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Schwesig: Die Demokratie muss aktiv gestaltet und verteidigt werden

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat an die historischen Ereignisse am 9. November 1918, 1938 und 1989 erinnert. „Der 9. November ist ein besonderer Tag in der deutschen Geschichte. Er steht für besonders helle, aber auch für besonders dunkle Stunden in unserer Geschichte“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Am 9. November 1918 wurde in Berlin die Republik ausgerufen. „Das war die Geburtsstunde der ersten deutschen Demokratie. Auch wenn die Weimarer Republik nur etwas mehr als 13 Jahre dauerte, ist sie ein wichtiger Abschnitt der deutschen Geschichte. Sie ist am Ende daran gescheitert, dass sich zu wenig Kräfte für die Demokratie einsetzten, während zu viele auf eine Diktatur hinarbeiteten. Das Scheitern der Weimarer Republik ist Mahnung, dass die Demokratie aktiv gestaltet und verteidigt werden muss“, sagte die Ministerpräsidentin.

Am 9. November 1938 sind in Mecklenburg-Vorpommern und ganz Deutschland Synagogen zerstört und niedergebrannt worden. Jüdinnen und Juden wurden angegriffen, jüdische Geschäfte zerstört. „Der 9. November 1938 zeigt, dass Menschen in einer Diktatur ihrer Grundrechte beraubt werden und schutzlos sind. Diskriminiert und verfolgt wurden die Juden schon seit Beginn der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Der 9. November 1938 markiert den Beginn der systematischen Vernichtung jüdischen Lebens. Am Ende stand der Massenmord an 6 Millionen Juden, das schlimmste Verbrechen in der deutschen Geschichte“, verurteilte die Ministerpräsidentin.

Eine Folge der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft sei die deutsche Teilung gewesen. Dass diese 1989/1990 überwunden werden konnte, sei einer der größten Glücksfälle in der deutschen Geschichte. „Neben Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und freien Wahlen war Reisefreiheit eine der wichtigsten Forderungen in der Friedlichen Revolution. Binnen weniger Wochen brachten die Menschen in der DDR mit ihrem friedlichen Protest die SED-Herrschaft und die innerdeutsche Grenze zu Fall.

Am Abend des 9. November wurden die Mauer und die Grenzübergänge geöffnet. Wer diese Zeit miterlebt hat, wird diesen Tag und die grenzenlose Freude in Ost und West nie vergessen. Der 9. November 1989 zeigt, was möglich ist, wenn Menschen zusammenstehen und sich gemeinsam für Verbesserungen einsetzen“, sagte Schwesig.

Wie in den Vorjahren trifft die Ministerpräsidentin am 9. November ihren schleswig-holsteinischen Amtskollegen Daniel Günther an einem Ort entlang der früheren innerdeutschen Grenze. Am Nachmittag besuchen Schwesig und Günther die Feierlichkeiten zum 35-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Boizenburg in Mecklenburg-Vorpommern und Lauenburg in Schleswig-Holstein.

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