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Monat: April 2023

„Leistung macht Schule“ startet

Oldenburg: Kluge Köpfe zu fördern, ist eine Investition in die Zukunft unseres Landes

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern startet in die zweite Phase der Bund-Länder-Initiative zur Förderung leistungsstarker und potentiell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler. Zur Umsetzung von „Leistung macht Schule“ (LemaS) hat Bildungsministerin Simone Oldenburg am Gymnasialen Schulzentrum „Felix Stillfried“ in Stralendorf stellvertretend für alle 27 Schulen, die an der Initiative teilnehmen, eine Zielvereinbarung unterzeichnet.

„Kluge Köpfe von morgen zu erkennen und zu fördern, ist nicht nur gerecht, sondern auch eine entscheidende Investition in die Zukunft unseres Landes. Die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern unterstützen Kinder und Jugendliche dabei, dass sie ihre Neigungen und Stärken erkennen und ausbauen. Für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen gibt es vor allem auch im Rahmen dieser Initiative besondere Angebote, denn auch Begabten- und Begabungsförderung ist Inklusion“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Mit ihrer gemeinsamen Initiative „Leistung macht Schule“ legen Bund und Länder den Grundstein dafür, dass in Zukunft noch mehr Kinder und Jugendliche die Chance erhalten, ihre Stärken und Talente zu entwickeln – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder ihrem sozialen Status. Die Begabtenförderung soll künftig im Regelunterricht stattfinden. Lehrkräfte werden in die Lage versetzt, die Begabungen von Schülerinnen und Schülern besser zu erkennen, sodass leistungsfähige Kinder noch effektiver gefördert werden können.

Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich mit 27 Schulen an der zweiten Phase der Bund-Länder-Initiative. In dieser Phase werden vor allem die Konzepte, Projekte und Materialien evaluiert und in zwei Landesnetzwerken untereinander ausgetauscht. Das Bildungsministerium stellt gemeinsam mit dem Projekt „Karg Campus Schule MV 2.0“ umfassende Förderungsmöglichkeiten zur Verfügung. Acht Unterrichtsberaterinnen und -berater des IQ M-V unterstützen die Schulen bei der Umsetzung des Projektes.

Die Schwerpunkte umfassen Themen wie:

  • Begabungsförderliche Schul- und Unterrichtsentwicklung
  • Förderung innerhalb und außerhalb des Regelunterrichts
  • Diagnose und Beratung
  • Aufbau von Netzwerkstrukturen
  • Schulen der ersten Projektphase als Kompetenzzentrum der Begabungsförderung

Die beteiligten Schulen verpflichten sich, ein Kompetenzteam zu benennen, das die Schnittstelle zwischen den Akteuren und den Multiplikatoren innerhalb der Schule bildet. Sie nehmen regelmäßig am Projekt „Karg Campus Schule MV 2.0“ sowie weiteren Veranstaltungen von „Leistung macht Schule“ (LemaS) teil und tauschen sich im Netzwerk Begabungsförderung MV, das Schritt für Schritt aufgebaut wird, aus.

Kern der zweiten Phase der Initiative ist der Transfer der Ergebnisse. Ziel ist es, an möglichst vielen Schulen bundesweit eine Schul- und Unterrichtskultur zu schaffen, die Leistung und Begabung fördert. Dazu werden die wissenschaftlich fundierten und in der Schulpraxis erprobten Konzepte, Strategien und Materialien der ersten Phase deutschlandweit untereinander ausgetauscht. Die acht Schulen, die sich in der ersten Phase der Initiative in Mecklenburg-Vorpommern beteiligt haben, übernehmen die Rolle von Multiplikatoren für die Schulen, die neu hinzugekommen sind.

Vor vier Jahren hat das Bildungsministerium gemeinsam mit der Karg-Stiftung das Projekt „Karg Campus Schule MV“ gestartet. Schulleitungen und Lehrkräfte von vier Grundschulen und vier Gymnasien haben sich in der Begabungs- und Begabtenförderung qualifiziert und eng zusammengearbeitet. Mit dem Folgeprojekt „Karg Campus MV 2.0“, dem landesseitigen Beitrag zur Bund-Länderinitiative „Leistung macht Schule, wird das Netzwerk nun erweitert, damit auch andere Schulen teilhaben können.

Energiehärtefallfonds für Vereine

Antragsstellung möglich

Schwerin – Sportvereine aus Mecklenburg-Vorpommern können ab sofort Mittel aus dem Energiehärtefallfonds des Landes beantragen. „Zur Abfederung der gestiegenen Energiepreise stellt die Landesregierung 2,5 Millionen Euro bereit. Diese sind nun abrufbar“, teilte Sportministerin Stefanie Drese heute mit.

Rund 1.900 im Landessportbund (LSB) organisierte Sportvereine und -Verbände sowie auch der LSB selbst seien im Bedarfsfall antragsberechtigt, um durch eine Energiepreiserhöhung entstandene existenzgefährdende Härten zu verhindern, erklärte die Ministerin. „So stellen wir sicher, dass auch trotz der gestiegenen Energiepreise weiterhin der Übungs-, Trainings- und Wettkampfbetrieb unserer Vereine und Verbände regulär stattfinden kann“, betonte Drese.

Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Mittel ist neben der Mitgliedschaft im Landessportbund auch eine gemeinnützige Orientierung. Darüber hinaus müssen die Antragsstellenden Eigentümer einer Sportanlage sein, beziehungsweise dem Eigentum gleichstehende Rechte an einer Sportanlage besitzen, eine solche im Rahmen eines schuldrechtlichen Vertrages, welcher die eigenständige Finanzierung der energetischen Betriebskosten beinhaltet, nutzen oder Eigentümer einer für die Aufgaben einer Geschäftsstelle genutzten Immobilie sein.

Berücksichtigt werden bei der Antragsstellung Energiekosten für Strom, Gas und Fernwärme. Eine Regelung für leitungsungebundene Energieträger, wie z.B. Heizöl, Kohle oder Holzpellets, ist ebenfalls geplant. Als Berechnungsgrundlage werden die Energieverbrauchsmengen aus dem Jahr 2019 herangezogen. „Bis zu 100% der förderfähigen Mehrkosten werden hierbei durch das Land getragen“, erklärte Drese.

Weitere Informationen zur Förderung, zu den zu erfüllenden Voraussetzungen und zum Antragsverfahren sowie Beispielrechnungen finden Sie auf den Seiten des LSB MV unter https://t1p.de/Energiehaertefallfonds.

Krebs-Stiftung „Betroffen“ gewürdigt

Stralsund – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat auf der Windflüchter-Charity-Gala in Stralsund die Arbeit der in Vorpommern-Rügen ansässigen Krebs-Stiftung „Betroffen“ gewürdigt.

„Seit neun Jahren steht die Stiftung „Betroffen“ Krebskranken und ihren Angehörigen in der Region Vorpommern-Rügen zur Seite. Sie leistet unbürokratisch und schnell finanzielle Hilfe in schwerer Zeit und stößt ebenso Projekte an, die unser Gesundheitssystem grundsätzlich voranbringen und bereichern. Ich danke dem Gründer Professor Matthias Birth und all den engagierten Helferinnen und Helfern der Stiftung für ihre Arbeit“, sagte Schwesig.

Jedes Jahr erkrankten in Mecklenburg-Vorpommern rund 11.000 Menschen erstmals an Krebs. Jede Erkrankung und jede Aussicht auf Heilung seien unterschiedlich, sagte die Regierungschefin. „Wir als Landesregierung setzen uns deshalb dafür ein, dass Krebspatientinnen- und patienten die bestmögliche Versorgung in M-V erhalten.“

Dafür habe sich das Land mit den Universitätsmedizinen Greifswald und Rostock auf den Aufbau des neuen Onkologischen Spitzenzentrums CCC geeinigt, dem Comprehensive Cancer Center. Schwesig: „Mit dem neuen Spitzenzentrum wollen wir Forschung, Vorsorge und Behandlung im ganzen Land weiter verbessern. Das Land fördert das neue Zentrum mit mindestens zwei Millionen Euro pro Jahr.“

Abschließend sagte die Ministerpräsidentin: „Aus eigener Erfahrung weiß ich: Der Krebs lässt sich am besten gemeinsam bekämpfen. Dazu zählen nicht nur die Familie und Freunde, sondern ebenso die Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger, die Beschäftigten in Arztpraxen, Apotheken, Reha-Einrichtungen und Beratungsstellen. Ich möchte mich bei allen herzlich bedanken, die in unserem Gesundheitssystem dazu beitragen, dass Menschen die bestmögliche Begleitung und Behandlung bekommen.“

Skywalk Königsstuhl

Neue touristische Attraktion auf Rügen eröffnet

Insel Rügen – Mecklenburg-Vorpommern freut sich auf die Eröffnung eines neuen imposanten Bauwerkes. Am Sonnabend hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig im Beisein von Wirtschaftsminister Reinhard Meyer und Umweltminister Dr. Till Backhaus den Skywalk Königsstuhl auf der Insel Rügen feierlich eröffnet.

„Mecklenburg-Vorpommern und insbesondere die Insel Rügen sind um eine touristische Attraktion reicher. Auf dem schwebenden Rundweg wird die einmalige Aussicht vom Königsstuhl noch besser erlebbar gemacht. Der Skywalk leistet einen wesentlichen Beitrag für den Ausbau des Qualitätstourismus im Land. Um im touristischen Wettbewerb mit anderen mithalten zu können, sind solche innovativen, attraktiven und nachhaltigen Angebote notwendig.

Das ist die Grundlage für mehr Wertschöpfung und für die zukünftige touristische Entwicklung des Landes“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Der Skywalk Königsstuhl befindet sich im Nationalpark Jasmund und bietet seinen Gästen ein besonderes Naturerlebnis, das eine große Bedeutung innerhalb des naturnahen und nachhaltigen Tourismus im Land hat.

Die Wegführung beginnt auf dem standsicheren Hochplateau nahe dem Besucherzentrum und überspannt den Königsstuhl und das Königsgrab auf einer durch Seile verbundenen Brückenkonstruktion. Darüber hinaus erfolgt die Besucherlenkung in einer Schleife mit elliptischem Grundriss, wodurch der Besucher das Königsgrab ohne Richtungswechsel und ohne Gegenverkehr überschreiten kann.

„Einwohnern und Gästen der Insel Rügen wird die Möglichkeit geschaffen, dauerhaft und aus sicherem Abstand die Kreideküste Rügens mit ihrem Königsstuhl in ihrer natürlichen Schönheit zu erleben. Die Wegeführung macht ein direktes Betreten des Kreidefelsens nicht mehr notwendig. Das schafft mehr Sicherheit für alle Gäste.

Der Skywalk ergänzt die Angebotspalette für naturnahen Urlaub auf Rügen mit dem Besucherzentrum Königsstuhl, dem UNESCO Welterbeforum und Wanderstützpunkt Sassnitz, dem Wanderweg oberhalb der Kreidefelsen sowie dem Baumwipfelpfad des Naturerbe Zentrums Rügen“, betonte Tourismusminister Reinhard Meyer weiter.

Die Gesamtausgaben für das Vorhaben Skywalk Königsstuhl belaufen sich auf rund 11,37 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) mit rund 10,77 Millionen Euro.

Hinzu kommen Kofinanzierungsmittel des Landes in Höhe von rund 368.350 Euro. Der kommunale Eigenanteil beläuft sich auf rund 226.680 Euro.

Bildungsministerin bietet Elternsprechstunde an

Oldenburg: Bildung muss gemeinsam gestaltet werden

Anklam – Bildungsministerin Simone Oldenburg setzt ihre Besuche in Schulen und Staatlichen Schulämtern in Mecklenburg-Vorpommern fort. Im Mai besucht die Ministerin Schulen im Schulamtsbereich Greifswald. Diese Besuche sind am 15. und 17. Mai 2023 vorgesehen.

Anliegen der Ministerin ist es, mit Lehrkräften, Schulleitungen sowie Diagnostikerinnen und Diagnostikern, aber auch mit Eltern- und Schülervertretungen ins Gespräch zu kommen, um zu erfahren, was in Schulen gut läuft und wo Änderungen oder Nachbesserungen erfolgen müssen. Die Ministerin bietet auch eine Lehrersprechstunde an. Dabei möchte sie sich mit den Lehrkräften zu möglichen Fragen und Anregungen austauschen.

„Bei den Besuchen möchte ich den Austausch fortsetzen, Probleme lösen und Anregungen aufnehmen“, betonte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Wenn wir etwas verbessern wollen, können wir das nur zusammen. Bildung muss gemeinsam gestaltet werden. Ich freue mich daher auf die persönlichen Gespräche mit Lehrkräften und möchte auch die Eltern ermuntern, mit Vertreterinnen und Vertretern des Staatlichen Schulamtes, des Ministeriums und mit mir ins Gespräch zu kommen“, sagte Oldenburg.  

Bei den Gesprächsterminen im Schulamtsbereich Greifswald ist auch eine Elternsprechstunde geplant. Sie findet am Montag, 15. Mai 2023, von 13:00 bis 15:00 Uhr in der „Kleeblattschule“ – Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, Baustraße 59, in 17389 Anklam statt.

Interessierte Eltern melden sich für einen Gesprächstermin bitte bis zum 8. Mai 2023 ausschließlich per E-Mail beim Staatlichen Schulamt Greifswald unter info@schulamt-hgw.bm.mv-regierung.de und unter Angabe der Namen der teilnehmenden Personen und des Gesprächsthemas an.

Die Termine im Überblick:

Montag, 15. Mai 2023  

  • „Kleeblattschule“, Baustraße 59, 17389 Anklam (13:00 bis 15:00 Uhr)

 Mittwoch, 17. Mai 2023 

  • Staatliches Schulamt Greifswald, Martin-Andersen-Nexö-Platz 1, 17489 Greifswald  (15:00 bis 17:00 Uhr)

3. Tagung zum Kinder- und Jugendmedienschutz

Oldenburg: Lehrkräften Sicherheit im digitalen Alltag geben

Schwerin – An der Kinder- und Jugendmedienschutztagung am Dienstag, 25. April 2023, nehmen rund 100 Lehrkräfte teil. Ziel der Online-Veranstaltung des Medienpädagogischen Zentrums ist es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den Themen Datenschutz, Cybermobbing und Fake News besser zu unterstützen. Auf dem Programm stehen insgesamt 26 Workshops.

„Mit dieser Veranstaltung geben wir den Lehrerinnen und Lehrern Methoden und Werkzeuge an die Hand, damit sie noch mehr Sicherheit im digitalen Alltag erhalten und Themen weiterhin altersgerecht vermitteln können. Neben vielen Anwendungsbeispielen erhalten die Lehrkräfte auch Impulse und Anregungen für den Unterricht. Wichtig ist dabei, dass sie Schülerinnen und Schülern neben der Begeisterung für Neues in der digitalen Welt vermitteln, wie sie ihre Persönlichkeit schützen können“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

In den einzelnen Workshops geben Expertinnen und Experten Hilfestellung im Umgang mit der Problematik sexualisierter Inhalte und Gewaltdarstellungen im Internet. Sie sensibilisieren zu Fragen wie „Was ist sexualisierte digitale Gewalt?“, „Wo beginnt sie und welche Formen gibt es?“ und „Wie kann – insbesondere in der Schule – mit Betroffenen umgegangen werden?“

Nicht genügend Grundwasser vorhanden

Backhaus: Grundwasserstände in M-V trotz Regen zu niedrig

Schwerin – Die vielen Niederschläge der vergangenen Wochen haben nicht zu einer Entspannung der hydrologischen Situation in Mecklenburg-Vorpommern geführt. „Der viele Regen fließt leider nur oberflächennah ab und füllt Flüsse und Seen, aber nicht die Grundwasserspeicher, wo wir das Wasser eigentlich haben wollen. Das heißt, einzelne regenreiche Phasen werden uns nicht helfen, gegen die langen Trockenperioden, die der Klimawandel mit sich bringt, anzukämpfen. Was wir brauchen ist eine gleichmäßige Verteilung von Niederschlägen, sowohl zeitlich als auch räumlich betrachtet“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute in Schwerin.

Konkret stellt sich die Situation in Mecklenburg-Vorpommern derzeit wie folgt dar: „Nachdem das vergangene hydrologische Jahr 2022 (November 2021 bis Oktober 2022) deutlich wärmer und auch trockener war als das langjährige Mittel, gab es im hydrologischen Jahr 2023 bisher zwar ebenfalls zu hohe Temperaturen, aber in den Monaten Dezember 2022 bis März 2023 deutlich überdurchschnittliche Niederschläge. Dies führte oberflächennah zu einer leichten Erholung des Wasserhaushalts. Der Oberboden ist in ganz MV wassergesättigt. Die Fließgewässer zeigen landesweit eine Wasserführung um den Mittelwasserbereich. Normal wären allerdings höhere Wasserstände“, erläuterte der Minister.

Anders sieht es in den unteren Schichten des Bodens aus: „Der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums zeigt weiterhin für weite Bereiche Mecklenburg-Vorpommerns andauernd eine ungewöhnliche Trockenheit bis hin zu einer außergewöhnlichen Dürre im Nordwesten und Nordosten an. Lediglich der Bereich der Mecklenburgischen Seenplatte weist normale Feuchtigkeitsgehalte auf. Diese Lage spiegelt sich auch in den größtenteils immer noch viel zu niedrigen Grundwasserständen wieder, welche nur ganz langsam beginnen sich zu erholen“, erklärte Backhaus.

Für einen nachhaltigen Wiederanstieg der Grundwasserstände, bis hin zu Normalwerten im langjährigen Mittel, seien mehrjährig entsprechend große Niederschlagsmengen nötig, so dass das Wasser bis in große Tiefen gelangen und dort die Grundwasserleiter wieder füllen kann, sagte er weiter.

Auch die Standgewässer weisen zum großen Teil noch Wasserstände unterhalb des Mittelwassers auf: „Die Lage in den großen Seenspeichern des Landes stellt sich zwar nicht mehr so dramatisch dar, wie zu Beginn des Winters, verfehlt aber dennoch die angestrebten Stauziele“, führte Minister Backhaus aus. Der Schweriner See liege dabei mit 120 cm am Pegel Werderbrücke noch 5 cm unterhalb des Bewirtschaftungsziels für den 1. Mai (-11%) und die Mecklenburger Oberseen mit 212 cm am Pegel Waren 8 cm (-13%). Lediglich der Tollensesee weise einen Wasserstand oberhalb des angestrebten Bewirtschaftungsziels auf.

Die vergangenen Jahre hätten laut Backhaus gezeigt, dass es meist von Vorteil ist, die Vegetationsperiode mit Wasserständen leicht oberhalb der Stauziele zu beginnen, um genügende Reserven für einen möglicherweise wiederholt heißen, trockenen Sommer zu haben. Mit bisher deutlich zu niedrigen Temperaturen habe der April hier bisher für etwas Aufschub bzgl. Verdunstung und Wasserverbrauch durch die Vegetation gesorgt. Allerdings brachte er bisher auch nur ca. die Hälfte des mittleren Niederschlages und die Vorhersagen lassen bis Monatsende keine nennenswerten Niederschläge mehr erwarten.

„Das Defizit der vergangenen Jahre ist somit vor allem im Grundwasser immer noch nicht ausgeglichen und ein trockener, heißer Sommer würde schnell wieder zu größeren Problemen im Wasserhaushalt des Landes führen“, resümierte der Minister. Eine wichtige Aufgabe sei deshalb nach wie vor, dass Wasser in der Landschaft zu halten, damit es genug Zeit hat, um ins Grundwasser zu versickern. Auch Wasser zu sparen, sei nach wie vor das Gebot der Stunde – nicht nur in Privathaushalten, sondern auch in Industrie und Landwirtschaft. „Laut Helmholtz-Zentrum braucht ein Mensch 120 Liter Trinkwasser pro Tag. Faktisch verbraucht Jeder aber rund 7.000 Liter virtuelles Wasser pro Tag. Darin enthalten ist beispielsweise das Wasser, was zur Herstellung von Lebensmitteln oder Kleidung benötigt wird. Es kommt also auch darauf an, dass wir unsere Konsumentscheidungen kritisch hinterfragen“, sagte er abschließend.

Tierhaltung gehört zur Landwirtschaft

Crivitz – „Der Wandel in der Tierhaltung hin zu mehr Klimaschutz, Tierschutz, Artenschutz und weniger Emissionen wird nur zustande kommen, wenn der Staat umstellungswilligen Landwirte auf diesem Weg unterstützt und Planungssicherheit bietet. Dies ist mit den gerade vorgelegten Richtlinienentwürfen der Bundesregierung nicht der Fall.

Im Gegenteil: Sie sorgen dafür, dass die Tierhaltung mehr und mehr aus Deutschland verschwindet. Mecklenburg-Vorpommern ist schon jetzt die viehärmste Region Deutschlands und verliert weiter massiv im Bereich Tierhaltung. Gemeinsam mit der Landesforschungsanstalt erarbeiten wir deshalb derzeit eine Nutztierstrategie, die Problemfelder aufzeigt und Lösungsansätze vorstellt. Für uns gehört die Tierhaltung zur Landwirtschaft dazu – im ökologischen wie im konventionellen Bereich.

Diese Position werden wir auch auf der Sonder-Agarministerkonferenz im Mai in Berlin entschlossen vertreten“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Agrarstaatssekretärin Elisabeth Aßmann heute im Rahmen des RinderAllianz-Managementseminars auf Schloss Basthorst bei Crivitz.

In Mecklenburg-Vorpommern wurden im November 2022 rund 460.000 Rinder gehalten. Das entspricht einem Rückgang um fast 60 Prozent seit 1990. Eine ähnliche Entwicklung ist auch bei den Milchkühen ersichtlich. Anfang der 1990er Jahre lag die Zahl der Milchkühe in MV bei 250.000, im Nov 2022 waren es nur noch rund 150.000 Milchkühe, das ist ein Rückgang um 40 Prozent.

„Die Politik im Bund führt dazu, dass in einigen Bereich die Eigenversorgung nicht mehr gesichert ist und Deutschland die Haltungsbedingungen für Tiere dann nicht mehr in der Hand hat. Das muss unbedingt verhindert werden, denn auf die Qualität deutscher Produkte kann man setzen.

Der Krieg in der Ukraine hat gezeigt, wie anfällig Deutschland nicht nur beim Thema Energie ist. Auch Warenströme im Ernährungsbereich sind schlagartig zum Erliegen gekommen. Das ist in Deutschland letztlich durch höhere Preise zu spüren, die bei Menschen mit geringem Einkommen bereits zum Verzicht auf qualitativ hochwertige Produkte geführt haben.

In anderen Ländern bedeutet es sogar, dass Menschen hungern und Not leiden. Das muss bei uns zu einem Umdenken führen“, betonte Staatssekretärin Aßmann.

Staatssekretärin Aßmann wies auch darauf hin, dass die Landwirtschaft als größter Landnutzer in M-V darüber hinaus wichtigster Partner im Kampf gegen den Klimawandel, beim Erhalt der Artenvielfalt und dem Schutz des Wasser ist.

Landwirtschaft gehöre aber auch zu den Energieproduzenten der Zukunft. Dieser Anspruch werde auch den GAP-Strategieplan unterstützt. In den letzten Jahren sei die ökologische Anbaufläche in M-V auf 197.670 ha stark angestiegen (14,5 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche). Über 25 Prozent der hiesigen Betriebe haben bereits auf Bio umgestellt. Damit sei das Ziel aus dem Koalitionsvertrag, bis 2026 20 Prozent der Landwirtschaftsfläche ökologisch zu bewirtschaften, bereits übertroffen.

Die Staatssekretärin versicherte außerdem, dass M-V auch in Zukunft die Tierzuchtförderung weiterführen werde. Hierbei gewännen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zunehmend auch andere Merkmale als die der Leistung und der allgemeinen Gesundheit und Robustheit an Bedeutung. So gebe es bereits züchterische Ansätze zur Verbesserung der Hitzetoleranz bei Milchkühen. Auch die Zucht auf Verringerung des Methanausstoßes werde im Land erforscht.