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Forum des Verbandes der Ersatzkassen

Drese: Widerstandsfähigkeit des Landes in Krisensituationen optimieren

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat auf dem Forum des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) verdeutlicht, dass die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie aktiv in das Politik- und Krisenmanagement des Landes eingebunden werden. “Die aus drei intensiven Pandemiejahren gewonnenen Erkenntnisse nutzen wir, um die Widerstandsfähigkeit des Landes in Krisensituationen zu optimieren“, sagte Drese am (heutigen) Dienstag in Schwerin.

Das diesjährige Ersatzkassenforum stellte die Folgen und Auswirkungen der Corona-Pandemie in den Mittelpunkt der Veranstaltung.

Drese hob hervor, dass die Einbeziehung der Wissenschaft ein entscheidender Aspekt für politische Entscheidungen ist. Zudem müssen Infektionskrankheiten genauer überwacht werden, um rechtzeitig reagieren zu gehören.

„Deshalb bauen wir in MV das Infektionsmonitoring aus. Die ARE-Surveillance, Abwasseruntersuchungen und der epidemiologischer Wochenbericht des Landesamtes für Gesundheit und Soziales verschaffen einen Überblick über grassieredende Erreger und die Häufigkeit von Erkrankungen“, betonte Drese.

Eine weitere Maßnahme sei die Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes im Krisenmanagement sowie als zusätzliche Säule des Gesundheitswesens. „Dies erfolgt durch eine personelle Aufstockung und langfristige Personalsicherung, die Digitalisierung und Vernetzung wichtiger Arbeitsprozesse sowie die Professionalisierung des Hygienesachverstandes einschließlich der Hygienebeauftragten – insbesondere in den Pflegeeinrichtungen und Angeboten der Eingliederungshilfe“, so Drese.

Nach Ansicht von Drese müsse auch das öffentliche Bewusstsein für die Wahrnehmung von Impfungen als wichtige Präventionsmaßnahmen geschärft werden. „Vor allem für Risikogruppen bieten Impfungen gegen Influenza und Corona elementaren Schutz“, sagte Drese.

Die Ministerin verdeutlichte, dass die Corona-Schutzmaßnahmen nicht ohne Folgen geblieben sind. Drese: „Die Reduzierung von Kontakten hat die Menschen belastet. Vor allem Kinder und Jugendliche mussten Teile ihre Entwicklung anders durchlaufen. Mehr junge Menschen sind von Stress und psychischen Erkrankungen betroffen. Deshalb ist es auch eine Lehre aus der Pandemie, dass jede Entscheidung akribisch zu hinterfragen und abzuwägen ist und flächendeckende Kita- und Schulschließungen vermieden werden müssen.“

Ausbau der Geothermie

Meyer: Mecklenburg-Vorpommern will Modellregion für Erdwärmenutzung werden

Schwerin – Das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit erarbeitet derzeit gemeinsam mit dem Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, dem Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung, dem Bergamt Stralsund und dem Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie ein Eckpunktepapier für den strategischen Ausbau der Geothermie in Mecklenburg-Vorpommern.

Dazu hat Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer am Dienstag (24.10.) im Kabinett berichtet. „Die Geothermie kann einen maßgeblichen Beitrag zur kommunalen Wärmewende leisten, insbesondere zur Dekarbonisierung der leitungsgebundenen Wärmeversorgung. Besonders ist, dass hierbei über Jahrzehnte erprobte, umweltverträgliche Technologien landschaftsschonend zum Einsatz kommen. Mecklenburg-Vorpommern kann und will elementar dazu beitragen, dass Geothermie ausgebaut wird. Deshalb wollen wir Modellregion für die Erdwärmenutzung in Deutschland werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Mecklenburg-Vorpommern liegt im Norddeutschen Becken, einer der bedeutendsten Lagerstätten geothermischer Energie in Deutschland. Das bedeutet: Erdwärmenutzung ist nahezu flächendeckend möglich und besitzt ein beträchtliches Ausbaupotenzial. Im Land sind 86 Gemeinden potenziell für eine mitteltiefe Erdwärmenutzung geeignet, davon weisen 19 Gemeinden ein sehr hohes geothermisches Potenzial auf.

78 Prozent der Landesfläche wären für eine oberflächennahe Geothermie potentiell nutzbar. „In der Konsequenz könnten bis zu 60 Prozent der Bevölkerung preisgünstig über Fernwärmesysteme mit Erdwärme versorgt werden. Diese großen Vorteile wollen wir nutzen und erarbeiten derzeit die Eckpunkte für den strategischen Ausbau der Geothermie in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Meyer.

Zentrales Handlungsfeld seitens der Landesregierung ist die strategische Wärmeplanung und die Entwicklung von Modellprojekten. Zur strategischen Wärmeplanung soll ein Landesgutachten erarbeitet werden. Neben der Förderung von oberflächennahen Geothermieanlagen in kommunalen Gebäuden werden im Bereich der mitteltiefen Geothermie die Förderung von 20 Machbarkeitsstudien und der geophysikalischen Erkundung von 10 Potenzialgebieten angestrebt sowie die Förderung von Tiefenbohrungen für die geothermische Erschließung von 5 Modellprojekten.

Weitere Schritte umfassen die Vereinfachung von Planungs- und Genehmigungsverfahren zur Beschleunigung des Ausbaus der Geothermie, insbesondere im Wasser- und Baurecht sowie im Bereich der Umweltprüfungen. „Rund 20 Millionen Euro sind für eine mitteltiefe Geothermieanlage zu kalkulieren. Die hohen Anfangsinvestitionen sind von den Kommunen und den kommunalen Energieversorgern in unserem Bundesland nicht oder nur sehr schwer zu leisten.

Hier brauchen wir mehr Unterstützung vom Bund, denn die natürlichen geologischen Bedingungen und das damit verbundene hohe geothermische Potenzial bietet Mecklenburg-Vorpommern als Flächenland eine gute Zukunftsperspektive für eine flächendeckende, dauerhafte Transformation der Wärmeversorgung“, sagte Meyer.

Auf Bundesebene stehen zur Förderung von Projekten der mitteltiefen Geothermie in ersten Linie die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze und das Energieforschungsprogramm zur Verfügung. Einzelne Komponenten eines solchen Projektes werden mit maximal 50 Prozent vom Bund gefördert.

Mecklenburg-Vorpommern verfügt über jahrzehntelange Erfahrungen und Knowhow in der Erdwärmenutzung. Mehr als 500 Erdöl- und Erdgasbohrungen sowie etwa 30 Geothermiebohrungen mit einer Tiefe größer als 1.000 Meter wurden in den vergangenen vier Jahrzehnten realisiert und legen den Grundstein für den hohen Erkundungsgrad im Land. Die erste mitteltiefe Geothermieanlage Deutschlands ging in Waren 1984 in Betrieb.

Darüber hinaus wurde auch die erste geothermische Stromerzeugungsanlage Deutschlands in Neustadt-Glewe umgesetzt. Nach mehrjähriger Planung wurde im April 2023 eine weitere, hochmoderne Geothermieanlage in Schwerin eingeweiht. Die Anlage der mitteltiefen Geothermie wird etwa 15 Prozent des Fernwärmebedarfs der Landeshauptstadt decken. Eine umfangreiche Ausweitung der geothermischen Fernwärmeversorgung durch weitere Bohrungen im Stadtgebiet ist in Planung. Neben der direkten Nutzung geothermaler Wärme kann der Untergrund auch als Wärme- oder Kältespeicher genutzt werden.

Auch in diesem Bereich ist MV Spitzenreiter. Seit 2004 befindet sich der weltweit tiefste Wärmespeicher mit 1.200 Metern in Neubrandenburg. „Neben der Begleitung und Unterstützung der bestehenden geothermischen Leuchtturmprojekte im Land ist die Förderung von Forschung und Lehre im Themenkomplex Geothermie ein weiterer wichtiger Baustein zum erfolgreichen Ausbau der Erdwärmenutzung. Unser nächster Schritt ist die Erarbeitung eines Landesgutachtens zur strategischen Wärmeplanung“, sagte Meyer abschließend.

M-V ist Spitze beim Ausbau der Geothermie

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern ist heute vom Bundesverband Geothermie mit dem Preis „Champion Tiefe Geothermie“ ausgezeichnet worden. Der Preis wird einmal pro Jahr an das Bundesland mit dem größten Zubau an installierter Leistung in Tiefer Geothermie sowie mit der größten installierten Leistung pro Einwohner vergeben.

„Wir sind stolz darauf, Bayern als Erdwärme-Champion abzulösen. Auch bei uns in Ostdeutschland gibt es Lösungen, die ganz Deutschland voranbringen können“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bei der Übergabe des Preises im Rahmen eines Besuchs der Geothermie-Anlage in Neustadt-Glewe.

„Wir in Mecklenburg-Vorpommern wissen schon lange, dass die Zukunft bei den erneuerbaren Energien liegt. Mecklenburg-Vorpommern produziert mehr als doppelt so viel Strom aus erneuerbaren Energien als wir selbst verbrauchen. Die Geothermie ist vor allem für die Wärmewende von großer Bedeutung.

Mit einer an das Fernwärmenetz angeschlossenen Geothermieanlage kann man viele Haushalte gleichzeitig an die erneuerbaren Energien anschließen, so wie das beispielsweise in Schwerin geschehen ist. Das ist deutlich einfacher und für die Bürgerinnen und Bürger mit erheblich weniger Belastungen verbunden als das Auswechseln ganzer Heizungen“, sagte Schwesig weiter.

„Der Ausbau einer klimaneutralen Wärmeversorgung ist eine zentrale Herausforderung der Energiewende. Mecklenburg-Vorpommern ist Vorreiter – daran wollen wir anknüpfen und Modellregion für die Erdwärmenutzung in Deutschland werden. Als Fundament für die strategische Entwicklung der Erdwärmenutzung hat die Landesregierung ein Eckpunktepapier erarbeitet.

Denn Mecklenburg-Vorpommern bietet als Flächenland mit natürlichen geologischen Bedingungen und dem damit verbundenen hohen geothermischen Potenzial eine gute Zukunftsperspektive für eine flächendeckende, dauerhafte Transformation der Wärmeversorgung“, erklärte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Mit einem Zubau von über 7 MWtherm hat sich die installierte Leistung in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.

Schönwolder Moor bei Rögnitz

Rögnitz – Mecklenburg-Vorpommerns Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus informiert sich heute ab 16 Uhr nördlich von Rögnitz im LK Nordwestmecklenburg(53°37’34.1″N 11°01’37.9″E) mit Vertretern des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe, der Landesforstanstalt und der Stiftung Biosphäre Schaalsee über die Renaturierung des Schönwolder Moores. Geplant ist eine Begehung des Areals mit Besichtigung der Hochmoorkalotte und anschließender Diskussion.

„Mecklenburg-Vorpommern verfügt über drei Biosphärenreservate: Schaalsee, Flusslandschaft Elbe und Südost-Rügen. Sie sind Modellregionen für eine nachhaltige Landnutzung, gemeinsam mit den Menschen vor Ort. Naturschutz, regionale Wertschöpfung, Umweltbildung und Ernährung – alle Ziele werden hier gemeinsam gedacht und berücksichtigt. Hiermit leisten die Biosphärenreservate wesentliche Beiträge für die Erreichung von Zielen des Landes M-V und geben eine Idee für das Leben von morgen. Dies wird auch am Schönwolder Moor deutlich.

Hier hat sich über viele Jahre die Zusammenarbeit von Biosphärenreservatsamt, Stiftung Biosphäre Schaalsee, Zweckverband Schaalsee-Landschaft und weiteren wichtigen Partnern bewährt.
Moorschutz ist Klimaschutz! Alle Moore von M-V müssen spätestens 2040 wiedervernässt sein. Dieses Ziel erreichen wir nicht, wenn wir Moorschutz ausschließlich als Nischenthema des Naturschutzes begreifen, bei dem es darum geht, große Flächen aus der Nutzung zu nehmen.

Da Moore immer mitten in einer intensiv genutzten Landschaft liegen, kommt es darauf an, mit Eigentümern und Nutzern zu sprechen und Zielkonflikte weitesgehend auszuräumen. Das bedeutet oft den Kauf von Flächen oder die Vereinbarung von Nutzungsentschädigungen. Weiterhin bedarf es umfangreicher Planungen als Grundlage für die Genehmigungen. Daher können wir froh sein, dass M-V mit den eigenen Großschutzgebieten so wichtige Akteure in der Fläche hat, die regionale Lösungen vor Ort suchen und finden“, sagte Backhaus.

Das Schönwolder Moor liegt zwischen den Dörfern Rögnitz, Schönwolde und Neu Steinbeck in den Gemeinden Krembz und Rögnitz. Es verfügt als einziges Regenmoor in Mecklenburg-Vorpommern über einen nahezu ungestörten Schichtenaufbau im Bereich des Hochmoorkörpers. Der aktuelle Zustand des Schönwolder Moores gilt als unbefriedigend, da der Wasserhaushalt der Gebiete in der Vergangenheit durch Entwässerung gestört wurde.

Ziel des Projekts ist es, eine bessere Wasserversorgung des Hochmoores zu schaffen, indem Gräben geschlossen werden. Nach Abschluss der Arbeiten soll die heimische Vegetation des Hochmoores auf einer größeren Fläche wieder zur Verfügung stehen. Durch die Maßnahme werden rund 131 ha (43 ha Hochmoor, 88 ha Niedermoor) durch die Anhebung des Wasserspiegels begünstigt. Weiterhin dient die Maßnahme dem natürlichen Klimaschutz, denn in Torf ist CO2 gebunden, das bei Trockenheit freigesetzt wird.

Backhaus betonte vor Ort, dass Mecklenburg-Vorpommern mit dem Landesklimaschutzgesetz, der Erarbeitung einer Moorschutz- und Landnutzungsstrategie sowie dem Aufbau einer Moorschutzagentur und der Ausbildung von Moorschutzspezialisten aus Mitteln des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) wichtige Weichen stellt, um die Moore im Land nass zu bekommen.
In M-V gibt es 287.900 ha Moor. Das sind rund 12 Prozent der Landesfläche. Von der gesamten Moorfläche werden 159.098 ha landwirtschaftlich genutzt (55 %); hiervon wiederum 139.980 ha als Dauergrünland und 19.118 ha als Acker. Weitere 49.509 ha der Moore sind in forstwirtschaftlicher Nutzung. Insgesamt verursachen die entwässerten Moore Treibhausgasemissionen in Höhe von über 6 Mio. Tonnen CO2-Äq pro Jahr und sind damit für rund 30 % der gesamten THG von Mecklenburg-Vorpommern verantwortlich.

Nach Angaben des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern (LUNG) wurden seit 1990 Projekte zur Wiedervernässung von Mooren „oder zur Verbesserung der hydrologischen Situation“ auf einer Fläche von 35.877 ha umgesetzt. Die Finanzierung erfolgte im Wesentlichen aus Europäischen Strukturfonds,  insb. ELER im Rahmen von Förderrichtlinien wie beispielsweise der Naturschutzförderrichtlinie. Für die kommende Förderperiode des ELER ab 2023 wird das Fördervolumen von 20 Mio. Euro auf 5,85 Mio. Euro reduziert. Auf Grundlage der bereits geförderten Vorplanungen liegt der prognostizierte Mittelbedarf bei über 40 Mio. Euro.

Branchentreffen der Automobilzulieferer

Schulte: Unternehmen müssen innovative und zukunftsgerichtete Lösungen etablieren

Greifswald – Unter dem Leitthema „Transformation der Produktion. Chance für die Automobilzulieferer in M-V“ hat Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte am Dienstag in Greifswald über aktuelle Herausforderungen auf dem Branchentag der Automobilzulieferer diskutiert. „Neben der Bewältigung aktueller Herausforderungen wie beispielsweise den Energiepreisen und gestörten Lieferketten ist die Transformation der Produktion das wichtigste Thema der Branche.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Unternehmen innovative und zukunftsgerichtete Lösungen finden. Das betrifft nicht nur die Produktionstechnologien, sondern auch die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie Mitarbeitergewinnung und -förderung. Auf diesem Weg unterstützen wir die Branche“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Veranstalter des Branchentages war das Netzwerk automotive-mv e.V. Das Ziel der Netzwerkpartner ist es unter anderem, die Unternehmen als Marktteilnehmer in wettbewerbsfähige Strukturen wie Kooperationsketten, Lieferantenketten und Wertschöpfungscluster einzubetten. Insbesondere die Strategie der Gestaltung von Wertschöpfungsclustern (Zusammenführung von Herstellern, Zulieferern, Engineering-Dienstleistern und Fachhochschulen/Hochschulen) soll die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken.

Das Netzwerk entwickelt sich zudem zu einer Innovationsplattform und unterstützt im Rahmen der Regionalen Innovationsstrategie des Landes die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten seiner Mitglieder. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Netzwerk aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 254.000 Euro im Zeitraum 2023 bis 2025.

„Um den sich wandelnden Anforderungen stärker gerecht zu werden, hat das Netzwerk automotive-mv e.V. den Aufbau durch einen Automotive-Weiterbildungsverbund und die Etablierung eines Automotive-Transferzentrums für CO2-neutrale Produktion initiiert. Das ist ein kluger Schritt der Branche, sich in dem technologischen Wandel zusammenzuschließen“, sagte Schulte.

Das Netzwerk hatte im vergangenen Jahr einen Zuwendungsbescheid für AUTOTRANS-MV erhalten. Das Projektbudget beträgt insgesamt rund 1,7 Millionen Euro. Zum Projektkonsortium gehören der automotive-mv e.V., der REFA-Landesverband M-V e.V. sowie die Universität Rostock, Lehrstuhl Fertigungstechnik. Ziel des Vorhabens ist es, Transformationsbedarfe sowie die Innovations- und Wachstumspotentiale in der Branche zu identifizieren, um eine auf die regionalen Erfordernisse zugeschnittene Automotive-Transformationsstrategie zu entwickeln.

„Transformation geht auch damit einher, dass Unternehmen neue und andere Qualifikationen und Kenntnisse von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erwarten. Gleichzeitig müssen Firmen das bestehende Personal bei den Transformationsprozessen miteinbeziehen – das gilt vor allem bei fortschreitender Digitalisierung oder dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz“, hob Schulte abschließend hervor.

Die Sozialpartner-Initiative Kompetenzzentrum Arbeit 4.0 „mv-works“ ist 2019 entstanden und hat sich zu einer zentralen Anlaufstelle für Betriebe und Beschäftigte zu Fragen der Transformation der Arbeitswelt entwickelt. Dabei geht es unter anderem um           Workshops mit Betrieben über Digitalisierungsansätze, Veränderung von Arbeitsorganisation, Führung und Kultur im Unternehmen.

Die Gesamtinvestition für das Projekt beträgt im Förderzeitraum von 2022 bis Ende 2024 knapp eine Million Euro. Das Wirtschaftsministerium beteiligt sich mit mehr als 900.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF).

Die übrigen Gelder stellen die Sozialpartner bereit – u.a. über die Beteiligung der Stiftung Neue Länder der Otto-Brenner-Stiftung. Projektträger ist die von den Sozialpartnern Nordmetall und IG Metall Küste getragene Gesellschaft TGS – Gesellschaft für Strukturentwicklung mbH in Rostock-Warnemünde.

In Mecklenburg-Vorpommern sind etwa 100 überwiegend kleine und mittlere Unternehmen im Bereich automotive tätig. Davon sind ca. 30 Unternehmen spezialisierte Automotive-Zulieferer.

Beispiele hierfür sind die Webasto Thermo & Comfort SE in Neubrandenburg und die ZF Airbag Germany GmbH in Laage. Mittlerweile arbeiten ca. 5.200 Menschen in diesem Industriezweig und erwirtschaften in den etwa 100 Betrieben einen jährlichen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro. Der Verein „automotive mv e.V.“ wurde 2006 durch zwölf Netzwerkpartner gegründet.

Gegenwärtig hat der Verein 23 Mitgliedsunternehmen mit rund 3.500 Beschäftigten und 180 Auszubildenden. Die Unternehmen erwirtschaften einen Jahresumsatz von ca. 1,1 Milliarden Euro.

Bundesweiter Geschichtswettbewerb

Landessieger aus Greifswald und Dömitz / Oldenburg: Selbstständig und produktiv Lösungen erarbeitet

Schwerin – Beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, dem größten historischen Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland, sind in diesem Jahr eine 4. Klasse und eine 9. Klasse Landessieger in Mecklenburg-Vorpommern geworden.

Der Staatssekretär im Bildungsministerium, Tom Scheidung, überreichte am 24. Oktober 2023 die Preise bei einer Feierstunde im Schweriner Schloss. Einen Landessieg und eine Auszeichnung für den besten Gruppenbeitrag in M-V errangen 24 Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse der Grundschule „Käthe Kollwitz“ in Greifswald mit dem Thema „Sozialer Wohnungsbau – eine immerwährende Aufgabe“.

Eine Schülerin und ein Schüler der 9. Klasse des Gymnasialen Schulzentrums „Fritz Reuter“ in Dömitz erzielten den weiteren Landessieg mit dem Thema „Die Spuren deutscher Geschichte in einer Siedlung in Dömitz. Wenn Häuser erzählen …“ Zwei Förderpreise gingen an das Innerstädtisches Gymnasium Rostock mit dem Thema „Wohnen in der Geschichte: 6 Balkone“ und an die Europaschule Rövershagen mit dem Thema „Die Cordsche Villa“.

„Unsere Schülerinnen und Schüler beweisen, dass sie sich mit anspruchsvollen Aufgaben auseinandersetzen können, dass sie selbstständig und produktiv Lösungen erarbeiten – oft in kooperativer Arbeit. Darin liegen die Kernziele von Schule überhaupt“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

„Die Schülerinnen und Schüler haben sich in ihren Schulen freiwillig für geschichtliche Zusammenhänge engagiert und mit außergewöhnlichem Aufwand Wettbewerbsbeiträge erarbeitet. Ich bin sehr beeindruckt von der Qualität der Arbeiten und gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern von Herzen“, so die Ministerin weiter.

Die Ministerin dankte auch den Jurorinnen und Juroren sowie Lehrerinnen und Lehrern: „Sie haben ehrenamtlich und zusätzlich zum regulären Unterricht die Wettbewerbsarbeit betreut. Das zeigt: Sie fühlen sich zum Lehrersein berufen. Davor habe ich den höchsten Respekt. Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern, dass sie möglichst viele solcher Lehrkräfte erleben können.“

Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten feiert in diesem Jahr sein 50. Jubiläum. Der von der Kultusministerkonferenz besonders geförderte Schülerwettbewerb ermuntert junge Menschen, sich mit der Geschichte vor der eigenen Haustür auseinanderzusetzen.

Ziel ist es, Kompetenzen im Umgang mit Medien und beim wissenschaftlichen Arbeiten zu fördern, Kreativität bei der Darstellung der Forschungsergebnisse zu wecken und das forschende und entdeckende Lernen zu aktivieren –  auch an außerschulischen Lernorten wie Archiven, Museen, Gedenkstätten und im generationsübergreifenden Dialog.

Das Thema 2022/2023 lautete „Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte“. Die Ausschreibung forderte junge Menschen dazu auf, die Wohnverhältnisse in der Vergangenheit und ihre Bedeutung für die Gesellschaft der damaligen Zeit zu erforschen. Bundesweit gingen 5.605 Schülerinnen und Schüler auf historische Spurensuche und reichten insgesamt 1.651 Beiträge ein.

Aus M-V wurde 14 Beiträge von insgesamt 82 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eingereicht. Die Landessiege sind jeweils mit 500 Euro dotiert, die Förderpreise mit jeweils 200 Euro. Zudem werden die erfolgreichsten Schulen und Gruppenbeiträge (ab 10 Personen) der Bundesländer geehrt (1.000 Euro).

„Die Schülerinnen und Schüler aus M-V haben sich im historischen Wettbewerb mit einem Thema aus der Geschichte identifiziert und sind tief in ein einzelnes Beispiel eingedrungen. Selbst Fachleuten offenbart dies oft neue erhellende Details und Zusammenhänge“, betonte Staatssekretär Tom Scheidung.

„Es zeigt, dass das Fach Geschichte dazu beiträgt, junge Menschen zu motivieren, sich aktiv und kreativ mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen und zu eigenem Denken anregt. Das gilt auch schon im Sachunterricht der Grundschule.“

1. Innovationsfestival Rostock

Schulte: Auftaktveranstaltung ist erster Schritt für eine engere Zusammenarbeit

Rostock – Vom 24.10.2023 bis zum 26.10.2023 findet das 1. Innovationsfestival Rostock statt. Es ist aus der Idee entstanden, eine deutsch-amerikanische Konferenz zu Start-ups, Unternehmertum und Innovationen in Rostock mit dem Internationalen „MVpreneur Day“ rund um die Themen Blue Economy, Start-ups und Smart City zu verbinden.

Wirtschaftsstaatssekretär begrüßte die Teilnehmenden des 1. Innovationfestivals: „Lassen Sie uns gemeinsam in die Zukunft schauen und diese Zukunft auch gemeinsam gestalten. Die heutige Auftaktveranstaltung sollte daher ein erster Schritt in eine langfristige und nachhaltige Zusammenarbeit sein. Die Förderung des Technologietransfers von der Wissenschaft in die Wirtschaft und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Markt sind Schwerpunkte unserer Forschungs- und Entwicklungsstrategie.“

Die Veranstaltung resultiert aus dem Wunsch, die transatlantischen Beziehungen zwischen Mecklenburg-Vorpommern und den Vereinigten Staaten zu intensivieren sowie ein Deutsch-Amerikanisches Institut in Rostock zu etablieren. Der bereits erfolgreiche „MVpreneur Day“ wird zudem erstmalig in diesem Jahr international ausgerichtet mit dem Ziel, die lebendige Start-up-Community in der Region Rostock und den Austausch mit amerikanischen Partnern zu fördern und unterstützen.

Der erste Konferenz-Tag des Festivals befasst sich mit folgenden drei Themen: Blue Economy, Smart City und Start-ups. Die Blue Economy stellt aktuelle Trends und Projekte der blauen Wirtschaft mit den Schwerpunkten Offshore, Häfen und Unterwassertechnologie in Mecklenburg-Vorpommern und New Jersey vor.

Smart City steht für innovative Lösungen für das Datenmanagement und dessen Anwendung in den Städten. Es werden Einblicke über digitale Stadtpläne und intelligente Kataster bis hin zu GPS-Systemen und Radaren, die fahrerlose Busse ermöglichen, gegeben. Bei den Start-ups liegt der Schwerpunkt auf der Gründung und Entwicklung.

Der zweite Tag, der „MVpreneur Day“, wird vom Zentrum für Entrepreneurship der Universität Rostock veranstaltet. Der „MVpreneur Day“ ist die größte Veranstaltung zum Thema Unternehmertum im Norden und richtet sich an alle kreativen Ideenträger und klugen Köpfe in Mecklenburg-Vorpommern.

Tag drei steht unter dem Motto „Matchmaking“, an dem sich Gelegenheiten bieten sollen, bei Gesprächen, Gemeinsamkeiten zwischen den USA und Mecklenburg-Vorpommern zu finden.

Größte Sandaufspülung in M-V startet

Prerow – Auf dem Darß vor Prerow und Zingst beginnt in dieser Woche die von den Sandmengen her umfangreichste Sandaufspülungen an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns. Es handelt es sich um eine Wiederholungsaufspülung der Landesküstenschutzdüne, die in zwei Abschnitten mit ca. 720.000 m³ Sand verstärkt wird, was rund 60.000 LKW-Ladungen entspricht.

Bauherr für die fast 9 km lange Düne ist das Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg. Für die Umsetzung der Maßnahme wird nach europaweiter Ausschreibung die Firma Rohde Nielsen A/S aus Kopenhagen beauftragt. Die Aufspülarbeiten beginnen vorrausichtlich am 16.10.2023 in Prerow.

Die Gewinnung des marinen Sandes aus der gewerblichen Lagerstätte Plantagenetgrund NW, Teilfeld 1 in 11 bis 15 m Tiefe erfolgt durch hydraulische Förderung mit Hilfe von zwei Laderaumsaugbaggern (u.a. Thor R von Rohde Nielsen). Der Sand wird mit Wasser gelöst, geladen und an Bord gesiebt.

Das Überschusswasser und das grobe Material wird ins Meer zurückgeleitet. Der Laderauminhalt wird zur Koppelstelle transportiert. Dann wird der Sand gemischt mit Wasser durch eine Dükerleitung in die Einbaustelle an den Strand gespült. Das Spülwasser fließt zurück in die Ostsee und der Sand bleibt am Strand zurück. Dieser wird entsprechend der Planung zur Düne profiliert.

Nach der Profilierung der Dünen erfolgt die Bepflanzung mit Strandhafer. Bis Ende März 2024 wird die Maßnahme abgeschlossen sein. Durch die Aufspülung wird insbesondere der Strand höher und breiter. Die Uferlinie verlagert sich mind. 10 m seewärts.

Die geplanten Baukosten für die Wiederherstellung der Landesküstenschutzdüne betragen insg. ca. 10 Mio. EUR. Davon kommen 70 % aus Mitteln des Bundes aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ und 30 % werden aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern finanziert.