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Informatik in MV seit acht Jahren Pflichtfach

Oldenburg: Informatische Grundbildung ist Fundament, um sich souverän in der digitalen Welt zu bewegen

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern zählt das Unterrichtsfach Informatik und Medienbildung im Vergleich zu anderen Ländern seit acht Jahren zum festen Bestandteil der Stundentafel an allgemein bildenden Schulen. Das geht aus dem jüngsten Informatikmonitor der Gesellschaft für Informatik e. V., dem Stifterverband und der Heinz Nixdorf Stiftung hervor. Seit dem Schuljahr 2018/2019 wird das Fach durchgängig ab Klasse 5 einstündig unterrichtet. Neben Thüringen und dem Saarland entspricht Mecklenburg-Vorpommern als eines von wenigen Ländern den Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz, wonach sechs Wochen Informatikunterricht vorgesehen sind, also beispielsweise eine Stunde von der fünften bis zur zehnten Klasse.

„Schülerinnen und Schüler erwerben im Fach Informatik und Medienbildung grundlegende Kenntnisse der Mediennutzung, Mediengestaltung und Medienkritik“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Sie entwickeln ein Verständnis für die Funktionsweise von Informations- und Kommunikationstechniken und erwerben erste Kenntnisse in der Softwareentwicklung. Damit erreichen wir bei allen Schülerinnen und Schülern eine informatische Grundbildung. Sie ist das Fundament, um sich souverän in der digitalen Welt zu bewegen.“

Der kompetenzorientierte Rahmenplan Informatik und Medienbildung sieht unter anderem die Erstellung von Medienprodukten, wie die Gestaltung einer adressatengerechten Präsentation oder eines interaktiven Computerspiels vor. „Durch die praktische Arbeit und mit digitalen Tools bis hin zu KI-gestützten Hilfsmitteln lernen Schülerinnen und Schüler Computersysteme kennen und erwerben Kompetenzen, Probleme selbstständig zu lösen. Unsere Lehrkräfte nutzen im Unterricht auch die Möglichkeit, Informationsprozesse und informatische Strukturen zu veranschaulichen“, erläuterte Oldenburg.

So lassen sich beispielsweise die Prinzipien des Internets mithilfe von Schnüren und Karten im Klassenraum im doppelten Wortsinn begreifen. Deutlich wird, wer welche Daten sieht, wie Informationen weitergeleitet oder manipuliert werden und warum Verschlüsselung einen Schutz bietet.

Der hohe praktische Anteil des Unterrichtsfaches bleibt bis zum Abitur erhalten. „Selbst bei den Abschlussprüfungen lösen die Prüflinge informatische Problemstellungen am Computer. Das ist in Deutschland eher die Ausnahme. Sicher ist das auch ein Grund, warum viele Schülerinnen und Schüler das Fach wählen“, sagte Oldenburg. Bei der Belegungsquote schneidet das Land laut Informatikmonitor gut ab. In Mecklenburg-Vorpommern hat mehr als jeder zweite Schüler und knapp jede dritte Schülerin Unterricht im Fach Informatik.

Mit dem Handlungsleitfaden „Gemeinsam die Welt der generativen KI-Systeme erkunden“ bietet das Land den Lehrkräften eine Orientierungshilfe für den Einsatz von KI-Systemen im Unterricht. Regelmäßige Angebote des Medienpädagogischen Zentrums (MPZ) und des Instituts für Qualitätsentwicklung (IQ M-V) unterstützen Lehrkräfte dabei, sich fortzubilden. Hierzu zählen Workshops wie „Kryptowährung als Unterrichtseinheit zur nachhaltigen Entwicklung“, „Datenbanken und KI im Informatikunterricht verbinden“ oder „Sprachmodelle im Eigenbau mit SoekiaGPT“, einem KI-Textgenerator für den Unterricht.

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