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Rostocker Straßenzeitung „STROHhalm“

Drese gratuliert Verein Wohltat zur 300. Ausgabe der Rostocker Straßenzeitung „STROHhalm“

Rostock – Sozialministerin Stefanie Drese hat anlässlich der 300. Ausgabe der Rostocker Straßenzeitung STROHhalm die Arbeit des Vereins Wohltat für Stadt und Region gewürdigt.

„Die niedrigschwelligen Angebote, wie sie Wohltat e. V. in Rostock anbietet sind enorm wichtig“, betonte Drese als Gast der Jubiläumsfeier des Straßenmagazins im Ostseestadion. Der Verein betreue und berate Langzeitarbeitslose sowie Wohnungs- und Obdachlose, helfe bei Behördengängen und bei der Suche von Wohnraum, biete eine Suppenküche an und gebe den „STROHhalm“ heraus. „Damit stabilisieren Sie die Menschen und geben ihnen wieder Lebensmut“, so Drese.

Die Ministerin verdeutlichte, dass der „STROHhalm“ für viele Menschen weit mehr als eine Zeitschrift sei. Der Verkauf bedeute nicht nur einen Zuverdienst für die Verkäuferinnen und Verkäufer, sondern fördere die Selbständigkeit und damit das Selbstbewusstsein.

Drese: „Ich finde es beeindruckend, dass Menschen ohne Obdach, ohne Wohnung bzw. ohne Erwerbsmöglichkeit durch das „Strohhalm“-Projekt wieder eine Aufgabe und einen Halt gefunden haben. Für viele bedeutet das einen Einstieg in ein neues Leben.“

Mit dem Verkauf der Zeitung bietet der Verein Wohltat e. V. wohnungslosen Menschen, Sozial- und Hartz-IV-Empfängern und Langzeitarbeitslosen eine Beschäftigungsmöglichkeit, die ein erster Schritt in Richtung Selbständigkeit bis hin zur Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess sein kann.

Drese hob zudem die enge Verwurzelung des Vereins Wohltat und des „STROHhalms“ in der Rostocker Stadtgesellschaft hervor. Dabei bedankte sich die Ministerin ausdrücklich beim FC Hansa Rostock. „Das zeigt die soziale Verantwortung des FC Hansa, der ein langjähriger Partner des „Strohhalms“ ist und die Jubiläumsfeier im VIP-Bereich ermöglicht hat“, sagte Drese.

Im Dezember 1995 erschien die erste Ausgabe des „STROHhalms“. Die verkaufte Auflage betrug 4.000 Stück. Im 20. Erscheinungsjahr waren es ca. 60.000 Zeitungen, die in Rostock und Bad Doberan verkauft wurden. Der „STROHhalm“ möchte den benachteiligten Menschen in der Gesellschaft Gehör verschaffen und spricht mit seinen Inhalten und vornehmlich sozialen Themen eine breite Leserschaft an. Vom Erlös jeder verkauften Zeitung können die Verkäufer die Hälfte behalten.

Hilfe nach Brand

Christian Pegel sichert nach Brand in Feuerwehrtechnischen Zentrale Hilfe zu

Warin – Aufgrund des schweren Brandes auf dem Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Warin im Landkreis Nordwestmecklenburg seit den frühen Morgenstunden hat Innenminister Christian Pegel dem Landrat bereits zugesagt, dass der Landkreis in dieser besonderen Situation nicht allein gelassen wird und das Land seine Möglichkeiten zur Unterstützung prüft.

„Für den Brand- und Katastrophenschutz im Landkreis ist das ein herber Schlag. Die FTZ ist der zentrale Ausbildungsort für die Kameradinnen und Kameraden im Kreis, das trifft die Feuerwehren und damit uns alle bis ins Mark“, sagt Landesinnenminister Christian Pegel.

Im Innenministerium würden derzeit alle denkbaren Unterstützungsmöglichkeiten geprüft, um möglichst schnell und unkompliziert Hilfe für eine zügige Wiederherstellung der Ausbildungsfähigkeit der FTZ leisten zu können, so der Minister.

Bei Neubeschaffungen der durch den Brand zerstörten Fahrzeuge seien allerdings erhebliche Beschaffungszeiten einzurechnen, berichtet Pegel aus den Erfahrungen des Innenministeriums mit Käufen solcher speziellen Fahrzeuge.

Aufgrund der Abwesenheit des Innenministers hat dieser den zuständigen Staatssekretär Wolfgang Schmülling gebeten, sich kurzfristig vor Ort ein Bild von der Situation in der FTZ zu machen.

Die Schadenssumme im Zusammenhang mit dem Zeitwert der Technik und der beschädigten Bausubstanz belaufe sich auf rund 750.000 Euro, die Wiederbeschaffungskosten der beschädigten und teilweise zerstörten Fahrzeuge auf mehr als drei Millionen Euro.
Betroffen von dem Brand war ein Komplex, bestehend aus etwa 13 Garagen mit mehreren Fahrzeugen.

Warnung vor Küstenabbrüchen

Backhaus warnt vor Küstenabbrüchen und Munitionsfunden nach Sturmflut

Schwerin – In Folge des Sturmhochwassers am 20./21. Oktober 2023 warnt Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus, der auch für den Küstenschutz im Land zuständig ist, vor nachträglichen Küstenabbrüchen, z.B. in Kühlungsborn, Stoltera oder Ahrenshoop.

„Von Sparziergängen an den Steilufern, sei es an den Kliffkanten oder unterhalb der Steilküsten rate ich dringend ab. Gefahr durch Verschütten droht auch in Bereichen von entstandenen Dünenabbrüchen, die zum Teil bis zu 7 Meter hoch sein können“, sagte er.

Auch hat das Umweltministerium heute die Meldung erreicht, dass die Sturmflut am Ostseestrand im Bereich des Naturschutzgebietes Riedensee bei Kühlungsborn und Bastorf  Munitionsreste freigelegt hat. StrandbesucherInnen sind dazu angehalten, diesen Bereich zu meiden.

Der NABU Mittleres Mecklenburg, der seit 2018 die Schutzgebietsbetreuung im NSG/FFH-Gebiet Riedensee mit RangerInnen durchführt, wird sowohl die Munitionssuche und -bergung durch den Munitionsbergungsdienst M-V als auch die Bergung größerer Mengen durch die Sturmflut abgebrochener oder freigespülter Dünenzaunpfähle und des zugehörigen Drahtes) begleiten.

Die Strand-RangerInnen werden derzeit dankenswerterweise gefördert und unterstützt durch die Tourismus, Freizeit & Kultur GmbH Kühlungsborn (TFK), die NUE-Stiftung, die Gemeinde Bastorf und das LUNG M-V.

Die Sturmflut ist für den überwiegenden Teil des Landes als mittlere Sturmflut einzustufen, weil Wasserstände bis zu 1,50m über dem mittleren Wasserspiegel eingetreten sind. Im westlichen Küstenabschnitt (Wismarbucht, Lübecker Bucht) wurden Wasserstände bis ca. 1,60 m über NHN erreicht (unterer Bereich einer schweren Sturmflut).

Der Minister betonte, dass die Küstenschutzanlagen des Landes alle Stand gehalten haben und auch für kommende Ereignisse gut gerüstet sind. „Überflutungsgefährdungen in den durch diese Anlagen geschützten Gebieten bestehen nicht. Die umfangreichen Investitionen des Landes in den Küstenschutz von jährlich fast 20 Millionen Euro zahlen sich damit aus“, so Backhaus.

Seit dem Wochenende liegen der Abteilung Küste des StALU Mittleres Mecklenburg die Vermessungsergebnisse vor und werden dort ausgewertet. Eine erste überschlägige Prüfung ergab, dass mit Blick auf die Sicherheit bei Eintritt weiterer Sturmhochwasser an keiner Landesküstenschutzdüne Sofortmaßnahmen notwendig werden. Erwartet wird allerdings, dass in einigen Abschnitten eher als geplant Sandaufspülungen erforderlich sein werden, z. B. im Küstenabschnitt vor Ahrenshoop.

Im Vergabeverfahren befindet sich derzeit die Sandaufspülung Neuhaus-Dierhagen. Auch in diesem Bereich sind in Folge der Sturmflut erhebliche Sandverluste eingetreten, so dass an Hand der Vermessungsergebnisse aktuell der Mehrbedarf gegenüber der ausgeschriebenen Sandmenge ermittelt wird. Die Zuschlagserteilung im laufenden Vergabeverfahren wurde um eine Woche verlängert, um die Mehrmengen gleich mit zu beauftragen.

Aufgrund der langen Verweilzeit hoher Wasserstände in den Bodden und Haffen hat es zudem hohe Belastungen auf Deiche gegeben, die nicht Teil der Landesküstenschutzanlagen sind.

Einige Deiche, die dem Schutz landwirtschaftlicher Flächen dienen, wurden überströmt und haben infolge der Überströmung zum Teil auch Schaden genommen (Wieck, Michaelsdorf, Neuendorf-Heide).

Nach Einschätzung des Umweltministeriums hat aber zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Wohngebäude oder eine relevante Anzahl von Nebengebäuden bestanden.

Martinimarkt 2023

Das Land Mecklenburg-Vorpommern bestellt zusätzliche ODEG-Züge für Hin- und Rückfahrt zum Martinimarkt 2023 / Mehr Zugleistungen zwischen Schwerin und Parchim für das traditionelle Herbst-Highlight

Schwerin – In einer gemeinsamen Initiative vom Land Mecklenburg-Vorpommern und der ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH – werden zusätzliche Zugleistungen auf der Linie RB13 (Parchim <> Schwerin <> Rehna) während des Martinimarkts 2023 zwischen Schwerin und Parchim angeboten.

„Mehr Angebot, mehr Service und vor allem: mehr Klimaschutz – dies sind gute Nachrichten für SPNV-Fahrgäste und zeigt, dass es mit der Mobilitätswende vorangeht. Auch unserem Ziel, den SPNV in Mecklenburg-Vorpommern besonders in der ländlichen Region noch besser zu vertakten, kommen wir einen Schritt näher.

Gleichzeitig bereiten wir den Einsatz des landesweiten Busnetzes zu Beginn 2024 vor. Diese und viele weitere Vorhaben für den Ausbau des ÖPNVs sind in der Mobilitätsoffensive der Landesregierung für die Zukunft festgelegt worden. Damit wollen wir das ÖPNV-Angebot in Mecklenburg-Vorpommern – vor allem im ländlichen Raum – stärken. Dieses ÖPNV-Gesamtpaket kann sich sehen lassen“, so Verkehrsminister Reinhard Meyer.

„Gemeinsam mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern setzen wir ein starkes Zeichen für die Mobilität unserer Fahrgäste und tragen dazu bei, das Martinimarkt-Erlebnis für Besucherinnen und Besucher jeden Alters noch angenehmer zu gestalten. Mit den zusätzlichen Zugleistungen auf der Linie RB13 während der Veranstaltung bieten wir eine bequeme und umweltfreundliche Anreisemöglichkeit.

Die ODEG freut sich darauf, die Gäste auf ihrer Zugreise zu begleiten und wünscht allen bereits jetzt viel Vergnügen bei der Erkundung des Marktes mit seinem vielfältigen Angebot“, sagt Stefan Neubert, Geschäftsführer der ODEG.

Der Martinimarkt, Mecklenburgs größter Jahrmarkt, findet in diesem Jahr vom 03. bis 06. November 2023 statt und verspricht, erneut ein beeindruckendes Erlebnis für Besucherinnen und Besucher jeden Alters zu werden.

Die ODEG führt im Auftrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 28 zusätzliche Fahrten am 04. und 05. November 2023 auf der Strecke der RB13 zwischen Schwerin und Parchim durch. Diese zusätzlichen Fahrten werden mit einem zusätzlichen Fahrzeug vom Typ Regioshuttle angeboten, so dass Gäste den Martinimarkt auch am Wochenende bequem im Stundentakt erreichen können.

Die engagierten Servicemitarbeiter/-innen im Nahverkehr der ODEG begleiten die Fahrgäste wie gewohnt zu einhundert Prozent und stehen zur Verfügung, um sicherzustellen, dass deren Reise so angenehm wie möglich verläuft.

Die Veranstaltungszeiten für den Martinimarkt sind wie folgt:

  • Freitag, 03.11.2023: 14:00 – 23:00 Uhr
  • Samstag, 04.11.2023: 10:00 – 00:00 Uhr
  • Sonntag, 05.11.2023: 10:00 – 21:00 Uhr
  • Montag, 06.11.2023: 14:00 – 21:00 Uhr

Der Martinimarkt in Parchim ist ein faszinierendes Ereignis, das für Spaß und Unterhaltung für die ganze Familie sorgt. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter: www.parchim.de

Die genauen Fahrzeiten und weitere Informationen finden Sie auf unserer Website unter www.odeg.de

Sozialer Zusammenhalt

Schwesig: Kirchen leisten einen wichtigen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt

Dettmannnsdorf – Auf dem Reformationsempfang am 31.10. 2023 der Evangelisch-Lutherischen Nordkirche in Dettmannsdorf hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig das Wirken der Kirchen in Mecklenburg-Vorpommern gewürdigt. Schwesig dankte allen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den zahlreichen ehrenamtlich Engagierten in der Nordkirche.

„Sie sind Teil unseres gesellschaftlichen Lebens. Pastorinnen und Pastoren sind für die Menschen da, die Rat suchen. Die Gemeinden sind Heimat für alle, die glauben und Orte, an denen sich viele engagieren. Kirchliche Einrichtungen wie die Diakonie leisten wichtige Beiträge für soziale Absicherung und Hilfe in Not. Die Kirchen leisten damit einen wichtigen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt im Land.“

In diesem Jahr stand der Empfang unter dem Motto „Kirche macht Schule“. „Wir leben in unruhigen, in schwierigen Zeiten, die uns immer wieder herausfordern, uns eine Meinung zu bilden und für unsere Werte einzustehen“, sagte Schwesig mit Blick auf internationale Krisen und innenpolitische Herausforderungen in Deutschland.

„Ganz wichtig, um uns in dieser Welt zurechtzufinden, ist Bildung. Eine Bildung, die Hintergründe vermittelt und gleichzeitig Werte. Eine Bildung, die zum kritischen Nachdenken anregt und zugleich zu einem verantwortungsbewussten Leben.“

Eine solche Bildung, „demokratisch, selbstbestimmt und werteorientiert“, sei das Ziel des Schulsystems in Mecklenburg-Vorpommern. Zu diesem würden auch die evangelischen Schulen gehören. „18 Schulstandorte hat die Schulstiftung der Nordkirche.

Dazu kommt die frühkindliche Bildung in kirchlicher Trägerschaft. Und die vielen Bildungsangebote in den Gemeinden und in der Diakonie. Das ist eine wichtige Arbeit für die Entwicklung unseres Landes, für den sozialen Zusammenhalt und für die Demokratie.“

Frauenschutzhaus wieder erreichbar

Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt: „Leider braucht es diese Anlaufpunkte für Frauen als Opfer häuslicher Gewalt noch.“

Stralsund – Ein halbes Jahr nach Übernahme der Trägerschaft eröffnet der Verein „STARK MACHEN e.V.“ sein Angebot des Frauenschutzhauses Stralsund. Ab 1. November 2023, ist das Frauenschutzhaus unter Telefon (0381) 229 96 00 oder per E-Mail fsh.hst@stark-machen.de erreichbar.

Das Haus selbst wird gerade saniert. Der Verein hat für den Übergang Räume angemietet, um den Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, Hilfe anbieten zu können.

Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt: „Es ist gut, dass es für die Frauen als Opfer häuslicher Gewalt in Stralsund und Umgebung wieder eine direkte Anlaufstelle gibt. Leider braucht es immer noch Einrichtungen wie diese.

Allein im Jahr 2022 haben in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 263 Frauen Schutz und Sicherheit vor häuslicher Gewalt in einem der neun Frauenschutzhäuser des Landes gefunden. Dank der engagierten und professionellen Hilfe, Beratung und Unterstützung der Mitarbeiterinnen konnte Frauen und oft auch ihren Kindern eine neue Perspektive eröffnet werden.

Die Frauen suchen Hilfe wegen unterschiedlichen und vielfältigen Belastungen und wünschen sich, aus den gewaltgeprägten Lebensverhältnissen herauszukommen“, so Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt.

Die Landesbeauftragte für Frauen und Gleichstellung Wenke Brüdgam: „Ich freue mich sehr, dass es gemeinsam mit dem Landkreis Vorpommern-Rügen und der Hansestadt Stralsund, vor allem aber mit dem Träger Stark Machen e. V. gelungen ist endlich wieder die Unterbringung von, von häuslicher Gewalt betroffener Frauen in Stralsund zu ermöglichen. Dieses Hilfsangebot ist in Zeiten steigender Fallzahlen dringend notwendig und konnte nur durch den großen Einsatz des Trägers ermöglicht werden.“

Die Geschäftsführerin des Vereins „Stark Machen e.V“ Ulrike Bartel: „Im Frauenschutzhaus Stralsund selbst können acht Frauen und ihre Kinder Zuflucht finden. Zuallererst finden sie bei uns einen Schutzraum, so dass sie durchatmen können und zur Ruhe kommen.

Sie treffen auf Frauen, die ein ähnliches Schicksal haben und unser kleines Team steht ihnen zur Seite. Wir schauen, ob der Schutz im Haus ausreicht; vielleicht gibt es Geldsorgen, brauchen die Kinder eine neue Schule oder einen Kitaplatz. Und dann sind da erfahrene Sozialarbeiterinnen, die helfen, das Erlebte im Gespräch zu verarbeiten, um letztlich wieder auf die Beine zu kommen. Ein Frauenschutzhaus kann niemals allein für den Schutz von gewaltbetroffenen Frauen sorgen.

Da braucht es gut aufgestellte Beratungsstellen, den Weißen Ring, Polizei, Jugend- und Sozialamt, das Jobcenter. Da haben wir bereits mit unseren Beratungsstellen gegen häusliche Gewalt im Landkreis eine verlässliche Struktur aufgebaut, in die sich die neuen Beraterinnen des Frauenschutzhauses jetzt einarbeiten, sie nutzen und weiter ausbauen. Ein starkes Netzwerk und ein gesellschaftliches Klima, das häusliche Gewalt nicht zulässt, ist die beste Unterstützung. Für das Frauenschutzhaus und vor allem für die Frauen, die zu uns kommen.“

18. Alleentag in Mecklenburg-Vorpommern

Meyer: Bäume sind wichtig für Mikroklima und tragen maßgeblich zur Luftfilterung bei

Schwerin – Am 01. November 2023 findet in Mecklenburg-Vorpommern der 18. Alleentag statt. Das diesjährige Leitthema der vom BUND organisierten Veranstaltung lautet „Grüne Infrastruktur in der Stadt“.

„Die jüngst vorgestellten Ergebnisse einer touristischen Gästebefragung haben ergeben, dass die beeindruckende Natur und der hohe Erholungswert Mecklenburg-Vorpommerns der Hauptgrund unserer Gäste ist, einen Urlaub bei uns zu buchen. Die einzigartigen Alleen in unserem Land stehen für das außergewöhnliche Landschaftsbild. Wichtig ist, dass dieses wertvolle Kulturgut bestmöglich erhalten bleibt.

Denn Bäume sind wichtig für das Mikroklima und tragen maßgeblich zur Luftfilterung und zur Speicherung von Kohlendioxid bei. Die Straßenbauämter des Landes übernehmen die Aufgabe, die Alleen bestmöglich zu erhalten. Mit dem Alleensicherungsprogramm für die deutsche Alleenstraße und weiteren landesweiten Konzepten sollen die entscheidenden Grundlagen dafür weiter fortgeschrieben werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer im Vorfeld des Alleentages.

Die Straßenbauverwaltung (SBV) des Landes ist die zuständige Behörde für nachhaltige Sicherung und Entwicklung des Alleenbestandes an Bundes- und Landesstraßen. Der Baumbestand dort beträgt rund 250.000 Straßenbäume beziehungsweise rund 2.100 Kilometer Alleen und einseitige Baumreihen.

Dabei werden regelmäßige Baumpflegearbeiten in einem Umfang von rund vier bis fünf Millionen Euro jährlich durchgeführt, die in der Regel an Fremdfirmen vergeben werden. Dazu kommen seitens der Straßenbauverwaltung eigene Leistungen, wie beispielsweise regelmäßige Grünpflege der breiteren Pflanzstreifen und regelmäßige Baumkontrollen.

„Mecklenburg-Vorpommern hat bereits im Jahr 2006 ein Alleenentwicklungsprogramm aufgelegt. Hier wurde frühzeitig erkannt, dass Alleen wichtige Elemente der Landschaftsgestaltung und des Naturschutzes sind“, sagte Meyer.

Knapp 40 Prozent der insgesamt 5.306 Kilometer Bundes- und Landesstraßen in Mecklenburg-Vorpommern werden von Alleen und Baumreihen gesäumt. Auf der digitalen Alleenkarte der Straßenbauverwaltung können zu jedem einzelnen Baum Informationen eingesehen werden, wie beispielsweise Art, Durchmesser, Pflanzjahr und Standort.

https://www.strassen-mv.de/strassenbau/Umweltschutz/alleen/

In diversen Fachfilmen zeigt die Straßenbauverwaltung zudem, wie der Schutz und die Entwicklung von Alleen in unterschiedlichen Abschnitten des Verkehrsnetzes funktionieren kann. Diese sind ebenfalls online auf www.strassen-mv.de/alleen abrufbar.

Die landesweiten konzeptionellen Alleenprojekte der Straßenbauverwaltung sollen freie Strecken an Bundes- u. Landesstraßen, im nachgeordneten Netz sowie in Ortsdurchfahrten ermitteln, die sich für die Pflanzung von Bäumen eignen.

Für die Ermittlung von freien Bereichen für die Pflanzung von Bäumen in Ortsdurchfahrten werden derzeitig im ersten Schritt Ortschaften untersucht, die im Zusammenhang mit der Deutschen Alleenstraße stehen.

Verfahren zu Kindeswohlgefährdungen

Schwerin – Die Jugendämter in Mecklenburg-Vorpommern haben im vergangenen Jahr 5.212 Verfahren zur Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung durchgeführt. Das ist die höchste Zahl, die seit 2012 registriert wurde. Sie basiert auf von den Jugendämtern der Landkreise und kreisfreien Städte durchgeführten Gefährdungseinschätzungen nach § 8a des SGB VIII.

Damit wurden im Jahr 2022 etwa 600 Verfahren mehr als im Jahr 2021 durchlaufen. Das entspricht einer Steigerung um rund 13 Prozent. Die Verfahren umfassten fast exakt zu gleichen Anteilen weibliche und männliche Kinder und Jugendliche (bis unter 18 Jahren).

„Ein funktionierender Kinderschutz ist von herausragender Bedeutung, um Kindeswohlgefährdungen so früh wie möglich zu identifizieren und Hilfen für die betroffenen Kinder und Familien zu organisieren“, betonte Sozialministerin Stefanie Drese angesichts der aktuellen Statistik.

Prävention und Früherkennung seien dabei ebenso wichtig, wie Qualifizierung und Vernetzung, so Drese. „Im Bereich der Kooperation haben wir in den letzten Jahren gerade im Zusammenwirken von Polizei und Justizbehörden mit den Jugendämtern große Fortschritte gemacht. Wir brauchen die gute Zusammenarbeit und Netzwerkbildung von allen Akteuren, die in Ausübung ihrer beruflichen oder ehrenamtlichen Tätigkeit in Kontakt mit Kindern und Jugendlichen kommen. Gleichzeitig ist es auch wichtig zu betonen, dass nicht jedes eingeleitete Verfahren den Verdacht einer Kindeswohlgefährdung bestätigt“, verdeutlichte die Ministerin.

So lag 2022 in 43 Prozent keine Kindeswohlgefährdung, aber ein erzieherischer Hilfebedarf vor und in knapp 27 Prozent endeten die Verfahren ohne Feststellung einer Kindeswohlgefährdung oder eines Hilfebedarfs. In gut 30 Prozent der Fälle wurde allerdings eine akute oder latente Kindeswohlgefährdung durch die Jugendämter festgestellt.

Das ist eine erhebliche Steigerung von etwa 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei sind Anzeichen von Vernachlässigung die häufigste Form von Kindeswohlgefährdungen gefolgt von Hinweisen auf psychische und körperliche Misshandlungen.

Drese: „Hinter diesen Zahlen stehen Schicksale von Kindern. Deshalb werden wir die Aktivitäten im Kinderschutz konsequent fortsetzen und intensivieren. Kitas, Schulen, Gerichte, Krankenhäuser, Arztpraxen, Ermittlungsbehörden, Vereine und insbesondere Jugendämter müssen sich als Schutzorte verstehen und Anwälte für Kinder sein.“