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Kategorie: Gesellschaft / Gesundheit / Pflege / Ehrenamt

Zeitenwandel in der Ernährungswirtschaft

Diskussion zum gesellschaftlichen Wandel auf dem 4. Norddeutschen Ernährungsgipfel

Rostock – „Zeitenwandel – Veränderungen in der Gesellschaft und Auswirkungen auf die Branche“ lautete das Kernthema auf dem 4. Norddeutschen Ernährungsgipfel, der in Rostock-Warnemünde stattgefunden hat.

„Wir erleben derzeit einen gesellschaftlichen Wandel in Bezug auf Lebensmittel. In der Zeit der Kontaktbeschränkungen hat sich ein Trend in der Ernährungswirtschaft verstärkt: Immer mehr Verbraucher setzen ihren Fokus auf die Herkunft der Produkte. Im Laufe der Corona-Pandemie wurde der Wert hochwertiger regionaler Lebensmittel noch mehr geschätzt. Davon profitiert auch die Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern, denn wir haben eine Vielzahl leistungsstarker Unternehmen, die diese Nachfrage bedienen können und in herausragender Qualität produzieren“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Veranstalter des Ernährungsgipfels war die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV), unterstützt vom Partnernetzwerk pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V.

„Das Wirtschafts- und Gesundheitsministerium unterstützt die heimischen Unternehmen der Ernährungswirtschaft. Jetzt kommt es darauf an, die veränderte Nachfrage und das hochwertige regionale Angebot zusammen zu führen. Der AMV hat für seine Mitglieder wichtige Projekte auf den Weg gebracht, die wir gefördert haben: die Warenbörse Regional + Bio aus MV als neues Veranstaltungsformat und den Wettbewerb um den Produkt-Leuchtturm MV“, sagte Glawe.

Im Oktober vergangenen Jahres präsentierten sich erstmals 79 Aussteller aus Mecklenburg-Vorpommern einem Fachpublikum, um die Qualität heimischer Produkte zu bewerben. Die Bandbreite der Aussteller reichte vom Kleinstbetrieb bis zum großen Unternehmen. Im Wettbewerb um den „Produkt-Leuchtturm MV“ hatten Fachkunden der 1. Landesweiten Warenbörse „Regional + Bio aus MV“ über die Gewinner-Produkte entschieden. Insgesamt lagen 99 Bewerbungen aus 43 Betrieben vor.

Das Voting nahmen Fachkunden, unter anderem aus Lebensmitteleinzelhandel, Großhandel, Hotellerie und Gastronomie, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie Cateringunternehmen vor. Das Wirtschaftsministerium hat die Initiative unterstützt. Das Vorhaben soll bis zum Jahr 2022 laufen und wird bei Gesamtkosten in Höhe von knapp 267.000 Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ vom Wirtschaftsministerium in Höhe von knapp 200.000 Euro gefördert.

„Die Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern sorgt für eine flächendeckende Versorgung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und trägt zugleich zum wirtschaftlichen Wachstum, Wertschöpfung und Beschäftigung im Land bei“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Die Ernährungswirtschaft hat einen Anteil von etwa einem Drittel am verarbeitenden Gewerbe und ist somit eine der wichtigsten Branchen des verarbeitenden Gewerbes im Land. Derzeit sind in den 88 Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern über 14.400 Mitarbeiter beschäftigt. Die Ernährungswirtschaft ist damit innerhalb des verarbeitenden Gewerbes sowohl gemessen an der Zahl der Beschäftigten als auch nach dem Umsatz der größte Industriezweig Mecklenburg-Vorpommerns.

Als umsatzstärkster Teil des verarbeitenden Gewerbes im Land ist die Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern weiter vorangekommen. Im Jahr 2020 stieg der Gesamtumsatz der Ernährungsindustrie im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf rund fünf Milliarden Euro an.

Zu den bedeutendsten Produktionsbereichen gehören die Backwarenindustrie, die Fleischverarbeitung, die Milchverarbeitung, die Fischverarbeitung und die Getränkeherstellung. Die Vielzahl der Betriebe zählt zu den mittelständischen Unternehmen.

Im Land sind wichtige Tochterunternehmen von internationalen Konzernen ansässig, beispielsweise die Dr. Oetker Tiefkühlprodukte GmbH in Wittenburg und die Pfanni GmbH & Co. KG in Stavenhagen. Hierzu kamen in den vergangenen Jahren Ansiedlungen und Investitionen von Unternehmen der Ernährungsbranche. Dazu zählen insbesondere der Bau einer Betriebsstätte für Lebensmittelzusatzstoffe der SternMaid GmbH in Wittenburg, die Errichtung eines Edeka-Fleischwerkes in Valluhn, die Ansiedlung der Süßwarenhersteller Toffee Tec GmbH und Sweet Tec GmbH in Boizenburg oder des Nescafé Dolce-Gusto-Werkes in Schwerin.

Die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV) wurde im Jahr 2000 als Initiative der Wirtschaft gegründet und hat sich als überregionales Netzwerk für die Unternehmen der Ernährungswirtschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern etabliert. Der Verein ist für Erzeuger, Veredler und Hersteller von Nahrungs- und Genussmitteln tätig und vereint derzeit 137 Netzwerkpartner – 78 Produzenten von Nahrungs- und Genussmitteln, 43 Fördermitglieder sowie 16 Kooperationspartner.

25 Jahre Helios Klinik Leezen

Leezen – Die Helios Klinik Leezen (Landkreis Ludwigslust-Parchim) begeht heute mit einer Festveranstaltung ihr 25-jähriges Bestehen am Standort. Die Einrichtung ist eine Akutklinik für Frührehabilitation und ein interdisziplinäres Rehabilitationszentrum, schwerpunktmäßig in der akuten Versorgung Schwerstkranker aktiv.

„Die medizinische und menschliche Versorgung in der Helios Klinik Leezen ist bedeutsam. Hierher kommen schwerstkranke Patienten, die sich über einen langen Zeitraum in der Obhut des medizinischen Personals befinden. Die Erkrankten werden in allen Phasen der Rehabilitation – von der frühen Rehabilitation im unmittelbaren Anschluss an die Akutbehandlung bis zur Anschlussheilbehandlung – durch eine symptomkonzentrierte und auf die aktuellen Bedürfnisse des einzelnen Patienten zugeschnittene Therapie betreut und behandelt. So soll den Patienten eine Wiedereingliederung in ihren gewohnten Lebens- und Arbeitsbereich ermöglicht werden.

Das erklärt die durchschnittliche Verweildauer pro Patient von über 40 Tagen, während es im Landesschnitt 9,4 Tage sind. Die Helios Klinik Leezen als hochspezialisiertes Fachhaus für den gesamten norddeutschen Raum hat sich einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet und verdient unseren allerhöchsten Respekt! Schlüssel des Erfolgs sind die hoch motivierten und erstklassig qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie das weit nach vorne denkende und klug agierende Management vor Ort“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph.

Die Helios Klinik Leezen ist eine Einrichtung zur stationären medizinischen Versorgung, die aus einem Krankenhaus und einer Rehabilitationseinrichtung besteht. Für die Versorgung Schwerstkranker stehen im Bereich des Fachkrankenhauses 180 akut-stationäre Betten zur Verfügung, von denen 101 als Intensiv- bzw. IMC -Betten genutzt werden (in der Intermediate Care Station (IMC) werden Patienten behandelt, die eine intensivere Betreuung benötigen, als sie auf der Normalstation möglich ist).

Zudem befinden sich im Bereich der Rehabilitationsklinik weitere 60 Betten für die Durchführung von Rehabilitationsmaßnahmen für degenerativ rheumatische Erkrankungen (orthopädische Erkrankungen), neurologische Erkrankungen, Geriatrie sowie Unfall- und Verletzungsfolgen. Nach Klinikangaben wurden in den vergangenen 25 Jahren rund 30.000 schwerstkranke Patienten aus Mecklenburg-Vorpommern und umliegenden Bundesländern behandelt.

„Besonders hervorzuheben ist, dass die Klinik seit Beginn der Corona-Pandemie COVID-19-Patienten behandelt, vor allem beatmungspflichtige Erkrankte, die auch aus anderen Krankenhäusern verlegt wurden. Das hat mit dazu beigetragen, dass die anderen Kliniken im Land handlungsfähig blieben“, sagte Rudolph.

Zur Schaffung zusätzlicher intensivmedizinischer Behandlungskapazitäten mit Beatmungsmöglichkeit hat Mecklenburg-Vorpommern aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds insgesamt rund 14 Millionen Euro erhalten und an die Krankenhäuser weitergeleitet. Davon sind unter anderem der Helios Klinik Leezen für die Schaffung von 30 zusätzlichen intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten 1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden.

„Insgesamt sind aus Landesmitteln rund 31,5 Millionen Euro zum Ausgleich der Folgen der COVID-19-Pandemie für die Krankenhäuser bereitgestellt worden – das ist gut investiertes Geld, um eine bestmögliche Versorgung der Erkrankten zu sichern“, hob Rudolph hervor.

Die stationäre Gesundheitsversorgung ist in Mecklenburg-Vorpommern durch 37 moderne, leistungsfähige Krankenhäuser sichergestellt. Aktuell sind im Krankenhausplan 10.160 Betten und 1.519 tagesklinische Plätze ausgewiesen.

Insgesamt standen den Krankenhäusern in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2021 Einzelfördermittel (= langfristige Investitionen wie etwa Neubauten oder Sanierungsmaßnahmen) in Höhe von rund 27 Millionen Euro und Pauschalfördermittel (= Förderung für kleinere bauliche Maßnahmen und die Wiederbeschaffung kurzfristiger Anlagegüter) in Höhe von rund 25 Millionen Euro zur Verfügung. Seit 1990 sind im Rahmen der Krankenhausfinanzierung mit mehr als 2,9 Milliarden Euro erhebliche finanzielle Mittel in die Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern geflossen. Die Helios Klinik Leezen GmbH hat bislang Pauschalfördermittel (= Förderung für kleinere bauliche Maßnahmen und die Wiederbeschaffung kurzfristiger Anlagegüter) in Höhe von rund 8,1 Millionen Euro erhalten.

„Künftig soll am Standort auch weiter investiert werden. Langfristig ist geplant, einen Anbau zu errichten, um für die Patienten mehr Einzelzimmer zur Verfügung zu stellen“, sagte Rudolph abschließend.

Nach Unternehmensangaben gehören zu Helios in Deutschland 111 Akut- und Rehabilitationskliniken inklusive sieben „Maximalversorger“ in Berlin-Buch, Duisburg, Erfurt, Krefeld, Schwerin, Wuppertal und Wiesbaden, 120 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), vier Rehazentren, 17 Präventionszentren und 12 Pflegeeinrichtungen. Helios ist damit einer der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

In Deutschland versorgt Helios jährlich mehr als 5,2 Millionen Patienten, davon rund 1,3 Millionen stationär. Die Klinikgruppe verfügt insgesamt über rund 30.000 Betten und beschäftigt rund 66.000 Mitarbeiter. Die Helios Kliniken gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius und sind Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“.

50 Jahre BAföG ist eine Erfolgsgeschichte

Förderung muss an Lebenswirklichkeit angepasst werden

Schwerin – Das Bundesausbildungsförderungsgesetz – kurz BAföG – wird heute 50 Jahre alt. Seit Einführung des BAföG haben mehr als 4,8 Millionen Menschen in Deutschland ihre Ausbildung durch das BAföG finanziert.

„Das BAföG hat dazu geführt, dass in Deutschland eine gute Ausbildung nicht mehr von dem Einkommen der Eltern abhängig ist“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin anlässlich des Jubiläums. „Das BAföG ist eine Erfolgsgeschichte, die den Bildungsstandort Deutschland gestärkt hat.“

Auch in Mecklenburg-Vorpommern profitieren viele Studierende, Schülerinnen und Schüler von der Ausbildungsförderung. Rund 2.800 Schülerinnen und Schüler sowie 6.585 Studierende bekommen monatliche Leistungen. Das sind 19% der Studierenden und 26% der Schülerinnen und Schüler. Für Schülerinnen und Schüler handelt es sich dabei um einen Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss. Studierende erhalten die Summe zur Hälfte als Zuschuss und zur Hälfte als zinsloses Darlehen.

Noch im Herbst 2021 soll die Antragstellung für Studierende und Schülerinnen und Schüler wesentlich vereinfacht werden. Anträge können dann in Mecklenburg-Vorpommern auch digital gestellt werden. Das so genannte BAföG digital vereinfacht die Antragstellung erheblich. Mit einfachen und verständlichen Fragen wird zuerst das für die Förderung zuständige Amt ermittelt und dann durch Eingabe nur der notwendigen Daten der Förderungsantrag zusammengestellt.

Martin weiter: „Das BAföG ist eine Erfolgsgeschichte und ein wichtiger Baustein in der Lebensplanung vieler junger Menschen.“ Dafür sei es auch erforderlich, die Regelungen des BAföG an die Lebenswirklichkeit der jungen Menschen anzupassen. Schon in den vergangenen 50 Jahren, so Martin, sei es gelungen, das BAföG immer wieder bedarfsgerecht anzupassen. Wenn in jüngster Zeit der Anteil der Studierenden, Schülerinnen und Schüler, die BAföG empfangen, gesunken sei, so müsse der Bund einer solchen Entwicklung entgegensteuern. Sorgen vor Verschuldung, ein Teilzeitstudium oder ein Fachrichtungswechsel dürften junge Menschen nicht davon abhalten, eine akademische Ausbildung aufzunehmen.

Arbeitsmarkt August 2021 in M-V

Schwerin – Die Zahl der Arbeitslosen ist im August in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6.800 gesunken (-10,4 Prozent). Insgesamt sind 58.300 Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,1 Prozent (-0,8 Prozentpunkte).

„Insgesamt gibt es eine deutliche Belebung der heimischen Wirtschaft, die sich am Arbeitsmarkt bemerkbar macht. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich im Vergleich zu den Vormonaten weiter entspannt. Insgesamt stehen die Vorzeichen auf ein weiteres Anziehen. Hotellerie und Gastronomie ziehen vor allem auch saisonbedingt weiter an. Die Nachfrage nach Fachkräften wächst. Das verarbeitende Gewerbe, die Gesundheitswirtschaft sowie der Handel suchen Personal. Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei, die heimische Wirtschaft rappelt sich dennoch allmählich nach oben“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Dienstag. Im Vergleich zum Vormonat Juli ist die Zahl der Arbeitslosen um 1.900 (-3,9 Prozent) gesunken.

Die Schwerpunkte der Wirtschaftspolitik müssen weiter vorangetrieben werden. „Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit muss weiter ausgebaut werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Stärkung der Industrie, der Ausbau der Gesundheitswirtschaft, die weitere Intensivierung von Forschung und Entwicklung sowie das Ankurbeln des Exportgeschäftes und die Weiterentwicklung im Tourismus. Ziel ist, im Ergebnis die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen durch heimische Unternehmen zu ermöglichen. Wir verbessern die Rahmenbedingungen dafür. Dabei wird auch immer mehr deutlich, dass Unternehmensnachfolgen, die Fachkräftesicherung und Mobilisierung von Potenzialen für Arbeit und Beschäftigung Herausforderungen sind. Diese Bereiche dürfen nicht zum Hemmschuh der wirtschaftlichen Entwicklung werden. Was nützen viele Aufträge, wenn das Personal fehlt, was diese umsetzen kann“, machte Glawe weiter deutlich.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – Juni-Daten (aktuellste Zahlen) – ist im Vorjahresvergleich um 4.200 oder 0,7 Prozent auf 576.900 gestiegen. „Das ist nach langen Monaten der Krise ein erfreulicher Beschäftigungszuwachs. Unternehmen werden wieder aktiver bei der Mitarbeitersuche“, betonte Arbeitsminister Glawe. Neue Arbeitsplätze sind im Gesundheits- und Sozialwesen (+2.900), im Bereich öffentliche Verwaltung und Sozialversicherungen (+800) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+1.000) entstanden.

Abschließend machte Glawe deutlich, dass Langzeitarbeitslose weiter Unterstützung brauchen. „Wir unterstützen beispielsweise Unternehmen und Personen, die nicht auf dem ersten Blick zu den offenen Stellen passen. Mit Integrationsprojekten helfen wir, sie wieder fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Ziel der Arbeitsmarktpolitik ist es, Frauen und Männer in eine existenzsichernde und nachhaltige Erwerbstätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt zu bringen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe abschließend. Aktuell gibt es in Mecklenburg-Vorpommern 26.034 Langzeitarbeitslose (-1,6 Prozent weniger als im Juni 2021).

Start ins Freiwillige soziale Jahr

Land fördert zusätzliche Plätze im Kitabereich

Schwerin – Am 1. September beginnt das neue Kursjahr 2021/2022 im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ). Das Land fördert 180 Teilnehmende in Mecklenburg-Vorpommern. Dazu stellt das Sozialministerium Trägern des FSJ, die die Zuwendungsvoraussetzungen erfüllen, rund 400.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Verfügung.

„Ich freue mich sehr über das freiwillige soziale Engagement der jungen Frauen und Männer sowie über die fachkundige Begleitung der Träger im Land“, betonte Sozialministerin Stefanie Drese heute in Schwerin. „Dieser Einsatz z.B. in einer Kita, in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, in der Pflege, im Sport, in der Kultur, in der Flüchtlingsarbeit oder im Bereich des Umweltschutzes und der demokratischen Bildung ist enorm wichtig für unsere Gesellschaft und für die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Erwachsenen. Sich über ein FSJ beruflich zu orientieren und gleichzeitig etwas Gutes für die Gesellschaft zu tun, hat sich in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten 30 Jahren fest etabliert“, so Drese.

Im Vor-Corona Jahrgang 2019/2020 absolvierten in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 893 junge Erwachsene ein FSJ.

Auf Initiative von Sozialministerin Stefanie Drese stehen in diesem Jahr mindestens 100 zusätzliche Plätze für Freiwilligendienstleistende in Kindertagestätten zur Verfügung. Das Land stellt dafür Mittel aus dem Bundesaktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ bereit, sagte Drese. Auf Grund der großen Nachfrage von jungen Frauen und Männern könnte dieses Platzkontingent kurzfristig noch um bis zu weitere 50 Plätze erhöht werden.

Drese: „Gerade mit Blick auf den Fachkräftebedarf ist das FSJ eine gute Möglichkeit zur Nachwuchsgewinnung. Und für junge Menschen bietet das FSJ eine große Chance auszuprobieren, ob ein sozialer Beruf zu einem passt.“

Der Arbeitsmarkt im August 2021

Nürnberg – „Der Arbeitsmarkt hat sich weiter erholt. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind weiter kräftig gesunken, obwohl noch Sommerpause ist. Das Beschäftigungswachstum gewinnt an Schwung.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im August: -12.000 auf 2.578.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -377.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: unverändert bei 5,6 Prozent

Nach den weitgehenden Öffnungsschritten der letzten Monate hat sich die Zahl der Arbeitslosen auch im August 2021 – wie schon im Juli und anders als sonst in diesen Monaten üblich – gegenüber dem Vormonat verringert, und zwar um 12.000 auf 2.578.000. Saisonbereinigt hat sie um 53.000 stark abgenommen. Gegenüber dem August des vorigen Jahres ist sie um 377.000 gesunken. Die Arbeitslosenquote liegt wie im Juli bei 5,6 Prozent, 0,8 Prozentpunkte niedriger als im August 2020. Mit den Folgen der Corona-Krise in Zusammenhang stehen dürfte noch ein Plus von 261.000 Arbeitslosen bzw. 0,6 Prozentpunkten bei der Arbeitslosenquote. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote lag im Juli bei 3,7 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, lag im August bei 3.345.000 Personen. Das waren 355.000 weniger als vor einem Jahr.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 25. August für 68.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Juni 2021 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 1,59 Millionen Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Die Inanspruchnahme geht damit weiter zurück. Im April 2020 hatte sie mit knapp 6 Millionen den Höhepunkt erreicht.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lassen aktuell eine beachtliche Aufwärtsbewegung erkennen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Juli 2021 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 100.000 gestiegen. Mit 44,97 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 280.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von Mai auf Juni um 79.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Juni nach Hochrechnungen der BA um 463.000 auf 33,79 Millionen Beschäftigte gestiegen. Die geringfügig entlohnte Beschäftigung erholt sich ebenfalls von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Im Juni betrug ihre Zahl 7,14 Millionen. Saisonbereinigt bedeutet das einen spürbaren Anstieg von 100.000 gegenüber dem Vormonat.

Die Nachfrage nach neuen Personal hat sich im August kräftig belebt. So waren 779.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 195.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 22.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – stieg im August 2021 um 1 Punkt auf 123 Punkte. Er liegt damit 30 Punkte über dem Wert von August 2020. Der BA-X übertrifft auch den Wert vom März 2020, also dem letzten Berichtsmonat, bevor die Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen auf dem Arbeitsmarkt sichtbar wurden.

794.000 Personen erhielten im August 2021 Arbeitslosengeld, 348.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im August bei 3.802.000. Gegenüber August 2020 war dies ein Rückgang von 166.000 Personen. 7,0 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Von Oktober 2020 bis August 2021 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 420.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 37.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ist dabei nicht mit einem rückläufigen Interesse von jungen Menschen an der Berufsausbildung gleichzusetzen. Vielmehr unterblieben viele Meldungen, weil die gewohnten Zugangswege beeinträchtigt waren und durch digitale Alternativen nicht vollständig ersetzt werden konnten. 84.000 Bewerberinnen und Bewerber waren im August noch unversorgt. Seit Oktober 2020 wurden 500.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 14.000 weniger als vor einem Jahr. Von den gemeldeten Ausbildungsstellen waren 151.000 im August noch unbesetzt. Insgesamt ist eine Aufhellung am Ausbildungsmarkt sichtbar geworden. In den nächsten Wochen werden erfahrungsgemäß noch viele bislang unversorgte Bewerber eine Ausbildung oder eine Alternative finden und Ausbildungsstellen noch besetzt werden.

Ausbildungsmarkt ist stabil

Jetzt noch die Chance für eine gesicherte berufliche Zukunft ergreifen

Schwerin – Der Ausbildungsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern bietet Bewerberinnen und Bewerbern noch zahlreiche Chancen, eine fundierte und attraktive Ausbildung zu beginnen. Nach Aussage der Bundesagentur für Arbeit gibt es auch zum jetzigen Zeitpunkt noch große Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Die meisten offenen Angebote gibt es für Verkäuferinnen und Verkäufer, Kauffrauen und -männer, Köchinnen und Köche, Hotelfachfrauen und -männer und Restaurantfachfrauen und -männer. Betriebe nehmen weiterhin Bewerbungen entgegen.

Bildungsministerin Bettina Martin rief alle Jugendlichen, die noch nicht versorgt sind, erneut auf, sich zu informieren und die Möglichkeiten der dualen Ausbildung zu nutzen. „Eine fundierte Ausbildung ist die beste Grundlage für einen krisenfesten Arbeitsplatz mit Perspektive“, so Martin. „Deutschland hat mit der dualen Berufsausbildung ein System, um das uns die ganze Welt beneidet. Wer heute erfolgreich eine Berufsausbildung absolviert, muss sich morgen keine Sorgen um den Job machen. Fachkräfte werden in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrt sein.“

Trotz Corona-Pandemie zeigen die Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin eine hohe Bereitschaft auszubilden. Nach einer vorläufigen Erhebung der Handwerkskammern sowie der Industrie- und Handelskammern im Land ist die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge bis kurz vor den Sommerferien 2021 um knapp 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch die Qualität der Ausbildung in Deutschland wird von den Auszubildenden trotz der Corona-Pandemie positiv bewertet. Nach der jüngsten Ausbildungsstudie des DGB bewerten bundesweit mehr als 70 Prozent der Befragten die fachliche Qualität ihrer Ausbildung im Betrieb als gut oder sehr gut. Für mehr als 83 Prozent der Auszubildenden hat sich die Qualität im Betrieb nicht verschlechtert.

„All diese Zahlen belegen, dass die Betriebe die Ausbildung des Nachwuchses sehr ernst nehmen“, so Ministerin Martin. „Auch Jugendliche, die nicht die besten Schulabschlüsse hatten, erhalten in den Berufsschulen und auch den Betrieben die Unterstützung, die sie benötigen. Die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt waren noch nie so gut wie jetzt.“

Corona-Landesverordnung aktualisiert

Regelungen für den Wahltag am 26. September

Schwerin – Die Landtags- und Bundestagswahl am 26.09.2021 rückt näher, und sie wird unter Corona-Bedingungen stattfinden. Daher regelt die aktualisierte Coronaverordnung des Landes Mecklenburg-Vorpommern (Corona-LVO) auch den Zugang und Aufenthalt im Wahllokal (siehe § 7 Absatz 2 Corona-LVO und die dazugehörige Anlage 36a der Corona-LVO).

Damit der Wahltag für alle Beteiligten möglichst ohne Ansteckung verläuft, erstellt die Gemeindewahlbehörde für ihr Wahllokal ein Hygiene- und Sicherheitskonzept. Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen gelten auch im Wahllokal: Lüften, Abstand halten, Maskenpflicht für alle Anwesenden.

Maskenpflicht: Vor und im Wahlgebäude muss eine medizinische Maske getragen werden. Ausnahme: Kinder unter 6 Jahren und Personen, die durch ein ärztliches Attest von der Maskenpflicht befreit sind.

Mindestabstand: Von den Mitgliedern des Wahlvorstandes und allen anderen Personen im und vor dem Wahllokal muss ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden. Dies gilt nicht für Angehörige eines Hausstandes und Begleitpersonen Pflegebedürftiger.

Wer die Wahlhandlung oder die Stimmauszählung beobachten will, muss die auch in Gaststätten üblichen Kontaktdaten angeben, um im Infektionsfall eine Kontaktnachverfolgung zu ermöglichen. Für die Wahlberechtigten, die nur für die Stimmabgabe das Wahllokal aufsuchen, gilt dies nicht.

Für die ehrenamtlichen Wahlhelferinnen und Wahlhelfer gibt es keine Pflicht, einen Status als getestet, geimpft oder genesen nachzuweisen (sog. 3-G-Regel). Es ist aber davon auszugehen, dass viele der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bereits vollständig geimpft sind.

Auch für die Wählerinnen und Wähler gibt es keine 3-G-Regel für den Wahltag. Jede Wählerin und jeder Wähler ist unabhängig vom Impfstatus und ohne Testpflicht eingeladen, an der Wahl teilzunehmen. Um die Einhaltung der erforderlichen Hygiene im Wahllokal zu vereinfachen, werden diesmal alle Wahlberechtigten gebeten, einen eigenen Stift mitzubringen. Aber natürlich werden in den Wahllokalen auch Stifte zur Verfügung gestellt, die nach jeder Benutzung desinfiziert werden. Wer den Besuch im Wahllokal diesmal lieber vermeiden möchte, kann gern das Angebot der Briefwahl nutzen.

Wer die typischen Symptome wie Atemnot, neu auftretenden Husten, Fieber, Geschmacks‐ oder Geruchsverlust aufweist, sollte nicht ins Wahllokal kommen, sondern seine Stimme möglichst per Briefwahl abgeben.

Das Innenministerium wird die Wahlbehörden über die Regelungen im Einzelnen kurzfristig informieren. „Ich bin überzeugt, dass die Wählerinnen und Wähler dazu beitragen werden, dass die Wahl sicher vonstattengehen wird. Die Wahlbehörden werden alles ihnen Mögliche dafür tun“, sagte Innenminister Torsten Renz.