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Kategorie: Wirtschaft

Würdigung steuerberatender Berufe

Rostock – Auf der heutigen Festveranstaltung „30 Jahre steuerberatende Berufe“ in Rostock würdigte Finanzminister Reinhard Meyer in seinem Grußwort die Arbeit der Steuerberater für die wirtschaftliche Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns.

„Gerade in der momentan sehr schwierigen Zeit, in der sich nicht zuletzt im Steuerrecht viele Änderungen in kürzester Zeit ergeben haben“, so Finanzminister Meyer in seinem Grußwort, „behielten Sie den Überblick, berieten die Unternehmen und stellten Anträge ob nun bei Kurzarbeitergeld, Überbrückungsgeld oder Starthilfe. Das Mecklenburg-Vorpommern bislang glimpflich durch die Krise gekommen ist, ist also nicht zuletzt auch der Verdienst von Ihnen und den bald 5.000 Beschäftigten.“

Meyer hob insbesondere das Engagement der Steuerberater für die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen hervor, denn seit 1992 sind über 7.000 Ausbildungen in den steuerberatenden Berufen erfolgreich beendet worden.

Der Finanzminister lobte die vertrauensvolle und ergebnisorientierte Zusammenarbeit zwischen Finanzverwaltung und Steuerberatern in Mecklenburg-Vorpommern und betonte: „Dies ist eine Stärke, die wir unbedingt bewahren sollten.“

Glasfaserinternet: erweiterte Servicezeiten

Kundenservice ist bei Fragen zum Breitbandausbau ab September länger erreichbar

Schwerin – Für die WEMAG AG und ihre Tochter, die WEMACOM Breitband GmbH, steht Servicequalität an erster Stelle. Deshalb hinterfragen die Schweriner Unternehmen ihre Leistung regelmäßig und lassen auch das Feedback ihrer Kunden in das Qualitätsmanagement einfließen.

Aus einer Umfrage an die bereits surfenden Kunden im Landkreis Ludwigslust-Parchim ging ein Wunsch deutlich hervor: Die Kunden möchten bei Fragen zum Hausanschlussbau oder zum Glasfaserinternet auch am späten Nachmittag oder Abend noch mit einem Ansprechpartner reden können. „Viele Kundinnen und Kunden sind arbeitstätig und an Wochentagen erst spät zu Hause. Damit Ihre Anliegen auch auf telefonischem Wege Gehör finden, haben wir beschlossen unsere Servicezeiten für den Breitband-Kundenservice zu erweitern“, berichtet WEMACOM-Geschäftsführer Volker Buck.

Bislang konnten sich Kunden an Wochentagen von 8 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr mit ihren Anliegen telefonisch an die Mitarbeiter des Kundenservice wenden. Ab dem 1. September 2020 wird diese Zeitspanne von Montag bis Freitag auf 8 bis 20 Uhr und am Samstag von 9 bis 18 Uhr erweitert. „So geben wir allen Kunden die Möglichkeit, sich unabhängig von ihren Arbeitszeiten oder Lebensumständen mit uns in Verbindung zu setzen und auch am Wochenende schnell eine Antwort auf ihre Fragen zu erhalten“, so Volker Buck.

Bei allen Fragen rund um die Internet- und Telefontarife sowie zum Glasfaser-Internet der WEMAG können sich Kunden an die 0385 . 2027-1111 wenden. Ihre Anliegen rund um den geförderten Glasfaser-Hausanschluss können Kunden an die Rufnummer 0385 . 2027-9858 richten. Bei längeren Wartezeiten können die Kunden den Rückrufservice in Anspruch nehmen. Die Service-Mitarbeiter rufen zur gewünschten Zeit zurück und versuchen für die Anliegen schnellstmöglich eine Lösung zu finden.

Unabhängig von den Servicezeiten können Kunden ihre Fragen selbstverständlich jeder Zeit auch per E-Mail an den Kundenservice senden. Unter internet@wemag.com beantworten die Mitarbeiter Fragen zum Glasfaserinternet. Hausanschlussfragen können unter hausanschluss@wemacom.de platziert werden.

Eröffnung des Bioökonomiezentrums

Anklam – Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat am Dienstag das Bioökonomiezentrum Anklam in Murchin offiziell eröffnet. „In Anklam ist aus privater Initiative engagierter Unternehmer ein Kompetenzzentrum für nachhaltiges Wirtschaften im Aufbau, um die Bioökonomie in unserem Land wirtschaftlich weiter voranzubringen. Ziel ist es, nachwachsende Rohstoffe als Basis für Nahrungsmittel, Energie und Industrieprodukte intensiver zu nutzen. In der Bioökonomie liegt ein großes Entwicklungspotenzial für Mecklenburg-Vorpommern. Schließlich ist unser Land gekennzeichnet von natürlichen Ressourcen. Gepaart mit unseren leistungsfähigen Hochschulen und Forschungseinrichtungen ergibt das beste Voraussetzungen, intensiv im Bereich Bioökonomie zu forschen, um entsprechende Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.

Das Bioökonomiezentrum ist auf dem ehemaligen Schlachthof in Anklam beheimatet. Betreiber ist die Food & Pharma Service Anklam GmbH (FPS GmbH). Das Unternehmen erbringt Dienstleistungen, insbesondere von mikrobiologischen und analytischen Laborleistungen sowie Schulungen im Food- und Pharmabereich. Zudem ist die FPS GmbH mit der Herstellung von pharmazeutischen und sonstigen Spezialitäten und mit dem Großhandel mit chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen befasst.

Derzeit hat das Bioökonomiezentrum neun Mieter. Dabei handelt es sich unter anderem um die NOC Pharma GmbH (Großhandel von Arznei- und Betäubungsmitteln, sowie Drogenausgangsstoffe), die Greifenfleisch GmbH, die Anklamer Fleisch- und Wurstwaren GmbH und die biosanica GmbH. Ein weiterer Teil des Bioökonomiezentrums ist eine Akademie, in der Schulungen und Regionalkonferenzen stattfinden können.

„Ziel muss es vor allem sein, im Bereich der Bioökonomie mit wettbewerbsfähigen Produkten und Verfahren Umsätze zu generieren sowie zukunftsorientierte Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen. Dabei unterstützen wir die Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen im Land. Für die kommende Förderperiode ab dem Jahr 2021 stehen für uns neben der Bioökonomie und der Gewinnung, Wandlung, Speicherung und Anwendung erneuerbarer Energien vor allem die Themen Medizintechnik und Biotechnologie, Maschinen- und Anlagenbau sowie die Informations- und Kommunikationstechnologien im Fokus“, sagte Rudolph.

In der aktuellen Förderperiode 2014 bis 2020 standen für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation rund 236,3 Millionen Euro aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) zur Verfügung. Im Zeitraum von 2014 bis 2019 wurden davon Zuschüsse von insgesamt 164,3 Millionen Euro für 500 Vorhaben bewilligt. Darunter unter anderem 109,6 Millionen Euro für 241 Verbundforschungsvorhaben, 37,8 Millionen Euro für 78 einzelbetriebliche Vorhaben sowie 6,6 Millionen Euro für 41 Prozessinnovationen.

Von diesen bewilligten Mitteln gingen insgesamt 107 Millionen Euro an Unternehmen für 345 Projekte sowie an die Universitäten/Hochschulen (einschließlich Universitätsmedizin) und an außeruniversitäre Forschungseinrichtungen 57,3 Millionen Euro für 155 Projekte.

WEMAG bildet eigene Fachkräfte aus

14 Jugendliche beginnen Ausbildung oder duales Studium / Trotz Corona bleiben Ausbildungszahlen auf hohem Niveau

Schwerin – Eine Berufsausbildung oder ein duales Studium bei der WEMAG sind sehr beliebt. In diesem Jahr beginnen 14 Jugendliche beim kommunalen Energieversorger mit Hauptsitz in Schwerin ihre berufliche Laufbahn; im vergangenen Jahr waren es 17. „Die Ausbildung junger Menschen genießt bei uns einen hohen Stellenwert. Mit der individuellen Entwicklung des Fachkräftenachwuchses nehmen wir unsere Verantwortung als zukunftsgerichtetes Unternehmen wahr und wirken dem Fachkräftemangel aktiv entgegen. Die Nutzung digitaler Medien sowie die Teilnahme an zahlreichen Berufsinformationsveranstaltungen im gesamten Netzgebiet sind fester Bestandteil unseres Personalmarketings“, sagte WEMAG-Vorstand Thomas Murche anlässlich des Ausbildungsbeginns. Er freute sich darüber, dass trotz Corona die Zahl der Auszubildenden auf einem hohen Niveau geblieben ist.

Die meisten der künftigen Mitarbeiter sind im Schweriner Umland und im Versorgungsgebiet der WEMAG zu Hause. Sie kommen zum Beispiel aus Brüel, Wittenburg, Bützow, Dabel, Sternberg oder sogar Stralsund. „Das zeigt, dass wir in der Region und auch darüber hinaus ein starker und attraktiver Arbeitgeber sind“, ergänzte WEMAG-Personalleiter Michael Enigk.

Unter den 14 Berufseinsteigern befinden sich auch zwei junge Männer, die sich im Rahmen von Ausbildungskooperationen zum Elektroniker für Betriebstechnik ausbilden lassen. Partner sind die Stadtwerke Parchim GmbH sowie die Sandmann GmbH, ein etabliertes Dienstleistungsunternehmen im Freileitungsbau, Kabelleitungstiefbau und Rohrleitungsbau aus Sternberg. Darüber hinaus werden zwei Jugendliche für die e.dat GmbH, ein WEMAG-Tochterunternehmen, zu Kauffrauen für Dialogmarketing ausgebildet. Damit bildet die WEMAG für sich und ihre Partner gegenwärtig insgesamt 42 junge Menschen aus.

„Die Berufsausbildung im eigenen Haus ist ein wichtiger Bestandteil der Nachwuchssicherung für die gesamte WEMAG-Gruppe und unsere regionalen Partner“, erklärte der WEMAG-Personalleiter. Um der Erwartungshaltung junger Generationen zu entsprechen, ermöglicht der Energieversorger seinen Auszubildenden und Dualstudierenden im Rahmen ihrer Ausbildung einige Wochen Auslandserfahrungen zu sammeln. „Auch die Kooperationen mit der Hochschule Wismar, der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg sowie der dualen Hochschule Baden-Württemberg in Bad Mergentheim basieren auf vertrauensvoller und nachhaltiger Zusammenarbeit“, so Michael Enigk.

Schülerinnen und Schüler, die den WEMAG-Unternehmensverbund während eines Praktikums kennenlernen möchten oder sich direkt um einen Ausbildungsplatz für 2021 bewerben wollen, können dazu das WEMAG-Karriereportal auf der Internetseite des Unternehmens www.wemag.com/karriere nutzen. Der Energieversorger bietet gegenwärtig sieben Berufsbilder: drei technische Ausbildungsberufe und vier duale Studiengänge.

Arbeitsmarkt August in M-V

Schwerin – Die Zahl der Arbeitslosen ist in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zum Vorjahresmonat August um 10.000 Arbeitslose angestiegen (+18,2 Prozent). Insgesamt sind 65.000 Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,9 Prozent (+1,2 Prozentpunkte).

„Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist angespannt. Dennoch machen sich die Lockerungen wegen der Corona-Pandemie allmählich bemerkbar. Erfreulich ist, dass die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken ist. Das spricht für eine leichte Belebung am Arbeitsmarkt. Tourismus, Handel, Logistik ziehen wieder an. Der Baubereich und die Gesundheitswirtschaft sind stabil und trotzen der Krise weitgehend“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Dienstag. Im Vergleich zum Vormonat Juli hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 760 oder 1,1 Prozent reduziert.

Wirtschaftsminister Glawe machte deutlich, dass auch das Land weiter unterstützen wird. „Der Erhalt und auch die Schaffung von Arbeitsplätzen haben oberste Priorität. Trotz Corona-Krise wird weiter investiert. Es gibt einige Neuansiedlungen im Land – aktuell vor allem in Vorpommern. Hierzu zählen die Bereiche der Lebensmittelindustrie und des verarbeitenden Gewerbes. Hier können nach Umsetzung der Vorhaben über 200 neue Jobs entstehen“, so Glawe weiter.

Die Unternehmensgruppe VICI Polska aus Warschau plant, sich im Industrie- und Gewerbegebiet Anklam Süd-Ost mit einem neuen Produktionsstandort anzusiedeln. Vorgesehen ist der Aufbau eines Werkes zur Herstellung von hochwertigen Frühstücksprodukten für den asiatischen und osteuropäischen Markt. Zunächst sollen 110 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Ein norwegisches Unternehmen will sich ebenfalls in Anklam unter dem Namen Plant A ansiedeln und Frühstücksprodukte produzieren. 25 neue Jobs sollen entstehen.

Das Unternehmen TOPREGAL aus Stuttgart plant, sich im Pasewalker Industriepark „Berlin – Szczecin“ mit einem neuen Produktionsstandort anzusiedeln. Durch die neue Produktionsstätte zur Verarbeitung und Veredelung von Schwerlastregalen werden zunächst 30 Dauerarbeitsplätze geschaffen. Die Vink Chemicals GmbH & Ko. KG aus Hamburg plant, sich im Industriepark Schwerin neu anzusiedeln. Vorgesehen ist der Aufbau eines Werkes für Produkte, die eine vielschichtige Anwendung in der Industrie zur Konservierung finden. Durch diese werden Ressourcen geschont und Haltbarkeiten verlängert. 40 neue Arbeitsplätze sind geplant.

Mit der Soforthilfe, den Liquiditätshilfen, der Unterstützung des Landes für Ausbildungsbetriebe sowie dem Programm für Modernisierungsmaßnahmen im Beherbergungsgewerbe sind wichtige Maßnahmen zum Erhalt der heimischen Wirtschaft auf den Weg gebracht worden. „Aktuell geht es darum, die Wirtschaft auch für den Winter bestmöglich krisenfest zu machen. Hier sind Bund und Land weiter gefordert. Wir gucken genau, ob und inwieweit wir die Programme des Bundes flankieren können. Hier laufen die Gespräche“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe.

In Mecklenburg-Vorpommern haben nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit seit Beginn der Corona-Krise im März insgesamt 19.100 Betriebe für 185.000 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Das entspricht 40,7 Prozent aller Betriebe des Landes mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigen. Betroffen sind vor allem der Einzelhandel, die Gastronomie und das Gesundheitswesen.

„Viele Unternehmen versuchen in schwierigen Zeiten ihre Fachkräfte bestmöglich zu halten. Umso wichtiger ist es, dass der Bund die Kurzarbeit verlängert hat. Viele Unternehmen haben mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Mit der Verlängerung der Maßnahme gibt es etwas mehr Planungssicherheit für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Jobs können abgesichert werden. Gerade in Krisenzeiten hat sich die Kurzarbeit als geeignetes Mittel für den Mittelstand bewährt“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe abschließend.

Der Arbeitsmarkt im August 2020

Nürnberg – „Die Arbeitslosigkeit hat im August im üblichen Umfang zugenommen; damit gab es wie schon im Juli keinen zusätzlichen coronabedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dennoch sind die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt weiterhin sehr deutlich sichtbar.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im August: +45.000 auf 2.955.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +636.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: +0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent

Die Arbeitslosenzahl ist aufgrund der Sommerpause von Juli auf August gestiegen. Auch im August gab es keine zusätzlichen coronabedingten Belastungen. Mit 2.955.000 liegt die Zahl der Arbeitslosen 45.000 höher als im Vormonat. Saisonbereinigt hat sie sich um 9.000 verringert. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosenzahl um 636.000 erhöht. Die Arbeitslosenquote steigt von Juli auf August um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent und verzeichnet im Vergleich zum August des vorigen Jahres ein Plus von 1,3 Prozentpunkten. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Juli auf 4,5 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, hat sich saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 11.000 erhöht. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im August 2020 bei 3.689.000 Personen. Das waren 487.000 mehr als vor einem Jahr.

Vor Beginn der Kurzarbeit müssen Betriebe Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 26. August für 170.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Damit geht die Zahl der Personen, für die Kurzarbeit angezeigt wird, nach dem massiven Anstieg in März und April weiter zurück.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Juni zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit im Juni für 5,36 Millionen Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach 5,82 Millionen im Mai und 5,98 Millionen im April. Die Inanspruchnahme von Kurzarbeit lag damit weit über den Werten zur Zeit der Großen Rezession 2008/2009.

Die Corona-Krise hat zu einem deutlichen Rückgang der Erwerbstätigkeit und der Beschäftigung geführt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat sich die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Juli saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 53.000 erhöht. Mit 44,69 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 621.000 niedriger aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nimmt nach hochgerechneten Angaben der BA im Juni um 40.000 zu, nach einem Rückgang um 99.000 im Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Juni um 63.000 auf 33,34 Millionen Beschäftigte gesunken.

Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften ist zu Beginn der Corona-Krise massiv zurückgegangen, aktuell hat sie sich auf niedrigem Niveau weiter leicht erholt. Im August waren 584.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 211.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 4.000 leicht erhöht. Die Stellenneumeldungen sind wie in den Vormonaten seit Mai auch im August gegenüber dem Vormonat etwas gestiegen. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – stieg im August 2020 um 2 Punkte auf 94 Punkte. Er liegt damit 32 Punkte unter dem Vorjahreswert.

1.144.000 Personen erhielten im August 2020 Arbeitslosengeld, 397.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im August bei 4.044.000. Gegenüber August 2019 war dies ein Anstieg von 188.000 Personen. 7,4 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Die Corona-Pandemie hat den Ausgleich auf dem Ausbildungsmarkt deutlich verlangsamt. Die Prozesse haben zwar wieder an Fahrt aufgenommen, es bleibt aber weiterhin bei einer deutlichen Verzögerung im Vergleich zu einem „normalen“ Jahr. Von Oktober 2019 bis August 2020 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 458.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle, 39.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig waren 507.000 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet, 42.000 weniger als vor einem Jahr. Auffällig zurückgegangen sind im Vergleich zum Vorjahr vor allem gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen in Metall- und Elektrotechnikberufen, im Friseurhandwerk, in Gastronomie- und Hotellerieberufen sowie in Informatik- und kaufmännischen Berufen.

Im August waren noch 154.000 Ausbildungsstellen unbesetzt. Zeitgleich waren 142.000 Bewerberinnen und Bewerber im August noch auf der Suche, davon galten 100.000 als unversorgt. Der Ausbildungsmarkt ist auch nach dem statistischen Zähltag Mitte August immer noch in Bewegung. Erfahrungsgemäß wird sich daher bis zum Bilanzzeitpunkt am 30. September die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen und die der unversorgten Bewerber erheblich verringern.

34.000 Auszubildende starten ins Berufsschuljahr

Schwerin – Bildungsministerin Bettina Martin hat allen Schülerinnen und Schülern beruflicher Schulen einen guten Start ins neue Schuljahr gewünscht. Mit Beginn des neuen Schuljahres an den beruflichen Schulen haben in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 34.000 junge Menschen an den 50 beruflichen Schulen im Land den Unterricht aufgenommen. „Die beruflichen Schulen im Land sind auf den Unterrichtsstart gut vorbereitet“, sagte Martin. „Natürlich gilt es, die Hygieneregeln zu beachten und so den Infektionsschutz sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Lehrkräfte einzuhalten.“

Die Ministerin wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Unternehmen im Land noch bis Ende Oktober für Bewerbungen auf Ausbildungsplätze offen sind. „Wer sich noch nicht entschieden hat, für den ist der Ausbildungszug nicht abgefahren. Es sind noch mehrere tausend Ausbildungsplätze im Land frei. Wer sich jetzt bewirbt, hat gute Chancen, noch in diesem Jahr seine Ausbildung beginnen zu können“, so Martin.

Die beruflichen Schulen werden das Schuljahr 2020/2021 in einem verlässlichen Regelbetrieb starten. Fünf Stunden Präsenzunterricht pro Tag garantieren die Schulen. Das Hygienekonzept besagt, dass während des Unterrichts keine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden muss. Allerdings muss sie im Schulgebäude und auf dem Schulgebäude außerhalb des Unterrichts getragen werden, wenn nicht garantiert werden kann, dass sich die Schülerinnen und Schüler innerhalb ihres Klassenverbandes aufhalten. Außerhalb des Unterrichts ist darauf zu achten, dass der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten wird, wie im Hygieneplan sowie der Verordnung der Landesregierung zur weiteren schrittweisen Lockerung der Corona-bedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Mecklenburg-Vorpommern (Corona-Lockerungs-LVO MV) vom 07.07.2020 beschrieben wird.

„Es ist gut und wichtig, dass jetzt auch die beruflichen Schulen im Land in den Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen gestartet sind. Die Erfahrungen seit dem Schulstart an den allgemein bildenden Schulen Anfang August haben gezeigt, dass das Hygienekonzept des Landes greift“, sagte Ministerin Martin. Auch an den beruflichen Schulen wird es wie an den allgemein bildenden Schulen mit Beginn des neuen Schuljahres Lernstandserhebungen geben. Diese werden nicht benotet, sondern dienen dazu, den aktuellen Wissensstand eines jeden Schülers und einer jeden Schülerin zu ermitteln, um dann gezielt und individuell zu fördern. Bildungsministerin Martin nahm auch denjenigen, die ihre Ausbildung erst nach Beginn des Berufsschuljahres starten, die Sorge, unter Umständen im Lernstoff nicht mehr mithalten zu können. „Wer seine Ausbildung erst im Laufe des Septembers oder Oktobers beginnt, wird in den beruflichen Schulen gezielt gefördert, um den Stoff aufholen zu können. Das ist geübte Praxis auch aus den vorherigen Jahren.“

Martin dankte den über 1.500 Lehrerinnen und Lehrern an den beruflichen Schulen für ihr Engagement und ihren Einsatz. „Ich weiß, dass wir an den beruflichen Schulen hoch motivierte Lehrkräfte haben, die mit ihrer Arbeit vielen tausend jungen Menschen den erfolgreichen Start ins Berufsleben ermöglichen. Sie haben in der Zeit der Schulschließungen seit Mitte März einen unglaublichen Einsatz gezeigt. Auch die Abschlussprüfungen konnten gut organisiert durchgeführt werden. Dafür danke ich Ihnen.“

Kinder- und Jugendübernachtungsstätten

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese hat heute im Landtag dafür geworben, die Angebote der Kinder- und Jugendübernachtungsstätten im Land verstärkt zu nutzen. „Viele Einrichtungen haben in den letzten Wochen verantwortungsvoll und mit großem Engagement alles dafür getan, um auf Grundlage unserer Landesverordnung Ferienfreizeiten zu ermöglichen“, sagte Drese. Daran könne nun nach den positiven Erfahrungen auch in der Nachferienzeit angeknüpft werden.

Drese betonte, dass Jugendherbergen, Schullandheime und andere Einrichtungen für Kinder- und Jugendreisen trotz aller Bemühungen coronabedingt hohe Einnahmeverluste verzeichnen. „Wir haben deshalb zweierlei getan“, so Drese: „Maßnahmen der Kinder- und Jugenderholung frühzeitig wieder ermöglicht und finanzielle Hilfen bereitgestellt.“

Innerhalb des Sozialfonds wurde vom Sozialministerium ein Soforthilfeprogramm für die Kinder- und Jugendübernachtungsstätten entwickelt, aus dem Hilfen des Landes gezahlt wurden. „Auch hier waren wir in Mecklenburg-Vorpommern eines der ersten Länder mit einem solchen Instrument“, sagte Drese. Insgesamt seien 54 Anträge mit einem Volumen von rund 2,4 Millionen Euro gestellt worden.

Darüber hinaus hat der Bund ein ganzes Maßnahmenpaket für gemeinnützige Organisationen im Bereich Familie, Jugend und Senioren entwickelt. Drese erwähnte hier vor allem die Überbrückungshilfen. Gemeinnützige Übernachtungsstätten wie Jugendherbergen, Schullandheime und andere Träger von Einrichtungen oder Vereine erhielten für Verluste, die auf die Pandemie zurückgehen, im Zeitraum von Juni bis August 2020 bis zu 80 Prozent der Ausfälle erstattet. In Mecklenburg-Vorpommern werden die Hilfen vom Landesförderinstitut ausgezahlt.

Die Ministerin verwies zudem auf ein angekündigtes Sonderprogramm des Bundes für die Kinder- und Jugendhilfe. Noch einmal sollen bundesweit weitere 100 Millionen Euro im Jahr 2020 für coronabedingte Schäden zur Verfügung gestellt werden. Drese: „Erklärtes Ziel von Bund und Land ist es, den Fortbestand der Kinder- und Jugendübernachtungsstätten zu sichern. Die Zuschüsse sollen zeitlich an die Überbrückungshilfen anschließen und voraussichtlich ab September beantragt werden können.“