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Monat: März 2023

Außenhandel M-V erreicht Höchstwert

Schwerin – Der Außenhandel Mecklenburg-Vorpommerns hat im Jahr 2022 einen neuen Höchstwert erreicht. Das Außenhandelsvolumen betrug 20 Milliarden Euro, informierte der Chef der Staatskanzlei Patrick Dahlemann heute in Schwerin.

„Der Export Mecklenburg-Vorpommerns ist auf 9,8 Milliarden Euro angestiegen ist. Das zeigt, dass unser Land an Wirtschaftskraft gewonnen hat und unsere Unternehmen auf dem Weltmarkt erfolgreich ihre Plätze ausbauen. Vielen Dank an alle Unternehmen und Beschäftigten, die zu diesem hervorragenden Ergebnis beigetragen haben.“

Die Hauptexportgüter waren Weizen (821 Mio. Euro) Geräte zur Elektrizitätserzeugung u. –verteilung (769 Mio. Euro), Düngemittel (615 Mio. Euro) und Chemische Enderzeugnisse (576 Mio. Euro).

„Der Import ist deutlich von 7,2 Mrd. Euro auf 10,2 Mrd. Euro angestiegen. Diesen deutlichen Zuwachs beim Import sehen wir mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite sichert der Import Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze in unserem Land, zum Beispiel in unseren Häfen und in der Logistikbranche. Zum anderen ist der starke Anstieg im Vergleich zum Vorjahr aber vor allem auf die Preissteigerungen im Energiesektor zurückzuführen“, erläuterte Dahlemann.

„Wir wissen, dass die gestiegenen Energiepreise viele Unternehmen und vor allem die Bürgerinnen und Bürger stark belasten. Mecklenburg-Vorpommern leistet mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien und dem Import von Öl und Gas über die Häfen Rostock und Lubmin seinen Beitrag zu einer sicheren Energieversorgung. Wir haben uns auf Bundesebene mit Erfolg für eine Gas- und Strompreisbremse eingesetzt. Und wir drängen darauf, dass es jetzt endlich auch eine Lösung für Öl, Pellet, Briketts und Flüssiggas gibt.“

Die wichtigsten Importgüter waren 2022 Mineralölerzeugnisse (872 Mio. Euro), Halbwaren (823 Mio. Euro) sowie Erdöl und Erdgas (680 Mio. Euro).

Wichtigster Außenhandelspartner war 2022 Dänemark. In den zwölf Monaten des letzten Jahres wurden Waren und Güter im Wert von 1,88 Milliarden ausgetauscht. Davon entfielen 715 Millionen Euro auf den Export und 1,165 Milliarden Euro auf den Import. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Wirtschaftsminister Reinhard Meyer warben zuletzt in Dänemark für den Ausbau der Beziehungen und unterstrichen damit die Bedeutung des Landes für Mecklenburg-Vorpommern.

Auf Platz 2 und 3 landeten mit den Niederlanden und Polen die beiden Länder, die in den letzten Jahren auf den ersten Plätzen rangierten. Dabei sind die Niederlande das wichtigste Exportland für Mecklenburg-Vorpommern.

Liste der wichtigsten Außenhandelspartner Mecklenburg-Vorpommerns (in Mio. Euro)

„Der Ostseeraum ist das überwiegende Zentrum für unsere Außenwirtschaft. Wir wollen die wirtschaftliche Zusammenarbeit in diesem Bereich weiter intensivieren. Dieses Engagement haben wir erfolgreich mit dem ersten Baltic Sea Business Day in 2022 untermauert.

Diese internationale Konferenz für den gesamten Ostseeraum wird alle 2 Jahre ausgerichtet und findet 2024 das nächste Mal statt. In diesem Jahr richten wir den Fokus auf Finnland. Ministerpräsidentin Schwesig wird im Mai mit einer Wirtschaftsdelegation nach Finnland reisen.

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Für den Herbst ist eine Wirtschaftskonferenz in Mecklenburg-Vorpommern zusammen mit der Deutsch-Finnischen Auslandshandelskammer geplant. Finnland liegt aktuell auf Platz 10 der wichtigsten Außenhandelspartner“, informierte der Chef der Staatskanzlei.

Am Donnerstag berichtet der Chef der Staatskanzlei gemeinsam mit Delegationsteilnehmern dem Wirtschaftsausschuss über die Brasilienreise.

„Wir richten unseren Blick aber natürlich auch auf Märkte außerhalb Europas. Wir knüpfen damit konkret an unsere Brasilienreise zu Beginn des Jahres an. Vor allem im Bereich Biogas, Wasserstoff und Kreislaufwirtschaft sind wir in intensiven Verhandlungen.

In dieser Woche wird Mecklenburg-Vorpommern mit Silvia Kohlmann, der Geschäftsführerin der ENVITECPRO und Geschäftsstellenleiterin des Umwelttechnologiennetzwerks enviMV, bei der Delegationsreise von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nach Brasilien vertreten sein“, so Dahlemann.

„Mecklenburg-Vorpommern hat seit 1990 an Wirtschaftskraft gewonnen. Unsere Unternehmen können heute gut auf internationalen Märkten mithalten. Diese Möglichkeiten wollen wir seitens der Landesregierung noch stärker nutzen. Die Messeförderung haben wir weiterentwickelt und stärker an den Bedürfnissen unserer kleinen und mittleren Unternehmen orientiert.

Die Wirtschaftsdelegationsreisen sind das wichtigste Instrument, um neue Märkte zu erschließen. Die Landesregierung wird unsere Unternehmen dabei kraftvoll unterstützen und sich dabei intensiv mit den Bundesministerinnen und Bundesministern austauschen.“

Ausbau der Ganztagsbetreuung

Oldenburg: Bereits 10.000 zusätzliche Hortplätze geschaffen

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern treibt den Ausbau der Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter voran. Der Bund stellt den Ländern und Kommunen dafür weitere Finanzmittel bereit. Das Kabinett hat heute die entsprechende Bund-Länder-Vereinbarung gebilligt. Zusammen mit den Mitteln aus dem ersten Investitionsprogramm stellt der Bund den Ländern und Kommunen insgesamt 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung.

„Ganztagsangebote sind wichtig für die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben und für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern am Erwerbsleben“, betonte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

„Die Landesregierung setzt den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 schrittweise um. Hort und Schule sollen enger zusammengeführt werden, um die ganztägige Bildung zu stärken. In den vergangenen Jahren haben die Landkreise und kreisfreien Städte große Anstrengungen unternommen und mit Hilfe von Landes- und Bundesmitteln mehr als 10.000 zusätzliche Hortplätze geschaffen. Das ist ein Anstieg um mehr als 20 Prozent“, so Oldenburg.

Gefördert werden Investitionen für den Neubau, den Umbau oder die Erweiterung einschließlich des Erwerbs von Gebäuden und Grundstücken sowie die Ausstattung ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote. Darunter fallen auch energiesparende Sanierungen. Förderfähig sind Vorhaben, die bis 31. Dezember 2027 abgeschlossen werden.

Für den Ganztagsausbau stehen in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt ca. 78 Millionen Euro zur Verfügung. Der Bund stellt 54,5 Millionen Euro bereit. Das Land und die öffentlichen und freien Träger stellen jeweils 11,7 Millionen Euro bereit.

Ab dem Schuljahr 2026/2027 gibt es für Grundschulkinder einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Dieser gilt zunächst für Grundschulkinder der Jahrgangsstufe 1 und wird in den Folgejahren um je eine Klassenstufe ausgeweitet. Damit wird ab dem 1. August 2029 jedes Grundschulkind der Jahrgangsstufen 1 bis 4 einen Anspruch auf ganztägige Betreuung haben.

Mecklenburg-Vorpommern auf der ITB Berlin

Rückenwind: MV bleibt laut Reiseanalyse 2023 zweitbeliebtestes Reiseland der Deutschen – Ausblick 2023: Landestourismusverband rückt 2023 Thema Radreisen in den Fokus – Vorausschau 2024: 250. Geburtstag Caspar David Friedrich

Berlin – Nach drei Jahren pandemiebedingter Präsenzpause ist Mecklenburg-Vorpommern vom 07. bis 09. März 2023 wieder auf der weltgrößten Reisemesse, der ITB Berlin, vertreten. Anders als in der Vor-Pandemie-Ära präsentiert sich das Urlaubsland in diesem Jahr am Stand der Deutschen Zentrale für Tourismus. Mit dabei sind auch vier Partner aus dem Land, darunter die Usedomer Tourismus GmbH, die A-ROSA Flussschiff GmbH aus Rostock, das Jubiläumsbüro Caspar David Friedrich aus Greifswald sowie das Netzwerk der Gesundheitswirtschaft, die BioCon Valley GmbH. Die ITB Berlin setzt nach ihrem coronabedingten Aussetzen in den vergangenen Jahren mit ihrem neuen Konzept ausschließlich auf Fachpublikum. Die Kooperation mit der Deutschen Zentrale für Tourismus bietet eine kosteneffiziente und für alle Geschäftstermine zugleich inhaltlich günstige Situation, besonders mit Blick auf das langfristige und durch die Krisen beeinträchtigte Ziel, die Internationalisierung des Urlaubslandes Mecklenburg-Vorpommern im Schulterschluss voranzutreiben.

Dazu Reinhard Meyer, Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit: „Mecklenburg-Vorpommern zeigt wieder Flagge auf der weltgrößten Reisemesse. Wir haben eine Menge vor. Wer touristisch erfolgreich sein will, muss intensiv auf seine Vorzüge aufmerksam machen. Wir wollen für unser Bundesland weiter als eine der beliebtesten Urlaubs- und Reiseregionen in Deutschland werben. Hier geht es vor allem um neue, spannende und vielfältige Angebote, um im harten Wettbewerb für mehr Gäste weiter vorn mithalten zu können. Es muss gelingen, neue Besuchergruppen für Mecklenburg-Vorpommern zu gewinnen, die Infrastruktur qualitativ auszubauen, die Nebensaison zu stärken und auch mehr ausländische Gäste für einen Urlaub bei uns im Land zu begeistern.“

Alexander Winter, Vorstandsvorsitzender des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern: „In Berlin wollen wir – immer unter der Prämisse ‚Nachhaltigkeit ist unser Weg zur Qualität‘ – mit vielen Neuigkeiten im Gepäck punkten. Von Attraktionen wie der im Bau befindlichen längsten Seebrücke in Prerow über den Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide, der Ende des Jahres als offizieller Sternenpark ausgewiesen werden soll, bis hin zum Radfernweg Berlin-Kopenhagen, der 2023 in den Mittelpunkt gerückt werden soll, hat das Urlaubsland viel zu bieten. Auch den 250. Geburtstag des Malers, Zeichners und Grafikers Caspar David Friedrich wollen wir in das Schaufenster der Reisewelt stellen und zudem eine Reihe von Kooperationen und Kontakten anbahnen. Wir sind froh, dass es nach drei Jahren Corona-Pause wieder fachlichen Austausch auf der ITB geben kann.“

Mit Blick auf die Nachfrage nach Urlaub in Deutschland beziehungsweise Mecklenburg-Vorpommern gab es bereits im Vorfeld der ITB Berlin positive Nachrichten. Insgesamt rechnen viele Experten mit weiteren Erholungseffekten für den Tourismus: Unter anderem zeigte die 39. Deutsche Tourismusanalyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen, dass auch in diesem Jahr ein Großteil der Bundesbürger (28 Prozent) beabsichtigt, ihren Urlaub im eigenen Land zu verbringen. Damit ist Deutschland erneut das mit großem Abstand beliebteste Reiseziel der Deutschen, wenngleich der Anteil im letzten Jahr mit 31 Prozent noch etwas höher lag und internationale Reiseziele wieder an Bedeutung zunehmen.

Dass die Bundesrepublik und vor allem der Nordosten weiterhin im Trend liegen, bestätigt auch die TUI, Deutschlands führender Reiseveranstalter. Rund 30 Prozent aller Deutschlandurlauber der TUI verbringen ihre Ferien in Mecklenburg-Vorpommern. Damit bleibt das Bundesland die favorisierte Urlaubsregion innerhalb Deutschlands bei den TUI-Gästen. Die Buchungsentwicklung für Mecklenburg-Vorpommern sei insgesamt gut und der Konzern erwarte einen starken Sommer für Reisen im eigenen Land, hieß es.

Im Vorfeld der ITB Berlin ist auch die Reiseanalyse 2023 der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) vorgestellt worden. Demnach kann Mecklenburg-Vorpommern seinen Platz als zweitbeliebtestes Reiseland der Deutschen behaupten. Der Nordosten verzeichnet einen Marktanteil von 4,8 Prozent an allen 2022 angetretenen Urlaubsreisen der Deutschen (ab fünf Tagen Dauer) und liegt damit 0,5 Prozentpunkte hinter Bayern an der Spitze der beliebtesten Reiseziele. Zudem hält Mecklenburg-Vorpommern den Abstand zu den Küstenländern Schleswig-Holstein (3,8 Prozent) und Niedersachsen (3,5 Prozent). Auch im Vergleich mit den internationalen Reisezielen behauptet sich Mecklenburg-Vorpommern gut: Das Urlaubsland landete vor Österreich (4,2 Prozent) auf Platz fünf. Spitzenreiter bleiben Spanien (12,9 Prozent) und Italien (8,3 Prozent), gefolgt von der Türkei (8,0 Prozent) und Bayern (5,3 Prozent). „Es ist toll, dass das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern seine Position im Spitzenfeld weiter festigen konnte. Gleichzeitig ist das Ergebnis Antrieb, um weiter besser zu werden. Daher ist es wichtig, mit frischen, nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Angeboten die Urlauber ins Land zu locken. Auch das Landesinnere muss beispielsweise weiter gestärkt werden. Hier besteht Potenzial für mehr Gäste“, erläuterte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer auf der ITB Berlin.

Diese Themen stehen in Berlin im Fokus
Landestourismusverband rückt Radreiseland MV und insbesondere den Radfernweg Berlin-Kopenhagen 2023 in den Fokus

Mecklenburg-Vorpommern will sich 2023 und darüber hinaus als Radreiseland empfehlen. Aus diesem Grund stellt der Landestourismusverband in Kampagnen touristische Radrouten und insbesondere den Radfernweg Berlin-Kopenhagen in den Fokus. Unter www.auf-nach-mv.de/radwandern können sich Interessierte jetzt schon inspirieren lassen. Bis 2030 soll der Weg zu einem so genannten Leitprodukt entwickelt werden. Bereits zur Saison 2023 ist die mit öffentlichen Geldern auf den Weg gebrachte durchgängige Beschilderung entlang der Strecke fertig. Rund 50 „Bett+Bike“-Betriebe säumen den Weg. Internationale Gäste können sich auf der Internetseite www.bike-berlin-copenhagen.com informieren.

MV setzt zum kulturellen Dreisprung an

In diesem Jahr soll im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern zum kulturellen Dreisprung angesetzt werden: Die Rostocker Kunsthalle, der einzige Kunstmuseumsneubau in der DDR, eröffnet im Frühjahr 2023 nach drei Jahren umfangreicher Sanierung wieder neu. Am 06. und 07. Mai wird von 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr zum Tag der offenen Tür in das erstmals barrierefrei zugängliche Gebäude eingeladen, dem größten zeitgenössischen Kunstmuseum des Nordens. Gäste haben freien Eintritt. Tags darauf findet die feierliche Wiedereröffnung unter Teilnahme von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und der Rostocker Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger statt. Im Eröffnungsjahr ist zudem vom 19. November 2023 bis 11. Februar 2024 die Review Ostsee-Biennale unter dem Titel „Der demokratische Raum“ geplant. Nach der letzten, fast dreißig Jahre zurückliegenden Ostsee-Biennale von 1996 soll die Ausstellungsreihe einen neuen Auftakt finden.

2024 wird in der Hansestadt Greifswald der 250. Geburtstag des Malers, Grafikers und Zeichners Caspar David Friedrich gefeiert. Hier ist eine Reihe von Höhepunkten geplant, darunter die zwei Sonderausstellungen „Zeichenstunde“ und „Geburtstagsgäste“ im Pommerschen Landesmuseum, die liturgische Einweihung des Kirchenfensters im Dom St. Nikolai, ein Jubiläumskonzert in Uraufführung im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und ein Konzert mit dem Pianisten und Produzenten Martin Kohlstedt in der von Friedrich gezeichneten Klosterruine Eldena. Die feierliche Eröffnung des Jubiläumsjahres ist für den 20. Januar 2024 im Dom St. Nikolai angesetzt.

Nicht zuletzt soll 2025 das Staatliche Museum Schwerin, ebenfalls nach umfangreicher Sanierung, seine Türen für Besucher öffnen.

Insel Rügen lockt mit neuem Angebot

Mecklenburg-Vorpommern freut sich zudem auf die Eröffnung eines imposanten Bauwerkes: Ende April dieses Jahres wird der Skywalk Königsstuhl auf der Insel Rügen eröffnet. „Auf dem schwebenden Rundweg wird die einmalige Aussicht vom Königsstuhl weiter ermöglicht und vor allem auch erlebbar gemacht. Das sind Anziehungspunkte, die das Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern weiter aufwerten werden“, betonte Tourismusminister Reinhard Meyer weiter. „Der weitere Ausbau des Qualitätstourismus hat große Bedeutung genauso wie die Schaffung nachhaltiger touristischer Angebote und Strukturen in Mecklenburg-Vorpommern. Das ist die Grundlage für die Steigerung der Wertschöpfung und für die zukünftige touristische Entwicklung des Landes. Die Landesregierung gestaltet die Rahmenbedingungen und unterstützt, um die Herausforderungen bestmöglich gemeinsam zu lösen und die Krisen zu überwinden“, sagte Minister Meyer.

Bilanz des Tourismusjahres 2022 in Zahlen – zweitbestes Tourismusjahr seit der Wende

Von Januar bis Dezember 2022 wurden rund 7,4 Millionen Gäste (+34,7 Prozent) an das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern gemeldet, die etwa 31,8 Millionen Übernachtungen (+19,6 Prozent) im Urlaubsland verbracht haben. Die Zahlen belegen die Erholung des Reisemarktes und bewegen sich inzwischen fast auf Vor-Corona-Niveau (zum Vergleich 2019: rund 8,4 Millionen Ankünfte, rund 34 Millionen Übernachtungen). Bundesweit sind die Übernachtungszahlen im Jahr 2022 allerdings um 45,3 Prozent gestiegen; gegenüber 2019 jedoch um 9,1 Prozent zurückgegangen. In Mecklenburg-Vorpommern fällt der Rückgang bei den Übernachtungszahlen in Höhe von -6,9 Prozent im Vergleich zu 2019 dabei geringer aus als im Bundesdurchschnitt.

„Wir bewegen uns insgesamt wieder in Richtung Vorkrisenniveau. Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet das zweitbeste Ergebnis nach den Rekordwerten vor der Pandemie im Jahr 2019. Die Übernachtungen im Land haben im Gesamtjahr 2022 weiter deutlich zugenommen. Das ist gut so und spricht für das Interesse an Urlaub im Land. Dennoch haben wir ein hartes Stück Arbeit vor uns. Es macht sich bemerkbar, dass viele Menschen aufgrund der insgesamt verunsicherten Lage eher sparen. Es wird weniger in einen Urlaub investiert. Die Inflation trägt ihr Übriges bei. Darüber hinaus wird kurzfristiger gebucht, was Hoteliers und Gastronomen vor allem auch wegen der Planbarkeit zu schaffen macht. Die Sicherung des Fachkräftebedarfs ist eine der größten Herausforderungen der Branche. Wir müssen denjenigen, die Urlaub bei uns machen wollen, darüber hinaus gute Gründe liefern und für einen Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern begeistern“, machte Tourismusminister Reinhard Meyer deutlich.

Ein Blick auf die Reiseregionen zeigt, dass im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Mecklenburgische Ostseeküste (+28,7 Prozent) das stärkste Übernachtungswachstum verzeichnete. Für die anderen Regionen sah die Entwicklung wie folgt aus: Fischland-Darß-Zingst (+14,2 Prozent), Usedom (+17,2 Prozent), das Vorpommersche Festland (+15,9 Prozent), Rügen/Hiddensee (+17,2 Prozent), Mecklenburgische Seenplatte/Schweiz (+16,3 Prozent) und Westmecklenburg (+13,3 Prozent). Ein Vergleich mit 2019 zeigt, dass besonders Fischland-Darß-Zingst und die Mecklenburgische Ostseeküste (-1,5 Prozent bzw. -2,5 Prozent ggü. 2019) schon fast wieder auf Vor-Corona-Niveau angekommen sind.

Ein Blick auf die Städte des Landes zeigt, dass es auch hier überall Zuwächse gab; davon die meisten in Rostock (+44,4 Prozent). Folgende Ergebnisse liegen für die größeren Städte vor: Schwerin (+37,8 Prozent), Greifswald (+35,4 Prozent) Wismar (+24,2 Prozent) und Stralsund (+24,2 Prozent).

Erholung zeigt sich auch beim internationalen Reisegeschäft, das bekanntlich später Fahrt aufgenommen hat als der Inlandstourismus: Für 2022 wurden rund 285.000 (+86,6 Prozent) Ankünfte und rund 770.000 Übernachtungen (+72,8 Prozent) gemeldet. Auch alle internationalen Hauptquellmärkte verzeichneten Zuwächse: Schweden (+145,1 Prozent), Niederlande (+89,5 Prozent), Österreich (+74,1 Prozent), Dänemark (+73,8 Prozent) und die Schweiz (+66,6 Prozent). Besonders positiv ist dabei die Entwicklung aus dem niederländischen Quellmarkt. Hier liegen die Übernachtungszahlen 2022 nur noch 9,8 Prozent unter denen aus dem Jahr 2019.

„Die Pandemie durchkreuzte unsere Pläne und Vorstöße in Richtung Internationalisierung des Urlaubslandes. Touristische Geschäftsbeziehungen leben von persönlichen Kontakten, insofern konnten die Alternativformate nicht das abbilden, was wir vor Ort erlebbar machen und zeigen wollten, nämlich ein weltoffenes MV mit Perlen wie Backstein und Bäderarchitektur, Schlössern und Seen, Meer und Mehrdimensionalem. Besonders international wollen wir mit Hilfe der ITB Anlauf nehmen, das durchaus vorhandene Potenzial zu nutzen“, so Alexander Winter.

Tourismusbranche nachhaltig aufstellen

Minister Reinhard Meyer machte abschließend deutlich, dass es wichtig sei, die Branche in Mecklenburg-Vorpommern zukunftssicher und nachhaltig aufzustellen und zu stabilisieren. „Wir haben bereits eine Reihe von Initiativen in Mecklenburg-Vorpommern gestartet. Diese müssen jetzt mit Leben gefüllt werden. Mit der Änderung der Kommunalgesetzgebung und des Kurortegesetzes sind bereits die ersten Schritte umgesetzt worden. Zentrale Zukunftsprojekte der Landesregierung sind die Realisierung eines Tourismusgesetzes, das Aufsetzen einer tragfähigen Tourismusfinanzierung und der Aufbau einer Tourismusakademie, um Fachkräfte im Land zu sichern und zu gewinnen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer abschließend.

Erhalt von Fachkräften in M-V

Transfergesellschaften für ehemalige Beschäftigte der MV Werften leisten aktiven Beitrag zum Erhalt von Fachkräften in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin – Insgesamt sind 2.363 ehemalige Arbeitnehmer*innen der MV Werften Rostock, Stralsund und Wismar sowie der MV Werften Fertigmodule zwischen dem 01.08.2021 und dem 01.02.2023 in die Transfergesellschaft Küste mbH – Betriebsstätte MV WERFTEN bzw. die Transfergesellschaft Küste mbH – Betriebsstätte MV WERFTEN Fertigmodule gewechselt.

„Im Ergebnis haben bis heute rund 70 Prozent der Arbeitnehmer*innen eine neue sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen, eine Arbeitsplatzzusage erhalten, ein Existenzgründungsvorhaben realisiert oder eine Umschulungsmaßnahme begonnen“, so Oliver Fieber, Geschäftsführer der Agentur für Struktur- und Personalentwicklung (AgS), die mit der Umsetzung der Transfergesellschaften beauftragt worden war.

An der heutigen Pressekonferenz zum aktuellen Umsetzungsstand der Transfergesellschaften in Schwerin nahmen auch Jochen Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Markus Biercher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall im Bezirk Küste und Dr. Christoph Morgen, Insolvenzverwalter der MV Werften Gruppe teil.

„Ziel der Transfergesellschaften war und ist es, alle Arbeitnehmer*innen dabei zu unterstützen, sich eine neue berufliche Perspektive zu erschließen. Zu diesem Zweck wurden umfangreiche Maßnahmen der Vermittlungsunterstützung, wie z.B. Bewerbungstrainings und -coachings sowie social-media-Seminare und Maßnahmen der beruflichen Qualifizierung, wie z.B. verschiedene Schweißkurse und SAP-Schulungen, umgesetzt. Erfreulich ist dabei, dass die Arbeit der Transfergesellschaften und die Unterstützungsmaßnahmen von den Teilnehmer*innen als sehr gut bewertet worden sind“, berichtet Oliver Fieber.

Staatssekretär Jochen Schulte führte in dem Zusammenhang zudem aus: „Die maritime Industrie in Deutschland und insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern steht vor einem Strukturwandel. Vor allem die Werften können künftig einen zentralen Beitrag zur deutschen Energiewende, für die Nutzung der Offshore-Windenergie, bei innovativen Antriebstechnologien und nachhaltigen Klimaschutz leisten. Dafür brauchen wir gut qualifizierte und motivierte Fachkräfte. Die Transfergesellschaften haben im engen Schulterschluss mit der Bundesagentur für Arbeit einen aktiven Beitrag zum Erhalt des Fachkräftepotentials in Mecklenburg-Vorpommern geleistet“.

IG Metall-Bezirksleiter Daniel Friedrich ergänzte: „Die Transfergesellschaften waren ein wichtiger Teil der Brücke in neue Beschäftigung auf den Werften und in der Industrie im Land. Wir sind froh, dass viele KollegInnen über diesen Weg in neue Arbeit gekommen sind und ihnen dadurch Arbeitslosigkeit erspart geblieben ist. Allerdings hatten wir gehofft, dass an den Standorten der ehemaligen MV Werften mehr und schneller neue Arbeitsplätze entstehen.

Uns geht es weiter darum, gute Arbeit mit Tarifverträgen im Land zu sichern. Daran müssen sich die Aktivitäten von thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) und der Meyer Werft in Wismar, die Zukunft des südlichen Werftstandortes in Warnemünde und der maritime Industriepark in Stralsund messen lassen.“

Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, betonte in seinem Statement: „Bei dem gemeinsamen Ziel, neue berufliche Perspektiven für die betroffenen Beschäftigten zu eröffnen, haben wir mit allen Partnern vertrauensvoll zusammengearbeitet. Dabei wurden von uns nicht nur erhebliche Mittel – ich möchte hier nur das Transfer-Kurzarbeitergeld nennen – schnell und reibungslos ausgezahlt, sondern wir konnten zugleich den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern über unsere Online-Angebote früher unumgängliche Wege in die regionalen Arbeitsagenturen ersparen.“

Darüber hinaus erläuterte Biercher, dass für die knapp 600 Arbeitnehmer*innen, die im Februar 2023 in den Arbeitslosengeld-I-Bezug gewechselt sind, weitere Qualifizierungs- und Unterstützungsangebote bereitstehen, die an die Aktivitäten der Transfergesellschaften anknüpfen.

Im Hinblick auf die Finanzierung der Transfergesellschaften stellten alle Beteiligten heraus, dass diese im Wesentlichen durch das Transferkurzarbeitergeld der Bundesagentur für Arbeit, die Mittel der Insolvenzverwaltung, die auf Grundlage des IG Metall-Sozialtarifvertrags bereitgestellt wurden und die Zuwendungen des Landes für die individuellen Vertragsverlängerungen ermöglicht werden konnte.

In diesem Zusammenhang erklärte der Insolvenzverwalter der MV Werften Gruppe, Dr. Christoph Morgen: „Die vom Land zugesagten Darlehensmittel wurden aufgrund der erfolgreichen und schnellen Verkäufe in den Insolvenzverfahren der MV Werften Gruppe nicht in voller Höhe benötigt. Ich gehe zurzeit davon aus, die genutzten Darlehen in Gänze zurückzuzahlen.“

Heute ist der Equal Pay Day

Schwesig: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit für Männer und Frauen

Schwerin – Anlässlich des Equal Pay Days hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig an die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen erinnert. „Der Equal Pay Day ist kein Tag zum Feiern. Denn er zeigt uns: Frauen bekommen noch immer weniger Lohn als Männer – ganze 18 Prozent im Durchschnitt. Auch deswegen hissen wir heute vor der Staatskanzlei und den Ministerien eine Flagge. Wir wollen auf die Unterschiede aufmerksam machen.“

Grund für die Lohnunterschiede sei, dass Frauen häufiger in schlechter bezahlten Berufen arbeiten, öfter in Teilzeit beschäftigt seien und noch immer einen Großteil der Sorgearbeit zu Hause leisteten.

„Aber auch für die gleichen Tätigkeiten bekommen Frauen vielfach noch deutlich weniger Gehalt als Männer. Das hat große Auswirkungen, beispielsweise auf die Rente“, sagte die Ministerpräsidentin.

Zwar seien wir in den vergangenen Jahren weiter vorangekommen, unter anderem durch das Lohntransparenzgesetz. „Und auch unser Einsatz für Tariflöhne zielt auf Gleichstellung ab: Denn der Tariflohn unterscheidet nicht nach dem Geschlecht“, betonte Schwesig.

Dennoch gehöre Deutschland bei den Gehaltsunterschieden zwischen Frauen und Männern noch immer zu den Schlusslichtern Europas. „Unser Ziel muss weiter sein: gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit für Frauen und Männer. Das muss in die Köpfe, das muss in die Strukturen und Systeme der Bewertung von Arbeit – und das muss endlich auf den Gehaltszettel.“

Kinderschutz weiter stärken

Schwerin – Im Rahmen des Fachtags für einen unterstützungsorientierten Kinderschutz als regionale Netzwerkstrategie am 06. März 2023 hat Sozialministerin Stefanie Drese die 2019 eingerichtete Kontaktstelle Kinderschutz als wichtiges zusätzliches Angebot für Betroffene von Kindeswohlgefährdungen gewürdigt. Die Ministerin kündigte zudem für diese Legislaturperiode zwei große Gesetzesvorhaben der Landesregierung für ein besseres Aufwachsen von jungen Menschen an.

In ihrem Grußwort zum Auftakt der Fachtagung in Schwerin verdeutlichte Drese, dass vor allem Kinder und Jugendliche, die als Verletzte von Straftaten gegen das Kindeswohl besonders schutzbedürftig sind, durch die vom Sozialministerium geförderte Kontaktstelle des Landesverbandes des Kinderschutzbundes Hilfen und individuelle Unterstützung im geschützten Rahmen erhalten. Ebenso könnten sich aber auch Angehörige oder Bekannte der Betroffenen an die Anlaufstelle wenden.

„Wir wollen die interdisziplinäre Kooperation im Kinderschutz weiter ausbauen“, betonte Drese. „Denn Personen, die in Ausübung ihrer beruflichen oder ehrenamtlichen Tätigkeit in Kontakt mit Kindern und Jugendlichen kommen sowie Einrichtungen und Institutionen, in denen Kinder und Jugendliche leben und sich aufhalten, sind wichtige Akteure im Kinderschutz.“

Es gehe dabei vor allem um die Klärung der Grundfrage, wer wann wie welche Verantwortung übernimmt, so die Ministerin. „Das bedeutet, alle Akteure im Kinderschutz müssen sich aufeinander zubewegen und sich abstimmen. Ziel ist es, dass aus dem Nebeneinander ein Miteinander und letztlich auch ein Füreinander zum Wohle unserer Kinder und Jugendlichen wird“, sagte Drese.

„Vor diesem Hintergrund haben wir uns auch auf Landesebene einiges vorgenommen“, sagte Drese. „Mit einem Kinder- und Jugendbeteiligungsgesetz wollen wir jungen Menschen die Möglichkeit eröffnen, sich aktiver in die Gesellschaft einzubringen und ihre Interessen verbindlicher zu vertreten. Darüber hinaus stellen wir intensiv die Weichen für ein Landeskinderschutzgesetz, dass die Bedingungen für ein gutes und sicheres Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern nachhaltig verbessern soll.“

Die Ministerin führte in ihrem Grußwort auf, dass die Jugendämter der Landkreise und kreisfreien Städte im Jahr 2021 rund 4.600 Verfahren zur Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung durchgeführt haben. Das sei die höchste Quote, die seit 2012 gemessen wurde.

Allerdings, so Drese weiter, bestätige nicht jedes eingeleitete Verfahren den Verdacht einer Kindeswohlgefährdung. So wurde in knapp 30 Prozent der Fälle eine akute oder latente Gefährdung durch das Jugendamt festgestellt. Diese Quote bewege sich im Vergleich zu den Vorjahren auf relativ gleichbleibendem Niveau. In gut 40 Prozent lag nach Angaben von Drese ein erzieherischer Hilfebedarf vor und in etwa 30 Prozent endeten die Verfahren ohne Feststellung einer Kindeswohlgefährdung oder eines Hilfebedarfs.

Drese: „Diese Zahlen zeigen, wie notwendig es ist, die fachübergreifende Zusammenarbeit im Kinderschutz weiter zu stärken.“

Bestenehrung für IHK-Absolventen

Schwerin – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat am Montag in Schwerin Zeugnisse an die besten Absolventen der IHK-Winterprüfungen 2022 überreicht. Insgesamt hatten sich rund 450 Auszubildende den Facharbeiterprüfungen gestellt; 32 Absolventen aus 18 Ausbildungsberufen erhielten eine Ehrung.

„Für die 32 Nachwuchskräfte ist der Karrierestart gelungen. Sie haben gute Perspektiven in Mecklenburg-Vorpommern. Fähige und engagierte Mitarbeitende sind die Grundlage für erfolgreich am Markt agierende Betriebe und Unternehmen. Die wichtigste Aufgabe ist jetzt die Sicherung eines qualifizierten Fachkräftenachwuchses.

Es ist wichtig, dass die Unternehmen frühzeitig ihre Auszubildenden an sich binden und ihnen eine Berufsperspektive bieten. Dazu gehören attraktive Rahmenbedingungen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf, guter Lohn und zukünftige Karrierechancen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.

Die Absolventen (elf Frauen, 21 Männer) kommen aus den Ausbildungsberufen Chemielaborant, Elektroniker Betriebstechnik, Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung, Fachinformatiker für Systemintegration, Fachkraft im Fahrbetrieb, Fachkraft für Systemintegration, Fachlagerist, Industriekaufmann, Industriemechaniker, Kaufmann für Büromanagement, Kaufmann für Dialogmarketing, Kaufmann im Einzelhandel, Kaufmann im Groß- und Außenhandel, Maschinen- und Anlagenführer, Veranstaltungskaufmann, Verkäufer, Werkzeugmechaniker und Zerspanungsmechaniker.

„Die Wirtschaft bietet Chancen für gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte. Die Absolventinnen und Absolventen haben mit ihren herausragenden Leistungen ideale Voraussetzungen, um durch Weiterbildung beruflich voran zu kommen und sich eine Karriere in Mecklenburg-Vorpommern aufzubauen. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Lernwilligen bei weiteren Qualifikationen“, sagte Meyer.

Für berufliche Weiterbildungen stellt das Land Unterstützungen bereit, beispielsweise in Form von Bildungsschecks aus der Qualifizierungsrichtlinie. Unternehmen fast aller Branchen können für branchenübergreifende und branchenspezifische Fortbildungsmaßnahmen ihrer Beschäftigten mit Bildungsschecks gefördert werden.

Zudem gibt es Landesprogramme wie beispielsweise das „Meister-Extra“ – danach erhält jeder Absolvent 2.000 Euro nach erfolgreichem Meisterabschluss plus 3.000 Euro für jede Beste oder jeden Besten ihres Gewerkes.

Förderung für Aalbesatz­maßnahmen

Waren/Müritz – Anlässlich der Jahresversammlung des Verbandes der Binnenfischer hat Minister Dr. Till Backhaus heute in Waren eine weitere Förderung der Aalbesatzmaß­nahmen in Mecklenburg-Vorpommern angekündigt.

„Da der aktuelle Besatz vorletzte Woche erfolgreich durchgeführt wurde, liegen die Eckdaten schon vor, diese sind wieder beeindruckend: In wenigen Tagen wurden in einer logistischen Meisterleistung 79 Gewässer besetzt, dabei waren 16 Unternehmen beteiligt. 790 kg gesunder Glasaale wurden ausgebracht. Das waren immer neuerlich 2,255 Mio. Tiere mit einem Durchschnittsgewicht von 0,35 Gramm. Gekostet hat die Aktion in diesem Jahr rd. 200.000 EUR.

Es gibt jedoch Bestrebungen auf EU-Ebene, die Aalfischerei insgesamt massiv zurück zu drängen, ja möglichst gänzlich zu unterbinden. Dabei haben wir eine EU-Aalverordnung, an die Deutschland und M-V sich seit fast 15 Jahre halten und sehr viel dafür tun, dass es mit dem Aal wieder vorangeht“, fährt der Minister fort und ergänzt:

„Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat heute die gemäß Vorgaben der TAC-/Quoten-Verordnung des Rates vom 13.12.2022 nunmehr vorgeschriebene ausgeweitete Aalschonzeit für die deutschen Meeres- und Küstengewässer festgelegt und der EU-Kommission mitgeteilt. Demnach wird die gezielte berufliche Fischerei auf Aal und dessen Anlandung in den genannten Gewässern vom 15. September 2023 bis 14. März 2024 untersagt.“

Im Vorfeld habe es intensive Gespräche auf fachlicher und politischer Ebene dazu gegeben, erklärt der Fischereiminister.

„Bund und Küstenländer haben sich sehr schnell darauf einigen können, dass eine zusammenhängende Schonzeit von sechs Monaten die in jeglicher Hinsicht günstigste Variante ist“, stellt Minister Dr. Backhaus fest. „Allerdings gab es Differenzen zwischen den Ländern und dem Bund über die konkrete Zeit. Die Länder haben deutlich gemacht, dass auch sozioökonomische Aspekte sehr wichtig sind und eine Schonzeit von Oktober bis März vorgeschlagen. BMEL hingegen hat den Schwerpunkt darauf gelegt, dass die Abwanderungszeit der Blankaale ins Meer, darunter auch die frühe Phase, abgedeckt sind und den Zeitraum September bis Februar präferiert.“

Die nun vom BMEL festgelegte Schonzeit stelle somit einen Kompromiss dar, den die Länder letztendlich akzeptiert hätten. „Wir müssen natürlich feststellen, dass die deutsche Fischerei gegenüber den Nachbar­ländern Dänemark und Schweden benachteiligt ist, die jeweils erst Oktober in die Schonzeit einsteigen – genau wie es die Länder wollten und dabei auch auf das Erfordernis eines Gleichklangs mit den Nachbarstaaten hingewiesen hatten, sowohl mit Blick auf die bedrohte Fischart als auch die Fischerei“, stellte der Minister klar. „Die Entscheidung jetzt ist aber zunächst nur für 2023/24 relevant. Wenn derartige Maßnahmen verstetigt werden, werden wir als Länder eine Gleichschaltung der Schonzeiten in Nord- und Ostsee für alle Anrainerstaaten einfordern.“

Schon am 1. März 2023 sei ein dauerhaftes Fangverbot auf Aal für die Freizeitfischerei in den Meeres- und Küstengewässern Kraft getreten, dass zunächst durchgängig bis 31. März 2024 gelte. Die Angler­verbände in Deutschland, darunter auch der LAV Mecklenburg-Vorpommern e.V., sowie der Dachverband der deutschen Fischerei hatten hiergegen massive Kritik geäußert, sehen die Anglerschaft vorschnell und unverhältnismäßig sowie gegenüber der beruflichen Fischerei unbotmäßig benachteiligt.

„Es ist eine Entscheidung des Rates, die unmittelbare Rechtswirkung hat. Die Bundesregierung hat im Rat zugestimmt, obwohl die Länder zuvor deutlich gemacht hatten, dass sowohl die Rechtsgrundlage – TAC/Quoten- statt EU-Aal-Verordnung – als auch die Verhältnismäßigkeit neuerlicher Eingriffe nur gegenüber der Fischerei nicht die geeignete Vorgehensweise sind“, erinnerte Dr. Backhaus.

„Ich habe bereits im Januar deutlich gemacht, dass ein solches Verbot nicht in Stein gemeißelt ist und erwarte von der Bundesregierung, dass in den künftigen Verhandlungen auf EU-Ebene einerseits die Verhältnis­mäßigkeit der Maßnahmen und andererseits auch sozio-ökonomische Betrachtungen – wie es das EU-Recht bei restriktiven Maßnahmen schon im Vorwege der Rechtsetzung vorsieht – hinreichend betrachtet werden. Dies ist, bei allem Verständnis für die Schutzbedürftigkeit dieser Fischart, nicht in dem erforderlichen Maße zur Anwendung gekommen“, so der Minister abschließend.