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Kategorie: Wirtschaft

Wirtschaftsfaktor Tourismus

Schwerin – Welche Wirtschaftskraft hat der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern? Das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern hat beim Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr e. V. an der Universität München (dwif) Neuberechnungen des Wirtschaftsfaktors in Auftrag gegeben, die ein aktuelles Bild der Branche liefern. Unter anderem werden Zahlen zu den Beschäftigten, zu Umsätzen, die durch den Tourismus generiert werden, zu Einkommenseffekten und weiteren Kenngrößen aufgeschlüsselt.

„Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern generiert eine hohe Wertschöpfung, bewirkt Einkommenseffekte, schafft und sichert ortsgebundene Arbeitsplätze. Die vorliegenden Zahlen zeigen, dass es der Branche gelingt, auch bei herausfordernden Bedingungen für unsere Gäste attraktiv zu sein. Wichtig ist jetzt, dass wir nicht nachlassen. Es muss weiter auf Qualität, behutsames Wachstum und attraktive Angebote gesetzt werden. Wir unterstützen die Branche auf diesem Weg“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

„Wenngleich die vorliegenden Zahlen ein positives Bild zeichnen, gibt es eine Mange Hausaufgaben. Wir stehen im intensiven touristischen Wettbewerb mit den anderen Bundesländern. Der wechselhafte Sommer hat einmal mehr gezeigt, dass Investitionen in ganzjährige Angebote weiter notwendig sind. Egal, ob die Sonne scheint, ob es regnet oder schneit – wir müssen das ganze Jahr über attraktiv für unsere Gäste bleiben. Zudem haben die Unternehmen die Herausforderung, ausreichend Fach- und Arbeitskräfte zu finden. Sorgen bereitet der Branche auch, dass die Gäste kurzfristiger buchen. Das erschwert die Planbarkeit insgesamt“, ergänzte Meyer.

Die bislang vorliegenden Berechnungen zum Wirtschaftsfaktor Tourismus datieren aus dem Jahr 2019.

Kernerkenntnisse der Neuberechnungen

 Ganzheitliches Bild für den Übernachtungstourismus

Die Berechnungen des dwif zeichnen ein ganzheitlicheres Bild für den Übernachtungstourismus in Mecklenburg-Vorpommern, da sie neben den Übernachtungen in gewerblichen Beherbergungsbetrieben mit mehr als zehn Betten auch die Nächtigungen in Privatquartieren unter zehn Betten, Übernachtungsbesuche bei Verwandten/Bekannten (VFR-Übernachtungen) sowie auf Dauercampingplätzen, Freizeitwohnsitzen und im Reisemobiltourismus erfassen.

Danach wurden 2022 insgesamt rund 57 Millionen Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben gezählt. Den größten Anteil haben daran die Übernachtungen in gewerblichen Beherbergungsbetrieben (rund 50 Millionen). Zusätzlich kamen 6,9 Millionen Übernachtungen bei Verwandten/Bekannten hinzu. Die Tagesreisen beliefen sich auf 67 Millionen. Besonders mit Blick auf die Einwohnerzahl Mecklenburg-Vorpommerns (1,6 Millionen) machen die Zahlen die Bedeutung des Tourismus deutlich.

7,1 Milliarden Euro Konsumausgaben 2022 / Gewerbliche Beherbergungsbetriebe generieren höchste Umsätze / Gastgewerbe profitiert am meisten vom Tourismus

Insgesamt betragen die Konsumausgaben im vergangenen Jahr 7,1 Milliarden Euro, ein Anstieg von 5,4 Prozent im Vergleich zu 2019. Davon entfallen 4,91 Milliarden Euro auf Übernachtungs- und 2,18 Milliarden Euro auf Tagesgäste inklusive Bekannten- und Verwandtenbesuche (VFR).

In den gewerblichen Beherbergungsbetrieben (mindestens zehn Betten) ist der Bruttoumsatz mit 3,42 Milliarden Euro am höchsten. Es folgen die Umsätze aus Tagesreisen (1,78 Milliarden Euro), dann die Privatquartiere (884,2 Millionen Euro) sowie die im Touristik und Dauercamping sowie im Reisemobiltourismus erzeugt wurden (606,6 Millionen Euro). Darüber hinaus schlagen Tagesgeschäftsreisen mit 199,1 Millionen Euro und der Besuch von Bekannten/Verwandten mit 203,5 Millionen Euro zu Buche.

Von den Übernachtungs- und Tagesgästen profitiert das Gastgewerbe mit 3,97 Milliarden Euro am meisten. Es folgt der Einzelhandel, auf den 1,79 Milliarden Euro entfallen, und der Dienstleistungssektor mit 1,32 Milliarden Euro.

Nach Abzug der Mehrwertsteuer und der Vorleistungen vom Bruttoumsatz (Konsumausgaben) beträgt die touristische Wertschöpfung (Einkommensbeitrag) in Mecklenburg-Vorpommern 3,5 Milliarden Euro; ein Anstieg von 6,9 Prozent im Vergleich zu 2019. Das entspricht einem relativen Beitrag von zehn Prozent zum Primäreinkommen.

Rund 163.000 Bezieherinnen und Bezieher des (so genannten) durchschnittlichen Primäreinkommens

Der Einkommensbeitrag von 3,49 Milliarden Euro entspricht einem Äquivalent von rund 162.940 Personen, die durch die touristische Nachfrage ein durchschnittliches Primäreinkommen (= 21.396 Euro pro Kopf und Jahr) beziehen könnten.

Steueraufkommen durch den Tourismus: Rund 636 Millionen Euro

Aus Mehrwertsteuer und Einkommenssteuer resultieren 636,5 Millionen Euro Steueraufkommen aus dem Tourismus, das als Gemeinschaftssteuer Bund, Land und Kommunen zukommt. Hinzu kommen Grundsteuer, Gewerbesteuer, Zweitwohnungssteuer, Kurtaxe (Gast) und Tourismusabgabe (Gewerbe).

Aktuelle Tourismusentwicklung

Das Urlaubsland konnte von Januar bis August laut Statistischem Amt Mecklenburg-Vorpommern rund 5,4 Millionen Gästeankünfte (+4,3 Prozent zu 2022) und 23,5 Millionen Übernachtungen (+1,2 Prozent zu 2022) in Beherbergungsbetrieben ab 10 Schlafgelegenheiten verbuchen.

Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, ergänzte: „Der Sommer war wettertechnisch eher durchwachsen. Zudem waren die Herausforderungen, sprich ein zunehmend kurzfristigeres Buchungsverhalten, der anhaltende Arbeitskräftebedarf sowie der Wettbewerb mit anderen Reiseregionen, ungemein hoch. Immerhin hat die Branche sowohl bei den Ankünften als auch bei den Übernachtungen ein Plus geschafft.“

Energiewende in Mecklenburg-Vorpommern

Torgelow – „Die Energiewende in Mecklenburg-Vorpommern kommt weiter voran“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig heute bei der Eröffnung des Zentrums für Bioenergieerzeugung- und aufbereitung in Torgelow.

In der Anlage können auf der Basis nachwachsender Rohstoffe sowie pflanzlicher und tierischer Reststoffe bis zu 700 Nm³/h Biomethan produziert werden. Damit können rund 4.400 Haushalte bzw. rund 8.000 Menschen mit Bioerdgas versorgt werden. Die Ministerpräsidentin drückte heute den Startknopf für das neue Zentrum.

„Die neue Anlage ist ein Projekt aus der Region“, hob Schwesig hervor. „Ich möchte mich ganz herzlich bei der BMV Energie GmbH & Co. KG, die sich mit 70 Prozent an der Anlage beteiligt, bei den Stadtwerken Torgelow, die mit 20 Prozent dabei sind und bei der MELE-Energietechnik bedanken, die die restlichen 10 Prozent übernimmt“, erklärte Schwesig.

Biogas sei eine wichtige Komponente bei der Energiewende. „Es gibt inzwischen etwa 560 Biogasanlagen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Zahl hat sich in den vergangenen Jahren stetig erhöht. In Torgelow ist es bereits die zweite Anlage.

Das Beispiel Torgelow zeigt das Potenzial, das Biogas hat: Biogas nutzt erneuerbare Energiequellen und schafft neue Einkommensquellen im ländlichen Raum. Die Energiewende sorgt bei uns in Mecklenburg-Vorpommern für Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze“, erläuterte die Ministerpräsidentin.

Ausbau der Geothermie

Meyer: Mecklenburg-Vorpommern will Modellregion für Erdwärmenutzung werden

Schwerin – Das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit erarbeitet derzeit gemeinsam mit dem Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, dem Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung, dem Bergamt Stralsund und dem Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie ein Eckpunktepapier für den strategischen Ausbau der Geothermie in Mecklenburg-Vorpommern.

Dazu hat Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer am Dienstag (24.10.) im Kabinett berichtet. „Die Geothermie kann einen maßgeblichen Beitrag zur kommunalen Wärmewende leisten, insbesondere zur Dekarbonisierung der leitungsgebundenen Wärmeversorgung. Besonders ist, dass hierbei über Jahrzehnte erprobte, umweltverträgliche Technologien landschaftsschonend zum Einsatz kommen. Mecklenburg-Vorpommern kann und will elementar dazu beitragen, dass Geothermie ausgebaut wird. Deshalb wollen wir Modellregion für die Erdwärmenutzung in Deutschland werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Mecklenburg-Vorpommern liegt im Norddeutschen Becken, einer der bedeutendsten Lagerstätten geothermischer Energie in Deutschland. Das bedeutet: Erdwärmenutzung ist nahezu flächendeckend möglich und besitzt ein beträchtliches Ausbaupotenzial. Im Land sind 86 Gemeinden potenziell für eine mitteltiefe Erdwärmenutzung geeignet, davon weisen 19 Gemeinden ein sehr hohes geothermisches Potenzial auf.

78 Prozent der Landesfläche wären für eine oberflächennahe Geothermie potentiell nutzbar. „In der Konsequenz könnten bis zu 60 Prozent der Bevölkerung preisgünstig über Fernwärmesysteme mit Erdwärme versorgt werden. Diese großen Vorteile wollen wir nutzen und erarbeiten derzeit die Eckpunkte für den strategischen Ausbau der Geothermie in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Meyer.

Zentrales Handlungsfeld seitens der Landesregierung ist die strategische Wärmeplanung und die Entwicklung von Modellprojekten. Zur strategischen Wärmeplanung soll ein Landesgutachten erarbeitet werden. Neben der Förderung von oberflächennahen Geothermieanlagen in kommunalen Gebäuden werden im Bereich der mitteltiefen Geothermie die Förderung von 20 Machbarkeitsstudien und der geophysikalischen Erkundung von 10 Potenzialgebieten angestrebt sowie die Förderung von Tiefenbohrungen für die geothermische Erschließung von 5 Modellprojekten.

Weitere Schritte umfassen die Vereinfachung von Planungs- und Genehmigungsverfahren zur Beschleunigung des Ausbaus der Geothermie, insbesondere im Wasser- und Baurecht sowie im Bereich der Umweltprüfungen. „Rund 20 Millionen Euro sind für eine mitteltiefe Geothermieanlage zu kalkulieren. Die hohen Anfangsinvestitionen sind von den Kommunen und den kommunalen Energieversorgern in unserem Bundesland nicht oder nur sehr schwer zu leisten.

Hier brauchen wir mehr Unterstützung vom Bund, denn die natürlichen geologischen Bedingungen und das damit verbundene hohe geothermische Potenzial bietet Mecklenburg-Vorpommern als Flächenland eine gute Zukunftsperspektive für eine flächendeckende, dauerhafte Transformation der Wärmeversorgung“, sagte Meyer.

Auf Bundesebene stehen zur Förderung von Projekten der mitteltiefen Geothermie in ersten Linie die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze und das Energieforschungsprogramm zur Verfügung. Einzelne Komponenten eines solchen Projektes werden mit maximal 50 Prozent vom Bund gefördert.

Mecklenburg-Vorpommern verfügt über jahrzehntelange Erfahrungen und Knowhow in der Erdwärmenutzung. Mehr als 500 Erdöl- und Erdgasbohrungen sowie etwa 30 Geothermiebohrungen mit einer Tiefe größer als 1.000 Meter wurden in den vergangenen vier Jahrzehnten realisiert und legen den Grundstein für den hohen Erkundungsgrad im Land. Die erste mitteltiefe Geothermieanlage Deutschlands ging in Waren 1984 in Betrieb.

Darüber hinaus wurde auch die erste geothermische Stromerzeugungsanlage Deutschlands in Neustadt-Glewe umgesetzt. Nach mehrjähriger Planung wurde im April 2023 eine weitere, hochmoderne Geothermieanlage in Schwerin eingeweiht. Die Anlage der mitteltiefen Geothermie wird etwa 15 Prozent des Fernwärmebedarfs der Landeshauptstadt decken. Eine umfangreiche Ausweitung der geothermischen Fernwärmeversorgung durch weitere Bohrungen im Stadtgebiet ist in Planung. Neben der direkten Nutzung geothermaler Wärme kann der Untergrund auch als Wärme- oder Kältespeicher genutzt werden.

Auch in diesem Bereich ist MV Spitzenreiter. Seit 2004 befindet sich der weltweit tiefste Wärmespeicher mit 1.200 Metern in Neubrandenburg. „Neben der Begleitung und Unterstützung der bestehenden geothermischen Leuchtturmprojekte im Land ist die Förderung von Forschung und Lehre im Themenkomplex Geothermie ein weiterer wichtiger Baustein zum erfolgreichen Ausbau der Erdwärmenutzung. Unser nächster Schritt ist die Erarbeitung eines Landesgutachtens zur strategischen Wärmeplanung“, sagte Meyer abschließend.

Branchentreffen der Automobilzulieferer

Schulte: Unternehmen müssen innovative und zukunftsgerichtete Lösungen etablieren

Greifswald – Unter dem Leitthema „Transformation der Produktion. Chance für die Automobilzulieferer in M-V“ hat Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte am Dienstag in Greifswald über aktuelle Herausforderungen auf dem Branchentag der Automobilzulieferer diskutiert. „Neben der Bewältigung aktueller Herausforderungen wie beispielsweise den Energiepreisen und gestörten Lieferketten ist die Transformation der Produktion das wichtigste Thema der Branche.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Unternehmen innovative und zukunftsgerichtete Lösungen finden. Das betrifft nicht nur die Produktionstechnologien, sondern auch die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie Mitarbeitergewinnung und -förderung. Auf diesem Weg unterstützen wir die Branche“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Veranstalter des Branchentages war das Netzwerk automotive-mv e.V. Das Ziel der Netzwerkpartner ist es unter anderem, die Unternehmen als Marktteilnehmer in wettbewerbsfähige Strukturen wie Kooperationsketten, Lieferantenketten und Wertschöpfungscluster einzubetten. Insbesondere die Strategie der Gestaltung von Wertschöpfungsclustern (Zusammenführung von Herstellern, Zulieferern, Engineering-Dienstleistern und Fachhochschulen/Hochschulen) soll die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken.

Das Netzwerk entwickelt sich zudem zu einer Innovationsplattform und unterstützt im Rahmen der Regionalen Innovationsstrategie des Landes die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten seiner Mitglieder. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Netzwerk aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 254.000 Euro im Zeitraum 2023 bis 2025.

„Um den sich wandelnden Anforderungen stärker gerecht zu werden, hat das Netzwerk automotive-mv e.V. den Aufbau durch einen Automotive-Weiterbildungsverbund und die Etablierung eines Automotive-Transferzentrums für CO2-neutrale Produktion initiiert. Das ist ein kluger Schritt der Branche, sich in dem technologischen Wandel zusammenzuschließen“, sagte Schulte.

Das Netzwerk hatte im vergangenen Jahr einen Zuwendungsbescheid für AUTOTRANS-MV erhalten. Das Projektbudget beträgt insgesamt rund 1,7 Millionen Euro. Zum Projektkonsortium gehören der automotive-mv e.V., der REFA-Landesverband M-V e.V. sowie die Universität Rostock, Lehrstuhl Fertigungstechnik. Ziel des Vorhabens ist es, Transformationsbedarfe sowie die Innovations- und Wachstumspotentiale in der Branche zu identifizieren, um eine auf die regionalen Erfordernisse zugeschnittene Automotive-Transformationsstrategie zu entwickeln.

„Transformation geht auch damit einher, dass Unternehmen neue und andere Qualifikationen und Kenntnisse von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erwarten. Gleichzeitig müssen Firmen das bestehende Personal bei den Transformationsprozessen miteinbeziehen – das gilt vor allem bei fortschreitender Digitalisierung oder dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz“, hob Schulte abschließend hervor.

Die Sozialpartner-Initiative Kompetenzzentrum Arbeit 4.0 „mv-works“ ist 2019 entstanden und hat sich zu einer zentralen Anlaufstelle für Betriebe und Beschäftigte zu Fragen der Transformation der Arbeitswelt entwickelt. Dabei geht es unter anderem um           Workshops mit Betrieben über Digitalisierungsansätze, Veränderung von Arbeitsorganisation, Führung und Kultur im Unternehmen.

Die Gesamtinvestition für das Projekt beträgt im Förderzeitraum von 2022 bis Ende 2024 knapp eine Million Euro. Das Wirtschaftsministerium beteiligt sich mit mehr als 900.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF).

Die übrigen Gelder stellen die Sozialpartner bereit – u.a. über die Beteiligung der Stiftung Neue Länder der Otto-Brenner-Stiftung. Projektträger ist die von den Sozialpartnern Nordmetall und IG Metall Küste getragene Gesellschaft TGS – Gesellschaft für Strukturentwicklung mbH in Rostock-Warnemünde.

In Mecklenburg-Vorpommern sind etwa 100 überwiegend kleine und mittlere Unternehmen im Bereich automotive tätig. Davon sind ca. 30 Unternehmen spezialisierte Automotive-Zulieferer.

Beispiele hierfür sind die Webasto Thermo & Comfort SE in Neubrandenburg und die ZF Airbag Germany GmbH in Laage. Mittlerweile arbeiten ca. 5.200 Menschen in diesem Industriezweig und erwirtschaften in den etwa 100 Betrieben einen jährlichen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro. Der Verein „automotive mv e.V.“ wurde 2006 durch zwölf Netzwerkpartner gegründet.

Gegenwärtig hat der Verein 23 Mitgliedsunternehmen mit rund 3.500 Beschäftigten und 180 Auszubildenden. Die Unternehmen erwirtschaften einen Jahresumsatz von ca. 1,1 Milliarden Euro.

1. Innovationsfestival Rostock

Schulte: Auftaktveranstaltung ist erster Schritt für eine engere Zusammenarbeit

Rostock – Vom 24.10.2023 bis zum 26.10.2023 findet das 1. Innovationsfestival Rostock statt. Es ist aus der Idee entstanden, eine deutsch-amerikanische Konferenz zu Start-ups, Unternehmertum und Innovationen in Rostock mit dem Internationalen „MVpreneur Day“ rund um die Themen Blue Economy, Start-ups und Smart City zu verbinden.

Wirtschaftsstaatssekretär begrüßte die Teilnehmenden des 1. Innovationfestivals: „Lassen Sie uns gemeinsam in die Zukunft schauen und diese Zukunft auch gemeinsam gestalten. Die heutige Auftaktveranstaltung sollte daher ein erster Schritt in eine langfristige und nachhaltige Zusammenarbeit sein. Die Förderung des Technologietransfers von der Wissenschaft in die Wirtschaft und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Markt sind Schwerpunkte unserer Forschungs- und Entwicklungsstrategie.“

Die Veranstaltung resultiert aus dem Wunsch, die transatlantischen Beziehungen zwischen Mecklenburg-Vorpommern und den Vereinigten Staaten zu intensivieren sowie ein Deutsch-Amerikanisches Institut in Rostock zu etablieren. Der bereits erfolgreiche „MVpreneur Day“ wird zudem erstmalig in diesem Jahr international ausgerichtet mit dem Ziel, die lebendige Start-up-Community in der Region Rostock und den Austausch mit amerikanischen Partnern zu fördern und unterstützen.

Der erste Konferenz-Tag des Festivals befasst sich mit folgenden drei Themen: Blue Economy, Smart City und Start-ups. Die Blue Economy stellt aktuelle Trends und Projekte der blauen Wirtschaft mit den Schwerpunkten Offshore, Häfen und Unterwassertechnologie in Mecklenburg-Vorpommern und New Jersey vor.

Smart City steht für innovative Lösungen für das Datenmanagement und dessen Anwendung in den Städten. Es werden Einblicke über digitale Stadtpläne und intelligente Kataster bis hin zu GPS-Systemen und Radaren, die fahrerlose Busse ermöglichen, gegeben. Bei den Start-ups liegt der Schwerpunkt auf der Gründung und Entwicklung.

Der zweite Tag, der „MVpreneur Day“, wird vom Zentrum für Entrepreneurship der Universität Rostock veranstaltet. Der „MVpreneur Day“ ist die größte Veranstaltung zum Thema Unternehmertum im Norden und richtet sich an alle kreativen Ideenträger und klugen Köpfe in Mecklenburg-Vorpommern.

Tag drei steht unter dem Motto „Matchmaking“, an dem sich Gelegenheiten bieten sollen, bei Gesprächen, Gemeinsamkeiten zwischen den USA und Mecklenburg-Vorpommern zu finden.

5. Stralsunder Brückenbautag

Jesse: Brücken sind sensible Punkte in unserer Verkehrsinfrastruktur

Stralsund – Rund 150 Teilnehmende aus Ingenieurbüros, von Baufirmen aus elf Bundesländern, der Autobahn GmbH und des Bundesverkehrsministeriums, Verwaltungen sowie Studierende der Hochschule Wismar und der Fachhochschule Erfurt haben heute beim 5. Stralsunder Brückenbautag diskutiert.

„Mit dem Stralsunder Brückenbautag ist eine Veranstaltungsreihe entstanden, die dem innovativen Brückenbau in Mecklenburg-Vorpommern und ganz Deutschland ein Podium zur Vorstellung wegweisender und ingenieurtechnisch hochwertiger neuer Brückenbauwerke bietet. Alle Verkehrsteilnehmenden erleben täglich, das Brücken ein elementarer Bestandteil unseres Verkehrsnetzes sind – zur Überwindung von Flüssen, Seen oder Tälern, als Kreuzungsbauwerk für eine schnelle und sichere Querung. Als Wildbrücken leisten sie zudem einen ökologisch wertvollen Beitrag, in dem sie Natur- und Lebensräume miteinander vernetzen. Gleichzeitig sind Brücken sensible Punkte in unserer Verkehrsinfrastruktur. Wenn eine Instandsetzung oder sogar ein Ersatz erforderlich wird, führt dies zu Einschränkungen, die schnellstmöglich behoben werden“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse.

Die Straßenbauverwaltung in Mecklenburg-Vorpommern ist für 360 Brücken an Bundesstraßen und 281 Brücken an Landesstraßen zuständig. Hinzu kommen noch fast 300 weitere Ingenieurbauwerke, wie beispielsweise Stützbauwerke, Lärmschutzwände, Verkehrszeichenbrücken oder Trogbauwerke. Zur Erhaltung von Bundes- und Landesstraßen wendet die Straßenbauverwaltung pro Jahr etwa 80 bis 90 Millionen Euro auf; ein Großteil davon wird zur Erhaltung von Ingenieurbauwerken eingesetzt. „Neben dem Erhalt spielt auch der Brückenneubau in Mecklenburg-Vorpommern eine wesentliche Rolle. Ein herausragendes Beispiel ist die Rügenbrücke. Die Pylone haben eine Gesamthöhe von 127,75 Metern, die Durchfahrtshöhe für Schiffe liegt bei 42 Meter. Damit ist die Rügenbrücke aktuell die größte Schrägseilbrücke Deutschlands – ein wahres Meisterwerk der Ingenieurkunst“, sagte Jesse.

Durchschnittlich 16.000 Fahrzeuge rollen heute pro Tag über die Rügenbrücke, zu Spitzenzeiten im Sommer werden 30.000 Fahrzeuge täglich erreicht.

Mit dem Bau der Ortsumgehung Wolgast entsteht eine weitere besondere Brücke in Mecklenburg-Vorpommern: Mit einer Gesamtlänge von 1,4 Kilometern und 70 Meter hohen Pylonen wird die Zügelgurtbrücke über den Peenestrom die größte Brücke ihrer Art in Europa sein. „Die neue Trasse soll die Verbindung zwischen der A 20 und der Insel Usedom sowie dem Hafen- und Industriestandort Wolgast verbessern“, sagte Jesse.

Der Stralsunder Brückenbautag geht auf die Jahrfeier zum zehnjährigen Bestehen der Rügenbrücke im Jahr 2017 zurück. Diese Jahrfeier wurde durch die „Freunde der Rügenbrücke“ (den damals am Bau Beteiligten) organisiert und ausgerichtet. Der Stralsunder Brückenbautag wird heute durch die Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in Mecklenburg-Vorpommern (VSVI M-V) organisiert. In Abstimmung mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) dient die Veranstaltung auch der Vorstellung des Jahrbuches „Brücken und Tunnel der Bundesfernstraßen“, dass das BMDV jährlich veröffentlicht.

LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis M-V 2023

Auszeichnung für elektrisches Hochvolt-Heizungssystem HVH / Schulte: Etablierter Automobilzulieferer Webasto Thermo & Comfort SE ist Paradebeispiel für Innovationsfähigkeit der Unternehmen in MV

Neubrandenburg – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat am Donnerstag gemeinsam mit Dr. Wolfgang Blank, Präsident der diesjährig ausrichtenden Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg, den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“ an die Webasto Thermo & Comfort SE aus Neubrandenburg verliehen.

„Die Webasto Thermo & Comfort SE startete als etablierter Automobilzulieferer frühzeitig den Transformationsprozess von der Verbrennungs- zur Elektromobilität. Über zielgerichtete wirtschaftsnahe Forschung und Entwicklung legte das Unternehmen den Grundstein für eine neue Heizungstechnologie.

Diese Innovation ist ein Paradebeispiel für die Innovationsfähigkeit unserer Unternehmen im Land sowie der kooperierenden anwendungsnahen Forschungseinrichtungen. Mit dem neuen Geschäftsfeld Hochvoltheizer konnten bisher bei Webasto in Neubrandenburg bereits 150 Industriearbeitsplätze in der Elektromobilitätstransformation gesichert und zum Teil neu geschaffen werden“, sagte Jochen Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit.

Der Ludwig-Bölkow-Technologiepreis soll vor allem Unternehmen ermutigen, ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu intensivieren. Hochwertige Produkte und Dienstleistungen, die auch im internationalen Wettbewerb standhalten, helfen Firmen, ihre Existenz zu sichern, ihren wirtschaftlichen Erfolg auszubauen und gut bezahlte zukunftsorientierte Arbeitsplätze zu schaffen.

Die Webasto-Group wird seit der Gründung im Jahr 1901 als Familienunternehmen geführt und hat sich als globaler Systempartner der Mobilitätsbranche etabliert. Das Angebot des Unternehmens umfasst Dach-, Heiz- und Kühlsysteme für verschiedene Fahrzeugarten, Batterien und Ladelösungen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge sowie ergänzende Services rund um das Thermomanagement und die Elektromobilität.

Mit Übernahme des Sirokko-Werks gehört der Standort Neubrandenburg seit 1990 zum Produktionsnetzwerk von Webasto und entwickelte sich zum Spezialisten für kraftstoffbetriebene Heizsysteme. Frühzeitig reagierte Webasto auf den Mobilitätswandel und führte 2015 einen Hochvoltheizer (HVH) für Elektrofahrzeuge in den Markt ein. Dessen Heizfunktion basiert auf einem speziellen Dünnschichtaufbau, bei dem metallische und keramische Materialien verarbeitet werden.

Für die Fertigung des Schichtaufbaus wurden neu entwickelte Produktionsverfahren basierend auf den Technologien des Laserschweißens, Lichtbogenbeschichtens sowie des Plasmaspritzverfahrens so kombiniert, dass auf kleinstem Raum mit geringem Gewicht eine energieeffiziente elektrische Heizfunktion für Wasserkreisläufe möglich wurde. Die Applikationen ermöglichen verschiedene Leistungs- und Spannungsvarianten. Webasto Thermo & Comfort SE trägt so mit seinem innovativen Produktangebot zu einer klimaschonenderen Mobilität bei.

„Die langjährige Forschungs- und Entwicklungsarbeit der Webasto Thermo & Comfort SE hat sich ausgezahlt! Wir freuen uns sehr, dass sich das innovative Unternehmen aus Neubrandenburg mit seinem einzigartigen Hochvoltheizer HVH bei der Jury durchsetzen konnte und gratulieren herzlich zu dieser Auszeichnung. Der Hochvoltheizer mit seinen Applikationen und Leistungsvarianten ist Grundlage für das Thermomanagement von Elektrofahrzeugen und trägt damit zum weltweiten Mobilitätswandel bei.

Die Bewältigung dieser komplexen Forschungs- und Entwicklungsaufgaben hat eine hohe Strahlkraft und steigert die Attraktivität des Industriestandortes. Der diesjährige Preis geht deshalb verdientermaßen an dieses hoch innovative Unternehmen“, so Dr. Wolfgang Blank, Präsident der diesjährig die Preisverleihung ausrichtenden Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg.

Seit 2003 vergeben das Wirtschaftsministerium und die drei Industrie- und Handelskammern des Landes jährlich den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“. Unter Schirmherrschaft des Wirtschaftsministers des Landes werden Unternehmen und Wissenschaftler für neuartige Innovationen in Form von Produkten, Verfahren und technologischen Dienstleistungen ausgezeichnet.

Ein Ziel ist es, Innovationen und wissenschaftliche Erkenntnisse intensiver in die Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern einzubringen. In diesem Jahr sind 19 Bewerbungen zum Landestechnologiepreis eingegangen.

Die eingereichten Lösungen etwa aus der Medizintechnik, der Gesundheitswirtschaft, der Automotive, der Biotechnologie, der erneuerbaren Energien sowie neuartige digitale Produkte und Dienstleistungen belegen eindrucksvoll, dass auch die technologieorientierten Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern Antworten auf die drängenden Bedürfnisse unserer Zeit anzubieten haben. Der Preisträger erhält ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.

Der Namensgeber Dr. Dr. hc. mult. Ludwig Bölkow war ein gebürtiger Schweriner und Mitbegründer des Konzerns Messerschmidt-Bölkow-Blohm (MBB), aus dem die DASA (heute EADS) entstand.

Großstörung im Glasfasernetz der WEMACOM

Bei Tiefbauarbeiten wurde am 17.10.2023 ein Hauptkabel beschädigt / Großflächiger Ausfall oder Einschränkungen in der Internetversorgung

Schwerin – Bei Tiefbauarbeiten einer Fremdfirma ist am 17. Oktober 2023 gegen 15.40 Uhr am Schweriner Stadtrand ein zentrales Glasfaserkabel in der Nähe eines wichtigen Netzknotenpunktes der WEMACOM beschädigt worden. Das Kabel befand sich in drei Metern Tiefe und versorgt einen Großteil der Kundinnen und Kunden im Glasfasernetz der WEMACOM.

Durch die massiven Schäden an der Verbindung zum Netzknotenpunkt kam es zu einem großflächigen Ausfall der Internetversorgung im Netzgebiet. Zwischenzeitlich waren rund 15.000 aktive Kundinnen und Kunden nicht mit Internet versorgt. Der Ausfall betraf dabei vor allem das Netz im Landkreis Nordwestmecklenburg. Auch im Schweriner Stadtgebiet kam es zu Einschränkungen bei der Nutzung des Glasfaserinternets.

Dank einer technischen Umleitung der betroffenen Verbindungen konnte ein Großteil der Anschlüsse kurzfristig zumindest eingeschränkt wieder mit Internet versorgt werden. Die Reparaturarbeiten an den beschädigten Kabeln wurden sofort eingeleitet.

Für die Wiederherstellung der physischen Internetverbindung mussten zahlreiche beschädigte Lichtwellenleiter entfernt und durch neue Glasfaserleitungen ersetzt sowie gespleißt (verschweißt) werden.

„Unsere Kolleginnen und Kollegen sind seit dem Nachmittag unermüdlich im Einsatz, um die Internetversorgung wieder vollständig und uneingeschränkt herzustellen. Aufgrund der Schwere der Beschädigung und der höchst filigranen Arbeit des Spleißens, nimmt die Reparatur einige Zeit in Anspruch. Wir bitten unsere Kundinnen und Kunden um Verständnis und entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten“, so Volker Buck, Geschäftsführer der WEMACOM.

Seit spätestens 11 Uhr können alle Kundinnen und Kunden ihre Dienste wieder uneingeschränkt nutzen. Sollte es nach der Wiederherstellung der Internetversorgung dennoch zu Verbindungsproblemen kommen, empfiehlt die WEMACOM einen Neustart des Routers.

Aufgrund der Störung kam es im Kundenservice der WEMACOM zu einem sprunghaften Anstieg des Anrufaufkommens. Die Bearbeitung der Anfragen nimmt daher nach wie vor mehr Zeit als gewöhnlich in Anspruch.