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Backhaus: „Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel“

Plau am See – Anlässlich der heute stattfindenden Fachtagung Wasser und Abwasser in Mecklenburg-Vorpommern der BDEW/DVGW-Landesgruppe Nord im Parkhotel Klüschenberg in Plau am See, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Klimaschutz- und Umweltminister Dr. Till Backhaus – der nicht persönlich vor Ort sei konnte – die zentrale Bedeutung einer sicheren Wasserver- und Abwasserentsorgung für das Funktionieren der Gesellschaft, mahnte einen verantwortungsvollen Umgang mit den Wasserressourcen an und betonte die Notwendigkeit von Kooperationen, vorausschauender Planung und moderner Gesetzgebung, um die Wasserwirtschaft zukunftssicher aufzustellen.

 „Wir alle tragen Verantwortung für eine der sensibelsten Infrastrukturen unseres Landes – die sichere Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und die verlässliche Behandlung des Abwassers. Diese Arbeit geschieht oft im Verborgenen, doch sie ist elementar für das Funktionieren unserer Gesellschaft“, so Backhaus.

Er betonte, dass Mecklenburg-Vorpommern grundsätzlich über ein gutes und stabiles Wasserdargebot verfüge. Täglich würden rund 270.000 bis 310.000 Kubikmeter Rohwasser entnommen, davon mehr als 85 Prozent aus Grundwasser. „Das klingt nach einem beruhigend großen Spielraum – aber wir dürfen uns nicht in falscher Sicherheit wiegen. Trockenperioden nehmen zu, die Grundwasserneubildung stagniert mancherorts. Deshalb müssen wir mit diesem Schatz sehr sorgsam umgehen“, sagte der Minister.

Mit der im Juli verabschiedeten Trinkwasserversorgungskonzeption 2040 habe die Landesregierung eine strategische Grundlage geschaffen, um Versorgungssicherheit, Qualität und Klimaanpassung langfristig zu gewährleisten. Zudem sei im Sommer die Landeswasserstrategie beschlossen worden, die konkrete Maßnahmen für nachhaltige Wassernutzung und besseren Schutz der Ressourcen vorsehe.

Ein Schwerpunkt liege auf Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft: „Erfolgreicher Gewässerschutz entsteht nicht allein durch Auflagen, sondern durch Partnerschaften. Mit der Landeskooperation zum vorsorgenden Trinkwasserschutz setzen wir auf Zusammenarbeit statt Konfrontation“, erklärte Backhaus.

Er kündigte außerdem an, dass die Novelle des Landeswassergesetzes Anfang kommenden Jahres im Landtag beschlossen werden solle. Die Erhöhung des Wasserentnahmeentgelt soll aber nicht von heute auf morgen, sondern frühestens ab 01.01.2027 erfolgen. „Wer Wasser nutzt, beteiligt sich an seinem Schutz. Für eine vierköpfige Familie bedeutet das künftig rund 15 Euro mehr pro Jahr – ein Cent pro Kopf und Tag ist nicht zu viel für das wertvollste Lebensmittel überhaupt.“

Mit Blick auf die neue Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) unterstrich der Minister die großen Investitions- und Innovationsanforderungen, insbesondere bei der Einführung der vierten Reinigungsstufe. „Wir müssen technische Machbarkeit, Umweltziele und Wirtschaftlichkeit in Einklang bringen – und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit der Abwasserbetriebe sichern“, sagte Backhaus.

Abschließend appellierte der Minister an die Verantwortlichen in der Branche, die anstehenden Herausforderungen gemeinsam zu gestalten: „Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern eine leistungsfähige, engagierte Wasserwirtschaft, die Großes geleistet hat. Mit Fachverstand, Pragmatismus und Entschlossenheit werden wir auch die kommenden Aufgaben meistern.“

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