Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese überbrachte persönlich die vorweihnachtlich frohe Botschaft an die Caritas: Das Land Mecklenburg-Vorpommern fördert unser Lots:innen-Netzwerk im Bereich Suchthilfe für das kommende Jahr.
Das Lots:innen-Netzwerk MV ist ein Angebot für Suchtkranke, die vor allem in der ersten Zeit nach Entzug oder Entgiftung Begleitung brauchen. Vieles muss neu gelernt werden, der Alltag türmt sich vor den Betroffenen gewaltig auf. Es wächst das Gefühl, allein zu sein und sich an niemanden wenden zu können, der wirklich versteht, was man durchmacht. Genau in dieser Situation kann das Lots:innen-Netzwerk MV helfen. Unsere ehrenamtlichen Lotsen in Rostock und Schwerin, Wismar, Neubrandenburg oder Parchim verstehen die Probleme der Suchtkranken. Schließlich haben sie vergleichbare Erfahrungen selbst gemacht und ihren Weg zurück ins gesellschaftliche Leben bereits gefunden. Jeder Lotse begleitet einen Betroffenen, hört zu und kann auf Augenhöhe Tipps geben, wie es gelingen kann, die Abhängigkeit ganz zu überwinden. Derzeit sind bis zu 20 Lots:innen im Einsatz, unter ihnen auch Angehörige von Suchtkranken.
Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport des Landes Mecklenburg-Vorpommern, besuchte heute die Caritas im Norden in ihrer Geschäftsstelle in Schwerin, um noch vor Weihnachten die Frohe Botschaft für die Ehrenamtlichen und die Betroffenen zu überbringen, dass das Land nun dieses Angebot der Caritas im kommenden Jahr fördern wird. Frau Drese wurde in adventlicher Stimmung von Andreas Meindl, Vorstand der Caritas im Norden und Jennifer Schlaupitz empfangen und freute sich, die gute Nachricht überbringen zu können.
„In Mecklenburg-Vorpommern sind Suchterkrankungen weiterhin ein schwerwiegendes und dauerhaftes Problem. Oftmals sind ist die Hemmschwelle der Betroffenen oder die Scham über die Erkrankung jedoch so groß, dass sie sich davor scheuen, den Weg in unser Hilfesystem zu finden. Die Lotsinnen und Lotsen setzen genau hier an, indem sie niedrigschwellig, ohne erhobenen Zeigefinger und stattdessen basierend auf den eigenen Erfahrungen Zugang zu den Betroffenen finden. Oftmals sind die Lotsinnen und Lotsen der Caritas so das fehlende Glied zwischen der medizinischen Hilfe auf der einen und dem umfangreichen Angebot an Selbsthilfegruppen, Suchttherapien und Sozialer Beratung auf der anderen Seite. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir dieses Projekt und die engagierten Ehrenamtlichen nun auch als Land unterstützen können“, so die Ministerin.
Matthias Timmermann, Diözesancaritasdirektor, fügt hinzu: „Das Lots:innen-Netzwerk ist für die Caritas ein Herzensprojekt, denn das Engagement unserer insgesamt fast 1.700 Ehrenamtlichen zeigt, dass Solidarität und gesellschaftlicher Zusammenhalt vielen wichtig sind. Wir lassen nicht zu, dass Menschen aufgegeben werden, die eine schwere Zeit in ihrem Leben durchmachen.“