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Kategorie: Gesellschaft / Gesundheit / Pflege / Ehrenamt

Ehrenamtliche ausgezeichnet

Stralsund – Sieben Stralsunderinnen und Stralsunder wurden am 3. Dezember anlässlich des Tages des Ehrenamtes vom Schirmherrn und Bürgerschaftspräsidenten Peter Paul für ihr Engagement ausgezeichnet.

Besondere Überraschung an diesem Abend: Gruß und Glückwünsche des vor kurzem zum Ehrenbürger der Hansestadt Stralsund ernannten ehemaligen Geschäftsführers der Stadterneuerungsgesellschaft Peter Boie per Video-Botschaft.

„Ehrenamt fördert das soziale Miteinander, es fördert Emotionen, es ist Maßarbeit an unseren Mitmenschen und ist letztlich die Basis unserer Gesellschaft“, würdigte Peter Paul den aufopferungsvollen und unbezahlbaren Einsatz der Ausgezeichneten.

„Sie sind Expertin und Experte, wenn es darum geht, mehr zu geben als zu nehmen“, betonte der Präsident in seiner Festrede. Genau das sind Gründe, warum es den Tag des Ehrenamtes – warum es einen Festakt und Auszeichnungen gibt, um das bürgerschaftliche Engagement öffentlich zu belohnen.

Mit der Eintragung in das Ehrenbuch für gemeinnützige Tätigkeit der Hansestadt Stralsund im Jahr 2021 wurden Marion Stade, Birgit Müller, Eva Oelke, Bernhard Reinhold, Erwin Maiwald und Winfried Freese ausgezeichnet. Über die Eintragung in das Ehrenbuch sowie die Verleihung der Ehrennadel konnte sich Bernd Sagert freuen.

Die Hansestadt Stralsund vergibt diese Ehrungen seit 2007. 86 Frauen und 89 Männer wurden seitdem in das Ehrenbuch eingetragen. Die Eintragung sowie Ehrennadel erhielten bisher 18 Ehrenamtlerinnen und 37 Ehrenamtler.

Kita- und Schulverpflegung

Schwerin – Per Onlinekonferenz erörterten heute Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis die Bedeutung einer nachhaltigen Ernährung für Kinder und Jugendliche. Anlässlich des 12. Aktionstages hatte die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung in Mecklenburg-Vorpommern zu der Konferenz geladen.  Im Fokus der Veranstaltung standen dabei die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen sowie die Nachhaltigkeit in der Essensversorgung an Kitas und Schulen. Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus betonte in einem digitalen Grußwort, wie wichtig der enge Austausch von Wissenschaft und praktischer Verpflegung für eine ausgewogene Ernährung, gerade für Kinder ist:

„Eine gut konzipierte Kita- und Schulverpflegung kann einen gewichtigen, nachhaltigen Beitrag zur geistigen und körperlichen Entwicklung der Kinder und Jugendlichen leisten. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung steigert nicht nur die allgemeine Lebensqualität sondern zeigt sich auch später in deren Beziehung zu Lebensmitteln. Deshalb haben wir 2009 die Vernetzungsstelle Schulverpflegung und 2010 die Vernetzungsstelle Kitaverpflegung geschaffen, auch um einen effektiveren Austausch zwischen Einrichtungen und Wissenschaft herzustellen. Angegliedert sind diese bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V., die Fachgesellschaft im Bereich der Ernährung. “

Die Vernetzungsstelle für Kita- und Schulverpflegung bietet zahlreiche Beratungs- und Schulungsangebote zur Umsetzbarkeit von Qualität und gesundheitlichen Standards und unterstützt damit zahlreiche Fachkräfte und Leitungen bei der Gestaltung einer nachhaltigen Verpflegung. Bei der heute stattfindenden Tagung soll gesondert erörtert werden, wie Kindern und Jugendlichen neben einer gesunden Ernährung in diesem Rahmen auch der Stellenwert von Nachhaltigkeit nahegebracht werden kann.

Minister Backhaus stellte in seinem Grußwort heraus: „Eine gesunde und ausgewogene Ernährung von Kindern und Jugendlichen muss mit der Nachhaltigkeitsbildung einhergehen. Denn Nachhaltigkeit spielt gerade bei der heutigen Jugend eine wichtige Rolle und wenn wir  den Kindern und Jugendlichen beibringen, hochwertige und nachhaltige Lebensmittel und deren Quellen zu schätzen, werden sie diese Güter auch schützen.“

Um das zu erreichen, hat das Land nach der Einrichtung der Vernetzungsstellen diese kontinuierlich gefördert und in 2020 um die Vernetzungsstelle Seniorenernährung in MV erweitert. Wir haben es geschafft, analog zum Gesetz zur Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege (Kindertagesförderungsgesetz – KiföG M-V), den DGE-Qualitätsstandard für die Schulverpflegung in das Schulgesetz des Landes zu verankern. Somit ist eine Orientierung an den DGE-Qualitätsstandard für die Kita- und Schulverpflegung gesetzlich empfohlen.  Eine weitere Unterstützung und die besonders wichtige Rolle wurde zudem im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung vereinbart.

12. Aktionstag Kita- und Schulverpflegung

Verbraucherschutzministerin Bernhardt: „Kitas und Schulen wichtig bei gesunder Ernährung“

Schwerin – „Die Verpflegung im Kita- und Schulalltag wird immer bedeutender. Als Verbraucherschutzministerin lege ich großen Wert darauf, dass alle Kinder in Mecklenburg-Vorpommern, egal ob in kommunal oder frei getragenen Einrichtungen, unabhängig vom Einkommen der Eltern, eine qualitativ hohe Verpflegung erhalten. Der Aspekt der Nachhaltigkeit ist dabei besonders relevant. Gerade in einem landwirtschaftlich so stark geprägten Bundesland wie Mecklenburg-Vorpommern wird es immer wichtiger, dass Nahrungsmittel klimafreundlich erzeugt werden. Darum sollte der Anteil der regionalen und ökologischen Produkte erhöht und Lebensmittelabfälle reduziert werden. Um es mit einer Zahl deutlich zu machen: Weltweit landet ein Drittel der produzierten Lebensmittel im Müll. Eine Halbierung der Lebensmittelabfälle hätte den gleichen Effekt bezüglich des Klimaschutzes wie die Abschaffung jedes zweiten Autos. Das zeigt, dass auf uns alle bei diesem Thema eine besondere Verantwortung zukommt“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Bernhardt in ihrem Online-Grußwort zum 12. Aktionstag Kita- und Schulverpflegung Mecklenburg-Vorpommern.

„Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, welch wichtige Rolle Kitas und Schulen bei der ausgewogenen Ernährung spielen. Die Kinder und Jugendlichen waren nicht in den Einrichtungen, verbrachten einen Großteil ihrer Zeit vor dem Computer. Infolgedessen nahm das Übergewicht bei vielen Kindern zu. Die Zahl der Mädchen und Jungen, die wegen Fettleibigkeit behandelt werden mussten, ist im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 um 60 Prozent angestiegen. Daher brauchen wir eine langfristig angelegte bundesweite Strategie zur Kindergesundheit. Das sollte die neue Bundesregierung zügig angehen“, so Ministerin Bernhardt.

Dank an Ehrenamtliche

Ministerpräsidentin dankt Ehrenamtlichen für ihren unermüdlichen Einsatz

Schwerin – Zum Internationalen Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig die Arbeit der Ehrenamtlichen in Mecklenburg-Vorpommern gewürdigt: „Das Ehrenamt ist aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. 43 Prozent der Menschen in unserem Land ab 14 Jahren sind in unserem Land ehrenamtlich engagiert. Viele von ihnen sogar mehrfach. Ehrenamtliche kümmern sich um Jung und Alt, sind Übungsleiter und Feuerwehrleute, sind DRK-Mitglieder oder bei den Tafeln, bringen Freude, spenden Trost und geben Hoffnung. Das ist großartig, vorbildlich und stärkt den sozialen Zusammenhang in unserer demokratischen Gesellschaft. Ich danke jeder einzelnen und jedem einzelnen. Sie alle können stolz auf sich sein.“

„Ich freue mich, dass wir im vergangenen Jahr die Ehrenamtskarte eingeführt haben. Inzwischen sind rund 4.500 übergeben worden. Nunmehr über 230 Partner und Unterstützer im Land gewähren den Ehrenamtskarteninhabern Vergünstigungen als Dankeschön. Unterstützung kommt auch von der Ehrenamtsstiftung MV und seit letztem Jahr auch von der Bundesengagement-Stiftung aus Neustrelitz“, so Schwesig weiter.

Corona habe sich leider auch auf das Ehrenamt ausgewirkt. Für die Vereine, die durch Corona in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, habe das Land im Jahr 2020 der Ehrenamtsstiftung MV Soforthilfe in Höhe von 1 Million Euro aus dem MV-Schutzfonds bereitgestellt. „Das war eine wichtige Entscheidung.“ Gleichzeitig hat das Ehrenamt geholfen, den sozialen Zusammenhalt in Corona-Zeiten zu erhalten. Für die Nachbarin einkaufen gehen oder den Müll runtertragen, Bekannte zum Arzt oder Einkaufen fahren – all das hat in dieser Zeit eine besondere Bedeutung.

Es sei eine schöne Tradition, den Tag des Ehrenamtes auf einer schönen Veranstaltung mit Ehrenamtlichen zu verbringen und sie dort für ihr Engagement zu ehren. „Leider ist das wegen der Corona-Pandemie zum zweiten Mal in Folge am Tage des Ehrenamtes selbst nicht möglich. Aber das holen wir nach“, so die Regierungschefin.

Deutliche Impf-Fortschritte in M-V

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern steht angesichts des dynamischen Infektionsgeschehens nach Worten von Sozial- und Gesundheitsministerin Stefanie Drese in den kommenden Wochen und Monaten vor einer großen Kraftanstrengung, die nur gemeinsam gemeistert werden kann.

In den vergangenen Tagen hätten die maßgeblichen Kriterien zur Einstufung des Infektionsgeschehens teils dramatische Rekordwerte erreicht. „Mein besonderer Blick gilt dabei den Intensivstationen in den Krankenhäusern“, sagte die Ministerin am Wochenende mit Blick auf die Corona-Entwicklung. Dort gebe es zunehmend Kapazitätsengpässe und viele Beschäftigte seien erschöpft. Von gut 600 betreibbaren Intensivbetten in Mecklenburg-Vorpommern stünden nur noch etwa 80 zur Verfügung. Fast 100 sind mit COVID-19-Patientinnen und Patienten belegt. 55 von ihnen werden invasiv beatmet, so Drese.

Als wesentliche Maßnahme zur Entlastung des Gesundheitssystems sieht Drese die Ausweitungen der Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen.

Drese: „Als neue Gesundheitsministerin sehe ich meine wichtigste Aufgabe darin, die Impfungen im Land voranzutreiben und dafür die Voraussetzungen zu schaffen.“ Deshalb arbeiten wir gemeinsam mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, den Landkreisen und kreisfreien Städten, den Gemeinden, den Wohlfahrtsverbänden, der Bundeswehr und mit vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern seit einigen Wochen daran, die Impfangebote massiv auszuweiten. „Wir eröffnen zusätzliche Impfstützpunkte, erweitern die Öffnungszeiten, richten zusätzliche Impfstrecken ein oder schaffen mit kreativen Impfangeboten in der Fläche zusätzliche, niedrigschwellige Angebote“, verdeutlichte die Ministerin.

Dieser Weg werde weiter fortgesetzt. „Ich möchte beispielsweise auch Reha-Kliniken, Betriebsärzte und Zahnärzte für die Durchführung von Impfungen gewinnen“, so Drese. Zudem werde am Montag das Online-Portal zur Terminbuchung freigeschaltet. Drese: „Damit besteht zusätzlich zur Telefon-Hotline die Möglichkeit, Impftermine zu vereinbaren. Wir entlasten dadurch die Impfstrukturen zusätzlich und vermeiden unnötige Wartezeiten insbesondere für ältere oder eingeschränkte Menschen.“

„Vom Bund erwarte ich, dass dafür ausreichend Impfstoff zur Verfügung gestellt wird. Ich setze große Hoffnung auf den neuen Krisenstab im zukünftigen Bundeskanzleramt und hoffe sehr, dass aus Berlin jetzt Rückenwind und kein Gegenwind mehr für unsere Impf-Kampagne kommt.“

Die Ministerin hob hervor, dass die Impf-Kampagne bereits jetzt deutlich sichtbare Erfolge zeigt. In der Woche vom 26. November bis zum 3. Dezember sind über 97.100 Erst-, Zweit- und Drittimpfungen in MV durchgeführt worden. Damit habe sich die Zahl der Impfungen gegenüber Mitte November verdoppelt. „Sehr erfreulich ist, dass auch verstärkt bislang Ungeimpfte sich dazu entschließen, ein Impfangebot anzunehmen – wir haben dadurch die Quote der Erstimpfungen auf nunmehr 70 Prozent erhöht“, so Drese.

Werbung für Impfung und Schutzmaßnahmen

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat in der heutigen Sondersitzung des Landtags zur Corona-Lage und den Corona-Schutzmaßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern dazu aufgerufen, die Möglichkeiten zur Impfung zu nutzen. Die Corona-Inzidenz liege bei Geimpften in Mecklenburg-Vorpommern bei unter 70, bei den Ungeimpften über 1.100.

„Es ist wichtig, dass alle, die es können und bisher nicht getan haben, sich jetzt impfen lassen. Wir raten auch dazu, die Möglichkeit der Auffrischungsimpfungen zu nutzen. Sie schützen sich und andere. Impfen ist der einzige Weg heraus aus der Pandemie. Und den müssen weiter konsequent gehen“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Schwesig warb in ihrer Rede um Unterstützung für die Corona-Schutzmaßnahmen des Landes.  „Wir brauchen in der aktuellen Situation zusätzliche Schutzmaßnahmen bei uns in Mecklenburg-Vorpommern“, so die Ministerpräsidentin. Bund und Länder hätten sich entschieden, dass Einschränkungen vor allem für Ungeimpfte gelten sollen. „Deshalb gibt es die 2G bzw. die 2G-Plus-Regel in vielen Bereichen“, sagte die Ministerpräsidentin. Ziel der Landesregierung bleibe es, Kitas und Schulen offenzuhalten. Die Kontaktbeschränkungen sollen nach den gestrigen Beschlüssen von Bund und Ländern auch in Mecklenburg-Vorpommern noch einmal angepasst werden. „Ich bitte alle Menschen im Land, weiter vorsichtig zu sein.“

Die Beschlüsse der heutigen Landtagssitzung und der gestrigen Konferenz der Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder werden in der Kabinettssitzung am Dienstag umgesetzt. Bis dahin gilt die bestehende Corona-Ampel.

Mehrsprachige Corona-Merkblätter

Handlungsleitfaden informiert Infizierte und Kontaktpersonen

Schwerin – Ab sofort stehen die Corona-Merkblätter für Infizierte und Kontaktpersonen in fünf weiteren Sprachen zur Verfügung. Das Sozial- und Gesundheitsministerium stellt den Handlungsleitfaden neben Deutsch auch in Englisch, Russisch, Polnisch, Arabisch und Farsi zur Verfügung. Er kann auf der Website des Ministeriums unter www.sozial-mv.de heruntergeladen werden.

Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) und der Verband der Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst MV veröffentlichten die Merkblätter, um Bürgerinnen und Bürgern aufzuzeigen, wie man sich bei einer Corona-Infektion verhält. Auch informieren sie, was enge Kontaktperson beachten müssen und wie lang eine Quarantäne besteht.

„Uns ist wichtig, dass jede und jeder im Land umfassend informiert ist, welche Schritte im Falle einer Corona-Infektion oder eines Kontaktes mit einer infizierten Person zu unternehmen sind“, verdeutlichte Gesundheitsministerin Stefanie Drese. „Gerade jetzt – angesichts der stark ausgelasteten Krankenhäuser – bitte ich um vorausschauendes und eigenverantwortliches Handeln. Das dient dem Schutz aller“, so die Ministerin.

Drese erläuterte, dass aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen, Gesundheitsämter der Landkreise und kreisfreien Städte nicht mehr flächendeckend Kontaktpersonen über ihren Status informieren. „Deshalb ist es wichtig, dass positiv getestete Menschen selbstständig ihre Kontaktpersonen informieren und die Regeln beachten. Mit den Merkblättern geben wir dafür Hilfestellung“, erklärte Drese.

Insgesamt gibt es drei Merkblätter: für Infizierte, vollständig geimpfte oder genesene enge Kontaktpersonen und nicht oder unvollständig geimpfte bzw. nicht genesene Kontaktpersonen.

Hohe Auszeichnung

Schwesig gratuliert Sandra Rieck und Jana Michael zur hohen Auszeichnung

Schwerin – Morgen verleiht Bundespräsident Frank Walter Steinmeier Sandra Rieck aus Wismar und Jana Michael aus Stralsund den Bundesverdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Diese hohen Auszeichnungen werden am Freitag an Menschen verliehen, die sich besonders durch ihr Engagement in der Einwanderungsgesellschaft verdient gemacht haben.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig gratuliert zu dieser hohen Auszeichnung: „Herzlichen Glückwunsch an beide Frauen. Sie haben sich weit über das normale Maß hinaus für die Allgemeinheit engagiert und können auf ihre Leistungen stolz sein. Ich bin sehr froh, dass wir Menschen wie Frau Rieck und Frau Michael hier bei uns in Mecklenburg-Vorpommern haben, die sich einsetzen und dabei privat oft zurückstecken. Sie sind Vorbilder und werden zurecht mit diesen hohen Auszeichnungen geehrt. Vielen Dank!“

Sandra Rieck, Jahrgang 1967, setzt sich seit über 30 Jahren mit hohem Engagement und persönlichem Einsatz für die Belange von Menschen mit Behinderungen, insbesondere psychischer Behinderung, ein. Sie ist gelernte Krankenschwester und verfügt zudem über die Zusatzqualifikationen als Musiktherapeutin sowie Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin und absolvierte erfolgreich den Masterstudiengang Sozialmanagement.

1991 war sie Gründungsmitglied des Vereins „Das Boot Wismar e.V.“, der sich für die Verbesserung der Bedingungen für psychisch erkrankte Menschen in Wismar einsetzt. Als Geschäftsführerin und seit dem Jahr 2011 als hauptamtlicher Vorstand baute sie Hilfen für Menschen mit seelischer und anderer Behinderung in der Hansestadt Wismar und im Landkreis Nordwestmecklenburg auf. 1992 eröffnete die erste Tages- und Begegnungsstätte des Vereins und 1993 konnte das Angebot einer psychosozialen Wohngruppe geschaffen werden. Seit 1994 erfolgt die Betreuung von Menschen mit psychischer Erkrankung in der eigenen Häuslichkeit. Eine Psychosoziale Wohnanlage, Ergotherapie und ein Inklusionsunternehmen sowie Projekte für Familien mit psychisch kranken Eltern und deren Kindern.

Zwischenzeitlich kümmerte sie sich auch um die Obdachlosenbetreuung. Frau Rieck ist außerdem Mitbegründerin der seit 2005 stattfindenden „Wochen der Gemeindepsychiatrie“ in der Region. Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist neben der Antistigma-Arbeit eine bessere Vernetzung der regionalen Träger psychosozialer Hilfen. Auch in der Flüchtlingshilfe war Frau Rieck aktiv. Sie engagierte sich im Aufbau neuer Möglichkeiten der Begegnung und Unterstützung im Projekt „Spero“ des „Bootes“ und im ehrenamtlichen Netzwerk, half selbst in der Notunterkunft des DRK und im Sprachcafé des „Bootes“ mit, leitete niederschwellige Frauenkurse für Migrantinnen und bot Psychosoziale Begleitung an und organisierte eine Laufgruppe für Geflüchtete mit. Die Auszeichnung von Frau Rieck mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ist eine besondere Würdigung ihres sozialen Engagements.

Jana Michael, Jahrgang 1978, ist interkulturelle Supervisorin und Dozentin. 2006 hat sie ein Netzwerk der Migrantinnen-Selbstorganisation (MSO) in Stralsund ins Leben gerufen und 2010 eine Dachorganisation für MSO in MV mitbegründet. 2017 hat sie die Gründung der Dachorganisation für Ostdeutschland aktiv mitgestaltet.

Sie ist Mitglied mehrerer Gremien, von der kommunalen bis zur europäischen Ebene und hat sich am Nationalen Aktionsplan für Gleichstellung zur Gleichberechtigung von Frauen beteiligt. Aktiv mitgewirkt hat sie und am Integrationskonzept des Landes und vor allem an der Bildungskonzeption für 0-10-Jährige. Sie ist im Austausch mit anderen Frauenorganisationen aus Europa, um Frauenrechte europaweit voranzubringen.

Frau Michael hat mehrere Broschüren publiziert, zum Beispiel „Nur mit uns – Die Migrantische Perspektive auf die SDGs (Ziele für nachhaltige Entwicklung)“ und „Wir alle sind Frauen – Eine Broschüre über Heimat, Flucht, Familie und Frausein in einer Welt von struktureller Ungleichheit und Klimawandel“. Im September 2021 hat sie durch Tutmonde e.V. drei Kinderbücher für Kinder ab 6 Jahren veröffentlicht, die sich mit den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung beschäftigen. Die Bücher sind im ganzen Bundesland an Kitas und Horte verteilt und wurden durch viele Nichtregierungsorganisationen unterstützt, auch durch die Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern und das Sozialministerium.

Die Ausgezeichnete hat mehrere Bildungsmodule in folgenden Themengebieten entwickelt: Entwicklungspolitik aus migrantischer Perspektive, Migration und Trauma, Kultursensible Pädagogik, Gender im Migrationskonzept. Aktuell arbeitet sie u.a. an der Studie: „Lagebild Rassismus in MV“ zusammen mit der Hochschule Neubrandenburg und Lola für Demokratie e.V. für ihre Verdienste wurde sie mehrfach geehrt. Jetzt erfährt ihr Engagement für Migrantinnen und Migranten und ihr Einsatz für die Völkerverständigung mit der Auszeichnung mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland eine besondere Würdigung.