Sporthalle An der Jägerbäk übergeben

Schulte: Modernste Unterrichtsbedingungen für 2.800 Schülerinnen und Schüler

Rostock – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat am Freitag (03.03.) gemeinsam mit der Rostocker Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger die neue Sporthalle An der Jägerbäk der Beruflichen Schule Technik in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock offiziell eingeweiht.

„Rund 2.800 Schülerinnen und Schüler erhalten in Rostock ihr berufliches Rüstzeug, um als Fachkräfte die Wirtschaft im Land zu verstärken. Eine hochwertige berufliche Aus- und Weiterbildung ist ein bedeutender Standortfaktor, auch für die Ansiedlung neuer und die Erweiterung bestehender Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Lernorte gut ausstatten.

Dazu gehören neben modernen Klassenräumen, Werkstätten und Laboren auch zeitgemäße Sporteinrichtungen. Mit der neuen Sporthalle wird der Sportunterricht an modernste Unterrichtsbedingungen angepasst“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Für die neue Sporthalle wurde das in unmittelbarer Nähe gelegene brachliegende Gelände genutzt, das früher der Betriebssportplatz der BSG FIKO Rostock (Betriebssportgemeinschaft Fischkombinat Rostock) war.

Die nun fertiggestellte neue Schulsportanlage besitzt unter anderem eine 200-Meter-Rundlaufstrecke mit drei Bahnen, zwei Weitsprunganlagen, zwei Kugelstoßanlagen sowie ein multifunktionales Kleinspielfeld, auf dem Fußball, Basketball und Volleyball gespielt werden können. In der Sporthalle selbst ist ein knapp 1.000 Quadratmeter großes Spielfeld entstanden, das mittels Trennwänden in bis zu drei separate Spielfelder teilbar ist.

Auf dem Dach der Sporthalle wurde eine PV-Anlage installiert. „Bislang mussten die jährlich rund 3.400 Sportunterrichtsstunden an unterschiedlichen Sportanlagen absolviert werden. Diese Übergangslösung ist nun beendet. Für Lehrende sowie die Schülerinnen und Schüler verbessern sich damit die Lernbedingungen erheblich“, sagte Schulte.

Die Gesamtinvestition betrug 8,53 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von 7,67 Millionen Euro.

In den vergangenen vier Jahren wurden für Bauvorhaben an beruflichen Schulen in Rostock Fördermitteln in Höhe von rund 44,66 Millionen Euro bei Gesamtinvestitionen von 58,1 Millionen Euro bewilligt.

Das Regionale Berufliche Bildungszentrum – Technik (RBZ) befindet sich in Trägerschaft der Hansestadt- und Universitätsstadt Rostock (HRO) mit rund 2800 Schülerinnen und Schülern in rund 30 Bildungsgängen (davon 15 Vollzeit- und 26 Teilzeitbildungsgängen). Die Schwerpunkte der Ausbildung liegen in den Berufsgruppen Bautechnik, Elektrotechnik, Fahrzeugtechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung, Holztechnik, Informationstechnik, Metalltechnik, Seefahrt, Berufsvorbereitung (Teilzeit als Berufsschule, Vollzeit als Fachgymnasium, Fachoberschule und Fachschule).

Beflaggung zum „Equal Pay Day“

Schwerin – Um auf den internationalen Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern aufmerksam zu machen, hat das Innenministerium für Dienstag, 7. März 2023, die Beflaggung zum „Equal Pay Day“ mit der eigens dafür entwickelten Flagge genehmigt.

„Dieser Tag markiert symbolisch die Lücke bei den Gehältern zwischen Mann und Frau. Die Landesbeauftragte für Frauen und Gleichstellung der Landesregierung hat die allgemeine Genehmigung zur Beflaggung an diesem Tag für die gesamte Landesverwaltung beantragt. Ich habe diesen Antrag gern genehmigt. An den Dienststellen des Landes, am Sitz des Landtags sowie am Sitz der Ministerpräsidentin und vor den Ministerien kann somit die Flagge des Equal Pay Day gesetzt werden“, sagte Innenminister Christian Pegel heute in Schwerin und ergänzte:

Auch die Landkreise, kreisfreien und großen kreisangehörigen Städte sowie die Ämter und amtsfreien Gemeinden können eigenständig über das Setzen nicht hoheitlicher Flaggen und somit auch über das Setzen der Flagge des Equal Pay Days entscheiden.

Mehr Informationen zum Aktionstag gibt es auf der Webseite https://www.equalpayday.de/. Dort können auch die Flaggen erworben werden.

Mehr Schienenpersonennahverkehr

Meyer: Öffentlichen Personennahverkehr attraktiver gestalten – mehr Menschen zum Umstieg gewinnen

Schwerin – Im Rahmen der jährlichen Fahrplankonferenz für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) mit den Aufgabenträgern des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), den Verkehrsunternehmen und den Fahrgastverbänden des Landes wurden die Fahrplanentwürfe für das Fahrplanjahr 2024 vorgestellt.

Die VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (VMV) informierte die Teilnehmenden insbesondere über die im kommenden Jahr vorgesehenen Angebotserweiterungen sowie zu veränderten Anschlusszeiten zwischen Zug, Bus und Straßenbahn.

„Unser Ziel ist, dass wir den öffentlichen Personennahverkehr noch attraktiver gestalten, um mehr Menschen zum Umsteigen vom Auto auf die Bahn zu bewegen. Deshalb haben wir eine deutliche Ausweitung des Verkehrsangebotes auf zahlreichen Linien im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) auf den Weg gebracht“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Im Ergebnis der Fahrplankonferenz werden jetzt die Angebotsausweitungen von den Eisenbahnverkehrsunternehmen und Infrastrukturbetreibern des Landes abschließend geprüft. Ziel ist, dass die Eisenbahnverkehrsunternehmen Anfang April im Auftrag des Landes ihre Trassen bei den Infrastrukturbetreibern anmelden können. Der fertige Jahresfahrplan 2024 wird dann im Herbst 2023 vorgestellt werden.

„Mecklenburg-Vorpommern ist Tourismusland. Deshalb wollen wir uns auch auf eine mögliche zusätzliche Nachfrage aus dem Deutschland-Ticket vorbereiten. So können Gäste und Tagesausflügler unser Land auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln entdecken“, sagte Meyer.

„Mit dem Fahrplanentwurf 2024 planen wir einen der größten Leistungszuwächse im Schienenpersonennahverkehr in der Geschichte der VMV. Wenn wir alle Planungen vollständig umsetzen können, wächst das Angebot in unserem Land. Zusammen mit dem Deutschland-Ticket bieten wir damit alle Möglichkeiten für eine klimagerechte Alternative zum Auto.

Besonders wichtig ist mir der Austausch der Fahrpläne mit den Aufgabenträgern der Busverkehre im Land, um unseren Kunden eine durchgängige Reisekette anbieten zu können“, ergänzt Daniel Bischof, Geschäftsführer der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern.

Unter Fortführung des bewährten Angebotes wird es im Jahr 2024 in allen Landesteilen Mecklenburg-Vorpommerns zusätzliche Angebote geben. Für die einzelnen Regionen stellen sich die geplanten Angebotsausweitungen wir folgt dar:

Auf der Regionalexpresslinie RE1 werden die bislang nur unter der Woche angebotenen Fahrten zwischen Schwerin und Hamburg künftig auch am Wochenende angeboten. Damit bestehen die ganze Woche stündliche Fahrmöglichkeiten zwischen der Landeshauptstadt und der Metropole Hamburg.

Auf der Strecke der Regionalbahnlinie RB14 zwischen Ludwigslust und Hagenow werden künftig unter der Woche zwei zusätzliche Fahrten (jeweils Hin- und Rückfahrt) angeboten. Für die Folgejahre nach 2024 ist geplant, dieses und das Angebot der Regionalbahnlinie RB13 Rehna – Parchim auf einen stündlichen Takt auszuweiten.

Um dem wachsenden Fahrgastaufkommen Rechnung tragen zu können, sollen die Züge der Regionalbahnlinie RE4 zwischen der Hansestadt Lübeck und Güstrow zeitweise mit zwei Triebwagen statt wie gewöhnlich mit nur einem Triebwagen verkehren. In diesem Zusammenhang muss auf der Fahrt von Stettin nach Lübeck zeitweise in Güstrow umgestiegen werden. Diese Maßnahme soll bereits im Laufe des Jahres 2023 umgesetzt und 2024 fortgeführt werden.

Die VMV plant im Jahresfahrplan 2024 die Einführung eines neuen Express-S-Bahn-Angebotes zwischen Rostock und Güstrow. Unter der Woche sollen drei zusätzliche S-Bahnen ohne Halt zwischen den beiden Städten verkehren. An den Wochenenden werden darüber hinaus sechs zusätzliche Fahrtenpaare als Nachtverbindungen zwischen Rostock und Warnemünde angeboten. Somit verkehrt die S1 hier an Wochenenden auch nachts im 30-Minuten-Takt.

Ebenfalls neu ist die ab Mai 2024 geplante Einführung der zusätzlichen Regionalbahnlinie RB20, die zweistündlich zwischen Rostock und Neustrelitz fahren wird. Zusammen mit der RE5 ist dann eine stündliche Fahrmöglichkeit zwischen Rostock, Waren und Neustrelitz gegeben. In Neustrelitz besteht für die RB20 Anschluss von und nach Berlin.

Auf der Regionalbahnlinie RB12 zwischen Rostock und Graal-Müritz wird die bisherige Einschränkung des Angebotes im Winter abgeschafft. Die Züge werden künftig ganzjährig und auch am Wochenende im Stundentakt angeboten.

Auf der Regionalbahnlinie RB15 Malchow – Waren wird ein zusätzliches Zugpaar am Abend in den Fahrplanentwürfen verankert und damit auch die Anbindung an den IC-Knoten in Waren um 21 Uhr hergestellt. Zwischen Neustrelitz und Mirow auf der Regionalbahnlinie RB16 ist jeweils ein zusätzliches Zugpaar für morgens und abends in Prüfung.

Die bislang zwischen (Rostock-) Stralsund und Züssow verkehrende Regionalexpresslinie RE10 soll vorbehaltlich noch ausstehender Prüfungen unter der Woche mit bis zu neun Fahrten je Richtung bis nach Pasewalk verlängert werden. Zusammen mit der RE3 würde sich dann künftig zwischen Pasewalk, Anklam und Greifswald und Stralsund eine stündliche Fahrmöglichkeit ergeben. Am Wochenende soll das Angebot mit etwas weniger Fahrten ebenfalls ausgeweitet werden.

Die Regionalbahnlinie RB26 zwischen Bergen und Lauterbach Mole wird zukünftig mit einer zusätzlichen Zugfahrt (je Richtung) erweitert, um eine bisher bestehende Taktlücke am Vormittag zu schließen.

Ebenfalls Thema der Fahrplankonferenz waren die für 2024 geplanten größeren Baumaßnahmen der Deutschen Bahn AG im Eisenbahnnetz des Landes. Intensiviertes Baugeschehen beeinträchtigt den SPNV in Mecklenburg-Vorpommern voraussichtlich umfangreich auf der Strecke Schwerin – Hamburg ab Mitte August bis Mitte November 2024 mit einer Totalsperrung zwischen Hagenow Land und Hamburg Bergedorf aufgrund von eingleisigem Betrieb.

Auch auf der Strecke zwischen Karstädt und Wittenberge ist eine Sperrung vom 16.08.24 bis zum 12.12.24 vorgesehen, die Auswirkungen auf das Angebot im Land haben wird.

Vom 25.03.24 bis zum 25.05.24 sind Totalsperrungen auf der Regionalbahnlinie RE5 zwischen Neustrelitz und Neubrandenburg geplant. Dies hat zur Folge, dass der Haltepunkt Gnevkow nur mit Schienenersatzverkehr angeboten wird. Weitere (kürzere) Totalsperrungen gibt es auf Streckenabschnitten nördlich von Neubrandenburg.

Im Knoten Rostock Hauptbahnhof werden die bereits laufenden Bauarbeiten fortgesetzt, wovon insbesondere die Linien S1/2/3, RB11, RB12 betroffen sein werden.

Die Fahrplanentwürfe aller Linien des SPNV in Mecklenburg-Vorpommern für das kommende Fahrplanjahr (2024), sind auf der Webseite der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (www.vmv-mbh.de) einzusehen.

Betriebstour bei Unternehmen

Meyer: Risikokapitalfonds bieten wichtige Hilfen

Greifswald – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat sich am Donnerstag in Greifswald bei drei technologieorientierten Unternehmen über aktuelle Vorhaben informiert. Auf dem Tourplan standen die NIPOKA GmbH, die COLDPLASMATECH GmbH und die Litec-LLL GmbH. Die drei Unternehmen wurden durch Beteiligungen unterstützt, unter anderem mit den Finanzinstrumenten „innoSTART“ und „innoSTARTup“, die aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert werden.

„Die Beteiligungen sind für junge Unternehmen eine wichtige Hilfe, um finanzielle Unsicherheiten besser abzufedern. So kann beispielsweise ein unternehmerisches Risiko bei Investitionen in Forschung und Entwicklung aufgefangen werden. Die Fonds erleichtern zudem den Zugang zu Eigenkapital, wodurch ein zentrales Innovationshemmnis beseitigt und zusätzliche Innovationsprozesse angestoßen werden. Die Greifswalder Unternehmen haben die Chancen der Risikokapitalfonds genutzt und so in ihre unternehmerische Entwicklung investiert“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Erste Station der Tour war die NIPOKA GmbH, die im Jahr 2019 als Spin-off der Universitätsmedizin Greifswald gegründet wurde. Das Unternehmen mit fünf Mitarbeitenden bietet Dienstleistungen zur Analyse innerer Organe über bildgebende Verfahren an; insbesondere zur Erforschung von Nieren und zur Diagnostik von Nierenerkrankungen.

Das Wirtschaftsministerium hatte die Errichtung der Betriebsstätte aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 119.000 Euro unterstützt; die Gesamtinvestition rund betrug 330.000 Euro. „Die NIPOKA GmbH ist ein gutes Beispiel für die enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft. Nach erfolgreicher Forschung ist die entwickelte Diagnostik in ein wirtschaftlich orientiertes Unternehmen übergeleitet worden“, sagte Meyer.

Das Unternehmen ging 2017 als Ausgründung aus dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung e.V. Greifswald hervor. COLDPLASMATECH hat mit seinen 15 Mitarbeitenden eine Wundauflage (CPT®patch) zur Behandlung chronischer Wunden mittels kaltem, physikalischem Plasma entwickelt.

„Aus einer innovativen Idee – der Entwicklung von Plasmatechnologien für medizinische Anwendungen – ist ein etabliertes Unternehmen geworden, das sich nach intensiver anwendungsorientierter Forschung einen guten Ruf erarbeitet hat“, sagte Meyer.

Das Unternehmen Litec-LLL GmbH aus Greifswald wurde im Jahr 2002 gegründet. Der Geschäftsgegenstand der Litec-LLL GmbH ist die Produktion und der Vertrieb von Leuchtstoffen und Leuchtstoffprodukten, Forschung und Entwicklung zu Leuchtstoffen und Leuchtstofflampen, Produktion und Vertrieb lichttechnischer Produkte, insbesondere für LED-Anwendungen.

Heute sind 20 Mitarbeitende in Greifswald tätig. Das Wirtschaftsministerium unterstützt derzeit die Erweiterung der Betriebsstätte aus Mitteln der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund einer Million Euro. Die Gesamtinvestition des Unternehmens beträgt über drei Millionen Euro.

„Die Litec-LLL GmbH wächst weiter, schafft neue Räumlichkeiten und erweitert ihr Produktportfolio. So stellt sich das Unternehmen mit innovativen Ideen zukunftssicher auf“, sagte Meyer.

Die Betriebstour wurde von der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (MBMV) organisiert. Wirtschaftsminister Meyer wird von den Mitgliedern der MBMV-Geschäftsführung Dr. Thomas Drews und Carsten Krull begleitet.

Die Risikokapitalinstrumente BFIMV I („innoStart“) und BFIMV II („innoSTARTup“) unterstützen seit 2014 Start-ups, kleine und mittlere Unternehmen sowie Existenzgründungen. Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft (MBMV) engagiert sich als Fondsmanager mittels stiller und offener Beteiligungen in einer maximal 15 Jahre dauernden Laufzeit.

Der BFIMV I startete mit einem Fondsvolumen von 9,4 Millionen Euro und wurde 2017 aufgrund der hohen Nachfrage um weitere drei Millionen Euro aufgestockt und ist seitdem 34 Engagements an 29 unterschiedlichen Unternehmen eingegangen. Das vom Land Mecklenburg-Vorpommern initiierte und aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) gespeiste Fondsvolumen von etwa zwölf Millionen Euro wurde im Jahr 2018 erfolgreich ausplatziert.

Im Jahr 2018 wurde ein weiterer Beteiligungsfonds aufgelegt – MBMV innoSTARTup. Mit dem Fondsvolumen von knapp 15 Millionen Euro aus dem EFRE können bewährte Finanzierungen von Innovationen im Bereich der Forschung und Entwicklung weitergeführt werden.

Gefördert werden kleinste, kleine und mittlere Unternehmen und auch Existenzgründungen. Neu ist, dass neben den Fördermöglichkeiten für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben jetzt auch Beteiligungen für digitale Geschäftsmodelle vergeben werden können. Bisher wurden insgesamt 26 Unternehmen durch den EFRE-Fonds innoSTARTup unterstützt.

Tierhaltung für die Kreislauf­wirtschaft notwendig

Linstow – Auf dem VR-Landwirtschaftstag in Linstow machte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus erneut deutlich, dass die Tierhaltung in Mecklenburg-Vorpommern unter enormen Druck steht:

„Schweine können schon seit drei Jahren nicht mehr rentabel gehalten werden. Jedes Jahr steigen rund 10 Prozent aller Halter aus und die Unsicherheiten durch die misslungene Tierhaltungskennzeichnung oder die fehlenden Aussagen des Bundeslandwirtschaftsministerium zu einer möglichen Investitionsförderung verschlimmern die Situation.

Ähnliches droht jetzt auch bei der Putenhaltung, wenn der Bund ohne vorherige Abstimmung auf europäischer Ebene Alleingänge umsetzen will und vorschlägt, die Menge der gehaltenen Tiere um mehr als 30 Prozent im Vergleich zum jetzigen Standard zu senken. Das ist eine Benachteiligung der heimischen Erzeugung und unter solchen Bedingungen kann in Deutschland nicht mehr rentabel produziert werden. Die Folge: Es wird auch in Zukunft noch Putenhaltung in der EU geben und Fleisch auf deutschen Ladentheken, nur kommt es dann nicht mehr aus Deutschland.

Dabei brauchen wir die Tierhaltung für die Kreislaufwirtschaft. Nutztiere liefern organischen Dünger wie Mist und Gülle, halten Landschaften offen und sind außerdem wichtiger wirtschaftlicher Faktor für viele Menschen. Statt immer neuer Einschnitte brauchen wir deshalb Planungssicherheit für die Erzeugerinnen und Erzeuger. Dazu gehören aus meiner Sicht klare rechtliche Rahmenbedingungen und Auslegungen im Baurecht, die Beschleunigung bei Genehmigungsverfahren und die finanzielle Förderung des Umbaus der Tierhaltung, wie von der Borchert- Kommission angedacht. Die Überarbeitung der Tierwohl-Standards ist zudem ein wichtiges Anliegen, das angepackt werden muss.

Mit den bisher vorgelegten Eckpunktepapieren und Gesetzentwürfen der Bundesregierung bin ich nicht einverstanden. Anstatt den auf einem breiten Konsens von Experten und unterschiedlichen gesellschaftlichen Interessenvertretungen fußenden Borchert-Plan komplett umzusetzen, wird durch das BMEL nur ein Teil des ursprünglichen Konzeptes angegangen. So wird ein Ansatz, der viel Zuspruch erfahren hat, wirkungslos. Er erzeugt keinerlei Aufbruchsstimmung, sondern eher das Gegenteil – Frust und Perspektivlosigkeit bei den Tierhaltern. Die Bundestagsfraktion der Grünen hat Ergebnisse bei der Tierhaltungskennzeichnung und den Umbau der Tierhaltung als wichtigstes Ziel für das Jahr 2022 deklariert. Das Jahr 2022 ist längst beendet, die Bilanz mager“, führte der Minister aus.

Er betonte, dass sich vor allem der Rückgang der Schweinehaltung in Deutschland rasant beschleunige. Im Jahr 2022 sei die Zahl der schweinhaltenden Betriebe in Deutschland um 1.900 auf 16.900 zurückgegangen. Gleichzeitig finde eine Verlagerung der Produktion ins Ausland statt. Inzwischen habe Spanien der Bundesrepublik den Rang als Schweineproduzent Nr. 1 abgelaufen.

Auch Mecklenburg-Vorpommern, die viehärmste Region Deutschlands, verliere weiter massiv in diesem Bereich, sagte er weiter. Die Auszahlungspreise für Schlachtschweine seien mit 2,02 Euro/kg zwar besser als in den Vorjahren, die höheren Auszahlungspreise werden aber durch den starken Anstieg aller Kostenpositionen bei den Vorleistungen nicht gedeckt. Benötigt würden 2,49 Euro/kg, um alle Kosten abzudecken.

Der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest im September 2020 und die Coronapandemie haben diese Entwicklung zusätzlich verstärkt.

„Erfreulich ist jedoch, dass die Krisen der vergangenen Jahre dazu geführt haben, dass die Leistungen der Landwirtschaft stärker anerkannt und die tägliche Versorgung mit Nahrungsmitteln höher wertgeschätzt werden. Gleichzeitig werden umfassende gesellschaftliche Erwartungen an die Landwirtschaft gestellt, zum Beispiel, was den Schutz unserer natürlichen Ressourcen anbetrifft. Damit die Branche diese Verantwortung vollumfänglich wahrnehmen kann, ist es unabdingbar, dass diesen Aufgaben entsprechende Entlohnungssätze gegenüberstehen“, sagte Backhaus.

Positive Effekte auf die Landwirtschaft insgesamt und die Tierhaltung und das Tierwohl im Speziellen verspricht sich Minister Backhaus von der fortschreitenden Digitalisierung, die es schon heute ermöglicht, präzise zu düngen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen oder Arzneimittel bedarfsgerecht zu verabreichen.