Menü Schließen

Kategorie: Gesellschaft / Gesundheit / Pflege / Ehrenamt

Landesaktionsplan Vielfalt

Beteiligungsprozess geht in neue Runde

Schwerin – Das Sozialministerium plant die Fortschreibung des Landesaktionsplanes für die Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Mecklenburg-Vorpommern (LAP Vielfalt). Dazu gibt es eine breite Bürgerbeteiligung.

Sozialministerin Stefanie Drese ruft nunmehr zur Teilnahme an der zweiten Phase des Online-Beteiligungsprozesses auf. Vor dem Hintergrund des CSD in Schwerin und Rostock am 1. und 15. Juli erhofft sich die Ministerin viele weitere Hinweise.

Drese: „Im Zuge der ersten Phase der Umfrage wurden insgesamt bereits mehr 1.600 Hinweise von Expertinnen und Experten, pädagogischen Fachkräften, sowie Bürgerinnen und Bürgern eingereicht. Dafür gilt mein großer Dank allen, die sich bisher beteiligt haben.“

Um die aktuelle Aufmerksamkeit durch die CSDs zu nutzten und den Beteiligungsprozess auszuweiten, wird am 1.Juli nun eine zweite Phase für die Befragung starten, erklärt Drese.

„Die Kernfrage lautet dabei : Was kann die Landesregierung tun, damit lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche oder queere Menschen in M-V ohne Angst vor Diskriminierung leben und bestehende Benachteiligungen aufgehoben werden können?“, so Drese.

Die Landesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, Diskriminierung gegenüber lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen oder queeren (LSBTIQ*) Menschen zu überwinden. Die Online-Umfrage soll helfen, konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik zu formulieren.

„Zusammen wollen wir Maßnahmen entwickeln, um mehr Akzeptanz und Selbstverständlichkeit für alle geschlechtlichen Lebensweisen und Identitäten zu erreichen. Dabei können Vorschläge zu verschiedenen Lebensbereichen, beispielsweise zum Thema LSBTIQ* in der Schule, Familiengründung oder Arbeitswelt, Sport oder Sicherheit eingereicht werden“, erklärt Drese.

Die Beiträge aus der Umfrage würden umfassend ausgewertet und anschließend in die Fortschreibung des Landesaktionsplans für die Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (LAP Vielfalt) einfließen, so Drese weiter. Die Teilnahme erfolge anonym.

Unter diesem Link gelangen Sie direkt zur Online-Umfrage (freigeschaltet ab 01.07.2023): https://t1p.de/62hm5

Eine Teilnahme ist bis zum 19. Juli 2023 möglich.

Der Landesaktionsplan für die Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Mecklenburg-Vorpommern (LAP Vielfalt) wurde erstmals im Jahr 2015 veröffentlicht. Die entwickelten Konzepte und Maßnahmen, mit denen Vorurteile gegenüber LSBTIQ* abgebaut werden sollen, werden immer wieder geprüft und weiterentwickelt.

Die Fortschreibung des LAP Vielfalt ist im Koalitionsvertrag verankert.

Betreuung bei Drogenkonsum

Oldenburg: Schülerinnen und Schüler müssen weiter über die Gefahren von Drogen aufgeklärt werden

Schwerin – Nach dem Tod eines 13-jährigen Mädchens aus Altentreptow und weiteren Jugendlichen mit kritischem Gesundheitszustand setzt der Zentraler Fachbereich für Diagnostik und Schulpsychologie (ZDS) seine psychologische Betreuung an der Kooperativen Gesamtschule Altentreptow fort. Der ZDS steht darüber hinaus allen Schulen des Landes zur Verfügung. Hierfür hat das Bildungsministerium eine Hotline unter der Telefon-Nr. 0385 588 7777 eingerichtet.

In Altentreptow begleiten Schulpsychologinnen und -psychologen die Kinder und Jugendlichen, die gemeinsam mit den Lehrkräften an einem Trauerort ihrer Mitschülerin gedenken können. Das Mädchen war gestern in Folge eines Drogenkonsums in der Neubrandenburger Klinik verstorben.

„Es ist wichtig, Kinder und Jugendliche jeder Altersgruppe beständig über die Gefahren von Drogen aufzuklären. Mit unserer Informations- und Aufklärungsarbeit des Instituts für Qualitätsentwicklung und des ZDS unterstützen wir die Schulen dabei weiterhin intensiv“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Das Bildungsministerium hat heute alle Schulen über die aktuell im Verkehr befindliche Droge und die von ihr ausgehende Gefahr explizit in Kenntnis gesetzt. Darüber hinaus informiert das Bildungsministerium unter anderem nochmals in einem Elternbrief über die Gefahren von Drogen. Außerdem werden thematische Elternabende vorbereitet, auf denen die Erziehungsberechtigten informiert, beraten und weiter für das Thema sensibilisiert werden. Handlungsempfehlungen für Schulen im Umgang mit Drogen finden Lehrkräfte auf dem Bildungsserver MV unter Prävention von Abhängigkeitsverhalten (bildung-mv.de).

Die Leitstelle des Zentralen Fachbereichs für Diagnostik und Schulpsychologie stellt eine psychologische Erstversorgung sicher und vermittelt weiterführende Hilfen. Sie ist zu erreichen unter 0385 588 7777.

Projekt „KipsFam“

Hilfen für Kinder aus psychisch oder suchtbelasteten Familien

Schwerin – Heute stellte Sozialministerin Stefanie Drese das Projekt „KipsFam“ (kurz für: Kinder und Jugendliche aus psychisch oder suchtbelasteten Familien) zusammen mit Dr. Kristin Pomowski, Koordinatorin der Landesfachstelle KipsFam, im Rahmen der Landespressekonferenz vor. KipsFam bietet Aufklärung und Beratung für betroffene Kinder und Familien.

Drese: „Bundesweit etwa ein Viertel und in Mecklenburg-Vorpommern sogar rund 30 Prozent aller Kinder wachsen laut Schätzungen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr mit einem Elternteil auf, das vorübergehend, wiederholt oder dauerhaft psychisch erkrankt oder süchtig ist. Mit ‚KipsFam‘ schaffen wir ein wichtiges, zusätzliches Angebot, um die Situation der Kinder und Familien zu verbessern.“

Dafür konnte das Land Gelder aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF+) akquirieren. Insgesamt stehen bis 2027 fünf Millionen Euro zur Verfügung. Unter anderem wurde aus den Mitteln eine eigene Landesfachstelle errichtet.

Koordinatorin Dr. Kristin Pomowski betont: „Wenn ein Elternteil erkrankt, leidet die ganze Familie. Viele Eltern sind durch ihre Belastung mit dem Alltag überfordert. Dann übernehmen die Kinder elterliche Aufgaben und fühlen sich oft einsam und unsichtbar. Dadurch laufen sie Gefahr, im späteren Leben selbst zu erkranken.“ Wichtig sei es daher, über die Thematik aufzuklären und das Stigma ‚psychisch krank‘ abzubauen, so Pomowski.

Die Landesfachstelle ist unter anderem dafür zuständig, eine Öffentlichkeit für das Thema zu schaffen. „Wir haben eine Homepage für Betroffene eingerichtet (www.blickauf-kipsfam.de) und bieten für Fachkräfte mit einem Newsletter Hintergrundinfos sowie ein eigenes Weiterbildungskonzept an“, erklärt Pomowski.

Auch Drese sieht in dem Projekt eine wichtige Möglichkeit, stärker auf die Belange von Kindern und Jugendlichen aus Familien mit Suchtproblematiken und psychischen Erkrankungen aufmerksam zu machen und über Hilfsangebote zu informieren.

„Es kann zahlreiche Gründe haben, warum eine Suchterkrankung oder psychische Probleme entstehen und Familien belasten. Tatsache ist: Es kann jeden und jede treffen. Besonders die Kinder leiden oft schon sehr lange unerkannt und müssen häufig viel mehr nicht-kindgerechte Verantwortung übernehmen. Deshalb benötigen diese Kinder und Jugendlichen dringend Hilfe und Aufmerksamkeit“, sagte Drese.

Neben Errichtung der Landesfachstelle gebe es laut der Ministerin weitere Vorhaben im Rahmen des Projekts: „In einem nächsten Schritt sollen regionale Anlauf- und Unterstützungsstellen etabliert werden. Sie sollen als Knotenpunkt und Schnittstelle zwischen einzelnen Angeboten fungieren.

Auch einzelne Projekte sollen gefördert werden.“ So könne eine bestmögliche und wohnortnahe Beratung gewährleistet werden. „Unser Ziel ist es, in jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt eine solche Stelle zu gründen“, betonte Drese.

Weitere Informationen zum Projekt unter https://www.blickauf-kipsfam.de/.

Äußerste Vorsicht

Möglicherweise noch Ectasy-Tabletten im Umlauf

Schwerin – Mit großer Bestürzung reagiert Gesundheitsministerin Stefanie Drese auf den Tod eines 13-jährigen Mädchen aus Altentreptow nach der mutmaßlichen Einnahme von Drogen.

„Mein Beileid und meine tief empfundene Anteilnahme gilt der Familie, der ich viel Kraft wünsche, dieses für Eltern schlimmstmögliche Ereignis zu verarbeiten“, sagte Drese heute in Schwerin.

Das Todesermittlungsverfahren müsse nun mit Hochdruck geführt werden. Es bestehe der Verdacht auch mit Blick auf weitere Fälle, dass es sich um Drogen mit extrem hohem Wirkstoffgehalt handelt, die in der Region von einem Dealer verkauft werden, so Drese.

„Wir brauchen schnellstmöglich Klarheit, damit unsere Behörden dieses menschenverachtende Treiben unterbinden kann“, sagte die Ministerin.

Drese appellierte eindringlich an alle Jugendlichen und Erwachsenen auf den Konsum von Drogen, vor allem Ecstasy-Tabletten zu verzichten.

„Alle Formen von Drogen und Rauschmitteln bergen Gefahren. Vor allem für Heranwachsende ist die Einnahme extrem gefährlich und kann bleibende Schäden verursachen.“ In der Region Mecklenburgische Seenplatte gelte das nach dem schrecklichen Ereignis in besonderer Weise.

„Bitte verzichten Sie auf den Kauf und die Einnahme von Drogen und weisen Sie untereinander in der Familie und im Freundeskreis auf die Gefahren der möglicherweise noch im Umlauf befindlichen Tabletten hin“, so Drese.

Special Olympics Landesspiele

Schwerin – Am vergangenen  Sonntag endeten die Special Olympics, die dieses Jahr erstmals in Deutschland stattfanden. Rund 7.000 Athletinnen und Athleten mit geistiger oder mehrfacher Behinderung nahmen an den Spielen in Berlin teil und zeigten sportliche Spitzenleistungen in 26 Disziplinen.

„Die Special Olympics in Berlin waren ein herausragendes sportliches und gesellschaftliches Ereignis und ein wahres Leuchtturmprojekt für die Teilhabe und Inklusion im Sport. Diese Begeisterung und diesen Schwung wollen wir auch nach Mecklenburg-Vorpommern mitnehmen“, zog Sportministerin Stefanie Drese eine erste Bilanz.

Hierzu gehöre das Schaffen von dauerhaften und nachhaltigen inklusiven Sportangeboten sowie Möglichkeiten zu chancengerechter Teilhabe, damit mehr Menschen mit Behinderungen am Sport teilhaben können, so Drese. Denn bisher würden laut Zahlen des Special Olympics Verbandes Deutschlands nur 9% der Menschen mit geistiger Behinderung auch regelmäßig Sport in Vereinen treiben.

Dabei hätten die vergangenen Tage eindrücklich gezeigt, dass inklusiver Sport gelingen kann und dass der Sport für jede und jeden offenstehe, betonte Drese. „Es gibt keinen Grund für vielleicht noch bestehende Berührungsängste. Im Gegenteil, die Begeisterung der inklusiven Sportlerinnen und Sportler reißt einen förmlich mit“, so Drese.

Sehr erfreulich sei, dass es seit gut einem Jahr auch in Mecklenburg-Vorpommern einen Special Olympics Landesverband gibt. „Unser gemeinsames Ziel von Land, Kommunen und Landesverband sollte es sein, dass sich Vereine noch mehr für die Teilhabe von Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung öffnen“, verdeutlichte Drese.

Die Ministerin hob hervor, dass insbesondere in den vier Host Towns Rostock, Stralsund, Neubrandenburg und Barth bereits Ideen erarbeitet worden seien, wie zusätzliche Möglichkeiten für Begegnungen geschaffen werden können. „Das ist eine sehr gute Ausgangsbasis, an der sich auch andere Kommunen orientieren können“, sagte Drese.

„Eine mit dem Landesverband bereits konkret ins Auge gefasste Idee, inklusiven Sport vor Ort sichtbar und erlebbar zu machen, ist die Ausrichtung von Special Olympics Landesspielen hier in Mecklenburg-Vorpommern“, kündigte Drese an. „Vielleicht schaffen wir es bereits 2025, solch eine Großveranstaltung des Sports und der Inklusion auf die Beine zu stellen.“

Arbeitsmarktanalyse Mecklenburg-Vorpommern

Vorstellung Zwischenergebnisse der „Arbeitsmarktanalyse Mecklenburg-Vorpommern“ im Beirat zur Fachkräftestrategie

Schwerin – Im Rahmen der 3. Sitzung des Beirates für Fachkräftestrategie wurden am Montag, den 26.06.23, die Zwischenergebnisse der durch die Prognos AG durchgeführten Arbeitsmarktstudie für Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt.

„Alle Akteure Mecklenburg-Vorpommerns müssen gemeinsam an einem Strang ziehen und vor allem in dieselbe Richtung, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Es sind alle Akteure gefordert, die erarbeiteten Handlungsempfehlungen umzusetzen und auch mit Leben zu füllen“, so Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer nach der Vorstellung der Zwischenergebnisse.

In Ergänzung zu vorhandenen Untersuchungen besteht der Mehrwert der Prognos-Studie u.a. in einer regionalen Differenzierung nach Planungsregionen und Berufsgruppen. Laut Studie sinkt das Fachkräfteangebot ab 2025 kontinuierlich. Für das Jahr 2030 prognostiziert die Studie eine Fachkräftelücke zwischen 5 und 8 Prozent – je nachdem, inwieweit die als arbeitslos gemeldeten Personen die offenen Stellen besetzen können.

Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer fasste zusammen: „Die demografische Entwicklung ist dabei die Hauptursache für die Fachkräfteproblematik in Mecklenburg-Vorpommern, das heißt Mecklenburg-Vorpommern benötigt Fachkräfte von außerhalb des Bundeslandes und gezielte Weiterqualifizierung der vorhandenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.“

In neun Berufsgruppen wird nach den Prognos-Berechnungen im Jahr 2030 mindestens mehr als jede zehnte Stelle nicht mehr besetzt werden können. Dabei sind die Herausforderungen wie die Berufsorientierung und schulische Bildung, Gehälter im Vergleich zu anderen Bundesländern, geringe Ressourcen für die Fachkräftesicherung in kleinen und mittleren Unternehmen, Sprachbarrieren für ausländische Beschäftigte und Geflüchtete, Potenziale an- und ungelernter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Gesundheitsförderung von bereits tätigen Arbeitskräften, die Rückgewinnung von Auspendlerinnen und Auspendlern und Weggezogenen sowie die Erreichbarkeit von Arbeitsplatz/Ausbildung besonders zu beachten.

Um den Herausforderungen rund um den Fachkräftemangel entgegenwirken zu können, wurden im Rahmen der Studie fünf konkrete Handlungsempfehlungen ermittelt. Neben einem Programm für eine energierelevante und geschlechterspezifische Berufsorientierung sind ebenso die Teilqualifizierungsmöglichkeiten für Engpassberufe zu nutzen.

Weitere wichtige Schritte sind die Sprachförderung der englischen Sprache für Unternehmen und Beschäftigte, um die Kommunikation für neuankommende Fachkräfte zu erleichtern und zu verbessern, so dass sich gezielte Vermittlungsprogramme mit Drittstaaten und die Einbindung dieser Fachkräfte erfolgreich gestalten. Nicht zuletzt ist ein verbessertes Standortmarketing, welches landes- und bundesweit ausgebaut wird um die Marke Mecklenburg-Vorpommern noch stärker in Richtung attraktive Arbeitsplätze zu positionieren, von Bedeutung.

Die vollständigen Ergebnisse der Arbeitsmarktstudie für Mecklenburg-Vorpommern sind für das 4. Quartal 2023 geplant.

26. Juni 2023: Anti-Drogen-Tag

Pegel am Anti-Drogen-Tag: „Alkohol und andere Drogen am Steuer können Unschuldige das Leben kosten“

Schwerin – Zum alljährlichen Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel am 26. Juni, den die Vereinten Nationen 1987 ausgerufen haben, macht Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel auf die Gefahren aufmerksam, die Drogenmissbrauch mit sich bringt.

 „Im Vergleich zu Metropolen wie Berlin oder Hamburg ist dieses Thema in unserem weiten und dünn besiedelten Flächenland weit weniger sichtbar. Das heißt aber nicht, dass es hier keinen Drogenmissbrauch und – handel gäbe. Insbesondere im Straßenverkehr sind Drogen einschließlich der legalen Droge Alkohol nach wie vor ein großes Problem und eine ernst zu nehmende Gefahr für die Sicherheit“, sagt Innenminister Christian Pegel anlässlich des 26. Juni.

Unfallursache Alkohol und Drogen

„Im vergangenen Jahr wurden in Mecklenburg-Vorpommern unter dem Einfluss illegaler Drogen 126 Unfälle verursacht. Dabei wurden 79 Menschen verletzt, 23 von ihnen schwer. Hinzu kommen 348 Unfälle unter Alkoholeinfluss mit Personenschaden, bei denen vier Menschen starben, 133 schwer- und 300 leichtverletzt wurden.

Auch die täglichen Verkehrskontrollen der Polizei zeigten, dass immer wieder unter dem Einfluss von Alkohol oder anderer berauschender Mittel gefahren werde ­– „und dies zu jeder Tages- und Nachtzeit. Wer unter Drogeneinfluss fährt, ist in Reaktionsfähigkeit, Koordination und Aufmerksamkeit eingeschränkt. Wer sich betrunken oder unter Drogeneinfluss ans Steuer setzt, riskiert nicht nur sein eigenes Leben, sondern gefährdet vor allem Unschuldige“, warnt Christian Pegel.

Innenminister setzt auf Kontrollen und Aufklärung

„Dem lässt sich nur mit Aufklärung über die Gefahren und mit gleichbleibend hohem Kontrolldruck begegnen“, sagt er weiter.

Die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit dem Betäubungsmittelgesetz liegt mit zwischen 8.000 und 9.000 seit 2019 in Mecklenburg-Vorpommern auf etwa gleichbleibendem Niveau. 2022 waren es 8.241 erfasste Fälle, rund 500 weniger als im Jahr zuvor. Der weit überwiegende Teil dieser Straftaten, beinahe 90 Prozent, sind allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, also zum Beispiel Besitz, Anbau, Erwerb oder Handel von/mit illegalen Drogen.

„Das Dunkelfeld dürfte deutlich höher sein. Auch bei den Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis, die gut die Hälfte dieser Delikte ausmachten. 211 Ermittlungsverfahren leitete die Polizei allein wegen des Handels und Besitzes von Cannabis ,in nicht geringer Menge‘, also mit einem Wirkstoffgehalt von 7,5 g THC und mehr. Das sind 53 mehr Verfahren als 2021. Bei den meisten Delikten ging es allerdings um den Besitz geringerer Mengen“, so Pegel.

Elf Rauschgifttote im vergangenen Jahr

Cannabisprodukte seien bei den illegalen Rauschmitteln die meistkonsumierte Droge vor Amphetaminen und sonstigen Betäubungsmitteln. Von den elf Menschen, die 2022 an den Folgen des Konsums illegaler Drogen starben – neun weniger als 2021 – waren drei Frauen und acht Männer im Alter zwischen 19 und 53 Jahren, alle deutsche Staatsbürger. In drei Fällen war der Konsum von Kokain allein oder in Verbindung mit anderen Stoffen Todesursache. In drei weiteren Fällen waren Opioide bzw. Opiate ursächlich, in vieren eine Langzeitschädigung aufgrund von Drogenkonsum. Ein Mensch starb bei einem Unfall infolge des Drogenkonsums  – er ist an Erbrochenem erstickt.

Zu Überlegungen der Bundesregierung, den Besitz geringer Mengen Cannabis zu legalisieren, sagt Christian Pegel: „Dabei muss die Verkehrssicherheit immer mitgedacht werden. Im Straßenverkehr gilt – egal, ob es um legale oder illegale Drogen geht: Keine Rauschmittel am Steuer! Wir brauchen dann sicherlich in den Straf- und Straßenverkehrsgesetzen Regelungen, die die Polizei- und Kontrollarbeit erleichtern.“

Medizinische Versorgung in M-V

Drese: Patientennahe Modelle als Bereicherung für ländliche Versorgung

Neubrandenburg – Vom 22. bis 24. Juni 2023 findet der 18. Fachkongress und die Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Case und Care Management (DGCC) in Neubrandenburg statt. Gesundheitsministerin Stefanie Drese ging in ihrem Grußwort am Freitag auf die gesundheitliche Versorgung im ländlichen Raum ein.

Das sogenannte Case Management habe für die medizinische Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern als dünn besiedeltes Flächenland eine hohe Bedeutung, verdeutlichte die Ministerin. Abnehmende Bevölkerungszahlen würden zumeist auch eine geringere Zuweisung von Ärztinnen und Ärzten für eine Region bedeuten. Schon jetzt setze das Land deshalb auf patientennahe Lösungen und Modelle wie Nichtärztliche Praxisassistentinnen und -assistenten (NäPA) und Versorgungsassistentinnen und -assistenten in der Hausarztpraxis (VERAH).

„Diese erfahrenen und qualifizierten medizinischen Fachangestellten übernehmen arztentlastende Aufgaben. Sie kommen direkt zu den Patientinnen und Patienten nach Hause und unterstützen dadurch die Sicherstellung einer umfassenden Patientenbetreuung vor allem in ländlichen Regionen“, erklärte Drese.

Potential berge auch die von Bundesgesundheitsminister Lauterbach geplante stärkere Einbindung des öffentlichen Gesundheitsdienstes sowie die Einrichtung von Gesundheitskiosken. Dadurch könne die ambulante medizinische Versorgung vor Ort aber auch der Zugang zur gesundheitlichen Versorgung verbessert werden, hofft Drese.

Gesundheitskioske sollen insbesondere in sozial benachteiligten Regionen und Stadteilen niedrigschwellige Beratung anbieten und Leistungen der medizinischen Behandlung, Prävention und Gesundheitsförderung vermitteln.

„Besonders für unsere ländlichen Regionen sehe ich in diesem Ansatz die Chance, die Akteure im Gesundheitswesen besser zu vernetzen und die medizinische Versorgung zugänglicher im Sinne der Patientinnen und Patienten zu gestalten“, erklärte Drese. Das Angebot der Gesundheitskioske sollte deshalb in einem Flächenland mobil sein. Es gelte also die gesetzlichen Vorgaben so auszugestalten, dass das Projekt als aufsuchende Hilfe ermöglicht werden könne, so die Ministerin.