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Neurokliniken Waldeck plädieren für spezialisierte Fachkliniken

Ministerin Drese besucht Zentrum für medizinische Rehabilitation

Schwaan – Sozial- und Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat im Rahmen ihrer diesjährigen Sommertour die Neurokliniken Waldeck in Schwaan besucht. Nach dem Rundgang durch das überregionale Zentrum für medizinische Rehabilitation mit dem Schwerpunkt Neurologie äußerte sie sich sehr zufrieden über das Leistungsportfolio sowie das umfangreiche Therapieangebot.

„Die Fachklinik hat eine hohe Bedeutung für die spezialisierte medizinische Versorgung und ist wichtiger Bestandteil in unserem Landeskrankenhausplan. Mein Besuch und die Gespräche mit den unterschiedlichen Akteuren haben gezeigt, dass das Haus auch angesichts der bevorstehenden Krankenhausreform gut aufgestellt ist. Beeindruckt hat mich vor allem, welche Fortschritte bei den Patienten möglich sind, wenn sie eine so individuell angepasste Rehabilitation erleben können wie hier in Schwaan“, sagt Sozial- und Gesundheitsministerin Stefanie Drese.

Die Neurokliniken Waldeck in Schwaan gelten im Norden Mecklenburg-Vorpommerns als die neurologische Fachklinik und sind spezialisiert auf schwere bis sehr schwere Krankheitsverläufe. Hier können neurologische Patientinnen und Patienten die Phasen B und C durchlaufen sowie auf der Weaningstation von der Beatmung entwöhnt werden. Phase B umfasst die Betreuung von Patienten mit Bewusstseinsstörungen, Dysphagie sowie intensivmedizinischem bzw. Beatmungsbedarf. Ziel ist, Patienten aus dem Wachkoma zurück ins Leben zu führen. Phase C der neurologischen Rehabilitation ist die sogenannte weiterführende Rehabilitationsphase. Sie ist für Patienten gedacht, die bereits wach und ansprechbar sind, aber noch deutlich pflegebedürftig und therapieintensiv sind.

Um eine solch umfassende Rehabilitation durchführen zu können, bedarf es eines ganzheitlichen Therapieansatzes: „Wir begleiten unsere Patientinnen und Patienten auf dem gesamten Weg – vom kritisch beatmeten Zustand bis zu dem Moment, in dem sie uns (meist) gehend verlassen. Diese kontinuierliche Betreuung in einem überschaubar großen Haus mit familiärer Wohlfühlatmosphäre ist etwas Besonderes. Grundlage dafür sind unsere interdisziplinäre Teamarbeit sowie ein effektives Zusammenwirken mit allen Partnern der Rehabilitation“, sagt Chefärztin Dr. Cornelia Grüsser-Dollinger. Deshalb war es ihr wichtig, während des Rundgangs die Vielfalt der Therapie, die Fachkompetenz des Arzt- und Pflegebereichs sowie den hohen apparativen Einsatz zu zeigen.

„Nach einer neurologischen Erkrankung wie dem Schlaganfall müssen die vorher selbstverständlichen Dinge neu gelernt sowie Aufmerksamkeit und Gedächtnis wieder trainiert werden. Die zielgerichtete und fachkompetente Rehabilitation in unserer Klinik unterstützt auf dem Weg zurück in einen möglichst selbstständigen Alltag“, erklärt sie.

Fasziniert zeigte sich Ministerin Stefanie Drese von der Weaningstation, die von ihrem Aufgabengebiet und der technischen Ausstattung her vergleichbar mit einer Intensivstation ist. „So eine hochspezialisierte Behandlung und Therapie für schwerstkranke Patientinnen und Patienten zur Entwöhnung von der künstlichen Beatmung erwartet man nicht hinter dem Titel Rehabilitation“, betonte Drese. Die Ministerin hob zudem hervor, dass die Klinik während der Corona-Pandemie beatmungspflichtige Patienten im prolongierten Weaning versorgte und durch die Entlastung der anderen Kliniken eine große Unterstützung im Land war.

Nicht umsonst hat diese von den Neurokliniken Waldeck gemeinsam mit dem Südstadt Klinikum Rostock geführte Weaningstation ein Alleinstellungsmerkmal in der Region.  Beide Partner streben aktuell die Zertifizierung des Weaningzentrums nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation e.V. (DGNR) an. Dazu sagt die Chefärztin: „Betroffene, die aus neurologischen Gründen beatmet werden müssen, haben besondere Bedürfnisse und es benötigt einen spezialisiert neurologisch ausgerichteten Weaningprozess. Im Zuge dieser Zertifizierung werden wir unsere Weaningkapazitäten zeitnah weiter ausweiten. Das ist uns wichtig, denn wir wollen ein zuverlässiger und zunehmend starker Partner für unsere beiden wichtigsten Zuweiser aus Rostock, dem Uniklinikum Rostock und dem Südstadt Klinikum, aber natürlich auch für alle anderen überregionalen Zuweiser sein.“

Geschäftsführerin Yvonne Ferley unterstrich derweil gegenüber der Sozialministerin die Relevanz von Spezialkliniken wie den Neurokliniken Waldeck: „Fachkrankenhäuser wie unsere sind in der deutschen Gesundheitslandschaft nach wie vor ein absolut systemrelevanter Teil. Betrachtet man ausschließlich die Dimension „Größe“, wie Infrastruktur oder Bettenanzahl, so können diese häufig nicht mit Universitätskliniken verglichen werden. Im Gegensatz dazu punkten hochspezialisierte Häuser wie wir mit fachlicher Expertise, extrem hoher Qualität, Patientenfokussierung und Exzellenz. Das darf vom Gesetzgeber bei der weiteren Ausgestaltung des neuen Krankenhausreformpaketes nicht außer Acht gelassen werden.“

Weiterhin stellte Yvonne Ferley im Rahmen des Gespräches die geplante zukünftige Entwicklung der Neurokliniken Waldeck vor: Um auch künftig unserem besonderen Patientenklientel gerecht zu werden, braucht es stabile und verlässliche Rahmenbedingungen für Fachkliniken – sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene – weniger Bürokratie sowie eine strukturelle Ausrichtung an medizinscher Ergebnisqualität. Um für Patientinnen und Patienten das beste Ergebnis zu erzielen, sind wir immer offen für Kooperationen, welche hervorragende Kompetenzen im Sinne einer besseren Qualität für Betroffene ergänzen. Echte Spezialisierung ist der Schlüssel für einer bessere Medizin.“

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