Menü Schließen

Monat: August 2022

Umweltkatstrophe in der Oder

Backhaus: Indizien sprechen für Mensch-gemachte Katastrophe in der Oder

Schwerin – Der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, hat heute (23.08.2022) die anerkannten Naturschutzverbände zu einer Videoschaltkonferenz eingeladen, um über die aktuelle Kenntnislage zur Umweltkatstrophe in der Oder zu informieren. Im Deutschen Teil des Stettiner Haffs, sind demnach keine Auswirkungen des massenhaften Fischsterbens zu bemerken:

„Die gute Nachricht ist, dass wir weiterhin keine toten Fische im Kleinen Haff haben. Auch die vom Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei untersuchten Proben von frischem Fisch zeigen keine Auffälligkeiten oder Schadstoffe“, sagt Backhaus.

„Die Indizien weisen darauf hin, dass die Katastrophe in der Oder vermeidbar gewesen wäre. Offenbar haben mehrere Umstände in fataler Weise zusammengespielt: So ist inzwischen bekannt, dass in Polen regelmäßig salzhaltige Abwässer in die Oder geleitet werden. Die wasserrechtlichen Genehmigungen dafür sind aber offenbar nicht an die niedrigen Wasserstände angepasst, die wir zurzeit aufgrund der geringen Niederschläge in weiten Teilen Deutschlands und Europas verzeichnen.

Wie Satellitenbilder belegen hat es auf der Oder eine starke Algenblüte gegeben und wir diskutieren seit Tagen, das es sich um salzliebende sogenannte Goldalgen gehandelt haben könnte. Wie wir wissen, können diese Algen neben Sauerstoff auch ein Gift absondern, dass für Kiemenatmer tödlich ist. Hoher Salzgehalt, Algenblüte und Gifte ergaben möglicherweise den Cocktail, der zu der Katastrophe führte“ fasst der Minister zusammen.

„Im kleinen Haff konnten die Goldalgen inzwischen auch nachgewiesen werden. Die Fachleute sagen uns aber, dass die Konzentration gering sei und dass das Vorkommen dieser Algen im Brackwasser (Gemisch aus Salz- und Süßwasser) des Haffs nicht ungewöhnlich sei. Ebenso können wir festhalten, dass das Gift der Goldalgen sich nicht auf die Gesundheit von Säugetieren und Menschen auswirkt. Daher bin ich zuversichtlich, dass wir bald die vorsorgliche Empfehlung, Wasser aus dem Kleinen Haff nicht zu entnehmen und zu nutzen und auch nicht im Haff zu baden, aufheben können“, fährt der Minister fort.

„Dennoch können wir uns jetzt nicht einfach zurücklehnen. Ich fordere, dass aus der Katastrophe die richtigen Lehren gezogen werden. Und die Katastrophe ist ja nicht vorbei. Die Nachwirkungen werden die Oder für Jahre oder gar Jahrzehnte verändern. Wie heute durch die Medien bekannt wurde, gibt es neben den genehmigten Einleitungen in die Oder bis zu 170.000 ungenehmigte Einleitungen. Ich hätte mir so etwas in heutiger Zeit nicht vorstellen können.

Hier besteht dringender Handlungsbedarf und ich hoffe, dass die Bundesregierung gemeinsam mit der EU mit Polen in den Dialog eintritt um diese Zustände alsbald abzuschaffen. Daher werde ich mich mit einem Brief an Bundesumweltministerin Lemke wenden und hoffe, dass sie eine lückenlose Aufklärung erwirkt. Kopien gehen an den Landwirtschaftsminister Özdemir, die Außenministerin Baerbock und Verkehrsminister Wissing“, so der Minister abschließend.

Internationale Übung auf der Ostsee

Rostock – In der Mecklenburger Bucht und am Strand von Rostock-Markgrafenheide wird in den kommenden zwei Tagen die größte Schadstoffunfallbekämpfungs-Übung auf der Ostsee, die BALEX DELTA, durchgeführt.

15 Schiffe und rund 400 Einsatzkräfte von THW, Feuerwehr und internationalen Partnern aus Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen und Schweden sowie von der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA) üben, was zu tun ist, wenn vor der deutschen Ostseeküste in großen Mengen Öl ausläuft.

Dabei erhalten sie Unterstützung aus der Luft, unter anderem von einem Hubschrauber der Bundespolizei und dem Ölüberwachungsflugzeug Do228 des Havariekommandos, das von den Marinefliegern betrieben wird.

Grundlage für die Abläufe ist die Helsinki-Konvention, die alle Ostsee-Anrainerstaten unterzeichnet haben. Die Organisation der jährlich stattfindenden Übung rotiert unter den Ostseeanrainern; in diesem Jahr ist Deutschland das Gastgeberland. Geplant und durchgeführt wird die diesjährige Übung vom Havariekommando. Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus wird die Übung morgen (24.08.2022) auf Einladung des neuen Leiters des Havariekommandos Dr. Robby Renner besuchen.

Aufgrund des allgemein steigenden Schiffsverkehrs und der notwendigen Umstellung unserer Energieversorgung und den damit verbundenen Öl- und Gastransporten auf der Ostsee wird das Risiko eines Schadstoffunfalls vor unseren Küsten zunehmen. Aber auch durch den vermehrten Ausbau von Windkraft auf See steigt die Gefahr einer Havarie. Die regelmäßigen BALEX DELTA-Übungen sind daher von unschätzbarer Bedeutung. Sie stellen sicher, dass jede Vertragspartei in der Lage ist, einen internationalen Einsatz zum Schutz von Mensch und Umwelt zu leiten. Gemeinsam mit unseren internationalen Partnern sind wir im Bereich Schadstoffunfallbekämpfung bereits sehr gut aufgestellt. Dennoch dürfen wir bei unseren Kraftanstrengungen nicht nachlassen, um unseren aktuellen Vorsorgestandard aufrecht zu erhalten bzw. weiter auszubauen.“

Die aktuelle BALEX DELTA-Übung gliedert sich in drei Übungsbereiche:

  • Ölunfallbekämpfungsübung See im Seegebiet nordöstlich von Warnemünde
  • Ölunfallbekämpfungsübung Flachwasser und Ufer im Gebiet Hohe Düne
  • Chemikalienunfallbekämpfungsübung im Seegebiet nordöstlich von Warnemünde

Zur Vorsorge gegen havariebedingte Meeresverschmutzungen haben die Bundesrepublik und die Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern 2003 zwei Vereinbarungen unterzeichnet. Sie beinhalten die Einrichtung des Havariekommandos in Cuxhaven sowie die gemeinsame Beschaffung, den Betrieb und die Unterhaltung von Fahrzeugen, Geräten und Einrichtungen zur Schadstoffunfallbekämpfung.

Das Havariekommando handelt im Auftrag des Bundes und der fünf norddeutschen Bundesländer (Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein). Im Falle einer komplexen Schadenslage auf See übernimmt es die Gesamteinsatzleitung und nutzt dafür die Einsatzmittel des Bundes und der fünf norddeutschen Bundesländer.

Das Land M-V betreibt mit dem Gewässeraufsichts- und Ölfangschiff (GÖS) „Strelasund“ ein eigenes Ölwehrschiff und lässt mit dem Ölfangschiff „Vilm“ und dem Landungsboot „Orfe“ weitere partnereigenen Ölwehrschiffe für die Ölschadensbekämpfung in Küstengewässern durch Dritte betreiben. Zusätzlich wurde ein privates Landungsboot für die Schadstoffunfallbekämpfung vertraglich gebunden.

In M-V werden die Ölwehrgeräte in zwei Ölwehrstützpunkten auf dem Dänholm in Stralsund und in Heiligendamm bereitgehalten und jeweils durch entsprechende „Fachgruppen Ölschaden“ des Technischen Hilfswerks (THW) betreut und eingesetzt.

Neben Ölsperren und Ölaufnahmeeinrichtungen (z.B. Skimmer) werden beispielsweise ein schwergeländegängiger LKW, zwei moderne Mehrzweckarbeitsboote, amphibische Erkundungs- und Einsatzfahrzeuge (z.B. kettengetriebene schwimmfähige Hägglunds-Fahrzeuge), Container-verlastete Ersteinsatzausrüstung zum Arbeitsschutz der Einsatzkräfte, mobile Baustraßen sowie diverse andere Geräte zur Schadstoffunfallbekämpfung vor allem an Stränden und Ufern vorgehalten. Das Ölwehrgerät steht aber auch für andere zweckentsprechende Einsätze (z.B. Havarien auf Binnengewässern) bereit.

Neben der Vorhaltung von Ölwehrgeräten werden sowohl die Helfer des THW als auch die Mitarbeiter der Umweltverwaltungen des Landes und der Landkreise für die Schadstoffunfallbekämpfung fortlaufend geschult.

Mecklenburg-Vorpommern hat seit Dienstaufnahme des Havariekommandos im Jahre 2003 ca. 25 Millionen Euro in die Vorsorge zur Schadstoffunfallbekämpfung investiert. Derzeit (2019 bis 2022) werden vom Land M-V jährlich durchschnittlich 1,71 Millionen Euro für diese Aufgaben bereitgestellt.

Delegationsreise nach Österreich

Wirtschaftsminister führt zwölfköpfiges Team an – Zukunftsthemen auf der Agenda

Schwerin – Blickrichtung Tourismuszukunft: Eine zwölfköpfige Delegation unter Leitung von Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, In-frastruktur, Tourismus und Arbeit, in Begleitung des neuen Tourismusbeauftragten Tobias Woitendorf, reist vom 24. bis 26. August nach Österreich mit dem Ziel, den fachlichen Austausch mit dem Nachbarland im Bereich Tourismusentwicklung zu suchen.

Sowohl beim touristischen Produkt als auch bei dessen Finanzierung nimmt das Nachbarland eine Vorreiterrolle ein und dient damit als Impulsgeber für das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern. Die dreitägige Reise soll der Tourismusentwicklung des Landes einen Schub geben, insbesondere für die Ausgestaltung der im MV-Koalitionsvertrag formulierten touristischen Handlungsfelder: das Aufsetzen einer tragfähigen Tourismusfinanzierung, der Aufbau einer Tourismusakademie, die Etablierung einer Zukunftsagentur sowie die Ausrichtung auf einen nachhaltigen, sozialen und qualitätsorientierten Tourismus. Zum Team aus Politik, Kammern und Verbänden gehören unter anderem die IHK zu Rostock, der Bäderverband MV und der Tourismusverband Rügen.

Dazu Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit: „Mecklenburg-Vorpommern ist ein attraktives Urlaubsland für seine Gäste. Damit dies auch künftig so bleibt, müssen wir die touristische Entwicklung im Land weiter vorantreiben, um im Wettbewerb mit anderen weiter erfolgreich zu bleiben. Neben der Weiterentwicklung der touristischen Infrastruktur zählen hierzu auch neue, vielfältige und spannende Angebote für unsere Urlauber. Der Nachholbedarf nach Urlaub ist groß im Land. Gleichzeitig gilt es, trotz wachsender Herausforderungen wie der angespannten Arbeits- und Fachkräftesituation, die Qualität weiter zu verbessern. Der Tourismus muss darüber hinaus auskömmlich finanziert werden. Hier darf es keine Denkverbote geben. Österreich und insbesondere Tirol und Niederösterreich sind diesen Weg mutig und erfolgreich gegangen. Davon können wir partizipieren. Ziel ist es, unser Land weiter als eine der beliebtesten Urlaubs- und Reiseregionen in Deutschland zu entwickeln.“

Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes, ergänzte: „Wir legen großen Wert auf den grenzübergreifenden Austausch und auch auf die unterschiedlichen Positionen innerhalb der Delegation, weil wir damit Prozesse in Mecklenburg-Vorpommern vorbereiten, die für die touristische Entwicklung des Landes unerlässlich sind. Dabei kommt uns der seit Jahren intensiv gepflegte Kontakt mit unserem Partnerland Niederösterreich und auch mit dem Bundesland Tirol zugute.“

Das dicht gesetzte Programm sieht unter anderem einen Austausch mit dem Präsidenten des Landtages von Niederösterreich, Mag. Karl Wilfing, in St. Pölten sowie Vertretern der Landesregierung Niederösterreichs, mit der IMC Fachhochschule Krems und der Niederösterreich-Werbung GmbH vor. Des Weiteren steht die Begegnung mit der Leitung der Lebensraum Holding GmbH in Tirol an, eine Dachmarke, unter der relevante Akteure der Marke Tirol miteinander vernetzt sind. Nicht zuletzt stehen Gespräche dem Tiroler Landeshauptmann Günther Platter und der Abteilung „Tourismus, Tourismussystem und Tourismusgesetz“ des Bundeslandes Tirol auf der Agenda.

Sonderpreis „Sport statt Gewalt 2022“

Schwerin – Wolfgang Schmülling, Staatssekretär im Innenministerium, und Andreas Bluhm, Präsident des Landessportbunds (LSB), haben heute in Güstrow den Sonderpreis „Sport statt Gewalt 2022“ verliehen. Der Preis, den der Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung in Kooperation mit dem Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern zum dritten Mal vergibt, ging an den FC Neustrelitz 07, die „Baltic Fighters“ Rostock und „Sport live“ aus Stralsund.

„Seit 2020 zeichnen wir Sportvereine aus Mecklenburg-Vorpommern aus, die sich über ihre eigentliche sportliche Tätigkeit hinaus in besonderer und nachahmenswerter Weise auch um die Vorbeugung und Verhinderung von Gewalt und Kriminalität verdient machen“, sagte Wolfgang Schmülling in Vertretung von Innenminister Christian Pegel, der auch Vorsitzender des Landesrats für Kriminalitätsvorbeugung ist und wegen des Energiegipfels der Landesregierung erst spät zur Preisverleihung dazu stoßen konnte.

Wolfgang Schmülling würdigte die Rolle der Sportvereine: „Sie sind ein wichtiger gesellschaftlicher Integrationsfaktor, gerade auch für unsere Jugend. Sporttreiben in der Gemeinschaft und im Verein vermittelt Orientierung, Bindung, Toleranz, fairen Umgang und Akzeptanz von Regeln. Sportangebote beugen darüber hinaus Gewalt vor: Sie stärken die Persönlichkeit und sind ein wichtiger Baustein zur Vorbeugung von Gewalt und Delinquenz bei Kindern und Jugendlichen.“

„Rund 1.850 Sportvereine in Mecklenburg-Vorpommern geben über 250.000 Menschen ein sportliches Zuhause. Sie alle leisten einen unbezahlbaren Beitrag zum Zusammenhalt, zur Gesundheit der Gesellschaft. Darunter gibt es Sportvereine, die sich über das normale Maß hinaus verpflichtet fühlen. Sie gehen dahin, wo es schwierig ist, wo man mit viel Fingerspitzengefühl und Durchhaltevermögen Widerstände abbauen muss, wo man nicht den sofortigen Erfolg spürt. So wie diese drei Gewinnervereine. Der LSB ist stolz auf dieses meist ehrenamtliche außerordentliche Engagement – und dankbar. Dankbar auch dafür, dass wir mit dem Sonderpreis des Landesrats für Kriminalitätsvorbeugung unsere große Anerkennung ausdrücken können “, sagte Landessportbundpräsident Andreas Bluhm bei der Verleihung in der Sportschule des LSB in Güstrow.

Der Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung hatte im Oktober 2021 die Mitgliedsvereine des Landessportbunds aufgerufen, sich zu bewerben. Elf Bewerbungen gingen ein.

Die Jury aus Mitgliedern des Landessportbunds und dem Vorsitzenden der AG Sport und Gewaltprävention im Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung entschieden sich für die drei Preisträger, die jeweils eine Anerkennungsurkunde und eine Geldprämie in Höhe von 1.500 Euro erhalten.

2023 wird der Sonderpreis „Sport gegen Gewalt“ im Rahmen des 12. Landespräventionstags zusammen mit dem Landespräventionspreis vergeben.

Die drei Preisträger

FC Neustrelitz 07, Präventionsprojekt:
Der FC Neustrelitz 07, das sind Insassen des geschlossenen Vollzugs der Jugendanstalt Neustrelitz und ihre Trainer, Mitarbeiter der Haftanstalt. Beim heute ausgezeichneten Präventionsprojekt ging es um ein mehrwöchiges Fußballtraining für junge Gefangene mit besonderem Fokus auf der Vermittlung von Werten wie Disziplin, Höflichkeit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Toleranz und Abbau von Vorurteilen. Nach jedem Training gab es ein Gruppengespräch zur Auswertung der Trainingsziele. Höhepunkt war ein Freundschaftsspiel gegen Erwachsene unter Wettkampfbedingen mit Trikots, neuen Fußballschuhen, einem „echten“ Schiedsrichter – und einer abschließenden Gesprächsrunde. Ein Häftling der Jugendanstalt hat das Spiel gefilmt. Teilnehmer und Anstaltsleitung werden das Video zu Weihnachten gemeinsam anschauen.
Die JVA Neustrelitz ist Teilnehmer der bundesweiten Initiative der Sepp-Herberger-Stiftung zur Resozialisierung jugendlicher Strafgefangener.

„Baltic Fighters“ Rostock, „Hinsehen statt Wegschauen, Engagement statt Gleichgültigkeit, gegen Gewalt, für mehr Sicherheit und ein besseres Miteinander in Rostock“:
In diesem Verein lernen und trainieren Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus unterschiedlichen Schichten und Kulturen, mit oder ohne Handicap, zusammen Boxen und Thaiboxen und erlernen und verbessern dabei Konfliktfähigkeit, Selbstkontrolle, Respekt und Achtsamkeit und zudem einen Sport, der hervorragend zur Selbstverteidigung geeignet ist. So bezahlen zum Beispiel Kinder bei „Dein Alter = Dein Preis“ ihren Monatsbeitrag entsprechend ihres Alters, so dass auch Kinder aus sozial schwächeren Familien trainieren können. Kontakt: www.baltic-fighters.de

„Sport live“ aus Stralsund, Trainingsangebote im Stadtteil Knieper-West:
Viele Jugendliche im Stadtteil haben keinen Schulabschluss, brechen ihre Lehre ab und stehen auf der Straße. „Sport Live“ bietet im Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendtreff im Stadtteilzentrum mehrmals pro Woche Sportkurse mit dem Schwerpunkt Schwimmen und Turnen an, in den Sommerferien zum Beispiel einen Schwimmlernkurs für die Stadtteilkinder und hat die die Kindersportschule „Kiss“ aufgebaut. Für die Kinder und Jugendlichen des Stadtteils sind die sportlichen Angebote eine wichtige Abwechslung in ihrem Leben und sie trainieren durch Spiel und Sport Werte wie Fairness und Toleranz. Die Webseite des Vereins: www.sportlive-ev.de.

Fördermittel für drei Dorfläden

Meyer: Infrastruktur im ländlichen Raum verbessern und Lebensqualität steigern

Schwerin – Mit der Landesinitiative „Neue Dorfmitte MV“ (NDM) unterstützt die Landesregierung Initiativen vor Ort bei der Sicherung oder Wiederherstellung von Dorfmittelpunkten. Jetzt haben drei Dorfläden Fördermittelbescheide erhalten, die zur Gründung oder Modernisierung von Dorfläden eingesetzt werden.

„Der Erhalt stationärer und rollender Dorfläden leistet einen wichtigen Beitrag zur dörflichen Lebenskultur. Oftmals sind die kleinen Läden viel mehr als nur eine Einkaufsgelegenheit – sie sind auch ein sozialer Treffpunkt, an dem Alt und Jung zusammenkommen. Mit dem Förderprogramm wollen wir die Infrastruktur im ländlichen Raum verbessern und so die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger steigern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Landesinitiative „Neue Dorfmitte MV“ fördert mit maximal 150.000 Euro bestehende oder neue Nahversorgungseinrichtungen abseits größerer Orte. Seit dem Jahr 2011 wurden aus Landes- und EU-Mitteln (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums – ELER) Dorfläden und mobile Nahversorger in Höhe von 4,3 Millionen Euro an 48 Standorten unterstützt – 21 in Vorpommern, elf in der Mecklenburgischen Seenplatte, zwölf in Westmecklenburg und vier in der Region Rostock. Die jüngst vergebenen Fördermittel werden für folgende Vorhaben ausgereicht:

  • In Peenemünde (Landkreis Vorpommern-Greifswald) entstand mit 150.000 Euro Fördermitteln ein neuer Dorfladen in einem ehemaligen Feuerwehrgebäude. Die Betreiberin Ursula Latus sichert dadurch die wohnortnahe Lebensmittelversorgung und schafft darüber hinaus Räumlichkeiten für ein Café und Veranstaltungen.
  • In Züssow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) wird mit 137.000 Euro der bestehende „Landmarkt Wörpel“ saniert. Neben Maler- und Elektroarbeiten wird die Anschaffung neuer Regalsysteme und Kühltechnik finanziell unterstützt.
  • Ein modernes Kassensystem mit Anbindung an einen neuen Online-Shop wird zukünftig im „Dorfladen Gessin“ (Gemeinde Basedow, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) eingerichtet. Rund 6.000 Euro werden dafür dem Betreiber Bernd Kleist zur Verfügung gestellt.

Eine Karte mit den Standorten der geförderten Projekte steht unter diesem Link bereit: www.neue-dorfmitte-mv.de/Standorte.

Externe Vertretungskräfte für Schulen

Oldenburg: Schulen nehmen das Angebot gut an

Schwerin – Auch im kommenden Schuljahr können die Schulen wieder externe Vertretungskräfte beschäftigen. Dafür wurde die entsprechende Regelung zunächst bis zum 31. Dezember 2022 verlängert.

Damit können insbesondere Lehramtsstudenten und Lehrkräfte im Ruhestand weiterhin kurzfristig bis zu sechs Wochen als Unterrichtsvertretungen beschäftigt werden. Außerdem sollen sie die Lehrkräfte vor allem bei der Umsetzung von Hygienemaßnahmen unterstützen.

„Die externen Vertretungskräfte sind eine sehr gute Bereicherung für das Schulleben. Sie entlasten die Lehrkräfte und verringern durch ihren Einsatz den Unterrichtsausfall. Die Lehramtsstudierenden unter ihnen wiederum können sich in Abstimmung mit den Hochschulen ihren Einsatz an den Schulen auf die praktischen Studienzeiten anrechnen lassen“, sagt Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Im vergangenen Schuljahr waren an den allgemein bildenden öffentlichen Schulen allein im Rahmen des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona“ 480 externe Vertretungskräfte beschäftigt.

Weitere 42 externe Vertretungskräfte wurden für den Unterricht von geflüchteten Kindern eingestellt.

Informationen zum Bewerbungs- und Einstellungsverfahren gibt es unter www.lehrer-in-mv.de.

Fund von toten Fischen

Bad Kleinen – Seit Montag (15.08.2022) sind in der Rummelbeck im Bereich des Ortseingangs von Fichtenhusen (Gemeinde Bad Kleinen) mehrere tote Fische gefunden worden. Ebenfalls wurden ca. 100 tote Fische im mit der Rummelbeck verbundenen Wallensteingraben im Bereich von Moidentin gesichtet.

Der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, hat sich am Vormittag (20.08.2022) gemeinsam mit dem Landrat Nordwestmecklenburg, Tino Schomann, und dem Gewässerwart des Landesanglerverbandes, Mario Voigt, ein Bild von der Lage gemacht.

„Nach der Katastrophe in der Oder ist man ja aktuell besonders sensibel, wenn es Meldungen über tote Fische in unseren Gewässern gibt. Ich kann an dieser Stelle aber Entwarnung geben. Die Situation am Wallensteingraben, der Verbindung zwischen dem Schweriner See und der Ostsee, ist mit der Oder nicht zu vergleichen. Gemeinsam mit dem Landrat, dem Landesanglerverband und der Wasserschutzpolizei haben wir heute auf etwa einem Kilometer entlang des Wallensteingrabens insgesamt 162 tote Fische mit einem Gesamtgewicht von 18 Kg abgesammelt. Erste Ergebnisse der Wasseruntersuchungen durch das staatliche Amt für Umwelt und Naturschutz (StALU) dort und in der Rummelbek haben keine Auffälligkeiten gezeigt. Für Menschen besteht demnach keine Gefahr“, so der Minister.

„Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für die enge und gute Zusammenarbeit der involvierten Stellen, Landrat, Wasserschutzpolizei, StALU, Landesanglerverband und den Mitarbeitern im Ministerium bedanken. Seit der Anzeige des Vorfalls bei der Wasserschutzpolizei am gestrigen Nachmittag hat die Alarmkette vorbildlich funktioniert. Wir stehen weiter in engem Kontakt und werden die Fischkadaver nun untersuchen, um der Ursache für das begrenzte Fischsterben auf den Grund zu gehen“, so der Minister weiter.

„Denn eins ist klar: Es hat hier in dem Gewässer einen Vorfall gegeben und den müssen wir aufklären. Der Wallensteingraben ist ein sensibles Gewässer und die Kinderstube für wichtige Fischarten wie die Meerforelle. Seit Jahren versuchen wir mit erheblichen Mitteln den Bestand zu stützen und haben auch aufwendige Maßnahmen unternommen, um den Fluss wieder durchwanderbar für Fische zu gestalten.

Jeder Eingriff in dieses sensible Biotop könnte schlimme Konsequenzen haben und unsere Bemühungen zunichte machen. Deswegen müssen wir wachsam bleiben und ich bitte darum, aktiv mitzuhelfen. Jeder kann und sollte Auffälligkeiten sofort der Polizei oder den zuständigen Behörden melden. Wir alle tragen Verantwortung für unsere Umwelt und sollten uns dessen stets bewusst sein“, so der Minister abschließend.

21. Schwedenfest eröffnet

Schwesig: Tradition des Schwedenfestes ist Symbol unserer Freundschaft

Wismar – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat in Wismar das 21. Schwedenfest eröffnet: „2019 haben wir gemeinsam das 20. Jubiläum des Festes gefeiert. In den beiden letzten Jahren musste das Fest wegen der Pandemie ausfallen. Die persönliche Begegnung, der Austausch haben uns allen gefehlt. Aber heute sind wir wieder zusammen und feiern das größte Wismarer Fest.“

Die Ministerpräsidentin dankte allen, die die Tradition des Schwedenfestes fortgeführt haben „und für uns die Geschichte in Trachten, Uniformen und historischen Gewändern lebendig machen. Das Schwedenfest ist eine tolle, eine wichtige Tradition. Viele Menschen aus der ganzen Region und aus Schweden arbeiten zusammen. Viele davon ehrenamtlich. Über die vielen Jahre sind deutsch-schwedische Freundschaften entstanden.“

In diesem Jahr werde es keine Schlachtdarstellung geben, betonte die Ministerpräsidentin: „Es ist wieder Krieg in Europa und ich glaube keinem von uns ist wohl bei dem Gedanken hier Krieg zu spielen, wo es in der Ukraine blutiger Ernst ist. Millionen Menschen leiden unter diesem Krieg. Wir wünschen uns und ihnen Frieden. Das ist das Allerwichtigste.“

Es gibt 27 Partnerschaften oder freundschaftliche Kontakte zwischen Kommunen und Kommunalverbänden beider Länder. Schwesig: „Unser Städte- und Gemeindetag MV arbeitet langjährig intensiv mit dem Gemeindeverbund Skåne zusammen. Die Hansestadt Wismar pflegt die Städtepartnerschaft mit der Stadt Kalmar. Darüber hinaus ist Schweden ein wichtiger Außenhandelspartner Mecklenburg-Vorpommerns. 2021 wurden Waren im Wert von 925,3 Millionen Euro ausgetauscht und mit der neuen Fährverbindung von Rostock nach Stockholm die Verbindungen über die Ostsee weiter ausgebaut.“

Auch kulturell gebe es viele gemeinsame Initiativen. „So war Schweden vor ein paar Jahren Partnerland des Nordischen Klangs in Greifswald und 2016 stand Schweden im Mittelpunkt des Usedomer Musikfestivals. Wir sind längst mehr als Nachbarn. Uns verbindet eine lebendige Freundschaft.“

Am Abend nahm die Ministerpräsidentin am traditionellen Schwedenmahl in der St. Georgen Kirche teil.