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Kategorie: Gesellschaft / Gesundheit / Pflege / Ehrenamt

9-Euro-Ticket läuft zum Monatsende aus

Meyer: Ticket hat sich weitgehend bewährt – Anschlusslösung gebraucht – Stärken und Schwächen aufgezeigt

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer hat zum Ende der Laufzeit für das 9-Euro-Ticket eine Bilanz gezogen.

„Das Modell des 9-Euro-Tickets hat sich in den drei Monaten weitgehend bewährt. Es hat die Bürger entlastet. Darüber hinaus ist das Ticket ein Beitrag zur Mobilitätswende und für den Klimaschutz. Eine Nachfolgelösung wird gebraucht. Diese hängt allerdings stark von der Beteiligung des Bundes ab. Das ist eine Herausforderung“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Minister Meyer machte weiter deutlich, dass eine eventuelle Anschlusslösung nicht zulasten der ÖPNV-Infrastruktur gehen dürfe. „Eine nahtlose bundesweit geltende Anschlussregelung an das 9-Euro-Ticket wird es nicht geben. Die Gespräche zwischen allen Beteiligten über die Einführung eines längerfristigen bundesweiten Nahverkehrstickets werden derzeit geführt. Entscheidend ist darüber hinaus, dass der Erhalt und der Ausbau der Infrastruktur weiter eine hohe Priorität genießen müssen.

Da es sich bei der Nachfolgeregelung um ein bundesweit gültiges Nahverkehrstickets handeln soll, ist eine abgestimmte einheitliche Position aller Bundesländer erforderlich“, forderte Verkehrsminister Meyer weiter. Zugleich sagte er: „Mecklenburg-Vorpommern hat auch unabhängig von der derzeit laufenden Debatte ein 365-Euro-Ticket für Azubis eingeführt. Darüber hinaus ist ein vergleichbares Ticket für Seniorinnen und Senioren für 2023 vorgesehen.“

Eine deutschlandweite Marktforschung für den Monat Juli ergab, dass 88 Prozent der Nutzer mit ihrer letzten Fahrt mit dem 9-Euro-Ticket zufrieden waren.

„Die größte Stärke des 9-Euro-Tickets war dessen einfache Handhabbarkeit, ohne dass sich der Fahrgast mit den bundesweit unterschiedlichen Ticketangeboten der einzelnen Nahverkehrsunternehmen auseinandersetzen musste. Das große Fahrgastaufkommen traf aber teilweise auf eine ÖPNV-Infrastruktur, die für solche Belastungen nicht ausgelegt ist. Betroffen waren temporär die Urlaubsregionen. Darauf hatte das Land im Vorfeld hingewiesen. Zu schaffen haben den Verkehrsunternehmen insbesondere im Schienenpersonennahverkehr auch Personalausfälle gemacht. Das wurde bestmöglich versucht, durch die Unternehmen zu kompensieren“, erläuterte Verkehrsminister Meyer.

Der Minister dankte abschließend allen Beteiligten dafür, die aktiv an der Umsetzung des 9-Euro-Tickets mitgewirkt haben. „Es war eine große Kraftanstrengung, die die Verkehrsunternehmen, das Land, die Landkreise und kreisfreien Städte innerhalb kürzester Zeit gemeinsam erfolgreich umgesetzt haben“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer abschließend.

Geue: „Energiepreisdeckel mithilfe einer Sonderabgabe auf Übergewinne finanzieren“

Schwerin  – Die aktuelle Entwicklung der Energiepreise bereitet sowohl den Bürgerinnen und Bürgern als auch den Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern große Sorgen und hohe finanzielle Belastungen. Demgegenüber stehen einzelne Konzerne aus der Energie- und Rohstoffbranche, die ihre Gewinne in hohem Maße steigern konnten. Das Marktgleichgewicht ist also deutlich zu Ungunsten der Verbraucherinnen und Verbraucher gekippt.

Neben einer Übergewinnsteuer könnte auch eine Sonderabgabe auf Übergewinne dazu beitragen, die Funktionsfähigkeit des Wettbewerbs aufrecht zu erhalten und eine bezahlbare Energieversorgung zu gewährleisten.

„Wir dürfen und wollen Preissteigerungen, die nicht mit der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung zu erklären sind, nicht mehr hinnehmen. Daher schlage ich eine Sonderabgabe auf Übergewinne vor“, sagt Finanzminister Dr. Heiko Geue.

Die Berechnung der Sonderabgabe soll nach den Grundsätzen der sozialen Marktwirtschaft erfolgen. Dabei wird in der Energie- und Rohstoffbranche die Entwicklung der Warenbezugskosten in Relation zu der Entwicklung des Verkaufspreises gesetzt. Auf diese Weise wird, auch unter Beachtung des allgemeinen Wirtschaftswachstums und der Inflationsrate, ein zulässiger Preiskorridor definiert. Übersteigt der Verkaufspreis diesen Preiskorridor, wird eine Sonderabgabe fällig.

„Mit den eingenommenen Sonderabgaben wollen wir einen Energiepreisdeckel finanzieren und somit die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die mittelständischen Unternehmen entlasten und so für mehr Gerechtigkeit sorgen. Die Möglichkeit dieser Zweckbindung ist auch einer der großen Vorteile gegenüber einer allgemein ausgestalteten Übergewinnsteuer“, erklärt Finanzminister Dr. Heiko Geue.

Auftakt der Inklusiven Segel-WM

Rostock – Am  24. August startete die Inklusive Segel-WM in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Bis zum 28. August segeln Menschen mit und ohne Behinderung in 26 Teams aus aller Welt zusammen im Wettbewerb. Sportministerin und Schirmherrin Stefanie Drese begleitet den Auftakt live vor Ort.

Drese: „Die inklusive Segel-WM ist ein absolutes Spitzenevent des Sports. Es zeigt, wie erfolgreich und selbstverständlich Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen als Team funktionieren und welche enormen sportlichen Leistungen so möglich sind. Ich wünsche mir von Herzen, dass weitere Sportarten, inklusive Teams und Wettbewerbe auf diese Weise fördern und voranbringen. Darüber hinaus ist es umso erfreulicher, dass der Wettbewerb zum ersten Mal in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock stattfindet. Allen Sportlerinnen und Sportler, den vielen weiteren Beteiligten und natürlich den Zuschauenden wünsche ich eine aufregende inklusive Segel-WM.“

Bereits zum Dritten Mal finden die „Inclusions World Championships for Sailing“ statt, zum ersten Mal in Mecklenburg-Vorpommern.

Zu den bekannten deutschen Seglern gehören unter anderem Mini Transit-Segler Lennart Burke aus Stralsund, der dreifache Paralympics-Medaillen-Gewinner und dreifache Weltmeister Jens Kroker, der zweifache Paralympics-Medaillengewinner und Weltmeister Sigmund Mainka, der zweifache Paralympics-Medaillengewinner, der zwölffache Weltmeister und erster Weltmeister der Inclusion World Championship for Sailing, Heiko Kröger, sowie der mehrfache WM-Medaillengewinner und Weltmeister der Inclusion World Championship for Sailing, Clemens Kraus.

Hintergrund: Der Ausrichter des Inklusiven Segel-WM ist der Norddeutscher Regatta Verein (NRV) aus Hamburg in Kooperation mit der Vereinigung der Rostocker Segelvereine, dem Rostocker Regatta Verein. Der NRV hat die WM bereits zweimal in seinem Heimatrevier an der Hamburger Außenalster im Auftrag von World Sailing ausgetragen.

Weitere Elternsprechstunden

Oldenburg: Bildung muss gemeinsam gestaltet werden

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg setzt ihre Besuche in Kitas, Schulen und Staatlichen Schulämtern in Mecklenburg-Vorpommern fort. Vom 12. September bis zum 15. September 2022 besucht die Ministerin unter anderem Einrichtungen in Schwerin sowie in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg.

Um weiter praxisnah die Arbeits- und Lernbedingungen an Kitas und Schulen zu verbessern, wird die Ministerin mit Lehrkräften, Schulleitungen sowie Erzieherinnen und Erziehern, aber auch mit Eltern- und Schülervertretungen sprechen.

„Bei den Besuchen möchte ich die Bedingungen ganz genau vor Ort und in den einzelnen Schulen und Kitas kennenlernen“, erläutert Bildungsministerin Oldenburg. „Wenn wir etwas verbessern wollen, können wir das nur zusammen. Bildung muss gemeinsam gestaltet werden. Ich freue mich daher auf den persönlichen Austausch mit Erzieherinnen, Erziehern, Lehrkräften und möchte auch die Eltern ermuntern, mit Vertreterinnen und Vertretern des Staatlichen Schulamtes, des Ministeriums und mit mir ins Gespräch zu kommen“, sagte Oldenburg.

Zusätzlich zu den Besuchen in den Einrichtungen wird es wieder eine Elternsprechstunde geben. Sie findet am 15. September 2022 von 17.30 bis 19.30 Uhr im Staatlichen Schulamt Schwerin, Friedrich-Engels-Straße 47, 19061 Schwerin statt. Interessierte Eltern melden sich für einen Gesprächstermin bitte ausschließlich per E-Mail beim Staatlichen Schulamt Schwerin an unter info@schulamt-sn.bm.mv-regierung.de. Sie werden darum gebeten, das Gesprächsthema anzugeben und mit wieviel Personen sie kommen. Die Anmeldefrist endet am 7. September 2022.

Medienvertreterinnen und Medienvertreter, die die Ministerin bei den Besuchen begleiten möchten, melden sich bitte in der Pressestelle des Bildungsministeriums an, damit genaue Absprachen getroffen und die Begleitungen vor Ort organisiert werden können.

Die Termine im Überblick:

Montag, 12. September 2022

Regionale Schule Neukloster, August-Bebel-Allee 6, 23992 Neukloster, 12.30 Uhr

Mittwoch, 14. September 2022

Gymnasiales Schulzentrum „Fritz Reuter“ Dömitz, Roggenfelder Straße 30a, 19303 Dömitz, 09.00 Uhr

Kita „Micky Maus“, Schulstr. 5, 19288 Ludwigslust / OT Kummer, 11.15 Uhr

Donnerstag, 15. September 2022

Integrierte Gesamtschule „Bertolt Brecht“ Schwerin, Von-Stauffenberg-Str. 68, 19061 Schwerin, 08.45 Uhr

Ev. Integr. Kita „Bärenkinder“, Schillerstraße 14, 19059 Schwerin, 10.15 Uhr

Kita „Dreescher Zwergstätten“, Robert-Bunsen-Str. 11,

19061 Schwerin, 14.00 Uhr

Elternsprechstunde: Staatliches Schulamt Schwerin, Friedrich-Engels-Straße 47, 19061 Schwerin, 17.30 bis 19.30 Uhr

Gesundheitsförderung und Prävention

Güstrow – Gesundheitsförderung und Prävention sind gerade auch in schwierigen Pandemiezeiten ein unverzichtbarer Bestandteil, um die Gesundheit und das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung aufrecht zu erhalten. Das ist ein Fazit, das die Mitglieder des Aktionsbündnisses für Gesundheit M-V auf ihrer Plenumssitzung am vergangenen Mittwoch in Güstrow gezogen haben.

Das Gremium befasste sich mit den Ergebnissen der „Enquete-Kommission zur Zukunft der medizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern“ sowie mit der Konzeption zur Einführung einer „Landesstrategie Gesundheitsförderung und Prävention“. Dafür wurden zwei Arbeitsgruppen gebildet, die mit Expert:innen aus den Mitgliedern des Aktionsbündnisses für Gesundheit M-V besetzt waren.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden im Plenum vorgestellt und deren Inhalte sowie die weitere Vorgehensweise beschlossen. Diese Beschlüsse wurden am heutigen Tage von Vertreter:innen der Steuerungsgruppe des Aktionsbündnisses für Gesundheit M-V an Frau Ministerin Drese übergeben.

Stefanie Drese, Gesundheitsministerin: „Durch die vom Aktionsbündnis für Gesundheit M-V erarbeiten konzeptionellen Grundlagen für eine Landesstrategie für Gesundheitsförderung und Prävention werden wichtige Weichen für eine gesundheitsförderliche Gestaltung des Landes Mecklenburg-Vorpommern gestellt. Im Mittelpunkt einer solchen Strategie sollte ein gesundes Leben für alle Menschen im Land stehen. Dazu zählt natürlich auch eine qualitativ hochwertige und flächendeckende medizinische Versorgung.“

Die im Jahr 2019 vom Aktionsbündnis für Gesundheit M-V erarbeiteten und beschlossenen Gesundheitsziele für das Land M-V sind nach folgenden Lebensphasen differenziert: „Gesund aufwachsen in M-V“, „Gesund leben und arbeiten in M-V“ und „Gesund älter werden in M-V“. Um die Gesundheitsziele in den entsprechenden Lebensphasen zu erreichen, wurden verschiedenste Projekte ins Leben gerufen.

Die Ziele, so betont das Aktionsbündnis für Gesundheit M V, seien jedoch nur durch die nachhaltige Etablierung von Strukturen und Netzwerken aus verschiedenen Akteur:innen und Bereichen des Gesundheitswesens in M V zu erreichen.

Dr. Bernd Grübler, Mitglied der Steuerungsgruppe des Aktionsbündnisses für Gesundheit M-V: „Die Erfahrungen der Corona-Pandemie lehren, dass man auf der Basis von funktionierenden Netzwerken Maßnahmen zur Gesunderhaltung anbieten kann.“ Hierfür sei eine Landesstrategie für Gesundheitsförderung und Prävention der richtige Weg. Das Konzept müsse nun in weitere Prozesse einbezogen werden, so Grübler.

Dies bekräftigt die Ministerin: „Die Vorschläge des Aktionsbündnisses müssen in weiteren gesundheitspolitischen Planungen mitgedacht werden. Auch die Kommission zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in M-V wird sich in ihrer mit dieser Strategie befassen.“

Das Aktionsbündnis für Gesundheit M-V ist ein freiwilliger Zusammenschluss von mittlerweile 41 Akteuren mit gesundheitsförderlichem bzw. präventivem Bezug. Seit seiner Gründung im Jahr 2008 spricht das Bündnis Empfehlungen an die Politik aus. Seit 2017 verfolgt das Aktionsbündnis für Gesundheit M-V den aus der Landesrahmenvereinbarung für Gesundheitsförderung und Prävention M-V entstandenen Auftrag, Gesundheitsziele für das Land M-V festzulegen. Die Mitglieder treffen sich einmal jährlich zur Plenumssitzung. Hier werden die Ziele und Aufgaben des Aktionsbündnisses diskutiert sowie gemeinsame Beschlüsse verabschiedet.

In den einzelnen Lebensphasen finden Sie folgende konkrete Projekte: In der ersten Lebensphase „Gesund aufwachsen in M-V“ werden unter anderem Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien im Rahmen des Projektes „KipsFam“ in den Fokus genommen. In der Lebensphase „Gesund leben und arbeiten in M-V“ werden neue Erkenntnisse im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung durch das Kooperationsprojekt mit der Hochschule Neubrandenburg „Gute gesunde Arbeit in der Pflege“ gewonnen. Dieses Projekt verfolgt das Gesundheitsziel „Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit“. Bei der dritten Lebensphase „Gesund älter werden in M-V“ ist unter anderem der „Erhalt bzw. Verbesserung der körperlichen Aktivität bzw. Mobilität“ ein Ziel. Hierfür engagiert sich der Landessportbund M-V in Kooperation mit den Partner:innen der Landesrahmenvereinbarung für Gesundheitsförderung und Prävention M-V mit dem Projekt „Bewegungsförderung für ältere Menschen in M-V“.

Beratungsbedarf zum Thema Energie verdoppelt

Verbraucherschutzministerin Jacqueline Bernhardt: „Die Verbraucherzentrale M-V ist ein wichtiger Anlaufpunkt. In diesem Jahr gab es schon knapp 1.300 Energieberatungen.“

Schwerin – „Wir müssen uns in dieser Krise vor Augen halten, dass vor allem ärmere Menschen überproportional von den steigenden Preisen betroffen sind. Hier spielt die Verbraucherzentrale eine wichtige Rolle. Es gibt in Mecklenburg-Vorpommern 28 Energiestützpunkte. Dieses Bundesprojekt wird von der Verbraucherzentrale als eine sehr wichtige Partnerin bei dem Thema Verbraucherschutz begleitet. Und schon jetzt sind die Energieberaterinnen und Energieberater doppelt so häufig gefragt wie noch im ersten Halbjahr 2021. Damals waren es knapp 600 Beratungen. Im ersten Halbjahr 2022 waren es schon rund 1.300 Beratungen. Deshalb ist hier konkret der Bund gefragt, dass der Beratungsbedarf auch im Herbst und im Winter noch abgedeckt werden kann. Ich werde mich daher an das Bundeswirtschaftsministerium wenden, um dort auf diese Situation aufmerksam zu machen“, so die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt.

Die Vorständin der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern e. V., Wiebke Cornelius: „Die momentanen Anfragen betreffen alle Bereiche der derzeitigen Energiekrise. Es geht um technische Anfragen wie die Voraussetzungen für die Nutzung von Solarpanelen oder Erdwärmepumpen, aber auch die Klärung von Fragen wie: Darf der Strom- oder Gasanbieter einfach den Liefervertrag kündigen, oder trotz vorher intensiv beworbener „Preisgarantie“ jetzt ohne weiteres die Preise stark erhöhen? An wen kann ich mich wenden, wenn mein Geld tatsächlich nicht mehr für die Strom- oder Gasrechnung reicht? Was sind die Voraussetzungen für eine eventuelle Ratenzahlung oder Stundung? Der deutliche Anstieg der Anfragen nach Beratungen zum Thema Energie ist ein Zeichen für die derzeitige große Verunsicherung der Verbraucher:Innen. Alle unsere Berater:Innen arbeiten im Moment unter Hochdruck, um den zahlreichen Anfragen in jedem einzelnen Fall gerecht werden zu können und die individuell beste Lösung aufzuzeigen.“

Ministerin Bernhardt: „Wo sich aus meiner Sicht und auch aus Sicht der Verbraucherzentrale ein weiterer Bedarf abzeichnet, ist eine Rechtsberatung in der konkreten Krisensituation, beispielsweise wenn es um die Prüfung der Energiekostenabrechnungen, die Kündigung des Stromvertrages oder die Verhinderung von Energieversorgungssperren geht. Menschen in Notlagen zur Seite zu stehen, habe ich als Verbraucherschutzministerin bereits auf der vergangenen Verbraucherschutzministerkonferenz im Juni auf den Weg gebracht. Wir haben bei dieser Konferenz deutlich gemacht, dass die Möglichkeiten zur zinsfreien Ratenzahlung bei Energieschulden verstärkt genutzt und ausgeweitet werden sollten. Ebenso empfehlen wir gegenüber dem Bund, dass ein Energieschuldenmoratorium zur Verhinderung von kurzfristig drohenden Energiesperren in begründeten Fällen in Betracht gezogen wird. Aus Verbraucherschutzsicht haben wir erste Vorbereitungen getroffen und zugleich passgerechte Antworten zusammen mit der Verbraucherzentrale unseres Landes auf den Weg gebracht“, sagt Verbraucherschutzministerin Bernhardt.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale unterstützt in Deutschland seit 1978 private Haushalte dabei, Energie effizient einzusetzen, erneuerbare Energien zu nutzen und damit sowohl CO2 wie auch Kosten zu sparen.

Ausschreitungen vor 30 Jahren

Drese: Integration muss in den Köpfen beginnen

Rostock – Zwischen dem 22. und 26. August 1992 griffen Rechtsradikale im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen ein Wohnhaus an, in dem Asylbewerber sowie vietnamesische Vertragsarbeiter:innen lebten. Anlässlich der 30. Jährung der Ausschreitungen verurteilt Integrationsministerin Stefanie Drese die Taten und ruft dazu auf, die Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte weiter zu unterstützen.

Drese: „Es erschütterte das Land zutiefst, als die Nachrichten und Bilder von den Ausschreitungen öffentlich wurden – und es erschüttert noch heute, dass rechte Gewalt nach wie vor eine Gefahr für unsere Gesellschaft darstellt. Als große Mehrheit, die diese Angriffe verurteilt, können wir Diskriminierung und Ausländerfeindlichkeit den Nährboden entziehen.“

Ein Schlüssel für ein friedliches Zusammenleben sei eine erfolgreiche Integrationsarbeit, so Drese. Mecklenburg-Vorpommern müsse Menschen unabhängig ihrer Herkunft Schutz, Hilfe und gute Lebensperspektiven bieten.

„Um die Integrationsarbeit voranzubringen und gesetzlich zu stützen, haben wir im Juni unter breiter Beteiligung von zivilgesellschaftlichen Organisationen als mit eines der ersten Bundesländer offiziell den Erarbeitungsprozess für ein landesweites Integrations- und Teilhabegesetz gestartet,“ erklärt Drese dazu.

Im Rahmen eines Besuchs beim Verein „Dien Hong – Alle unter einem Dach“ im Jahr 2017 entschuldigte sich Ministerin Drese im Namen der Landespolitik öffentlich bei allen Betroffenen für die Gewalttaten in Lichtenhagen. Der Verein gründete sich wenige Wochen nach den rassistischen Pogromen. Dies geschah auf Initiative vietnamesisch-stämmiger Bürgerinnen und Bürger, gemeinsam mit engagierten einheimischen Rostocker:innen.

Drese betonte damals und heute, dass es die Verpflichtung der Politik als Verantwortungsträger und Bürgerinnen und Bürger dieses Landes sei, dass so etwas nie wieder geschehe.

Drese: „Im August 1992 wurde auf vielen Ebenen – auch seitens der Politik – versagt. Wir müssen Integration fördern und weitere Initiativen und Gesetze voranbringen. Als Staat, Bürgerin und Bürger sowie als Teil der Zivilgesellschaft müssen wir uns aber ebenso bewusst machen, dass gelingende Integration in den Köpfen und in der Einstellung der Menschen beginnen muss.“

Sonderpreis „Sport statt Gewalt 2022“

Schwerin – Wolfgang Schmülling, Staatssekretär im Innenministerium, und Andreas Bluhm, Präsident des Landessportbunds (LSB), haben heute in Güstrow den Sonderpreis „Sport statt Gewalt 2022“ verliehen. Der Preis, den der Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung in Kooperation mit dem Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern zum dritten Mal vergibt, ging an den FC Neustrelitz 07, die „Baltic Fighters“ Rostock und „Sport live“ aus Stralsund.

„Seit 2020 zeichnen wir Sportvereine aus Mecklenburg-Vorpommern aus, die sich über ihre eigentliche sportliche Tätigkeit hinaus in besonderer und nachahmenswerter Weise auch um die Vorbeugung und Verhinderung von Gewalt und Kriminalität verdient machen“, sagte Wolfgang Schmülling in Vertretung von Innenminister Christian Pegel, der auch Vorsitzender des Landesrats für Kriminalitätsvorbeugung ist und wegen des Energiegipfels der Landesregierung erst spät zur Preisverleihung dazu stoßen konnte.

Wolfgang Schmülling würdigte die Rolle der Sportvereine: „Sie sind ein wichtiger gesellschaftlicher Integrationsfaktor, gerade auch für unsere Jugend. Sporttreiben in der Gemeinschaft und im Verein vermittelt Orientierung, Bindung, Toleranz, fairen Umgang und Akzeptanz von Regeln. Sportangebote beugen darüber hinaus Gewalt vor: Sie stärken die Persönlichkeit und sind ein wichtiger Baustein zur Vorbeugung von Gewalt und Delinquenz bei Kindern und Jugendlichen.“

„Rund 1.850 Sportvereine in Mecklenburg-Vorpommern geben über 250.000 Menschen ein sportliches Zuhause. Sie alle leisten einen unbezahlbaren Beitrag zum Zusammenhalt, zur Gesundheit der Gesellschaft. Darunter gibt es Sportvereine, die sich über das normale Maß hinaus verpflichtet fühlen. Sie gehen dahin, wo es schwierig ist, wo man mit viel Fingerspitzengefühl und Durchhaltevermögen Widerstände abbauen muss, wo man nicht den sofortigen Erfolg spürt. So wie diese drei Gewinnervereine. Der LSB ist stolz auf dieses meist ehrenamtliche außerordentliche Engagement – und dankbar. Dankbar auch dafür, dass wir mit dem Sonderpreis des Landesrats für Kriminalitätsvorbeugung unsere große Anerkennung ausdrücken können “, sagte Landessportbundpräsident Andreas Bluhm bei der Verleihung in der Sportschule des LSB in Güstrow.

Der Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung hatte im Oktober 2021 die Mitgliedsvereine des Landessportbunds aufgerufen, sich zu bewerben. Elf Bewerbungen gingen ein.

Die Jury aus Mitgliedern des Landessportbunds und dem Vorsitzenden der AG Sport und Gewaltprävention im Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung entschieden sich für die drei Preisträger, die jeweils eine Anerkennungsurkunde und eine Geldprämie in Höhe von 1.500 Euro erhalten.

2023 wird der Sonderpreis „Sport gegen Gewalt“ im Rahmen des 12. Landespräventionstags zusammen mit dem Landespräventionspreis vergeben.

Die drei Preisträger

FC Neustrelitz 07, Präventionsprojekt:
Der FC Neustrelitz 07, das sind Insassen des geschlossenen Vollzugs der Jugendanstalt Neustrelitz und ihre Trainer, Mitarbeiter der Haftanstalt. Beim heute ausgezeichneten Präventionsprojekt ging es um ein mehrwöchiges Fußballtraining für junge Gefangene mit besonderem Fokus auf der Vermittlung von Werten wie Disziplin, Höflichkeit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Toleranz und Abbau von Vorurteilen. Nach jedem Training gab es ein Gruppengespräch zur Auswertung der Trainingsziele. Höhepunkt war ein Freundschaftsspiel gegen Erwachsene unter Wettkampfbedingen mit Trikots, neuen Fußballschuhen, einem „echten“ Schiedsrichter – und einer abschließenden Gesprächsrunde. Ein Häftling der Jugendanstalt hat das Spiel gefilmt. Teilnehmer und Anstaltsleitung werden das Video zu Weihnachten gemeinsam anschauen.
Die JVA Neustrelitz ist Teilnehmer der bundesweiten Initiative der Sepp-Herberger-Stiftung zur Resozialisierung jugendlicher Strafgefangener.

„Baltic Fighters“ Rostock, „Hinsehen statt Wegschauen, Engagement statt Gleichgültigkeit, gegen Gewalt, für mehr Sicherheit und ein besseres Miteinander in Rostock“:
In diesem Verein lernen und trainieren Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus unterschiedlichen Schichten und Kulturen, mit oder ohne Handicap, zusammen Boxen und Thaiboxen und erlernen und verbessern dabei Konfliktfähigkeit, Selbstkontrolle, Respekt und Achtsamkeit und zudem einen Sport, der hervorragend zur Selbstverteidigung geeignet ist. So bezahlen zum Beispiel Kinder bei „Dein Alter = Dein Preis“ ihren Monatsbeitrag entsprechend ihres Alters, so dass auch Kinder aus sozial schwächeren Familien trainieren können. Kontakt: www.baltic-fighters.de

„Sport live“ aus Stralsund, Trainingsangebote im Stadtteil Knieper-West:
Viele Jugendliche im Stadtteil haben keinen Schulabschluss, brechen ihre Lehre ab und stehen auf der Straße. „Sport Live“ bietet im Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendtreff im Stadtteilzentrum mehrmals pro Woche Sportkurse mit dem Schwerpunkt Schwimmen und Turnen an, in den Sommerferien zum Beispiel einen Schwimmlernkurs für die Stadtteilkinder und hat die die Kindersportschule „Kiss“ aufgebaut. Für die Kinder und Jugendlichen des Stadtteils sind die sportlichen Angebote eine wichtige Abwechslung in ihrem Leben und sie trainieren durch Spiel und Sport Werte wie Fairness und Toleranz. Die Webseite des Vereins: www.sportlive-ev.de.