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Kategorie: Wirtschaft

Erster „Digitaler Dorfplatz“ Deutschlands

Hohenkirchen – Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus hat heute den ersten digitalen Dorfplatz in Deutschland in der Gemeinde Hohenkirchen, Amt Klützer Winkel, eröffnet.

Hinter dem Begriff verbirgt sich ein Interaktiver Digitaler Schaukasten mit vielen aktuellen Informationen beispielsweise aus der Gemeinde, zu Veranstaltungen, zu Freizeit und Erholung, zur Erkundung der Umgebung, zu ärztlichen Notdiensten, zu amtlichen Bekanntmachungen und ab August auch zum öffentlichen Personennahverkehr. Diese können von den Nutzerinnen und Nutzern per Touchfunktion und mit QR-Codes abgerufen oder auf das Smartphone heruntergeladen werden.

Weitere Bildschirme werden in den nächsten Wochen an öffentlichen Plätzen und Strandaufgängen in Hohenkirchen, im Ostseebad Boltenhagen, Gägelow, Kalkhorst, Klütz, Damshagen und Zierow installiert.

„Ich finde es absolut Spitze, dass trotz der Verzögerungen durch die Pandemie so konzentriert gearbeitet wurde, um zu Beginn der diesjährigen Urlaubssaison mit dem Projekt starten zu können. Die Bürger der Gemeinden und die vielen Gäste können sehen, Digitalisierung auf dem Lande ist möglich und real. Und wer hat schon Bushaltestellen mit schnellem Internet, so etwas gibt es bisher nur hier in Mecklenburg-Vorpommern. Mein großer Dank an die WEMCOM, die diesen speziellen Hausanschluss noch rechtzeitig realisiert hat,“ freut sich der Minister.

Ein Gemeindeverbund von sieben Dörfern der Region um Hohenkirchen hatte den vom Landwirtschafts­ministerium 2018 mit 100.000 Euro ausgelobten Digitalisierungswettbewerb „Smart tau Hus“ gewonnen und das Forschungsprojekt gemeinsam mit den Fraunhofer Institut für Experimentelles Software Engineering Kaiserslautern umgesetzt.

„Wir sind heute froh und stolz, dass unser Bundesland die führende Wissenschaftseinrichtung für die Digitalisierung ländlicher Räume für dieses Projekt vertraglich binden konnte. Die hier mit breiter Bürgerbeteiligung entwickelte Anwendung vervollkommnet die Softwarefamilie der „Digitalen Dörfer“ des Fraunhofer IESE und nützt somit beiden Partnern“, so Minister Dr. Backhaus.

„Digitalisierung in ländlichen Räumen ist kein Selbstzweck. Die Anwendungen der Digitalen Dörfer sollen die Lebensqualität der Menschen verbessern und Dorfgemeinschaft kommunikativ wieder näher zusammenbringen. Das ersetzt keinesfalls den direkten Kontakt im Dorf und es muss auch immer Menschen geben, die die Digitalen Dorfplätze mit Informationen füllen,“ weiß Dr. Backhaus.

Das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt ist innerhalb der Landesregierung für die Digitalisierung ländlicher Räume zuständig und fördert neben „Smart tau Hus“ auch Investitionen in CoWorking Spaces, die Ausbildung von Digital-Lotsen im Amt Dömitz-Malliß sowie die Transferstelle Digitale ländliche Regionen beim Forum MV.

„Mit DorfFunk, MV-Aktuell, dem Bundemodellvorhaben Smarte.Land.Region in Vorpommern-Greifswald und den Digitalen Dorfplätzen entsteht in unserem Land ein Digitales Ökosystem. Ich bin dem Fraunhofer IESE und allen Beteiligten sehr dankbar, dass die Chancen, die die ländlichen Gemeinden im Nordosten haben, erkannt wurden. Mecklenburg-Vorpommern ist von der Digitalen Landkarte nicht mehr wegzudenken und das wollen wir jetzt vertiefen und unseren Kommunen nahebringen,“ schaut Dr. Backhaus voraus.

Geförderter Breitbandausbau

Malchin – Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte beginnen in diesen Tagen in zwei Ausbaugebieten die Verlegearbeiten für das Glasfaserkabel: Am 25. Juni in Krumbeck in der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft und am 30. Juni 2021 in Malchin. Der Landkreis umfasst derzeit 20 bewilligte Projektgebiete. Von diesen befinden sich sieben Projekte im Ausbau, neun Projekte in der Feinplanungsphase nach Vertragsschluss und vier Projekte in der Ausschreibung.

Das Ausbaugebiet MSE25_04 umfasst die Gemeinden Kummerow, Malchin, Neukalen, Faulenrost, Gielow und Basedow. Dort werden auf 256 Kilometer im Tiefbau 850 Kilometer Glasfaser und 413 Kilometer Leerrohre verlegt. Nach Ende der Maßnahme werden 4.987 Haushalte und 583 Unternehmen zuverlässig mit Bandbreiten von 50 Mbit/s oder mehr versorgt sein. Die Gesamtinvestition beträgt rund 25 Millionen Euro.

Das Ausbaugebiet MSE25_05 bildet die Gemeinde Feldberg. Hier werden auf 146 Kilometern Tiefbauarbeiten realisiert, wobei 418 Kilometer Glasfaser und 236 Kilometer Leerrohre neu verlegt werden. Nach Ende der Maßnahme werden 2.421 Haushalte und 304 Unternehmen mit schnellem Internet versorgt sein. Hier werden 17,2 Millionen Euro investiert.

Alle Maßnahmen müssen bis zum Ende 2023 abgeschlossen sein. 90 Prozent der Kosten tragen Bund und Land gemeinsam. Der zehnprozentige Eigenanteil wird aus dem kommunalen Aufbaufonds finanziert.

„Mit Hilfe des geförderten Ausbaus wurden in unserem Land bereits mehr als 6.600 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und mehr als 38.000 Hausanschlüsse gebaut. Überall im Land drehen sich die Bagger für die Verlegung weiterer Kabel. In wenigen Jahren werden alle förderfähigen Haushalte – das sind mehr als 320.000 vor allem im ländlichen Raum – ans schnelle Glasfasernetz angebunden sein“, so Infrastrukturminister Christian Pegel und ergänzt: „Der Bund hat seit dem ersten Förderaufruf im Jahr 2015 bisher fast 8,2 Milliarden Euro Fördermittel bereitgestellt. Davon wurden bislang beinahe 1,2 Milliarden Euro für Anträge aus Mecklenburg-Vorpommern bewilligt. Insgesamt stehen über 1,8 Milliarden Euro für den geförderten Breitbandausbau im Land zur Verfügung, die das Land auf verschiedenen Wegen beisteuert und kofinanziert.“

Mit Fördermitteln wird der Breitbandausbau in solchen Regionen unterstützt, in denen ein privatwirtschaftlicher Ausbau besonders unwirtschaftlich ist. Hierzu gehören zum Beispiel großflächige Gebiete mit geringer Einwohnerzahl. Nach Projektumsetzung sollen keine unversorgten „weißen Flecken“ in der Gebietskörperschaft übrigbleiben. Förderfähig sind alle Anschlüsse an Gebäuden mit Wohn- und Nutzungseinheiten, die keinen Internetanschluss haben oder deren Bandbreite weniger als 30 Mbit/s beträgt.

WLAN-Netz in Boltenhagener Hotelanlage

Boltenhagen – Die Hotelanlage Tarnewitzer Hof in Boltenhagen (Landkreis Nordwestmecklenburg) erhält rund 27.000 Euro für die Schaffung eines WLAN-Netzes. Die Mittel kommen aus dem Landesprogramm zur Förderung der digitalen Transformation in Unternehmen, kurz „Digitrans“. Die Gesamtkosten liegen bei 73.000 Euro.

Mit den Fördermitteln plant Antragstellerin Christiane Kühnemann-Springmann neben dem WLAN-Ausbau für die Hotelanlage auch die Errichtung eines digitalen Gastro-Touch-Kassensystems sowie digitaler Gästemappen. Zudem soll den Mitarbeitern die Möglichkeit für das Homeoffice gegeben werden.

Gegenwärtig werden die Tätigkeiten überwiegend manuell ausgeführt. Mit Hilfe einer digitalen Gastro-Kasse in Verbindung mit Gastro-Order-Handys werden die Bestellvorgänge für die Kellner effektiver. Die Kassen sind untereinander kompatibel, so dass eine gemeinsame Tagesauswertung vorgenommen werden kann. Gegenwärtig gibt es eine Kasse im Restaurantbereich und eine im Veranstaltungssaal, die nicht vernetzt sind. Die Kellner müssen teilweise „Schlange stehen“ um Buchungen vorzunehmen. Mit digitalen Gästemappen können die Gäste künftig Ausflüge oder Wellnessangebote buchen.

Da sich durch die räumliche Begrenzung im Büro nicht alle Mitarbeiter dort aufhalten können, obwohl sie Dienst haben, soll ihnen die Arbeit im Homeoffice ermöglicht werden. Die Büromitarbeiter sollen sich über eine gesicherte Verbindung in das interne Netzwerk einloggen.

Die digitale Transformation stellt potenzielle Gründer, Start-ups und insbesondere kleine und Kleinst- sowie mittlere Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern vor neue Herausforderungen. Um die Wirtschaft im Land auf dem Weg in die Digitalisierung zu begleiten und bei der zukunftsfähigen Aufstellung der Unternehmen zu helfen, hat das Energieministerium das Landesprogramm zur Förderung der digitalen Transformation in Unternehmen, kurz Digitrans, aufgelegt.

Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten und entweder einem Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro können Fördermittel von bis zu 10.000 Euro, in Ausnahmen bis zu 50.000 Euro beantragen. Unterstützung in Form nicht rückzahlbarer Zuschüsse gibt es für den Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle oder die Umstellung von analogen auf digitale Prozesse. Außerdem sind Investitionen in die IT-Sicherheit und den Datenschutz zur Erhöhung des Digitalisierungsgrads förderbar.

Insgesamt sind beim Landesförderinstitut (LFI) seit 2019 510 Anträge auf Förderung nach der Digitrans-Richtlinie mit einem Fördervolumen von ca. 9,4 Millionen Euro eingereicht worden. Anträge sind vor Beginn des Vorhabens beim LFI zu stellen.

Steinbildhauerei Lange besteht seit 70 Jahren

Schwerin – Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat heute dem Steinbildhauermeister Uwe Lange zum 70. Firmenjubiläum gratuliert.

„Der Familienbetrieb ist in seiner Branche eine Institution bei uns im Land. Rolf Lange, der Großvater des derzeitigen Inhabers Uwe Lange, war im Jahr 1950 der erste Steinbildhauermeister in Mecklenburg. Die Restaurierung von kulturhistorischen Denkmälern wie beispielsweise im Schweriner Schlossgarten oder dem Schloss Ludwigslust sowie die Anlage ´Cap Arkona´ in Grevesmühlen und ´FIR´, das Denkmal für die Opfer das Faschismus in Güstrow, tragen die Handschrift des Unternehmens. In dieser Tradition wird der Betrieb heute in der dritten Generation weitergeführt“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.

Im Jahr 2003 übernahm der heutige Inhaber Uwe Lange das Unternehmen. Seitdem ist der Betrieb neu ausgerichtet worden, unter anderem durch die künstlerische Anfertigung von Skulpturen als Dekoration für den Heimgebrauch im Garten. Das Kerngeschäft der Steinbildhauerei bildet heute die Gestaltung von Grabanlagen und Grabsteinen. Hinzu kommen hochwertige Wandverkleidungen, Bodenbeläge und Dekorationen für den Wohn- und Sanitärbereich sowie Dekoration für den Garten.

„Die weitschauende Planung für die Steinbildhauerei hat sich über die Generationen fortgesetzt. Die Nachfolge durch den Sohn Robert Lange steht bereits fest. Das ist ein kluger Schritt, um das Unternehmen auch künftig zukunftssicher aufzustellen“, sagte Rudolph.

Firmeninhaber Uwe Lange hat seit dem Jahr 1992 diverse ehrenamtliche Tätigkeiten übernommen wie beispielsweise Mitglied im Gesellenprüfungsausschuss der Landesinnung, Obermeister der Steinmetz- und Bildhauerinnung des Kammerbezirkes Schwerin und Vizepräsident der Handwerkskammer Schwerin. Seit Juni 2020 ist er Präsident der Handwerkskammer Schwerin.

Die Landesinnung des Steinmetz- und Bildhauerhandwerks Mecklenburg-Vorpommern vertritt rund 40 Steinmetzbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist eine von 16 Landesverbänden im Bundesverband Deutscher Steinmetze mit Sitz in Frankfurt, dem insgesamt mehr als 2.000 Mitgliedsbetriebe angehören.

Derzeit sind über 20.200 Betriebe bei den Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet. Diese beschäftigen über 112.000 Menschen sowie 5.061 Lehrlinge und erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von neun Milliarden Euro. Gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Eckdaten können dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden.

Mit 12,4 Handwerksbetrieben je 1.000 Einwohner wird der deutsche Durchschnitt von 11,8 Betrieben pro 1.000 Einwohnern deutlich übertroffen. In der Handwerkskammer Schwerin sind circa 7.600 Betriebe mit etwa 35.000 Beschäftigten registriert.

Startklar für die Kreuzfahrtsaison

Abfertigungsgebäude im Alten Hafen Wismar offiziell eröffnet

Wismar – Wirtschafts- und Tourismusminister Harry Glawe hat am Montag das neue Abfertigungsgebäude für Kreuzfahrtschiffe im Alten Hafen Wismar offiziell eröffnet.

„Das ist in Zeiten der Corona-Pandemie ein ermutigendes Zeichen für die touristische Branche. Wismar ist startklar für die Kreuzfahrtsaison. Der Kreuzfahrttourismus fährt jetzt allmählich wieder hoch und die Nachfrage nach Reisen zieht an. In Kürze soll das erste Kreuzfahrtschiff hier anlegen und weitere acht Anläufe sind für dieses Jahr avisiert. Mit dem neuen modernen Abfertigungsgebäude wird die Grundlage für eine effiziente und sichere Kontrolle der Gäste umgesetzt“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Der zweigeschossige, aus Glas, Beton und Aluminium bestehende Neubau ist Teil einer infrastrukturellen Gesamtmaßnahme am Alten Hafen Wismar. Weitere Baumaßnahmen betrafen unter anderem den Bau eines Dalbenstegs zur Verlängerung des Liegeplatzes auf 240 Meter, die Ausbaggerung des Liegeplatzes 17 an der Stockholmer Straße, Straßenbaumaßnahmen und Flächenbefestigungen für den Busverkehr. In dem neuen Terminal liegen jetzt im Erdgeschoss der Kontroll- und Durchgangsbereich, Toiletten sowie Untersuchungs- und Büroräume.

„Auch Wismar kann von den Gästen profitieren. Die Kreuzfahrttouristen haben beim Stopp im Alten Hafen die Möglichkeit, sich die schöne Altstadt anzusehen und Tagesausflüge in die nähere Umgebung zu unternehmen“, sagte Glawe.

Die Kosten für das Abfertigungsgebäude belaufen sich aktuell auf rund 1,6 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium hat den Bau unterstützt aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von 1,4 Millionen Euro. „Mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums ist mit dem Gebäudeneubau zukunftssichernd in die touristische Infrastruktur investiert worden“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Die Ausgaben der Gesamtmaßnahme am Alten Hafen Wismar belaufen sich auf knapp 7,4 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von knapp 6,6 Millionen Euro.

Am Alten Hafen in Wismar legen seit dem Jahr 2012 Kreuzfahrtschiffe an. Nach Angaben der Stadt waren es im Jahr 2019 sieben Anläufe (von sieben Schiffen) mit rund 3.900 Passagieren, im Jahr 2020 pandemiebedingt vier Anläufe (von drei Schiffen) mit rund 420 Passagieren. Für das Jahr 2021 sind neun Anläufe von vier unterschiedlichen Schiffen geplant.

Erleichterungen beim Härtefallfonds in M-V

Schwerin – Beim Härtefallfonds wird das Antragsverfahren vereinfacht. „Konk­ret geht es um das Verfahren für kleinvolumige Anträge, was  ab sofort erleichtert wird. Neu ist, dass Anträge auf eine Betriebs­kostenpauschale bis zu 1.250 Euro und Anträge auf eine anteilige Fixkostenerstattung bis zu 5.000 Euro Fixkosten pro Monat künftig ohne Einbindung eines sogenannten prüfenden Dritten gestellt werden können. Bisher war die Einbindung eines prüfenden Dritten bei jeder Antragstellung auf Härtefallhilfen zwingend“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

„Dar­über hinaus können auch Soloselbständige, die ihre selbständige Tätigkeit nach dem 31. Oktober 2020 aufgenommen haben, und nach dem 31. Oktober 2020 gegründete Unternehmen Zugang zu den Härtefallhilfen erhalten. Dazu wurde eine neue Fallgruppe ein­gerichtet. Voraussetzung ist, dass nachweislich vor dem 1. Novem­ber 2020 mit der Vorbereitung der Gründung begonnen wurde.“

Die Antragstellung für Härtefallhilfen war in Mecklenburg-Vorpom­mern als erstem Bundesland am 1. Mai 2021 gestartet. „Der Fonds ist ein wichtiges Instrument zur Sicherung von Unternehmen und dem Erhalt von Arbeitsplätzen, um die Folgen der Corona-Pande­mie für die heimische Wirtschaft weiter abzufedern. Der Härtefall­fonds unterstützt dabei Unternehmen, die bisher durchs Raster gefallen sind. Es können sowohl Unternehmen gefördert werden, die keinen Zugang zu regulären Bundes- oder Landeshilfen haben, als auch Unternehmen, die zwar Zugang zu regulären Bundes- oder Landeshilfen haben, bei denen diese aber aufgrund spezieller Fall­konstellationen nicht ausreichen“, betonte Glawe weiter.

Die Unterstützung erfolgt rückwirkend, das heißt für abgelaufene Monate, beginnend mit dem Januar 2021. Jetzt können Anträge bis einschließlich Mai 2021 gestellt werden.

Mecklenburg-Vorpommerns Härtefallfonds hat ein Volumen bis zu 30 Millionen Euro. Die Hälfte der Mittel gibt der Bund.

Unterstützt werden Unternehmen mit Sitz und Betriebsstätte in Mecklenburg-Vorpommern. Bei verbundenen Unternehmen ist eine Antragstellung für den Gesamtverbund möglich, sofern sich auch der Hauptsitz des Verbundes in Mecklenburg-Vorpommern be­findet. Öffentliche Unternehmen sind nicht antragsberechtigt.

Es lassen sich sechs Fallgruppen unterscheiden:

Fallgruppe 1: Unternehmen und Soloselbständige, deren Umsätze im Vergleichszeitraum aufgrund außergewöhnlicher betrieblicher Umstände vergleichsweise gering waren.

Fallgruppe 2: Unternehmen, bei denen der Umsatzausfall erst mit Verzögerung eintritt und nach Wiederaufnahme des Geschäfts nicht mehr durch eine entsprechende Überbrückungshilfe unterstützt werden kann.

Fallgruppe 3: Im Nebenerwerb gewerblich tätige Soloselbständige / im Nebenerwerb freiberuflich Erwerbstätige mit besonders hohen betrieblichen Ausgaben.

Fallgruppe 4: Strukturbedeutsame Unternehmen, die infolge einer speziellen, atypischen Fallkonstellation trotz der regulären Corona-Hilfen von Bund und Land in ihrer Weiterführung gefährdet sind.

Fallgruppe 5: Selbstständige im Haupterwerb mit hohen Umsatz­rückgängen und geringen Fixkosten, die allein aufgrund der Anzahl ihrer Beschäftigten keinen Zugang zur Neustarthilfe haben.

Fallgruppe 6: Gründungen nach dem 31. Oktober 2020 durch Soloselbständige mit geringen Fixkosten bzw. Unternehmens­gründungen nach dem 31. Oktober 2020

Die Mittel aus dem Härtefallfonds dienen der Finanzierung von betrieblichen Ausgaben. Die Höhe der Unterstützungsleistung orientiert sich grundsätzlich an den förderfähigen Tatbeständen der bisherigen Unternehmenshilfen des Bundes, das heißt insbeson­dere an den in der Überbrückungshilfe III förderfähigen Fixkosten, und soll im Regelfall 100.000 Euro nicht übersteigen.

Bewilligungsstelle ist das Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern. Hier stehen die Antragsformulare und weitere Unterlagen unter: www.lfi-mv.de/foerderungen/corona-haertefallfonds-mv/index.html zum Download bereit. Anträge sind bei der Price­waterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Schwe­rin (PwC) einzureichen. PwC steht auch für Fragen zum Härtefall­fonds telefonisch unter der Hotline 0385/59241-13 sowie per E-Mail an de_mv_hotline@pwc.com zur Verfügung.

Glasfasernetz im Landkreis Rostock

WEMACOM Breitband GmbH baut Glasfasernetz in zwei Projektgebieten im Landkreis Rostock/Zuwendungsverträge über mehr als 45 Millionen Euro Förderung unterschrieben

Schwerin – In insgesamt 35 Projektgebieten in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim, Nordwestmecklenburg und Prignitz realisiert die WEMACOM Breitband GmbH den geförderten Breitbandausbau. Im Juni 2021 erhielt das Tochterunternehmen der WEMAG AG nun auch den Zuschlag für den Ausbau von zwei Projektgebieten im Landkreis Rostock. In den insgesamt 12 Gemeinden soll bis Ende 2023 ein modernes Glasfasernetz entstehen.

„Ich freue mich sehr, dass im Landkreis Rostock nun alle Aufträge für den geförderten Breitbandausbau vergeben – und knapp 5.000 Hausanschlüsse im Landkreis sogar schon fertig sind. Auch hier zeigt sich, dass sich die Bewerbung um die Bundesfördermittel, die Land und Landkreise gemeinsam vorbereitet haben, Früchte trägt. Von den insgesamt 1,8 Milliarden Euro Fördermitteln, die Bund, Land und Kommunen für den Breitbandausbau in Mecklenburg-Vorpommern bereitstellen, werden allein ca. 270 Millionen im Landkreis Rostock für die flächendeckende Versorgung mit zukunftsfähigem High-Speed-Internet verbaut“, sagte Landesdigitalisierungsminister Christian Pegel.

„Wir sind am Ziel. Der flächendeckende Ausbau des Breitbandnetzes im Landkreis Rostock ist gesichert“, freut sich Romuald Bittl, Wirtschaftsdezernent des Landkreises Rostock. „Hier in der Region um Kröpelin freut uns das besonders, weil es Verzögerungen gab. Die Förderung musste komplett überarbeitet werden.“ Weil in einigen Gemeinden nach der ursprünglichen Förderzusage sogenannter eigenwirtschaftlicher Ausbau stattfand, konnte das geplante Bauprogramm mit Bundes- und Landesförderung nicht gestartet werden. „Jetzt können wir im Projektgebiet 23_04 rund um Kröpelin bauen, in den anderen Gemeinden im Projektgebiet 24_06 soll das Breitbandnetz vervollständigt werden“, erläutert Romuald Bittl.

Im Landkreis Rostock wird das Breitbandnetz in insgesamt 16 Projektgebieten gebaut. Erste Teilnetze sind im Betrieb, Bauarbeiten anderenorts laufen. Bund, Land und Kommunen finanzieren den Ausbau.

„Inzwischen investieren wir seit mehr als drei Jahren intensiv in den geförderten Breitbandausbau unserer Region. Mehr als 5.400 unserer Kunden surfen bereits mit Lichtgeschwindigkeit. Von unseren Erfahrungen werden die beiden Projektgebiete im Landkreis Rostock profitieren. Wir freuen uns sehr, einen großen Beitrag zur Digitalisierung in Mecklenburg-Vorpommern zu leisten “, so Thomas Murche, technischer Vorstand der WEMAG AG, Muttergesellschaft der WEMACOM.

Dafür wurden im Rahmen der Bundesförderung Breitband insgesamt 45.584.117 Millionen Euro Fördermittel bewilligt.

„Für uns beginnt mit der Unterzeichnung des Zuwendungsvertrages nun die Grob- und Feinplanung des neuen Infrastrukturprojekts. In den beiden neuen Projektgebieten muss ein rund 289 Kilometer langes Trassennetz gebaut und mit Leerrohren ausgestattet werden. Bis Ende 2023 soll das Glaserfasernetz im Landkreis errichtet sein, damit das Surfen mit Lichtgeschwindigkeit für alle förderfähigen Haushalte Realität wird“, erklärt Volker Buck, Geschäftsführer der WEMACOM.

In den beiden Projektgebieten LRO24_06 und LRO23_04 westlich von Rostock gibt es insgesamt rund 2.800 Haushalte, die förderfähig sind und damit die Möglichkeit haben, einen kostenlosen Glasfaser-Hausanschluss zu beantragen. „Wer sich während der Planungsphase für einen Anschluss in Kombination mit einem Internet- oder Telefonvertrag mit mindestens 24 Monaten Laufzeit entscheidet, bekommt den Glasfaseranschluss an seinem Haus bis zu einer Länge von fünfzehn Metern kostenfrei bereitgestellt“, teilt WEMAG-Vertriebsleiter Michael Hillmann mit.

Per Post erhalten die förderfähigen Haushalte Ende August alle Informationen sowie die notwendigen Vertragsunterlagen. Außerdem bieten WEMACOM und WEMAG den Bürgerinnen und Bürgern bei verschiedenen Informationsangeboten wie Einwohnerversammlungen, einem Besuch der Medienberater und natürlich beim Kundenservice die Möglichkeit, ihre Fragen zu platzieren und Auskünfte zu erhalten.

„Mecklenburger Ernte“ vergrößert sich

Gallin – Die Erzeugerorganisation „Mecklenburger Ernte“ benötigt mehr Platz für ihre Produkte. In Gallin fand dazu unter Teilnahme von Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus der erste Spatenstich zum Bau einer neuen Halle statt.

„Neue Halle, neues Glück! Dass die Ansprüche der Mecklenburger Ernte an die Lagermöglichkeiten steigen, zeigt mir, dass es auch mit den einzelnen Mitgliedsbetrieben weiter aufwärtsgeht.“ gratuliert Agrar- und Umweltminister Dr. Backhaus der Erzeugerorganisation.

Die „Mecklenburger Ernte“ hat im vergangenen Jahr eine Halle im Gewerbegebiet Gallin gemietet und für ihre Zwecke – Lagerung, Aufbereitung, Konfektionierung und Vermarktung der Erzeugnisse ihrer Mitglieder – hergerichtet.

Nunmehr wird für den wachsenden Bedarf der Erzeugerorganisation gleich im Anschluss an das aktuelle Mietobjekt noch eine weitere Halle errichtet, Fertigstellung soll Ende 2021 sein. Bei der neuen Halle werden die Bedürfnisse der Erzeugerorganisation schon bei der Errichtung berücksichtigt.

Minister Backhaus freut sich über die Verbesserung für die Gemeinschaft: „Da ich selbst gelernter Landwirt bin, weiß ich um die Bedeutung einer optimalen Logistik für die Betriebsabläufe. Dass Ihre Wünsche und Bedürfnisse bei den Planungen der neuen Halle direkt mit eingeflossen sind, wird sich auch im Tagesgeschäft bemerkbar machen, dessen bin ich mir sicher.“

Die Erzeugerorganisation besteht seit 1990 und wurde seinerzeit für frisches Obst und Gemüse anerkannt. Im vergangenen Jahr wurde die Anerkennung auf verarbeitetes Obst und Gemüse ausgeweitet.

Hintergrund zu Gartenbaubetrieben:Im Jahr 2016 fand eine Agrarstrukturerhebung statt, die auch den Gartenbau besonders beachtete. Der Vergleich mit den Ergebnissen der Gartenbauerhebung 2005 zeigt einen deutlichen Strukturwandel insbesondere in den alten Bundesländern und ein Erstarken des Gartenbaus in unserem Bundesland.

Die Anzahl der Betriebe mit Anbau von Gartenbauerzeugnissen in M-V hat von 224 auf 248 Betriebe zugenommen (+10%) während sich in D insgesamt die Anzahl um 7.500 verringert hat (- 12%). Die gärtnerische Nutzfläche (GN) hat sowohl gesamtdeutsch wie auch in M-V zugenommen. Die 27.195 Betriebe in D bewirtschaften jetzt knapp 230 Tha, das sind rund 20 Tha mehr (+9%). In M-V hat die gärtnerische Nutzfläche um 1.300 ha auf jetzt 5.883 ha zugenommen, das sind etwa 23 % mehr.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es etwa 120 Gartenbaubetriebe, davon 70 Betriebe mit Gemüse und Zierpflanzen und 50 Obstbaubetriebe.