturzentrum sieht sich dabei als eine wichtige Anlaufstelle für alle sozialen und politischen Fragen der Geflüchteten.

Der 2014 gegründete Verein SIČ möchte vor allem die kulturellen und sozialen Beziehungen zwischen beiden Ländern fördern und die ukrainische Geschichte in Deutschland bekannter machen. SIČ steht für Konzerte, Folklore, Ausstellungen, Workshops, Seminare, Lesungen und Vorträge.

Die Mitglieder stammen nicht nur aus der Ukraine, sondern sind Menschen verschiedener Länder mit ihrer neuen Heimat in Deutschland. Der Verein, der den Zugewanderten bei der Integration in das kulturelle und gesellschaftliche Leben in Schwerin hilft, unterstützt durch Beratung, Koordination und Alltagsbegegnungen.