An den Tag des Mauerfalls erinnert ein Grenzlauf. Justizministerin Jacqueline Bernhardt überreichte Medaillen an die Teilnehmenden.
Schwerin – „Der Tag des Mauerfalls ist ein Tag der Freude, des Aufbruchs, aber auch der Mahnung. Heute zum Grenzlauf wird an eben diese Teilung Deutschlands erinnert, die am 9. November 1989 zum Glück ein Ende fand. Mit dem Tag heute vor 36 Jahren begann aber auch die Aufarbeitung dessen, was vor dem 9. November genau hier in der Grenzregion passiert war. Viele Familien wurden über Nacht aus ihrem Zuhause gerissen, weil sie der DDR im Zusammenhang mit der Errichtung der innerdeutschen Grenze im Weg waren.
Dieses Unrecht wird heute anerkannt. Seit dem 1. Juli 2025 können Opfer der 1952 und 1961 durchgeführten Zwangsaussiedlungsmaßnahmen einen Antrag auf Entschädigung stellen. Bislang sind es knapp 240 Anträge, die von Betroffenen aus dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommerns eingegangen sind. Das Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz hat als zuständige Stelle rund die Hälfte davon bereits bewilligt. Ich danke dem Referat und auch dem Landesbeauftragten für Mecklenburg-Vorpommern für die Aufarbeitung der SED-Diktatur für die akribische Arbeit“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt anlässlich des 36. Jahrestages des Mauerfalls.
Ministerin Jacqueline Bernhardt war anlässlich des 9. November bei einer Veranstaltung in Boizenburg (Elbe) und überreichte an die Teilnehmenden des Grenzlaufes Medaillen. „Die Mahnung an die Zeit vor dem Mauerfall muss aufrechterhalten werden. Auch beim Thema SED-Opferrente sehen wir, dass die Zahl der Anträge nicht abreißt. Allein in diesem Jahr sind es schon rund 230 Anträge. Statistisch bedeutet das, jeden Monat gehen 23 neue Anträge ein.“
Einen Antrag auf einmalige Ausgleichszahlung von 7.500 Euro zur Anerkennung von Zwangsaussiedlungsmaßnahmen auf dem heutigen Gebiet von M-V sowie den Antrag auf eine monatliche SED-Opferrente von 400 Euro können weiter gestellt werden – Alle Formulare finden Sie auf der Internetseite des ->Ministeriums für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz M.-V.