Fund von toten Fischen

Bad Kleinen – Seit Montag (15.08.2022) sind in der Rummelbeck im Bereich des Ortseingangs von Fichtenhusen (Gemeinde Bad Kleinen) mehrere tote Fische gefunden worden. Ebenfalls wurden ca. 100 tote Fische im mit der Rummelbeck verbundenen Wallensteingraben im Bereich von Moidentin gesichtet.

Der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, hat sich am Vormittag (20.08.2022) gemeinsam mit dem Landrat Nordwestmecklenburg, Tino Schomann, und dem Gewässerwart des Landesanglerverbandes, Mario Voigt, ein Bild von der Lage gemacht.

„Nach der Katastrophe in der Oder ist man ja aktuell besonders sensibel, wenn es Meldungen über tote Fische in unseren Gewässern gibt. Ich kann an dieser Stelle aber Entwarnung geben. Die Situation am Wallensteingraben, der Verbindung zwischen dem Schweriner See und der Ostsee, ist mit der Oder nicht zu vergleichen. Gemeinsam mit dem Landrat, dem Landesanglerverband und der Wasserschutzpolizei haben wir heute auf etwa einem Kilometer entlang des Wallensteingrabens insgesamt 162 tote Fische mit einem Gesamtgewicht von 18 Kg abgesammelt. Erste Ergebnisse der Wasseruntersuchungen durch das staatliche Amt für Umwelt und Naturschutz (StALU) dort und in der Rummelbek haben keine Auffälligkeiten gezeigt. Für Menschen besteht demnach keine Gefahr“, so der Minister.

„Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für die enge und gute Zusammenarbeit der involvierten Stellen, Landrat, Wasserschutzpolizei, StALU, Landesanglerverband und den Mitarbeitern im Ministerium bedanken. Seit der Anzeige des Vorfalls bei der Wasserschutzpolizei am gestrigen Nachmittag hat die Alarmkette vorbildlich funktioniert. Wir stehen weiter in engem Kontakt und werden die Fischkadaver nun untersuchen, um der Ursache für das begrenzte Fischsterben auf den Grund zu gehen“, so der Minister weiter.

„Denn eins ist klar: Es hat hier in dem Gewässer einen Vorfall gegeben und den müssen wir aufklären. Der Wallensteingraben ist ein sensibles Gewässer und die Kinderstube für wichtige Fischarten wie die Meerforelle. Seit Jahren versuchen wir mit erheblichen Mitteln den Bestand zu stützen und haben auch aufwendige Maßnahmen unternommen, um den Fluss wieder durchwanderbar für Fische zu gestalten.

Jeder Eingriff in dieses sensible Biotop könnte schlimme Konsequenzen haben und unsere Bemühungen zunichte machen. Deswegen müssen wir wachsam bleiben und ich bitte darum, aktiv mitzuhelfen. Jeder kann und sollte Auffälligkeiten sofort der Polizei oder den zuständigen Behörden melden. Wir alle tragen Verantwortung für unsere Umwelt und sollten uns dessen stets bewusst sein“, so der Minister abschließend.

21. Schwedenfest eröffnet

Schwesig: Tradition des Schwedenfestes ist Symbol unserer Freundschaft

Wismar – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat in Wismar das 21. Schwedenfest eröffnet: „2019 haben wir gemeinsam das 20. Jubiläum des Festes gefeiert. In den beiden letzten Jahren musste das Fest wegen der Pandemie ausfallen. Die persönliche Begegnung, der Austausch haben uns allen gefehlt. Aber heute sind wir wieder zusammen und feiern das größte Wismarer Fest.“

Die Ministerpräsidentin dankte allen, die die Tradition des Schwedenfestes fortgeführt haben „und für uns die Geschichte in Trachten, Uniformen und historischen Gewändern lebendig machen. Das Schwedenfest ist eine tolle, eine wichtige Tradition. Viele Menschen aus der ganzen Region und aus Schweden arbeiten zusammen. Viele davon ehrenamtlich. Über die vielen Jahre sind deutsch-schwedische Freundschaften entstanden.“

In diesem Jahr werde es keine Schlachtdarstellung geben, betonte die Ministerpräsidentin: „Es ist wieder Krieg in Europa und ich glaube keinem von uns ist wohl bei dem Gedanken hier Krieg zu spielen, wo es in der Ukraine blutiger Ernst ist. Millionen Menschen leiden unter diesem Krieg. Wir wünschen uns und ihnen Frieden. Das ist das Allerwichtigste.“

Es gibt 27 Partnerschaften oder freundschaftliche Kontakte zwischen Kommunen und Kommunalverbänden beider Länder. Schwesig: „Unser Städte- und Gemeindetag MV arbeitet langjährig intensiv mit dem Gemeindeverbund Skåne zusammen. Die Hansestadt Wismar pflegt die Städtepartnerschaft mit der Stadt Kalmar. Darüber hinaus ist Schweden ein wichtiger Außenhandelspartner Mecklenburg-Vorpommerns. 2021 wurden Waren im Wert von 925,3 Millionen Euro ausgetauscht und mit der neuen Fährverbindung von Rostock nach Stockholm die Verbindungen über die Ostsee weiter ausgebaut.“

Auch kulturell gebe es viele gemeinsame Initiativen. „So war Schweden vor ein paar Jahren Partnerland des Nordischen Klangs in Greifswald und 2016 stand Schweden im Mittelpunkt des Usedomer Musikfestivals. Wir sind längst mehr als Nachbarn. Uns verbindet eine lebendige Freundschaft.“

Am Abend nahm die Ministerpräsidentin am traditionellen Schwedenmahl in der St. Georgen Kirche teil.

Fußballspiel FC Hansa – St. Pauli

Rostock – Mit einem Zusatzzug und regulären Zügen, die nur an ausgewählten Bahnhöfen zwischen Hamburg und Rostock halten, ermöglicht die Deutsche Bahn (DB) Regio am Sonntag Fans der Fußball-Zweitligavereine Sankt Pauli und FC Hansa ebenso wie allen anderen Fahrgästen auf der Strecke eine sichere Fahrt. Mecklenburgs Innenminister Christian Pegel dankt der Bahn für die Unterstützung zur Vorbereitung des Risikospiels in Rostock.

„Wir wissen aus Erfahrung, dass auf beiden Seiten gewaltbereite Anhänger nur darauf warten, sich mit gegnerischen Fans auseinanderzusetzen, auch körperlich. Es ist unser großes Interesse, ihr Aufeinandertreffen auch vor und nach dem Spiel zu verhindern. Mit einer kurzfristigen Sonderregelung macht es die Bahn es möglich, dass die St.-Pauli-Fans von Hamburg nach Rostock und zurückfahren können, ohne auf zusteigende Hansa-Fans zu treffen. Sie entlasten zudem von der aufgrund des Neun-Euro-Tickets sowieso schon sehr hohen Zahl von Fahrgästen allgemein“, sagt Christian Pegel und fährt fort:

„Am Rostocker Hauptbahnhof warten wie gewohnt Sonderbusse auf die Hamburg-Fans, um sie auf direktem Wege ins Ostseestadion und von dort zurück zu bringen. Und wie gewohnt wird ein großes Aufgebot an Einsatzkräften unserer Landes- ebenso wie der Bundespolizei für Sicherheit und Ordnung sorgen.“ Der Minister betont in diesem Zusammenhang:

„Bei den gewaltbereiten Fans, für die wir diese Sondereinsätze fahren müssen, handelt sich um eine winzige Minderheit in der großen Menge friedlicher Sportbegeisterter. Diese kleine Minderheit ist leider dafür verantwortlich, dass ein fairer Sport riesigen Aufwand verursacht und in Verruf gerät.“

Christian Pegels Dank gilt neben der Bahn den Polizistinnen und Polizisten, die am Wochenende in Einsatz sind und allen Fahrgästen, die am Sonntag zwischen Hamburg und Rostock unterwegs sind: „Ich bedanke mich für Ihr Verständnis und für Ihre Mühe, uns bei unseren Sicherheitsmaßnahmen zu unterstützen. Bitte achten Sie auf die aktuellen Fahrplanänderungen und die Ansagen im Bahnhof.“

Der regulär um 8.21 Uhr in Hamburg startende Regionalexpress 1 (Nummer 4307) nach Rostock hält an allen Stationen bis Schwerin-Süd laut Fahrplan – und dann erst wieder am Rostocker Hauptbahnhof. Um 8.16 Uhr – 30 Minuten vor Eintreffen des regulären Zugs aus Hamburg – startet in Boizenburg ein Zusatzzug nach Rostock, der unterwegs an allen Stationen hält – auch um Hansa-Fans aufzunehmen.

Zurück hält der reguläre RE 1 (Nummer 4314) um 17.08 Uhr vom Rostocker Hauptbahnhof nach Hamburg erstmals in Schwerin-Süd und dann überall wie vorgesehen. Um 17.39 Uhr startet in Rostock der zusätzliche Zug nach Boizenburg, der an allen Regelhalten auf der Strecke stoppt.

„Die Mehrkosten für den Verstärkerzug von und nach Boizenburg trägt die Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern, die auf unsere Bitte hin diese Sonderregelungen sehr kurzfristig mit der Deutschen Bahn umgesetzt hat. Auch ihren Mitarbeitern gilt mein herzlicher Dank für ihr Engagement“, so Christian Pegel und: „Ich wünsche allen Teilnehmern der Partie, Spielern wie Publikum, einen fairen und friedlichen Spieltag.“

MV-Feuerwehrfest in Mühlengeez

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern wird am 10. September auf dem Gelände der MeLa in Mühlengeez das MV-Feuerwehrfest veranstalten. Mit dem Fest will sich die Landesregierung für den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren im Land bedanken.

„Täglich sind tausende Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr für uns im Land da. Die ehrenamtliche Arbeit der Kameradinnen und Kameraden ist von unschätzbarem Wert: Selbstlos setzen sie sich für unsere Gesellschaft ein und helfen dort, wo Hilfe benötigt wird. Mit dem Feuerwehrfest wollen wir dieses großartige Engagement würdigen“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

Das Fest sei der Landesregierung ein Herzensanliegen, betonte Innenminister Christian Pegel: „Wir wissen, welchen Einsatz die Freiweilligen Feuerwehren in jedem Winkel unseres Bundeslandes erbringen. Und auch, welchen Anteil die Familien daran haben. Gerade weil das Ehrenamt Feuerwehr immer den Einsatz der ganzen Familie erfordert, möchten wir ganz ausdrücklich auch die Angehörigen herzlich einladen, mit uns zusammen diesen Tag zu verbringen.“

Das Veranstaltungsgelände ist der MeLa-Südteich. Der Einlass beginnt ab 15 Uhr. Gegen 17 Uhr werden Hochleistungspumpen und neue Feuerwehrfahrzeuge vorgestellt. Ab 18 Uhr beginnt die Danke-Party.

Die Karten sind für die Ehrenamtlichen und deren Angehörige kostenfrei. Um auf das Veranstaltungsgelände zu kommen, benötigen Gäste trotzdem ein Ticket. Dieses ist unter www.mela-messe.de/tickets.html erhältlich. Mit Eingabe eines Gutscheincodes werden die Tickets auf der Plattform kostenfrei ausgelöst. Die Gutscheincodes sind ab heute bei den jeweiligen Wehrführerinnen und Wehrführern im Land erhältlich.

20 Jahre Elbe-Flut

Rekordhochwasser in MV nehmen zu

Schwerin – Am Wochenende jährt sich das Elbe-Hochwasser, das auch in Mecklenburg-Vorpommern zu erheblichen Sachschäden führte, zum 20. Mal. Zwischen dem 21. und 23. August 2002 wurden am Pegel Dömitz Scheitelwasserstände von 657 cm und am Pegel Boizenburg von 645 cm gemessen. Tausende freiwillige Helfer, Hilfsorganisationen und die Bundeswehr haben im damaligen Landkreis Ludwigslust Deiche auf einer Länge von 30 Kilometer erhöht. Insgesamt wurden 2,6 Millionen Sandsäcke gefüllt, von denen 1,4 Millionen verbaut wurden.

„Den herausragenden Leistungen der vielen helfenden Hände und einem funktionierenden Hochwasserschutzsystem, das zwischen 1992 bis 2002 mit rund 38 Millionen Euro ertüchtigt wurde, ist es zu verdanken, dass eine größere Katastrophe ausgeblieben ist. Auch mehrere Dammbrüche oberhalb der Elbe im Raum Riesa und Magdeburg sowie die gesteuerte Havelpolderflutung haben dazu geführt, dass die Hochwasserwelle merklich abflachte und unser Land weniger schwer traf als anderswo. Dennoch sind hierzulande für die Hochwasserabwehr und erforderliche Sofortmaßnahmen Kosten in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro entstanden. Darüber hinaus wurde ein vordringlicher Sanierungsbedarf zur Beseitigung von Schwachpunkten an den Hochwasserschutzanlagen in Höhe von 13 Millionen Euro ausgewiesen. Der Schaden für die gewerbliche Wirtschaft, die Landwirtschaft sowie die staatliche und kommunale Infrastruktur betrug über 35 Millionen Euro“, teilte Umweltminister Dr. Till Backhaus heute in Schwerin mit.

Starke Niederschläge im Böhmerwald, Südböhmen und im Erzgebirge führten 2002 in zahlreichen Nebenflüssen der Elbe zu noch nie dagewesenen Hochwasserereignissen: „Die Niederschlagsmenge im Elbeeinzugsgebiet bis etwa in den Raum Wittenberge lag zum Teil weit über dem langjährigen Mittel für den Monat August. Insgesamt wurde durch einen etwa zehntägigen Regen eine nahezu hundertprozentige Bodenwassersättigung erzeugt. Auf diesen gesättigten Boden ging dann ein dreitägiger, das eigentliche Hochwasser auslösender Regen nieder. Die Hochwasserwellen vieler Flüsse in diesen Gebieten erreichten Wiederkehrintervalle von 500 bis 1000 Jahren. Für Dresden ergab die statistische Auswertung, dass es ein Hochwasserereignis mit einem statistischen Wiederkehrintervall von ca. 200 Jahren war“, informierte Minister Backhaus.

Er erinnerte an die dramatischen Bilder der übergelaufenen Talsperre Orlik in der Moldau, dem größten Zufluss der Elbe in Tschechien, überflutete Stadtteile von Prag, weggerissene Häuser im Müglitztal, der von der Weißeritz durchflossene Hauptbahnhof oder die im Wasser stehende Gebäude Semperoper und Zwinger in Dresden. In der Folge wurde durch Bund und Länder ein Aufbauhilfsfonds aufgelegt, der im Wesentlichen der Schadensbeseitigung und Sanierung von bestehenden Hochwasserschutzanlagen in den einzelnen Ländern diente. Zudem beschlossen die Elbeminister am 27.11.2009 den bis dahin geltenden Bemessungsabfluss für den Bau der Hochwasserschutzanlagen von 4000 m³/s auf 4545 m³/s am Pegel Wittenberge anzuheben.

„Dass diese Jahrhundertflut nur der Auftakt für eine in so kurzer Zeit noch nie dagewesene ganze Reihe weiterer Rekordhochwasser war, hätte niemand zu prognostizieren gewagt“, betonte Minister Backhaus. Bereits im Januar 2003 trat ein erneutes Hochwasser mit Wasserständen, die nur 30 cm unter der Augustflut von 2002 lagen, auf. Es folgten dann die Extremhochwasserereignisse im April 2006 mit Scheitelwasserständen von 664 cm in Dömitz und 676 cm in Boizenburg; im Januar 2011 mit 672 cm in Dömitz und 690 cm in Boizenburg und schließlich das Junihochwasser 2013 mit Scheitelwasserständen von bis zu 732 cm. „Innerhalb von 11 Jahren wurde das bis dahin größte Hochwasser von 1981 mit 611 cm gleich viermal übertroffen“, fasste er zusammen.

Die Gründe für die regelmäßig wiederkehrenden Hochwasserwerte seien einerseits im Klimawandel zu suchen, so Backhaus. Das sei aber nur die eine Seite der Medaille: Die verstärkten Investitionstätigkeiten (Sanierung und Verstärkung der Hochwasserschutzanlagen) am Oberlauf der Elbe hätten dazu geführt, dass mehr Wasser in kürzerer Zeit die Elbe hinuntergeflossen ist und für erhöhte Wasserständen bei den Unterliegern, wie Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, gesorgt hat.

„Deshalb freue ich mich, dass es gelungen ist, das Nationale Hochwasserschutzprogramm auf den Weg zu bringen. Mit diesem Programm wird es uns gelingen, den Oberlieger- Unterlieger- Ausgleich zu schaffen“, betonte Minister Dr. Till Backhaus. Das Programm sei durch die Umweltministerkonferenz als Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe im Jahr 2013 beschlossen worden. Der Fokus liege nun auf überregional wirkenden Maßnahmen, wie Deichrückverlegungen und die Anlage neuer Flutpolder.

In Mecklenburg-Vorpommern wurde unter Federführung des für die Hochwasserschutzanlagen an der Elbe verantwortlichen Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg (StALU) ein an den neuen Bemessungsabfluss angepasstes Hochwasserschutzkonzept erstellt. Die Umsetzung erster Maßnahmen, wie die Ertüchtigung des Brodaer und Rüterberger Deiches im Bereich Dömitz sowie die Verbesserung des Hochwasserschutzes Boizenburg mit den beiden Teilprojekten „Rückdeichung Hafendeich“ und „Neubau Sude-Hochwassersperrwerk“ ist eingeleitet.

Für die Finanzierung des Hochwasserschutzprogramms zur Ertüchtigung der Anlagen auf das Bemessungshochwasser 1983, das mit der Sanierung des Deiches am Randkanal im Bereich Boizenburg 2015 seinen Abschluss fand, wurden rund 100 Millionen Euro aufgebracht. „Eine ähnlich hohe Summe werden wir auch für die Umsetzung des neuen Hochwasserschutzprogramms in die Hand nehmen, um die in der betroffenen Region lebenden rund 14.000 Menschen und materielle Werte von ca. 500 Millionen Euro weiterhin zuverlässig vor Hochwasser zu schützen. Einen absoluten Hochwasserschutz wird es trotz leistungsfähiger Hochwasserschutzsysteme aber nicht geben können. Die Natur lässt sich nicht vollständig beherrschen und elementare Naturereignisse lassen sich nur bedingt vorausberechnen. Hochwasserschutz und Hochwasservorsorgebleibt daher eine Daueraufgabe an 365 Tagen im Jahr“, sagte Minister Backhaus abschließend.

Überdurchschnittliche Ernte in M-V

Schwerin – Die Landwirtinnen und Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern können aufatmen: Trotz starker Hitze und anhaltender Trockenheit ist die Mähdruschernte überdurchschnittlich ausgefallen. Die Kulturen konnten aufgrund des kühlen Frühjahrs von den ergiebigen Niederschlägen im Februar lange zehren und dadurch das fehlende Regenwasser kompensieren. Zusammengekommen sind rund 4,1 Millionen Tonnen Getreide und 781.000 Tonnen Raps in guten Qualitäten.

Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus zeigte sich mit den vorläufigen Ergebnissen sehr zufrieden: „Hinter den Landwirten liegt ein turbulentes Arbeitsjahr. Der schlimmste Teil der Corona-Pandemie schien gerade überwunden, da rollte eine weltpolitische Lage auf uns zu, die wir so nicht kommen sahen. Der Krieg in der Ukraine hat die Weltmärkte durcheinandergewirbelt. Umso mehr freue ich mich, dass die Branche hierzulande auf gute Erträge und Qualitäten blicken kann und hoffentlich zügig in ruhigeres Fahrwasser kommt. Betrachtet man jedenfalls die Preise, die für Getreide im Schnitt 45 % und bei Raps 13 % über denen des Vorjahres liegen, ist davon auszugehen, dass das Gros die Betriebe die gestiegenen Produktionskosten abfedern kann.“

Mit einem durchschnittlichen Getreideertrag von 76,7 dt/ha haben die Landwirte einen um 12,9 % über dem Mittel der Jahre 2016-2021 liegenden Ertrag erzielt. Bei Wintergerste konnte ein Ertrag von 83,8 dt/ha erreicht werden, das sind 18 % über dem Mittel der Jahre und der zweithöchste Ertrag seit 1990. Winterweizen erzielte einen Ertrag von 81,2 dt/ha, das sind 11 % über dem langjährigen Mittel. Auch der Rapsertrag von 40,6 dt/ha liegt um 25,2 % über dem langjährigen Durchschnitt.

Doch nicht alle Regionen sind gleichermaßen mit überdurchschnittlichen Erträgen gesegnet: „Die Ertragsmengen variieren je nach Bodenqualität und gefallenem Regen sehr stark“, erläuterte Minister Backhaus. So schwanken die Erträge bei Winterweizen je nach Region zwischen 62 dt/ha und 84 dt/ha und bei Wintergerste zwischen 70 dt/ und 89 dt/ha.

„Landwirtinnen und Landwirt auf den leichten Böden bleiben damit zum fünften Mal in Folge unter den Ertragserwartungen und können trotz derzeit guter Preise ihre Einkommenssituation nicht verbessern“, kommentierte der Minister. Im Vergleich zum Vorjahr wurde vor allem weniger Weizen (- 7.600 ha) und Roggen (- 7.900 ha) angebaut und geerntet. Dagegen wurde die Anbaufläche von Winterraps zur diesjährigen Ernte um 18.800 ha erhöht. Aufgrund der günstigen Erntebedingungen ist die Getreide- und Rapsernte bereits vollständig abgeschlossen. Dazu beglückwünscht der Minister die Landwirtinnen und Landwirte und spricht ihnen gleichzeitig seinen Dank für die geleistete hervorragende Arbeit aus.

„Jedes Kilogramm mehr an Getreide trägt zur Ernährungssicherung bei, die sich in den letzten Monaten weltweit – insbesondere im globalen Süden – deutlich verschlechtert hat“, betonte er. Aus diesem Grund hat sich das Land Mecklenburg-Vorpommern beim Bund dafür eingesetzt, dass die geplante 4%-Stilllegung landwirtschaftlicher Flächen in Deutschland zunächst für das Jahr 2023 ausgesetzt wird. Somit können auch auf diesen Flächen dringend benötigte Lebensmittel angebaut werden.

Berufsfeuerwehr Neubrandenburg

Kein nachweislich erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen

Neubrandenburg – Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg erkranken statistisch gesehen nicht deutlich häufiger an Krebs, als andere Berufstätige – dies zeigt eine Analyse der Krebsinzidenz und -sterblichkeit im Auftrag des Gesundheitsministeriums in Mecklenburg-Vorpommern. Am heutigen Freitag stellten Gesundheitsministerin Stefanie Drese, Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt, Studienleiter an der Universitätsmedizin Greifswald Prof. Dr. med. Wolfgang Hoffmann sowie der Leiter der Berufsfeuerwehr Neubrandenburg Frank Bühring die Studienergebnisse vor.

Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport: „Krebserkrankungen in der Feuerwehr sind aufgrund der besonderen Berufsrisiken ein wichtiges Thema. Deshalb ist es gut, dass die durchgeführte Analyse die wissenschaftliche Datenlage dahingehend erweitert und wir mehr Aufmerksamkeit für die Gesundheit der Einsatzkräfte schaffen.“

In den vergangenen Jahren hatten international und national durchgeführte Studien Zusammenhänge zwischen der Ausübung des Feuerwehrberufs und dem Auftreten von bestimmten Krebserkrankungen aufgezeigt.

Im Fall der Analyse unter den Einsatzkräften in Neubrandenburg sei dieser Zusammenhang statistisch nicht deutlich geworden, erklärte Prof. Dr. med. Wolfgang Hoffmann, Leiter der Studie, Universitätsmedizin Greifswald: „Insgesamt konnten wir Daten von 100 Feuerwehreinsatzkräften in die Auswertung einbeziehen. In der Analyse konnte kein statistisch signifikant höheres Risiko für eine Krebserkrankung oder damit einhergehende Todesfälle bei den Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr Neubrandenburg festgestellt werden. Jedoch zeigte sich eine Tendenz für ein höheres Risiko für Blasen- und Prostatakrebs.“

Insgesamt seien fünf Todesfälle an Krebs im Beobachtungszeitraum zwischen 1990 bis 2018 ermittelt worden, so Hoffmann. Die Zahlen lägen insgesamt nicht über denen der Vergleichsgruppen.

Hoffmann betonte, dass die Ergebnisse zur Krebsinzidenz nicht pauschal auf alle Beschäftigten im untersuchten Zeitraum übertragen werden könnten, da 30 Einsatzkräfte nicht an der Studie teilgenommen hätten.

Für den Vergleich wurde die Bevölkerung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte und aus ganz Mecklenburg-Vorpommern herangezogen, wobei die Alters- und Geschlechtsverteilung der Feuerwehreinsatzkräfte berücksichtigt wurde. Anhand von detaillierten Fragebögen konnten die Wissenschaftler:innen Defizite im Bereich der persönlichen Schutzausrüstung sowie der Arbeitsschutzmaßnahmen zu Zeiten der ehemaligen DDR identifizieren.

Silvio Witt, Oberbürgermeister der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg: „Wir nehmen die Sorgen und möglichen Risiken rund um die Gesundheit unserer Kammeraden bei der Feuerwehr sehr ernst. In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Ausrüstung der Feuerwehren stark verbessert. Allein in Neubrandenburg haben wir in den vergangenen Jahren mehrere hunderttausend Euro zusätzlich in die Ausrüstung und die Gebäude unserer Feuerwehr investiert.“

Die Feuerwehr in Neubrandenburg begrüßt den offensiven Umgang mit der Problematik.

Frank Bühring, Leiter der Berufsfeuerwehr Neubrandenburg: „Schon beim Neubau der Feuerwache 1998 bis 2001 wurden wichtige Anregungen zur Gesundheitsförderung unserer Feuerwehrleute berücksichtigt. Seitdem werden fortlaufend weitere Maßnahmen umgesetzt. So wird derzeit die Wäscherei in die alte Leitstelle verlagert, um nach einem Einsatz keine kontaminierte Schutzkleidung durch das Gebäude zu transportieren. Außerdem erfolgen regelmäßig Schulungen zur Kontaminationsvermeidung und Einsatzstellenhygiene. Es gibt immer etwas zu verbessern, aber wir sind in Neubrandenburg auf einem guten Weg.“

Die Ministerin bekräftigte, dass es auch weiterhin notwendig sei, die Gesundheit der Feuerwehrkräfte im Land durch präventive Maßnahmen wie eine gute Ausrüstung und umfassenden Arbeitsschutz bestmöglich zu schützen.

Um weitere Erkenntnisse zu erlangen, kündigte Drese an, die Ergebnisse in der untersuchten Kohorte in einigen Jahren erneut mit den Daten des Krebsregisters abgleichen zu lassen.

Im Juni 2020 wurde das Institut für Community Medicine (ICM) der Universitätsmedizin Greifswald vom Gesundheitsministerium in Mecklenburg-Vorpommern beauftragt, das Auftreten von Krebserkrankungen bei der Berufsfeuerwehr Neunbrandenburg zu untersuchen. Vorangegangen waren mehrere Medienberichte, denen zufolge auffällig viele Berufsfeuerwehrkräfte in Neubrandenburg an Krebs erkrankten.

Werftüberholung für Rollisegler

Meyer: Land unterstützt Reparaturmaßnahmen

Ueckermünde – Der „Ländliche GestaltungsRaum“ (LGR) – Modellregion Stettiner Haff, mit den Nahbereichen von Ueckermünde, Torgelow, Ferdinandshof und Eggesin, hat sich als langfristiges Ziel gesetzt, die gesamte Region als „barrierefreie erLebensRegion“ zu entwickeln. Ein Teilprojekt des Gesamtvorhabens ist die Werfüberholung des ersten behinderten- und rollstuhlfahrergerechten Großsegelschiff in Deutschland.

„Auf dem Rollisegler ‚Wappen von Ueckermünde‘ können alle Menschen, ungeachtet ihrer körperlichen Einschränkungen, gemeinsam segeln. Alle am Törn Teilnehmenden lernen, sich Herausforderungen zu stellen, gemeinsam Aufgaben zu meistern und einen Einblick in die maritime Welt unserer heimischen Ostsee- und Boddengewässer zu erhalten. Dieses Vorhaben ist wichtig, um Inklusion noch besser zu leben, deshalb unterstützen wir die notwendige Werftüberholung finanziell“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Für die Umsetzung der Idee, ein barrierefreies Schiff zu bauen, hat sich im Jahr 2000 der „Verein zur Förderung des ersten behinderten- und rollstuhlfahrergerechten Großsegelschiffes in Deutschland“ e.V. gegründet. 2007 wurde die „Wappen von Ueckermünde“ als das erste und einzige behinderten- und rollstuhlfahrergerechtes Großsegelschiff Deutschlands in den Dienst gestellt. Das Schiff ist ein 22 Meter langer, seegängiger Zwei-Master.

Mit seiner Takelung als Spreitz-Gaffel-Ketsch besitzt das Segelschiff eine markante Besegelung mit insgesamt 230 Quadratmeter Segelfläche. Der Rollisegler wurde speziell für die inklusive Jugendarbeit ohne Barrieren entwickelt. Das besondere Konzept dabei ist, dass alle Bereiche des Bordbetriebs für alle Teilnehmer ohne Barrieren zugänglich sind.

„Das Schiff ist auf dem Stettiner Haff und der Ostsee mit unterschiedlichen Gruppen unterwegs. Ob für einen Tag zum Kennenlernen oder für mehrere Tage mit Übernachtungen auf dem Schiff – hier bieten sich den Teilnehmenden unvergessliche Erlebnisse“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition beträgt 350.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Fonds zur Unterstützung der Ländlichen GestaltungsRäume Mecklenburg-Vorpommern in Höhe von 255.000 Euro.

Neue Krebsbratungsstelle in Greifswald

Gesundheitsministerin Drese begrüßt Ausbau ambulanter psychosozialer Versorgungsstrukturen

Greifswald – Heute besuchte Gesundheitsministerin Stefanie Drese die zweite Krebsberatungsstelle der Krebsgesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Greifswald. Die Beratungsstelle bietet eine umfassende psychosoziale Versorgung von Betroffenen und ihren Angehörigen.

Drese: „Krebserkrankungen zählen in Deutschland nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur häufigsten Todesursache. Allein bei uns im Land erkranken jedes Jahr mehr als 11.000 Frauen und Männer neu an Krebs. Für sie und ihre Angehörigen ist die Krebsdiagnose ein erschütternder Moment. Es ist deshalb wichtig, dass wir in die ambulanten Krebsberatungsangebote weiter ausbauen. Ich bin froh, dass nach Rostock bei uns im Land mit Greifswald nun schon die zweite Beratungsstelle eröffnet hat.

Das Team in der Beratungsstelle besteht aus je einer Psychologin, Sozialpädagogin und koordinierenden Assistenzkraft. Die Beratung zielt auf die Wiederherstellung des psychischen Gleichgewichts und der Verbesserung der Lebensqualität. Um dies zu erreichen, werden im Beratungsprozess Strategien zur Krankheitsbewältigung und Angstreduktion entwickelt. „Weiterhin helfen die Beraterinnen beim Ausfüllen von Anträgen wie z.B. für Rehabilitationsmaßnahmen oder zum Grad der Pflege und Behinderung“, erklärt Prof. Ernst Klar, Geschäftsführer der Krebsgesellschaft M-V.

Ebenso wie bei der ersten Beratungsstelle in Rostock ist es das erklärte Ziel der Krebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V., viele Menschen zu erreichen und ein Angebot in der Fläche zu schaffen. „Wir freuen uns deshalb sehr, dass es gelungen ist, jetzt ein zweites Team zu etablieren, das von Greifswald aus den östlicheren Bereich unseres Bundeslandes versorgt!“, betont Prof. Christian Junghanß, Vorsitzender der Krebsgesellschaft M-V.

Von Greifswald aus werden Außenstellen angefahren, um Ratsuchende möglichst wohnortnah zu erreichen. Aktuell handelt es sich um Stralsund, Neubrandenburg und Loitz, weitere sind in Planung.

Die Ministerin bekräftigte bei ihrem Besuch, dass die Landesregierung die Etablierung weiterer Krebsberatungsstellen entsprechend unterstütze und fördere. Der Aufbau eines dritten mobilen Krebsberatungsteams sei noch in diesem Jahr geplant, wobei der genaue Standort aber noch nicht feststehe.

Die deutsche Gesundheitspolitik räumt der Krebsbekämpfung seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert ein. Im Nationalen Krebsplan, der zum 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist, sowie im Rahmen des Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetzes sind die Finanzierung und Förderung von Krebsberatungsstellen geregelt worden. Getragen werden sie unter geringer Selbstbeteiligung der Krebsgesellschaften von den Krankenkassen und den Ländern und Kommunen.

Die Krebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. wurde seit 2018 mit dem Aufbau von Strukturen der ambulanten Krebsberatung im Rahmen eines Förderprojektes durch das Gesundheitsministerium beauftragt.

Nachhaltig und klimaschonend bauen

Wismar – Die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz, besucht gemeinsam mit Dr. Till Backhaus, Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) in Gülzow und das Unternehmen EGGER Holzwerkstoffe in Wismar. Hintergrund ist die Stärkung der Holzverwendung im Baubereich.

„Holzbau hat ein enormes Potential, Treibhausgas­emissionen zu vermindern. Kohlenstoff wird gebunden und die Freisetzung durch die energieaufwändige Herstellung von alternativen Baustoffen wie Zement entfällt. Daher begrüße ich die Holzbauoffensive der Bundesregierung als einen weiteren Schritt, um die Potentiale der Holzverwendung für den Klimaschutz stärker zu nutzen. Das Ziel, die Holzbauquote im Wohnungsbau bis zum Jahr 2030 auf 30 Prozent zu erhöhen ist eine wichtige Wegmarke.

Um das Ziel zu erreichen kann eine Weiterentwicklung des Bauordnungsrechts beitragen. Deswegen bin ich froh, dass die Bauministerkonferenz eine Projektgruppe Holzbau gegründet hat, die es zukünftig ermöglichen kann, technische Entwicklungen im Holzbaubereich zeitnah ins Baurecht aufzunehmen. Es wäre zu begrüßen, wenn die Agrarministerkonferenz regelmäßig durch die Bauministerkonferenz über die Weiterent­wicklung des Bauordnungsrechtes hinsichtlich des Bauens mit nachwachsenden Rohstoffen informiert wird“, so Minister Backhaus.

„Welches Potential im Holz steckt, kann man hier in Wismar anschaulich erleben“, fährt Backhaus fort. „Die EGGER-Holzwerkstoffe Wismar GmbH & Co.KG gibt es seit 1999. Das Werk hat sich zu einem der größten Arbeitgeber im Nordwesten M-V entwickelt. Die rund 1.000 Mitarbeiter stellen MDF/HDF-Platten, OSB-Platten, Laminat- und Designfußböden sowie Leimerzeugnis-se her. Insgesamt hat EGGER bisher über 500 Mio. Euro in Wismar investiert.

Im August 2019 hat eine neue Produktionslinie für Holzfußböden ihren Betrieb aufgenommen, im September 2020 wurde der neue Logistik Terminal eröffnet. Für weitere 80 Mio. Euro wird das Fertigungszentrum von EGGER mit dem Bau einer neuen Leimfabrik erweitert. In der neuen Anlage sollen Leime für die Holzwerkstoffproduktion und Tränkharze für die Veredlung von Fußbodenlaminat produziert werden. Die Fertigstellung der Leimfabrik ist für Mitte 2023 geplant. Im Industrie- und Gewerbegebiet Haffeld ist insbesondere mit EGGER, Ilim Nordic Timber und Mayr-Melnhof Hüttemann eines der größten und modernsten Holzverarbeitungszentren Europas entstanden.

Neben der maritimen Wirtschaft ist das Holzcluster mit rund 2.000 Arbeitsplätzen zu einem der größten Arbeitgeber in der Region angewachsen. Dank hervorragender Infrastruktur können Synergien zwischen den ansässigen Unternehmen im Cluster optimal genutzt werden. Die direkte Nachbarschaft zum Gelände des Seehafens ermöglicht den weltweiten Export der Holzgüter in die internationalen Häfen“, so der Minister und ergänzt: „Wald und Holz sind Zukunft. Daher bin ich dankbar, dass ich zahlreiche Ansiedlungen auf diesem Sektor begleiten durfte. Der Cluster Forst und Holz umfasst in Mecklenburg-Vorpommern  2.794 Unternehmen, mit 13.280 Beschäftigten und einem Umsatz von 1,4 Mrd. Euro im Jahr und ist damit einer der führenden Holzverabeitungsstandorte in Deutschland.

Wie man unter ökologischen Gesichtspunkten bauen kann, haben wir auch bei unserem Besuch bei der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) sehen können. Der 2011 eingeweihte Neubau verfügt über ein modernes Energiekonzept. Bereits 2013 wurde eine moderne Strohheizung am Standort in Gülzow in Betrieb genommen, die die Liegenschaft und weitere Gebäude der Gemeinde mit Wärme versorgt. Eine sehr vorausschauende Investition wie sich heute zeigt“, so Backhaus abschließend.

Wirtschaftstreffen in Schwerin

Meyer: Mecklenburg-Vorpommern hat Potential für weitere Investoren mit Fokus auf Innovationen und Nachhaltigkeit

Schwerin – In Schwerin hat am Donnerstag der Sommerempfang der landeseigenen Wirtschaftsfördergesellschaft Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH (Invest in MV) stattgefunden. Zu dem Treffen sind über 300 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung eingeladen worden.

„Mecklenburg-Vorpommern kann mit seinen Standortvorteilen punkten. Herausragende Merkmale im Vergleich zu anderen Bundesländern sind die Gewerbegebiete an der Kaikante und die zentrale Lage im Ostseeraum. Dazu kommt: Als Land der erneuerbaren Energien bietet Mecklenburg-Vorpommern beste Voraussetzungen für nachhaltiges Wirtschaften. Da sehe ich noch Potential für weitere Investitionen. Die Themen Innovation, Nachhaltigkeit und gut bezahlte Arbeitsplätze werden wir in den kommenden Jahren in den Mittelpunkt der Industrie- und Standortoffensive des Landes stellen. Jede neue Investition und jede Unternehmenserweiterung sichert und schafft Arbeitsplätze im Land“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Fortsetzung der proaktiven Vermarktung von Großstandorten für Industrie und Gewerbe sowie von hafennahen Flächen. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es unter anderem zwölf Großgewerbestandorte. Dazu kommen die Häfen als wichtige Drehkreuze für den Transport von Waren, die Versorgung mit Nahrungsmitteln und die Anlandung von Energieträgern. Das Land plant zudem, in den kommenden Jahren bestehende und neue Gewerbe-/Industrie-Standorte als Grüne Gewerbegebiete zu entwickeln. Mecklenburg-Vorpommern hat dafür eine Initiative für „Grüne Gewerbegebiete“ gestartet. In der zentralen Datenbank www.investguide-mv.de finden interessierte Unternehmer einen Überblick zu Großstandorten, Gewerbegebieten, Büros, Hallen und Sonderimmobilien im Land.

„Mecklenburg-Vorpommern hat als Investitions- und Wirtschaftsstandort ideale Voraussetzung für Investoren. Die Vermarktung regionaler Industrie- und Gewerbegebiete wird zunehmend herausfordernder, da die Anforderungen potenzieller Investoren hinsichtlich Lage, Standortqualität und Infrastruktur steigen. Gemeinsam mit den Wirtschaftsförderern des Landes werden wir mit einer auf Nachhaltigkeit basierenden Ansiedlungsstrategie Investoren aus den Zukunftsbranchen zielgerichtet ansprechen“, sagte Meyer.

Die Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH (Schwerin) ist die Wirtschaftsfördergesellschaft für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Als „One-Stop-Agency” ist sie Partner für alle Unternehmen, die nach Mecklenburg-Vorpommern expandieren wollen. Sie unterstützt und berät inländische wie ausländische Investoren über Investitionsmöglichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei bieten Experten umfassende Projektmanagement- und Support-Services von der Standortanalyse bis zur Realisierung der Investition an.

Impfung gegen Masern

Erfolglose Verfassungsbeschwerden gegen die Pflicht zum Nachweis einer Impfung gegen Masern

Karlsruhe – Mit heute veröffentlichtem Beschluss hat der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts mehrere Verfassungsbeschwerden zurückgewiesen, die sich gegen Vorschriften des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) über die Pflicht zum Auf- und Nachweis einer Masernimpfung sowie über die bei Ausbleiben des Nachweises eintretende Folgen richten, wie etwa das Verbot, Kinder in bestimmten Einrichtungen zu betreuen.

Die Zurückweisung erfolgt allerdings mit der Maßgabe einer verfassungskonformen Auslegung, die an die zur Durchführung der Masernimpfung im Inland verfügbaren Impfstoffe anknüpft. Stehen – wie derzeit in Deutschland – ausschließlich Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung, ist § 20 Abs. 8 Satz 3 IfSG verfassungskonform so zu verstehen, dass die Pflicht, eine Masernimpfung auf- und nachzuweisen, nur dann gilt, wenn es sich um Kombinationsimpfstoffe handelt, die keine weiteren Impfstoffkomponenten enthalten als die gegen Masern, Mumps, Röteln oder Windpocken.

Die Beschwerdeführenden sind jeweils gemeinsam sorgeberechtigte Eltern sowie ihre minderjährigen Kinder, die kommunale Kindertagesstätten besuchen oder von einer Tagesmutter mit Erlaubnis zur Kindertagespflege nach § 43 Achtes Buch Sozialgesetzbuch (SGB VIII) betreut werden sollten. Sie wenden sich im Wesentlichen gegen die Bestimmungen des Infektionsschutzgesetzes, die eine solche Betreuung lediglich dann gestatten, wenn die betroffenen Kinder gegen Masern geimpft sind und diese Impfung auch nachgewiesen wird.

Die angegriffenen Vorschriften berühren sowohl das die Gesundheitssorge für ihre Kinder umfassende Grundrecht der beschwerdeführenden Eltern aus Art. 6 Abs. 2 Satz 1 des Grundgesetzes (GG) als auch und vor allem das durch Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG gewährleistete Grundrecht der beschwerdeführenden Kinder auf körperliche Unversehrtheit. Beide Grundrechtspositionen sind hier in spezifischer Weise miteinander verknüpft.

Sowohl die Eingriffe in das Elternrecht als auch die in die körperliche Unversehrtheit sind unter Berücksichtigung der verfassungskonformen Auslegung verfassungsrechtlich gerechtfertigt. Ohne Verstoß gegen Verfassungsrecht hat der Gesetzgeber dem Schutz durch eine Maserninfektion gefährdeter Menschen den Vorrang vor den Interessen der beschwerdeführenden Kinder und Eltern eingeräumt.

Landeskrisenstab hat getagt

Schwerin – Der Krisenstab der Landesregierung mit Vertretern von Ministerien, Behörden, Landkreisen und kreisfreien Städten sowie verschiedenen Organisationen des Landes, insbesondere den Katastrophenschutzorganisationen, hat heute erstmals nach den Sommerferien – und einer Videozusammenkunft nach drei Wochen Ferien – wieder getagt. Seinen Fokus legt er aufgrund der aktuellen Lage zunehmend auf die Herausforderungen möglicher Auswirkungen einer eventuellen Gasmangellage im Herbst und Winter.

„Wir haben das Thema schon lange vor den Ferien ins Visier genommen, als sich abzeichnete, dass es zu Engpässen in der Gasversorgung kommen könnte. Da standen aber noch Corona und die Situation der Ukraine-Flüchtlinge im Vordergrund. Diese beiden Themenkomplexe bleiben Bestandteil der Krisenstabssitzungen, werden aber praktisch vorrangig in den zuständigen Fachministerien bearbeitet. Wir haben beide Herausforderungen bis hierhin gut gemeistert. Dazu hat unser Krisenstab erheblich beigetragen, über den wir mit allen Beteiligten stets im Gespräch waren. Dadurch konnten wir Aufgaben schon erkennen und vorbereiten, als sie sich gerade abzuzeichnen begannen. Und bei Bedarf konnten wir sehr zügig und auf kurzem Wege reagieren“, zieht Innenminister Christian Pegel eine positive Zwischenbilanz der Krisenstabsarbeit und dankt allen, die daran mitgewirkt haben. Weiter sagt er:

„Mit diesen vereinten Kräften und jetzt mit Beteiligung insbesondere der Energieversorger in unserem Land bereiten wir uns nun auf mögliche Herausforderungen vor, die aus einer Gas- oder Energiemangellage oder aus Begleitumständen durch die sehr dynamischen Preise der verschiedenen Energien herrühren. Alle Betreiber von sogenannter kritischer Infrastruktur wie Polizei, Rettungsdienste, Feuerwehren, die zwingend erforderlichen öffentlichen Verwaltungen und ähnlich relevante Bereiche werden durch die unteren Katastrophenschutzbehörden in den Landkreisen und kreisfreien Städten auf ihre mögliche Betroffenheit bewertet. Es werden jeweils Maßnahmen zur Sicherstellung des Betriebs bei eventuellen Störungen der Energieversorgung daraus abgeleitet und für den theoretisch ungünstigsten Fall vorbereitet. Der Krisenstab initiiert und begleitet diese Verfahren eng.“

Zur Sitzung heute sagt Christian Pegel: „Nach wie vor konstatieren wir zunächst: Die Energie- und Gasversorgung in Deutschland ist stabil und die Versorgungssicherheit gewährleistet. Aber es ist klar: Wir müssen uns alle darauf vorbereiten, sehr sorgsam mit unserer Energie umzugehen. Auf Bundesebene werden dazu aktuell Vorgaben erarbeitet. Wir sind auf Landes- und kommunaler Ebene längst dabei zu klären, wie wir solche Vorgaben umsetzen und möglichst weitere Potenziale erschließen. Wir bereiten uns natürlich auch darauf vor, was wir tun, wenn der Winter zum Beispiel sehr kalt werden sollte.“

Christian Pegel betont, dass all‘ diese Vorbereitungen vorbeugend sind: „Wie auch schon bei Corona oder den Ukraine-Flüchtlingen wissen wir nicht, was wirklich auf uns zukommt. Das hängt zu großen Teilen von Entwicklungen ab, auf die wir keinen oder nur sehr begrenzten Einfluss haben. Auch deshalb treffen wir uns regelmäßig im Krisenstab: um aktuelle Entwicklungen, die deutlicher Form annehmen, sofort bewerten und kommunizieren zu können. Grundsätzlich müssen wir alle denkbaren Szenarien durchspielen und uns darauf vorbereiten – immer in der Hoffnung, dass wir diese Vorbereitungen am Ende nicht benötigen. Die Kolleginnen und Kollegen unseres Katastrophenschutzes im Innenministerium weisen zurecht darauf hin, dass wir die ‚professionellen Schwarzseher‘ im Land sein müssen, immer in der Hoffnung, nicht Recht zu haben.“

Der Krisenstab des Landes tritt nach den Sommerferien jetzt wieder in seinen zweiwöchigen Tagungsrhythmus ein. Bei Bedarf kann er auch, so wie in Sachen Corona und Ukraine-Flüchtlinge mehrfach geschehen, sehr kurzfristig einberufen werden.

Grundsteinlegung BIRKEN-STOCK Werk

Pasewalk – In der Woche nach Ostern fiel der Startschuss für das Leuchtturmprojekt. Heute, dreieinhalb Monate später, wurde mit der Grundsteinlegung der nächste Bauabschnitt eingeleitet – und im familiären Kreis gefeiert. Im Mittelpunkt dabei: Die BIRKENSTOCK Teams, die die zahlreichen Teilprojekte des 110 Millionen Euro schweren Investitionsvorhabens verantworten – vertreten durch die Teilprojektleiter. Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, überbrachte die Grüße der Landesregierung.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich seit dem Baustart erheblich verändert. Indes, dem Leuchtturmprojekt von BIRKENSTOCK kann dies nichts anhaben – auch wenn die jüngsten Entwicklungen an den Rohstoffmärkten und das im Vergleich zu den ersten Planungen deutlich aufwendigere Standortkonzept zu einem deutlichen Sprung der Investitionssumme geführt hat. So belaufen sich die Investitionen unter dem Strich auf rund 110 Mio. EUR und liegen damit gut ein Drittel über den ursprünglichen Planungen. Damit ist der Bau des neuen Werks die mit Abstand größte Einzelinvestition in der Geschichte des Traditionsunternehmens.

Mark Jensen, Chief Technical Operations Officer (CTOO) der BIRKENSTOCK Group, sagte zur Grundsteinlegung: „Als wir vor knapp anderthalb Jahren mit der Planung unseres neuen Werkes begonnen haben, sah die Welt anders aus. Umso dankbarer bin ich unseren Teams, dass sich das Projekt trotz Inflation, Turbulenzen an den Rohstoffmärkten und Lieferengpässen im Bausektor nach wie im geplanten zeitlichen Zielkorridor bewegt. Das gilt übrigens auch für den Personalbereich, wo wir schon jetzt 50 Arbeitsverträge unter Dach und Fach haben. Das Interesse der Menschen in der Region ist riesig, aktuell liegen uns 500 Bewerbungen vor – und das ein gutes Jahr vor Produktionsstart. Für uns eine klare Bestätigung unserer Standortentscheidung.“

Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, erklärte in seinem Grußwort: „Für die Region ist die Ansiedlung des Unternehmens BIRKENSTOCK ein wichtiges Signal – vor Ort entsteht mehr Wertschöpfung über zukunftsfähige Arbeitsplätze. Die Investition des Unternehmens zeigt, dass sich das intensive Werben für die Industrie- und Gewerbestandorte in Vorpommern bemerkbar macht. Wir freuen uns auf BIRKENSTOCK.“

Mittelfristig sollen im neuen Werk im Industriepark Berlin-Szczecin rund 1.000 neue Arbeits­plätze entstehen, wodurch BIRKENSTOCK auf Anhieb zu einem der größten privaten Arbeitgeber in der Region zwischen den Metropolen Berlin und Szczecin würde. Am eng gestrickten Zeitplan hält BIRKENSTOCK unvermindert fest: Die Produktion im neuen Werk wird nach Lage der Dinge Anfang des dritten Quartals 2023 anlaufen. Für große Feierlichkeiten bleibt da keine Zeit. So viel steht aber schon heute fest: Das Richtfest wird wohl in größerem Rahmen gefeiert werden. Denn dann, im Dezember 2022, ist Halbzeit.

BIRKENSTOCK ist eine globale Lifestyle-Marke mit einer langen Tradition in der Herstellung von legendärem Schuhwerk, die auf der Erfindung des BIRKENSTOCK Fußbettes basiert. Die Marke, die bereits im Jahr 1774 ihren Anfang nahm, orientiert sich in all ihren Aktivitäten und über Produktkategorien hinweg an den Leitwerten Qualität und Funktion. Grenzenloses Wohlgefühl – dieses Konzept überträgt die Marke auf Schuhe, Schlafsysteme und Naturkosmetik, um dadurch die Lifestyle-Vision der Markentradition mehr und mehr zu verwirklichen.

Mit rund 5.500 Mitarbeitern weltweit gehört das Familienunternehmen in sechster Generation zudem zu den größten Arbeitgebern der deutschen Schuhindustrie. Bereits in den 1910er Jahren verwendete BIRKENSTOCK den Begriff „Fußbett“ und gab ihm die Bedeutung, die bis zum heutigen Tag von Verbrauchern in aller Welt verstanden wird – als Inbegriff für herausragenden Komfort beim Gehen und Stehen. Bis Anfang der 1970er Jahre war BIRKENSTOCK zu einem Global Player aufgestiegen. Seit 2021 gehört das Unternehmen mehrheitlich L Catterton, dem weltweit größten Wachstumsinvestor mit Fokus auf die Konsumgüterindustrie, und Financière Agache, einer Holdinggesellschaft, die von Agache, der Holdinggesellschaft der Familie Arnault, kontrolliert wird.

Die in Deutschland gefertigten Sandalen werden in über 100 Ländern auf allen Kontinenten verkauft. Darüber hinaus bietet BIRKENSTOCK ein wachsendes Sortiment an geschlossenen Schuhen, Kinder- und Berufsschuhen sowie Spezialprodukte für orthopädische Fachgeschäfte, Socken, Taschen und Gürtel. 2017 erweiterte BIRKENSTOCK sein Produktportfolio um Schlafsysteme und Naturkosmetik (BIRKENSTOCK NATURAL SKIN CARE). BIRKENSTOCK ist an 16 Standorten in Deutschland vertreten – in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern und Sachsen. Das traditionsreiche Unternehmen betreibt zudem seine eigenen Vertriebsniederlassungen in den Vereinigten Staaten und Kanada sowie in Brasilien, China, Hongkong, Japan, Dänemark, Polen, Schweiz, Schweden, Spanien, Großbritannien, Frankreich, Norwegen, Dubai und Indien.

Landwirtschaftliche Forschung

Dummerstorf – Die Gut Dummerstorf GmbH in Dummerstorf bei Rostock wurde heute von gleich zwei Ministern besucht: Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus und Finanzminister Dr. Heiko Geue informierten sich vor Ort über aktuelle Forschungsthemen und -kooperationen sowie den weiteren Investitionsbedarf des Musterbetriebs.

„Als landwirtschaftliches Lehr- und Versuchsgut, das in enger Verzahnung mit der Agrarwissenschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern, aber auch mit bundesweit tätigen Forschungseinrichtungen zusammenarbeitet, hat der Betrieb in meinen Augen eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung. Die wertvolle Forschungsarbeit, die dort betrieben wird, trägt den aktuellen Erwartungen der Menschen Rechnung, die zu Recht immer wieder lauthals an die Landwirtschaft und die Politik herangetragen werden. Dazu gehören unter anderem die Produktion hochwertiger Lebensmittel, nachhaltige Produktionsbedingungen und mehr Tierwohl“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

Der Rundgang der Minister führte vom Kälberdorf, über das Melkhaus und die Gärrestbehälter bis hin zum Jungviehstall. Dort werden durch die Landesforschungsanstalt M-V (LFA) jährlich rund 160.00 Einzeldaten von Kälbern, Jungrindern und Kühen erfasst. Die Daten werden u.a. von den Universitäten Rostock und Kiel und der RinderAllianz verwendet.

Im Milchviehstall laufen eine Vielzahl an Forschungsprojekten, die sich u.a. mit der Reduktion von Klimagasen oder der Vebesserung des Tierwohls beschäftigen. Involviert sind neben der LFA auch das Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN), das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) oder die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG).

Im Bereich Pflanzenbau arbeit das Gut zum Beispiel mit dem Fraunhofer Institut für Grafische Datenverarbeitung in Rostock an dem Themenkomplex Smart Farming.

Das Gut Dummerstorf wurde 1999 auf Initiative des Landwirtschaftsministerium als hundertprozentige Tochter der Landgesellschaft gegründet