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Kategorie: Forschung und Wissenschaft

Rennboliden an der Hochschule Stralsund

Schulte: Beispiel für den interdisziplinären Transfer von Wissenschaft in die Praxis

Stralsund – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat sich am Donnerstag (03.08.) über das Baltic-Racing-Team an der Hochschule Stralsund informiert. „Das große Engagement der Studierenden an der Hochschule Stralsund ist ein herausragendes Beispiel für den interdisziplinären Transfer von Wissenschaft in die Praxis. Hier wird Forschung, Entwicklung und Innovation gelebt – und gleichzeitig attraktive Werbung für den Hochschulstandort Stralsund gemacht.

Das sind die künftigen Fachkräfte, die wir für die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern dringend benötigen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Die Hochschule Stralsund betreut insgesamt drei Teams auf ihrem Campus – das „Baltic Racing“ Team mit dem Vorhaben „Technische Umsetzung eines elektrischen Antriebsstrangkonzeptes“, das „ThaiGer-H2 Racing“ Team mit dem Vorhaben „Förderung der Forschung im Bereich der wasserstoffelektrischen Mobilität“ und das „MariTeam Racing“ Team mit einem Rennmotorrad. Das „Baltic Racing“ Team besteht aus etwa 75 Studierenden, die jährlich einen Rennboliden konstruieren und bauen, um damit bei den „Formula Student Events“ in Europa zu starten.

Die „Formula Student Germany“ (FSG) ist ein internationaler Konstruktionswettbewerb für Studierende, der seit 2006 jährlich vom Formula Student Germany e. V. unter der Schirmherrschaft des Vereins Deutscher Ingenieure e. V. ausgerichtet wird. Jedes Jahr im Spätsommer treffen sich die Studierendengruppen am Hockenheimring, um die selbstkonstruierten Rennwagen miteinander zu vergleichen. Vorgesehen ist, dass das Fahrzeug „TY22“ der Hochschule Stralsund ab dem 14. August 2023 auf dem Hockenheimring im Wettbewerb gegen andere Fahrzeuge antreten wird.

Das „ThaiGer-H2-Racing“ Team existiert seit dem Jahr 2007 an der Hochschule Stralsund. Zunächst als thailändisch-deutsche Kooperation (Thai-Ger) gestartet, treffen sich nun 30 Studierende aller Fakultäten der Hochschule Stralsund regelmäßig, um gemeinsam den Rennwagen weiter zu optimieren. Seit dem ersten Exemplar im Jahr 2008 sind mittlerweile sieben Rennwagen in der Kategorie Prototyp gebaut und kontinuierlich optimiert worden.

„Wichtig ist, noch mehr junge Menschen durch eigenes Ausprobieren von Technik zu begeistern. Gerade in den naturwissenschaftlich-technischen Berufen müssen wir intensiv um Nachwuchs werben, um Fachkräfte zu gewinnen. Die wirtschaftliche Entwicklung wird durch die fortschrittliche Technik und intensive Forschung weiter vorangetrieben“, sagte Schulte.

Das Wirtschaftsministerium hat die beiden Vorhaben unterstützt: Das „Baltic Racing“ Team in Höhe von 64.000 Euro aus Landesmitteln; das „ThaiGer-H2 Racing“ Team zur „Förderung der Forschung im Bereich der wasserstoffelektrischen Mobilität“ aus Mitteln des Strategiefonds des Landes in Höhe von 15.000 Euro.

Forschen und entwickeln im Verbund

Schulte: Vorhaben ist Beispiel für praxisnahe Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft im Bereich erneuerbare Energien

Schwerin – Das Verbundforschungsprojekt der H.I.A.T. gGmbH und der Batarow Hydrogen GmbH ist auf die Entwicklung von autark betriebenen Wasserstoffbetankungsanlagen für Eigenheime und kleinere Gewerbestandorte ausgerichtet.

„Innovative Ideen sind der Kern jeder wirtschaftlichen Entwicklung. Mit dem Verbundforschungsvorhaben zwischen der Batarow Hydrogen GmbH und H.I.A.T. gGmbH fördert das Land eine Zusammenarbeit, die sich dem hohen Entwicklungspotenzial im Bereich der Bereitstellung und Nutzung alternativer erneuerbarer Energiequellen annimmt.

Die H.I.A.T gGmbH ist eine Forschungseinrichtung, welche sich seit Jahren mit der Entwicklung und Optimierung innovativer Produkte im Bereich der Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie sowie dezentraler Energiespeichertechnologien befasst.

Mit der neuartigen Entwicklung von Bauteilen für Wasserstofftankstellen wird vor Ort innovativ und vor allem zukunftsgewandt geforscht und entwickelt“, so der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte, der in den Schweriner Räumlichkeiten der Forschungseinrichtung einen Zuwendungsbescheid für das Vorhaben übergab.

Das Vorhaben umfasst dabei die Entwicklung und Realisierung einer kleinen Prototypischen Anlage als Monoblocktankstelle, welche die Möglichkeit bietet, zukünftig ein dezentrales Netz an autark betriebenen Wasserstofftankstellen für Eigenheime und kleinere Gewerbestandorte im Land Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus aufzubauen.

Das Teilprojekt der H.I.A.T. gGmbH befasst sich mit der Konzeption, Entwicklung und Realisierung eines innovativen und leistungsoptimierten Zellaufbaus für die Einzelzellen eines PEM-Elektrolysestacks. Der PEM-Elektrolysestack bildet das Kernstück zur Wasserstoffproduktion in der Wasserstoffbetankungsanlage.

Die Gesamtinvestition beträgt rund eine Million Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Verbundforschungsvorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 810.610 Euro.

Mecklenburg-Vorpommern stehen in der EU-Förderperiode 2021 bis 2027 aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) rund 924 Millionen Euro zur Verfügung. Davon sollen 65 Prozent in den Bereich „ein intelligenteres Europa“ fließen und davon in den Bereich der wirtschaftsnahen Forschung 266 Millionen Euro. Die Mittel werden wie folgt eingesetzt: einzelbetriebliche FuE-Förderung rund 134 Millionen Euro, Verbundforschungsförderung rund 102 Millionen Euro, wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen und Technologietransfer 30 Millionen Euro.

Im Zeitraum 2015 bis 2022 wurden mit EFRE-Mitteln im Rahmen der geltenden FuEuI-Richtlinie Zuschüsse von insgesamt 187,74 Millionen Euro für 585 Vorhaben bewilligt, davon unter anderem 125,19 Millionen Euro für 116 Verbundvorhaben mit 272 Teilprojekten, 38,05 Millionen Euro für 78 einzelbetriebliche FuE-Vorhaben und 11,1 Millionen Euro für 72 Prozessinnovationen.

Erleichterung medizinischer Forschung

Schwerin – Die Landesregierung wird die gesetzlichen Hürden für die Gesundheitsforschung beseitigen. Der Zugang der medizinischen Forschung zu den Gesundheitsdaten soll erleichtert werden, ohne die Datensicherheit dabei zu gefährden. Ziel ist es, die Forschung für eine bessere Versorgung und Prävention für die Bevölkerung zu erleichtern und qualitativ nach vorne zu bringen. Dafür soll noch in diesem Jahr das Landeskrankenhausgesetz (LKHG) geändert werden. Das haben heute Wissenschaftsministerin Bettina Martin, Gesundheitsstaatssekretärin Sylvia Grimm und der Landesdatenschutzbeauftragte Sebastian Schmidt erklärt.

Von der Änderung des §37 im LKHG profitiert der wissenschaftliche Fortschritt und damit auch die medizinische Versorgung. Bislang mussten Patientinnen und Patienten der Nutzung ihrer Daten aktiv zustimmen. Mit der Gesetzesänderung haben sie die Möglichkeit, der Nutzung der Daten zu widersprechen. Die Daten werden in jedem Fall pseudonym und nur zu Forschungszwecken verwendet. So wird sowohl die interne Nutzung der Daten in den Krankenhäusern als auch die deutschlandweite Verwendung zu Forschungszwecken ermöglicht. Eine Veräußerung an Dritte – auch zu kommerziellen Zwecken – ist ausgeschlossen. Die Datensicherheit ist dabei ein hohes Gut. Auch wird eine Ethikkommission an der beteiligten Universitätsmedizin vor der Verwendung von Daten einbezogen.

Mecklenburg-Vorpommern ist mit der Gesetzesänderung, deutschlandweit beispielgebend.

Wissenschaftsministerin Bettina Martin, Gesundheitsstaatssekretärin Sylvia Grimm, der Landesdatenschutzbeauftragte Sebastian Schmidt und Vertreter der Universitätsmedizinen haben die geplante Neuregelung am Montag in Schwerin vorgestellt.

Wissenschaftsministerin Bettina Martin: „Medizinischer Fortschritt ist nur mit guter Forschung möglich. Deshalb beseitigen wir gesetzliche Hindernisse für eine bessere Forschung und damit zum Wohle der Patientinnen und Patienten. Wir stärken mit der Gesetzesänderung die Innovationskraft des Landes. Versorgung und Prävention werden damit erleichtert. In Universitätskliniken werden täglich Daten erhoben, die Auswertung ist bisher schwer. Forscherinnen und Forscher müssen Krebs, Volkskrankheiten, seltene Erkrankungen besser verstehen und behandeln. Dazu bedarf es effizienter Forschungsbedingungen und weniger Bürokratie.

Klar ist aber auch: Die Sicherheit sensibler Patientendaten steht im Fokus. Es ist geradezu eine ethische Verpflichtung, dass wir die gesetzlichen Hindernisse, mit der die Forschenden in den Universitätskliniken zu kämpfen haben, aus dem Weg räumen. Selbstverständlich ohne dabei die Sicherheit der sensiblen Gesundheitsdaten zu verletzen. Ich danke deshalb der Gesundheitsministerin und dem Landesdatenschutzbeauftragten, dass wir hier gemeinsam so schnell und konstruktiv zu einer guten Lösung gefunden haben.“

Gesundheitsstaatssekretärin Sylvia Grimm: „Eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung war schon immer eng mit der Gewinnung neuen Wissens durch Wissenschaft und Forschung verknüpft. Besonders im Fokus stehen seit einiger Zeit neue Durchbrüche im Bereich der Datenverarbeitung und der künstlichen Intelligenz. Wo bisher durch teils mehrjährige Antragsverfahren und einzelne Dateninseln die Arbeit der Forschung erschwert wurde, soll es künftig einfacher werden, aus großen Datenmengen neues Wissen zu generieren.

Wir wollen zudem die Möglichkeiten der Datennutzung auch für die Entwicklung von künstlicher Intelligenz im Rahmen von Forschungsvorhaben öffnen. Ich bin überzeugt, von einer guten und klar geregelten Einbindung der Forschung in die medizinische Versorgung profitieren unsere Krankenhäuser und damit vor allem die Patientinnen und Patienten in Mecklenburg-Vorpommern.“

Der Landesdatenschutzbeauftragte Sebastian Schmidt erläutert: „Die personenbezogenen Daten von Patientinnen und Patienten sind höchst sensibel und besonders schützenswert. Nur wenn Patientinnen und Patienten begründet darauf vertrauen können, dass ihre personenbezogenen Daten im Einklang mit den datenschutzrechtlichen und technischen Vorgaben verarbeitet werden, wächst ihre Bereitschaft, Forschung zu unterstützen. Patientinnen und Patienten müssen selbstbestimmt darauf Einfluss nehmen können, ob mit ihren Daten geforscht werden soll.

Wir setzen uns daher dafür ein, dass Patientinnen und Patienten der Nutzung ihrer Daten zu Forschungszwecken informiert jederzeit voraussetzungslos widersprechen können. Nur unter diesen Voraussetzungen wird ein Widerspruchsrecht den Interessen der Patientinnen und Patienten hinreichend gerecht. Darüber hinaus machen wir uns für hohe technische Standards für die Sicherheit der Daten der Patientinnen und Patienten im Gesetzesentwurf stark.“

Prof. Emil Reisinger, Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin Rostock: „Wir müssen den berechtigten Datenschutz der Patienten sinnvoller als bisher mit den Forschungsaufgaben in Einklang bringen. damit die universitäre Forschung So kann der Umgang mit dem Datenschutz in Mecklenburg-Vorpommern eine Vorreiterrolle für Deutschland einnehmen“, sagt Prof. Dr. Emil Reisinger, Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin Rostock. Denn bisher konnten Patientendaten – selbst bei Einwilligung – nur sehr eingeschränkt für die Forschung genutzt werden.

Prof. Dr. Uwe Reuter, Ärztlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Greifswald: „Die Änderung des § 37 zur Nutzung im Krankenhaus erhobener Patientendaten ist ein großer Fortschritt für die Forschung. Wir können so die Versorgung von Patientinnen und Patienten in vielen Bereichen verbessern. Denn eine belastbare Datenbasis ist für viele Neuerungen unerlässlich. Zugleich sind die Persönlichkeitsrechte der Menschen weiter zuverlässig geschützt.“

Forschende der Universitätsmedizin Greifswald hatten zu Jahresbeginn auf die Problemlage für die sichere Nutzung medizinscher Daten in der Forschung hingewiesen. Im Mai lud Wissenschaftsministerin Bettina Martin zu einem Fachgespräch unter Beteiligung der Vorsitzenden des Deutschen Ethikrates, Prof. Alena Buyx, des Landesdatenschutzbeauftragten Sebastian Schmidt und des Gesundheitsministeriums ein. Forschende und Expertinnen und Experten aus dem Gesundheitswesen brachten ihre Perspektiven in die Diskussion ein.

Wissenschaftsministerin Martin und Gesundheitsministerin Drese sind danach übereingekommen, dass eine zügige Neuregelung im Landeskrankenhausgesetz die Nutzung medizinischer Daten für die Forschung erleichtern kann. Mit der fachlichen Expertise seiner Behörde unterstützt der Landesdatenschutzbeauftragte Sebastian Schmidt die Neuregelung maßgeblich.

1. Healthcare Hackathon MV

Gewinner:innen-Teams des 1. Healthcare Hackathon MV in Greifswald prämiert

Greifswald – Das Team „Sepsis“ erhält den 1. Preis des Healthcare Hackathon MV mit seiner Lösung für die Früherkennung bei Sepsisverdacht. Da die für die Früherkennung wichtigen Labor- und Vitalparameter häufig noch analog übermittelt werden, kann mit der Lösung zukünftig eine kontinuierliche Überwachung der Patient:innen mit einem Bio-Sensor und eine Übermittlung kritischer Abweichungen an das Behandlungsteam in Echtzeit sichergestellt werden.

Dies soll im gesamten Krankenhaus eine deutliche Verbesserung der Sepsisfrüherkennung ermöglichen. Dotiert ist die Auszeichnung mit einem Preisgeld in Höhe von 9.000 Euro und der Weiterentwicklung der Problemlösung in Zusammenarbeit mit den Universitätsmedizinen Greifswald und Rostock sowie einer Reise zum Healthcare Hackathon in Mainz.

Den 2. Platz belegt das Team „Smart Onboarding“ mit einer App-Lösung, die neue Mitarbeitende ab Tag eins abholt und den 3. Platz sichert sich das Team „George“, das ein Service-Portal für Verwaltungsprozesse für die Mitarbeitenden einfach, zentral und digital abrufbar macht.

Die Sonderpreise der Jury gehen an die Teams „Smart Onboarding“ von der Universität Szczecin, „Smarte Räume“ und das Team „Demografischer Wandel“.

„Es freut mich sehr, dass wir mit dem Healthcare Hackathon so viele kreative Köpfe im Gesundheitsland M-V zusammenbringen konnten, die mit frischen Ideen Gesundheit neu denken wollen. Schon jetzt verbessern wir mit digitalen Hilfsmitteln die Patientensicherheit, optimieren Arbeitsabläufe und entlasten Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegerinnen und Pfleger durch Softwarelösungen. So bleibt mehr Zeit für das wirklich Wichtige: Zuwendung und Kontakt.

Diese Aufgaben werden sich nie digitalisieren lassen und machen das Gesundheitswesen zu dem, wofür es so eindrucksvoll steht: Die Arbeit für und mit den Menschen. Die vielfältigen Lösungsansätze, die im Rahmen des Hackathons das Licht der Welt erblickt haben, werden hierzu ohne Zweifel in großem Maße beitragen“, erklärt Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport in M-V.

Zwei Tage lang haben rund 50 Expert:innen aus der Gesundheitsbranche in interdisziplinären Teams an konkreten Lösungen für die zukünftige Gesundheitsversorgung in Mecklenburg-Vorpommern gearbeitet.

Christian Pegel, Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung M-V lobt in seinem Grußwort: „Die Gesundheitsversorgung der Zukunft geht uns alle an. Und ohne Digitalisierung geht in der Zukunft oftmals nichts. Ich freue mich, dass der Healthcare Hackathon MV diese beiden Themenfelder verbindet – und stellvertretend für unser gesamtes Bundesland in Greifswald stattfindet.

Mit den beiden Universitätsmedizinen Greifswald und Rostock und der Witeno GmbH setzt das Land mit dieser Veranstaltung Denkanstöße, um kreative und innovative Lösungen im Gesundheitswesen zu entwickeln. Hier wurde eine Plattform für einen regen Ideenaustausch der unterschiedlichsten Fachrichtungen, wie Entwickler:innen, Designer:innen, Datenwissenschaftler:innen, Mitarbeitende der Stadtverwaltung, Projektleiter:innen, Jurist:innen und vielen mehr geschaffen. Nur mit guten Vorschlägen, die von vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden, können wir unser Gesundheitswesen auf zukunftssichere Beine stellen und nach den Bedürfnissen unserer Bürgerinnen und Bürger weiterentwickeln.“

Prof. Dr. med. Karlhans Endlich, Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan der Universitätsmedizin Greifswald fasst zusammen: „Die Zukunft der Medizin ist digital. Manche digitalen Lösungen liegen auf der Hand, aber vieles ist noch nicht gedacht. Der Hackathon liefert hier Kreativität und frische Ideen.“

Besuch im Forschungs-Freilandlabor

Demmin – In dem Forschungsprojekt zur „Entwicklung eines fernerkundungsbasierten Monitorings auf der Grundlage einer physiologisch fundierten Vitalitäts­bewertung von Hauptbaumarten in Mischbeständen“ arbeiten Forschungseinrichtungen der Länder Brandenburg (GFZ Potsdam, Landesbetrieb Forst Brandenburg), Mecklenburg-Vorpommern (Landesforst MV, Univ. Greifswald) und Berlin (TU Berlin) zusammen.

Im Kern geht es darum die Aussagekraft von Luftbildern hinsichtlich der Bewertung des Gesundheitszustandes von Gehölzen, insbesondere unter den schwierigen Bedingungen von baumartenreichen Mischbeständen, zu verbessern und für das forstliche Monitoring nutzbar zu machen. Heute haben die Forst- und Klimaschutz­minister Mecklenburg-Vorpommerns und Branden­burgs, Dr. Till Backhaus und Axel Vogel, den Versuchs­standort bei Demmin in Augenschein genommen.

„Der gelbe Kran ist ja bereits seit langer Zeit ein Wahrzeichen der Forschung im Stadtwald Demmin. Vor mehr als 10 Jahren wurde er vom Geoforschungs­zentrum Potsdam (GFZ) in Zusammenarbeit mit der TU Berlin zu fernerkundlichen Forschung am nahegele­genen Waldrand errichtet – zwischen den mittlerweile abgestorbenen Eschen.

Nun ist der Kran weiter in den Wald gezogen und dient als Basis für interdisziplinäre Forschung. Mit Hilfe des Kranes und der mit ihm verbunden Messinstrumente sollen die Vitalitätsveränderung an Bäumen und Waldgebieten detektiert werden.

Anschauungs­­objekte sind dabei unsere häufigsten Laubbaumarten, die Buche sowie die Eiche. Daneben untersuchen wir die Vitalität der, für uns im Klima­wandel ebenso interessanten, Douglasie. Bundesweit gibt es nur drei solcher Intensivmessstellen“, erläutert Minister Backhaus.

Minister Vogel ergänzt: „Im Zuge der Klimaveränderungen und den Auswirkungen brauchen wir fundierte Daten und Informationen zur Vitalitätsentwicklung von Wäldern. Die forstliche Fernerkundung, wie sie die Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in Demmin erproben, kann diese Informationslücke schließen, wenn es gelingt, Baumarten und ihre Vitalitätszustände anhand von Luftbildern eindeutig zu unterscheiden.

Das Projekt leistet somit einen wichtigen Beitrag, um belastbare Rückschlüsse auf komplexe Vitalitätszustände von Bäumen zu ziehen. Die Anpassungsfähigkeit der Baumarten an Stress­situationen, die ebenfalls untersucht wird, liefert wichtige Hinweise für die richtige Baumartenwahl für unsere Wälder.“

Die Besonderheit des gewählten Projektansatzes ist es, dass auf den Baum ganzheitlich, aus verschiedenen Betrachtungsebenen geschaut wird.

Vom direkten Blick in den Kronenraum, über die Drohnenaufnahm bis zum Blick aus dem Weltraum per Satellit wird den Fragen nachgegangen, wie vital der Einzelbaum ist und welche Vitalitätsunterschiede es in verschiedenen Höhen gibt. Sogenannte Biomarker werden dabei in Relation zu den Ergebnissen der Zuwachsmessungen gesetzt. Welche Auswirkungen die Vitalität auf die Reflektion der Sonnenstrahlen hat, wird direkt am Blatt/ Nadel gemessen aber auch in verschieden Flughöhen aufgezeichnet.

Bedeutend ist, dass sich in den Wäldern in Demmin Spezialisten der Gehölzphysiologie, der Biochemie, der Fernerkundung und des Waldwachstums zusammen­gefunden haben, um gemeinsam die Vitalitätsverän­derung zu untersuchen.

Von besonderem Interesse ist, wie diese wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Praxis nutzbar gemacht werden können. Daher ist die Landesforst­anstalt MV an der Forschung beteiligt.

Die Forstwirtschaft interessiert, welches Verhältnis zwischen Baumvitalität, Waldwachstum und laufend messbaren Reflexionswerten besteht. Diese Ergebnisse sollen anschließend für flächige Auswertungen mittels Luftbilder und Satellitenbilder genutzt werden, umso bei der Entwicklung der Wälder zu helfen.

Projektträger ist die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), die das Projekt in MV über den Zeitraum von 5 Jahren aus Mitteln des Waldklimafonds fördert.

Landestechnologiekonferenz in Greifswald

Schulte: Großes Potential für Forschung, Entwicklung und Innovation nutzen – Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft ausbauen

Greifswald – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat die Landestechnologiekonferenz Mecklenburg-Vorpommern in Greifswald eröffnet. „Wir befinden uns mitten in einem großen Transformationsprozess der Wirtschaftslandschaft. Die Landesregierung unterstützt diese Veränderungen beispielsweise durch die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation. Wir wollen die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft im Rahmen der Verbundforschungsförderung weiter stärken. Im Ergebnis entstehen mit der Etablierung marktfähiger Produkte hochwertige Arbeitsplätze bei uns im Land“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte. In diesem Jahr haben die Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern, die BioCon Valley® GmbH gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium die Konferenz organisiert. Über 120 Teilnehmer hatten sich zur Konferenz angemeldet.

Schwerpunkt der Konferenz war das Thema „Spitzentechnologie im Bereich der Medizintechnik und Biotechnologie aus Mecklenburg-Vorpommern“. „Das Potenzial der vorhandenen Forschungs- und Lehreinrichtungen sowie der heimischen innovativen Unternehmen ist groß im Land. Entscheidend ist, dass die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft weiter ausgebaut wird. Wir brauchen mehr international wettbewerbsfähige Produkte und Verfahren. Das sichert und schafft Arbeit im Land. Unternehmen können Fachkräfte gewinnen. Die Wertschöpfung wird weiter ausgebaut“, so Schulte weiter.

Im Rahmen der Konferenz wurden Best-Practice-Beispiele aus dem Land vorgestellt. Das Unternehmen Miltenyi Biotec B.V. & Co. KG hat sich in den vergangenen Jahren am Standort Teterow zu einem gefragten Biotechnologieunternehmen entwickelt, insbesondere in der Herstellung von Produkten, die unter anderem in der Zelltherapie zum Einsatz kommen. Die Nebula Biocides GmbH, ein Start-up aus dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie Greifswald, hat ein neuartiges Desinfektionsmittel made in Mecklenburg-Vorpommern auf dem Markt gebracht. Die Cortronik GmbH aus Warnemünde hat sich mit der Produktion von Gefäßstützen, sogenannten Stents, vor allem auch international einen Namen gemacht. Innovative Veterinärimpfstoffe werden in Greifswald durch die Ceva Tiergesundheit (Riems) GmbH erforscht und entwickelt. „Das Wissen der Wissenschaft und der medizinischen Versorgung im Land führt in Verbindung mit dem Know-how unserer regionalen Unternehmen zu weiteren Forschungs- und Entwicklungsprojekten“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte.

In der EU-Förderperiode 2021 bis 2027 stehen insgesamt 266 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE VI-Mittel) für den Bereich der wirtschaftsnahen Forschung zur Verfügung. „Die Mittel schaffen sehr gute Möglichkeiten für wirtschaftsnahe Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in unserem Land. In den Verbundforschungsvorhaben sollen die Bedarfe und Ideen der regionalen Unternehmen und das verfügbare Wissen der Forschungseinrichtungen einbezogen werden, um innovative Produkte und Dienstleistungen für die Region hervorzubringen. Ziel ist es, qualifizierte Industriearbeitsplätze und Wertschöpfung für die Region in genau diesen Bereichen zu generieren“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte abschließend. Die Fördermittel werden beispielsweise für die einzelbetriebliche FEuI-Förderung eingesetzt, für die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft im Rahmen der Verbundforschungsförderung sowie für Prozessinnovationen und die Kompetenzzentren des Landes.

Die Landestechnologiekonferenz Mecklenburg-Vorpommern wird durch Mitglieder des Strategierates Wirtschaft-Wissenschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern, den die Landesregierung im Jahr 2010 berufen hat, durchgeführt. Der Strategierat berät und begleitet das Land mit dem Ziel der Steigerung der Technologie- und Innovationskompetenz und setzt sich für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft ein.

Jahresempfang der Hochschule Wismar

Meyer: Forschung und Entwicklung im Land weiter intensiv ausbauen

Wismar – Am Mittwoch hat die Hochschule Wismar feierlich ihren Jahresempfang begangen. Wirtschaftsminister Reinhard Meyer machte deutlich, dass sich das Land intensiv für den Ausbau von Forschung, Entwicklung und Innovation (FuEuI) einsetzt.

„Wir wollen insbesondere die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft im Rahmen der Verbundforschungsförderung weiter stärken. Es entstehen mit der Etablierung marktfähiger Produkte hochwertige Arbeitsplätze, die Mecklenburg-Vorpommern weiter benötigt“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Den Hochschulen für angewandte Wissenschaften, wie beispielweise der Hochschule Wismar, kommt beim Thema Forschung, Entwicklung und Innovation eine Schlüsselrolle zu. „Die Studierenden sind unsere Fachkräfte von Morgen.

Sie werden durch die praxisnahe Lehre dazu befähigt, den gesellschaftlichen Herausforderungen mit anwendungsorientierten Lösungen zu begegnen. Technologische Innovationen haben eine große Bedeutung für die Entwicklung der regionalen Wirtschaft, denn sie tragen dazu bei, das Land als Industrieland zu stärken. Deshalb haben wir für gute Bedingungen in der Technologieförderung im Land gesorgt“, erläuterte Meyer weiter.

In der EU-Förderperiode 2021 bis 2027 stehen für die Umsetzung der Regionalen Innovationsstrategie 2021 – 2027 insgesamt 266 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE VI-Mittel) für den Bereich der wirtschaftsnahen Forschung zur Verfügung.

„Forschungs- und Entwicklungsprojekte können einzelbetrieblich oder als Verbundvorhaben eines Unternehmens zusammen mit einer regionalen Forschungsreinrichtung gefördert werden. In die Verbundforschungsvorhaben sollen die Bedarfe und Ideen der regionalen Unternehmen und das verfügbare Wissen der Forschungseinrichtungen einbezogen werden, um wettbewerbsfähige und innovative Produkte und Dienstleistungen für die Region hervorzubringen.

Ziel ist es, qualifizierte Industriearbeitsplätze und Wertschöpfung im Land in genau diesen Bereichen zu generieren. Darüber hinaus werden die zur Verfügung stehenden Gelder für Prozessinnovationen und die Kompetenzzentren des Landes eingesetzt“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer abschließend. Die Hochschule Wismar wurde im Zeitraum 2007 bis 2022 mit Zuschüssen in Höhe von acht Millionen Euro für 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Hochschule Wismar gefördert.

Neubau „Elektrotechnik“ der Universität Rostock

Rostock – Finanzminister Dr. Heiko Geue, Wissenschaftsministerin Bettina Martin, Prof. Dr. Wolfgang Schareck, Rektor der Universität Rostock, und Prof. Dr. Mathias Nowottnick, Dekan der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik an der Universität Rostock, weihten heute den Neubau „Elektrotechnik“ auf dem Südstadt-Campus der Universität Rostock feierlich ein.

„Gute Nachrichten für die Elektrotechnik an der Universität Rostock: Der Neubau sorgt für die räumliche Zusammenführung der Institute Nachrichtentechnik, Angewandte Mikroelektronik und Datentechnik sowie des Dekanats der Fakultät Informatik und Elektrotechnik auf dem Südstadt-Campus. Dadurch verbessern sich nicht nur die forschungs- und studienorganisatorischen Bedingungen erheblich, es ermöglicht auch die Aufgabe der bisher genutzten Räumlichkeiten in Warnemünde“, erläutert der für den Landesbau zuständige Finanzminister Dr. Heiko Geue.

Der Bau der etwa 11,16 Mio. Euro teuren Maßnahme, die mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wurde, begann im Juni 2019. Im September 2022 konnte das Gebäude bereits technisch übergeben werden. Die wärmetechnische Versorgung des Neubaus erfolgt über ein bestehendes Nahwärmenetz, das sich aus zertifizierter Fernwärme der Stadtwerke Rostock speist. Zudem wird eine Teilfläche des Dachs mit Photovoltaik ausgerüstet.

„Der Neubau stärkt die Forschungsorganisation, die Forschungskooperation und die Forschungsinfrastruktur in Rostock grundlegend. Die Qualität von Forschung und Lehre an der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik wird durch den Neubau noch einmal deutlich gesteigert. Fast 1.400 Studierende profitieren von der neuen Infrastruktur. Der Südstadt-Campus der Universität Rostock wird noch attraktiver und das setzt zugleich Kapazitäten frei“, sagt Wissenschaftsministerin Bettina Martin.

„Die Bedingungen für Forschende und Studierende verbessern wir erheblich. Das ist ein Vorteil des Hochschulstandorts Rostock im Wettbewerb um die klügsten Köpfe. Land und Universität werben um Forschende und Studierende, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und gute Lösungen für große gesellschaftliche Herausforderungen wie beispielsweise die Energiewende zu finden. Dafür brauchen wir gute Forschungs-, Lehr- und Lernbedingungen. Das ist mit dem Neubau erreicht.“

„Eine Besonderheit dieser Baumaßnahme stellt sicherlich die Gestaltung der Fassade dar, die einer Kupferspule nachempfunden ist und somit die elektrotechnische Ausrichtung der Nutzerinnen und Nutzer schon von außen sichtbar macht. Der Neubau schaffte es damit auf die Shortlist für den Landesbaupreis 2022 und hier in die dritte und letzte Wertungsrunde“, sagt Geue.

„Der Kupferbau ist nicht allein ein toller Blickfang auf unserem Zukunftscampus der Nachhaltigkeit in der Rostocker Südstadt, sondern zugleich ein modernes und innovatives Lehr- und Forschungsgebäude, das optimale Bedingungen für eine forschungsnahe Lehre und hervorragende Forschungsbedingungen, insbesondere auch für das interdisziplinäre Zusammenarbeiten, bietet“, freut sich Rektor Professor Wolfgang Schareck.

„Mit diesem Neubau kommt endlich zusammen, was zusammengehört“, konstatiert Professor Mathias Nowottnick. „Während das Institut für Nachrichtentechnik im Bereich der Kommunikationstechnik und digitalen Signalverarbeitung forscht, ist der Schwerpunkt des Instituts für Angewandte Mikroelektronik und Datentechnik im Bereich der Chip- und Computertechnik. Durch das Internet und die damit verbundenen Milliarden Geräte kann man die beiden Aspekte Kommunikation und Verarbeitung gar nicht mehr losgelöst voneinander betrachten. Daten müssen sowohl vor Ort, auf einem entfernten Server, als auch zwischendurch, auf dem Weg dorthin, ausgewertet und verarbeitet werden.“