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Kategorie: KiTa/Bildung/Schule/Uni

„Kneipp-Kindertagesstätte Seebärchen“

Kummerow – In der Gemeinde Kummerow im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte soll eine neue moderne und barrierefreie Kindertagesstätte entstehen. Die jetzige Kita „Seebärchen“ ist gemeinsam mit dem Gemeindebüro in einem sanierungsbedürftigen Altbau untergebracht.

Der Neubau wird zwischen Wohngebäuden und Sportplatz sowie am nahegelegenen See entstehen. Schon im Sommer des nächsten Jahres werden bis zu 40 Kinder in die neue Kneipp-Kindertagesstätte Seebärchen einziehen können.

Zum heutigen 1. Spatenstich für den Baubeginn übergab Innenminister Torsten Renz an den Bürgermeister der Gemeinde Kummerow, André Ebeling auch gleich einen Bewilligungsbescheid über eine Kofinanzierungshilfe i.H.v. 150.000 EUR. Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte beteiligt sich an der Finanzierung als Hauptzuwendungsgeber mit rund 750.000 EUR. Bei Gesamtkosten von rund 1. Mio. EUR fällt mit den Finanzhilfen der verbleibende Eigenanteil der Gemeinde am Kita-Neubau deutlich geringer aus und der Haushalt der Gemeinde wird entlastet.

„Die sorgsame und verantwortungsvolle Kinderbetreuung gehört zu den Pflichtaufgaben aller Kommunen. Nicht zuletzt wird hier der größte Schatz, den ein Land besitzen kann, nämlich seine Kinder, gut aufgehoben und pädagogisch begleitet. Deshalb stellt das Land für dieses Vorhaben auch Kofinanzierungshilfen zur Verfügung, damit die Eigenmittel, die die Gemeinde für den Neubau aufbringen muss, so gering wie möglich ist“, sagte Innenminister Torsten Renz.

Die Kummerower Kindertagesstätte integriert die Kneippschen Ideen in die tägliche Arbeit mit den Kindern. Das Kneipp-Konzept stellt ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal der Einrichtung dar.

„Diese Kindertagesstätte wird nach Fertigstellung in hohem Maße den Anforderungen und Bedürfnissen der Kinder gerecht.  Hier können alle nach dem Kneipp-Konzept spielerisch Grundlagen zur gesunden, naturgemäßen Lebensweise und einen positiven Umgang mit dem eigenen Körper erlernen“, so der Innenminister.

Sommerakademie 2021

Lehrkräfte bildeten sich in Sommerakademie 2021 fort / Digitalisierung in der Schule wichtiger Themenschwerpunkt

Schwerin – Viele Lehrerinnen und Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern sind mit Fortbildungen in ihre Sommerferien gestartet. Vom 21. bis 23. Juni haben sie an der diesjährigen Sommerakademie teilgenommen, die wegen der Corona-Pandemie nicht als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden konnte, sondern digital veranstaltet wurde.

Die 60 Workshops und vier Vorträge verzeichneten insgesamt 1.538 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das waren so viele wie nie zuvor. Organisiert wurde die Sommerakademie vom Institut für Qualitätsentwicklung (IQ M-V) des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Die Sommerakademie fand in diesem Jahr bereits zum neunten Mal statt.

„Ich habe mich über das große Interesse an den Fortbildungen gefreut“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „Das ist insbesondere nach dem so schwierigen Schuljahr aufgrund der Pandemie sehr beachtlich und spiegelt die hohe Fortbildungsbereitschaft unserer Lehrkräfte wider. Einen wichtigen Schwerpunkt haben wir in diesem Jahr auf die Fortbildungen zur Digitalisierung in der Schule gelegt. Dieses Angebot wurde sehr gut angenommen. Es war uns wichtig, gerade in diesem Bereich die Ferien dafür zu nutzen, um den Lehrkräften weitere Kenntnisse zu vermitteln“, so Martin.

Lehrerinnen und Lehrer haben in den Fortbildungen erfahren, wie sie digital unterrichten, digitale Tafelbilder erstellen oder digitale Materialien in ihren Unterricht einbinden. Außerdem ging es darum, inwieweit sich die Corona-Pandemie auf das Leben und Arbeiten von Lehrkräften, Schülerinnen, Schülern und deren Eltern ausgewirkt hat.

Daneben standen u. a. Fortbildungen mit den Schwerpunkten Unterricht und Erziehung im inklusiven Schulsystem, Workshops zur Lehrer- und Schülergesundheit, Kommunikation und Interaktion oder der Ästhetischen Erziehung auf dem Programm.

Aus diesem Angebot konnten sich die Lehrkräfte aller Schulformern ihr individuelles bis zu dreitägiges Online-Fortbildungsprogramm zusammenstellen. Das komplette Programm der diesjährigen Sommerakademie ist weiterhin auf dem Bildungsserver MV einsehbar.

Neue Gebäude für Regionale Schule Gingst

Insel Rügen – Wirtschaftsminister Harry Glawe hat heute ein Förderschreiben für die Regionale Schule mit Grundschule Gingst (Insel Rügen) übergeben.

„Die Regionale Schule in Gingst ist auf der Insel Rügen die einzige Bildungsstätte, in der alle Schüler der Klassen 1 bis 10 unter einem Dach lernen. Aber: Die derzeit vorherrschenden räumlichen Gegebenheiten hier vor Ort reichen nicht mehr aus, um die Konzepte der vollen Halbtagsschule, der Ganztagsschule und der Inklusiven Schule umzusetzen. Eine Erweiterung der Raumkapazitäten ist notwendig, um den Schülern angemessene Bedingungen für erfolgreiches Lernen zu gewährleisten. Mit der Unterstützung aus dem Schulbaupaket können jetzt neue Gebäude errichtet werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Rund 375 Schüler lernen in Gingst nach dem pädagogischen Leitsatz „Miteinander lernen, miteinander leben – auf das Leben vorbereiten“. Seit dem Schuljahr 2010/2011 wird von der 1. bis zur 10. Klasse der inklusive Schulgedanke im Rügener Modellvorhaben Präventive und Integrative Schule auf Rügen (PISaR) umgesetzt. Kinder und Jugendliche ohne und mit pädagogischem und/oder sonderpädagogischem Förderbedarf lernen gemeinsam in einem Klassenverband.

In der Regionalen Schule können die Schüler die Schulabschlüsse der Berufsreife nach neun sowie die Mittlere Reife nach zehn Schuljahren erwerben. Alle Schulabgänger erhalten die Möglichkeit, in einem Kooperations- oder Praktikumsbetrieb, an einem der Gymnasien oder am Fachgymnasium Stralsund einen Berufs- oder weiterführenden Schulabschluss zu erhalten. Das derzeitige dreigeschossige Schulgebäude stammt aus dem Jahr 1971 und wurde als einzügige Polytechnische Oberschule (POS) errichtet. Jetzt ist vorgesehen, einen Neubau für die Regionale Schule in zwei Gebäudeteilen zu errichten.

Im 1. Gebäudeteil sollen Klassen- und Nebenräume und im 2. Gebäudeteil sollen Fachkabinette mit Nebenräumen entstehen. Der Baubeginn ist im Dezember 2021 geplant. „Mit den Fördermitteln kann ein erster Baustein des zukunftsgerichteten Konzeptes der Schule umgesetzt werden. Langfristig ist in Gingst geplant, noch weitere Modernisierungsmaßnahmen anzugehen, etwa der Neubau einer 2-Feldsporthalle und der Umbau der vorhandenen Sporthalle zu Aula“, sagte Glawe.

Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf mehr als sieben Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus dem Programm „Schulbaupaket“ voraussichtlich mit rund 4,2 Millionen Euro.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern fördert Schulträger außerhalb der Mittel- und Oberzentren zur Verbesserung der Schulinfrastruktur im Bereich der öffentlichen allgemein bildenden Schulen des Landes. Die landeseigenen Mittel werden zur Projektförderung als nicht rückzahlbare Zuschüsse zur Deckung der Gesamtausgaben im Wege der Anteilfinanzierung für Vorhaben eingesetzt, die im Rahmen der bislang verfügbaren Förderprogramme nicht oder nicht hinreichend unterstützt werden können.

Der Fördersatz richtet sich nach der Leistungsfähigkeit des Schulträgers und die maximale Förderhöhe beträgt fünf Millionen Euro. Für die Projektaufrufe in 2020 und 2021 stand jeweils ein Bewilligungsvolumen in Höhe von 20 Millionen Euro zur Verfügung. Von insgesamt 23 eingereichten Vorhaben wurden in diesem Jahr sechs Projekte ausgewählt. Im vergangenen Jahr erhielten fünf Schulen eine Unterstützung.

Gingster Schüler auf dem Weg nach Tokio

Besondere Bewegungs-Challenge an der Regionalen Schule mit Grundschule Gingst

Insel Rügen – Zur Zeit des Lockdowns im April und Mai stellten die Sportlehrer der Gingster Schule die Frage an alle Schüler und auch Lehrer: Wie fit ist eigentlich unsere Schule! Sie erdachten eine Challenge, um das herauszufinden. Dabei sollten die Schüler während der Homeschooling-Zeit die Laufschuhe schnüren und in den Disziplinen Laufen, Joggen, Walken oder Spazieren beweisen, wie weit sie gemeinsam kommen, wenn alle erreichten Kilometer zusammengezählt werden.

Das erste Ziel war mit Rom doch weit gesteckt und alle waren gespannt, ob die Schüler die Challenge annehmen. Und wie das die Schüler taten. Regelmäßig kamen die Werte vieler Schüler bei Sportlehrerin Birgit Eicke an und wurden registriert. Es nahmen alle Schüler von der 1. bis zur 9. Klasse teil, manche mehr, manche weniger, aber alle bemühten sich. Nach zwei Wochen waren die 3.000 Kilometer bis Rom wirklich geschafft und alle waren doch sehr erstaunt, welche Leistung man gemeinsam erbringen kann.

In der Fachschaft Sport wurde alles ausgewertet und dort kam gleich von Schulleiter Eckhard Mostek der Gedanke auf, dass wir doch bis zum Schuljahresende weiter machen sollten. Das Schülerinteresse war sehr groß: Einige Jungen hatten zum Ende der ersten Challenge bereits gefragt, ob es nicht auch etwas für Fahrrad oder Inliner geben könnte. So wurde der nächste Aufruf gestartet: Olympia ruft – auf geht’s! Wir wollten also bis zum Schuljahresende in dreieinhalb Wochen die restlichen Kilometer für die Entfernung von Gingst über Rom bis nach Tokio zu den Olympischen Spielen erlaufen und mit dem Rad erfahren.

Alle Schüler reichten ihre erzielten Werte über Lauf-, Rad- oder Gesundheits-Apps ein. Die jüngeren Schüler führten ein Trainingstagebuch. Die Resonanz war überwältigend: Viele Schüler, insbesondere einige Mädchen und Jungen der 9. Klassen, reichten fast jeden Tag Werte ein. Eine Schülerin schrieb sogar, dass sie abends nochmal losgeht und Kilometer sammelt. Ein Schüler der 8. Klasse radelte und lief ganz regelmäßig und fragte oft, wieviel er bereits geschafft hat. Andere Schüler sendeten tolle Fotos ein, auf denen man den Spaß an der Challenge sah. Eine Mutter einer Schülerin der 3. Klasse schrieb, dass Sie die Challenge ganz toll findet und mit ihrer Tochter regelmäßig Inliner fuhr. Selbst die kleine Schwester kam mit und alle hatten gemeinsam Spaß an der Bewegung. Und darum ging es doch – Bewegung an der frischen Luft und Spaß dabei!

Am letzten Schultag wurde alles ausgewertet. Die Schüler waren alle gespannt, wer war der oder die Beste, wer waren die besten Lehrer, haben wir es bis nach Tokio geschafft? Die Jury ermittelte die besten Schüler:

Florentina Raben (1a),
Finn Koch (2. Klasse),
Sarah Briesemeister (3a)
und Matheo Reimers (4b)
Fiene Schulz (6b)
Laura Holtz (7a)
Collin Casten (8a)
Artur Ohl, Emilie Goehl und Josi Schulz (alle aus der 9a).

Bei den Lehrern waren die besten beim Laufen Christian Berkenkamp und Lisa Josatis sowie beim Radfahren Tino Tittel und Martina Zabel. Die besten Klassen waren die Klasse 3a in der Grundschule und die Klasse 9a in der Regionalen Schule. Zum Schluss stellten wir noch die Frage an alle Schüler, ob wir es wirklich bis Tokio geschafft hätten. Wie aus einem Mund kam ein lautes Ja. Insgesamt erzielten alle Teilnehmer gemeinsam die sagenhafte Summe von 10.567,44 Kilometern. Eine beachtliche Leistung! Das Ziel wurde erreicht! Und im nächsten Jahr gibt es bestimmt eine neue Challenge! Welche, das bleibt noch geheim!

Lernen am anderen Ort

Neuer Bildungsort im Biosphärenreservat ermöglicht die Verbindung von Energieerzeugung und Bildung / WEMAG Netz GmbH erklärt Prinzip von Power-to-Heat

Zarrentin – Seit über 20 Jahren produziert die Solaranlage in Pyramidenform im Außenbereich des PAHLHUUS in Zarrentin Strom. Heute wurde diese als neuer Lernort im Beisein von Dr. Till Backhaus, Minister für Umwelt und Landwirtschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern und Herrn Finanzminister Reinhard Meyer, eröffnet.

Dr. Till Backhaus lobt die Aufwertung der Solarpyramide: „Die spannendsten Orte finden sich oft außerhalb von Schule, Uni oder Kita – draußen in Natur, Gesellschaft und Wirtschaftsleben. Deshalb sind außerschulische Bildungsangebote so wertvoll als Ergänzung zu formaler Bildung. Da die Räumlichkeiten im PAHLHUUS begrenzt sind und eine Schlecht-Wetter-Variante für Kinder- und Schulgruppen geschaffen werden musste, bot sich dieser außerschulische Lernort an.“

Ermöglicht wurde das Vorhaben durch das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt Schwerin auf der landeseigenen Fläche des Landes M-V. Finanzminister Reinhard Meyer hebt die gelungene architektonische Symbiose der pyramidenförmigen Solaranlage und des kubischen Pavillons hervor.  Er bedankte sich beim Büro matrix architektur und der Zimmerei Jantzen aus Rostock für die Bauausführung. „Hier wurde ein Lernort geschaffen, der zeigt, wie wir durch nachhaltiges Bauen unsere Umwelt und somit auch das Klima schützen können. Ein echtes Symbol für Nachhaltigkeit.“

Eine von drei Kernaufgaben eines Biosphärenreservates ist weltweit, neben dem Schutz und der Entwicklung, auch Bildung für nachhaltigen Entwicklung. Aus diesem Grunde freut sich der Minister besonders, die erfolgreiche Rezertifizierung als „Bildungszentrum für Nachhaltigkeit“ vorzunehmen.

Er dankt allen Beteiligten, die sich bisher für die Bildung für nachhaltige Entwicklung engagiert haben. Vor allem der WEMAG AG, die seit dem Jahr 2015 die Bildungsarbeit in den beiden Biosphärenreservaten Schaalsee und Flusslandschaft Elbe M-V maßgeblich unterstützt.

Thomas Murche, Vorstand der WEMAG AG, betont, dass die Unterstützung der Bildungsarbeit für die Jüngsten ein wichtiges Anliegen der WEMAG AG ist. „Wir unterstützen die Biosphärenreservate bei der Anschaffung von Material zu den Bildungsangeboten, die Anfertigung von begleitenden Broschüren, wie zum Beispiel zur Fledermaus, den Wildbienen oder beim Biosphäre Schaalsee Pass und Biosphäre Elbe Pass. Und: Wir helfen auch dabei, die Kinder aktiv in die Natur zu führen. Programme wie die Junior-Ranger-Camps oder auch die Bachpatenschaften, bei denen Kinder auch die heimischen Wälder und Gewässer erkunden liegen uns besonders am Herzen“, berichtet der WEMAG-Vorstand.

Im Bildungspavillon wird auch eine Demonstrationsanlage des Projektes WindNODE präsentiert. Dieses Projekt ist Teil des Förderprogramms „Schaufenster intelligente Energie“, in dem die WEMAG Netz GmbH als Partner des WindNODE-Konsortiums mitwirkt. Vorgestellt wird das Prinzip Power-to-Heat. „Es soll Überangebote aus erneuerbaren Energien mit der regionalen Netzsituation abgleichen sowie bei Bedarf Strom zu Wärme umwandeln und speichern, um so grünen Strom optimal zu nutzen und Abschaltungen von Erneuerbare-Energien-Anlagen aufgrund von Netzengpässen langfristig zu minimieren. Dabei sollen auch Nutzer von Wärmepumpen von günstigen Stromtarifen profitieren, wenn sie sich nach dem Stromüberschuss in ihrem Netz richten.

Um ein solches System in Zukunft zu etablieren, müssen jedoch die Rahmenbedingungen für Netzbetreiber und flexible Verbraucher in der Regulierung und der Definition des § 14a EnWG weiterentwickelt werden,“ erklärt Tim Stieger, technischer Geschäftsführer der WEMAG Netz GmbH.

Mit politischer Bildung früher beginnen

Bildungsministerium startet Anhörung zum Rahmenplan von Gesellschaftswissenschaften

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern will die politische Bildung in der Schule stärken und früher damit beginnen. Vom Schuljahr 2022/2023 an soll das neue Unterrichtsfach Gesellschaftswissenschaften in den Jahrgangsstufen 5 und 6 an zunächst bis zu 45 freiwilligen Modellschulen auf dem Stundenplan stehen. Für sie hat die Rahmenplankommission zusammen mit den Fachdidaktikern in den Universitäten und den Lehrkräften, die in diesen Fächern unterrichten, den ersten Entwurf eines Rahmenplans erarbeitet, der heute in die öffentliche Anhörung gegeben worden ist.

Gesellschaftswissenschaften ist ein Verbundfach, das in den Klassen 5 und 6 die Fächer Geschichte, Geografie und Arbeit-Wirtschaft-Technik (AWT) vereint. Außerdem sollen Inhalte und Methoden des Faches Sozialkunde in diesem Rahmen früher als bisher in den Unterricht eingebunden werden. Das Fach soll dieselbe Stundenzahl umfassen wie die bisherigen Fächer zusammen, also 3 Unterrichtsstunden pro Woche in Jahrgangsstufe 5 und 4 Unterrichtsstunden in Klassenstufe 6.

Anstatt Themen in einstündigen Fächern eindimensional zu behandeln, können Schülerinnen und Schüler im neuen Fach problemorientiert und fächerintegrativ lernen. Die Vermittlung von Kompetenzen und ein ganzheitlicher Ansatz des Lernens stehen im Vordergrund. Diese Form des fächerübergreifenden Unterrichts ist bereits jetzt an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern möglich und wird an vielen Schulen erfolgreich praktiziert.

Die Einführung von Gesellschaftswissenschaften an den bis zu 45 Modellschulen ab dem Schuljahr 2022/23 wird durch intensive Fortbildungen der Lehrkräfte bereits im kommenden Schuljahr vorbereitet und begleitet. Hierfür hat das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur gemeinsam mit den Universitäten Greifswald und Rostock, dem Landesweiten Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung und der Landeszentrale für politische Bildung ein umfangreiches Fortbildungskonzept entwickelt. Neben den klassischen Fortbildungsveranstaltungen erhalten Lehrkräfte während der Einführung des Faches an ihrer Schule ein begleitendes Coaching.

Nach einer Auswertung der Erfahrungen der Modellschulen könnten zum Schuljahr 2023/2024 dann auch die übrigen Schulen, die über eine Orientierungsstufe verfügen, folgen.

„In den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern beginnt das Fach Sozialkunde erst in der 8. Klasse. Das ist zu spät, da sind sich Fachverbände, Gewerkschaften und auch die Schülervertretung einig. Mit dem Fach Gesellschaftswissenschaften wollen wir deshalb Kinder früher an die politische Bildung heranführen mit einem zeitgemäßen Lernansatz“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „Das Thema ‚Europa‛ wirft beispielsweise geografische Fragen ebenso auf wie Fragen zur Geschichte und zur Politik. Auch technische Aspekte werden im neuen Fach behandelt. Gleiches gilt für das Thema ‚Mensch und Natur‛, das vor allem Fragen zur Nutzung natürlicher Ressourcen durch den Menschen beinhaltet. Es geht darum, fächer- und themenübergreifend zu arbeiten, Zusammenhänge und die komplexe Welt zu verstehen und nicht in einzelnen Schubladen zu denken. An die Stelle von einstündigen Schubladenfächern tritt deshalb ein Verbundfach mit mehr Zeit für ganzheitliches Lernen und weniger Themendoppelungen“, sagte Martin. Diese interdisziplinäre Form des Lernens und Verstehens werde in Zukunft auch im Arbeitsleben immer wichtiger.

Ab Klassenstufe 7 werden die Einzelfächer vertiefend unterrichtet. Die Anschlussfähigkeit ist gesichert. Denn bei der Konzipierung des Faches Gesellschaftswissenschaften hat die Rahmenplankommission streng darauf geachtet, dass die spezifischen Fachzugriffe in den Klassenstufen 5 und 6 erhalten bleiben. „Schülerinnen und Schüler werden in den Klassen 5 und 6 weiterhin erfahren, wie sie mit einem Atlas umgehen, sie werden weiter geschichtliche Grundbegriffe lernen und es wird auch weiter Werken geben, also technische Wissensvermittlung und -anwendung. Die Einführung des neuen Faches werden wir nicht übers Knie brechen, sondern uns genügend Zeit für den Austausch nehmen“, betonte die Bildungsministerin.

„Mit dem Fach Gesellschaftswissenschaften befindet sich Mecklenburg-Vorpommern in guter Gesellschaft. Bundesländer wie Thüringen und Brandenburg oder unsere europäischen Nachbarn Österreich, Luxemburg, Frankreich und die Schweiz gehen seit Längerem diesen Weg“, so Martin.

Im Rahmen der Anhörung haben Fachverbände, Gewerkschaften, Kirchen, Jugendverbände, Universitäten, Institutionen, Träger der außerschulischen politischen Bildung und Demokratiestärkung Gelegenheit, ihre schriftliche Stellungnahme zum Rahmenplan für das neue Fach Gesellschaftswissenschaften im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur einzureichen.

Grundsteinlegung für Hortneubau

Schwerin – Durch einen Neubau für die Grundschule am „Campus am Turm“ (CaT) im Stadteil Mueßer Holz werden in der Landeshauptstadt Schwerin176 Hortplätze geschaffen. Sozialministerin Stefanie Drese nahm heute an der Grundsteinlegung teil.

„Hier entsteht ein modernes Gebäude mit tollen Betreuungs- und Entfaltungsmöglichkeiten für die Kinder und das pädagogische Personal“, sagte Drese in ihrem Grußwort. Das Bauvorhaben und die Ausstattung des Hortes werden im Rahmen der Hortausbauförderrichtlinie des Landes mit mindestens gut 910.000 Euro gefördert. Die Förderung erfolgt durch Bundesmittel, die durch Landesmittel aufgestockt worden sind.

Die Ministerin betonte, dass der Ausbau von ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangeboten in Horten für die Förderung und Teilhabe von allen Kindern von hoher Bedeutung sei. Bundesweit soll ab dem Jahr 2026 ein Rechtsanspruch auf ganztägige Förderung im Grundschulalter geschaffen werden.

„Auch wenn wir in Mecklenburg-Vorpommern bei der Bereitstellung von Betreuungsplätzen bundesweit führend sind, erfordert dies in den nächsten Jahren noch einmal einen enormen Ausbau der Hortplätze, um allen Kindern im Land dann auch eine Hortförderung zu ermöglichen“, so Drese. Bund und Land stellen dafür im Rahmen der Hortausbauförderrichtlinie des Landes insgesamt 12,65 Millionen Euro zur Verfügung.

Drese: „Das Ziel des beschleunigten Infrastrukturausbaus für die Ganztagsförderung wird mit dem Neubau des Hortes CaT in Schwerin in herausragender Weise erreicht.“

Mentoring ist eine Erfolgsgeschichte in M-V

Greifswald – Die Universität Greifswald feiert in diesem Jahr „10 Jahre Mentoring Programme“. Gleichstellungsministerin Stefanie Drese würdigte heute zum  Auftakt des Festprogramms der Universität Greifswald die Bedeutung des Personalentwicklungsinstruments für die berufliche Gleichstellung in Mecklenburg-Vorpommern. „Mit unseren Mentoring-Programmen fördern wir Frauen gezielt beim beruflichen Einstieg und Aufstieg und tragen somit zur Chancengerechtigkeit bei“, sagte Drese.

2011 waren die Universitäten und Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern die ersten Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern, die Mentoring-Programme für Frauen durchgeführt haben, gefördert durch das Land aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). Seit 2016 haben 141 Mentees das Programm an der Universität Greifswald durchlaufen.

„Damit haben wir eine Erfolgsgeschichte initiiert. Ich bin sehr stolz, dass wir mit unserem Mentoring-Programm in den letzten Jahren viele Wissenschaftlerinnen auf ihrem Weg begleiten konnten, teilweise mit beeindruckenden Erfolgen“, betonte Drese in ihrem Eröffnungs-Grußwort.

Neben der Verbesserung der beruflichen Chancen ermöglichen Mentoring-Programme karrierefördernde Kontakte und den Aufbau eigener professioneller Netzwerke. Momentan läuft das Programm unter der Überschrift „KarriereWegeMentoring“ hochschulübergreifend an den Universitäten Rostock und Greifswald. Es richtet sich an drei Zielgruppen: Absolventinnen mit Promotionsinteresse, Doktorandinnen sowie Postdoktorandinnen und Juniorprofessorinnen.

Drese: „Viele junge Wissenschaftlerinnen stehen vor der Herausforderung, Karriere und Familienleben unter einen Hut zu bringen. An dieser Stelle greift das Mentoringprogramm. Es löst nicht alle Probleme, sorgt aber für mehr Geschlechtergerechtigkeit im wissenschaftlichen Bereich und unterstützt den Aufstieg von mehr Frauen in Führungspositionen.“

Der Erfolg gibt dem Ansatz Recht. In einer Bewertungsstudie vom November 2020 wurde festgestellt, dass 90 Prozent der Teilnehmerinnen des Mentoring-Programms der Universitäten in MV sechs Monate im Anschluss der Einstieg in eine adäquate Beschäftigung oder der Aufstieg in eine Führungsposition oder die Stärkung einer Führungsposition gelungen ist. Zudem sehen 93,3 Prozent der Mentees sehr großen bzw. großen Nutzen in der Teilnahme am Mentoring.