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Monat: April 2023

17. Runde der Waldolympiade startet

Greifswald – Im Forstamt Jägerhof bei Greifswald eröffnete Umweltminister Dr. Till Backhaus heute die diesjährige Waldolympiade. Die seit 2007 ausgerichteten Spiele gehen in diesem Jahr in die 17 Runde.

„Seit 2007 gab es bereits mehr als 900 Waldolympiaden im ganzen Land und sie sind bei den Kindern beliebt wie nie. Hatten wir im ersten Jahr 37 Waldolympiaden pro Durchgang, hat sich die Zahl bis 2022 auf 78 mehr als verdoppelt. Inzwischen nehmen mehr als 270 Klassen daran teil. Insgesamt haben wir damit bereits mehr 3.300 Schulklassen und über 66.000 Schülerinnen und Schüler erreicht.

Das ist eine beeindruckende Bilanz, an die wir in diesem Jahr mit 82 geplanten Waldolympiaden in unseren Forstämtern anknüpfen können. Und es zeigt, dass der Bedarf da ist und die Kinder gerne draußen in der Natur sind. Hier soll ihr Interesse an der Natur, insbesondere am Wald, geweckt und das Umweltbewusstsein geschärft werden. Denn nur, wer die Natur kennt, weiß sie auch zu schätzen und zu schützen.

Für die Schülerinnen und Schüler ist der Tag gleich ein mehrfacher Gewinn. Sie verbringen einen sportlichen Tag an der frischen Luft, lernen Neues über unsere Wälder sowie deren Bewohner und vor allem haben sie eine Menge Spaß dabei. An insgesamt 12 Stationen können sie ihr Wissen und sportliche Fähigkeiten unter Beweis gestellt werden. Neben sportlichen Geschicklichkeitsübungen gibt es auch Ereignis- und Wissensstationen. Für die Umweltbildung in Mecklenburg-Vorpommern hat das eine ganz erhebliche Bedeutung, denn um Verständnis für die Schätze unserer Naturlandschaften und Ökosysteme zu schaffen, braucht es konkrete Begegnungen und Erlebnisse“, so der Minister.

Die heutige Auftaktveranstaltung der Waldolympiade 2023 war nur die erste der 82 für dieses Jahr geplanten Veranstaltungen in den 29 Forstämtern. Die letzten Veranstaltungen der diesjährigen Runde der Waldolympiade wird am 7. Juli 2023 stattfinden, sodass in der 28. Woche (die Woche vor den Sommerferien) die Siegerklasse den Landespokal durch den Minister Dr. Till Backhaus feierlich überreicht bekommt.

Im letzten Jahr wurden die Disziplinen auf zwölf Spiele ausgeweitet. Überarbeitet wurde auch die Station „Tiere des Waldes“ und speziell auf „Eddas Feinde und Freunde“ abgestimmt. Edda das Eichhörnchen ist das Maskottchen der Waldolympiade.

Unterstützt wird die Landesforst bei der Durchführung von der Stiftung Wald und Wild MV. Die Stiftung hat 2006 die finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt, die den Erwerb der Ausstattungsmaterialien erst ermöglicht haben.

Um die Qualität der angebotenen Waldpädagogik stetig auszubauen, betreibt das Land MV die Aus- und Weiterbildung von nunmehr über 80 landesweit tätigen zertifizierten Waldpädagoginnen und -pädagogen. Außerdem wurden durch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in enger Kooperation mit der Landesforstanstalt MV zwölf waldpädagogische Bildungsbausteine erstellt und im August 2019 durch Minister Dr. Till Backhaus gemeinsam mit der Bildungsministerin im Schulzentrum Dömitz übergeben. Im Jahr 2022 wurde ein 13. Bildungsbaustein mit dem Thema „Kleine Tiere ganz groß“ erarbeitet. Dieses ist ein Teilergebnis des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Modellprojektes zum Schutz von Waldinsekten, deren Populationen durch fragmentierte Lebensräume als gefährdet gelten.

Räumung von illegaler Deponie

Güstrow – Der Minister für Klimschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, hat sich heute in Güstrow ein Bild von der Beräumung der illegalen Mülldeponie in Güstrow  gemacht.

„Die illegale Abfallablagerung war durch verschiedenste Abfallarten geprägt“, erklärt der Minister. „Unter anderem waren Kabelschredderreste, Gummiabfälle, Altholz, Kunststoffe, Mineralikabfälle, Baumischabfälle, Hausmüll und Bauschutt zu entsorgen. Aufgrund bestimmter Schadstoffparameter (z.B. Schwermetalle, Künstliche Mineralfasern oder Asbest) wurde die Mehrzahl der Haufwerke als gefährlicher Abfall eingestuft.

Im Rahmen der Beräumung wurden glücklicherweise keine komplett unerwarteten Abfälle aufgefunden,“ stellt Backhaus fest. „Auch wurden gegenüber den Vorplanungen keine neuen Schadstoffe festgestellt. Allerdings kam es zwischen den unterschiedlichen Abfallqualitäten zu Mengenverschiebungen, da sich teilweise nach dem Öffnen der Haufwerke neue Erkenntnisse hinsichtlich der konkreten Abfall­zusammensetzung ergaben. So wurden z.B. unter in der Vorerkundung als Erdwälle angesprochene Haufwerke Big-Bags mit Kunststoffflakes gefunden. Auch die Durchsetzung der Haufwerke mit Asbestzement­bruchstücke war stärker als ursprünglich angenommen.

Gegenüber den Vorerkundungen erhöhte sich die Menge der zu entsorgenden Abfälle deutlich. Ursächlich hierfür waren hauptsächlich mineralische Abfälle in den Erdwällen an der Grundstücksgrenze sowie Abfälle aus während der Beräumung freigelegten unterirdischen Bauwerken.

Die Entsorgung gestaltete sich recht aufwändig, da ein Großteil der Haufwerke z.B. aufgrund von vorge­fundenen Asbestbruchstücken entsprechend gefahrgutrechtlicher Anforderungen verpackt und entsorgt werden musste. Auch Nachbeprobungen und –analysen waren bei Abweichungen von der bisherigen Deklaration der Abfälle zur Absicherung der geplanten Entsorgungswege notwendig.

Die Abfälle wurden zum größten Teil entsprechend ihrer Deklaration auf Deponien in MV oder in Abfallver­brennungsanlagen entsorgt. Ein Teil der Abfälle konnte auch dem Recycling zugeführt werden. Gegenüber der geplanten Entsorgung von 14.000 t Abfall waren schlussendlich ca. 27.700 t Abfälle zu entsorgen; davon waren 47 % als gefährlicher Abfall einzustufen. Zudem wurden 1.740 t Abfälle auf Kosten eines niederlän­dischen Unternehmens in die Niederlande zurück­geführt.

Zum jetzigen Zeitpunkt befinden sich nur noch Restbestände von Abfällen auf dem Grundstück, die bereits in Container verpackt für die weitere Entsorgung bereitgestellt sind. Die Entsorgung dieser Abfälle in eine Abfallverbrennungsanlage wird in den kommenden Wochen abgeschlossen“, so Minister Backhaus.

Eine Schlussrechnung liege für die Beräumungs­maßnahme noch nicht vor, sagt Backhaus und ergänzt:

„Gegenüber dem ursprünglichen Auftragsvolumen von 4,25 Mio. Euro ist mit Mehrkosten bis zu 0,5 Mio. € für die reine Entsorgungsleistung zu rechnen. Zusätzlich entstanden Kosten für die vorbereitenden und begleitenden Ingenieurs- und Controllingleistungen. Diese Kosten werden anteilig dem Grundstücks­eigentümer und der Firma auferlegt, die maßgeblich für die Abfallablagerungen verantwortlich war.

Im Ergebnis bleibt festzustellen, dass trotz der Verdoppelung der ursprünglich prognostizierten Abfallmenge sich die Mehrkosten für die Entsorgung im Rahmen halten. Vor dem Hintergrund des sehr komplexen Vorhabens ist der Zeitrahmen vom Bekannt­werden der aktuellen illegalen Abfallablagerungen im Februar 2020 bis zur endgültigen Beräumung im Mai 2023 positiv hervorzuheben.

Bezüglich der Zukunft des Grundstückes bleibt festzu­halten, dass die zuständigen Behörden der Finanz- und Umweltverwaltung jede Möglichkeit prüfen, die finanziellen Forderungen, die durch die Durchführung der Ersatzvornahme entstanden sind, geltend zu machen oder mit Hilfe anderer rechtlicher Mittel den Zugriff auf das Grundstück zu erhalten. In jedem Fall wird die Zufahrt zum Grundstück in Zusammenarbeit mit dem Bauamt des Landkreises Rostock versperrt, um erneute Abfallablagerungen zu verhindern. Auch wird eine regelmäßige behördliche Prüfung des Grund­stückes durch das StALU MM in Zusammenarbeit mit anderen Fachbehörden sichergestellt“, so Backhaus abschließend.

Hinsichtlich der Frage, ob es neue Erkenntnisse hinsichtlich der Verursacher gäbe, verweise das Ministerium auf die Staatsanwaltschaft Rostock.

Mit der Beräumung der auf dem 5 ha großen Gelände im Norden von Güstrow illegal lagernden Abfälle wurde im April 2022 begonnen. Sie wird im Mai 2023 vollständig abgeschlossen sein.

Das StALU MM hatte gegenüber der Grundstücks­eigentümerin und gegenüber der letzten Verursacherin der Abfallablagerungen die Beräumung der Abfälle angeordnet. Da seitens dieser Unternehmen keine Maßnahmen zur Beräumung der Abfälle eingeleitet wurden, bereitete das StALU MM die Ersatzvornahme vor. Zudem ergingen an die beiden Unternehmen Bescheide mit der Verpflichtung zur Leistung von Vorauszahlungen.

Mit der Projektsteuerung wurde die GAA Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Altlasten Mecklenburg-Vorpommern mbH beauftragt. Die H.S.W. Ingenieurbüro Gesellschaft für Energie und Umwelt mbH ist mit den Aufgaben der Fachbauleitung betraut. Mit den notwendigen Entsorgungsleistungen wurde die Veolia Umweltservice Nord GmbH beauftragt.

Neues Tariftreue- und Vergabegesetz

Schwerin – Die Koalitionsvereinbarung 2021 bis 2026 der rot-roten Landesregierung sieht eine Modernisierung des Vergaberechts vor. Die Landesregierung hat am Dienstag in ihrer auswärtigen Kabinettssitzung in Güstrow den Entwurf eines neuen Tariftreue- und Vergabegesetzes verabschiedet. „Das Vergaberecht soll modernisiert werden, um eine gute Entlohnung zu sichern sowie nachhaltige Wertschöpfungsketten und regionale Wertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern zu stärken. Die Einhaltung von Tarifverträgen und die Einhaltung von Mindestlohnvorschriften sind danach zwingende Voraussetzungen für die Vergabe öffentlicher Aufträge“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.

Das bisherige Vergabegesetz Mecklenburg-Vorpommern (VgG M-V) soll durch ein Tariftreue- und Vergabegesetz Mecklenburg-Vorpommern (TVgG M-V) ersetzt werden. Damit verbunden ist die Einführung einer vergaberechtlichen Tariftreueregelung. „Dabei geht es darum, dass der jeweilige Auftragnehmer sich verpflichtet, seinen Beschäftigten für die Ausführung der vertraglichen Leistung Tariflohn oder tarifgleichen Lohn zu zahlen sowie geltende Mindestarbeitsbedingungen zu gewährleisten. Primärer Anknüpfungspunkt sind dabei die einschlägigen Tarifverträge. Fehlt es an einem repräsentativen Tarifvertrag, so sind ersatzweise die durch Rechtsverordnung festgelegten Arbeitsbedingungen auf Grundlage von Branchen-Tarifverträgen maßgeblich“, so Meyer weiter.

Durch eine Vergabeverordnung sollen die regionalen und lokalen Leistungserbringer bei öffentlichen Aufträgen gestärkt werden. „Mehr Wertschöpfung, mehr nachhaltige und umweltverträgliche Lösungen sollen bei der Angebotswertung auch eine Rolle spielen. Entscheidend ist auch, dass der Zuschlag auf das wirtschaftlichste, nicht auf das billigste Angebot erfolgt“, betonte Minister Meyer weiter.

Das Mindest-Stundenentgelt nach dem jetzigen Vergabegesetz bleibt unter der neuen Bezeichnung „Vergaberechtlicher Mindestlohn“ als Untergrenze der Entlohnung erhalten. „Der ´Vergaberechtliche Mindestlohn´ darf ausdrücklich nicht geringer sein als der Mindestlohn nach dem Mindestlohngesetz des Bundes“, so Meyer weiter. Das Mindest-Stundenentgelt nach dem Vergabegesetz Mecklenburg-Vorpommern liegt derzeit bei 10,69 Euro (brutto). Der Mindestlohn nach dem Gesetz des Bundes beträgt 12,00 Euro. Da eine Unterschreitung des Mindestlohns nach dem Mindestlohngesetz gemäß der neuen Regelung ausgeschlossen ist, soll zunächst ein vergaberechtlicher Mindestlohn von 12,00 Euro (brutto) pro Stunde gelten.

Erstmals wird in Mecklenburg-Vorpommern geregelt, dass bei einem Betreiberwechsel im Bereich öffentlicher Personenverkehrsdienste auf Schiene und Straße der ausgewählte Betreiber die Beschäftigten des bisherigen Betreibers zu den gleichen Arbeitsbedingungen übernimmt.

Der vom Kabinett verabschiedete Gesetzentwurf wird an den Landtag übersandt. Der Landtag wird sich mit dem Gesetzentwurf befassen. Ziel ist es, dass das neue Tariftreue- und Vergabegesetz Mecklenburg-Vorpommern im Herbst in Kraft tritt.

Abiturprüfungen beginnen

Oldenburg: Viel Erfolg bei den Prüfungen

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern beginnen in dieser Woche die Abiturprüfungen. 5.140 Schülerinnen und Schüler nehmen in diesem Jahr an den Abschlussprüfungen teil. Den Anfang machen die zentralen und ländergemeinsamen Abiturprüfungen im Fach Deutsch am Mittwoch, 26. April 2023. Die Englisch-Prüfungen folgen am Freitag, 28. April. Am Mittwoch, 3. Mai, finden die Prüfungen im Fach Mathematik statt. An den Tagen dazwischen und danach gibt es Prüfungen in weiteren Fächern.

„Für die Prüfungen wünsche ich den Schülerinnen und Schülern viel Erfolg. Sie können stolz auf das sein, was sie bis jetzt erreicht haben. In den vergangenen Monaten haben sich die Jugendlichen gut vorbereitet und können nun mit Elan in die Prüfungen gehen. Die Schulzeit in der Corona-Pandemie war oft schwierig, denn die Schülerinnen und Schüler dieses Abiturjahrgangs haben die gymnasiale Oberstufe mit erheblichen Einschränkungen durchlaufen. Deshalb gelten für die Abiturientinnen und Abiturienten besondere Corona-Regelungen, wie für die Jahrgänge zuvor“, erklärte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Schülerinnen und Schülern stehen in den Abiturprüfungen 30 Minuten mehr Zeit zur Verfügung, um die Aufgaben zu bearbeiten. Zudem hat das Bildungsministerium letztmalig die Prüfungshinweise präzisiert. Damit war eine gezielte Prüfungsvorbereitung möglich, ohne dass die Anforderungen in den Prüfungen gesenkt werden. Grundlage für diese Regelungen ist ein Beschluss der Kultusministerkonferenz, nach dem Schülerinnen und Schülern keine Nachteile aus der pandemiebedingten Ausnahmesituation erwachsen dürfen.

Alle Prüfungstermine für das Abitur sind auf dem Bildungsserver MV aufgeführt.

Baltische Störe aus M-V

Schwerin – Das Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei (LFA) führt diese Woche am Mittwoch (26.04.2023) und am Freitag (28.04.2023) zwei Besatzmaßnahmen mit Baltischen Stören durch.

Am Mittwoch werden etwa 350 juvenile Störe mit einem Durchschnittsgewicht von rund 450 Gramm und einer durchschnittlichen Länge von 48 Zentimeter in der Oder bei Lebus (Brandenburg) ausgesetzt (Gesamtbesatz von rd. 160 Kilogramm). Am Freitag erfolgt der Besatz mit mehreren subadulten Stören im Kleinen Stettiner Haff (Mecklenburg-Vorpommern), die bereits ein Durchschnittsgewicht von 8 Kilogramm und einer durchschnittlichen Länge von 109 Zentimetern erreichen (Gesamtbesatz hier: 88 Kilogramm).

„Die Besatzmaßnahme an der Oder dient der kontinuierlichen Aufstockung des Bestands freilebender Baltischer Störe“, erläutert hierzu Landwirtschaftsminister Dr. Backhaus. „Der komplexe Lebenszyklus dieser Tiere, die als Jungtiere im Süßwasser aufwachsen und dann den größten Teil ihres Lebens vor allem im Meer verbringen, ermöglicht es ihnen, sowohl in Salz- als auch in Süßwasser zu leben. Aus diesem Grund ist die derzeit noch immer leicht erhöhte Salzfracht in der Oder für die juvenilen Störe unbedenklich.“ Die Wissenschaftlerinnen erwarten, dass die Störe ohnehin mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 20 Kilometer pro Tag zügig ins Oderhaff abwandern. Der Besatz im Mittellauf der Oder ist aber erforderlich, damit die Fische den Fluss als Heimatgewässer wahrnehmen, in das sie künftig hoffentlich wieder aufsteigen, um sich zu vermehren.

„Der Besatz im Stettiner Haff soll wichtige Ergebnisse zur Bestandsdynamik und dem Wanderverhalten des Baltischen Störs im Ostseeraum liefern und dient der Bestimmung der Aufenthaltsdauer im Oderhaff bei Abwanderung aus der Oder und der Identifizierung der primären Migrationsrouten“, informierte der Minister über die Teilmaßnahme im Land selbst. Erste Ergebnisse waren mit zuvor besetzten Stören bereits gewonnen worden. Dabei wurden bisher 40 von 49 besenderten Stören durch die ausgebrachten Empfängerstationen erfasst.

Um die Wanderbewegungen und Biologie der ausgesetzten Störe zu verstehen, sind Fangmeldungen der FischerInnen und AnglerInnen unverzichtbare Informationsquellen. Für die bereits umfangreich eingegangenen Fangmeldungen der Vorjahre bedanken sich die engagierten Projektmitarbeiter der Landesforschungsanstalt ganz herzlich und freuen sich über jede Information!

Alle Störe haben zur Erkennung eine externe Floy-Marke auf der linken Seite der Rückenflosse. Sollte ein Stör gefangen werden, ist dieser unbedingt zurückzusetzen und die Marke muss am Fisch belassen werden. Für wissenschaftliche Analysen sind wir darauf angewiesen, möglichst viele Daten von jedem gefangenen Stör zu erhalten. Für die Übermittlung der Fangmeldungen wird ein Honorar gezahlt.

Der Baltische Stör steht unter strengem Schutz. Mit seiner imposanten Größe und seinem markanten Aussehen fungiert er als Schirmart für den Gewässerschutz und in den letzten Jahren als Schlüsselart, um für den aktiven Schutz aquatischer Biodiversität zu werben und dabei gleichzeitig ein integratives Fischerei- und Gewässermanagement unter Einbeziehung dieser Art langfristig zu etablieren. Das Hauptziel des laufenden Projekts ist die Weiterführung der Bemühungen, eine sich selbsterhaltende Population des Baltischen Störs im Ostseeraum aufzubauen.

Von der Umweltkatastrophe im Sommer 2022 an der Oder, der Fische aller Arten und Größen sowie weitere Arten der aquatischen Fauna zum Opfer gefallen waren, ist auch das Störprojekt massiv betroffen. Es war sehr genau zu prüfen, ab wann wieder Besatzmaßnahmen möglich sind. Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB Berlin) führt regelmäßig Dichteuntersuchungen der Goldalge Prymnesium parvum durch, die als Auslöser des massiven Fischsterbens vermutet wird. Von März bis April 2023 lag die Dichte bei 100-150 Zellen/ml. Der kritische Wert im letztem Jahr betrug 100.000 Zellen/ml. Nach Absprache mit dem IGB Berlin und regelmäßiger Kontrolle des Gewässers ist es zum aktuellen Zeitpunkt unbedenklich, juvenile Störe in die Oder zu besetzen.

„Natürlich aus MV“

Gemeinsam für die Agrar- und Ernährungswirtschaft Kooperation zur weiteren Etablierung des Regionalzeichens vereinbart

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Ernährungswirtschaft kann sich der Unterstützung des Landes sicher sein. Insbesondere in der Vermarktung guter Produkte aus dem Land wollen die Staatskanzlei und die Marketinggesellschaft für die Agrar- und Ernährungswirtschaft (AMV) künftig noch enger zusammenarbeiten.

Bei einem Treffen des Chefs der Staatskanzlei, Parlamentarischer Staatsekretär Patrick Dahlemann mit dem Vorsitzenden des AMV, Tobias Blömer und der Geschäftsführerin Cathérine Reising wurde eine Vereinbarung geschlossen, die ein intensives Zusammenwirken bei der weiteren Etablierung des Regionalzeichens „Natürlich aus MV“ für die kommenden Jahre beschreibt.

Der Chef der Staatskanzlei, Patrick Dahlemann: „Wie so viele Menschen in MV und weit darüber hinaus, schätze ich die guten Produkte der Agrar- und Ernährungsbranche unseres Landes und vertraue ihrer Qualität – ob nun konventionell oder ökologisch produziert. Mit dem Regionalzeichen „Natürlich aus MV“ haben wir jetzt einen leicht zugänglichen, einfach zu verstehenden Ausweis für diese Werte, für Produzierende und den Handel. Das unterstützt unsere regionalen Produzenten auch beim Werbeauftritt im Handel und erzeugt einen Wiedererkennungswert.“

Das Regionalzeichen „Natürlich aus MV“ wurde auf der Internationalen Grünen Woche 2023 in Berlin durch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und den Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus vorgestellt. An der Entstehung war die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft MV e.V. bereits intensiv beteiligt. Nun übernimmt der AMV wichtige, weiterführende Aufgaben zur Etablierung des Zeichens in der Branche und darüber hinaus. Als Partner des Landesmarketings MV wird der Verein zusätzlicher Ansprechpartner für Interessenten und lizensierende Einrichtung sein.

Der Vorsitzende des AMV, Tobias Blömer: „Gemeinsam mit dem Landesmarketing in der Staatskanzlei arbeiten wir seit Jahren an einer besseren Erkennbarkeit von Produkten unserer Branche.

Wir freuen uns sehr, dass mit dem Regionalzeichen ein wichtiger Schritt hin zu diesem Ziel gegangen wird. Wir erhoffen uns starke Impulse für die Wahrnehmung unserer Produkte und damit im Wettbewerb im Markt.“

Das Interesse am Regionalzeichen „Natürlich aus MV“ ist bereits erfreulich hoch. So konnten bis Anfang April 2023 mehr als 40 Kooperationen mit interessierten produzierenden Unternehmen und Handelseinrichtungen für die Nutzung des Regionalzeichens geschlossen werden.

Kooperation: Yara Clean Ammonia und VNG AG

Meyer: Wichtiges Projekt für industrielle Entwicklung des Landes – Ammoniak ist Schlüsseltechnologie

Rostock – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat anlässlich einer Kooperationsunterzeichnung zwischen der Yara Clean Ammonia und der VNG AG am Montag in Rostock die Bedeutung der unternehmerischen Zusammenarbeit für Mecklenburg-Vorpommern hervorgehoben. „Die Kooperation zwischen Yara und VNG ist ein wichtiges Projekt für Mecklenburg-Vorpommern. Der künftige Wasserstoffbedarf in Deutschland wird nur durch einheimische Produktion und zusätzliche Importe zu decken sein. Ammoniak als Wasserstoffträger stellt dabei eine Schlüsseltechnologie dar. Mecklenburg-Vorpommern steht bereit, vor allem die bestehende Infrastruktur im Hafen Rostock dafür einzusetzen“, sagte der Minister im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.

Bei der Kooperation geht es im Kern darum, den Hafen für den Import von Ammoniak und zu einem späteren Zeitpunkt auch für die Produktion von Wasserstoff aus diesem importierten Ammoniak zu nutzen. Das Unternehmen Yara betreibt bereits eine Infrastruktur für den Import und die Lagerung von Ammoniak. Die VNG AG hat als Betreiber der ostdeutschen Gasnetze die Voraussetzungen, um Wasserstoff einzuspeisen. „Das Vorhaben passt sehr gut zur Gesamtstrategie des Energiehafens Rostock. So wird die Wertschöpfung vor Ort gesteigert und die industrielle Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns weiter vorangetrieben. Zugleich liefert das Vorhaben der Unternehmen Yara und VNG einen Beitrag zur deutschlandweiten Versorgungssicherheit“, sagte Minister Meyer.

Yara ist ein Unternehmen aus Norwegen mit Firmensitz in Oslo (36 Prozent gehören dem Staat Norwegen). Bei dem Hersteller und Anbieter von Chemikalien sowie Industriegasen wie Dünger, Harnstoff, Nitraten und Ammoniak sind international nach Unternehmensangaben rund 16.000 Mitarbeitende beschäftigt. In Deutschland betreibt Yara einen Produktionsstandort in Poppendorf bei Rostock, ein Werk zur Produktion von Ammoniak und Harnstoff im Yara-Werk Brunsbüttel sowie eine Vertriebszentrale in Dülmen.

Die VNG AG mit Hauptsitz in Leipzig ist ein Unternehmensverbund für Gas und Gasinfrastruktur mit nach Unternehmensangaben über 20 Gesellschaften in Deutschland und Europa.

Landestechnologiekonferenz in Greifswald

Schulte: Großes Potential für Forschung, Entwicklung und Innovation nutzen – Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft ausbauen

Greifswald – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat die Landestechnologiekonferenz Mecklenburg-Vorpommern in Greifswald eröffnet. „Wir befinden uns mitten in einem großen Transformationsprozess der Wirtschaftslandschaft. Die Landesregierung unterstützt diese Veränderungen beispielsweise durch die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation. Wir wollen die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft im Rahmen der Verbundforschungsförderung weiter stärken. Im Ergebnis entstehen mit der Etablierung marktfähiger Produkte hochwertige Arbeitsplätze bei uns im Land“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte. In diesem Jahr haben die Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern, die BioCon Valley® GmbH gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium die Konferenz organisiert. Über 120 Teilnehmer hatten sich zur Konferenz angemeldet.

Schwerpunkt der Konferenz war das Thema „Spitzentechnologie im Bereich der Medizintechnik und Biotechnologie aus Mecklenburg-Vorpommern“. „Das Potenzial der vorhandenen Forschungs- und Lehreinrichtungen sowie der heimischen innovativen Unternehmen ist groß im Land. Entscheidend ist, dass die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft weiter ausgebaut wird. Wir brauchen mehr international wettbewerbsfähige Produkte und Verfahren. Das sichert und schafft Arbeit im Land. Unternehmen können Fachkräfte gewinnen. Die Wertschöpfung wird weiter ausgebaut“, so Schulte weiter.

Im Rahmen der Konferenz wurden Best-Practice-Beispiele aus dem Land vorgestellt. Das Unternehmen Miltenyi Biotec B.V. & Co. KG hat sich in den vergangenen Jahren am Standort Teterow zu einem gefragten Biotechnologieunternehmen entwickelt, insbesondere in der Herstellung von Produkten, die unter anderem in der Zelltherapie zum Einsatz kommen. Die Nebula Biocides GmbH, ein Start-up aus dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie Greifswald, hat ein neuartiges Desinfektionsmittel made in Mecklenburg-Vorpommern auf dem Markt gebracht. Die Cortronik GmbH aus Warnemünde hat sich mit der Produktion von Gefäßstützen, sogenannten Stents, vor allem auch international einen Namen gemacht. Innovative Veterinärimpfstoffe werden in Greifswald durch die Ceva Tiergesundheit (Riems) GmbH erforscht und entwickelt. „Das Wissen der Wissenschaft und der medizinischen Versorgung im Land führt in Verbindung mit dem Know-how unserer regionalen Unternehmen zu weiteren Forschungs- und Entwicklungsprojekten“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte.

In der EU-Förderperiode 2021 bis 2027 stehen insgesamt 266 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE VI-Mittel) für den Bereich der wirtschaftsnahen Forschung zur Verfügung. „Die Mittel schaffen sehr gute Möglichkeiten für wirtschaftsnahe Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in unserem Land. In den Verbundforschungsvorhaben sollen die Bedarfe und Ideen der regionalen Unternehmen und das verfügbare Wissen der Forschungseinrichtungen einbezogen werden, um innovative Produkte und Dienstleistungen für die Region hervorzubringen. Ziel ist es, qualifizierte Industriearbeitsplätze und Wertschöpfung für die Region in genau diesen Bereichen zu generieren“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte abschließend. Die Fördermittel werden beispielsweise für die einzelbetriebliche FEuI-Förderung eingesetzt, für die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft im Rahmen der Verbundforschungsförderung sowie für Prozessinnovationen und die Kompetenzzentren des Landes.

Die Landestechnologiekonferenz Mecklenburg-Vorpommern wird durch Mitglieder des Strategierates Wirtschaft-Wissenschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern, den die Landesregierung im Jahr 2010 berufen hat, durchgeführt. Der Strategierat berät und begleitet das Land mit dem Ziel der Steigerung der Technologie- und Innovationskompetenz und setzt sich für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft ein.