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Monat: Juni 2022

TOP-Ausbildungsbetriebe geehrt

Meyer: Unternehmen haben Verantwortung auch in Krisenzeiten übernommen und weiter ausgebildet – wichtig, auf eigene Ausbildungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen

Neubrandenburg – In Neubrandenburg sind am Mittwoch feierlich die Auszeichnungen für die „TOP-Ausbildungsbetriebe 2022“ der Industrie- und Handelskammer zu Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern (IHK) übergeben worden.

„Die TOP-Ausbildungsbetriebe investieren in die Qualität von Ausbildung und in Rahmenbedingungen, die über die fachliche Lehrunterweisung hinausgehen. Die Unternehmen haben Verantwortung gezeigt, indem sie gerade auch in Zeiten der Corona-Pandemie für den eigenen Fachkräftenachwuchs gesorgt und das mit ihrer eigenen hohen Ausbildungsqualität untersetzt haben. In Krisenzeiten Qualitätsstandards zu erfüllen und umsetzen, das können nur die Besten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer. Der Minister hat zusammen mit IHK-Präsident Dr. Wolfgang Blank die Auszeichnungen im Haus der Kultur und Bildung vorgenommen.

Insgesamt haben 51 Unternehmen den Titel „TOP-Ausbildungsbetrieb“ für ihr besonderes Engagement bei der qualitativ hochwertigen Ausbildung über den gesetzlichen Rahmen hinaus, für Aktivitäten zur Berufsorientierung und der Fachkräfteentwicklung erhalten. Der Titel wird in drei Kategorien vergeben, abhängig von der Mitarbeiteranzahl. „Zur landesweiten Fachkräftegewinnung und -sicherung ist es notwendig, möglichst viele junge Menschen für eine duale Berufsausbildung zu interessieren. Wichtig ist es auch, Migrantinnen und Migranten in eine Berufsausbildung zu bringen und ebenso die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Handicap durch eine Ausbildung voranzubringen“, machte Meyer weiter deutlich.

In Mecklenburg-Vorpommern sind 6.000 gemeldete Ausbildungsplätze unbesetzt (aktuellster Stand Anfang Mai). Ihnen stehen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 2.800 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber gegenüber.

„Es gibt heute deutlich mehr Möglichkeiten für einen beruflichen Weg im eigenen Land als noch vor 10 Jahren. Die ausbildungsrelevanten Themen werden dabei immer vielfältiger und spannender. Digitalisierung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind neue Themen auch in der Ausbildung. Jetzt gilt es, die Zeichen der Zeit zu erkennen und diesen schon einen Schritt voraus zu sein“, so Meyer. „Ein guter Start ist nach der Schule die duale Berufsausbildung. Die Auszubildenden sind die Fachkräfte von Morgen. Die Zeiten, in denen Auszubildende den Unternehmen die Türen einrennen sind längst vorbei. Wichtig ist es, dass auch die Unternehmen immer wieder auf ihre eigenen Ausbildungs- und auch Karrieremöglichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam machen. Wer nicht wirbt, hat am Ende verloren. Fachkräftesicherung und -entwicklung sind die Gebote der Stunde“, forderte Meyer.

Im Wirtschaftsministerium wird an einer Fachkräftestrategie für Mecklenburg-Vorpommern gearbeitet. Ende Mai wurde ein rund 40-köpfiger Expertenbeirat eingerichtet. Dieser setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Bundesagentur für Arbeit, von Unternehmensverbänden und Kammern, Gewerkschaften sowie einzelnen Unternehmen mit Interesse an Fachkräftethemen und Netzwerkpartnern zusammen.

Die Fachkräftestrategie soll vier Säulen umfassen: die Qualifizierung von Fachkräften, die Sicherung und Ausschöpfung von Erwerbspotenzialen, die Gewinnung von Fachkräften aus dem In- und Ausland sowie die Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen im Land. „Es geht darum, die Veränderungen der Wirtschaft und Arbeitswelt nachhaltig zu gestalten“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer abschließend.

M-V: bis 2040 klimaneutral

Backhaus: Mehr Gartenabfälle als wertvolle Biomasse nutzen

Schwerin – Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat sich das Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein. Auf dem 20. Dialog Abfallwirtschaft an der Universität Rostock betonte Umwelt- und Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus heute, dass die Abfallwirtschaft maßgeblich zum Erreichen dieses Zieles beitragen kann.

Ein Dauerthema in Mecklenburg-Vorpommern ist laut Backhaus das Verbrennen von pflanzlichen Abfällen im Frühjahr und Herbst. „Ursprünglich ist diese Regelung getroffen worden, um insbesondere in den ländlichen und von großen Gehöften geprägten Gegenden eine vertretbare Ausnahme zuzulassen. Inzwischen hat aber jeder öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger eine getrennte Bioabfallentsorgung anzubieten und davon sollten die Bürgerinnen und Bürger im Sinne des Klimaschutzes auch Gebrauch machen.

Denn Bioabfälle, nehmen wir zum Beispiel Grünschnitt, der verbrannt wird, im Hausmüll landet oder sogar illegal verkippt wird, geht für die Kompostierung oder eine hochwertige stoffliche oder energetische Nutzung verloren. Beim Verbrennen kommt hinzu, dass wir am Ende sogar noch Schadstoffe in Luft pusten und unsere Nachbarn mit unangenehmen Gerüchen belästigen. Das heißt nicht, dass wir die gemütliche Feuerschale oder das Brauchtumsfeuer verbieten möchten. Aber wir kommen nicht umhin die Bestimmungen der Pflanzenabfalllandesverordnung auf den Prüfstand zu stellen“, sagte er weiter.

Auch setzt die Landesregierung weiterhin verstärkt auf Abfallvermeidung und Recycling und möchte mit gutem Beispiel vorangehen: „Die Nutzung von Mehrwegsystemen und die Reduzierung des Gebrauchs von Einwegverbrauchsartikeln sind dabei ein wichtiger Ansatz. Wir als Umwelt- und Klimaschutzministerium wollen uns daher dafür stark machen, dass der Staatliche Betrieb für Bau und Landesliegenschaften entsprechende Empfehlungen für die Bewirtschaftung von Küchen und Kantinen in der Landesverwaltung herausgibt. So können und müssen wir als Landesregierung als Vorreiter für die Verbannung von Einweg-Kunststoffverpackungen fungieren“, erklärte der Minister.

Aber nicht nur bei der Vermeidung von Einweg-Kunststoffartikeln, sondern auch bei der Nutzung von umweltverträglichen Produkten im Rahmen öffentlicher Ausschreibungen soll der ökologische Fußabdruck der Landesverwaltung besser werden. „Zwar bietet das Abfallwirtschaftsgesetz M-V schon jetzt eine geeignete Grundlage, um die öffentliche Hand zum Einsatz von Recyclingprodukten zu verpflichten. Wir müssen aber dafür sorgen, dass unsere Bauverwaltung und Vergabeberatungsstellen noch bessere Bedingungen schaffen, um Recyclingbaustoffen höhere Marktchancen einzuräumen“, sagte Backhaus.

Abschließend rief er alle Akteure der Abfallwirtschaft dazu auf, wachsam in Bezug auf illegale Abfallablagerungen zu sein: „Der Standort in Güstrow wird derzeit beräumt – das ist die gute Nachricht. Fakt ist aber auch, wir hätten die 3,8 Millionen Euro an Steuermitteln liebend gern für andere Projekte verwendet. Auch wenn wir derartige kriminelle Machenschaften nicht zu 100 Prozent verhindern können, können wir jedoch in gewisser Weise Vorsorge betreiben. Deshalb wird sich M-V auf Bundesebene dafür einsetzen, dass die Verantwortlichkeit eines Betreibers einer BImSch-Anlage auf 3 Jahre nach Betriebseinstellung verlängert wird und personengebundene Mindestanforderungen für die Betreiber von Abfallentsorgungsanlagen erhoben werden.“

Schulhof-Sommerfest in Gingst

Lehrer, Schüler und Eltern feiern mit ihren Gästen einen farbenfrohen Jahresabschluss 2022

Insel Rügen – Endlich! Die Gingster Schule nutzt den Start in die warme Jahreszeit für eine gemeinsame Feier. Zusammen mit dem Schul- und Sportverein Gingst sind alle Interessierten zum ersten Schulhof-Sommerfest in Gingst eingeladen. „Damit wollen wir wieder den Frohsinn präsentieren, den wir zum Lernen dringend brauchen“, erklärt Schulleiter André Farin die Grundidee des Vorhabens.

Sommerfest-Laune. Schüler der 8b werden für die Gäste den Grill anwerfen. Foto: privat
Sommerfest-Laune. Schüler der 8b werden für die Gäste den Grill anwerfen. Foto: privat

Der dreistündige Festzauber beginnt am Donnerstag, dem 23. Juni um 15 Uhr auf dem Hof der Grundschule. Das Gemeinschaftsprojekt aller Lehrer und Schüler wird von den Eltern unterstützt und soll alle Beteiligten zusammenzuführen. Bei Chef-Organisator Ulf Todenhagen laufen alle Fäden zusammen.

„Spiel, Spaß und Spannung stehen in diesem Jahr im Mittelpunkt“, sagt er beim Blick auf die vielfältigen Angebote: Karikaturen und Cocktails, Möwenpoller und geröstete Marshmallows oder Wikingerschach und Stock-Twister locken die aktiven Besucher. Höhepunkt des Tages wird die Station der jungen Archäologen sein, die nach den Schätzen auf dem Schulhof suchen und das Gefundene vor Ort bestimmen.

Telefonische Nachfragen sind möglich unter 03 83 05 – 439.

Bau des Inselhafens vor Prerow

Prerow – Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat gestern den Auftrag zur Errichtung des in den vergangenen Jahren viel diskutierten Inselhafens vor Prerow erteilt. Bis Ende 2023 sollen neben dem Inselhafen mit Steganlagen und Hafengebäude auch eine ca. 720 m lange Seebrücke, die längste im Ostseeraum, sowie ein Fahrgastschiffanleger entstehen. Der neue landeseigene Inselhafen wird somit zukünftig den Nothafen Darßer Ort ersetzen, der sich in der Kernzone des Nationalsparks befindet. Teil des Auftrags ist daher auch die Renaturierung des Nothafens, der sich im Ottosees in der Kernzone des Nationalparks befindet.

„Nach einigen Jahren der Planung, die von intensiven Abstimmungsprozessen in der Gemeinde Ostseebad Prerow und mit Genehmigungsbehörden begleitet wurden, und einem alle Seiten anspruchsvollen Verhandlungsverfahren zur Vergabe der Bauleistungen kann dieses komplexe Bauvorhaben nun endlich realisiert werden“, sagte Umweltminister Dr. Backhaus, der sich seit Beginn der Untersuchungen zu einem Inselhafen vor Prerow intensiv in die Diskussionen eingebracht und an Vorhaben mitgewirkt hat. Mehr als 15 Mal ist er persönlich vor Ort gewesen und hat sich immer wieder auch kritischen Stimmen gestellt. „Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass es sich lohnt transparent und ehrlich miteinander umzugehen“, so der Minister.

„Ich freue mich auf den neuen Hafen und auf die neue Seebrücke mit dem Fahrgastschiffanleger. In den letzten 30 Jahren wurden unzählige Versuche unternommen, auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst Ersatz für den Nothafen zu schaffen. Ziel war es immer, den Seenotrettern auch in der Zukunft einen gut positionierten Ausgangshafen und den Wassersportlern einen Etappenhafen unterschiedlicher Größe zur Verfügung zu stellen. Mit der Idee eines kleinen, landeseigenen Inselhafens haben wir nun eine Lösung, die das Land gemeinsam mit den nun beauftragten Bauunternehmen realisieren wird“, sagte er weiter.

Die weitere Detailplanung und die Errichtung aller baulichen Anlagen hat die ARGE Inselhafen übernommen. Diese besteht aus 4 größeren Bauunternehmen, die z.T. in Mecklenburg-Vorpommern ansässig sind. Federführender Ansprechpartner ist der Bereich Ingenieur- und Hafenbau der Ed. Züblin AG mit Sitz im Rostock. Bauherr ist das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt in Rostock, das bisher bereits für die Planungen zuständig war und zukünftig die Realisierung koordinieren wird.

Eine der ersten sichtbaren Veränderungen vor Ort wird die Baustelleneinrichtung im Nothafen sein. Im Bereich der Kaianlage des Seenotrettungskreuzers werden temporär einige Container für die Mitarbeiter der Bauunternehmen aufgestellt. Zum Abschluss der Bauphase werden dann alle baulichen Anlagen des Nothafens zurückgebaut und es wird eine für einen natürlichen Strandsee übliche Wassertiefe hergestellt. Somit kann sich dieser Teil der Kernzone des Nationalparks nach über 60 Jahren wieder auf natürlichem Weg weiterentwickeln.

Blickrichtung Zukunft

Mecklenburg-Vorpommern setzt als erstes Bundesland einen Tourismusbeauftragten ein

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern stellt sich touristisch für die Zukunft auf: Als erstes Bundesland wirkt im Nordosten Deutschlands künftig ein Tourismusbeauftragter, um die touristischen Entwicklungsziele umzusetzen. Auf die in der Koalitionsvereinbarung der Landesregierung vorgesehene Position berufen wurde mit Tobias Woitendorf ein erfahrener und vernetzter Tourismusakteur.

Woitendorf wird die Arbeit als Tourismusbeauftragter des Landes in Doppelfunktion mit seiner bisherigen Tätigkeit als Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern ausführen. Die ressortübergreifende Umsetzung der Landestourismuskonzeption und definierter Schlüsselprojekte zählt zu den Kernaufgaben dieser neuen Funktion.

„Tobias Woitendorf ist ein ausgewiesener Fachmann. Er hat ein hohes Ansehen in der Branche und auch in der Landespolitik, über Parteigrenzen hinweg. Er ist verlässlich und voller Ideen. Ich bin sicher, dass wir gemeinsam mit ihm den Tourismus im Land weiter stärken werden“, so Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

Der Tourismusbeauftragte wirkt als Mittler zwischen den Akteuren im MV-Tourismus und der Landespolitik. Er berät die Landesregierung, berichtet direkt an den Wirtschaftsminister und begleitet die für die Tourismuspolitik und -entwicklung in MV zentralen Zukunftsprojekte. Hierzu zählen Vorhaben wie ein Tourismusgesetz, eine tragfähige Tourismusfinanzierung, die Stärkung der Reiseregionen in MV sowie das Steuern in Richtung eines nachhaltigen, sozialen und qualitativ orientierten Tourismus.

Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit erklärte: „In der personellen Identität des Tourismusbeauftragten und des TMV-Geschäftsführers sehen Land und Verband die erfolgversprechendste Variante für die Weiterentwicklung des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern. Tobias Woitendorf bringt die Voraussetzungen für die anspruchsvollen Anforderungen mit. Ob im strategischen Corona-Krisenmanagement, der Außendarstellung des Urlaubslandes oder bei der Aufstellung des Tourismusverbandes als moderne Managementorganisation – mit seiner Erfahrung setzt er kontinuierlich wichtige Impulse für die Tourismusentwicklung des Bundeslandes.“

Zur Unterstützung des Tourismusbeauftragten wird eine schlanke Struktur als Projektgruppe mit Anbindung an das Wirtschaftsministerium geschaffen. In diesem Zusammenhang wird eine zusätzliche Vollzeitstelle für eine Führungskraft beim Landestourismusverband eingerichtet.

Für die zukunftsfähige Aufstellung des für Mecklenburg-Vorpommern überdurchschnittlich wichtigen Tourismus soll innerhalb der nächsten Jahre unter anderem ein Tourismusgesetz vorbereitet und beschlossen werden. Das geplante Gesetz – es wäre das erste in Deutschland – soll die Tourismusfinanzierung auf eine stabile Grundlage stellen und die Strukturen auf lokaler und regionaler Ebene nachhaltig sichern. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern unterschiedlicher Organisationen und Ebenen soll den Prozess begleiten.

Die touristische Interessenvertretung soll künftig über einen neuen Beirat für Tourismus gewährleistet werden. Dieser bündelt, strukturiert und artikuliert die tourismuspolitischen Anliegen von Regionen, Städten, Fachverbänden und touristischen Organisationen in MV.

Das bisherige Steuerungsgremium der Landestourismuskonzeption wird mit seinen Mitgliedern und Aufgaben in den Beirat Tourismus integriert. Der Beirat wird vom Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit geleitet.

Die in der Koalitionsvereinbarung vorgesehene Zukunftsagentur Mecklenburg-Vorpommern (ZAG MV) soll vom Tourismusbeauftragten vorbereitet und unter den dafür relevanten Akteuren und Institutionen beraten werden. Die ZAG MV soll nach 2024 relevante Kommunikationsstrukturen zusammenführen, eine kommunikative Gesamtaussage für MV entwickeln sowie Marketingkompetenz mit Ansiedlungs- und Wirtschaftsförderungsexpertise vereinen.

Minister Reinhard Meyer: „Mit diesem konzentrierten Maßnahmenpaket geben wir einen starken Entwicklungsimpuls hin zu einer zukunftsorientierten Tourismuspolitik. Mecklenburg-Vorpommern setzt als erstes aller Bundesländer einen Tourismusbeauftragten ein. Auch mit dem geplanten Tourismusgesetz und einer konsequent umgesetzten Zukunftsagentur wollen wir Vorreiter sein und deutschlandweit Maßstäbe für die Tourismusentwicklung setzen.“

Die Präsidentin des Tourismusverbandes, Birgit Hesse, ergänzte: „Das Tourismusland hat in den kommenden Jahren eine echte Chance auf Fortschritt. Die fachliche Besetzung des Tourismusbeauftragten trägt dem erheblichen Entwicklungsbedarf Rechnung. In seiner Doppelfunktion wird sich Tobias Woitendorf für den systematischen und kooperativen Entwicklungsprozess auf allen Ebenen einsetzen.

Die tourismuspolitischen Ziele des Landes und der Landestourismuskonzeption können so zügiger erreicht werden.“ Tobias Woitendorf bedankte sich bei der Landesregierung und der Verbandsspitze für das in ihn gesetzte Vertrauen: „Wir werden als Team agieren und die großen Aufgaben gemeinsam mit allen Willigen angehen und bewältigen. Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern hat große Chancen, braucht aber starke Impulse, einen schnellen Antritt und die Fähigkeit zu Innovation und Integration.

Die nächsten Jahre sind entscheidend für die zugleich nachhaltige, soziale und wirtschaftliche Ausrichtung und Vernetzung der Branche im Land. Wir müssen für Gäste anziehend bleiben und für Menschen, die im Tourismus und im Land ihre Zukunft sehen können, attraktiver werden.“

Landesregierung vor Ort

Ministerin Drese besucht Familienferienstätte Seeadler und Kurklinik Sellin

Insel Rügen – Im Rahmen des Veranstaltungsformates „Landesregierung vor Ort“ nahm Sozialministerin Stefanie Drese heute (am 14. Juni) zwei Termine im Ostseebad Sellin auf Rügen wahr. Sie besuchte die Familienferienstätte Seeadler und die Kurklinik in Sellin.

„Gerade Familien mit kleinem Einkommen, Familien mit Angehörigen mit einer Behinderung und Alleinerziehende sind aktuell stark belastet. Aufgrund von Corona-Maßnahmen und generellen Preissteigerungen ist es wichtiger denn je, dass wir mit den Familienferienstätten im Land kostengünstige Familienerholung anbieten können“, sagte Drese bei ihrem Besuch.

„Deshalb freut es mich, dass die Familienferienstätten wieder vollständig öffnen und ihr umfassendes Angebot von Kinderbetreuung bis zur Weiterbildung der Erwachsenen anbieten können.“ So würde in den Einrichtungen über den Urlaubscharakter hinaus auch ein Beitrag zur Stärkung der Elternkompetenz und für das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen geleistet.

Die Familienferienstätte Seeadler gehört zu den insgesamt 13 gemeinnützigen Familienferienstätten in Mecklenburg-Vorpommern. Gemeinnützig bedeutet, dass die Einrichtungen besonders gefördert werden und die familienfreundlichen Preise begünstigt sind.

Drese: „Die Familienferienstätten sind Häuser in Top-Lage. So ist das Haus „Seeadler“ nur 15 Minuten von der Seebrücke und dem Badestrand entfernt. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass diese Einrichtungen gut gebucht werden.“ Wer eine Familienerholung machen möchte, solle sich daher frühzeitig über die Kapazitäten informieren bzw. früh buchen.

Der Aufenthalt in den Familienferienstätten wird auch gefördert. Drese: „Im Jahr 2021 und 2022 können Familien deutlich mehr Förderungen in Anspruch nehmen. Denn neben der Landesförderung unterstützt der Bund mit einem Corona-Sonderprogramm die Familienerholung.“ Bei der Corona-Auszeit bezahlen sie für einen Familienurlaub von bis zu einer Woche nur etwa zehn Prozent der Übernachtungs- und Verpflegungskosten in einer der teilnehmenden Familienerholungseinrichtungen.

Bei ihrem zweiten Termin machte sich Gesundheitsministerin Drese ein Bild von der Kurklinik Sellin. Sie ist eine von 22 speziellen Kinder- und Mutter/Vater-Kind-Einrichtungen im Land. „Die Kinder haben in den letzten Jahren am meisten leiden müssen. Die Folgen zeigen sich in der seelischen und körperlichen Gesundheit. Daher freut es mich, dass Eltern und Kinder hier einen Ort vorfinden können, wo sie umfassende Vorsorge-Maßnahmen und Behandlungen erfahren können.“

Laut Gesundheitsministerin sei die Vorsorge- und Rehabilitations-Landschaft in Mecklenburg-Vorpommern einzigartig. Allein in MV gäbe es insgesamt 59 Kurkliniken.

„Krankenhäuser und Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen gehören zu den tragenden Säulen des Gesundheitslandes Mecklenburg-Vorpommern. Während der Corona-Pandemie waren und sind sie eine große Stütze. Sie entlasten die Krankenhäuser mit dem Vorhalten von Betten. Gleichzeitig kommt ihnen eine wachsende Bedeutung in der Reha-Therapie von Long-Covid-Patienten zu.“

Merkelstraße in Sassnitz wird erneuert

Meyer: Verkehr für Autos und Radfahrer soll ungehinderter fließen

Insel Rügen – Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer hat am Dienstag einen Fördermittelbescheid an den Bürgermeister der Stadt Sassnitz Frank Kracht übergeben für den umfassenden Ausbau der Merkelstraße.

„Die Merkelstraße ist im Stadtgebiet eine der wichtigsten Hauptverkehrsstraßen und dient gleichzeitig als Entlastungsstraße für die Bundesstraße 96. Jetzt muss dringend eine Erneuerung erfolgen, damit der Verkehr ungehinderter fließen kann“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.

Die Merkelstraße verbindet die Kreuzung B 96/ L29 in Lancken über die Dorfstraße – Rügener Ring – Merkelstraße mit dem Kreisverkehr B96/Bahnhofstraße. Jetzt ist ein umfassender Ausbau auf einer Breite von sieben Metern geplant. Zudem werden straßenbegleitende Gehwege mit einer Breite von eineinhalb und zweieinhalb Metern angelegt und die Versorgungsleitungen erneuert.

„Vor allem die Unebenheiten auf der Fahrbahndecke müssen dringend beseitigt werden. Außerdem werden künftig auf der Straße markierte Radfahrstreifen für einen sichereren Weg sorgen“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition für die Baumaßnahme beträgt rund 860.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der kommunalen Straßenbau-Förderrichtlinie Mecklenburg-Vorpommern (KommStrabauFöRL M-V) in Höhe von rund 559.000 Euro.

Erste prädikatisierte Tourismusregion

Erste prädikatisierte Tourismusregion Deutschlands auf der Insel Rügen anerkannt – Urkunden an Gemeinden Baabe, Göhren, Mönchgut und Sellin verliehen

Insel Rügen – Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer haben am Dienstag in einer Pressekonferenz offiziell den Gemeindezusammenschluss „Mönchgut-Granitz“ als erste Tourismusregion des Landes anerkannt. Damit liegt die erste prädikatisierte Tourismusregion Deutschlands auf der Insel Rügen und besteht aus den Gemeinden Baabe, Göhren, Mönchgut und Sellin.

„Die Landesregierung will den Tourismus im Land weiter stärken. Dafür brauchen wir mehr Zusammenarbeit zwischen den Tourismusorten. Die Zusammenarbeit der Gemeinden Baabe, Sellin, Göhren und Mönchgut als ´Tourismusregion Mönchgut-Granitz´ ist ein sehr gutes Beispiel, wie das gehen kann. Ich freue mich sehr, dass Mecklenburg-Vorpommern die erste anerkannte Tourismusregion Deutschlands hat“, sagte die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

„Der Tourismus spielt in allen vier Ostseebädern seit jeher eine übergeordnete Rolle. Die Gemeinden zeichnen sich durch eine sehr gut ausgebaute touristische Infrastruktur aus. Zudem sind die touristischen Angebote und Zielgruppen homogen. Das sind beste Voraussetzungen, um gemeinsam als Tourismusregion stark zu agieren. Denn im Verbund über Gemeindegrenzen hinweg lassen sich viele Aufgaben bündeln, aufteilen und effizienter bearbeiten“, ergänzte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.

Die vier Ostseebäder Sellin, Baabe, Göhren und Mönchgut befinden sich im Amtsbereich Mönchgut-Granitz im Biosphärenreservat Südost-Rügen. Mit den mehr als drei Millionen Übernachtungen im Jahr 2019 generierten die Gäste der vier Gemeinden etwa die Hälfte aller Übernachtungen der gesamten Insel. Als Pilotvorhaben der Tourismusregion ist der erste kurabgabenfinanzierte Schiffsverkehr Deutschlands realisiert worden.

Ein Pendelverkehr verbindet die Häfen von Sellin, Baabe, Thiessow, Gager und Lauterbach. Mit dem Projekt #freifahrtschein werden verschiedene Verkehrsträger miteinander verbunden und kurabgabenfinanziert angeboten. Dazu gehören der Linienbus, der im gesamten Amtsbereich für Inhaber von Kurkarten kostenfrei ist, die Bäderbahnen in Baabe und Sellin, der Ortsbus in Göhren und der Schiffsverkehr auf dem Greifswalder Bodden zwischen Sellin, Baabe, Thiessow/Gager und Lauterbach.

„Ein zentrales Thema in touristischen Regionen ist die Organisation und Finanzierung der Angebote – sowohl für Gäste, als auch für Einheimische. Dabei muss es immer um die touristische Weiterentwicklung gehen, denn eine Kurabgabe macht nur Sinn und erfährt auch nur dann eine hohe Akzeptanz, wenn für den Gast erkennbare und attraktive Leistungen dahinterstehen. Mit dem Projekt #freifahrtschein ist ein attraktives Angebot für die gesamte Region entstanden, das eine Alternative zum motorisierten Individualverkehr darstellt“, sagte Meyer.

Im vergangenen Sommer wurde in Mecklenburg-Vorpommern das Kurortgesetz angepasst und die neuen Prädikate „Tourismusort“ und „Tourismusregion“ eingeführt. Durch die zeitgleiche Anpassung des Kommunalabgabengesetzes können diese Tourismusorte und Tourismusregionen eine Kurabgabe einführen.

Der Übergang der Tourismuszentrale Rügen in die Infrastrukturgesellschaft Mönchgut-Granitz GmbH (IMG) Ende 2020 hat den Grundstein für die interkommunale Zusammenarbeit der vier Ostseebäder als gleichberechtigte Gesellschafter geschaffen. Die Geschäftsführung übernehmen die vier Kurdirektor:innen und Tourismusmanager:innen der kommunalen Eigenbetriebe.

Die Gemeinden Baabe, Göhren, Mönchgut und Sellin haben beim für Tourismus zuständigen Ministerium einen Antrag auf Anerkennung als Tourismusregion mit dem Namen Mönchgut-Granitz nach §1 i. V. mit §4a KurortG M-V gestellt.

Voraussetzungen für die Anerkennung sind:

  1. Touristische Region vorzugsweise mit mindestens einem Kur- oder Erholungsort,
  2. Vorhandensein einer leistungsfähigen touristischen Infra- und Angebotsstruktur,
  3. Bestehen einer konzeptionellen Entwicklungsgrundlage (Tourismuskonzept) mit regionalem Schwerpunkt,
  4. Nachweis einer regionalen Kooperationsbereitschaft mit übergemeindlich organisierten Zusammenschlüssen einschließlich einer Harmonisierung des Satzungsrechts zur Erhebung der Kurabgabe,
  5. Aktivitäten im Hinblick auf ein gebietsbezogenes Marketing,
  6. regionale branchenübergreifende Zusammenarbeit mit nachgeordneten Behörden, wie zum Beispiel Nationalparkämtern, Biosphärenreservatsämtern und Naturparkverwaltungen.